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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189103087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-08
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1891
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«rschetrrt tLgltch frLH 6'/, Uhr. Ledartis« »nd LkPedlttsa Ivtzanne»-«ff» 8. LprrchkÄadr« drr NeiarN«» vormittag 10—12 Uh«. ^ RnchÄftMtz» 0— 6 Uh». »er sßr »t« »Achftf»lß««h« R«»»er »eftft»«»«» IUieest« «« Wochenta,en dt« » Uhr Rnchmttt«»», au Sonn- und Feftta»»« früh dt« '/,v U«r. Ja den Filialen für Zas.-^nnahmr: VN« Me««'» TarN». (Alfred Huhu). Untverfftütrstraß» 1« Laut« Lösch«, Uithrrlurustr. 14, pari, und König-Platz 7, «ur bl» '/,S Uhr. ripMer. TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- «nd GeschLstSverkehr. Abonneme«t-preis vierteljährlich 4»/, Mk. in Sslt-Letpzig. locl. Brinaerloha 5 Mi., durch die Post bezogen Ü Mk. Einzelne Nra. 20 PH Delegeremplar 10 Pf. Gebühre» sür Ertrabetla ge» ftn Tageblatt-Format gesaljl) «du» Postbelörderung üo Mk., «Ü Poslbesörderung 70 LU. Inserate 6 gespaltene Pekitzrile 20 M. SrSher» Schriften laut uni. DrrievrrHelchnlh. Tabellarischer »vZiffrrusay nach höherin Tarif. Uerlamen nntrr dem RrdactionSsirich di»4gelp«lt. Zeile 50Pf.,vorden Fa ml I len na chri chten die Ogelpal:«»« Heile 4'1 Pf. Inlerate sind stets an die <ipp> dittan »" senden. — Rabatt wird nicht strebe». Zahlung piaeuuuioraixlo oder durch Post» Nachnahme. «7. Tonntag den 8. März 1891. 85. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Di« am 1. Juli 1891 »« tilgenden PrioritLt-actieu Lit. v der Lberschleflschen Etsenbahn^kftlllchaft werden nm Pannadrnd, den t. April 189t, vormittag» 11 Uhr in »aserm Sidnng»ztmm«r, Oranienslrahe 9LS4, 1 Treppe, in Legenwart zweier Notar« öffentlich vertoost. Berlin, den 4. Mürz 189l. HairprvrrWaltun, der Etaatrschulden. Sydo«. Amtliche Bekanntmachungen. Geffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 11. «Lr, 18VI, «drnds «V. Uhr. t« Sttzu«g»saale am Naschmarkt». Tagetordnung: I. Bericht de» Bersaffung»au»schuffe» über Mitthetlunaen de» Rache» in klagsachen de« Herrn Zlmmermeister« Riedel und de» Herrn Maurermeister» Wäscher gegen die Stadtgemeinde wegen Forderungen. II. Bericht de» Bauaurschusse» über: ». Herstellung eine» Wind- sänge» am Hauptetnaang« de» Gebäude« für da» Nicolai» gymnastum, d. -lufstrllung von 12 Loakt^vefen an Stelle der jetzt vorhandenen 12 Grude-Orfen tu der LH. Beztrk»- ichul» zu Leipzig-Thonberg. m. Bericht de» Bau-, Oekvnomto-, Finanz- und Stiftung»««»- schusse» über ein Abkomme» wegen Anlegung einer Gütrrlade- stelle in Stötteritz «nd einer Zufuhrstrage dahin. IV. Bericht de» Ban-, Oekonomte- und Ftnanzausschuffe» über ». ein Abkommen mit der Marku-gemeind« tn Letpztg-Reud- nttz wegen Arealerwerbe» zur Fiuchtlinienreguiirung ISng» deS Kirchengebäude- an der Chaussee- und Kapellrnstrahe; d. Verkauf von 2,10 qm Areal von der städtischen Parcrlle «r. 27W de« Flurbuch«. V. Berscht de» Bau-, Oekonomte» und Verfassung«!»!»! über Bauvorschriften für da» Areal de» von der Wächter-, Grassi-, Beethoven- und Ferdinand Rhode-Ltraße eingeschloffe- nen Baublocks re. VI. Bericht de» Oekonomte- und bez. Bauauäschusse» über: Conto 12 --- -z,Anlagen" de» Hau-Haltpiane» für 1801. VH. Bericht de» Stiftung»-, Finanz- und bez. BerfassungtauS- schusse» über: Specialbudgrt „Armenwesen" außer Special, conto 1h Pos. 24, Sperialconto L Pos. 14. 1Ü, Epecial- ronto v II! Pos. 84, IV Badeanstalt Pos. 13, Spccial- couto X Pos. 7 und Sperialconto ? Pos. IS de» Hautbaltplane» für 1891 und die Bortage, brtr. Linstelkung der bisherigen Boragstschen Stele beim Armenamte mit dem Lassen. ossistenten-Gehalte mich Classe VU 1 de» Normaletat». VIII. Bericht de» Stistnng»au»schuste» über a. die Rechnung über die Lahne'sche Stiftung inif da» Jahr 188!) und Mllhcilungen de» Rache» über dir «u-SgrstuItung dieser Dtifiung, b. ver schieden« Ttiftung-rechniiNgen. IX. Bericht de» Stiftung?-, Bau- und Oekonomieau»schusse» über Bauvorschriften sür dir zwei Baublvcke zwischen dcr Fichte-, Kant-, Kaiserin Augusta-, sowie Altenburger und Löhniger Straße. X. Bericht de» Finanzausschusses über Gründung eine» ständigen Diakonats in der Parochie Leipztgckkutritzsch. XI. Bericht de» Schni-, Bau- und Finanzausschusses über bauliche Herstellungen im östlichen Flügelanbau dcr III. Bürgerschule und Beschaffung von Mobiliar ,c. Lekarmtmachung. Li« Klempner» und Tachde«erarbeiten am »ckgrbäud« neben der städtischen Markthalle hier sind vergeben. Dt« unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher ihrer Angebot« hiermit entlassen. Leipzig, am S. März 1691. I». 863 8SL. Der «ath der Stabt Leipzig. Or. Georgs.Lindner. Bekanntmachung. Im Monat Februar 1891 gingen an freiwilligen Gaben bet un» ein: 20 X — Buße in Sachen Nu. '/- Hei. durch Herrn Recht», walk vr. Werihauer, 35 - 10 - Erlös zu Gunsten der Armencasse abgetretener, versteigerter Cssecten, - - Sühne tn Sachen K. 5 5 8 7 5 AI 8 5 10 10 15 K. B. '/. W. '/. vr. B. '/. Br. G. '. E. B. /. R. L. '/. «. E. S. «. K.' B. Z. /. L. N. I. F. H. /. P. H. M. '/- N. Sch.. Leipzig durch Herrn Friedensrichter Mundt, durch Herrn Friedensrichter Freycr, -Co onnewitz, I alö Hermiethnng. Sin in der Haulstur de» der Eiadtgemeind« gehörigen HaoS- arundftück» Neichtftrahe Nr. 7 bestndlicher verkaus»ftanb ist s«f«rt oder vom 1. April d. I». an gegen »invierteljahrige ! ttünbigiiiia anderweit zu »rrmiethen. ^ ^ Mlelhgemche werden aus dem Rathbause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8 entgegengenommen, woselbst auch sonst etwa gewünscht» Auskunft > crlheilt wird. Leipzig, den 6. März 1881. Ter Rath der Stabt Leipzig. I». 870 vr. Georgl. Wagner. Zur egyptischcn Frage. Der UnterstaatSsecrctair de» Auswärtigen fferansson hat im englischen Unterhause sehr hcmerkenSwertbe Erklärungen Über die staatsrechtlichen Bcrhällnissr im Sudan abgegeben. Danach gehört daS OberhoheilSreckit im Sudan dem Sultan und nickt dem .sthedwe, dcr Sultan habe seine Nccktc auf den Sudan nicht aufgcgeben und dcr türkische Botschafter habe am 30. Juni 1885 eine dal>i» lautende Erklärung erlassen. Andererseits lbciilc Fcrgnsson dein Unlerhausc einige Tage zuvor mit Bezug auf die Bcschung Tokarö mit, daß! Tokar lvc^cn seiner äa>ichligleit nun Schutze von Suakun und als ^chlüssci des östluhen Sudan» aufrecht erkalten werden solle Der Bcrtr.'ler dcr Negierung wiederholte bei diesem Anlaß, daß die dauernde Besetzung EgyptcnS nicht beabsichtigt sei, und daß die Truppen zurückgezogen werden würden, sobald die Unabhängigkeit des Landes, seine gute Verwaltung gesichert nnd Borsorge getroffen sei, daß nicht eine anderweite Besetzung cintrcle. Diese Erklärungen haben die gemeinsame Eigenschaft, die Zukunst EgnpicnS und de« Sudan» in Dunkel zu hüllen und der Welt Nathscl anszugeben. Drr thatsächliche Zustand ist drr, daß England oder vielmebr Großbritannien, wie die amtliche Bezeichnung lautet, über Egvsfttii die Macht de» Suzerän» au»übt. Die Stellung de» Khcdive ist rein formell, er bat so gut wie nicht» za sagen, und da» cgyptischc Mini sterium ist auch nur eine großbritannische Bebörde, welche nach den von London au? ertbeille» Weisungen handelt. WaS Ferguffon über die staatSrechllicbe Stellung de» Sudan und über die Dauer der Besetzung Egyptens sagt, entbehrt so lange jeder Bedeutung, alö kein Endtermin für die Besetzung Egyptens bestimmt ist, die öffentliche Meinung in Europa nimmt an, daß Großbritannien Egypten freiwillig nicht räumen wird und daß die Regierung nur nach Vorwänden sucht, um diese Absicht zu verschleiern. Die Oberhoheit de» Khedive Uber den Sudan kann überhaupt nickt in Frage kommen, weil der Khcdivr ein Vasall des Sultans ist, waö in staatsrechtlicher Beziehung für Egypten gilt, findet auch Anwendung auf den Sudan, keinesfalls war Großbritannien in der Lage, den Sudan anfzuarben, wie es im Jahre >882 geschehen ist, und wen» dieser Mißgriff trotzdem begangen wurde, so war er ein Ausfluß der Auffassung, daß Egypten erobertes Land sei, über welche» die Verfügung Großbritannien allein zustehc. Die Türkei beschränkt sich in ihrer damaligen Schwäche auf schweigende Beobachtung der Ereignisse in Egypten, Groß britannien schwelgte im Gefühl scincr leicht errungcnc» Er solae und glaubte, daß es sich fortan eines ruhige» und uu gefährdeten Besitze» Egypten» erfreue» werde. Aber der Feblcr, den Sudan prciSzugcbcn, rächte sich, denn er steigerte den Ucbcrmutk de» Mahdi und führte zum Verlust von Kbarlum, den Großvritannien noch im lctzlcu Augenblick zu verhindern suckle. Gcncral Gordon wurde aber nicht mit der Energie unterstützt, obne welche Khartum nicht ;u halte» war, seine Nothrufc verhallten wirkungslos, und als endlich General Wolsclcy ihm zn Hilfe eilte, war c» zu spät. Dcr Tod Gordon'» besiegelte den Verlust KbartumS, dcr Groß britannien schwere Etundc» genug bereitet hat. Die Unaus richtigkeit der englischen Politik kam bei diesem Anlaß recht klar zur Erscheinung. Wenn der Sudan für Großbritannien keinen Werth hatte, warum wurde denn Gordon dahin gesandt, und weshalb wurde eine Expedition unter Wolsclcy aus gerüstet, um ihm Entsatz zu bringen? Großbritannien wollte den Schein erwecken, als ob ihm am Besitz dcS Sudans nicht» gelegen sei, und trotzdem Alle» benutzen, um sich ohne allzu große Opfer im Besitz de» Sudan» zu erhallen. Egypten mit Sudan war ein Besitze dcr geeignet war, den Neid anderer Nationen, besonder» Frankreich», zu erregen, und deshalb wurde der Sudan amtlich aufgegcbcn, während man ihn balbamtlich mit allen Mitteln zu halten suchte, nur nicht mit den ricbtigcn und zweckmäßige» Mitteln. Später breitete sich die Macht de» Mahdi immer weiter nach Norden au», und eine HeereSabtheilung drang sogar bis »ach Oberegyptcn vor, während Osman Digma Sualii» durch wiederholte Angriffe beunruhigte. Beide Angriffe wurde» abgcwiescn, die Hauptmacht dcr Derwische vernichtet und neuer- ding» auch Tokar besetzt. Natürlich taucht zn einer Zeit, da dcr Hauptparteigängcr kc» Mabdi, Osman Tigma, geschlagen Z Flücktling ein Asyl aussuckt, Dir grcßbritannische Regierung wird bei allen ihren Maßnahmen in Afrika von dem Gedanken geleitet, den aanzen Erdtheil in Abhängigkeit von Großbritannien zu I dringen, dcr Weltherrschaft dieier Macht eine neue werthvolle Bürgschaft biiizuzusüge». E» gicbt kein« europäische Groß- macht, welche an dieser Thatiache den mindesten Zweifel! hegte, aber Frankreich kann e» nicht verwinden, daß e» da»! Geld für den S»ezca»al hergcgcbcn hat und daß Groß britannien die Früchte diese» Unternehmen« einhcimst. Daher da» fortwährende Drängen Frankreichs auf Beeiidigung der englischen ^oder großdrilai,nischen?) Besetzung Eguplen». Dieselbe lächerliche Tüftelei, die England Uber seine ossicicllc Bezeichnung betreibt, hat es auch auf die staalSrccbtlici'c Stellung Egyptens und de» Sudans auogedebut. Der Ober- Herr Egnpleil» ist natürlich auch der Oberherr de» Sudan», und wenn Enalaiid als erobernde Macht rS für zweckmäßig! kracktet hat, den Sudan aiifzugcben, so war dagegen so lange nicht» ei»z>iwe»den. als England sich al» Eroberer be- tracblctc. Jetzt ist England Besitzer, aber c» trägt Bedenken, I sict, ui de» Eigentbüiner zu verwandeln. DaS ist crbärmlicl,, > aber echt englisch. » bringt, bezw. in Papieren aiilegt, in dem betreffenden Jabre davon steuern und späterbin die ibm daraus erwachsenden Zinsen zu seinem Einkominen zurechucn und gleichfalls ver steuern muß, k,nn Derjenige, welcher da» Sparsystcm dcr Lebensversicherung wählt, die 000 von seinem Eilikommen in Abzug dringen und braucht überhaupt keine Besteuerung eintretcn zu taffen, trotzdem ihm oder seinen Erben daran», wenn auch erst in späterer Zeit, aber dann um so reichlicher Gelder zufließe» müsse». Nun ist da» Sparen auf dem Wege dcr Lebensversicherung jedem anderen teSbalb vor^liziehen, weil dabei bcr Einzelne, tcr einmal den LcbenS- versicherungSvertrag eingegangen ist, sür die ganre Folgczcit, wenn er nicht eine erhebliche Schädigung an seinem Ver mögen erleide» will, zni» weiteren Sparen gezwungen wird, während bei allen sonstigen Spararlen dcr Spartrirb keine so förderliche Aiistackelung crsäbrt. Von diesem GesichlSpuiicte an» ist es nur rn billigen, daß dein LebeiiSversickerungS- wcsen mit dcr in Rede stehende» Bestimmung de» neue» Ein- koinnicnstcnergesetzeiitwurf» ein kräftiger Vorschub geleistet wird. E» ergiebl sich daran» aber anck für die privaten LcbciisvcrsichcriiiigSgcscllsel'astc». die allerdings, wie wir gerne anerkennen wolle», >» den letzten Jahren snr das Publicum nützliche Reformen i» ihren VersichkrilugSbedinguiigen ein- gesührt bähen, die moralische Verpflichtung, ans diesem ein- Lcipzig, 8. März. ' LLTÄk7».r«.-ft«--?- Ar' L'. Ä?« ^ Der,Fürst wurde j, «,s,^ Reihe der Allgemeinheit der Nutze» der ? 7>'I """" Vestimmung zu Gute komm,. die Frage, was au» dem 148 10 Sa., worüber hierdurch dankend qulttirt wird. Leipzig, den 5. März 1891. La» Armenanit. tzentschel. ^ ^chckr. Nosalie Therese Pltsahrtb Wiilsrrt au» Naumburg a S. bat glaubhaft hier angezeigt, daß sie ihr unter Nr. 24 von der I Polizeivenvaltung zu Naumburg a. S. am 7. März 1889 au?, gestelltes Dienstbuch tm vergangenen Jahre verloren Hab«. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dies hiermit bekannt geinacht. Leipzig, den 3. März 1891. Das Polijetamt dcr Ltadt Leipzig. IV. SM. —^ Bretschnrider. M. La» an der Ecke vom Aohannisplal; und der Öuorstrafte gelegen» H»tel«ru«dstuck ,^jur Ltadt Trcadrn" joll verkauft werden. Aus dem Grundstück ruht die GafthasSnrrrchtinkrit. <k» hat ziemlich reckitwinkelige Gestalt, am JvhanniSplatze 40,5 io und an der Querstraße 04,0 m Läirge. Rcslectanten wollen sich wegen dc-Z Näheren au da» unter zeichnet« Rentamt wenden. Leipzig, am 5. Mürz 18SI. Untdersität»-Rentamt. Gebhardt. Lekaiintmachmlg. Ein loptft, welcher schon etliche Jahre tn einer städtischen! Verwaltung thätig gewesen ist, wird zum alebaldtgen Antritt gegen 450 ^4 AnsangSgehalt gesucht. Zeulenroda, am 0. Mä« 189t. Der Stadtgcmetndevorftan». vr. Wcstphal, Oberbürgermeister. Sudan werden solle, mit erneuter Dringlichkeit ans. Herr Fcrgussoii vermag den auf ihn cinstürmentcn Anfrage» keine andere Antwort zu ertheilcn, als daß nicht der Khctivc, son dern dcr Sultan dcr Oberherr de» Sudan» sei. weil dieser den Besitz de» wichtigen Gebiete» niemals ausgegcbe» bade. Dciiiacmäß hat Großbritannien Tokar nicht im eigene» Inter esse, sondern als negotinrum zzonwr des Sultan» besetzt, eine Nolle, mit welcher sich die großbritannische Negierung bisher noch niemals als betraut erklärt hat. Die auswärtige Politik wird im englischen Parlament — wir betonen, daß niemals von einem großbritannische» Parla ment die Rede ist — traditionell in einem ganz besonderen Jargon behandelt. Die EingangSphrase lautet regelmäßig: E» ist der Negierung nicht bekannt, daß rc. Neu ist die Unterscheidung zwischen den Rechten des Khedive und des Sultan bezüglich Egyptens und des Sudans. England wie Großbritannien habe» sich niemals um das Recht bekümmert, welches der Sultan aus Egypten kraft dcr Verträge gelten! macht, die alleinige Triebfeder der Erklärungen der Regie rnng im Parlament, wie sic die letzten Jabre gebracht baden, ist der Eifer Frankreichs, der Occupatio» England» i» Egypten ein Ziel zu setzen. England bat dazu gar keine Lust unk schützt ftetS die Unfcrtigkcit der Zustäntc i» Egypten als Grund dcr Verlängerung der Besetzung vor. Nu» ist cS aber ganz »nzweiselhast, daß Egnvtcn heule de» Schutzes EiiglaiitS oder Großbritanniens nicht mehr bedarf, sondern daß der Sultan mit Ungeduld den Augenblick herbeffehnt. in welchem es ihm möglich sein wird, seine Macht al» Oberherr in Egypten geltend zu machen. neue in nicht als Parteimann. Die VeNraueiiSuiänncr glauben fest. Fürst BiSinarck werde gewählt werden und die Wahl an nehmen. Es ist eine sehr lebhafte Agitation geplant. * Die „Nalionalzeitung" sagt in einem längeren Artikel, die schuvzöllncrische» nationalliheralen Blätter schiene» da« künftige Vollim über den Handelsvertrag mit Oesterreich- Ungarn nicht in seiner ganzen Schwere zu würdigen. Die Abstimmung über den Vertrag, sei eS ,n dieser oder in der nächsten Session, sei der Moment einer großen, sür die politische Entwickelung entscheidenden Krisis. Die Ablehnung de» Vertrage» würde keine Regierung rubig hinnebmen, sic würde ausloscn. Wie denke man sich nun einen Wahlkampf, in welchem die Regierung die Ermäßigung dcr Kvriizöllc ver- Ihcidigt? Die Schutzzöllncr würden mit geringen AuSnabmen unterliegen, darüber helfe auch nicht die äußere Eoalition der lantwirlbschaftlichrn und industriellen Unternehmer hinweg. Die Jndustriczöllc seien ja nicht erhöht worden, als die Getreide zölle vcn » auk 5 .L e.höht wurden, daher sei kein Grund zur Nervosität, wenn sie auf 3 oder 3,50 herabgesetzt würden. Ein Gctreidrzoll von drr Höbe dcS jetzigen sei außerdem eine immerwährend« innere Gcsabr." Wenn die „Nalionalzeitung" nur die Garantie dafür geben könnte, daß im Falle einer Ermäßigung der Getreidczöllc der BrodpreiS sür die Co» sumcntrn in der Thai ein billigerer würde. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bespricht offen bar officiös die Adresse de» cisässische» Landes auSschussc» an den Kaiser und glaubt, durch dieselbe werde sicy beim Kaiser daS Vertraue» zu dcr Bevölkerung dcS ReichSlaudcS und zu dessen Vertretung befestigen. Der Protest gegen die unberechtigte auswärtige Einmischung werde den hitzigen Pariser EhauviniSinuS abtühlcii. Je größer dcr Gewinn sei, dcr hierdurch der Sache dcS Frieden» erwachse, desto eher werde da» Neichsiand de» Preises sür die mntbige Thal thcilhaftig werden, als welche die Adresse sich darsteUc. * In der am 5. k. M. unter dem Vorsitz des Vicc-Prä sidentcn dcS StaatSministeriuiilS, LlaatSsccretair» de» Innern vr. von Boctticher abgebaltcnen Plenarsitzung ertbeille der BundcSrat k dem Entwurf eines Vertrages mit Italien über die Beftianisse der beiderseitigen Eonsiiln zur Vornahme von Eheschließungen die Zustimmung. Aus de» Antrag Sacksen-WeimarS und Sachsen-MciningcnS wurde beschlösse», die belheiligten Bundesregierungen zn ermächtigen, die Ab gäbe für Salz, welche? bei den Ilcberschweininuiigen im November v. I. zu Grunde gegangen oder zum mciilchlichcn Genuß unbrauchbar geworden ist, soweit erforderlich, »ach vorgängigcr Tcnaturirung aus gemeinschaslliche Rechnung zu erlassen bezw. zu erstatten. Dem Reichskanzler wurden überwiesen: eine Eingabe, betreffend die Zollbebant lung dcr Petroleiimfässer, die Beschwerde einer Dampskorn brenncrci wegen Bemessung ihre» EontingcntS, eine Eingabe deS Ausschusses dcr Kalirohsalzwerke zu LropoldSball-Staß furt, betreffend die steuerliche Behandlung der Abraumsalzc, und ein Gesuch wegen Erstreckung dcr Invalidität?- und Altersversicherung aus die HauSgewerbtreibeiidc» dcr Cigarren Industrie. Anerkannt wurde, daß die Bestimmungen dcS 8> 4 Abs. l dcS Gesetzes vom 22. Juni >889 aus die Mit glieder der PcnsionS-, Wittwen- und Waiscncassc der A»gc- stelltcu dcr hessische» Ludwigs Eisenbabn-Gescllschast Anweu düng zu finden haben. Einer Eingabe, betreffend die Ge staltung des FcilballcnS von Braunbier i»> Umbcrzicbcii, beschloß die Versammlung keine Folge zn gebe». Mehreren Schissern wurde auf ibrc Gesuche die Zulassung zur Schiffer Prüfung für große Fahrt gewährt. * Die „Germania" bemerkt zu den conscrvativcn Ab- ändcrnngSan trägen zu dem Spcrrgeldcr Gesetz entwurf: „Bei der Stärke der konservativen Partei im Abgeordnetenhaus- ist die Annahme gesichert, wenn auch nur die beiden Mittelparteie» oder auch nur da- Centn»» und die polnische Fractio» dafür eintretcn. Diese beide» letzte» Fractionen werden damit vor einer sehr schweren Entscheidung stehen^ denn die Verschlechterungen der Regicrnngovorlage durch die Conservativen liegen aus der Hand; wie weil Ainc» dirungen möglich sind, weiß man nicht, und eine ewige Ver schleppung deS GcseyeS ist auch durchaus kcm wünsche»? wcrther Zustand". Man kann die« wohl dabin deuten, daß daS Centrum versuche» wird, von dcr RegieruugSvorlagc gegenüber den conservativen „Verschlechterungen" so viel zu retten, wie »ur möglich, das, die Partei c« aber aus eine neue Ablehnung de» Gesetzes auch in dieser Fassung Nicht aiikoiuiiien lassen würde. * Einer dcr Vorzüge, welche dcr im preußischen Abgc ordnetcnhansc »uninebr definitiv aiigcuonimciie Einkommen- sleuergesetzentwurf enthält, besteht in der Förkeruiig de» LebensversicheruiigSwcscnS. C» wird nämlich im Entwürfe bestimmt, daß von dem steuerpflichtigen Einkommen die LcbenSvcrsicheruiigsprämie» bi» zu lN»o.// jährlich in Abzug zu bringe» sink. Tie Lebensversicherung stellt nicht- aildercS al» ei» Sparsystem vor. Für den Todesfall, bezw. sür eine bestimmte LebenSgreuzc wird die Auszahlung eines Capital» ver- und gesichert. Während »un aber in^Zukunit Jemand, dcr vielleicht jährlich 000 aus die ^xarcassc Die Parteistcucrn der Socialdemokraten be ziffern sich im Monat Februar ans 0530 .-e, etwa den jünstcn Tbcil der Eingänge de« vorigen Monat». * Au» Weimar wird uns vom 6. Mär^ geschrieben: In der heutigen zweite» Sitzung de» wri in a ri s ch e» Land » t ag» intcrpkUirtc der Präsident M üller tie Staat?»egicruiia dahin, aus welchen Grünte» die Ncuwahlen sür den turcv das SlaalSgruiidgcscy vorgeschriebenen StaatSgerichlShcs bisher nicht erfolgt seit», bezw. ob die Regierung diese Wahlen zu veranlassen gewillt sei. — Zum LaiitlagSscorctair wurde Archivar Heineac bestimmt. — rluS der Debatte über die zur ersten Lesung gestellte» Regierungsvorlagen ist Dasjenige von allgemeinem Interesse, was über dir an dir minder besol deten Beamten und an die Volksschul lehr er für >8!>t und >892 zu verwiUigcnden TbeuerungSznlage» gesagt wurde. Die Staatsregierung vertrat den StandpuncI, daß im Hinblick auf die bestehende Nothlage die beantragte Verwilligung dcr Billigkeit entspreche, sowie daß wegen der sür die nächste crtatS- periode vorgesehenen aiidcrwcitcn Regelung der Besoldungs- Verhältnisse rS sich cnipfchlc, die Zulage zunächst nur für die bezeichneten zwei Jahre zu geben. Einig war daS HauS in der Ansicht, daß euie Zulage zu gewähren ist, und nur hin sichtlich drr Höhe unk dcr Verthcilung dcr aus den vor handenen Ucbcrschüffcn zu cnliikbuicndrn Summe difserirlen die Anschauungen. Naincnllich verlangten dir Abgg. Fcrsch ke sButlslädt) und Maligner Apolda) eine die gering besoldeten Uilterbeaintcu besser berücksichtigende Scala, während tcr Abg. AppeNuS sEiscnach) dafür ciulrat, demnächst auch in uiiscreiu Großherzogtlnii» das System der Wohiiungsgeltzlischiissc cin- zusührc». Nach dem Mimsterialdecrete sollcu die Beamten und ständigcn Hilfsarbeiter, die ein Eiuloniincu bis zu 2500 .baben, 5 Procclit ihrer Besoldung — mindeste»» aber 50 .Fl — jährlich als Zuschuß erhalte». Dagegen wi l inan de» provisorisch angcslolllcii Lehrern und Lehrerinnen jährlich eine Pauschale von 5o .Fl unk de» desinstiv au- gcstellten, noch nicht >>» Gciiussc der letzte» Allcrazulage bc» kindlichen Lehrern und de» Rectoren mit weniger als 2551 ./k Einkommen ein solche» von oo .«/ gewähre». Mehrere Abge ordnete — soK vl b c(Anina)—betonten,daß auch gar viele andere BerusSclastcn »olhlcidcnd seien, »amentlich da? Kleingewerbe, dem man auf gesetzlichem Wege (Beschränkung dcr Wandcr- lager u. s. w.s anshclscii miistc. Was die für die Volks schullebrer gesordcrlc Bewilligung betrifft, so rechtfertigte die RcgicrungScvinniisston die hier beliebte Glcnhstcllung aller Lehrer a» Stelle dcr Gewährung eine? proec»- t»alkn Zuschusses damit, daß bicr Ber»sSlbäligkeil und AuSdildniig keine» wesentlichen Unlcrschicd answicse». Abgeordneter K o m in a n d c l zGcisal empsabl, bei den Lehrer» durch anSrcichciidc Bezahlung eine Bcrusssrciidigleit zu erwecken, damit sich dieselt-e» veranlaßt sahen, ihre Sölnie dem gleichen Berufe zuzusülncu. Interessant war die Aus einandersetzung zwischen den Abgg. Fcrsch kc und Mang ne i über de» Lehrcrstand als solche. Erslcrcr will bei aller Achtung vor dem Berufe der Jugciiderzichcr keine „Ver himmelung" derselben gelte» lasse», zumal die sriibc An stellung bei 10 Wochen Ferien im Jahre recht verlockend sei, während Letzterer die brbe Wichtigkeit des Lchrerstantcs de tonte, von dem die ganze VolkoauSbildnng abhäuge. Auch den emeritirten Lcbrcrn die Thcucnnigd-zulagc z» geben, erscheine wegen der Coiisegncnzcu. die sich dock, »nt dcr Finanzlage dcS Staates nicht in Ciuklang bringen ließen, nicht thunlich. * Einem Mitarbeiter dcr Zeitung „XIX. S ieclc" gegenüber sprach tcr sranzösischc Botschafter i» Berlin Her belle sein Be dauern über die N'ichlthciluahmc dcr meiste» französische» Maler an dcr Berliner siniistauSstcllung ans. Die „ranzosen sollten sich vor Augen halte», daß ci» sreuiitschaltliches V:r- hällniß ;» Deutschland eine unabivcislichc Nolhivoudigleit snr Frantreich sei. Hcrbelle sagte ferner, ftaiscr Wilhelm Ire be keine persönliche Politik, vielnichr stelic da» ganze dcnls be Volk binlcr ihm Schließlich warnte der Botschafter seine Laiitöleule, allzu oft mit dem Feuer zn spiele». * Von dcr„Ana»stc Victoria" lautet ein Telegramm an? Neapel vom o. März: Tie Reise dcr „Auguste Victoria" nach Algier unlcrblcibt wegen dcr Pariser Vorgänge ans dircotcn Wunsch der- Auswärtigen Amtes ,n Verlin. Wir geben am Ticiwiag ohne Verzug nach Lissabon. Fünfzig Passagiere treten von lucr die Hcimrcisc an. » » » * Schcn seit JabrcSsrist baben die leitciidcn Kreise dcr Magyaren beschlossen, den tanscndjäbrigen Vcstand de» niigarischcn RcickicS in großartiger Weise zn feiern. Die politische und cullurclle Bekcutnng re? „Millenniums" wirk in den »»garischen Blättern aller lluchtiing erörlcrl. Wie ans Pest berichtet wird, bat sich linzl-m dcr Miiiifter- ratb mit dcr Frage de» Millennium? beschäftigt »nd beschlossen, diese Feier nicht vor dem Jabre l v.', oder >m»o zu begeben. Ein ans dem Minislcrp'räsideiite» Grasen Szaparn und de» Minister» Baroß. Csali, und Weierle lestcbcntee-Ceni lo wird sür tie Feier scnicrzeil Vorschläge machcii.
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