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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892021501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892021501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-15
- Monat1892-02
- Jahr1892
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AK«me«e»tSpreiS k, tz« Ha»pt«rV»dttto» atz« d» i» Stadt- »ad de» Vororte» errichtete» An«, qadfflrllen abgeholt: vierteljährlich^14^0. j«i »»eimaliger täglicher Z»st«ll»ng ins heet » bchL Durch die Post dezogen für De»tjchla»d »»d Oesterreich: vtertelsührlich U» L—. Dirert» täglich« KreuzdandirnLung i»< luSlaad: «»»atlich . DüMorgeu-Ausgab« «scheint täglich'/,? Uhr, die Ndeud-Ausgab« W»«l>e»tag4 b Uhr. Morgen-Ansgabe Ledactioa »nd Lrpeditia»: A,h»»«es,affe 8. LieLnxdition i> ^HA»et von HWrIllgebM uauuterbrochea h S ht»'«beud« 7 Uhr. Filiale«: Insert! onspreis Tie 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reclamen unter dem Redactionsstrich (4ge- spalten) 50^, vor den Fainiliea»achr>cht«ii (6g»tvalteu) 40/^. Größere Schristen laut unterem Preis- ver»eichniß. rabellarijcher und Ziffernjatz nach höherem Tarif. Srtra»Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe. ohne Posldesörderung >4 SU.—, mit Posldesörderung 70.—. Ännahmeschlnß für Inserate: Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh 0 Uhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stunde srüher. äujerate smd stets an die Groetztttan Ott« «»»»'« S«rtt«. («lfrr» Hot«), llniversitätsstraß, Ö L««t» Lisch». »ath«rme»str. 14, Port, mck »»,1,«platz 7. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- »nd Geschäftsverkehr. Druck und Verlag von L. Polz tu Leipzig ^°82. DiontaD den 15. Februar 1892. 8«. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Grd- und Pflafterarbeitr» in der Vran- und Kurz«, Ltrasje in Leipzig-tNatzlis sind vergeben. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher ihrer Angebote hiermit eatiaffen. Leipzig, am 11. Februar 1802. Dar Math »rr Stadt Leidig. llr. Äeorgt. Rüting. Nutz- und Srennholz-Auclion. Dte«»tag, den IS. Frdruar dd. -s., sollen von Vor- 0 Uhr an auf dem dtesjährtgc« Schlage in, Mosen mittags tdale 11 Rmtr. 86 - Eichen- 54 Buchen» 1 Eschen- 26 Rüstern. 25 Ellern. 26 - Weiden- vrennscheite, unter den bei der Auktion öffentlich aushängenden Bedingungen und gegk» safarttge Bezahlung an Ort und Stelle meistbietend ver laust werden. Zusammenkunft auf dem Schlage zwischen dem Fahr- und dem Dammweg nach Mohlis. Leipzig, am 3. Februar 1892. De» RathS Aorftdetzutatiou. Lekannlmachung. Der von der Lagerhofsverwaltung ain 12. Oktober 1885 unter Nr. 17005 ausgestellte, auf I. Varßasch lautende Lagerschein über aufgelagerte L Baien Raszhaare, gezeichnet,7. ö. Xo. 205 u. 206, gewogen 148 Icg, ist bei uns als verloren gegangen angezeigt worden. Wir lordern den Inhaber des Lagerscheins hiermit auf, sich mit demselben binnen 3 Monaten und spätesten- btS zum 1L. März 18VS bei Verlust jeglichen Anspruchs an die Lagerhossverwaltung in der Lagerhojs-Erpedttion zu melden. lkrsolgt km» Meldung, so wird der Lagerschein für erloschen «ud unwirksam erklärt und ein neuer Lagerschein au-gesertigt werden. Leipzig, den 11. December 1891. Lagerhof der Stadt Leipzig. Beiher. Lekauntmachun-. Bei der Ober-Postdirection hier lagern die nachbezeichneten »abeftedbarrn Postsendungen: Vtn»tUr«lt»I»rt«-ke-. «ns Leipzig: an Fräulein Laura Reumann, Sängerin in Bad Elster, Wettiner Hof, v. 14./7. 9l, an Frl. Hedwig Lob in München, Louisens». 41, v. 28 /7. 9l, an Frau von Buchholz geb. v. Marwitz in Neu-Arad v. 22. 7. 91, an Frau »al. Friedrich in Leipzig, Nürnberger Str. 37, v. 30. 8. 91, an die Elisabethkirche in Thor» v. 4./S. 91, an Bauunternehmer Earl Schmidt L M. Noak in Leipzig-Aleinzschocher, Schönauer Str. 9, v. 25./10. 91, an Adolf Benedtctu» Köhler in Katzen bei Pegau v. I0./10. 91, an Karl Psüller in Magdeburg, Kaisers». 4, I., vom !>./11. 91, an Franz Klock« in Frankfurt (Main) v. 27./9. 91, an Adolf Liebscher, Brauerei Burghausen bei Böhlitz-Ehrenberg, v. 1.11. 91, an denselben Empfänger v. 27./10. 9l, an Art. I. Herzog, Rittergut Herzog bet Königsberg (Ostpr.), v. 23/10. 91; au« Pl«»rii (Vogtl.): an Frl. Magdalena Schwab, Adr. Frau Anna Mannsseid, Ho-pitals». 11 in Chemnitz, v. 20. 4. 91; au« Zwickau «Lachs.): an Louis Starke in Döbeln, Ritters»., v. 21./9. 9l, an Karl Lange, Rentier ln Grimma, v. 5. 10. 91; aus Letpzig- tteudnitz: an Emil Unger in Hannover, Bergs». 4, v. 7./11. 91; aus Leipztg-GotzltS: an Otto Anderiasch, Locomotivführer in Halle (Saale), Magdeburgers». 5, I., v. 12./II. 91. »ol»>tel»em« au- Leipzig an Ni. Meißner in Yokohama, postlagernd, v. 31./1. 91. «»'lei'« mvtt nn»kg«l»«m«mi 44ert1ili>l>»It. Aus Leipzig: an Ebel, Kellner, Hotel Erbprinz in Camburg (Saale), v. Il.,8. 91, an C. R, postlagernd Halle (Saale), v. 28 /7. 91, an Frl. Alwine Wilhelm, Adr. Aug. Diekmann, Schuls». 3 (Ort fehlt), v. 21./8. 91, an Fritz Teubner in Leipzig-Lindenau. Merseburger S». 25, p., ansgelitle» bei der Bahnpost Dresden-Bodenbach ain 25./8. 9l. pv,t»»v«t»ii»»»»i. AuS Leipzig: an Richter in Dresden v. 1. 5. 91 über 4 >« 80 H; aus Oschatz: an Wilhelm Kühn in Rothenburg O.L.V.2./10.91 über12 aus Reichcndach(vogtl.): an llariebach in Frankfurt (M.) v. 24./?. Sl über 17 50 ä^se/Iset aus Leipzig an Ed. Jstel in Straßburg (Elf.), post lagernd, v. 16. 8. 91. Die unbekannten Absender der vorbezeichneten Sendungen werden biermit aufgesordrrt, ihre Ansprüche binnen 4 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Post, anstatt des Ober-Postdirections-Bezirks Leipzig geltend zu machen Haben sich innerhalb der gedachten Frist zur Rückforderung Be> rechtigte nicht gemeldet, so werden die Geldbeträge der Post-Unter stiitzungScasse überwiesen und die im Packet enthaltenen Gegenstände zum Besten dieser Lasse öffentlich versteigert werden. Leipzig, 11. Februar 1892. Der Kaiserliche Ober-Poftptrrctor. Walter. Loncursoerfahren. lieber da» Vermögen der ersten Schlesischen Wottir-Leinen Fabrik, mechanische Weberei OtterSdach « To. zu Friedland. Reg -Be; Breslau, wird heute am 13. Februar 1892 Vormittag« II Uhr da» Eoncnrsveriahrrn eröffnet. Der Rechtsanwalt Max Steiner zu Waldenburg s. Schl, wird zum Loncursverwalter ernannt. Loncurssorderungrn find bi- zam 1. Mai 1892 bei dem Gerichte aazimelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eine« anderen Ver walters, sowie über dir Bestellung eines Gläubigrrausschusses und tintrelenden Fall- über di« in tz. 120 der Eoacursordnung bezeich. netr» Gegenständ« — auf »cn 7. Mir, 18»r. vormittag» »V, Uhr — und zur Prüfung der angemelbeteo Forderungen auf »e, 8. Zu»i 18»S. vormtttag» »'/. Uhr — »vr dem Unterzeichneten Gericht« Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Concursmosse gehörige Sache in Besitz haben, ober znr Eonrursmassr etwas schuldig sind, wird auf- gegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt. von dein Besitz« der Sache uud von den Forderungen, für welche sie aus der Sache obgeson- derie Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Loncursverwalter bis z»m LO. März 1392 Anzeige zu machen. Utatgltches Amtsgericht y» Frletzlan», Neg.»Btz. BrrSlau Leipzig, 15. Februar. * Der König von Italien hat am Donnerstag ein längeres Telegramm an den Kaiser gerichtet. Dasselbe über mittelt in herzlichsten Ausdrücken den Dank für sein persön liches Erscheinen bei der Trauerfeicr für den verstorbenen Botschafter Grafen Launay, wodurch sowohl die Familie des verblichenen als die ganze italienische Nation geehrt worden sei. * Wie unö im Anschluß an unsere gestrige Meldung mit- getbeilt wird, ist ein Allgemeines Partcifcst zur Feier des 25jährigen Bestehens der nationalliberale» Partei für die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten in Ans icht genommen. Die näbercn Beschlüsse darüber, insbesondere auch über den Ort deö Festes, werden in den nächsten Tagen zetroffcn und demnächst bekannt gegeben werte». EineAest- chrift, welche die Geschichte der Partei in kurzen Zügen darstellen soll, wird vorbereitet und soll zum All gemeine» Parteifest auSgcgebe» werde» Das Ecnlralbureaii der nationalliberale» Partei (Berlin >V, Köthcncr Straße 16) bittet auch auf diesem Wege um Einsendung von Bei trägen über die Gründung und Entwickelung der Ver eine und landschaftlichen Organisationen der Partei. Als eigentlicher GeburtSlag der Partei wird übrigen-, wie schon bemerkt, der 28. Februar 1867 angesehen, an welchem Tage sich die Fraction der nationallideralcn Partei im constituirendcn Norddeutschen Reichstag, der am l. März 1867 eröffnet wurde, unter Borsitz des Herrn von Bennigsen constituir». Es traten der Fraction am 28. Februar vorerst 53 Mitglieder bei, denen sich in den olgcnben Tagen weitere 27 Mitglieder anschlossen, so daß die Fraction iui constituirenden Norddeutschen Reichstag über 80 Stimmen verfügte * Unter der Spitzmarke: »Die RcpräscntationS- zelder" schreiben die „Grcnzboten": „Gestern Abend fand n den Räumen des Generalcommandos in Berlin ein BaUfcst kalt, zu dem der coniniaiidirende General gegen tausend Ein ladungen an die Gesellschaft von Stadl und Provinz batte ergehen lasse». Ueber sechsvundert Personen Hallen der Ein ladung Folge geleistet." So meldet die Zeitung, aber sie meldet nicht, daß bald nach neun die jungen Herren, und namentlich Officiere, in Hellen Haufen die Bierwirlbschaftcn aufsuchten und sich dort gütlich tbalc». Sic batten eben ihrer Pflicht genügt, waren vor dem Herrn deö Ham'eS und seine» Damen erschienen und batten sich dann entfernt Tie zurück blieben, sehnten auch de» Augenblick herbei, wo sie cs machen könnten wie die ander». Das ist keine vereinzelte Erscheinung, sondern taS wiederhol! sich bei jedem Ball, den ein Vorgesetzter giebt. Wer hat denn überhaupt ein Vergnügen dabei? Doch nicht etwa der Gastgeber, der säwn Wochen vorder mit den Vor bereitungen zu thun hat und dann frvb ist, wenn er sei» Hau« wieder für sich hat? Oder die Ballvälcr oder BaUmütter? Man sehe sich das gezwungene Lächeln an, mil dem sie de» Tanzende» zuschauen. Wie die junge» Herren denke», wissen wir schon. Bleiben also nur die tanzenden Damen. Und für die solche Feste — auf Staatskosten? Rücksicht auf die Gesellschaft, höre ich einwendcn. Freilich muß ein hoher Würdenträger in der Gesellschaft verkehren, aber darum braucht er dock nickt Feste zu geben, die dem Staat so viel Geld kosten uud so wenig Vergnügen mache». Wenn der Staat seinen Beamten dazu kein Geld mehr gäbe, könnte man hoffen, daß auch mancher Privatmann diese überflüssigen Bälle abschaffen würde, und damit siele auch der letzte Grund, der angeführt wird, nämlich die Verpflichtung zu einer Gegenleistung. Wenn durchaus getanzt werden muß, sv findet sich auf neutralem Boden Gelegenheit genug. Diese Angelegenheit hat nach unserer Meinung, wie viele andere, zwei Seiten. Wir verkennen nicht, daß in den vor stehenden Darlegungen manches Richtige enthalte» ist, indessen man darf dock auch nicht außer Acht lasse», daß durch solche Veranstaltungen, wie sie der Artikelschreiber der „Grenzboten" rügt, Verdienst unter die Kreise der Gewerbtrcibenden ge bracht wird. * Die freie Commission des Reichstage«, welche es unter nommen batte, eine Verständigung über die in dritter Lesung an der Krankcncassennovellc vorzuncbniende» Aen- derungcn berbcizusükrc», hat ibrc Arbeiten soweit gefördert, daß demnächst wohl die cndgiltigc Formulirung ihrer An träge erfolgen dürfte. * Zn der brennenden Frage der Reform dcSMiltair- strafrcchtS baden sich, wie bereits mitgetbrilt, die National liberalen und Dcutschsreisinnigen über einen Antrag ver ftänbigl, der die Angelegenheit in durchaus zweckmäßiger Weise zu ordnen unternimmt und insbesondere der Wieder kehr von Soldatenmißhantlungen wirksam vorzubcugen sucht. Der Antrag verlangt eine Revision des Beschwerderechts der Militairpersonen, insbesondere die Verpflichtung miß handelter Soldaten zur Erbebung der Beschwerde, und bei den Militairgerichtcn Durchführung der Sländi gleit und Selbstständigkeit, sowie der Oessen tlichkeit und Mündlichkeit des HauptverfabrenS, nach den bewährten, im Königreich Bayern geltende» Grundsätzen. Bekanntlich haben in der Budgetcomniission Conservative und Ecntruin eine andere, bedeutend verschwommenere und mattere Resolution zu beantragen beschlossen, worin neben einer Erleichterung de« Beschwerderecht« nur eine „größere", nicht eine voll ständige Leffentlichkcil de« VerfabrcnS verlangt und ganz gewaltsam die Pflege des religiösen Sinnes im Volksleben, insbesontcre bei brr Erziehung der Zugend herangezogcn wird. Demgegenüber betont der nativnalliberal-deutscysrci- sinnigc Antrag weit schärfer das, woraus e« ankommt und wa« eine wirkliche Besserung in diesen Verhältnissen ver spricht. E« wird dem Centruin um so schwerer fallen, sich auf die nichtssagende Resolution der Commission zurück- zuzieben, al« der liberale Antrag sich völlig an Beschlüsse der bayerischen Abgeordnetenkammer anschließt, die mit Unter stützung der klerikalen Partei zu Stande gekommen sind. * Dem früheren langjährigen Abgeordneten im ReichSlag und Landtag, Herrn von Bockum-Dolff«, der am 19. Februar seinen SO. GeburtSlag feiert, wird eine Beglück wünschungSadresse zugeben, die zahlreiche Unterschriften alter Freunde au« allen Parteien sinket, welche mir ihm zu sammen parlamentarisch thätig waren. cffc. Zbr zufolge w.U de», An- ablclmcnte Stellungnahme, de« ^ "»u 7 orten trage i», Abgeordnete«!'.»,» kcriel ric Erregung st-i/turck eine Verband .»,) ^ y ^LtzentwursS .m nock steigern, die anläßlich de« Hamburger "c-nke Kerrsche. Wir ballen. ,o bemerken die Nachrichten", diese Kundgebung l"rc>ncn^cwc» -! b- taktische Geschick Wmdilwrtt'S .auf t.- lctz>gc Fubning ^ Partei nicht vererbt worben >lt. ^ Ge- Ecnlruiii nick'l gelegen sei», gerate >etzt ^ - > Antrag« in scharier Wc.se Stellung zu nekn.cn und r.e Ucr tat con. iervalivc Cooperation zu Lciabrten; andercrst ' , bäU di- Erklärung ei» Z..g-„a„t„.ß. da« den k cr.la c Aspirationen sich »achlde.l.g erwe>,e.i muß. ^ ^ ^urückziebung de« Windlborsl'schcn AnlragS vor ^>» -a », bandgreislicber Weise scstgesteUt worden, emen w» großen Werlb der preußische Volk« chulgcsetzenlwurf sur die speGOcb uüramon.anen Zn.eressen bat.. Wer d.e« b.sber mck eingeseben baden sollte, w,rd cS ,-Y' c-nsthen. U-b.all wird jetzt erst recht erwogen werden, um waS eS sich c. dem BolkSschulgesetz für bas Eentrum bandeln mu'sc. wenn eS, um die Aussichten der Vorlage nickt »och "»» , verderben, sogar einen pr.nc'picU so w'chl'üen A> l"g' wie den Wmrlliorst'S, zurückzuzicben sich eni,chl,sen konnte. Auch die Position der Vcrtbe.r.ger tcr Vor- läge im goiiverneiiiciiralen Lager »t erschwert. Vic rcguiig der Bevölkerung durch den Entwuls » o dieser Seite stets bestritten worden: jetzt wird sic vom Eentrum selbst zugegeben! Auch die Anösichtcu des Zesuiten- antrage«, sofern von solchen überdaupt die -hebe sein kann, aesäbrdct die Erklärung des Centn»»«; sie enthalt da« Zu geständnis!. daß dcr Anlrag die öffentliche Meinung >n Deutsch- land in Besorgniß erweckender Weise zu erregen geeignet, also den Interessen deö Reiches schädlich ist. Wir glauben, daß der verstorbene Windlhorst niemals da;» gcrathen baden wnrde, cmc solcke Erklärung zu erlaffe», sondern seinen Antrag lieber hätte disculiren lassen und dafür in der Debatte versucht baden würde, seiner Stellung und der de« Centn»»« nicht« zu ver geben. Daö Centrum mag die Zurückziehung de« Antrags beabsichtigt habe», »m als gouvcriieiiicnlalc Parte, der Regie rung keine Unbequemlichkeit zu bereiten, eS mag geglaubt baden, daß, wenn cs im Abgeordnetenhaus- bei», Volköschul- gesetzc feine Ziele erreiche» wolle, es sich im Reichstag ge fügig zeigen müsse, seinen Zesuitciiantrag aber später wieder einbringen könne; aber die taktische Ungeschicktheit des An trag« nach der andern Seite bin wird dadurch nicht para- lnsirt . .. Ohne Zweifel ist der ZcsuitiSimiS eine große Macht und die Zugehörigkeit zu ihm umsaßt Männer, von denen cS sich Niemand träumen läßt. Der Orden bat großen, entscheidenden Einfluß auf die Entschließungen des römischen Papstes, oder er conlrecarrirt sie «tatsächlich, wenn sic getroffen sind und gegen die jesuitischen Znteressen verstoße». Der Orden Kal seine Affiliirteu überall: in Koben StaatSämtcrn, in den Kreisen der bürgerlichen Gesell schaft ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses; selbst Juden und Börsenmänner gebören ihm an. Ebenso ist cS bekannt, baß der Orden Jesu seine Leute nötbigenfalls zum protestantischen Glauben übertreten und sic in der evangelischen Kirche Earrwre machen läßt, »m dort Einfluß allSzuübcn und Vertrauensmänner zu besitzen. Aber je höher wir die Macht des Jesuitenordens schätzen, desto fester sind wir davon überzeugt, daß bas Deutsche Reich in feiner jetzigen Gestalt mit dem protestantischen Kaiscrbause keinen schlimmeren Feind bat als die Jesuiten. Dazu kommt, daß cs nach den Vorgängen, die zum Erlaß dcS Gesetzes wider de» Orden und die verwandten Eongregationen geführt haben, und nach den Erklärungen, die dabei abgegeben sind, für daö deutsche Reich eine Macht- und Würdefrage ist, die Beseitigung des Gesetze« nicht zuzulassen. Wir glauben auch nicht, daß cS dazu kommt. Gegen die Erregung, die sich im andere» Falle deö deutschen Volke« bemächtigen würde, wäre die wegen des VolksschnlgesctzeS cingetretciie wahrscheinlich noch sehr harmlos. * Bekanntlich bat die Commission für das VolkSschul gesetz die von nationalliberaler und deutschsrcisiiiniger Seite gestellten Anträge, die Marimalzahl der RcligionS- stiinden gesetzlich zu »ormire», auf den Widerspruch dcS Ministers Graf Zedlitz abgelehnt. In der „Tanz. Ztg wird dazu bemerkt: Ter Vorgang war die charakteristischste Beleuchtung der Thatsache, daß wir buchstäblich hinter Muhler zurückgeschranl-t werden sollen. Rickert's Antrag, das Maxi»»»» der Religio»«, stunden gesetzlich fcstzustellen, schließt sich in der Form genau dem Gkietzenlwurse an, den der Cultusminister v. Muhler im Fahre 186!» dem Abgeordnetenhaus,! vorgelegt hat und der in der Bcrathung der ersten Paragraphen stecken geblieben ist. Einen solchen Antrag als ein Mißtrauensvotum zu hckäinpscn, wie es der Cultu-millister und die Eonservativen geihan, wird doppelt un- hegreisttch. wenn man die betreffende» Verhandlungen vom Jahre 1869 nachschlÜLt Herr v. Miihl.r sah in einer solchen Vestimm,»,g de« Ministers gegen z» wett gehend, kirchliche Ansprüche. In den Motiven zu der betreffenden Bestimmung des Muhler schen Enlwurss, dir der Abg. Ricken jcpt auch ausgenommen wisse» wollte, heißl eS wörtlich: Es ist deshalb st» 8. 3 dw Ausstellung eines GrimdlehrplaneS für die unterste Stufe der VolkSlchule durch die höchste Unlerrichtsl-chörde Feststellung dieses Grniidlehrplancs sind die ^'^^cn wegen des ihrer Leitung unterliegenden religiösen ^ >'V'"e dabei >n Bewacht koi„„». zu becheiligen; zugleich mußte aber durch da« «eseu etwaigen zu wnl- gehenden und, einseitige.. Ansprüchen an di. «rast und Ät der S'so«'n werden, und ist deshalb die Zahl MnL w ^ R'Ugwnsstuiiden jn der Woche als das höchste zula,siqe Maß für den Religionsunterricht bezeichnet worden." ° ^ die Regierung den städtischen ^"rn mmbe.len lassen, daß sich dieselben bei beschäftigen weder an der DiScussion noch an der «h. d2'Üch"r. Der .ne... Eur," wird immer ' Vor einigen Tagen wurde gerüchtweise gemeldet, daß cS der Zillaucr Polizei gelungen sei, drei Personen zu ver kästen, welche an dem vorjährigen Attentat auf den Eiseiibabiizug, in welchem Kaiser Franz Josef fubr, betbciligt gewesen. Es wurde der Nachricht wenig Glaub Würdigkeit beigcmesseii, nachdem selbst die Aussetzung einer Prämie von l»0<>» Gulden nickt zur Ergreifung dcr Tbäter geführt batte. Die Sacke scheint aber doch einen lhat- ächlick'cii Hintergrund zu haben, denn es wird gemeldet: Reichriibcrg i. B., 13. Februar. Infolge der Erhebungen in Zittau über die Anstifter des RotentHaler Bomben- allentaleü giiigeu dem hiesigen UulersuchungSrichter wichtige Mittbeiluiigen zu. Eine Cominissio» begab sich „ach den Fabrile- orten türiinwald und Tannwald im Jscrgedirge, um daselbst Verbastungen vormnehmeii. Es dürste sick> also um einen von anarchistischer Seite vorbereitete» Anschlag bandeln, eine Vermutbung, die von czcck'ische» Blättern sofort nach dem Mißglücken desselben ausgesprochen wurde. >» * * * Den Wiener Blättern zufolge erklärte der Minister präsident Graf Taasfe dem Bürgermeister Or. Prix bei einem Empfange desselben, tie Regierung wünsche sebnlichst die rasche Erledigung der Vorlagen betreffend die Wiener VerkchrSanlagen. Ob eS möglich sei, in den Monaten Februar und März die bezügliche Verkandlung im ReichSralhe zu Enke zu führe», stehe nock dadin; doch könne er versichern, daß selbst dann, wenn die Vorlagen im ReichSralhe erst nach den LanbtagSvcrhandluiigen erledigt werden könnten, die Jnangrissnakme der Anlagen im laufenden Jahre gleichfalls nicht ausfalle. * Die Donaudainpfschifssahrt-Gcscllschast. hat an den österreichischen HandelSininister ein Schreiben gerichtet, in welchem sie demselben für die im Abgeordnetenbause der Verwaltung der Gesellschaft bezeigte Anerkennung, sowie für die Inschutznahme gegenüber den maßlosen Verunglimpfungen ihren wärmsten Dank ausspricht. * Wie die „Agenzia Stefani" meldet, hätten einige Nuntien vom Val, ca» die Weisung erhalten, die RegiS- ruugen, bei denen sie beglaubigt sind, zur Bezeichnung von ihnen genekmen Eandidale» für die vacanlen Cardinal le llen aufzufordrrn. Hieraus werde gefolgert, daß der Papst bald den Zeitpunct de« nächsten Consistorium« fest setzen werde, in welchem auch die Ernennung englischer Car- dinäle erfolge» dürste. * Die Besorgnisse französischer Politiker, daß der englische Machteinsluß. ken am Nil zurückznkrängen sich für das staatSmännische Geschick der Republik mit jedem Tage aussichts loser erweist, auch aus dem entgegengesetzten atlantischen Endpuncte Afrikas festen Fuß fassen könnte, sind in Folge des jüngsten marokkanische» Zwischenfalles wieder lebhafter bervorgetrelcn, und wenn auch augenblicklich kein Anlaß zu ernsteren Verwicklungen in Marokko mehr vorhanden scheint, so will cS den Franzosen dock nicht reckt gefallen, daß eine englische Gesellschaft am Cap Spartcl, jenem afrikanischen Küstenvorsprungc, welcher die atlantische Einfahrt zur Straße von Gibraltar beherrscht, das Reckt erworben bat, eine nautische Signalstatio» dicht neben dem unter internationaler Aufsicht stehenden Leuchl tburm dortselbst zu errichten. Der französische, mit einer starken Dosis von Empfindlichkeit gemischte Argwohn sucht fick selbst und Anderen einen blauen Dunst vorzumache», indem er sagt, das den Engländern auf Cap Spartet ge wäbrte Privileg bade für die übrigen an der Erkaltung deö marokkanischen statu» >>uo inlcressirtea Mächte nichts Bc unrubigendeS. TaS trifft für andere Mächte vielleicht, sogar wahrscheinlich zu; auf Frankreich aber würde es nur in dem Falle passen, wenn Frankreichs Interesse an der Jntael- crbaltung deS marokkanischen »tat»» »suo ebenso notorisch wäre, als dies von den anderen Mächten gesagt werden darf. Nun ist eS aber doch offenkundig, daß der ganze jüngste marokkanische Spectakel imGrunde um Frankreichs willen berkain, sofern die verdächtigen Bewegungen französischer Expeditionen unmittelbar östlich und südlich der algerisch - marokkanischen Grenze, in Verbindung mit den Absichten Frankreichs aus die sabarischeu Biunenoasen, die Möglichkeit eine« Handstreichs der Republik gegen Marokko, nach Art de« s Z. gegen Tunesien verübten, »aber rückten, alö seither der Fall gewesen Mindestens muß cS aussallc», daß eS gerate immer französische Blätter sind, welche Marokko nicht zur Rübe kommen lasscn und dadurch der Mutbmaßung Vorschub leisten, daß die französische Politik in Marokko selber kein ganz reines Gewissen babc. Aus diesem Grunde mackt denn wobl auch da« Erscheine» der Englänrcr am Eap Spartet den Frauzoscii soviel Kopfzerbrechens. Wenn letztere vor ihrer eigene» Tt>ür kebren wollte», so köimlen sie Marokko im Allgemeine» und die Situation auf Cap Spartet im Bcsontercn getroste» Miltheö sich selber überlassen. * Das Recht zur Terrorisirung und Tyranni- sirnng „nnbvlmäßiger" Arbeiter sowokl wie Arbeitgeber, welche» unsere Socialbemvkraten für sich beanspruchen, scheint von den „Genossen" auch des Auslandes ganz in demselben Sinne verstauten und angewendet zu werken, wenigstens bewegt sich der jetzt in London insccnirle Streik der Kohlciiträger genau i» der bezcickneten Richtung. Die svcialdeinokralische Tradc-Union der Londoner Koblcnträger bat mit höchstem Mißfallen bemcrkl, daß seitens der Kohlen Handlungen auch andere Arbeiter als die der Union a»gc hörenden zum Abtragen der Koblcn an ibre Kundschaft ver wendet werde», und Kat, als ihre Zumuthung, kein anderes als das von der Koblcnträger Union gestellte Personal zu beschäftige», seitens der Arbeitgeber einfach aal ruttu gelegt ward, den Streik erklärt, bezw. den Bovcott über die Lo„boner Koblcnsirmac» verhängt. Abgesehen davon, daß diese- angriffSwcise Vor gehen dem Feldherrntalcnt der Führer und Rufer im Streit scbr wenig Ehre macht, da der nahende Frübling de» Brcnn- stoffbedars dcS Publicum« täglich auf geringere Dimensionen znrücksührt, zeugt tie Taktik der socialrevolutionären Trabt zieber von einer so souveränen Verachtung der einfachsten Menschenrechte, daß in der öffentlichen Meinung England« nur Eine Stimme der Entrüstung über solch frivole-,provocatorischeS Treiben herrscht nnd Alle« mit der ausgesprochenen Erwartung aus tie so brutal angerempelten Firmen blickt, daß diese so viel Selbstachtung und Ehrgefühl für sich, so viel Mitgefühl
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