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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891120101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891120101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-01
- Monat1891-12
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NbmnlementspreiA ß, der Hanptrzpedittoa »der den i» Stadt« t«,irk und de» Vororten errichtete» AuS- nadettelleo abgeholt: Niett»izährstch>l4chO. 5« zweimaliger täglicher Zustellung in« i»,« » Schö. Durch dt« Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljüdrtich L—. Direkte täglich, Kreuzdandlendaog in« Lntland: monatlich 9.—. Die Morgen-Lusgobc erschein! täglich '/>? llhr. di« Abe»d-Ao«gobe Wochentag« ü Uhr. LeLackion un- Lrpe-itiou: AotzannrSgaße 8. Die Expedition ist ununterbrochen ge» ksfaet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filiale»: Ott« Sle»»'« «orti». (Alfred Hahn), Unidersitälsttrahe l. Morgen-Ausgabe i-wMS Tageblatt Anzeiger. kachminenstr. 14, part. uud Sönlg-platz 7. Look «ck Verlag von E. Pol, t» Leipzig- Lrgail für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr W. Dienstag dm t. Dccember 1891. ** ' i 1 Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. Hierdurch wird bekannt gegeben, daß da» neue Kinder-krankenhauS (Leipzig-Reudnitz, Platzmannsttaße) mit Anfang Leremder d. A. zur Ausnahme kranker Kinder jeden Alter« er-sfnet werden wird; und zwar werden öffne vom l. Decemder vom 7. ausgenommen. Die Berpflegungskosten sind dem Tharakt er der Anstalt entsprechend möglichst niedrig gestellt und sind für «ine» Monat im voraus zu bezahlen. Mt Krankrncassenvorständra bleibe» besondere Vereinbarungen Vorbehalten. Weiter« Ausschlüsse giebt jederzeit gern dt« unterzeichnet« Direktion. Leipzig, am 20. November 1801. Die Direktion de« kinderkrankenhause«. Med.-Rath Pros. vr. Heubarr, Direktor. an nicht anftnkrnd kranke Sinder und « auch anstrckrn» krankr Sinder (Scharlach. Diphtherie u. s. w.) Orlskrankencalse betr. Die bl«her von Herrn Veikchtl. hier, Schützenstraße 1, der« waltete Zwei,Meldestelle wird von Dten-ta«. den 1. Deremder 1891. ab . , Herrn Aul. Lchümichr», I-faber eine« Tolon,alwaareagescha,l« hier, Gchü-enstraße ü, über« nage». Letpzia, am 30. November 1891. Dt« rrtskranteneaße knr Leipzig nn» Um,egend. Albert «rockhau«, Vorsitzender.Sch. Lekaontmachuug. Erstatteter Anzeia» gemäß ist der von dem koreign Otüca in London sür Mr». Marian Mandfard und deren Tochter (in englischer Sprache) ausgestellte Reisepaß in hiesiger Stadt abtzaaden gekommen Um Mißbrauch zu verhüten, machen wir die« mit der Aufforderung bekannt, den erwähnten Pah» wenn er gesunden wird, ungesäumt an un« abzoliefern. Letdt'g' den 80. November 18Sl. A*»tgl. Graffdrttaonifche« General-Tonsnlat. ^ - Baron B von Lanchnttz. Ho!)anctiou. Dienstag, den 8. Decemder d. I., sollen von vormittags ? Uhr an aus dem Sahlschlage in Abth. 27d deS Burgauer Ae- »ter« in der sogenannten Ltndenaner Gatlge, dicht an der grünen Linie, in der Näve der Leutzscher Alleebrücke 20 Rmtr. Eichcn.Rutzscheite I. und II. Classe, 210 Rmtr. Eichen- 22 » Buchen- 1 - Ahorn« vrennschette. ü » Rüstern« 7 » Linden legen die t werden aus dem obengedachteu Schlage, ovemder 1891. De» Aattza-Aorstdepuratio» unter den öffentlich au»hängenden Bedingungen uud g« übliche Anzahlung an Ott und Stelle meistbietend verkauft Zusammenkunft: Leipzig, am 28. No» Virbstahls-Sekanntmachnng. ^ Bestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine silberne Tylinderutr mit Goldrand, in einer neu« silbernen Sapsel mit Zisserdlatl, am 2ü. d. M.; 2) ein Opernglas mit schwarzem Gestell, in roth gesüttertem Futteral, am 26. d. M.; 3) eine galprue Brache mit 3 Perlen, gebogenen Goldreifen an den Seiten und anhängendem Herz mit Perle, am l. d. M 4) eine goldene Damen-Aemoutair-Utzr mit geriester Rück« seit« und am Rande vrrdeikiem Zifferblatt, Fabrikaummer I7N, und anhitngender kurzer, galdenrr »rite, End« August d. I.; 5) eine goldene ntzlindernhr mit Secund«, geriester Rückseite mit Schildchen und der Bezeichnung „l'-neve" im Innern, sowie mit anhängender goldener Gliederkette mit goldenem Medaillon mit schwarzem Stein auf beiden Seiten, vom 17. bi« 18. d M.; 6) ein galdenrr glatter Ariincss mit dunklem Stein und Eicherheit-kettchen, ein silberner Armreis mit bergt. Srttchen. ftel, gravirt: „ll. krSIllidi 18. Juli 1879", ebensolcher kinderlilffel. letzterer . _ . I: 7) 2 Kopfkissen mit we>ß. und blaugestreistem Bezug, „kl. 8." gezeichnet und mit grau« und roth-, bezw. weiß- und rothgesireiftem Intet, vom 19. bis 20. d. M.; 8) rin Vrttnder;»g und 2 »apsktfienübrrzüge, weißleinen, mit geklöppettem Emiatz und 4 Lsstck Handta ^ bl." in^Monogrami» gezeichnet, vom 20. bis 22. d. M.: rin stlderner Dpeisrlü „ rin silberner Thee- und ttn «b „k. k." aravirt, Mitte August d. 7) 2 kopkkiffen mit we>ß- unt „v Handtncher» sämmtlich . " in Monogramm gezeichnet, vom 20. bis 22. d. M.: 9) rin Winterüderzirher von dunkelbraunem flocktgen Stoff, mit einer Reib« Hornkiiöpse mit derhecktrr Battette, dunkelblau- wollenem hellgestreiftem Futter, Sommeikragen und Settchenhenkel, ein GlanzledertAschchen mit diu. Geschffst«paptere« und einer Grn»rrdelegttt«att»«»karte aus „bnsättdi lautend, am 22. d. M.: 10) et» Winterüberzietzer von blaue« langhaarigen Stoff mit schwarzem Wollattaesulirr, Ptüschkragen und Stoffbenkel mit der Firma ? Storlle, veiprix", vom 3. bi« 8. d. M.; 11) L Drück Gänse, abgeschlachtet, am 23. d. M.: 12» 17 Drück lebende Kaninchen» .verschiedenfarbig, am 24. d. M.; 13) et« ansgefchlachtete» halbe» Lchweiu, ca. 60 ll» schwer. am 19. d. M: 14) rin Handwagen, 4rädttg, mittelgroß, mit uuaestrichenem Sasienaufsatz und einer nur daiben Deichsel, oiu 19 d. M; lb) NN Handwagen, 4rödrig, graugestttchen, am Ll. d. M : 16) ein Handwagen. 4rädrig, klein, ziemlich neu, uagestrichen, mit Kastcnausjatz, am 21 d M.: 17) eine goldene Damrn-Nrmontoir-Ankernbr mit verziertem Rand am Zifferblatt, goldenen Zeigern, Rückseite mit Arabeskenäverzie- rungen und Schildchen in der Mitte »nd mit »türm rolhaoSgelegten Holzgebänse, Ende Oktober d. I.: 18) »in Regenschirm mit schwarzem halbseidenen Bezug un- grauem Horngriff out Metallschild und der Gravirnng: „vr. meck Lttlcllne?', am 20 d M: IS) circa 16 m neue« Bleirohr. 50 mm im Darchmeffer, »nd ca. 16 m dergl.. 24 mm im Durchmesier. »m 28. d. M Etwaige Wahrnehmungen über de» verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Tdäter find nngrsämnl bei unserer Lmninal-Abthrilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, de» 30 November 1891. Da« Pottieiawt per «1a»t Leipzig, vrelschaetdrr. «Fichten-Deckreilig-Verkauf. «ittwoch. »en 2. Deeewbrr P. A.. sollen von vormittag» 9 Ubr an im Vnrsauer Revier uud zwar an der verschlossenen Brücke beim neuen Scbünenbause ra. 120« Bund Fichte,ideckretsig. da« vunb für 2» au« freier Hand verkauft werden Leipzig, am 25. November 189t. De« Rath» Sarftdepntattan. Lrennholzauclion. Mittmach» den S. Leeembcr d. Jrs., sollen von vormittag« 9 Uhr an auf dem Lahlschloge in Abth. 27d des Vnrgauer Re vier«, in der sogenannkrn Linbrnane» Gattgr, dicht a» der grünen Linie, in der Nähe der Leutzscher Alleedrücke 175 Hause» Abraumreistg uud 40 Dchiaarristg unter den öffentlich aushängend»» Bedingungen uud gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft iverden. Znsawwcnknnst: aus dem odengeaannten Schlag». Leipzig, am 28. November 1891. De» Ratb« Aarftdepntatia«. Erledigt hat sich di« von UN» unten» 12. September ». e. erlassene Bekannt« machuug, den Lohukellner Rudolf vtta Berger betreffend. Leipzig, den 27. November 18Sl. Der Ratb ber Dtadt Leipzig. (Armen-Amt.) L. k. Abth. 1/908 ll. Hentschel. ^errllielwr Lexii k8V6tein I^eipxi^-Ltackt. Verawinmlwiigi 8. I8i»L, ädenck» 8 Oke im 8»n1o äer I. Utlrgeroednle. Dugeeoräuung: Wahlen. Ileratkun^ cke» Statut» stlr Lbrevx«richte, t^aseubenckto. vr. Asurlei. Die PapAfrage in Wien nud Nom. E» geschieht stet« da« Unerwartete. Eia klerikaler Abge ordneter au« Tirol, der zugleich Deleairter de« iisterrsichUckes ReichSrÄtheS ist, biilt e« für anarmefsen, in dor SfirrreichWen Dele^ltion /eine Rede zu Gunsten der Wiederherstellung der weltlichen Macht deS PapstttzumS zu Hallen, und in Folge dessen kommt eö zu Erörterungen, welche die österreichische Regierung in Bertegenheit gesetzt und in Rom böscS Blut gemacht baden. Herr Latlingrr entwickelte am 27. November vor den erstaunten Zukörern, daß die Selbstständigkeit der Kirche keine italienische, sondern eine internationale kaibolische Frage sei. Der Delegiere Süß richtete darauf die nabe liegende Bemerkung an den Borredner, baß diese Frage doch nur im Wege de» Kriege« entschieden werden könne, wa« den Fürste» Windischgrätz zur Aeußeruna der Hoffnung veran lagte, daß die Frage der weltlichen Macht de« PapsttdumS ,m katholischen Sinne durch Italien selbst erfolgen werde. Jetzt war man allgemein gespannt, wa» (Aras Kalnoky sagen werde, und dieser löste die ihm gestellte schwierige Auf- gäbe mit gewohnter Geschicklichkeit, aber er konnte nicht ver hindern, daß seine Worte in Rom ander« verstanden wurden, als sie gemeint waren. Die ganz unverfänglichen ein leitenden Worte Kalnokv'S. daß eine praktische Lösung dieser Frage bisher nickt gefunden sei, erregten in Rom einen «türm von Entrüstung. Der Abgeordnete Vovio benutzte die Gelegenheit, um eine sofortige Beantwortung der Inter pellation über die Kirchenpolitik der Regierung mit Bezug aus die bekannten Vorgänge im Pantheon zu verlangen. Eine römische Frage gebe r« nicht, und die Regierung werde hoffentlich dafür Sorge tragen, daß Kalnoky über seinen Irrtbum in dieser Beriehung aufgeklärt werde. Der Minister de« Innern Nicotera sagte im Aufträge Ru- diai'« die Beantwortung der Interpellation für Montag zu und ließ sich zu der Aeußerung hinreificn, daß er und seine College» die von Bovio angeführten Worte Kalnoky'« im Munde eine« Staatsmannes einer befreundeten Macht nickt für möglich hielten. Liefe Aeußerung erregte Bewegung und fand lebhaften Beifall, und aus dieser Grund lage hat die gestrige Sitzung der italienische» Kammer ihren Verlauf genommen Rur ein römisches Blatt, der „Popolo Romano", hat den Muth gehabt, sick Kalnoky'S anzunehmcn, und auf den Grundgedanken seiner Rede hinzuweisen, welcher die Versöhnung zwischen dem Papstthum und dem Königreich Italien als eine innere italienische Angelegenheit anerkennt. Gras Kalnoky befand sich nach den, Uebrrfall des Dele- girten Zallioger in einer äußerst schwierigen Lage, weil die Frage der Zukunft des PapstthumS in Oesterreich-Ungarn stet- mit der größten Zurückhaltung und Vorsicht behandelt worden ist. Er batte bei seiner Antwort Zweierlei zu beachten: er durfte weder die katholische Bevölkerung Oesterreich-UngaroS, noch die verbündete italienische Nation verletzen, und er glaubte die Lösung dieser schwierigen Aufgabe darin gefunden zu baden, daß er de» Wunsch äußerte, e» möge gelingen, dem Papste eine Stellung anzuweisen, welche ihm völlige Unabhängigkeit gewähre, und daß dadurch der Friede zwischen dem Papstthum und dem Königreich Italien nicht gestört werken möge. Er fügte hinzu, daß die Bevölkerung Ocsler- reich-Unaarn- mit der italienischen Nation in Frieden und Freundschaft zu leben wünsche. Nach diesen vokdrrsätzrn kam er zu dem Schluß, daß Oesterreich-Ungarn in die von Zallinger angeregte Frage nicht eingrrifen könne, weil da- Bünkniß zwischen Oesterreich.Ungarn und Italien «ine der Grundlagen der östrrreichisih-niigarischen Politik sei und weil kein Anlaß vorliege, die italienische Nation zu verletzen. Au- ber Entwickelung und dem bisherigen Verlauf dieser leidigen Angelegenheit ist zu ersehen, mit wrlchen Schwierig- leiten die Regierung Orsterreich-Uogarn« Italien gegenüber fort und fort zu kämpfen hat Dir politische Macht des Papsttbum» ist daS Nebel, welche« Italien seiner Einheit nicht srob werten läßt und welche auch seinen Verbündeten Pein bereitet. Eine Papstfrage im politischen Sinne giebt c« freilich nicht, dar,» »iuß der italienischen Auffassung unbedingt Recht gegeben werden, aber diese Angelegenheit wird unberechtigter Weis« zu einer Frage der religiösen Uebrrzeuguag gemacht. diese Frage ist eine reine Machtfragr. wkiwc cu . ^chc„ °b -- n» "» ""'S'LN? «7 «!»> w-"«". wen» sick in Italien diesen ^cstrcbungen gegenüber eine ^ Udm nicht, er will volle b^Uie.l m Rom genießen, r thun und zu lassen, waS .hm..gut dunkl, ohne Rück et aus di- LebeiiSbetingungen de« Königreich« Otalien. er w der unumschränkte Herrscher m Rom ,em, und daS ü<ht'm,a°> nicht. Man behandelt diese Angelegenheit viel vorl'cht.g, man gebt viel zu wenig mit der Sprache heraus und laßt den Kalbcliken-Lersammlungen einen «p'elraum. der ibnrn undeding, nicht gebührt. Diese dsach,>ch c priä , dem Wnnsche, in Frieden zn ltb-n m.t dem Pap,ttbu , a « dem Vertreter der katholischen Kirche; dieser Wun,ch ist aber uuersüllbar, weil da« Papsttbum fortwährend an dem bestehenden Zustande rüttelt und sich mit den chm gezogenen Grenzen al« kirchliche Macht nicht begnügen will. Der Dreibund ist eine Hebere»,kunft, welche da« Papst- tbum al« politische Macht unbeachtet läßt, da« Blintniß zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien hat mit dem Papst tbum nichts zu thun, aber da« Papsttbum wirkt ttrsetz<"d aus da« Bündniß. E« erhebt den Anspruch, unter Beihilfe aller auswärtigen Katholiken, dein Königreich vitalien Zugeständnisse ab,„dringen, die e« nicht gewäbren katin, Wenn e« seine eigenen Iolerefscn nickt preisgeben will. Ter Papst hat d>e franzö sische Republik anerkannt, nicht weil er dir repnblikanttche Staatsform den Interessen der katholischen Kirche dienlicher erachtet al- die monarchische, sondern weil er eingesehen hat, k»ln, A»allck>r aus Wicder- valicaniimen Pari» worden, weil dieser Bund der Wiederherstellung der wclt lichen Macht de« PapsttbumS feindlich ist. Das sink rein politische Angelegenheiten, denen aber diese Bedeutung öffentlich nicht zucrkannt wird, weil darunter die religiösen Interessen der Bevölkerung leiden würden und weil die socialen Verhältnisse ein« Mitwirkung der katholischen Kirche zur Vermeidung einer Umsturzbcwegung wünschcnswerth ericheinen lassen. So scheinen wir genörhlgt, Bestrebungen gegenüber, welche den Frieden schwer grsährden. untkätig zn bleiben, weil wir die reli giösen Gefühle der Bevölkerung nicht verletzen wollen. Nur au« diesem Streben ist die Rede Kalnoky« bervor- gegangen, und sie kann überall auf volle« Verständlich rechnen, wo man sich der Natur de- PapsttbumS als einer politischen Macht bewußt ist. Die gläubigen Bekenner de« katholischen Glaubens haben zum größten Tycile keine Ahnung von der Herrschsucht deS PapsttbumS, sie erkennen im Papste lediglich ta« Oberhaupt der katholischen Kirche. Wenn er sich auf diese Eigenschaft beschränken wollte und könnte, dann würde viel Trauer und Elend auS der Welt verschwinden, die internationalen Beziehungen würden viel besser und ehr licher sein. Wie die Sachen liegen, müssen wir mit der Macht de« Papsttbum« rechnen, und da« ist ein schwerer Schaden für die Gesamnitentwickelmig. , Leipzig, 1. Decemder. - Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt, an unterrichteter Stelle sei über die Eventualität eine- Pferde- ouSfuhrvcrdotS von Rußland, welche- die „Post" signalisirt hatte, nichts bekannt. * Der Hamburger Senat hat eine Erhöhung der Einkommensteuer um 20 Procrnt sür dic,cnigen Steuerzahler, welche ein Einkommen von mehr al- 1500 -ck angeben, behufs Deckung de« Fehlbetrages sür da« EtatSjahr >892, welcher auf 4 218 000 ^» angenommen wird, beantragt. Wenn in früheren Jahren alle Stränge zur Herstellung des Gleichgewicht« im Etat risse», so half der hamburgische IuliuSthurm: die „Ucberschüfse früherer Jahre", welche in Hamburg eine fast sprichwörtliche Bedeutung erlangt haben. Heute reichen diese berühmten Ucberschüsse zur Deckung de« 1892er 4^ Millionen - Fehlbeträge« nicht mehr au«, und damit ist immerhin eine Wendung in den bamburgischen Staat«si»auzen zu verzeichnen, wenn auch keine-wea« e,ne gefährliche oder ungesunde. E« ist an- zunchmtn, daß der Fehlbetrag auf den Zollanschluß. auf Hasenbauteu und den arößern Beamlenetat zurückzufübrcn ist, aus Tinge also, die sür die Entwickelung Hamburgs nützlich und nvthwendig erscheinen. Eine 50 MiUioncn-Anlcihe steht m Sicht. Alle« da« vrrmagabrr die hamburgische Finan,- krasl nicht >u erschüttern. Wenn die Ueberschußwirlhscha t früherer Jahre nunmehr aufbört und damit ein gewisser leichtlebiger Zug au« der Finanzverwaltung verschwineen so „t da« keineswegs zu beNagen. E« läßt sich vielmehr er- warten, daß etwa» mehr „Oberrechnungskammer"' in die Finauzwirthichafl eingesührt wird. ^ünch'" wird gemeldet: Ein Nachtrag zum Etat verlangt achtzehn neue Gomnasialprofessuren und Schulreform" ^"""^""«brerftellru iu Folge der ^ . schweizerischen Delegieren z» den HandelS- Deutschland und Oesterreich reisen k^j., ""ch „W""- Gutem Vernehmen nach führten d,e t« Patt'»"-» ^ ""^"t'Skn Einigung * Au« Reickenbrrg i/B. meldet unser Eorrespondent- Ministerium« de« Innern sind der Statt- Braa Be,,rk«comm>ssar W.d.mSky ->u« Prag hierher delegwt worden, um die Einvernahmen über Ji»sertio«spreiS Morgen-Au-gab«: die 6grjoatt«ne Petit« »eile 20^1, Reklamen unter dem Redaktion«, strich gechatte») 50 ij, vor den Famitien- nachrichtei: (6geipa»ea) 40-^. Abend-AuSgad«: di» 6q«ipalt,n» Petttzeile 40^ Reklamen unter dem Redaciionsftrich (4 ge,palten) 1 ^l, Familiennachrichten und Anzeigen verlorener Gegenjiäud« (llgejpattrn) SO^. Größere Sckittslen laut naierem Preis« verzeichiiiß. Tabellarischer und Zissnnsatz »ach höherem Tarif. Ertr«-Brilagrn (gesalzt), nur mit d^ Morgen. Ausgabe, ohne Poslbesärderung SO.—, mit Postdesörderung 70.—. Äauahmeschluß für 2usera!e: Abend «Ausgabe: vormittag« lO Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag« 4 llhr. Soun« und Festtags früh 9 Uhr Bei de» Filialen und Annahmesiellea je «ine halbe Stunde früher. A«ser«te sind stet» an die Er-rdtlioa zu richten. 85. Jahrgang die in der czechischen Presse und dem Parlamente vorgebrachten Klagen über die „angebliche Vergewaltigung und Unterdrückung der czechischen Bevölkerung von Reichen- bcrz" zu pflegen. E« wurde gleich und zwar mit der Ein vernahme der von czechisckcr Seite geführten Zeuge», in erster Linie de« czechischm Agitator« Hr. Schamanck, des Lehrer« FukS an der czechischen Volksschule in Rcichenberg rc., begonnen. Die Delegirten der Statthalterei werden sich zu dem obigen Zwecke mehrere Tage in Reicbenberg ausbaltc». Man erwartet da« Resultat der Untersuchung mit aller Beruhigung, da dieselbe zweifelsohne die Grundlosigkeit der von den czechischen Abgeordneten im Parlamente und den czechischen Hetzblättern in Prag in perfidester Weise gegen die Ltakt und die deutsche Bevölkerung ausgesprochene» Ver dächtigungen erweisen wird, wie eine ganze Reibe von Straf- Verhandlungen in dieser Sache bereits den aligcklagtcn Deutschen die vollste Genugthuung durch deren Freispruch gebracht hat. * Wie auS Rom gemeldet wird, verlautet in parla mentarischen Kreisen, daß der Schatzminister in dem Fiiiaiiz- epposü eine Darlegung ber von Rudini i» Mailand an^e- kündigten finanziellen Maßnahmen geben würde. Der Minister würde den Nachweis liesern, daß da- rectisicirte Budget des laufenden EtatSjabreS mit einem Ein»aknicübcrschnß ab schließen werde. In dem Budgetjahre 189293 seien die Ausgaben für den Bau von Eiscnbabnen auf 3» Millionen herabgesetzt» außerdem seien die zur Amortisation der Staatsschulden nothwcndigen Beträge unter den effektiven Ausgaben eingestellt und durch die eficetiveu Ein nahmen gedeckt, wobei diese immer noch einen Ueberschuß von mehr als 9 Millionen ausweisen. Es sei dies das erste Mal^ daß da« italienische Budget unter Einschluß der Ausgaben sür die Eisenbahnen, Pensionen und für die Amortisation der Staatsschulden mit einem Ueberschuß abschlicßcn werde. Der Tbeil de- EpposöS, der sich mit dem Notenankauf be schäftigen werde, werde sehr entschieden gehalten sein und die Maßnahmen darlegrn, welche ergriffen werden sollen, um die Melallrescrven der Emissionsbank mehr und mehr zu verstärken. * Die dem internationale» FriedenScongresse in Nom unterbreitete Denkschrift über Polen liegt der „Neuen Freien Presse" im Wortlaute vor. Es ist dem ge- nannten Blatte zufolge ein umsaogreiche« Schriftstück, in welchem die Vergangenheit Polens ruhmredig geschildert wird, die großen Männer aus dem Gebiete der Wissenschaft und Kunst, welche Polen hervorgebracht bat, darunter auch EopernicuS uod Ebopin, angeführt und sodann all die Grcnel- tbaten aiifgezäblt werden, welche das rusische Regime gegen die Polen verübte. UiilerBerusuiig aus den Wiener Eongreß und die Note, mit welcher Fürst Gvrtschalvw am l4. Juli 1863 die Noten Frankreichs, Englands und Oesterreichs vom 13. Juni 1863 beantwortete, in welcher er mit de» von diesen Mächten auf Grund der Congreßbeschlüsse reclamirten nationalen und autonomen Einrichtungen sür Congreß-Polcn sich einverstanden erklärte, deren Einsübrung aber bis zu dem Zeit punkte verschob, in welchem die Regierungs-Autorität daselbst wieder bergestellt sein werde, vindicirt das Mcmoraiiduin den Mächten daö Recht, wider daS Vorgehen Rußlands gegen seine polnischen Untertbancn Protest zu erbeben. Dies wäre von den Eongreß-Delcgirtcn in Rom den Mächten in Erinnerung zu bringen, und der Eongreß könnte den»,ach, obne den Rabmen seines FriedenSprogrammeS zu überschreiten, zur Milderung des LooseS der von Rußland anncerirten polnischen Länder beitrage». An diese stark optimistische Auffassung der Folge», welche ein Protest batte, wenn einsolcher den,Peters burger Eabinet überreicht würde, knüpft die Denkschrift einige Bemerkungen, die immerhin Erwäbnung verdienen, weil sie die Wünsche der Polen enthüllen. Eine ravicale Besserung des Loose« der unter russischer Herrschaft befindlichen polnischen Länder wäre nach dem Memorandum nur möglich, wenn aus ihnen ein selbstständiger Staat gebildet würde; nur dadurch würde auch eine günstige Lösung der orientalischen Frage er zielt werden, denn die Slawen des Orient« würben dann aufhören, die Avantgarde der bewaffneten Orthodoxie und eroberung«süchtigen Autokratie zu bilden. In Bezug auf die polnischen Länder, die zn Oesterreich und Preußen gehöre», will die Denkschrift der künftigen Entscheidung der polnischen Nation nicht vergreifen. (In Bezug aus diese Lander wollen die Herren Polen au- OpporlunilätSrücksichlc» ibrc Ansprüche noch ein Weilchen vertagen. Red.) Die Zeit und da« erwachende Gewisse» der Nationen werden da die Bc sritigung aller Schwierigkeiten erleichtern. E« bandle sich nur um die Schaffung eine« selbstständigen Staate« au« den pol Nischen Ländern, die jetzt von Rußland unterdrückt werden, unter der erbliche» Herrschaft eines Habsburgers oder eines Mitgliedes des königlich sächsische» Hauses, welche- durch die Verfassung vom 3. Mai >79l ans den polnischen Thron berufe» wurde, llcbrigcns bätte Oester reich genug Zeit »nd alle Gelegenheit, den Fehler Maria Theresia« dadurch zu verbessern, daß es zum Wiederaufbau« des Reiche« der Piasten und Iagellonen beitragen und auf einem Haupte zwei große Heldenkronen, die Polens und Un garns, vereinigen würde. * Die Petersburger „Börsenzeitung" meldet gerücht weise, daß zur Sicherstellung der VolkSverpslegung in den vom Mißwuchs betroffenen russischen Gouvernements in niedreren derselben private Getreidevorrätbe, welche den IabreSbedars einer einzelnen Familie mit Einschluß der Dienst boten und Arbeiter übersteigen, von der Krone zu den am Tage de« Erlasse« deS WeizeualiSfuhrverdotS gezahlten Preisen aufgekaust werden sollen. * Der Präsident der französischen empfing gestern den vom Urlaub nach P bayerischen Geschäftsträger. * Wie dem „Reuter'schkn Bureau" au« Pcking'gemeldet wird, mehre sich der Aufstand aus der Nordscitc der Großen Mauer. Zwei neue Revolten seien auSge- brochen. Die Rebellen besetzten eine kleine Stadt Kmchow. Truppen aus den Garnisonen von Shanghai und Kman wurden gegen dieselben entsandt. Von einem noch ernsteren AuSstanb wird au- dem District von Takow, nördlich von Kaiping gemeldet. Die Mandarinen daselbst trafen ein Ab kommen mir den Rebellen, wonach mir Schonung der Republik Carnot rach Paris zurückgekchrtcn
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