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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920504014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-04
- Monat1892-05
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t» ß« H«pwpv»dttt», «der de» i» 8t«d^ bezirk und da, Vororte» errichtete» >»«. gaoestellea «bgeholt: vierteljährlich ^«4^0. liet zweimaila« täglich« Zustellung int Hau» >l 5LL Durch dir Post bqoge» fü^ Deutschland mch Orftarrchch: »Ert«l,thrlich » S.—. Direct» täglich» Krrazbaadsrada», t»< »nlliutd: mouotltch S —. Die Morgea-Ausgad« erscheint täglich'/,? Uhr, di« Lbead-Lusgab« Wochentag« L Uhr. Ledartto» out Lr-e-Uie»: A»d«n»e«,aG« ch. Di» Lrpedttio» ist Wocheutog« »»»»terdroch«» »» sicklh « R« «b«d« , 0^. Filiale»; vtt» M«««'« «orti». («s«» O«H»sd llotversitätsstrat« t, L-»t» ««sche. Kathariuralde. Ich »art. »ch »Nigäplitz A Morgen-Ausgabe. MNMr.TWtlilllü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und GeWstsverkehr. J«sertis«SpeeiS Die 6 gespaltene PetltzeUe 20 PfK Ne kleinen unter dem Redactioesslrich («g» walten» 50-4, vor den Famtliennachrichtr» (bgesvalteu) 40/ch. Gröbere Schriften laut aasan» Prei«. verzeichaiß. Tabellarischer »»d Ztfferosa- »ach höherem Larij. Extra-veillge« (gefalzt), »»« mit h« Morgen.Autaabe, ohne Postbesärdenuig «L—, mit Vostbesärdenmg 7L—. A«ah«eschl»ß fiir Znseratr^ »be»d-A»«gabe: vororittag« 10 Uhr.l viorge»«dlu»gab«: Rachmt1t»g« «Uhr. Sonn- und Festtag« früh 9 Uhr. Lei de» Filialen und Aaaahmestellr» je ei« halb« Stund« früher. L-Irrar, su»d stet« «. dt» EhMhitt«, »u richte». » -o-o. Druck »ad »«lag »o» ». »olz l» Lrtlqig 228. Mittwoch de» 4. M-i 1892. 86. Jahrgang Amtliche Bekanntmachunge«. Lekanntmachung. A»m Zwecke der Erwin,inag van »Erlagen für dir zu- !Lnitige Autftrlliing aller Wahllisten werden in den nächsten Tagen de» Grundstück« bescher» Ha»«ltstrn zur Ausfüllung zu- gestellt werden. Wir machen hierdurch auf die Hirsen HauSltsten »orgrdrnckten Bemerkungen besan»rr« aufmerksa». Heden namentlich her vor, «atz es tm Interesse aller Betheiligtrn liegt, »te Ein träge tn die vorerwähnten HanSttftrn deutlich, »allständig nu» gewiffrnhaft,« dewtrkrn. »amtt Fehler ,n den später »nr «nsstelluiig kämmenden WadUtften »rrmteden werdrn. Liefe Hautlislen sind nach dem Stand« am 4. Mat diese« Fahre« anSinsiille« nn» »an diesem Tage au di« spätesten» den IS. desselben MauE wacheutäglich van 8 dt» 1 Uhr vor mittag« »der 8—L Uhr Nachmittag« entweder tm hiesigen Etadthause, Dvstmarkt S, IN. Stock, Zimmer 148/ILt, «der in den »armaltaen Ecmrinde- amt«ge»Suden ,u Lciprig-Eohli« (l. Stock), Veipzig- Plagmttz (Zimmer i« Erdgrschotz neben der Steurr- hedestellr» und Leipzig-Steudnitz tll. Stock. Zimmer 18) von den HausrtgcnthSmern oder deren Stellvertretern per sönlich ober durch veaustragte, welche über die Hinis- drwohner genaue Kuakunst ,u gehen »ermägen, keines Fall» oder durch Ktndrr, zurückzugcben. Versäumung dieser Frist wird mit Geld bl« zu SO be straft, wie auch unvollständig auSgefüllte HauSltsteu zur Stuckgade gelangen müssen. Etwa w«il« benüihigte Formular« zu HouSiisten können ln den vorbezeichnetea Geschäftsstellen sostenlo» >n Empfang genommen werden, ebenso wird dcnelbst jede gewünschte Auskunft über die Ausfüllung dies« HauSIisten u. s. w. bereitwilligst «lheilt. Leipzig, am 28. April 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. ilL 18. vr. Georgt. Liautz. 25 Lekallntmachung. Die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgase« betrug tu d« Zeit vom —April bis 1. Mai 1882 im Arganbbrenn« bei 150 Litera stündlichem Tonium da« I8,8sache der Leuchtkraft der deu»schen Normalkerze von 50 Millimeter Fiammenhöhe. Da» specifischr Gewicht stellt st» im Mittel auf 0,445. Leipzig, am 2. Mai 1882. De« Raths Deputation zu den Gasanstalten. Sekauilllilachung. Da« städtische Fretdad a« Schlentzigrr Wege wird am 15. d. M. eröffnet. Die BeaMchtigung des>eil>en ist auch tn diesem Jahr« Herrn Ftschermeister Karl Wilhelm Meißarr hier über- »ragen worden. Für die Benutzung he« Freibad«« gelten dt» unter T nach, stehenden Vorschriften. Leipzig, deu 2. Mai 1892. Der Rath der Stadt Letpztg. lb 1595. Or. Georgi. Morche. G 1) Die Anstatt kann in der Zeit von Morgen- 5 bis Nach, mittag« 1'/, Uhr und von Nachmittag» ü'/e Uhr bi» zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die täglich« Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 8) Stach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr »ingelassen, nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort au« den Bassins und sodann mit möglichster Beschleunigung an» der Anstalt zu entfernen. «) Erwachsen« werden in da« Bad nur gelassen, wenn sie mit Badehosen versehen sind. 5) Die Perron«, Brücken, Aus« und Ankleidestellen, Bassin« und sonstigen Räumlichkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weise verunreinig« werden. 6) Niemand darf deu Andern bespritzen, untertauchen oder sonst belästigen. ?) Alles uniiöthlge Schreien, Lärmen und Herumlausen ln der Anstalt ist untersagt. 8) Abwaschungen mit Seife dürfe» nur an dem dazu bestimmten Ort« vorgeiivmmcn werde». 9) Das Eia» und Aussteigen darf »ar auf den Treppen ge« schchen. 10) Die jedesmalige Brautznng der Anstalt ist aus dt, Dauer einer Stunde beschränkt. 11) Das Mitbringen von Hunden tu di« Anstalt ist verboten. 12) TaS Betreten der Siaieiibüschuagen, da« Uedersteigen der Barriören ond da» Bade» t» de» Zu» und Abflußgräben ist nicht gestattet. IS) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Aufseher ans dessen verlangen seinen Namen und Stand, sowie sein« Wohnung »a nennen. 14) Ten Anordnungen de« Aufseher« ist unweigerlich Folge zu leisten. 1b) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen diese Bors-driften werde» mit Geldstrafe oder Hast, oder auch mft de« verbot« fernerer Benutzung der Anstalt geahndet. iöekanntmachung. Hierdurch machen wir öffentlich bekannt, daß wir di» Luther» strotze im Slodtlheti« Lripzig-Meinzschocher, auf deren gcsamnit« Ausdehnung von der Plaawitzer bi« zur Bahnhofstratze, sowie die Gustav Adolvhstraß« daselbst ans deren Ausdehnung zwischen den dermaligeu Pareellen 295tz und 292« de« Flurbuches für Klein, zichocher t» La» Eigenthnw »nd dt» Verwaltung der Sladlgemeinde übernommen habe». Leipzig, de, 22. lllpril 1892. , Der »ot» »er Stndt Leipzig. Io 1943. vr. Georgt. vr. Redlich. Holzauktion. Dienstag, Heu Ist. M,z h. «ollen von vormittag» 9 Uhr an t, «bth. 30». 31», 82» und SS» de« Vur,aurr Forstrevier» tm s»»»««»»te» verschlösse««, Holz, 5 «» Sichen-Rutzscheit» t und ll. v.. 72 » Eichen» 2 » Bache» I » Ahor» - Eschen- S - Rüster» > » Eller» ? » Linden» 8 - Ellern-Rolle», « Hanse» Lhra»»re<si, an» II Etche» Dmrchsorstun^hoose« unter de« ötzrntlich -ustzängenden Bedingungen und Ikgc tt>e Bezohl«»« an Ort und Stell« meistbietend vertonst werden ^ ^Znsa«W»»»r>st1 «» »»»»» Gchtttzenhans« »nd der verschlossenen Brr«tsch^le, Deutsches Reich. ks. Berlin, S. Mai. Die Bersöhnungspolitik eiert wieder einnial einen ihrer rigenartigrn Triumphe. Kaum bat Preußen dem Herzog von (Lumberland die Aushändigung der Revenuen des Welfenfond« zugeslandcn und ihm die Verfügung Uber das Schloß Herrenhäuser, ein- grräumt, so beginnt der Herzog bereit« einen höchst gewöhn lichen (gebrauch von den bewilligten Einkünften zu machen. Er hat, wie schon berichtet, emem Tischlermeister, dem rüderen Vorsitzenden eine« WelfenvercinS, die Summe von 20 000 ^ zur Anlage einer Ernst-Augusislraße in dem braun- chwcigischen Orte Schöningen gespendet. Wir sind damit dem Anscheine »ach in ein« Aera suristisch unfaßbarer .Um triebe" de« Herzogs von Eumberland im Herzoglhuin Braun» chweig getreten. Es ist dies aber nicht als eine Folge der Auslieferung des WelsensondS anzusehen, sondern als Wirkung der Vorstellungen, die man sich mit Recht oder Unrecht von dem NachgirbigleilS-Bedürsniß de« ncuen Eurse« gegenüber anlinalwnalen Elemenlen an vielen Stellen nun einmal gebildet bat. Zu diesen Stellen gehören auch die allerdings sehr wenig zahlreichen Welfen in Braunschweig. Einer derselben verlangt bekanntlich von dem braunschweigischen Ministerium mchkS Geringeres, als daß für den Herzog von Euinberland, als für den „t h a ts L ch li ch r n Herzog und LandeSherrn von Braunschweig" ge- beten werden solle. Natürlich mit negativem Erfolg. Der genannte Herr beruft sich freilich mit seiner staatSrcchl- lichen Ueberzeugung auf dir Autorität preußischer confer- vativer Blätter — und leider nicht ohne Grund. Die -Kreuz-Zeitung" in ihrem blindwüthigen Jagen nach einer Coaliliv« aller Reacrionaire hat sich thatsächlich auch den wetsischen Standpunct zu eigen gemacht. Indessen die .Kreuz- Zeitung" wird m Preußen bald nicht mehr Leute Himer sich haben, al- der Welse von der Schulenburg schon jetzt in Braunschweig. Den formell und moralisch verantwortlichen Lenker» der Nation als Lehre zu dienen, sind aber die Spende des Herzogs von Euinberland und der Brief LeS wetsischen Adligen sehr Wohl geeignet. Nur die Standhaftigkeit imponirt den Destruktiven — weiter nicht-. * Berlin, 3. Mai. (Telegramm.) Der Staats minister Delbrück theilte in der gestrigen Sitzung des Vereins zur Förderung de- Gewerbfleißeg mit, daß Uber das Resultat der Enquete betreffs des Berliner Weltaus- tellungövlaneS ans den commerziellen und industriellen gewerbetreibenden Kreisen Deutschlands 102 Antworten e»>- gegangcn seien, davon 84 für, 18 dagegen. Da« Resultat sei abschriftlich dem Reichskanzler und dein HandelSniinlsler zu« gestellt. — Im Abgeorknetrnhause wurde deute der Rach- tragöctat deralhen. Finanzminifter Miguel erklärte, daß die jetzige Gestaltung der aus den Präsidenten und Bicc- präsidenlen des Ministeriums bezüglichen Etat-Positionen nicht einer späteren anderweitigen Regelung vorgreise. Nach längerer Debatte wurde der NachlragSetat in zweiter Lesung einstimmig unverändert angenommen. — In den .Historisch-Politischen Blättern", in denen die letzten Gedanken deS Klerikalismus häufig un- verbüllter ausgesprochen werden als in seiner Tagcöprcffe, tcllt ein ungenannter .alter Freund" der genannten Monatsschrift anläßlich des ScheiternS de» Zedlitz' schcn SchulgesetzcntivurfeS die Frage: .Wo soll'S denn endlich hinaus?", und er beantwortet sie in scbr charakteristischer Weise. Nur beiläufig erwähnen wir Gedanken- und Stil-Blüthcn wie diese: die Unruhen in den Berliner Straßen hätten den Kaiser den „Einflüsterungen der BiSm arcksreunde zugänglicher gemacht, womit auch aus deren Urheberschaft geschlossen werden dürfte." Für die Katholiken, so setzt der Verfasser auseinander, sei e« vielleicht eher ein Glück, daß das Schulgesetz nicht zu Stande gekommen; man könne nun das zu erstrebende Ziel klar aus- stellen. Tie- sei, daß überhaupt kein katholisches Kind ge zwungen werden kann, eine andere al« katholische Schule zu besuchen, rin Satz, der mit Notliwendigkcit zu der weiteren Erklärung führt: .daß die ZwanaSschule auf die Dauer nicht wohl zu halten ist." Und da der Verfasser einmal dabei ist, seine wahre Meinung über den .Zwang", d. h. über daö Negiertwcrden der Menschen durch de» Staat anstatt durch die Kirche und den KlcruS, anSzusprechen, so fährt er an einer anderen Stelle mit aller wünschenSwerthen Offenherzigkeit fort: „Der moderne Staat sitzt keinen Angehörigen fort und fort aus dem Nacken. Zivanasichul«, Wehrzwan g (I), Impfzwang, Sieucr- zwang, Staatsed», An. „nd Abmeldung, polizeiliche Ertaubniß aus Schritt und Tritt." Mit seiner besonderen Abneigung beehrt der Verfasser da» staatliche Beamtentbum; wiederholt kehrt der Gedanke wieder, daß manche staatlichen Einrichtungen überhaupt nur dazu da seien, Stellung und Gebalt für Beamte erforderlich zu machen. In diesem Zusammenhänge wird der folgende Passus geleistet: „Die Verwaltung, also di« Beamten dieser staatslockatistischen Miisierleistung (des Invalidität«, und AltersversicherungsgejeseS) verschlingen ein Biertel der Beiträge der zu Bersorgenden. Die Zahl der letzteren bleibt nothwrndig sehr klein, da nock, nicht ein Zehntel der veitragspslichttgen da« 70. Lebensjahr erreicht. (Daß di« Versorgung der Invaliden ohne Rücksicht ans da« Lebensalter der Hauptzweck de« Gesetze« ist, verschweigt der trefflich« verkäster.) DI« vor dieser Zeit Sterbenden hatten nicht« desto weniger ihr volles Maß von Elend nnd Noch zu ertragen. In Aeriin konnten viele Leut» deshalb kein« Beschäftig»»« finden, weil sie ihren Ktrdeboaen nicht vorweisen konnten. Die Ursache hiervon aber war, datz die Unglücklichen nicht einmal eine Wohnung, geschweige Geld »a den cklebemarken hatten. Es mutzte daher dt« Möglichkeit geschossen werden, Obdachlosen Klebedogen ohne Wohnort auszuferngeu. Gewiß et» bitterer Hohn, Obdachlosen Betträg« sui Ber» »»» »,«» ,» «t»,f»»ß»r»" Den demagogischen Gallimalbias Gesell im Elnzelnen zu krilinrkn '. " p„sibe Schluß- mit Recht betont, n.cht der Müb- wrrth. v«^ ^ ^ ^ satz paßt durchaus zu dem Verb -^ßer Theil derselbe» zweiten bayerischen Kammer, wo ^,«,i,,l»serböb»na der Ken leidenschaftlich di. "'tbw-nd.^G ^U-Eh.mg^^ Beamten bekämpfte. Es ist ./.^ljschcn Bcoölke- lisnius, worin die,c Stellung. "'A AuS- rung, wohl aber der ge.st.gkn der Haue. , druck kommt. -- ist 'br vornehmstes Orgaw, Der zu beachten, wobin der ^*6 6^ ' f. Aushebung richt-fte.h.it" c.ne Etappe se.n soll , zur Ansv » des Schulzwang«. „Zwangsschule '''"ur -m seines Aussätze« sagt der «-Nast-r denn a„ch: „Wenn es ange»cht« der herrschenden Bervlenoung u ^ Qinieitiakeit nicht möglich ist, den Schulzwang- Landkinder vom elften ab während de» SommerS vom Schul Dies sind'd"ie'Schul-Jdeal. deS UllramontaniSmu,. Mit der Bekämpfung der Sccialdeinokraten und Atheisten haben sie offenbar verzweifelt wenig zu schaffen. » - Da» Befinden de« Staatsminister« Grafen «.Zedlitz. Trützschler ist nach der glücklich verlaufenen Operation eia so schreitend gute«. „ - , — Bei dem ReichsversicherungS-Amt ^ sich» n«u' Stellen ständiger Milglieder z„ besetzen Der BundeSraih bat (w.e verschiedene Blätter berichten) da,ür in Vorschlag Fracht den preutzischcn Regierungsrath Hojsman», den preutzi^ien Ncg e- rungs-Aii-ssor von Schierstedt und di« ^eg - rungs-Aiieisoreu vteleseldt. vr. Bogt«. Fletschauer und vr. Ludewig. " BreSlau, 3. Mai. (Telegramm.) Di« „Brerlauer Zeitung" meldet nach einer telegraphischen Mittheilung au» Oder- Ichlejieu, dop gestern fast sämmtiiche Arbeiter der in der Nahe von Tarnowitz gelegenen »rzfördcniden Gruben der Oder- schlesischen Ltsenindustrie-Aettengeselllchast und de» Grase» Guido Henkel von Donner«marck in Folg« Lohnredumo» di« Arbeit ntevergrlegt hoben. * Gotha, 3. Mai (Telegramm.) Der geschäfts führende Ausschuß des LandeScomiteö für die Feier der goldenen Hochzeit deS herzoglichen Paare« hat an dieses folgendes von Gustav Freytag verfaßte» Glück wunschschreiben gerichtet: „Turchinuchilgiter Herzog, gnädigster Herzog »nd Herr I Durch, wuchtigste Herzogin, gnädigste Herzogin und Herrin I Zu dem goldenen Jubeltest der Berinahlmig, da» Euren Hoheiten durch ein giiabeiivolle« Geschick gewährt wurde, bringen auch wir, Kinder de« Gotbacr Lande», tn treuer Verehrung ehrfurchtsvollen Gruß und Heilmunsch. In der Erbebung dieser Stunden denken wir daran, wie unsere Elter» und wie wir selbst durch sünjzig Jadre Antbeil gehabt Laben an großer Freude und großem Leid, dir Eure» Hoheiten da« Herz bewegten. So oft Schmerz über den Verlust theurer Verwandt«» Eure Hvheilcn niederdeugtc, zitterte der Trauerton unter uns in taulend Herze» nach; jeder fröhliche Erfolg, welchen unser hoher Herr durch «eine reiche Thoikrasl gewonnen, wurde auch von un» mit Bedagen genossen Wenn die erlaucht» Herrin in Zweifel bangte um das Leben de« geliebten Gemahl», der fern von der Heimath tn KriegSgesahr weilte, da waren wir die bescheidenen Vertrauten Ihrer Sorge; ai« Eure Hoheit >» höchst»,iigem Entschluß die Wahl traf bet dem innere» stampf der Demichen, und wieder, ai« Eure Hoheit >n der Versammlung deutscher Fürste» den Kaiser kuren Hais, da sahenj wir mit stolzer Freude, daß unser Landesherr unter den Ersten staub, welche da« neue Deutsche Reich autrichteten. Noch lebt unter un» Thüringern viel von der alten Gejolgetreue, welche die Ehre des Herrn auch al« Ehre des Landes betrachtet, und welche in Tagen der Nolh zu dem Landesherrn ausbiickt, wie zu einem sorglichen Hausva'.er und zu der hoben Herrin ai« zu einer hilf reichen Retterin sür jeden armen Landgenosscn. Bei Len ungeheuren Wandlungen, welche diese« halbe Jahr- hundert den Dculichen brachte, habe» auch in unserem Herzoglhiiii, herber Streit und Gegensätze nicht gefehlt. Was aber über allem Hader der Parteien seftstand, was immer wieder versöhnte und z„> sammeinchlon, das war der mild« Sinn, das gütige Herz, die unad lässige Beachtung der allgemeinen Wohlfahrt, womit Eure Hoheiten um unser Land wie sür di« Einzelnen bemüht waren. Den Höchsten der Erd, eng verbunden, leben Eure Hoheiten doch auch der Bevölkerung unserer Landschaft so nahe und vertraut, daß der Wunsch de« Volkes, die Klage der BelUmiiikrten leichter an das Herz dringen, als wohl in größerem Staatswesen. Und dies persönliche und vertraute Vcrhaltaitz zu Euren Hoheiten, die innige Urbereinsiimmling de« Willens in Vielem, wa« wir unserem Lande wünschen, erkennen wir gerade jetzt ai» eine» werthvollen Besitz, den wir um Alle« nicht missen möchten. Heute bürst» wir nn- auch solcher sichern Zugehörigkeit rahmen. Tenn wt« die Stamme unsere« Bergwaldes erstarkt sind, indem sich ein Jahresring um den andern schloß, so hat Euer Hoheiic» lange«, huldreiches Walte» auch in unser« Seelen einen Jahresring treuer Anhänglichkeit über dem andern gefestigt, vom erste» Tage, a» dem die Neuvermählte Herrin bl« Höhen unserer Landschaft erschaute, bi« z» den goldenen Ring diese« Jahre«. Gern möchten wir tiesinniger Verehrung einen Ausdruck geben welcher di« Erinnerung an da« hohe Fes, diese« Tage« siir die Nachkommen sesthäit. Uns war wohl bewußt, dos, Sur,,, Hodeiien besten etn Gebenkzeichen gefallen wird, da« vielen Nvthleidenden wurde beschlossen, die Heilkraft unserer schonen Berg« nnd Wäider in Anspruch zu nednien. um armen Leidenden Genesung zu bringen, und aus den, Thüringer Wald, ein Genesung«. i» welchem Bedürftige, die durch geschwachie Ge,undh.it in threr Erwerb«,ähigkeit Einbuße erlitte,, habe,,, zum Wied.raewinu ihrer Krajie Ai„«nihal» sinüen können. Jkdem wir bitten, dap Eure Hoheiten dieser Stiftung Höchstihre i^"»!aO "Nd huldreiche Förderung gewahren wollen, erflehen wt, de, Allmacht Segen iür unser geliebtes Herrsch,rpaar, für unser uM, H>uG " btc Fortdauer sürsorgender Liebe Die Malerei der Widmung de« Genesung-Hause« ist vom Professor Earl Marr au« München entworfen. * Coburg, 8. Mai. (Telegramm.) Anläßlich der L beö Herzog« und der Herzogin n b"t-n Her,vglhtt,nern sowohl in Coburg wie ?°'"»ag In den Schulen fanden 6^5' und darauf in den Kirchen Festavtle«. dltast, statt. V,»U Prwat» und Corporation«», sowie Verein» veranstalten am Nachmittag und Abend festlich« Zusammen künfte. Adendö ist im herzoglichen Hoftheater zu Coburg Galavorstellung. Der Herzog weilt mit seiner Gemahlin gegenwärtig in Nizza. * Au« Bayern, 2. Mai. Wie der „Freis. Zttz." geschrieben wird, hat über den Gebrauch der Schuß waffen durch Wachtposten der KricgSminister v. Safferling vor einiger Zeit eine neue Instruction erlassen. Darnach darf ein Soldat aus Posten nur io dem Falle schießen, wenn ein gewaltsamer „Angriff" erfolgt oder „Gefahr sür sein Leben" in Frage stcbt, in allen anderen Fallen ist den Posten das Schießen strengsten« untersagt. * München, 3. Mai. (Telegramm.) Der Referent für den Forstctat in der Rrichsrathskainmer, Graf Ortenburg, bedauert in seinem Referat di« zu lauge Passivität der unteren gorst- behördeu gegenüber der von der Nonne drohenden Gefahr und tadelt e«, dav im EberSbcrger Forst 18 000 St. kahlaesressene Bäume geschlagen worden seien, ehe die oberste Leitung der gorslverwaltung von der Verbeerung durch die Nonne auch nur Kenatniß erhalten bade. — Professor Kr nutz in Weihenstephan wurde zum Direktor d.r dortigen landwirthschaftUchen Eentralschule ernannt. — Die Abgeordnetenkammer hat da» Liusührung-gesell zum Reich«, gcsetz, betreffend die Gesellschaften mit beschrankter Hast» ps licht, in erster und zweiter Lesung einstimmig angenommen. * Erlange», 3. Mai. (Telegramm.) Die Regierung bestätigte die Wahl de» vr. Klippel zum ersten Bürgermeister. Oesterreich-Ungarn. * Wien, 3. Mai. (Telegramm.) Di« Kaiserin Elisabeth ist heule hier eingctroffen. — Infolge der Hrrbei- üdrung dcö Tyroler SchutfriedenS durch Sanctioniruog ocS vom Landtag beschlossenen Gesetze» wurde dem klerikalen Tyroler Abgeordneten Kalhrein da» Großkreuz de« Franz Josef-Orden«, dem deutschlideralen Wildaurr der HofrathS- titcl verlieben. — Der Justizministrr erklärt« im ReichS- rathe: Wege» Publicirung des Roman» „Hermann Jffinger" von A. Wilbrand habe der Staatsanwalt die Voruntersuchung wegen Religionsstörung gegen die „Neue Freie Presse" eiugeleitet; auf eine subjectwe ver- olgung des Autor« sei nur mit Rücksicht auf Wilbrand flmgang genommen. * Pest, 2. Mat. Hundert Leiter der Soctaldrmokraten versammelte» sich gestern Abend nach dem Maifest. Di« Polizei wurde wegen des Privatcharakters der Gesellschaft nicht in den Saal gelassen. Der Führer Engclinan erstattet» Bericht. Die social- demokratliche Partei, sagte er, habe tn den letzte» drei Jahren riesige Ausbreitung in Ungarn gewonnen, namentlich In den Eomi- täte» Bekes, Eianad, Toronto! und im ganzen Blföld. An der Maifeier belheiligten sich hier etwa 30000 Personen. All« „Genossen" tu Ungarn sollen zu einer großen Partei orgautstrt und dt« Soli darität mft dem Au»Iand« gepflegt werden. Belgien. * Trüffel, 2. Mai. Der „Köln. Ztg." wird von hier telegraphisch gemeldet: Die anarchistischen Drohbriefe mehren sich. Ein Hausbesitzer an der Chaussee Charleroi, dessen HauS von emem Gerichtspräsidenten bewohnt wird, wurde aufgesordert, diesen binnen vier Tagen vor die Thür zu setzen. Zu Borgendael (Brabant) fanden Gendarmen ,n Folge eine« anonhmcn Schreibens bei einem Arbeiter 18 Dynamitpatronru. In Lüttich wurde noch gestern Nacht ein gewisser Eoirray al- der Dynamitanschläge verdächtig verhaftet; er behauptet, sein Alibi Nachweisen zu können. Spät Abend» wurden in Tilleur dir Vorüber gehenden und die Fahrgäste der Trambahn durchsucht, sie mußten sich über ihre Namen und ihren Verbleib auSweisen. Dabei wurde ein Mann au» Jemappe verhaftet. Spielende Kinder entdeckten in einer Wiese zu VweguiS eine Schachtel mit neun Dynamitpatronen. Aus rin anonvme« Schreiben hin wurden zwei Anarchisten zu Herstal verhaftet. Ebendort versuchten in der vergangenen Nacht nach einer heftigen Versammlung einige Revolulionaire in die LandeSwaffenfavrik emzudringen. Da die Schildwache zu feuern drohte, ent flohen sie. Zu Esncup sind vier Männer und rin Junge wegen de» Versuchs, den Zug zum Entgleiseu zu bringen, verhaftet worden. Zwei sind geständig. Sie haben Fels blöcke vom Berg aus da» Gleis gewälzt uod wollen nicht jttwußt haben, daß daselbst dir Bahn sich befindet. In Quaregnon ist da« Han« eine« Steiger« durch Dynamit in die Luft gesprengt worden. Die Thüren, Fenster und Mauern sind beschädigt. Dir schlafenden Hausbewohner wurden au« deu Bette» geschleudert, doch wurde Niemand verletzt. * Lüttich, 3. Mai. Ein deutscher Reisender Namens Georg Pelh, welcher der Urheberfckaft de» in letzter Nacht verübten Dynamitanschlage» verdächtig erscheint, sagte vor der Polizei aus, daß er dem Anschläge völlig fern steh«; er sei aus Aachen nach Lütlig Geschäft« halber gekommen und habe im Augenblick der Explosion die Flucht ergriffen. Ob wohl gegen Pelh keine directe» Beweise vorliegea, wurde er >» Hast behalten; die Volksmenge wollt« ihn lynchen, und die Polizei hatte alle Mühe, den verhaftete» in Sicherheit zu bringen. Frankreich. * Paris, 3.Mai. (Telegramm.) Der Justizminister fordert in einem Rundschreiben die General-Staat-anwälts'auf» die stricte Ausführung des Gesetze« über Fabrikation, Verkauf und Aufbewahrung von Sprengstoffen, in«besondere Dynamit, zu überwachen. — Prinz Ferdinand von Bulgarien traf bcnte in Cannes ein. — In der weit überwiegenden Mehrzahl der Städte siegten bei den Munieipalrath«- wahlen die republikanischen Candidaten. Mehrere Sitze wurden der Oppositoa der Rechten abgeoommen. Die cLvcialisten behauptete» sich in den Arbeitrrcentrrn. — Der Zustand de« Restaurateur« Very hat sich abermals ver schlimmert. Der Tod ist jeden Augenblick zu erwarten. Man fürchtet, daß e« bei seinem Begräbniß zu Ruhestörungen kommen könnte. In dem Krankheilszustand Hamoad's ist «ae kleine Besserung ringrtreteu. — Ravachol ist noch nicht »ach Montdrison tranSportirt worbe». * Pari-, l. Mai. Der „GauloiS" giebt rme Liste der bedeutendsten socialistischen Gruppen» welche an der Kundgeduna vom 1. Mai betheiligt waren. E< sind ihrer fünf: >) Die Blanquistra unter der Führung de« Uh» geordneten Bandin, de, Gem,ü»der»(h«»ügtt«d«(. v«Ul«»t
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