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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920601019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-01
- Monat1892-06
- Jahr1892
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WMWWMW - I» d« HauptexpeLitto» oder dev kn Stadv- deeirt »nt de» Vorort», errichtete» Mvrgen-Attsgabe. a,b»sftIE»ab,»tz,lt: vi«1»Ijihrtich^l«ch0j bet »»»ftualt«« täglicher ZusteNvag di» h«^>l ä^L D«ch Re P-ft bet«« fit» >MG OMerrrtW; «.—. Direkt» Gliche Kre^heidjr»»»,, t>» »»»!«>: ««.^lich ^l,.-. Dt« Morgen-Ausgabe erscheint täglich'/,7 llhr, NN>^RlzAALdE VotheAtaAß A Nedartto» »»d Lrrettti»»: A»tz«»»«««aß» 8. Dt» Expedition ist Wochent^» „„tubrocho W» stcki» , R« M«G« 7 VH». FUiale«: °- -ELLLLV- Laut«e»tch«. s°th«t»«,ste. Ich »«t. «G »RA««v«a» r. WWgtr.Tagtblalt Anzeiger. DM« filr Politik, L-calMichte, Handels- MAMstsverkeh^ F«sertiA«-pre1» Die ßgespaltme Petitzeile SO Psg. Reclamen unter dem Redactioasstrich (4gv- lpattei,) bl)>H, oor den Famitieanachrichte» tt> geipalte») «O^ch Erößer» Schrift»» laat a»ferr» Pret«- verzeichn iß. Tobellorilchrr ,nd Ztffrrila» m»ch höher«« Tarif. Optra-vrtlngru (gefalzt), n»r mit der Morgen-A »«gab», ohne Posihesürderung -M Sü.—, «it Postbesörderüng 70.-. Äunahmeschlui fir Znserrte: Ad»»d->»«gab«: vormittag» 10 llhr. w»r«e »-Ausgabe: Nachmittag» »Uhr. Sonn- und Festtag» früh 9 Uhr. v«t h«n Filiale» uad Anaahmestelle» je eine halb« Staude früh«. Zusrratr ßud siel» n» dt» G«v»11t», M richte Druck and Verlag von S. Pol» t» Leipzig 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekaulltmachrmg. Da» 81. Stück de« dte»jährigr» «etchsgefeNblatte» ist bei un» eingegauge» und wird bi» ,um Dä. Auni df». 2s. aus dem Raihhaussaale z»r Einsicht»ahm« üffrutttch au-HS»g«». Dasselbe enthalt: Nr. 2084. »es«-, betreffend di« AbLndern», de» ». 8? de» Unfall. versicherungsgesetze« Vom 8. Juli 1884 (Reich«. Gesetzbt. L 89) «»h de« g SS de« «esetzes, betreffend di« Unfall, und »trankenversichern»» der i, la,d» «ad forstwirthlchaftliche« Betrieben beichäsiigten Personen, vom b. Mai 188« (Retcht^lesetzbt. S. ISS), vom 18. Mai 1892. Nr. LWS. Beiordnung wegen Abänderung der Verordnungen vom 18. August lS76, 4. März 1879 und 10. Februar 1890, betreffend di« Lautioaeu der bet der Mtlitai» und der Marineverwaltuug augestellteu Beamten, vom 1«. Mai 1892. Leip,ich d» »7. Mai 1892. De» »ttttz der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Krnmbiegel. Sekaautmachullg. Da» 7. Stück d«» dte»jährigeu Gesetz- «n» verordnung«- dlatte« für da» Königreich Sachsen ist bet un« eingegangen und wird bi« ,IUN 17. Audi ds«. Ad. a,f de« N,thhau»saale -ur Einsichlnahm» vssentlich «u»»htug«a. Daffelb» rnthSU: Nr. 48. Revtdirt« Gesindeorduong für da« Känigmich Sachs«, vom 2. Mat 1892. Leipzig, de» 29. «a« 1892. Der «1» der St«»1 Leipzig. Kr uw Lekauutmachun-. Bei unser« Marstalls-Benvaltung sind fünf Strasteuwirter- stele» zu besetz«». Diese Stellen sind nicht peasion»berechtlgt uad mit einem Wochen- lohn von » 18 »»»gestattet: beiden Dheilen steht «ine 14tä,i,e Austündiguug Au. SonntagSarbeit wird besonder» vergütet, auch wird den Straßen- Wärtern nach achtwöchiger Probezeit die au« Rock, Mütze uad Mantel bestehende Dienstkleidung «»entgeltlich geliefert. Geeignete Bewerber wollen sich unter Beibringung von Zeug- nissen über ihre bisherige Thätigkeit bet unserer Marstallverwaliuug. IohanniSplatz 10, meiden. Leipzig, den 2V. Mat 1892. Der «nth »er Stadt Leipzi«. Io 2515. vr^ Georgt. Lichortn». Lekaunlmachull-. Die von der Lagerhofverwaltung am I. März 1892 a«»grstelltea ans Ferdinand Sernan lautenden Lagerscheine Nr. 1042S über 20 Säcke Kaffee, ge,. -K-S- u. gew. 1212.» ÜL Nr. 10425 über 15 Säcke Piment, gez. 8k gew. 994» ütz Nr. 1/15. sind bei na» al» v«loren gegangen angezeigt worden. Wir fordern die Inhaber der Lagerscheine hierdurch auf, sich mit denselben binnen 3 Monaten und spätesten« bi» zum 1. Juli 1893 bei Verlust jeglichen Anspruch» an di« Lagerhosverwaltnug tu der Lagerho,-Expedition zu meldrn. Erfolgt kein« Meldung, so werdeu die Lagerscheine für «loschen und unwirksam erklärt uad neu« Lagerschein« ausgeiertigt werdeu. Leipzig, den SS. Mär, 1892. Lagerhos der Stadl Leipzig. 0>«th«r. vr. Georgt. Lekanntmachunz. «1« Plutz de» Verkaus »a« ^ rumbt«g«l. Letuumtluachung. , t de» verkauf »«« Pfiugstmate, a« Soun» abend vor de» Pfingstfest» (t. Juni) wird »er Dtipsrr-1 pl«tz a«,e»»te<e«. Leipzig, de» LS. Mai 1892. De» N«th »er Stadt lb. 2383.Vr. «eorgt. Leipzig Wagner. au' zur Gemahlin, und die Sympathien de« Deutschland für) die Niederlande waren des stampfe« um die Unabl,ang>gkk, vrn Herrschaft sehr lebhaft. Durch Äoeib - diese Erinnerungen aufgefr.scht w°rde», ' . H,nr,chtung der von politischer Welt sein Be de« Regenlin und des holländischen freier Entschließung Lekamümachung. Di« Leuchtkraft d«S städtischen Leuchtgase« betrug in d« Fett vom 23. bt» 29. Mai 1892 Im Argaudbreuner bei 150 Litern stündlichem Lousum da» 1S,8fach« d« Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flamme,ihühe. Da» sperifisch» Gewicht stellt sich im Mittel anf 0,450. Leipzig, am 81. Mai 1892. Do« Rath» Deputation zu den Gasanstalte«. Lekanntmachuug, di» v«r»tethu«, von siühlzellen i« Kühlhaus« »«» städtischen Schlachttzose» betr. Diejenigen Fleisch«, welch« gegenwärtig gellen im Kühlhaus« de» städtischen Schlachthose» ermiethet haben und gesonnen sind, dieselben vom 1b. Juli ». c. ab aus «tu weitere» Jahr zu ermietben, haben ihre »«suche bt« Sonnabend, den 18. Juni. Nachmittag» « Uhr an die Direktion de» städtischen Vieh- nnd Schlachthose« während der »eschäftSstnuden, Bormtttag» von 8—12 Uhr und Nachmittags von 2—8 Uhr, rtnzur»tch«n, beziehung»weise mündlich anzubringen. In derse'beu gett w«den auch »«such« von noch ntchl im Be. sitz« einer Kühlz«ll» sich befindenden Fleischern entgegcngenommen, damit diese b«t d« Vergebung frei w«dend«r Zellen berücksichtigt werden können. Di« Vergebung der frei werdende» Zellen erfolgt der Reih« der Anmeldungen nach. Leipzig, den 2». Mai 1892 Do» »«ttz dev Stadt Leipzig. na t 20 Ltr. Petrole««, «tr. ca. allerbester, »ollstünbi, schlackeufrrtrr Pechftück-Stetnkohl« und 100» Ltr. ca. »orzügitchfter trockroer »ud staubfreier Böhmischer vrauukoble 1 da» Wi»t«rholbjahr 1892 9» für da, Könialich« Landgertch. unv die Köntgltchr Staatsanwaltschaft Leipzig soll nnt« de, bei ! d« »ericht«cassr de» Landgericht» — Hochparterre, Zimmer Nr. 76 — rinznsehenden Bedingungen and mU Vorbehalt d« Au»«ah> ! unter ben Licitanten vergeben w«dru. Llugebot« sind bt» zum IS. Auut tztese» Zähre» > schriftlich «tozureichen. KSntgliche» Landgericht Leipzi», den 30. Mai 1892. Steckbrief. »egen den am 21. Januar 1863 zu Thalborn geborenen, zu- letzt in Plagwitz-Lelpzig wohnbaiten Elsengleßereibesiyrr Ebmuntz Franz Julius Huielp, welcher flüchtig ist. tst die Untersuch«ug»hast wegen Betrugs und betrüglichea Banlrutt» verhängt. E« wird ersucht, denselben zu verhaften und in da» nächste »erichts-Befängniß abzulieseru. Leipzig, den 31. Mai 1892. Der Untersuchungsrichter bei dem Köntgltchr« Landgerichte. Burkhardl vr. »eorgi. Hengst. Sekanntmachung. dem Unterzeichneten «rmenamt» solle» D»mier«ta,. den 2. Zun« 1892, vormittag» von 9 Uhr ad t» Staptdause alltzter verschied«»«»«genständ«. al«. «»bei.Betten, Wüsche. Kleidungs stücke, Pa»«» UN» Küche«,erätd« «. s. ». öffentlich »«steigert werden. Leipzig «« »1. 1892. Su« Srmeuamt. Heutschrl. »rtu». Lekanutmachuu-. Di» Erb- u»d Maurerarbeiten sür di« Katholische Nothkirche und für da« BiurentiuSftift io Letpzta sollen im Weg« der Sud- missto» vergeben ««den Bedingungen ic^ sowie Zeichnungen sind gegen Hintrrlegnngvo» 3 aus dem B-nbureau der Archileklen itratz tz Meurer, Baherische Straße 42d, zu entnehmen. Angebote aus LnSführnag dies« Arbeiten sind versiegelt bi« zum 9. Juni 1892 mit d« Antichrist: „Katholische Nolblirch« und Bincentiu«stift Lest^i^t^^^ ^eot^Miich, Pfarramt Leipzig abzugebe». llobort Sobmlitmaa», Superior «ad Pfarrer. Schulneubau. Der unterzeichaet» Schulvorstand zu Leipnitz beabsichtigt dem- nächst den Ban ein« Neue» Schul« mit zwei Lehrerzimmer» und zwei Lehrerwohuungen. An den »nterzeichnetrn Borsitzenhen Kuh Bewerbungen von geeigneten Reflecranien inaerhalb »re» Woch»», späteste«« f«P«ch bi» zum »0. Zuui er. einzuiendea. Blankei» köouen gegen Erlegung «tu« Gebühr von 2 dem U»t«tz«ichuetcu Ranket» käuuen gegen Erl die Eopialte» tonerhalb dies« zogen werde». Pfarramt Lrtputtz (bet raandorj). 31. Mo« 1892. Der Schulvorftau«. Vr. Schmidt. Pf., ». Z. vors. Lirscheu-Verpachtunz. Dt« di»«jährige Nutzung d« Aötzrrauer Kirichenvlaniag« (über! 900 Stück tragende Bänme vorzüglicher Sorten) soll Mittwoch, den 8. Zuu« ». A.. Vormittag« 11 Uhr im „waidschlüßchen" zu Röd«a», «nt« den zuvor bekannt zu! gebend«» Bedingnngen, m»tsibiet«nd vrrvaibt»t »«den. tznowärtigen Bi«»«» ist nechgelaffen, ihr« Gebot« nach schriftlich b«tm nnirrzeichnete» Bureau rinjureichr«: dies« Gebot» wüsten ^doch^Strsteu» vormittag« 8 Uhr genannten Tage« ,» vnmau. j Diebkahls-Lekanutmachung. Gestohlen wurde laut hl« erstatteter Anzeige: 1) eine Nickel-Nemontoir-Uhr mit wappenädnl. Berzirruag, blaugeringeltem Zifferblatt und anhängend« kurzer Ntckelkette, am 27. d. Mr»^ 2) ein LpernglaS, klein, schwarz, mit Nickelbeschlag, tu einem Etui mit Meder's Firma, am 27. d. Mts.; 3) eine golden« Nemontoiruhr mit der eingravirtrn Bezeich nung ,^o«t»,it" aus der inneren Deckelsette, am 28. d. Mt».; 4) eine goldene Damenuhr mit eingravirt« Stiefmütterchen Verzierung, am 29. vor. Mls.; 5) ei» Lommerüberztrhrr von glattem grünlichen Stoff, mit grauem Sammelkrageu, schwarzem Füller uud schwarzen Horiikuüpsen, am lü. d. Mts.; 6) ein Sommerüberztehrr von blauem geripvten Stoff, mit Stosikraacn, schwarzem Schooß- und weibgrauem Bcrmelsuticr, Stoffhenkel und einer Reihe blauwrißer Perlmutterknövse, ein Ftlzhut, dunkelgrau, steif, mit d« Firma des tzutmacher» Heinze, am 15. o M.: ?) eine silberne Nemontoirnhr mit doppeltem Goldrand Secunde, genarbter Rückseite mit Schildchen und Fabriknummcr 92 524, ein» kurze vergoldete Kette von kleinen länglichen Gliedern mir Medaillon in Lompaßsorm. eine silberne Nemontoiruhr mit dvpp. Goldrand, Secunde und kurzem schwarzen Uhr-Ban» mit Haken und goldenem Schieber, rin goldener Ning mit Amethyst, ein goldener Niug mit der Graoirung „Bott schütze Dich", endlich ein goldener Ring mit röihlichem Stein und ein Louimrrüderzirhrr von aschgrauem, gekreistem Siosi, mit gelb- und brauncarrirtem Schooß« und weiß- und blaugeslreistem Bermel- suiter, einer Reihe hellgrauer Hornknöpse mir verdeckter Batterie, Stosskrageu, Kettchenheulel und mit dem «ingesticktem Monogramm „H. 3." unt« der linken laueren Brusttasch«, am 28. d. M ; 8) ri« Zwetrad — Krenz-Roser — mit einem Desect am Gummiring de« Vorderrad«», zwei neuen, nicht lackirten Speichen am Hinterrad und ein« neue» frisch lackirten U«rbinduug»stang«, am 24 d. M.; 9) L—0 m Blrirohr, am 28. d. M.; 10) rin odgeschlachtete« Schwein» mit dem Zeichen „0iiri«ian am 16. d. M. o « Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Gegenständ» oder über den Thät« lind ungesäumt bet nnserer Eriminal-Abthetlung zur Anzeige z» bringen. Leipzig, am 30. Mai 1892 Da« Poltz^amt der St«dt Lripzi«. In Stellvertrrtuag: protestantischen schon zur Zeit der spanischen „Egmont" sind und wir be trachten beute die H'nr.chumg .e- Grafm ,Eü''w,N ^und 7> ^ die Beziehungen Hollands zu Deu s Anschauungen nicht in da« Gegeulbcll der biS bow'u gc »nren , verkehrt, zumal ^"A'S'"r" Teul, ) ^ s! Holland- verbreitet wurde, daß Deutschland die «>,ncr>v-. v betracht dieser Sachlage war eS dort bereitet wurde, war so berzl.ch und ftiuntschai ch w möglich. Solche «ufmerksainke.tcn, Wie die Ablmguna der Wack,t am Rhein während des F-uerwerkS au tt, , j unv das Erscheinen de« BlldcS Kaiser Wilhelms '" 2"" Farben bengalischer Beleuchtung, machen e.nen ^ Lindruck und wirk... fort auf. d.e offen sich- M« Das deutsche Kaiserpaar war in den ersten Jumagen JahrcS 1891 nicht allein der Gast der Kommm des KvnigSkindeS, sondern auch der Gast Volkes, welches dem Kaiserpaarr auS seine Huldigungen darbrachle. Die Königin - Regenlin 'konnte in ihrem Trinlspruch auf das Kaiserpaar mit vollem Rechte sagen, daß ganz den Besuch so erlauchter Gäste hohe Besr,eb,gui>g «mpfmd^ Allerdings wurde dieser Trinlspruch m franzölsichcr Sorache auSgebracht von einem Gliede deS deutschen FürsienhauseS Waldeck-Pyrmonl. Kaiser Wilhelm antwortete aber m deutscher Sprache mil dem Ausdruck deS Wunsches, daß die alte Freundschaft zwischen den Häusern Hohenzollern und Oramen orlbesteheu möge, und schloß mit einem >u hollaudischer Sprache ausgebrachten Hoch auf die Gesundheit der Königin, der Königin-Regenlio und auf da« Wohl de- niederländischen Volkes. E« verdient auch erwähnt »u werden, daß der französische Gesandte an dem Festmahl ,n Amsterdam theil "^Holland hat als Macht keinen Einfluß auf die europäische Politik, aber e« ist nickt alcichgiltia, auf welcher Seile die öffentliche Meinung eines Volke« steht, wenn eS auch auf die bewegenden politischen Fragen nicht unmittelbar bestimmend einw'rkl. Kaiser Wilhelm hat eS sich seit Uedernabme der Regierung angelegen sein lasten, die guten Beziehungen zu den Mittelstaalcn zu pflegen, und keine Gelegenheit vorüber- aehen lassen, ohne seine sriediichten Absichten auch dort tet» zur Kennluiß zu bringen. Deutschland unterhält deshalb freundschaftliche Verbindungen mit Belgien und Holland, wie mil Schweden-Norwegen und Dänemark, mit Rumänien und Griechenland, mil der Schweiz und der Türkei, und wenn in Spanien in wirthschaftlicher Beziehung gegen wärtig der französische Einfluß vorzuwiegeu scheinl, so liegt da« an der geographischen Lage und an alten Ueberlieferuiigen, die wir nicht zu ändern vermögen. Wie groß der Umschwung im Vergleich mit der Vergangenheit ist, leuchtet jedoch ein, wenn wir einen Blick auf das Jahr 1866 werfen, in welchem noch Deutsche Deutschen mit den Waffen in der Hand feindlich gegrnüberstanden. DaS ist ein überwundener Slandpunct, der so leicht nicht wieder zur Erscheinung treten wird, aber die Thatsache des Krieges von 1868 ist ein historischer Bor gang, dessen Bedeutung nicht unbeachtet gelassen werden kann wenn wir uns die unbefangene Brurtheiiung der Gegenwart offen halten wollen. Holland hal eine ruhmreiche Vergangenheit, welcher Kaiser Wilhelm bei seiner Anwesenheit in Amsterdam volle Brach lung geschenkt hat, indem er den Admiral Ruhter durch Niederlegung eines LorbeerkranzeS auf seinem Grabe ehrte. Die Niederländer spielen noch heut« eine wichtige Nolle aus dem Gebiete, aus welchem wir noch Anfänger sind: aus dem Eolonialgebiet. Noch jüngst hat dir Ausstellung in Ämsler dam ein Bild von der Thätigkeit gewährt, welche Holland aus den Sunda-Jnseln entfaltet. Dir Macht deS heutigen Hol land beruht^ hauptsächlich aus seinem Kolonialbesitz, volttischen Ehrgeiz besitze» die heutigen Niederländer nicht, sie wolle» sich ihres wohlerworbenen Rtichlhums in Rübe und Frieden erfreuen, darauf ist ihr Streben in erster Linie gerichtet; den Weltbänbeln bleiben sie fern, und Alle«, was daraus hin- zielt, sie wieder in das Getriebe der großen Politik zu ver wickeln, wird von ihnen kalt abgrlehnt. Holland folgt dabei lediglich dem Gange, welchen die Ent Wickelung der europäischen Angelegenheiten genommen bat. ES gicbt Staaten, welche zeitweise sehr fühlbar eingegriffen habe» ,n die Gestaltung der europäischen Politik und später durch die Verhältnisse zu einem jlirückgezoaenen, beschaulichen Dasein ,—^... gehört Holland nicht minder moralische Uolcchützung derjenigen Bestrebungen, welche auf Erhaltung deS Bestehenden, und derer, welche auf die Ver änderung berechnet sind. Wir haben im Jahre 1870 di- Wirkunge" einer solchen moralischen Unterstützung Frankreichs durch England erfahren, und wir wollen wünschen, daß in einem zukünftigen Kriege, der hoffentlich noch weit ent fernt ist, dem Dreibünde die Sympathien de« oe- sammten am Kriege unbctheiligtcn Europa zur Seite stehe» mögen. Solche Syiiipathien haben einen unzweifelhafte» Wertb, obwohl sie vom Erfolge der kämpfenden Parteien wesentlich abhängig sind. Spanien wollte einen Bund der Staaten zweiten Range« bilden, um durch diese« Mittel zur Erhaltung de« Friedens beirutragen; der Bund ist nicht zu Stande gekommen, weil sich die Grenze der Verpflichtungen für die Theiluchmer schwer bestimmen läßt. Deutschland hat eine» anderen Weg eingcschlagen, nämlich den der moralischen Bereinigung aller dem Frieden geneigten Kräfte uud eS hat damit den besseren Thcii erwählt. * l-r. Schmid. W Die Löniittn und die der Niederlande Königin-Negenlin in Potsdam. Upttzeil»>^»'^i^enie»r-B»rr«> »trf«. Die Königin Wilhrlmine und ihre Mutter, die Königin Regenlin der Niederlande, haben sich beeilt, den am 2. Juli l89l in Amsterdam abgestatleten Besuch de« deutschen Kaiserpaare« zu erwidern; am 30. Mai sind beide Königinnen auf drr Station Wildpark bei Potsdam «ingelroffen und au dem Bahnhof vom Kaiserpaar aus da« Herzlichste begrüßt worden. Die Beziehungen zwischen den Hausern Hohen »ollrrn und Oramen sind alten Datum«, der große Kur kür- Friedrich Wilhelm h»tte r», Prinzessin Oramen Deutsches Reich. LH Berlin, 30. Mai. Wie sich die Socialiste» aller Schattirungen gegenseitig befehden und ihre Schwächen und Unehelichkeiten sich gegenseitig vorwerscn, das beweisen ihre Preßorgane.^ So bringt z. B. das Organ der Unab hängigen, „Der Sociasist-, „Gedanken eines Ketzer«", denen wir folgende hübschen Sätze entnehmen: „Uud solchen Verrüthern (den socialdcmokratischen Führern), die ein jährliches Einkommen beziehen, da« so viele Tausend« von Mark beträgt, als die Arbeiter nicht Hunderte haben; dir da» vor Hunger nach Brod schreiende uud greifende Lumpenproletariat wie ekle» Gewürm nicht schnell genug von ihren pelzgefütterten Rock- schößcn obfchiitleln können; die aber gleichwohl noch vorgebeu, da» Proletariat vertreten zu wollen — solche» Verräthern sollten wir auch nur noch einen Nickel zufließen lassen? Rein, die Ihr eS noch nicht seid, werdet an- gläubigen denkende Genossen. Seht uud hört mit Euren eigene» lLrgane», denkt über da- Wahrgenommene nach — und Ihr werdet Vieles saut im Staate Dänemark sinden. Daß die große Masse der Gläubigen, di« sich „Parteigenossen" nennen und genug gethan zu haben meinen, wenn sie ihren PelerS- Pfennig uild ihre» Stimmzettel abgegeben — daß diese große Masse auf ihre Parleigvtze» nichts kommen läßt, dafür sorge» die kleinen Kreis- und Localpriester. Dies» haben das größte Interesse daran, die Parteigützen nicht in Mißkredit bringe» »u lassen, weil sie genau wissen, daß es nicht immer wie im „Fte»co" heißt: „Wenn der Mantel fällt, muß auch der Herzog mit!" sondern daß für sie das Wort gilt: „Wenn die Götzen nur wackeln, fallen die Priester!" Volk bringt sie selbst um, wie Israel die linm cie alte socialdcinviratische Devise: „Freiheit, Gletch- Da» bi» dahin Baal-pfassen. heit. Brüderlichkeit!" wagen diese socialen Angstmeier nicht mehr auf ihre Fabne zu schreiben; höchstens sind sie noch, wie die reacttonairen Parteien, sür „Wahrheit und Recht" zu haben — in demselben Sinne wie jene. Und wenn das noch wäre! Aber wohin man hört, sprechen diese „Stützen des Gesetzes" gegen ihre Ucberzeugung; sie lügen! Frage inan sie Alle, diese Salten, unter vier Augen: ob sie wirklich glauben, das Endziel des kämpfenden hungernden Proletariat- auf „gesetzlichem Wege" erreichen zu können? Sie werden die Spitzen des Zeigefingers an die Stirn tippen! Und fünf Minuten darauf stehen sie aus der Rednertribüne und tischen den Gläubigen dieselben Lügen auf. Corrupttou zum Ekel! Dem Anarchismus gegenüber, dessen Träger doch wohl ehrliche Arbeiter sind, nehmen die socialdemokralischen Inquisitionsrtchter mit Hilfe ihrer Preßinameiucken eine Haltung rin, ärger al bern prositwüthigsten Ausbeuterthum gegenüber — eS „trennt sie eine unüberbrückbare Kluft" von demielben. Dem „Lumpen- Proletariat", den „vormärtSlichen" „Ballonmützen" gegen über dieselbe Abwehrpolitik: Das Ungeziefer muß abgeschüttelt werden! ES ist so weit gekommen, daß alle Parteigenossen, weil sie, durch die Macht der Verhältnisse, lange Arbeilslosigkeit u. s. w. heruntergekoiiimen, ihre gewohnten Parteibeiträg« nicht weiter leisten konnten, einfach nicht mehr als Genossen anerkannt werden — nicht anerkannt zum Theil von Leuten, die man al» das wirkliche Ungeziefer der Partei, als Schmarotzer bezeichne» muß. Und solche Schmarotzer zieht die jetzige Leitung der Partei groß. Die Partei „wächst mehr und mehr", aber progressiv wächst auch daS Heer der Beamte» tn derselben — und alle diese müssen dem Programm und der Organisation nach gefügige Werkzeuge der Parteileitung sein oder werden, sonst ist'S „ver", Alle aber sind bestrebt, sich in ihrer Futter- slelle zu behaupte»; darum muß ihr eifrigstes Bestreben sein, die Parteigötzen mit hochzuhalten und recht viele PeterSpsennigc zusammen z» bringen. Wer am meisten zahlt, ist der Angesehenste; >a, man hat schon Genossen erster und zweiter, womöglich auch noch dritter Elaste. Kritik an den Handlungen oder Unterlassungen all' dieser Schmarotzer zu üben, wird sofort al» „Verbrechen an der heiligen Sache", als „Hochverrat!, an der Partei" verdammt. Und der Unverstand der Gläubige» schreit „Hurrah!" dazu. Darum: Wie schon hier und dort öfter» drr Stuf erschallt ist: „Diesem Ministerium keine» Pfennig!" so ist gegenüber der Socialdemokratic mit größerem Recht, weil «S gilt, der Versumpfung der heiligen Sache zu steuern, der Rus ongehracht; „Augen uud Ohren ossen und dle Taschen zul" * Berlin, 3l. Mai. (Telegramm.) Bei der Parade, die heute auf dem Tempelhoscr Felde stattsand, trug der Kaiser die Uniform de« vierten Gardercgiment» z. F. und (üdrle dasselbe zweimal vor. Dem Vernehmen nach ist die Königin von Holland ü >a suitv de« Regiments gestellt. Die Herzogin von Edinburg wurde ü lu suttv des Kaiser Alexander- RegunentS gestellt. Nach der Parade fllbrle der Kaiser im Lustgarten vor dem Schloß der Königin Wilhelmine, die im schloß verblieben war und an der Parade nicht theilaenom- mrn hatte, die Fahnencompagnie vor. Die Königin Wilhel mine trat mit der Regenlin, der Kaiserin und anderen sürst- G».i»n,i,»il „ Personen aus de» Balcon, »m die Vorführung zu J^ ^,877 ^. d'kTürkei,ml sehen. Kurz daraus fand im Schloß der Empfang der kb-.tiau^ Deputation der Niederländer stall. - Der „Reichsanzeiger" der Vernich dieie» >i>i>t^,r i! '^^^"^re», als ! veröffentlicht ein Verzcichuiß der Mitglieder de» LandcSeisen- eiaener Krall' ,u veränd»» wie ik.. A e*-2'^.. E bahnralhe«. Als Vorsitzender wurde der Direclor des Arbeit«- dw nIucsie'Ze'i. hu^n ünt»nömme-. ba?/n^'^» ^ ""nis.erium« «"seid, al- Stellvertreter der Direktor des fest,»stellen welcher allen Interessenten al«d-v's i d"nct I Arbeit-Ministeriums Fleck aus drrrjähr,ge Dauer ernannt.- und k^ .si 2^ D,e „Norddeutsch. Allgemein. Zeitung" veröffentlicht an« volleS Em rftäntm lchwer und e». ,uristischen Kreisen eine sH.ttheilun 2'w"nen dürste überhaupt geführt wirb, die Blätl.rmeldung, daß das genöthigt worden sind. wir Schweden, Spanien und"die"Türkei.^ Damit ist nickt ge- sag«, daß diese Staaten ihre Widerstandskraft ringebüßt hätten denn Spanien und die Türkei haben Gelegenheit gehabt da« unmöglich sein Aber man kann wenigsten« Anstalten treffen um weiteren Veränderungen der Kart. Europa» m.t Erfosi,' entgegen,utrtt.n und unter den davon betroffenen Siaaleu """A- Dreibund die hervorragendste Stelle ein " dem Bunde ^ - worin auS- . die Blättermeldung, daß das ÄeichSjustiz- amt sich gutachtlich geäußert habe, dir Ahlwardt'sche Broschüre „Judenslinten" enthalte den Thatbcstand des Lande«» verrath», auch wenn der Inhalt der Wahrheit entspreche, beruhe auf Irrt bum. Die Voraussetzung de» Lande»ver- ralhs wäre die Richtigkeit^der Tbalsache, daß die deutsche Kunde beizutrrtea. w,r dem Bunde »wischen I.-n>w"gle" oer «.oal,ache. daß die deutsche Rußland) sie sind der Austragung der Wellbändtt vüA behaupteten Weise mit unbrauchbaren Gewehren geographische Lage entrück, undVb.u ra.wo^ s... Wenn gegen die Ahlwardt'sche Schr.st wegen Greben, ueutral »» bleib«. Ab« e. gied "^ «»geschritten se. so liege der Grund «me lediglich darui. daß von maßgebutder Seit» die ausgestellt«,
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