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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921007016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892100701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892100701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-07
- Monat1892-10
- Jahr1892
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Tabellarischer und Zlsserojatz nach höherem Tarif. Ertra-Beilage« (gesalzt), our mit der Morgen-Ausgabe, ohne Posibesörderuag ^l üO.—, mrt Postbejörderuag 70.—. Ännahmeschluß für Inserate: Abend-Ausgabe: Vormittag« 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtag« früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stunde früher. Inserat« find stet« an di« Expedition zu richten. Druck and Verlag von S. Pol» in Leipzig. 513. Kreitag den 7. Oktober 1892. 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekanutmachung. In den BorortSbezirken Leipzig-Reudnitz und Lripzig-Aiigrr- Erottendars ist noch ein« größere Anzahl von Grundstücks besitzern mit der Autzwegherstellung in denjenigen Straßen im Rückstände, für welche durch unsere Bekanntmachung vom 12. Januar diese« Jahre« — Io 99 — di« Befestigung der Fuß- Wege mit Granitplattea u. s. w. in diese« Jahre vorgeschneben worden ist. Wir bringen daher di« erwähnte Bekanntmachung den Eigen- thümern und Verwaltern von Grundstücken i» Len betreffenden Straßen (Leidiger, Gemeinde-, Leiten-, RathdauS-, Heinrich-, Nohlgarteu-Ltratze in Leiprig-Reudnitz. und Jwcinanndorfcr Strass» in Veipzig-Anger-Erottendorf) mit der Bemerkung in Erinnerung, daß der Anspruch aus den festgesetzten Beitrag von 5,VH Mark für den Quadratmeter Platten und Schwelle» verlaren geht, wenn di« betreffenden Fußwege nicht bis Ende dieses Jahre« tu der vorgeschriebeneu Weis« gut und tüchtig her gestellt sind. Außerdem habe» die Säumigen zu gewärtigen, daß wir nach Ablauf diese« Jahre« mit ZwangSmaßregela gegen sie Vorgehen werden. Lriphia, am 8. Oktober 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. Io 5267. vr. Georgt. Rüling. In Gemäßheit der 88- 2 und 7 de« Regulativ« für GaSrohr- leituugeo und Gatbeleuchtungranlageo in Privatgrundslückcn vom 2. März 1888 machen wir hierdurch vckannt, daß der Klempner Herr Emil Thiele, Promenadenstraße Nr. 31, zur Ueberuahme solcher Arbeiten bei un« sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen uachgewirfeo hat. Leipzig, den 5. Oktober 1892. Der Rath »er Stadt Leipzig. X. b6l9. Vr. Georgt. Wolfram Lekanntmachuug. Da« von dem verstorbenen Kaofmanne Herrn Johann Carl Vogel gestiftet« Stipendium ist von Ostern 1893 ab zur Hälfte anderweit an junge fähige Leute, zunächst au» der Verwandtschaft de« Stifter«, welche «ine Universität, Kunstakademie oder irgend eine böhere gewerbliche Schule, z. B- «ine polytechnische, besuchen, in Ermangelung von Anverwandten aber an andere dergleichen gut empfohlene junge Leute, welche christlichen Glauben«, bedürftig und unbescholten sind und für die letzten 2 Jahre mindestens die Censur ll oder „gut" oder derselben gleichstehende Zeugnisse auszu> weisen haben, zu vergeben. Bewerbungen find unter Beifügung der vorgeschricbenen Zeug nisse bi« zum 20. März 1893 schriftlich bei un« anzubringen. Leipzig, am 4. October 1892. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 4469. vr. Georgt. Ass. Lampe. Erledigt hat sich unsere Bekanntmachung vom 6. October vorigen Jahre«, Leu Lohnkellaer Franz Hermann Schnrt, au» Staritz betreffend. Leipzig, de» 1. October 1892. Der Rath der Stadt Leipzig, Armrnamt. Abt». U. A. L. II, 1/5935. Hentschei. Mr Gesucht wird der am 29. Mai 1864 zu «Leubnitz bei Zeitz geborene vor malig« Bahuarbrtter Friedrich Gustav Schmidt, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalien ist. Leipzig, 29. September 1892. Der Rath »er Stadt Leipzig, L- L. IIMS2». Arme»-Amt, Adth. II. Henlschel, Zur zweijährigen Dienstzeit. Die „Kreuz-Zeitung" nimmt in ihren beiden letzten Nummern den Kampf gegen die zweijährige Dienstzeit wieder auf und kommt dabei zu dem Schluß: Aus miiiia irischen Gesichtspunkten ist die Einführung der zweijährigen Dienstzeit ein Rückschritt und deshalb zu verwerfe». Bei dieser Stellungnahme vergißt das Organ der äußersten Rechten zweierlei: einmal, daß wir durch daS System der DiSpofitionSurlaubcr für die Hauptwasse, die Infanterie, der Iso arg zu treiben, daß sie ffnistigeu'lltta»nel»n>>cki- dopt.«« Austnthal' - ° «e eben °°n ' " w,n'-.g^, ^,.st find kette» — wird ihnen nicht als Du»»; « ^ Grenze genau sie denn auch durch Erjahrung yewch ü ll ' Soldat einzuhalle». Ued.rhaup- >st ^r "-. dritte., >V ^' en° g-r.eben. versch....t ° - Han d^i n ng ^ l sj..p Innigste vertraut, . Gebe»»»!,,« eingewkihl. die Leu,« so genau m d.e je zu e,.llasscn. daß cs schon an« _ Recrule» ' Belehrnngen zu «he sie „„ Stande stnd. den 9<ecru,e,. Mannschast »«heilen. Tie Verbitieriin^ ^mach^ ^oesten und de» thatsächlichen zweijährigen Tieustzeil dereils scii Jahre» ! des drillen Jahrgangs Soldaten zweiter ehr nahe gekommen sind; sodann, daß der militairisch-1 Reernle» in moraiilckierBG § w^nii oorber gul beleumunLeie technische Gesich.epuuet bei der B-urtheilung der Frage "'ch' l'au " drille.. Jahre allein reu Ausschlag geben kann. Senden, unsere Heere aus Va'.,,,g,,j/>uceveu. Ten niililairischen Uebungen endlich een sind, darf die Arme- und ^ugen.chne we^^^ Hab..', MN drille, .. ausschließlich vom technischen Mal? auch nichl de» nöih.gen Ernst Standpuncte a»S deurlbcilt werden: sociale und bürgerliche I hkst.ht vielmehr darin, sich möglich» ,n der Kunst ocs.. ^ Rücklichicn wallen auch hier ob und heische» dringend I »u vervollkommnen, das heiyi. Berücksichtigung. Welche Wirkungen in dieser Richtung die Dhäligkeil zu cittzicheu linL Anderen d>c?ttbe^- bestehende dreijährige Dienstzeit mit ihrem Dispositions-1 man dazu, da« durch,chnittlick, > ö N,c,„a»d urlaubcrthum auSübt, schildert in dein soeben auSgegebcncn r>„ im dritten Jadr- dienen. "" auS Sud» I Hcste der „Grcnzboten" eine „Caserncnstudie deutschland", in weicher cS u. A. heißt: „Jeder, der am öffentlichen Leben Antheil nimmt, weiß, daß der Soldat zu dreijähriger Dienstzeit im sichenden Heere vervsUchlet ist, daß jedoch, weil sich sonst ei» Ueberschuß über die gesetzlich geregelte HccreSslürke ergebe» würde, alle Jahre reichlich die Halste des be treffenden Jahrganges nach zweijähriger Dienstzeit als sogenannte darüber wundern, oay o.r ^ ^,jijrxndcn auf ikrc übrige» Kameraden oft einen geradezu d-morall,,rcnoe, Einfluß ousübc». ^ m..„s aber werden die Für ihre» bürgerlichen Berus aver L7u.LiS'," du^^stLr s.^r "«rbtit^^iehen. der Biltt'rktti. 'di'e iL w^end^es l.tz.en T.e^ Tisposilions- oder Köiiiasurlauber ciillasscu werden. Diese siehe» I aesammeli hat, iiehinen sie mit sich hinaus i» da» ourgeriime fortgesetzt »nier mililairiichcr Lonlrole und kouiie,» jederzeit wieder I ,Z,e habe» La» dritte Jabr als Strafe betrachtet unv l>>>o eiugestelll werden, sobald in, Verlaus des JahreS ei» Mann durch > Ueberzenaunq, bau ihre Strafe und ihr Vergeheii. law. uvcr- Tob, Nrankheit oder aus sonstige Weise in der Eompagnie abgeht, I ^„F,, Vergehen die Rede sein kann, »n Mißverhaliiuv oder sobald ein solcher TiSpositionsurlauber sich durch seine I -j„a„der aeslanden haben. In die Heimalh zuruckgerever, ver- Führung de» Vorzug», den er genießt, unwürdig zeigt. Denn daS l ^ihcn sie ihrer Stinimmig nach Krästen Ausdruck und suchen den Abdiene» de« dritten Jahres gilt nicht als Strafe, di« Be-I g)j^jsgj^nst helabzusctze». WaS sie zwei Jahre lang de», Baler- urlaubung »ach dem zweiten vielmehr als Vergünstigung, was I .„„d- -u Liebe «elraae» hätten, ist ihnen im dritte» zur uncrlrak- praitijch freilich aus dasselbe hinoasläust. Die Zeit, wo die I neworbc», weil ihnen weder die Nothwendlgkeit, nvcy Liste der Tispositionrdcurlaubungcn bekannt gemacht wird, gehört I Gerechtigkeit der Maßregel einlcuchtct. zu den wichtigsten Augenblicken im Leben der Bcibriligien. Handelt! ^g^s dies gehörig in Erwägung zieht, wird nicht be- cs sich doch um nichts Geringere« al» darum, ob sie dem bürg». I .mciiel» daß die aaine Frag« keine rein militairische ist, sonder!, lichen Leben, Berus und Erwerb ein Jahr früher zurückgegeben wer- l socialen in engster Beziehung steht. E« ist höchst Len oder noch ein wcilere« Jadr entzogen sind. Man kann sich vor- I «abls-HeinIich — genug kann man derartige Aeußernngen stellen, welche Spannung und Erregung vor der Verkündigung I" ' Beldeiliaien hören — daß eine streng dnrchgesührte in Svldatenkreisen herrscht, welche N>cr»racschlagenheil oder Freud» Z "r.iiädriae Dienstzeit weniger böse« nachher, vor Allein aber, welche Kritik sich breit macht. Bei der dreijährige Dienstzeit weniger böse« BU.t machen würde, weniger unerträglich wäre al« die gegenwärtige Emr.ch »mg. Eine solche ist aber ob»e Verringerung der AushebungSziffer und demgemäß Verminderung der Kriegsstarke oder ohne bedeutende Erhöhung der Fricdenspräsenz unmöglich. Und weder an da» Eine, »och an da« Andere wird gegenwärtig in Deutschland Jemand ernst- hait denken. Es bleibt also wohl nicht« Andres übrig, als , - »d ie Ei n sübrung der zweijährigen Dienstzeit. Und zwar ans einem wetteren Jahre „och irgendwelchen Nutzen ziehen würde, I ^ „cielilichei, Wa« für Bedenken gegen eine nur prakl,,ch weiß der Eingeweihte, daß nicht seiten die Neigung vorhanden ist, I --7^, ' — ... ^ ^ Auswahl der Disposilionsurloubrr ist im Wesentlichen zweierlei maßgebend, die Führung des Mannes und seine häuslichen Verhält »issc. Wenn auch eigcnllich die militairische Aushildniig ansjchlag gebend sein soll, so weiß man doch, was für eine Bcwaiidmiß es damit hat. Ganz abgesehen von der Frage, ob ein Infanterist, dessen Ausbildung i» zwei Jahren nicht vollendet werden konnle, , , . - ^ ^ , übliche und nicht im Princip anerkannte Verkürzung der Tienstzeit besonders unge,chickle Leute nach dem zweite» Jahre - ^ darüber werden ja die Reichttagsverhandlnngen in nächster zu entlajsen, damit die Compagnie ,,e los werde, wie anderer. , ^ ^ Belehrung ertbeile». Wenn die Regierung weise ist. jeilS manche ihrer miiitairijchen Anstelligkeit »-'>ber '^t ^ was sic iib7r ^ lang doch gebcn n.uß. freiwillig, -uruckgehalten werden um °>« Gek-it- und später °>S Unler- tzcdi.gnngslos. so lange sie es »och mit El'ren bewilligen vsstcicre Verwendung zu stndcn. Was di- beiden in der Thai als ^ 'o,z Zn Geichei,k von ihrer Seile erscheint, inavg-b-nd zu bezeichntiide» Umstand, an angl, so wird bald ans I j Ge chenk. La« ihr die Popularität, deren sie dringend bedürslig die Führung, bald au, die häuslichen Berhaltnme stärkerer Nachdruck „„schassen kann. Dan.it werden auch di- jetzigen Machihabcr gelegt. Bei einzelnen Truppciilheilcn wird grundsätzlich kttn Man» „ Gespenst der Bismarcksurcht besser von ihrem Lager banne» als beurlaubt der mtt Arrest bestratt worden ,,l. U,n die Tragweiie ,„j, ^n papierne» Waffe», die sie au» Veröffentlichung federleichter dieser Mayregel zu .rmc„en. muß man sich vergegenwärtigen, durch ^omalffchec Note» und Erlaff. gegen den Gewaltig.., schmieden." welche Kleinigkeiten sich der Gemeine eine Arecstsira,« ziiziehen ^ - >> » » kann; ein Riß in der Hose, eine Unachtsamkeit beim Excrcircn reicht dazu au«. Unendlich viel hängt von unberechenbaieii Zu- fälligkeiten, von Stimmungen der Vorgesetzten ab. Wer Glück hat — uad eine gehörige Mttgift an Dreistigkeit ist oft genug damit gleichbedeutend —, kommt ohne Strafe davon, obgleich er sic zehnmal mehr verdient hätte al« sei» Kamerad, den wahrend der Dienstzeit da« Mißgeschick verfolgt. Ürner alle» Umständen ist aber I auSHebrochenen Differenzen riuiickie» de» morallickie» Eiaeuicliaitcii der Disiwiiiwn.-iirlanker „iik> I Beriaiiiiiiliinn ab. die von 8> Deutsches Reich. HI Vrrlkn, 8. October. Die „Freie Volksbühne" hielt vorgestern behufs Besprechung der in ihrem Vorstände Ztolkholz-Äuclion. Mittwoch, den 36. October d I«., sollen Im Forstreviere Connrwttz von Nachmittags S Uhr an auf dem Mittelwald, schlage in Abth. 1ü, 16 und 17 ca. 35V Haufen hartes, kleingemachtes Stockholz unter den tm Termine öffentlich aushängcnden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verlaust werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlag« tm Strettholzc ,a der neuen Linie hinter der Stadtwafferkuuft. Leipzig, am 8. October 1892. Des Raths Forstdeputation. Im Erdgeschoß de- uitterzeichnetei, Polizeiamt» sollen Dienstag, den I I. October 18-3» RachmittagS 3 Uhr, verschiedene Gegenstände, u. A. div. Schmuckiachen, einige Wäsche- «nd Kleidungs stücke» mehrere Schirme re. und einige Handwagen, öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung ver steigert werden. Leipzig, am 4. October 1892. Da» Poltzetamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Fondsbörse zu Leipzig. Wahle» in den Lchätzungs-Ausfchutz detr. Tie von den Vürfendesnchern oorzunehinende Wahl von 3 Mitaliedern de« nach 88. 7 und 12 der Börsenordnung behiis« Einschätzung »n de« Jahresbeiträgen für 1892 zu bestellenden SchatznngS-AuSschuffeS wird hiermit aus Freitaa, de« 7. Oktober d. I-, uninittelbar »ach Börfeuschluß anberaumt. DaS Nähere ergiebt der Anschlag tm Börseusaale. Leivzig, de» 29. September 1892. Dt« Abgeordneten der 1. Adthetlung de» Vörfenvorftande«. I. «.: knum Svhlleb. Bleyl, Börsensecretair. Lekauutmachung. Wir mache» daranf aufmerksam, daß Dlen«tag. de» 11 October d. I»., i» hiesigrr Stabt Kram» an» Blehmarkt avgehalten wird. Rvdo^odt, am ö. Oetabee iggg. Dl« Goitzeiberwolt»»,. D« Oberbürgermeister. »m eine außerordcnlliche General zwische» den inorattiche» Eigenichaiteil der Dlspostlionsurlauber n»d I Versammlung ab, die von 8'/, bis Morgens 2' z llbr wäkrtc der zur vollen dreijährige» Dienstzeit beiummten durchichniillich kein jo großer Unterschied als zwischen den Vorlheilen und Nachlhkilrn, die beiden Elasscn au« der verschiedenen Behandlung, die ste erfahren, erwachsen. Man denke sich einmal in die Einpsindunge» eines Mannes hinein, der, weil er sich «in ganz unbedeulendes mililairisches Vergehen hat zu Schulden kommen taffen', »och ein drittes Jahr dienen muß, während sein Kamerad fröhlich i» die Heimalh zurück, lehrt, sein Kamerad, der sich vielleicht obendrein noch einer besseren nialericUen Lage erfreut als er. Wie viel Bitterkeit muß sich da in den jungen Herzen anhausenl Nicht besser ist es in dein andern Falle, wo mehr die Rücksicht aus die häuslichen Verhältnisse als aus die Führung bei der Auswahl der Dlspostlionsurlauber den Aus schlag giebt. Eine Anzahl Leute mit Arrcsistrasen werden entlassen, i»idere ohne solche »lüssen bleiben. Ist die Entrüstung Dessen, der sich lei» Vergeben hat zu Schulden kommen lasse», ungcrechlserligl, wen» er ziiruckgehallen wird, wahrend Andere, die sich weniger gnl ausgesührt haben, die Cajerne verlassen können? Er hat sich zwei und eilten ununlerbrochei, stürmischen Verlaus nabm. Fractionellen befanden sich entschieden in der Majorität, doch auch die Unabhängigen waren zahlreich vertreten. Die „Frei Volksbühne" wurde bekanntlich vor zwei Jahren auf An regung dcS socialtemokralischcil Schriflslcllers und Agitator- l>r. Bruno Wille gegründet und ibm der Vorsitz und die Leitung übertragen, die er noch inne bat. Es ist ein zum allergrößten Tbeile ans Socialvemokratc» bestehender Verein, der, je nach Lage seiner Gassciiverhältnissc. bald mit dem einen, bald mit dem andern Theater einen Vertrag schließt, der diese Bübnen verpflichtet, i» bestimmten Monaten eine gewisse Anzahl Vorstellungen für die Mitglieder der „Freien Volksbühne" zu arrangiren. Die Stücke werden meistens vorher bestimmt und die Preise für jede Vorstellung vorder vereinbart. Die Plätze werden durch Looscziehung vor der Jahre lang redlich Mühe gegeben, und nun doch Alles umsonst! Tie I Vorstellung vergeben. Tic Kosten bringt der Verein a»f paar Hundert Thaler, die er besitzt, sind sein Unglück geworden. ... durch Eiiijckreibegclder ü l durch monatliche Beiträge ES wäre -ine schwere Ungerechtigkeit, wenn man gegen Tie. die die in das Belieben der Mitglieder gestellt sind, aber nicht' die Listen der T,spos.„onsurlauber -.nzas-rug-n habe.., gegen t,e > ^ ^trage» dürfen, sowie durch Veranstaltung von Festen. Das vorjährige Waldfcst der „Freien Volks von >700 einen Eoiiipagnicchcis im Besonderen, deshalb irgend welche Vorwürfe er- heben wollte. Sie handeln nach bestem Wiste» und in bester Absicht.^ - . .... I» der Einrichtung selbst liegt der Fehler, nicht in der Hand-1 ui rzriedrichSbagen ergab einen Ueberichnß vor ^ , in der «Mark, das dies,adrige, am >4. August abgehallene, habung. Der Unlerichied in der mililairiichen Ausbildung, Führung, in den häuslichen Berhällnisien der Leute ist durchschnittlich so gering, der Unterschied zwischen zwei- »nd dreijähriger Dienstzeit so empfindlich sür jeden Einzelnen und seine Lebcnsinlcreffc», daß ein« durchaus gerechte Ausgleichung völlig außer dem Bereich der Möglichkeit liegt. Darin aber liegt die große Gesahr. Nichts Bedenklichere«, al« wenn Bürger auch nur mit dem geringsten Schimmer von Berechtigung die Gerechtigkeit de« Staats ver Reingewinn von 2000 .4 Tie GcsämmbEini,ab,ne,,'deckle» bisher die Ausgaben. Mit der Wille'schen Leitung waren die Mitglieder zwar zufrieden, dennoch haßten ihn später die Fractwnellcn und suchten ihn zu verdrängen, weil er sich der socialdemokratischcn Opposition angeschlossen batte. In der vor zwei Monaten abgebaltene» orte»,- dächtigen! Mau Hai wohl hin und wieder von dein günstigen Eiiijluß I ^ericralversammliiiig gelang e- den Fractioiicllcn, geredet, den die Aussicht, als Belohnung sür gute Führung nach I den l2asslrerposten sür einen der Ihrigen, Kausmann Türk, dem zweiten Jahre entlajsen zu werden, aus die Moral im Heere ! ;u erobern. Der bisherige Cassirer, Tapezierer Wildberacr ausüb. Das M theoretisch, recht schön, nur ist von einer solchen ist zufälligerweise ein Führer der Unabhängige» „nd auch Eiiiw ekung prakliich leider ,ehc wenig zu spuren. Wer etwas Ehr- ver Schriftführer Kampsmeyer gehört dieser Richtuna an ge,uhl hat, wird ebenso gut wie jener AuSjichl zu Liebe aus Furcht I Tie volilock,»» Dikreren-e» » »! c? . >> - vor Strafe, in Hoffnung auf Avancement, ja schließlich aus reinem ^ d-S Vorstandes, resp. Pflichtgefühl sich «ine» guten BelragcnS bcslcijjigeii. Viele deuten l >. unglaublichen Zwiespalt gestiftet, aber gar nicht jo weil: sie verlassen sich aus ihr gutes Glück oder I Verein kein polnischer Verein ist und sc.n darf, finden sich mit dem billigen Trost ab: „Falls ich Mißgeschick haben I wollte sich dem Vorsitzenden nicht untcrordneii, auch soll, habe ich es auch, wenn ich mich noch so sehr in Allst nehme", I verlangte er, daß bei Vergebung von Truckarbeiten sraclioncllc und lassen di« Dinge gehen, wie sie wollen. Und ist einmal ein I Drucker berücksichtigt würden, Wille wollte davon nichts Soldat bereit» mtt einer «rreststrase bedacht worden so denk, er wissen. Wille erhielt ,'ogle.ch den Eindruck, daß die Fraktionellen nur zu Häufig: „D,e Vergünstigung de» D>»po„„on,urlaub« ist „un mit Türk an der Lp ve da« Lest an kick reißen doch verwirkt, also kommt e« au «tu paar Slra en mehr oder tz,: Se.ie k-6ieb,n Bitten ^ und auch weniger nnn nicht mehr an." e^ ^ ", .w,e er m der Vollend« gleichgtittg in Bezug auf den Ehrbegriff find durch-I ^ ^ ""3 erklärte, „-ürk die Zähne zu zeigen schniltlich die Leut«, di« im dritten Jahr« dienen. Für ffe ist ter l, ^ wn zu llürzen , — im Jnlcrrffe der Bühne. Türk ve- BUe« bederrschende Gedanke di« Gewißheit, daß sie nach de» dritt.n I bauvlete, Wildberger habe den Eassirerposten unfähig und Jahr« doch entlassen werben müssen. Unter dieser Aussicht tu die I loddria verwaltet: alle gegenseitigen Beschuldiaunacn laaen Zatnnst betrachten sie die Geaeowart. «reeststrase» ^n sünf I »rdruckt vor. Türk bat auch, wir in der Beelammlun, °d« zehn Tagen fechte, ft. wenig an; nur hüten si.>ch, e« > sestgcslellt wurde, da« Gerücht verbreitet. Ä,ldb«rg.r habe Unterschlagungen verübt, dieses Gerücht ist sal!.b. Türk, der vermögend ist, bat vielmehr dem B»> : wiederholt Summen vorgeschosien. Die. Revisoren b.- i auch die Bücher und Lasse in Ordnung gefunden, aller: s oll die Buchführung nicht die sorgfältigste gewesen je >. Alles in Allem betrachtet, hat sich die Sache derart zugcspibi, daß die Mitglieder dcS gegenwärtigen BorftandcS die l^e- illiäs'lc nicht langer zusammen füliren können und daß auch die Mitglieder eine Trennung, ja, wie man in der Ver- anunlnng vielfach börcn konnte, ein „HinauSwcrfen" der Unabbängigen wünschen. Tie sechs Stunden währende Vc". ilung zeigte übrigens deutlich, daß daS „sonvcraine Volt" nicht, wie die jocialdemokratischcn Führer stets mit Emphase behaupten, während ibrcr langjährigen Agitation gcsiltcler, gebildeter geworden und im Stande ist, seine Ge schicke auch nur in einem Vereine selbst zu leite». Der vor gerückten Zeit wegen konnten die Debatten nicht zu Ende gcfübrl, scndcrn cs soll zu dem Zwecke noch eine zweite Ver sammlung cinbcrujen werden. Da die Fraclicncllen sich in der unbestrittenen Mehrheit befinden, eine Verkleisterung der Gegensätze aber kaum möglich ist, so wird cS wobl zum Austritte der Unabhängigen kommen, die übrigens bcreilS die Frage der Gründung einer neuen Volksbühne vcntilirt haben. Berlin, 6. October. Bei Erörterung des Trierer ProccsseS unv den Aussichten, welche die von den Ange klagten gegen daS Unheil eingelegte Revision bat, wurde mehrfach behauptet, daß das Reichsgericht der Nachprüfung ehr beschränkt gcgenübcrstehc, da einerseits die Frage, ob in einer bestimmten Aeußornng eine „Beschimpfung" erblickt werden müsse, seiner Nachprüfung entzogen sei, andcrscilS der oberste Gerichtshof auch an die Feststellung des ersten Richters, WaS eine „Einricklung" der katholischen Kirche ist, gebunden sei. Die „Köln. Ztg." bemerkt hierzu: „Beide Behauptungen sind nicht zu treffend, und befinden sich insbesondere nicht in, Einklang mit de» Grundsätzen, die das Reichsgericht selbst über die AuSdehn,„ig seiner Zuständigkeit aui- gestellt hat. Allerdings unterliegt die Frage, od eine bestimmte Aeußerung eine „Beschimpfung" enthält, im Allgemeinen westiillich der auS den obwaltenden Umständen des Einzclsalles zu entnehmenden thatsächlichen Beurlbeilung. (Entscheidung des Reichsgerichts vom 5,. Februar 183.', und zahlreiche andere Er- kenniniff«) Immerhin hat das Revisionsgericht aber dabei zu prüfen, ob da« erste Gericht nicht bei dieser thatsächlichen Beiirldci- lung von einer irrigen Nechlsanschauung auSging: eine solche wäre beispielsweise dann vorhanden, wen» der erste Richter eine herabivürdigciide Aenßrrling al« eine Beschimviung ausgeiaßt oder eine wenn auch in stärkster Form gehaltene Kritik nnier den Begriff der „Beschimpfung" gestellt hätte. In diesem Falle würde bas Reichsgericht zwcijellos zur Aushebung des erste» llrlhcils wegen irrlhümlicher Gcsctzesausleguiig berechtigt sein. Achnlich verhält es sich mit der zweite» Frage. Daß die Reliquienverchrung als solche euie „Einrichtung" der katholischen Kirche ist, bat das Reichsgericht i» früheren Entscheidungen sestgcslellt, und es ist nicht anzunehnic», daß cS von dieser mit der Literatur und der Rechtschreibung des früher» preußischen Obertribiinals durchaus übereinstimmenden An schauung abgchen wird. Nicht entschiede» hat aber das Reichsgericht, daß jede einzelne Reliquie oder deren Verehrung eine „Ein- richtung" der katholischen Kirche sei, »nd es erscheint nicht richtig, wen» inan die eben erwähnte rcichSgcrichtliche Entscheidung dahin auSlegt, daß hiiijort sür jede einzelne Reliauie die Unterstellung unter den sirasrechtllchcn Begriff der „Einrichtung" entschiede» sei. In diesem Pnnct enthält die UriheilSbegriinLung der Trierer Ctras- tammer eine bedeutsame Schwäche, die schwerlich dem scharfen Auge des Reichsgerichts entgehen durste. Es ist somit zunächst Sache der thatsächlichen Feststellung, zu entscheiden, ob eine bestimmte Reliquie eine „Einrichtung" der Kirche ist. Wenn nun auch diese Feststellung an sich der reichsgerichtlichen Nachprüfung entzogen ist, so läßt sich dock, die Möglichkeit nicht bestreiten, da» bei dieser Feststellung der Thalsrage der Richter in rcchlsirrlhüi»- licher Weise die entscheidende» Gesichtspuncle sür die Bejahung oder Verneinung dicjer Frage fcststellt. Man denke beispielsweise an den Fall, daß der deutsche Richter eine Reliquie, die nur in diesem oder jenem Lande als solche anerkannt wird, als eine „Einrichtung" der katholische» Kirche bczeickmele. Zweifellos würde das Reichsgericht dann berechtigt und verpflichtet sei», die betreffende Entscheidung auj- ziihebcn. Wenn e-s irgend einem spanijchc» Bijchos einfiele, die Ge beine eine» um die Ansbreilung der Inquisition verdienten spanische» Großinq»isttors auszuslelle», so würde natürlich i» der selbst be- ictiimviciiden Kritik dieses Vorgangs nicht die „Beschimpfung" einer „Einrichtung" der kastiolischen Kirche erblickt werden können. So beschränkt, wie ma» vicljach annimiut, ist also die reichSgerickstliche Nachprüfung bei diesen Fragen nicht, und auch bei der Prüsung der ciiigclegteil Revisio» im Trierischcn Proceß wird »« sich taruiu Handel», ob der erste Richter ohne Rechtsirrihilin in der Ausslclliliig des h. Nockes eine „Liiirichtuiig" der Kirche gesehen hat. Juristisch ist eS etwas ganz anderes, ob man die Kritik gegen die Reliquien- verehrnng als solche oder gegen eine bestimmte Reliquie richte!, und ma» wird wohl behaupten dürfen, daß in dem llrthcil dcr Strafkammer zu Trier dieser Unterschied nicht mit der »öihigc» Schärfe bclviil worden ist. Im Uebrigen bietet auch dieser Fall wieder eine» deutliche» Beweis dafür, baß der Mangel einer auch mit der Prüfung des Thatbcstandes brlraule» Berufungs instanz einen sehr fühlbaren Uebelstand in dcr deutschen Strafrechts pflege bedeutet. Mag iinmerhin vom doctrinellen Staiidvuncte aus die Berufung mit den Grundsätzen der Unmittelbarkeit nicht recht z» vereinbare» sei», dem Bedürfnisse des praktischen Leben« entspricht ic in hohem Maße, und die Rcchtsüberzeiigung de« deutschen Volke« lasst sich nun einmal nicht von der Anjicht abbringen, daß die ein malige Verhandlung eines Strassolles nicht die Bürgschaiie» bietet, die im Interesse dcr Rechtssicherheit verlangt werde» müssen." * Berlin, 6. October. (Telegramm.) Tie „Nord' deutsche Allgemeine Zeitung" erwidert aus einen Artikel der „Krcnz-Zeilung", betitelt „Unpopuläre mili- tairischc Betrachtungen", mit einem Artikel, üherjchrichcn: „Militairpolilische Betrachtungen". Darin wird die Bcrmulbung ausgesprochen, daß die verbündeten Regierungen sich zur Annahme dcr zweijährigen Dienstzeit nicht ans Vorliebe sür diese an sich, sondern aus politischen, unseren militairischcn Verhältnissen anderen Staaten gegenüber entnommenen Motive» entschließen dürsten. Die Frage sei, ob eine erhebliche Verstärkung dcr Wehrkraft ohne die :>vci- jäkrige Dienstzeit mit Rücksicht aus die Finanzlage de« Reichs möglich sei. E« werde die Ausgabe der Militairvenvalkuiig sei», wenn die nölhigen Geldmittel verwilligt werde», Moda litäten zu finden, wodurch die Rachlkcilc dcr Verkürzung dcr Dienstzeit compcnsirt würden. Die Absicht dcr vrrbünrclen Regierungen werde sich nicht in den Rahmen älterer Partei programme einsassen lassen, aber, wenn die „Norddeutsche" recht unterrichtet sei, werde versucht werden, an die Iden dcr älteren Wehrversassuog, ia«besooderr an di» Reorganisation
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