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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940126017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-26
- Monat1894-01
- Jahr1894
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Tabellarischer und Ziksorasutz nach doderem Tarif. Ort»a-vri1agen (gffalzt), »ur mit Vor Morgen - Ausgabe, ohne Postbesördening X SV.—, mit Postbesörderuug 7V-—. Annalimeschlub für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittags IO Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag« «Uhr Sonn- und Festtags früh '/,S Uhr Bei den Filialen und Annadmeslrllru je etue halb« Stunde früher. Anzeigen sind stets an dt» Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz tu Leipzig. Z° i« Freitag ren ^6. Januar 1894. 88. Jahrgang. wischen der Halleschen tohliS gelegene- Areal Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. Hierdurch bringen wir den nachersichtlichen, von «ns mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten beschlossenen und von dem Königlichen Ministerium des Innern bestätigten Nachtrag vom 13. November 1893 zu den von uns am 27. August 1890 amtlich verkündeten ortsstotutarischen Bauvorschristen silr da» zwischen der Halleschen Chaussee und der Langen Strohe in Leipzig-Gohlis gelegene Areal vom 22. Juli >890 zur össenllichen Kenntnih. Leipzig, den 19. Januar 1894. Ter Rath der Stadt Leipzig. Io. 80. vr. Tröndlia. Or. Ackermann, Ass. Nachtrag zu den vrtsstatntarischen Bauvorichristen für Chaussee und der Langen Straße in Leipzig-C vom 22. Juli !890. Einziger Paragraph. Die Bestimmungen in K. S der durch Decket des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern vom 12. August 1890 bestätigten Bauvorichristen vom 22. Juli 1890 leiden allenthalben Anwendung aus das Areal, welches zwischen der Brau- und Langen Straße, sowie an der von der Langen Straß» und der Verlängerung der Kurzen Straße nach der Aeußeren Halleschen Straße führenden neuen Straße liegt, und welche» westlich an die Stammparcellc 277 de« Flurbuchs sur Gohlis grenzt. Leipzig. Len 13. November 1893. Irr Rath der S«adt Leipzig. Tie Stadtverordnete«. I,. 8. vr. Georgi. I,. 8. Vr. Schill, le. 3571. vr. Ackermann, Ass. Vorstekender Nachtrag vom 13. November 1893 zu Len orts- stotularische» Bauvorschriften sür zwüchen der Hallelchen Chaussee und der Langen Straße in Leipzig-Gohli» gelegenes Areal vom 22. Juli 1890 wird andurch bestätigt und hierüber gegeuwarlige« Tecret ausgesertigt. Dresden, am 15. December 1893. I» 3. Ministerin« des Innern. v. Metzsch. Münchner. Lekanntmachung. Da« 2. Stück de» diesjädrigea RelchS-Gesrtz-BlattrS ist bei uns »ingeaangeu und wird bis zum 17 Februar dss. Jahres aus dem Raiddaussaale zur Einsichtnahme öfsenllich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 2140. Gesetz, betreffend dir Gewährung von Unterstützungen an Invalide aus den Kriegen vor 1870 und an deren Hinterbliebene. Bom 14. Januar 1894. Leipzig, den 22. Januar 1894. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Die städtische Sparkasse beleiht Wertpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Tie Spareassen-Teputation. Königliches Gymnasium. Zur Feier de« Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers soll Sonnadend, den 27. Januar. Vorm. 10 Uhr ein Actus ab» gehalten werden (Festredner Herr vr. Schunde), wozu im Namen deS Lehrerkollegiums ergebenst eialaüet Leipzig, am 25. Januar 1894. vr. Llsdnrck Llokter, Rector. Clioniasschule. Ter Geburtstag Sr. Majestät de» Kaisers wird Sonnabend, Sen 27. Januar. Bormittags I« Uhr durch einen Festakt»» geseiert, zu dem ich hierdurch ergebenst «lnlad«. Leipzig, am 25. Januar 1894. vr. ^ungmaou. Ricolai-Gyinliasinm. Zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. dr« Kaiser» findet Sonnabend, den 27. Januar. Vorm. 9 Udr ein Schulart»« statt, bei dem Herr Präs. vr. Lrcuoo die Festrede halten wird. Zu geneigter Ldeiinabmc an dieser Jeirr ladet im Namen de« Lehrercollegiuins ergebenst ein Leipzig, 25. Januar 1894. vr. Otto Kacmmel. Realgymnasium. Zu der Sonnabend, den 27. d. M., Vormittags 10—11 Uhr in der Aula des Realgymnasiums slallfindenden Frier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ladet im Namen des Lehrercollcgiums ergebenst eia Leipzig, den 25. Januar 1894. »er Rektor. In Vertretung: vr. Moritz Schuster, Lonrector. I. Realschule. Rorditr. S7. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät de» »euti'chcu Kaiser» Wilhelm wird Sonnabend, den 27. Januar, früh 9 Uhr rin Schulactus slattfinden. Im Namen des LebrercollegiumS ladet hierzu die Gönner und Freunde der Schule ergebenst ein vr. F. Pfalz, Direktor. II. Realschule lRoljlgarteustraße 4Ö,i). Zur Feier de» Geburtstage» Sr. Majestät des drntichrn Kaiser« finde, nachnen Sonnabend, den 27. di». Mt».. Vor mittags 10 Uhr eine patriotische Feier im Betiaale unserer Schule statt. Die Festrede hat Herr vr. pliil. Rlelck übernommen. Die hoben Behörden, die Ellern und Pfleger unserer Schüler, wie alle Freunde des Schulwesen- ladet lm Namen seine- Lehrer kollegiums ekrerbiktigst zu sreundlicher Betheiliguag ein Leipzig-Reudnitz, den 22. Januar 1894. U. Ack. r. Vrittiüv. Rothe Lugend. Es ist ein alter politischer ErsahrungSsatz, daß die nationale siikunst eines Polte- in seiner Jugend ruht. Schon die antiken wller wußlen da- zu beherzigen, wie die Jugenderziehung in den alten hellenischen Staaten und selbst im germanischen Alter- Ihuni beweist. Auch die Gegenwart bestreuet die Nichtigkeit jene-Satze- keineswegs; ist eS koch au-der neueste» deuts i en Geschickte fast sprückn örtlich geworden, daß nicht die pommerschen und brandenburgische» Garden und Grenadiere, sondern eigent lich der preußische Schulmeister die Schlacht bei Königgrätz siegreich geschlagen bat. Doch cS ist trotzdem beute thöricbt, den Einfluß der Schulerziebung aus den Charakter zu überschätzen. Eine vom Geist der Vaterlandsliebe getragene Volk-schulerziebung vermag vielleicht in ruhigen Tagen dem Charakter sür ein ganze- Menschenleben die bestimmte Richtung zu geben — in sturmbeweglen Zeilen werden ihre Einflllsie meistens srbr bald von dem brandenden Wogentrange des tägliche» Leben! onSgelöscht. Auch der in diesem Blaue bereits inirgetheiltc „Notbruf" der 42 Gemeinden aus der Umgehung von Dresden lehrt das. Wer unsere socialdeinolralismc sächsische Arbeiterjugend kennt, der weiß, daß jener an die sächsische Ständeversammlung gerichtete „Notbrus" die Tbatsacken nicht übertrieben bat. Die Verhältnisse liegen leider nicht nur in und »m Dresden so, wie sie geschildert sind, sondern in allen größeren sächsischen Jndustricbczirkcn tann man gleiche Beobachtungen machen. In jener Eingabe an die Ständcversammluiig wird ge schildert, wie die rothe Jugend in manchen'Orten radezu eine Geißel ruhiger Staatsbürger geworren ist, wie auf den Leib rückenden Gegner gesunden — ibnrn über ließ man feige da- Terrain und sie bearbeiten das selbe jetzt in ihrer Weise. Vielfach erregt eS selbst beute bei den lieben Pbilistern noch Anstoß, wenn ein ,ge bildeter honetter Mann" sich in socialdemokratischcn Versamm lungen mit den Arbeitern össentlich auseinandcrsetzl. Sich mit der Tocialdemotralie zu plagen, ist Sache der Polizei — aber die Polizei überwindet die Socialdemokralie nicht und sie wirk auch gegen die Ausschreitungen der „rolben Jugend" im Allgemeinen machtlos sein, wenn nicht die Gegner der Socialdemokralie weit mehr als bisber ibre ganze Persön lichkeit im Kampfe gegen dieselbe rinsetzen. 0. Deutsches Reich. 0. II. Belli», 25. Januar. Im kaiserlichen Hos- marschallam« bat man alle Hände voll zu «bun; eS gilt dem Gaste deS Kaisers, dem Fürsten BiSmarck, der am Freitag Nachmittag I Uhr bier eiiurifft, den Aufentbalt so beguem als möglich zu machen. Tie Zimmer Fürsten, die z» ebener Erde neben der Wache liegen, werden ganz nach den Wünsche» und den Gewolmbeiten des Fürsten eingerichtet, man bat sich in dieser Bcziclnmg mit dem Grasen Herbert BiSmarck in Verbindung gesetzt. Tic Vorbereitungen zu Kaisers Geburtstag sind anläßlich der Ankunft des Fürste» ganz allgemein geworden; überall werken Adler unk Sonnen angebracht, und die Illumination am 27. dürste ungemein glänzend werten. Die letzte» I Dispositionen über den Empfang deS Fürsten sind noch nicht ! getroffen; aber immer positiver tritt die Melkung auf, daß der III. Realschule lpestaloMelilre). Zur Frier des Grbiirtstage» Sr Majestät des Teutsche» Kaisers findet Sonnabend, den 27. Januar, Vormittag- 8 llbr ein Festakt»« statt. Zu geneigter Tdeilnahmc an demselben ladet im Namen des LedrcvllegiumS ergebenst ein Leipzig, den 24. Januar 1894. k. klseber. ÖeKoiü l ielio U rmilelslelii Su der nw 3k>ovab«ack, ileo 27. ckanunr, Vormittag-» 10 (Air iw dnnle >lvr Aiirloll »tottüuüeoöen keier cke» Veburlnlax«!, 8r. Ro^cotnt cken ckeiitoelien X»l,er« beehrt »icü iw Xnu.cn äa» v«hr«r bloUsuium» ergebener »wriileäev Varl Akelkrn«, vireefoe Betrobungen und Einschüchterungen, rüde politische AuS schwcisungen und Vergewalligungen. wenn nicht alltäglich, so doch ziemlich bäufig von der nichtsccialdemokratischen Ein wohnerschaft erlragen werden müssen. Tiesc bitteren Er fahrungen bilden einen Beweis für den „sittlichen Einfluß' der Socialdemokralie. Diese Partei kämpft ja bekanntlich für die „höchsten Ideale der Menschheit", »ur sie allein be sitzt „wahrkasie GerechtigleitSliebc und Humanität", nur unter ibrem Banner können „Wissenschaft und Recht" gedeihen. Die jungen Genossen setze» diese Pkrasen in ihrer Weise iu die Thal um. Sie haben sich eine eigene Philosophie zurecht gelegt. Im ZukiinstSslaatc ruht das Glück der Menscb»cit, wer von diesem Glück gering denkt und leine rotbe Cravalte trägt, ist ein Gegner des wahren und wirkliche» Idealismus, ist ein „Ausbeuter" oder ein „Werkzeug der Ausbeuter" und also vogclfrei. A»S dieser Kiiüppclpbilosopbie erklären sich die zahllosen Rüpeleien der socialdeinokraiischen „Jungen" gegen AnverSdenkonde; a»s ihr erklärt eS sich, wenn Rotkrn rober Burschen in die Tanzksilc cinsallen und die Anwesenden fast mit körperlicher Gewalt davon treiben, um dle vcr Partei nicht gefügigen Wirthe zu schädigen; aus ihr erklärt sich der Schimpf und Hob», die Brutalität aller Art, mit der gegen iiichl-retbe Geschäslsleilcr verfahren wird. Es ist leider wahr, daß manche sächsische Jndustricdörser bi- auf wenige Einwohner völlig socialremoktatisch sind. In ihnen herrscht ein förmlicher Kriegszustand. Wollen die nichi- socialkemolratischen Geschäftsleute nicht HauS und Hos ver lasse», so müssen sie der Partei gefügig sein — unk sie sind vielfach gesügig. Daher die auch in jenen Dörfern immer größer wertende Zahl der GeschäslSsoci allsten die sich selbst als „eifrige Parteigenossen" zn zeigen haben, wenn sie die Kundscbast bebakten wollen Der Boycott blübt trotz aller Polsteiverbote, die, besonders in kleinen social- demokratischen vrten, wo unter den „Genossen" eine Controle leicht ist, wenig oder überhaupt keinen Rotzen bringen. Tic „rolhe Jugend" bildet gewissermaßen den Slnrinbock der Partei. Wie auch aus dem „Notbrus" und au- den vielfach in Sachsen herrschenden Verhältnissen bervorgebt, rüpclt und flegelt sie so lange, bis die Gegner mürbe gemacht oder mundlvdt geworden sind Wo die Beredtsamkeit der berufsmäßigen socialdcniokratischen Agitatoren keinen Erfolg hat, wo alle Pbrasen wirtungSloS zu Boden fallen, da tritt die „rotbe Jugend" in Tkäiigkeit, und sie hat nicisten- Ersolg — in ihrer Weise allerdings, die der „Nolhrus" jener 42 Gemeinden sehr lehrreich geschildert hat. Wenn auf dieser Jugend die Zukunft unseres Volke- be ruhen würde, so könnte man »ur mit tiefer Trauer der kommenden nationalen Schicksale gedenken. Die Social demokralie rühmt sich ihrer Parteizucht, sie ist stolz darauf, daß sic mehr als andere Parteien auch ans das Th»n und Lasse» der einzelnen Anbäugcr Einfluß besitzt. TaS ist un- zweisclbafl der Fall. Aber um so schwerer trifft tan» die .großen Hansen" in dieser Partei der Vorwurf, daß sie ihre» Einfluß nicht benutzen, um die oft selbst von tcn eigenen Parteigenossen übel einpsundciien groben Ausschreitungen dcS socialdemokratischcn junge» NachwuGseS einziitäninien. Wann ist von den socialdemokratischcn Wortsübrer» irgend einmal das Gebühren der „rolhen Jugend" getadelt? Man beschönigt Alle-, man entschuldigt taS Acrgste, man hätschelt kiesen Nachwuchs geradezu in einer Weise, daß die Ueberhebung dieser oft nicht einmal der Fort bilruiigSschule entwachsenen „Genoffen" ganz natürlich ist und man sich nickt darüber wundern darf, wenn sie ihre renolu- tionair-liebenSwürdige Gleichmacherei in der an die sächsischen Stände berichteten Weise schon jetzt in unserem „elenden Classenstaat" gegen den „Bourgeois" und „Ausbeuter" an- zuwenden suchen. Soll daS rubig ertragen werden? — Jener „Notbrnf" verlangt mebr Polizei, »nd die Deputation der l. Kau.iner des sächsischen Landtag- ist gleichiallS der Ansicht, daß eine stärkere Potizeimacht »nd eine Gesetzgebung, die scharf und schneidig ist, wie etwa da- vcrstossene Socialistengesetz, gute Dienste Ibun wird. Doch bier soll inan nicht nur »am Polizei und Gesetz rusen — jeder Einzelne soll Kämpfer sein. Wenn die socialremokralischen Bäume in einzelnen säch sischer, Orten derart, wie cs in jenen, „Notbruf" geschildert ist, in den Himmel gewachsen sind, so ist da» zum guten Theil mit aus die Bequemlichkeit und Energielos ig keil der sogenannten rubigen Staatsbürger znrückzniühre» Sie lieben «s nicht, mit dem Arbeiter sich politisch a»- einanderzusetzen, zn widersprechen, ansziiNärcn. Die Svcial- demvkraten babrn lange Jahre hindurch in den sächsischen Industrirdörfern keinen scharfen und rückficht»>o« ihnen Kaiser, umgeben von de» Prinzen Albrechi, Heinrich nndFricdrich Leopold den Fürsten ans dem Babnhose erwarten und daß eine Scl'wadron der Garde-Kürassiere dein Wagen, in dem der Kaiser mir seinem Gaste durch das Brandenburger Thor nach dem königl. Schlöffe säbrt, roraussprengen wird. Der Auf enthalt de» Fürsten wird nur ei» kurzer sein; der Fürst bleibt selbstverständlich dis zum 27. hier, um dem Kaiser seine Gratulation zum Geburlölagc zu liberbringen; vielleicht nimmt er auch noch an een Hossestlichkeucn des AbendS Tbeil und säkrt am Sonntag nach seinem TuSculum zurück Co im Allgemeinen das Programm, da-, wie gesagt, noch mannigfache Aenkerungcn ersabren kann. js Brrlin, 25. Januar. AuS der Veröffentlichung über de» Stand der aus Grund deS Invalidität»- und AllcrSver sicherungSgcsetzeS erhobenen Rentenansp räche am l. Januar 1891 ersieht man, daß auch die ans die Invalidität« Versicherung bezüglichen Bestimmungen immer mebr von der Bevöllerung richtig ausgcfaßi werden. Während nämlich in der ersten Zeit »ach dem Jnlrasurcti zahlung der Juvalidcnremcn inaßgchcntcn Vorschriften ein sehr großer Theil der aus riese Reuten crhohenen Ansprüche zurückgewiescn werden mußte, zeigt sich setzt zwischen de», Proceutsatze der zurückgcwieseiien Altersrenten- »uk Jnvali ditälSreuIenansprüche tcin großer Unterschied mehr. Von den AlterSrentenansprüchen wurden dis zum I. Januar >894 etwa >7 Proe. und von den JnvalidiiätSrcnlenansprüchcn etwa 23 Proe. znriickgcwicsen. Es wäre ja gewiß sür alle Theilc angenehmer, wriin da- Gesetz so gekannt würde, daß der Procenisatz der zurückgewiesenen Ansprüche in beiden Fällen ei» noch weit geringerer wäre. Jedoch zeigt die allmähliche Abnahme desselben bei den in Zu tunst ja bauptjächlich in Betracht kommenden Invaliden renten, daß mit der Zeit noch aus eine Besserung in dieser Richtung zu boffcn ist. Uni die Mitte des nächsten JabreS ist übrigens die Zeit sür die UchcrgangSbestimmungen betreff» der Erlangung von Invalidenrente abgclaufcn. Es treten dann die einfacheren generellen Vorschriften in Krasl. Auch dadurch wird sicherlich eine vrocenluale Verminderung der Jnvalitcurelilenansprüchc, welche zurückgewiesen werden muffen, verursacht werden. * Berlin, 25. Januar. Nachdem die Verhandlungen über den deutsch-russischen Handelsvertrag so weit gerieben waren, daß inan über die Tarifsätze eine Einigung erziel: batte, Hai sich in de» hclbeitigtc» indnslrikllen Krei'cii da» berechtigte Bestreben bemerthar gemacht, sobald als möglich nähere Einzelheiten über die Höbe der sie betreffenden Tarif sähe in Erfahrung zu bringen, um sich geschäftlich aus die Möglichkeit oder weitere Unmöglichkeit der "Ausfuhr nach Nuß la»d eiiiziirichie». Wenn nun auch den entsprechende» Gesuche» seitens der an den Verhandlungen bclbeiligt gewesenen Stelle» be reilwilligst Folge gegeben worden ist, so war dabei vorausgesetzt, daß diese Minhctluiigcn als vertraulich behandelt und daß insbesoiiderc nicht vorzeitig in die Presse gebracht würden. Kölnische Zeitung" hält es sür angezeigt, denjenigen industrielle» Kreise», welchen Einzelheiten aus dem Inhalt: des Vertrages unter jener Bedingung hekanntgegebcu wurde», nochmals strengste Geheimhaltung dieser Mittbciinnge» a»S Her; zu legen. Dur», Privatberichic an Petersburger Private sind nämlich bereits sür die deutschen Unterhändler Schwirr lgteit en erwachsen, da die cnrgillige Unterzeichnung deS Vertrage» bekannilich noch nicht erfolgt ist ch Berlin. 2'». Januar. (Trlearaniui » trs be staunt sich, Vas; Fürst Bismarck morgen, Freitag. Mittags 12 Uhr '»5 Minuten in Berlin cintriüt. V. Berlin. 25. Januar (Telegramm » Ter. Rrichs- an zeige» " ist z» Ser trrklärnng ermächtigt, »aff Vie trat scnvung des Griffen Moltkr nach Frieortckisriili ciiiztg ans der eigenen persönlichen Initiative des Kaisers entsprungen ist Auch i» de» Regirrnngskreisrn lint Niemand vorher von dem hochherzige» Gntschlni; See- Monarchen ttriintnisz gehabt. Daher gehöre» alte entgegen gesetzten Behauptungen tn das Gebiet der »viUturlichcn politische» ffoiiibinatione». E) Berlin, 2». Januar. (Telegramm.) Bei der Anknifft des Fürsten Bismarck wird der Lehrter "Bahn dos voraussichtlich abgrjpcrrt. Bc»m Ompiange wrrSen auch der Gouvcrnrnr und der Ltadtcommand ant von Berlin am Bahnhose sich einfindc« V. Berlin, 2V Januar. (Telegramm > Ter „Köln. Zeitung ' wird von hier gemeldet: Fürst Bismnrck hat den Kaiser gebeten, mit Ruckstcht aus skinrn Gesnndhetts zustand bereit« morgr» Abend nach Fritdrichsrnh zuruck- krhren zn dürfen. Am Bahnhos findet groszrr Empfang statt. Die Fahrt geht sodann durch das Brandenburger Thor, die Ltrasze Unter den Linden entlang nach dem tönigffchcn Schlosse. Gtnr Schwadron Gardeeürassirrr wird den Wagen des Fürsten begleiten. Im Schlöffe findet sofort »ach der Ankunft ein Frühstück statt. Man glaubt, der König von Lachsen werde nach dem Frühstück bet de», kffirierrorps der Garde-Ulanen den Fürsten brgriffzcn — Brrlin. 2». Januar. (Telegramm.) Tic Rational-Zeitiing" schreibt: Gegen 1 Uhr verbrrttrte iich das Gerücht, Fürst Bismarck sei ans drin Lrhtcker Bahnhos eingrtrofirn. Tiefes Gerücht ist unbegründet Unter den Linden war zahlreiches Pnblirnm versammelt. Gs steht nunmehr sei», dai; die Ankunft morgen Mittag 5 Minuten vor 1 Uhr erfolgt. Ter Ansenthalt Bismarck » in Brrlin ist nur kurz, jedoch der Zcitpunct seiner Abreise unbrstimi» t P Berlin. 25. Januar. (Telegramm.) Vsr Kurzem war da» Gerück>« verbreitet, zwischen dem Reichskanzler und dem Staatsmiiiistcrinm hätten ernstliche Tifierenzr» bestanden, deren Beilegung so erklärt wurde, daß der Reichskanzler vom StaatSininisterinm zu der "Abfassung der "Antwort auf die bolanntr Resolution dcS Ausschusses der ostprenßischen Eon- servative» sozusagen gezwungen worden sei. Wie die „Nat.- Zle>." bestimmt weiß, bat wegen de» in dem Schreiben des Reichskanzlers tniidgegebencn Entgegenkommen» eine Meinung« Verschiedenheit nicinals skatlgesunten. Die weitere Behaup tung, der Kanzler habe sich nur widerwillig zur Aufhebung des Identitätsnachweise» unk zur Einsetzung einer Enquete entschlösse», entbehre jeder Begründung. Diese Frage sei, wie man von informirier Seile berichtet, bereit« vor der Eingabe dcS oslprcußische» conservalive» Ausschusses an den Reichskanzler, »nniiuelbar nack' der Aniiahnic de» rumänischen Handelsvertrags, bei dem Grafen Caprivi in Anregung ge bracht worden, »nd zwar von dem Oberpräsibeaten von Ost preußen, dem Grasen Udo Slolberg. L- Brrlin, 25. Januar. (Telegramm.) Im Befinden de-Abg. v. Bennigsen ist die Besserung eingelreten. Man hofft, ihn Dienstag wieder im Reichstag zu sehen. — Brrlin, 25. Januar. (Telegramm.) Gestern fand die Sitzung deS Militair-EbrengcrichtS in Teltow be züglich des Reck tSanwallS Hertwtg wegen seine« Verhaltens im Jukenslintcn Proceß statt. Etwa 40 Offieierr waren anwesend. Wie verlautet, wurde der Ausschluß Hcrlwig'S an» dem Ofsicierstande beschlonen. DaS Urtbeff bedarf der Bestätigung durch den Kaiser. —' Bcrlln. 25. Januar. (Telegramm.) Mit den Vor gänge», die sich am Frictrichsbain bcuie vor 8 Tagen nack' der bekannten "ArbeitSlosen-Versamm lu ng abspielten, beschäftigte sich gestern "Abend eine Versammlung de- deutsch- sreffinnine» Arbeiter-BerrinS IN Berlin. Nach längerer Debatte gelangte folgende Resolution zur Aniialinir: D>« heutige Prolcstvcrsanimlunz richtet angesichts der von allen "Augenzeuge» übereinstimmend geschilderte» "A nSsckreit»ngen der Polizei im Friedrichsbain am 18. d. M. an die Stadt verordnetenversammlung die Aussordcrnng, sie möge in Ge meinschaft mit dem Magistrate bei dem Polizeipräsidium und eventuell bei dem Minister dcö Innern vorstellig werden, daß die an jenen Ereesien Schuldigen ihrer Strafe nicht entgehen, und daß Vorsorge getroffen werte, daß in Zukunft derartige Maßnahmen der Polizei sich nicht mehr ereignen. — Der Präsident des Oberkirchenratbs, Wirkt. Geh. Raff, OOr. Balkhausen, ist vom Kaiser z»m Präsidenten de» Dom- kiichcn-CoUcaiunis ernann". worden. Bisher eriolgte diese Ernrnnunq durch Len CultuLininisier, nunmehr wird sic vom Könige selbst vollzogen. Brombern, 24 Januar. Ter Vorsitzende de- Bundes der Landwirtbe, Herr v. Plötz-Töllinge», bat hier in der letzten "Agrarierveriamniluiig einen Abänderungsvorschlag in Betreff rer JnvalidilätSvcrsicherung gemacht. Herr sic r Tie zufolge, eine Vereinfachung der herbeisübren, daß der ganze Zu den Beiträgen durch eine Er- Einkom m cnsteuer aufgebracht v. P'-ötz will, dem „B T' BeilragSerl-cbniig dadurch schlag der Arbeitgeber z:: Hebung der riceclen wird. * Braiinsckiwrig. 25. Januar. (Telegramm.) De» Landtag ist beute bis zum I. März vertagt wordrn. I-. Tniabmn, 24. Januar. Vor der Strafkammer de- hiksigeu königl. Landgerichts wurde gestern und beute gegen die an dem A »frühe betbeiligten Personen verhandelt, welcher am Abend des 21. Juni vorigen JabreS entstand, als daS Resultat der Rcick'StagSstichwakl und damit der Sieg dcS nationallibcralen Canridaic» Dr. Hamm achcr besannt wurde. Eine größere Anzahl Personen, welche sich be: dieser Gelegenheit de- Aufruhr- schuldig gemacht batte und überführt werden konnte, war bereits am 20 Lciober v. I vom Schwurgericht zu Zuchthaus und Gcsängnißsirafcn vcrurtbeilt worden. Tcn beute An geklagte» wirk zur Last gelegt: „;» Duisburg ain Abend de- 21. Juni, als z» einer aus einer öffentlichen Straße oder Platze versammelte» Menschenmenge gehörig, der von den zuständige» Beamten an sic ergangene dreimalige Aufforderung, uck> zn entfernen, nicht Folge geleistet zu baden." Die Angeklagten sind Leute >ede» Alter- vom lOjährigen Kegeljiingcii bi« znm grauhaarigen HankelSnian». Die Ver Handlungen endeten mir der Vcrnrlbc ilnng von 12 An- gcllagtcn in Gesängiiißstrasen von 4 Monalcn bis zu einer "Woche nuk in Geldstrafen von 50—25 4 Angeklagle wurden wegen mangelnden Beweise- srcigesprochen. Gotha, 25. Januar. Von der Veranstaltung einer öffentlichen Feier zum Geburtstag de- Kaisers wird gutem Vernehme» der ,Gotb. Zlg." nack> in diesem Jahre ab gesehen werden, da alle Kreise der Bevölkerung von den Vorbereitungen sür den Einzug de- neuen Herzog« m An spruch grnommen sind. * Bonn, 2t. Januar. Tie katholischen Studenten- verhindnngen, die sich in der letzten Vertreter- Versammlung von der übrigen Stukentenschast getrennt haben» veranstalten sür sich am Vorabend von KaisciS Geburl-tag einen FestcommerS, aber ebne Bismarckrrdr. Auch die Versöhnung-iiachricht wird daran nickt« ändern, obwohl si»
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