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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940220016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894022001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894022001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-20
- Monat1894-02
- Jahr1894
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Vezugs-Prei- hl der HauptexVeditiv« oder de» im Statt» hnirk »ad den Bororlen errichteten Au», ßadestellen abgrholt: vierteljährlich >14.50, Sei zweimaliger täglicher 8»itrIIu>Ig d>< Hau« ^ Ü^L Durch dt» Post bezogen stir jentichtan» und Oesterreich: vieneljährlich ^4 6.—. Direkt» tägliche Kreuzbandiendimg ist Ausland: monatlich 7.50. NeRoraen-Au-gab« erscheint täglich'/,7 Uhr, di, Lbend-Ansgabr Wochentag» b Uhr. Lrdarlion und Lrpe-itt-a: Äaha«i»rS«afie 8. rie Lrveditio» ist Wochentag» ununteriroch« geöfsiiel von früh 8 bi» Abend» 7 Uhr. Filialen: ttta Klemms Sortim. lAlfred Haha). Universttätsstroß« 1, Ln iS Lösche. Ketharinenstr. 14, pari. »mV König-Platz 7. Morgen-Ausgabe Wgtr.Tllgeblatt Anzeiger.^ Organ filr Politik. Localgeschichte. Kandels- «n^csMMrkchr. Auzelgen-PrelS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Ptg. Reclamen unter dem RedactionSftrich ilge» spaltenl 50^, vor den Familieanachrichken (6 gespalten) 40-^. Dkößere Schrislrn laut unserem PrelS- verzeichniß. Tadellariicher und ZIflerniatz nach höherem Tarif. Gxtra-Beilagen (gesalzt!, nur mit der Morgen»Ausgabe, ohne Pvslbesbrdernng .ch 60.—, mit Postbesörderung 70 — Aunatsmrschluk für ^uzkigkn: Ab»lld-Au»gabe: Vormittags 10 Uhr. Morgr»-Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Tonn- und Festtags früh '/,9 Uhr Bei den Filialen und Annahmestelleu je eiue halbe Stunde früher. Auzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz In Leipzig. ^?92. Dienstag dm 20. Februar 1894. 88. Jahrgang. Illl tztflEigtll Skllchluilß. ver Sesuch dk« «oisers beim^iirllk» 6i-m°rck. Unsere Expedition ist morgen Mittwoch, den 21. Februar, Vormittags nur bis V-V Uhr geöffnet». Lxpeältlov cles L.e1prlxer l'axelttlMes. Amtliche Bekanntvlachungen. Holzauktion im Sorprevier Schömbach. Aus dem Kahlschlage in Abthrilung 11 und von dürre» .Holzer» in Abthrilung 10 kommen Dienstag, de« 27. Aedruar er., aachverzeichnete Hvlzsortimentr unter den vor drin Termine bekannt z» »nackenden Bedingungen zur Versteigerung: 76 Eichen-Blochr von 3—14 m Länge und 20-65 cm Miitenslürke, 5 Buchen-Blvche » 7—10 m « » 24—01 cm » 1341 Nadelholz-Stämme von 4—28 m Länge u. 15—40 cm Mittenst., mit 1032 Festmeiern, 40 eichene Nutzslncke von 2 m Länge »ud 14—20 cm Mittenstärke, K40 sichten« - »4m » « 11—18 am » 41 Crück fichtene Stangen U. bis IV. Masse, Z^LN»!^ °nd Kiövp-l. Zusammenkunft: Vormittags 10 Uhr WirthichastSstrriftn 0 (Kreuzallee), Schueise 13. Mtenburg, den 17. Februar 1894. Die Vermattung dc» Her vgl. DamainenfideicommisseS, Adthclluag für Karsten. Stockholzauction. Freitag, de» 28. Kebrnar 18V4. sollen von Nachmittags !i Uhr an im Conncw'tzer Aarftrebirr auf dein Katzlschlagr >« DötUzer Hatz» in «b»h. 2, 3 und ca. 150 Haufen klar gemachtes Ltackdol; unter den im Termine ««»hängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung au Ort und Stelle meistbietend vertäust werden. Znsanimrntnnst: Nachmittags 3 Uhr an Liinmer's Wald- ichäuke bei Lößnig. Leipzig, am 16. Februar 1894. De» Rattzs-KOrftdeputatiO«. Erledigt Kal sich unsere Bekanntmachung voin 5. Februar 1894, den am 2 November 1851 in Meyen bei Lupen geborenen Handarbeiter Friedrich Gustav Schröder betreffend. Leipzig, den 15. Februar 1694. Der Aattz der Stadt Leipzig. Armeuamt, Abttz. IV ». L. IV». 1946.1080. Hentschel. Diebstahls - Lekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstattrter Anzeige: i) eine silberne Cylinber-Nemontolr-Uhr mit Goldrand und der Bezeichnung „Oottlied tcöglcr" tiu Innern, am 13. d. M.; 2) eine silberne täylinder-Pemontalr-Utzr mit Botdrand, goldenen Zeigern, mit Schildchen und einer eingedrückten Stelle auf der Riickieite, ein Leihhausschein v». 0. Nr. 21124 über «inen Frack, om II. d. M.; 3) rin Varomctrr mit Holostorikwerk, om 12. d. M.; 4> eine braune Geige mit Bogen, neuem Bezug und neu eingesetztem Frosch, vom 15. bis 31. vor. M.j Nein Hrrbstübrrrirüer, hellgrau, gebraucht, mit braun carrirtem Futter, einer Reihe Hornknöpse mit vcrdeckler Batterie und Kettchenbeukei, an» 9. d. M.; S) 8 Rnabenmäntei, einer von braunem carririen Stoff, mit Umlegekragen und Sellenschluß, 2 von grauein Diagonal mit schwarzer Tresse, :i Paar Knabrnhosrn mit Leibchen, vom 9. bis 12. d. M.; 7) 2 roth- «nb dez. rotb- und weistaestrelsto Teck- und Unterbrttrn, 3 cbrnjolchc Kopftiflen unb 2 wriftlrniciie Brtt- luchcr, zum Theii mit drin Zeichen „dl. II." versehen, vom 14. dis >5. d. M.; 8) rin Winternderzieder, ziemlich neu, von schwarzem Stoff mit gelbcarrtrtem Füller und einer Reihe schwarzer Hornkuöpse, ein alter dunkler Wintkrübrrzirher mit schwarzen, Füller und einer Neihe schwarzer Hornkuöpse »nt verdeckter Batterie, eia schwarz» und graucarrirte» ithrviot-Jacket mit Perlinuttcrknöpse», am 16. d. M.; 9) 2 Stück Peking- na» 3 Stück Nouil-Entc«, vom lü. bis IS. d. M.; 10) «—8 Paar Tauben, darunter 1 Paar Rothschnippen, , Laar schwarze Malteser, schwarzscheckige Brunner und weisic rpanier, vom 10. bis 11. d. M.; 11> eine Wagrnwinde von besonderer Brühe, Mitte Januar; 12) ein Purnuiatic-Aovrr rnit der Bezeichnung und Lrceleinr", am 1?. d. M. lktwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer liriminal-Ablheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 19. Februar 1894. Das Pa1iteia«t d«r Stabt Leipzig. Brrtschnetdrr. M. Die städtische Sparkasse brlriht iSerttzpapierr uulrr günsligcu Bedingungen. Leipzig, den lö. Januar 1894. Die Sparkassen-Deputatia«. Oessöntlietre ttanä6l8l6krLn§taIt. Uextna 6«, A4. PeduI^Abren um 2. äpr» ölen«» Sabre« Die lteife?:<>ugHi«o cker kkkerea AbtdnllaMir <1«r Anetult olreiislmgnri.'ueeu«) dvrvccklsirev ?umbUu)äkn^-b'n!>'eiIIiir«a Iberiet rllr z«n<se l^nte, rcclcbe »icb «Ir-n 8er«cd0aulurW>ck«io mim lUozLkng b'rei,e>IIi«rei> Kienot crrevrdvn b»>>en, iet ein t»ekrrl««en- -^hutlileber i'urnu« eon 3»bre«1»v«r ln i 34 l^brnUinckrm in >I»r A«be «ivitzeriektet, llotcrrickk in »Uea /»eiirei, >ier Huockele- vri«en»eiiair. t'ruv/üeiecbv uu>I cuaii« ko 6pn»rk'- ylckiuntorinck. iMliouisebo uock apiuiiocke Zprucko >ucu!t»tiv. 6cti«tpel<1 240 .8! tllr äu» 3»dr. äumelckuage» ücb äor Tnterrsiobaet« io ck« IVockeo mgeo eoa II—12 vbr. iMpmg, im Vebnmr 1M4. AkaUn«, virvtor * lieber den Besuch Kaiser Wilhelm s beim AltreichSlanzier liegen uns folgende Telegramme vor: V. Berlin. 19. Februar. Der Kaiser ist um 2 Uhr 20 Minuten mittelst EonderzugeS nach Friedrichsruh ab- gercist. ü. D. v. Berlin, 19. Februar. Im Gefolge de-Kaiscr- befinden sich: Generalmajor von Plesscn als Commandanl des Hauptquartiers, der Hof- und HausmarschaU Freiherr von Lyncker, die Flügeladjutanten Capitain zur See Gras Arnim und Oberstlieulenant Graf Arnim, der (Lvntre- Admiral Freiherr von Senden-Bibran und der Leibarzt Proseffor vr. Leuthold. H. D. L. Berlin, 19. Februar. Wie verlautet, bringt der Kaiser dem Fürsten Bismarck verschiedene Geschenke mit, welche bereits seit vorigen, Sonntag im Schlosse bereit ge halten wurden. Ucker nähere Einzelheiten wird jedoch bis zur Uebergabe Stillschweigen beobachtet. II. D. U. FrirdrtchSrnh, 19. Februar. Die definitive Nachricht, daß der Kaiser am heutigen Nachmittag in FricdrichSrnh cinlreffen werde, wurde dem hiesigen Slations- vorsland erst am Sonnabend ossicieü mitgerheiit, und alsbald begann man mit der Fertigstellung der bereits seit mehr als 8 Tagen vorbereiteten Ausschmückung des Bahnhofes. Aus dem ganzen Fahrsteige und deni Wege bis zum Park der BiSmarck'schen Besitzung wurden in geringen Ent fernnngen zwei Reihen mit Tanncnguirlanden umwundener Mastbäume, deren Spitzen deutsche Flaggen zieren, auf gestellt und sowohl zwischen denselben als auch unter dem langen Schutzdach des Stationsgebäudes dichtes Fichten grün angebracht. Da der Kaiser bei seinem Besuche vom Publicum nicht gestört werden will, sind die bereits von Hamburg in Aussicht genommenen Extrazüge abbcstcllt und ist mittelst ringegrabencr hochgestellter Bahn chwellcn, die ebenfalls umkränzt wurden, aus eine längere Strecke ein Andränzen des PublicumS unmöglich gemacht S. unten. Red.) Auch das Postamt hat besonderen Schmuck angelegt; eS ist reich mit Guirlanden verziert. Die Gräfin Herbert und Graf Wilhelm BiSmarck sind nicht hier Professor Schwcningcr wird jedoch erwartet. Der Kaiser wird nur von einem kleinen Gefolge, nämlich von 6 Herren einer Umgebung, begleitet sei». Bald nach der Ankunft endet im Schlosse ein Souper zu 12 Gedecken statt, an welchem außer dem Kaiser und seinem Gefolge Fürst BiSmarck, die Fürstin, Professor Schweninger und ^ vr. Ehrysander Theil nehmen werden. Bei der Ankunft des Kaiser- werden die Kriegervereine aus der nächsten Um gebnng jenseits des Bahngleises Aufstellung nehmen. —KriePrtchSrnh, 5 Uhr 10 Minuten. (Privat Telegramm.) Die Stationsgebäude und der ganze Weg an der Bahn entlang bis zum Schloßportal sind von der Ein wohnerschaft und den Beamten de» Fürsten mit flaggen geschmückten Ehrenpforten zu einer freundlich au«,ehe» den Feststraße umgewandelt. Zahlreiche» Publicum und virle Zeitungs-Berichterstatter sind eingetroffen. Von der OrtSpotizci werden aber alle Zugänge zum Schloß und Bahnhof in weitem Umkreise abgesperrt und streng bewacht Nur ganz wenigen Bevorzugten gelingt eS, in der Nähe des EchloßportalS Ausstellung zu nehmen, darunter der Vertreter de« „Leipziger Tageblattes". Nachmittags um 4 Uhr tra Schwcningcr ein. Ter Fürst befindet sich wohl und i sehr aufgeräumt. —Krtcdrichsruh, 5 Uhr 20 Min. (Privatte le gramm.) Um 5 Uhr besichtig te der Fürst mit Schweninger die Anordnungen vor dem Schlosse. Er rügte die viel zu weitgehenden Absperrungen und ordnete a», dem Publicum mehr Spielraum zu gönnen. Der Fürst trug den neuen hellgrauen Mantel und die weiße Kürassier Mütze. tt. 1. V. KrteSrichSrnh, >9. Februar. Die Absperrung des BahnbofS und des Schlosses wurde kurz vor der Ankunft de« Kaisers aufgehoben. 3000 Personen au« Hamburg und Umgegend sind anwesend. Der Fürst wurde am Bahn- bofe enthusiastisch begrüßt, daS Publicum brachte Hochrufe aus den „Begründer Deutschlands" au». Bei der Ankunft de» Kaisers waren Magistrat und Stadtverordnete der Stadt Moellen zugegen. >V. T. L. Krieprichsrutz, l 9. Februar. Um 5Ubr57Min. traf derKaiserzug, langsam an dem geschmückten Babndos vorbeisahrend, beim Uebrrgang nach dem fürstlichen Schlosse ein. Dort hatten sich 10 Minuten vorherFürst Bismarck, Professor Sch wen ing er und Ur. Ehrysaader eingefundcn. Der Fürst unterhielt sich mit dem Publicum und trug über der Kürassirr-Unisorm den vom Kaiser grschenkten grauen Mantel. Elastischen Schritte« verließ der Kaiser den Wagen und trat rasch auf de» Fürsten zu, schüttelte ihm dir Hand unk begleitete ihn in« Schloß, von dem zahlreich erschienenen Publicum lebhaft begrüßt. II. I. II. KrieSrichSruh. 19. Februar. Der Kaiser kam fahrplanmäßig um 5 Uhr 57 Min hier an. Fürst Bismarck, Proseffor Schweninger und Vr. Ehrysander waren an der Haltestellr anwesend. Al« rer Kaiser au«ft>eg, wollte ibm der Fürst di« Hand küssen; der Kaiser wehrt» da« .b -»d.»»m.- Die hohen HerZchasten begaben sich scdan Der wo die Fürstin den Kaiser ,m Porsaal cmp g Kaiser trug Marinrunisorm und Mütze. -?- FrtedrichSruh. 19. Februar, 7 Uhr ^.Mmu.em (Privattelegramm.) Der Ka ' s«r militairiswcn Gefolge in dem au« fü .ebenden Ex.razuge ein. Sr trug M°r.°-un.s°rm u war in Kragenmantel und Mütze, d..marck m Ä-'r uniform nnd Ltablbclm. Die Begrüßung war sehr her,l - Ter Kaiser verlangte sofort, daß d" S^st den a Mantel wiedernebme, und war selbst behilflich, a - auf rem kalben Wege zum Schloß dem Fürsten von d" Schulter rutschte. Zwischen die Hochrufe d-- PubU-um- mffch ° sich einzelne laute Bravorufe. Der 'a's«Uch^ug war d.rect vor da« Schloßportal gefahren, so daß der Weg ins cv, der sosort angetreten wurde, nachdem dir Vorstellung d»r 1 -i-rc erfolgt war, zu Fnß zurückgelegt werden konnte. Nach- dem der Kaiser tue Fürstin im Vorsaal begrüßt und den Arm geboten, um sie in den ^pe.s.saal zu ubr n. wurde sogleich daS Souper eingenommen. M.ttlerwe.le treffen die Feuerwehr und Forstbeamte Vorbereitungen zur JUuminat.on des Bahnhofs und der nächsten Umgebung. * Kricdrtchsruh, 19. Februar» 10 Uhr 20 Minuten. (Privattelegramm.) An dem Diner nahmen außer dem Kaiser und dem Fürsten BiSmarck die Fürstin, Schweninger und das aus zehn Officicrrn bestckende Gefolge trS Kaiser« »t lu>. Kurz nach 9 Uhr fuhr der Kaiser iu der Richtung nach Ham- bürg ab, Fürst Bismarck geleitete den Kaiser b.S an den Souderzug vor dem Schloßlhor; es fand ein kurzer aber ber; sicher Abschied statt. Die Feuerwehr stand spalierdildend n„t Fackeln im Schloßpark. DaS Publicum begrüßte den Kaiser mit lebhaften Hurrahrusen. Die Ortschaft hatte alle Ge däube glänzend illuminirt Die politische Lage in Holland. ^V. P-tter»«», 17. Februar. Seit reichlich zwei Jahren beherrscht die Frage der W a h l reckt s - E rw e i t e r u n g das politische Leben Hollands. Kurz nach Uebernahme der Geschäfte reichte tas liberale Ministerium Tak - Tienboven im Einklang mit dem bei den Wahlen gegebenen Versprechen Entwurf ein, welcher unter Aufhebung des bis berigen EcnsuS die Stimmberechtigung jedem mindestens Jahre alten Bürger, wenn derselbe des Schreibens öffentlichen Mitteln Nach Erledigung der Wablrccht-srage harren in nächster Zukunft »och weitere wichtige Entwürfe der Entscheidung, so namentlich die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht an Stelle tcS Freikaufsnstcm«. der Ausbau deS Am st er damer BefestigungSringcS bis zur Meeresküste, die Reorganisation der nur noch schlecht gerüsteten Flotte, die Trockenlegung der Zuydersce und die Wiedereinführung eines Palenlgesetzes. Deutsches Reich. Sk. Berti«, 19. Februar Herr Bebel ist „sebr dankbar" Ür die letzte Eolonialreke des Grafen Eaprivi, obne daß dieser fick» veranlaßt siebt, die entsprechend mod> icirte Moral der Gellert'schen Fabel „Der Maler" zu zieben. Der Tocialdemokrat bat auck' jedenfalls mebr Grund zur Genugldnung, als der nationallibcrale Prof. vi. Hasse, de» zu berndigen der Zweck der Kanzlerrede gewesen ist. Graf Eaprivi betrachtet sich in der Evlonialpolitik als den Ver Walter eines lästigen Erbes. Kein Wunder, daß er den erfolgreichsten Mehrer deS Vermögens, Herrn von Wiffmann, seinen Unmuth fühlen laßt. Vielleicht, daß auch der vom Fürsten Bismarck »ack> Afrika gesandte Mann im Stande wäre, zu erkläre», wie er zu eiiicm Rechnungswesen, welches dao deutsche Reich mit den Kosten für ein paar Diätare belastet, gelangt ist. Aber ihm billigt der ReichStanzler nicht zu, was er für die Herren von Francois und Leist in Anspruch nimmt Herr v. Wiffmann mag sich damit trösten, daß er nicht der Einzige ist, der in der neuen Aera Verdienste z» büßen bat. Und die kaiserlich deutsche Reick'Srentei soll eS sich zum Tröste gereichen lasse», daß ikr die außerordentlichen Ealculatoren einen weit geringeren Verlust verursachen, als ihn der Aden lenerer Hermann in Kubb erleidet, dem, Tant den „Erfolgen" deö Herrn v. Franifviö, durch Witbon sein Vieh geraubt worden ist. Was Gras Eaprivi unter Erfolg nnd Mißerfolg versteht, bleibt dem Laie» dunkel. Herr v. Francois hat nick,IS erworben und viel verloren, aber er ist erfolgreich, „weil er Wilbor, mehr Verluste beigcbracht bat, als er selbst gehabt, daß also, wenn die Sache so weiter gebt, dock, schließlich ein Ende ab zusetxn ist." Ein Ende der Wilboy'schc» Raubzüge oder der Schutztruppe? Witboy kann scine Verluste ersetzen Der Reichskanzler spricht über den Ruin der bedeutendsten An siedelung mit beneidenSwertlicr Ruhe. Nur ist »ichl erkenn bar, wie er mit solcher Gelassenheit die Aufforderung an das deulscke Privatcapilal, in Afrika werbend aufzutrelen, zu vereinigen vermag. Wenn der Ansiedler von Rebellen seiner Habe beraubt wird, so nennt er tas einen Mißerfolg, mag sich daS Ercigniß auch, unter den höheren GesichtSpiincten der Kriegskunst betrachtet, als da» Gcgcnlhcil darstellcn. tj Berlin, 19. Febrnar. Ter deutsche Verein für Armenpflege »ud Wohlthätigkeit war in seinem AuSschiiffc am 12. Februar in Berlin versammelt zur einen ^rx>nu»g innerer Bcrcinöangclegcnhcitcn und Vorbereitung der Tagesordnung für die diesjährige Generalversammlung. Die Eafic de« Verein«, dem zur Zeit N4 Mitglieder, nämlich l?l Gemcmrcn, 21 Provinzialvcrbände, 41 Arme» kundig ist und nicht aus öffentlichen Mitteln unter- m,p U>5 Einzelpersonen angeboren, schloß das ver stützt wird, zucrkennt unb damit dre Zahl der Wähler g^ngene Jahr mit einem Bestände von 8744 68 ab. von 300 000 aus 800 000 erhöbt. Da aber AuS diesem Bestände verwilligke man 2000zur Deckung der artig weitgebende Ausdehnung keineswegs den Absichten der Mehrheit der Volksvertretung entspricht, bat dir Vorlage eine langsame Zersetzung der historischen Partrigcbilve nach sich gezogen. Tic Liberalen, geschloffen meist die knappe Majorität der Zweiten Kammer bildend, sind in zwei scharf geschiedene Gruppen, die Doktrinären nnd die Fort schrittler, auSeinandrrgefallen. Dir Doktrinären, welche sich banptsächlich auf den GroßbandelSstand stützen, fürchten bei wesentlicher Erweiterung des Wahlrechts ihren großen Einfluß zu verlieren und sua cn dieselbe mit allen Krästen ru dintertrciben; bisher haben sie den Zweck durch eine Verschleppungstaktik erreicht. Gleich scharf ist die Spaltung unter den ortho doxen Calvi nisten, den sogenannte» Anlirevolutionären, die sich in die kleine, aber mächtige Gruppe der aus Großgrundbesitzern, dohen MilitairS- nnd Beamten be stehenden Eonservativen nnd de» hauplsächtich aus dem Kleiubüraerlbum süßenden Flügel der Demokraten getrennt haben. Besser haben die Katholiken den Zusammenhang gewahrt, wennschon sich auch unter ihnen die fortschrittlichen Elemente zu eine», engeren Verband abgesondert haben, der unter Leitung des Abbv Lcharpman, eine« intimen Freundes de« ehemaligen Ceiitrunifübrer« vr. Windlhorst, steht Da nun die neugebilbclcn Parteien wieder unter sich sehr verschiedene Anforderungen für die Wahlberechtigung stellen, so bleibt es sehr fraglich, ob dir Regierungsvorlage schließlich Aiinabmk finden wird, zumal da sich das Ministerium durch die bestimmte Erklärung, nur kleine», nebensächlichen Acildcrungc» Zustimmung gebe» nnd bei Ablcbnung die EabinclSsr'agc stellen zu wollen, gebunden bat. Unter dem Drucke der Volks stimmung wird d>e Köiiigin-Regentlu trotz des Widerstande« der Hoskreise das Ministerium halten und zur Kammerauslös,ng jchreiien ^müssen. Die Entscheidung wird am Dienstag, aii welchem -r.age die Schlußverhanblungen in dieser Angelegen heit beginnen, sallrn muffen. In der Kammer, welche au« dem erweiterten Wadlreck: wahrscheinlich im Januar nächsten Jahre« hervorgeden wird, werten, außer daß die kirchlichen Parteien erheblichen Zuwach« erhalten, die gegenwärtig noch sebr cinsliißarmkii fftavicale» die Erbschaft der Liberalen anlreten, und Holland wird damit au« dem manchesterlichcn Sdflem in staatssccialistiiche nnd sck'iitzzöllnrriscke Bahne» „„ lenke». Nur geringen Nutzen werden die Locialiste» daben Be, dem stark entwickelten Sclbständigkeit«gcsül,l de» hol landttchen Volke« und der großen Macht der protestantischen wie der k-lholifchen Geistlichkeit einerseits und der namenttich in den unteren Schichten herrschenden Anbänzlick'keit au da« ^«rersrit« bietet sich für communis,ische Ideen Km fruchtbarer Boden. Zudem i,l bekanntlich rie socialistische üt'ck'iedcn. die sich heftig besetzten; der kleinere Tbe.l unter der Leitung de« bekannten 2d.°re,,»er» Domcta N,c»wenhun« neigt stark zn anarchistischen a.rnd»n;rn. wahrend t.e Hauptgrnppe unter dem «dvocaten a.' organisatorische« Talent zuzusprech.n st, da« Klkinburgcrtbum heranzoziehen sucht und auch, >m neck, vorhandenen Unkosten de« von Prof. vr. Böbmert verfaßten Werkes: „Das Armcnwcsen in 77 deutschen Stadtzemcinten" und 250 -ä. zur Anstellung vcn Erörterungen über die ihat sächlichen Verschiedenheiten, welche in den einzelnen Städten bei Beantwortung der Frage obwalten, welche Fälle der Armcn- untcrstüyung zur Streichung tcS FamilienhaupteS in den Wakllisten fübrc». AuS dem sonst Erledigten beben wir hervor, daß auf die Eingabe ccS Verein« an den Bundes ralb wegen strengerer Heranziehung Derjenigen, die sich der Nährksiicht für ihre Angehörigen frivol entziehen, im Wege eine« VerwaltungSzwangevcrfahrcn« eine Antwort de» Staats secreiair« vr. v. Boetticher vorlag, welche dahin gebt, daß neben den strafgeseylichcn, der Eompetcnz de« Reiches unter liegenden Bestimmungen e« Sache der Einzelstaaten sei, hier aus bezügliche Verwaltung«- bezw. polireirechtliche Zwa n g S maßregeln, die jedoch nicht de» Eharaktcr einer Strafe habe», z» ertasten Auf diese Antwort bin beschloß man, säinml lichc Regierungen zu rrsuchcii, daß da, wo e« noch nicht ge schcben, die Strafgesetzgebung durch derartige Za-angSvol- scbristen verstärkt werke. Tie JabreSrersauiiiiluiig soll am 25. und 26. September in Köln mit folgender Tagcc ordnung abgchalicn werden: I. Tag: l) Geschäftliche Mitlhcilnngcn 2) Mitibeilung über de» Stand der Arbeiten der Eommisfion Uber die Frage der Einwirkung der socialen Gesetzgebung auf die Armenpslege. Referent Magislr Aff. Vr. Freund-Berlin. 3) MittheOung über den Stand der Gesetzgebung anderer Staaten betr. der Armenpflege. Referent Frhr v. Reitzenstein-Freiburz. 4) Ehrenamtliche und beruft amtliche Thäligkeit in der städtischen Armenpflege Nefercnle.- Stadtratb Brinkmann Königsberg, Beigeord. vr. Zimmer mann-iiöln, cv. Vr. Münsterberg - Hamburg. ID Tag: I> Grundsätze über Art nnd Hobe der Unterstützungen. Referenten Magistr-Aff. Enno-Berlin, LandeSratk v. Dcbn Rolfelsrr-Eaffcl. 2) Tic Bestrebungen der Privatlhätigkeit und ibre Zusammensaffung Referenten Syndici»« a. T. Eberty Berlin, Bürgermeister Künzer-Posen, ev. Geb. Ober regierung«rath v. Maffow-Potsdam. V. Brrltu. 19. Febrnar. (Telegramm.) Der „Reiche anzeiger" meldet: Tic vom Reichs-Marine-An» eingeleitete technische Erniiltelnng der Ursache »e» UnalöckS aus der ,.Brandcnduru" ergab zunächst als sicker, daß da« Personal des Schisses und der kaiserlichen Werst in jeglicher Beziehung seine Schuldigkeit gelban bat. Tie Maschine» unb die Kessel wurden sach gemäß bedient. Berlin. l9. Februar. (Telegramm.) §« heißt, der Bundesrattz habe in seiner heutigen Sitzung den rusiischrii Handrlaserlrag einstimmig angenommen (Jedenfalls ist die Annabmc erfolgt, da der Vertrag berert« beim Reichstage eingcgangrn ist. D. Red.) Berti», 19. Februar. (Telegramm) Ter Bundes rath hat dem Anträge, betreffend zollfreien Einlaß der von der medicinisch-klinischen Ausstilluaz ia Rv« jurück-«laag»nd«n Güter, stattgegebrn.
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