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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940724019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894072401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894072401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-24
- Monat1894-07
- Jahr1894
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BezugS'PreiS ^ d« L«»pt«p»ditiou oder de» stn Stadt» »«kr «G da» Vororte« «richtete» A,«» -Ldesrrllrn,-geholt: vierteljährlich ^4^0, Nz««i«aFr ^ b-oO. vurch dte Posl oezogen für r««tjchl-»d »»d Oesterreich: vierteljährlich g.—. Direct» täglich« Kreuzbandlendung t»t Ausland: monatlich X 7.50. DieViorge».«u»gab« «scheint täglich'/,7 Uhr, hi» «beud-Au-gabe Wochentag« 5 Uhr. Re-actio« >«k Lrneditiou: A»tzm»»e«g«fit 8. VieLlpehitio» tstWoche»tag« »«»aterbrochea geöffnet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Vtt« Ile«« « S«rtt«. («lfre» Hatz«), Uaiv«rsttüt»steabr 1, Laut« Lösche. Knthartnenstr. 11, part. «,d Königsplatz Di Morgen-Ausgabe. 'chmerTaMatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Nnzeigerr-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem RedacttonSstrich (4g»> spalten) bOij, vor den gamiliennachrichte» (6 gejpalte») 40 Größer« Echristen laut unserem Prei«. Verzeichnis. Tabellarischer und Ziffer«satz »ach höherem Tarif. Extra-veil«ge« (gesalzt), »«r mit d« Morgen-Au«aabe. ohne Postdesördervag öl).—, mit PostbefSrderuag ^l 70.—. Annalsmeschluß für Änzrize«: Abend-BuSgab«: Bormittag« 10 Uhr. Marge a-Au«gab«: Nachmittag« «Uhr. Sonn» und Festtag« früh '/,S Uhr. Lei den Filialen und Annahmestelle» je et»« halb« Stund« früher. Anteile«« sind stet« au di« Ertzedittaa zu richte». Druck »ud Verlag vo» L. Pol» i» Leipzig ^ 373. Dienstag den 24. Juli 1894. 88. Jahrgang, Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlmachung. Wir haben beschlossen, dir lehlgarte«»Straß« i« Leipzig« Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den geraden Zahlen aus der rechten Seite, mit de» ungerade» Zahle« a»f der linken Seit» neu zu uumeriren: I«hl»arten-Str«tze, von der ankern Tauchaer und «tndnitzer Straß« au«, linke Seite: rechte Seite: Lekanillmachmlg. Wir habe» beschlossen, dir Leipziger Straße in Leipzig- Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den gerade» Zahlen aus der rechten Seite, mit den ungeraden Zahlen aus der Unken Seil«, neu zu uumeriren: Leipziger Strohe, von der Ghaufiee-Straß« au«, link« Seit«! rechte Seite: «lte Nr. Alt» Brand- Kat-Nr. «bth. 8. Nene «lte Brand- Neue Nr. Skr. Nr. Kat.-Nr. Nr. I 1 119 8 i 1, 119 3 Id 118 3 b 1070 b 3 117 7 d. Brd.-K - b 6 116 11Ü 3 11 «bth. 8 in Alt-Leipzig 2 7 114 0 13 8 114 b' 15 9 114« 17 4 10 1140 13 «/I» 11 114 L 21 12 114 23 12k 114 X 2» folgt dl e «anstsche Gaff« 13 113 87 l folgt T«nftanttn-Straße 14 15 84 83 23 31 folgt di« Luther-Straße SS 17/1 13 21 22 LS 24 80/81 79 folgt Elsa-Straß« 77 37 76 7S 74 »S 41 43 l S S 4 5 6 7 S 10 11 12 12b Brand- Kat.-Nr. «bth. X. 65 63 62 6l 60 S9 S1 SO 43 18 Neu, Nr. Alte Nr. 1 26 3 25b b 2ü 7 24 3 22 23 11 21 13 20 IS 13 1« folgt dl« Kreuz-Straße 17 I 17 13 I 16 21 I 1b 23 Brand- Kat-Nr. «bth. X. 2Ä 6? 68 69 70 71 72 73 75 76 77 Neue Nr. 16 folgt die Leipziger Straße «btb. I. 82 83 84 8ü 86 SLd folgt die luchriigartrn-Slraße 2ü 14o 14 14 15 73 73 V 80 81 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 82 65 64 63 61 folgt «e«etu»e-Straße SSd S3 S7 SS SS,54 SS SS S2/S1 18 SO 22 24 26 folgt die I»hl««rten-Slroße. Leipzig, am 20. Juli 1834. I lo. ALSO. Der Nath »er St«»t Leipzig. vr. Tröndlin. vr.Gumpert. 185 186 188 183 190/136 131 132 28 30 Ü2 34 36 38 40 42 Sekauntlliachung. Wir habe» beschlossen, dte tt anstatt ttu - Glraße i» Leipzig» I Revdnttz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den geraden Zahle« aus der rechte» Seit«, mit den ungeraden Zahlen aus der lmkeu Seil», ar» zu uumeriren: C«uft«utln°Sl»affe. vou der »atzlg«rten-Liraße au«, link« Veite:rechte Seite so gt dl« R«t th«U«»Straße 27 7187 45 48 203 44 28 70 47 4? 231 46 29 69 49 folgt die Eomenius-Straße 30 31 68 51/53 32 67 55 46 262 48 33 62 57 45 863 50 34 6ü 59 44 864 52 35 64 61 43 865 54 folgt Vrri-Straß« 42 — 56/53 88 37 63 39 36 65 folgt >i« Lillen- Straße 40 34 67 40 a/41 264/272 60 40 d 28 69 40 o 27 71 «lte Nr. Braud- Kat.-Nr. «bth. 3. 113V 1136 1ISV Neu« Nr. 1 3 b folgt dir Luther-Straße 4 112 7/13 5 111 21 Leipzig, am 20. Juli 1834 Io. 3290. «lte Nr. Neue Nr. Braud- Sat.-Nr. «bth. S. folgt die Luther-Straße 13 12 11 10 3 8 7 (6) 32 93 34 9ü 96 9? 38 6 8 10 12 14 16 18 20 Der Math »er Stadt Leipzig. vr. Triindlin. vr. Gumpert. Lekalllllmachiing. Wir babcn beschlossen, die Srursrldrr-Slraß, ln Leipzig» Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den geraden /fahlen aus der rechten Seite, mit den ungeraden Zahle» aus der linke» Seil», neu zu numeriren: Srurseldkr-rtrakr, von der Chaussee-Straße au«, linkt Seite: rechte Seite: Alte Nr. Zrand- at -Nr. bth. X. tzteue Nr. Alt« sie. Brand- Kat.-Nr. Nbth. X. Neu« Sir. 134 1 23 135 -2 133 3 22 136 4 132 5 21 138 6 131 7 20 139 8 130 9 19 140 10 129 11 18 141 12 128 >3 17 142 14 127 15 10 143 16 126 17 15 144 18 125 19 145 20 124 21 13 146 22 123 23 I 12 147 24 Id 2 3 4 b 6 7 8 3 10 11 folgt Kreuz-Straße. Leipzig, am 20. Juli 1894 Der Rath »er Stadt Leipzig. Ie. 3290. vr. Tröndlin. vr. Gnmprrt. Lekallnlmachully. A>» IS. d. M. ist das Ostdrpot »rr Feuerwehr, Gerichtsweg Nr. I I in Leipzig-Reudnitz, eröffnet und als Eriatz fnr die vom gleiche» Zeitpuncle ab »ingezogene 2. BezirkS-Feuenvehr im Marsioll» Gebäude am Johanniepia« »in öffentlicher Feucruirlver mit Schlüssel unler Giasverichiuß an, Grundstück Johannispiatz 8 (Bereit! für die Geschichte Leipzig») angebracht worden. Leipzig, den 20. J»it 1834. Der Rath »er Stadt Leipzig. Id. SLS3. Vr. Trändita. vr. Just. Lekamllmachullg. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir be. schlossen, den silr den OrtStheti Leipzig-Eonnewltz besiekende» Be bauungtplon nach Maßgabe de« Plane« P. V. 6842, 1i. 8. X. 6707 dergestalt abzuäuder». daß der die projeclirte Straße XVI mit der Lange Straße verbindende Straßenzug X 11 ln Wegsall gestellt wird. Der Plan liegt bet unserer Tiesbau-Berwaltuiig lRalbhau«, II. Stockwerk, Zimmer Nr. 23) vier Wochen, vom Ablause de« Tage» nach der «»«gäbe der dies« Bekanniniachung enthaltenden Amtsblätter an gerechnet, zu Jedermann« Ginsicht au«. Widersprüche sind binnen dieser Frist schrijtiich bei uns anzu bringen. Nach Ablauf der Frist eingebrachle Widersprüche werde» ai« versäumt betrachtet und haben demgemäß keinen Anspruch aus Berücksichtigung. Leipzig, den 20. Juli 1894. 3-22 Ter Rath der Stadt Leipzig. lo. 344. Vr. Trö »di in. Res. Bt«. folgt di« Thgufiee-Straße. Leipzig, am 20. Juli 1834. De* Agttz »er Stgdt Leipzig. lo. 3230. vr. Tröndlin. Vr.Gumpert. Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, dt« Seiteu-Strvße kn Leipzig-Reudnitz, die Fortsetzung der Kreuz-Straße in Alt-Leipzig, zur letzteren zu schlagen, sowie im Anschluß hieran di« au rrsterer liegenden Grund stücke in der nachersichtlichen Weise — und zwar mit den un geraden Zahlen aus der nördlichen, mit de« geraden Zahlen auf der südlichen Straßenseite — neu zu uumettren: Krruz-Ltraht (im Stadtbezirk Le^t^.Neudltih). Bekanntmachung. Wir habe« beschlossen, dt» Kucheugarten-Straße in Leipzig- Reudnitz ln der nachersichtlichen Weis«, und zwar mit den geraden Zahlen auf der rechte» Seite, mit den ungeraden Zahlen aus der Unken Seite neu zu numeriren: Kuchrnaarten-Strahe, von der Grenz-Slraß« au«, liuk« Seit«: rechte Seite: N-r»Iichr Seite: ltch« Seit«: Alt« Nr. Brand- Kat.-Nr. Abth. X. Neue Nr. Alte Rr. Brand- Kat-Rr. «bth. X. Neu« Re. 1 10 27 25 Ü6 olgt di« Greuz-Straße 30 55 8 53 29 24 23d 38 3 52 3l 23 56 40 4 51 - . 33 22 5? 42 s- »lgt die Lest »ziger Stra :» 5 120 35 21 74 44 6 IIS 37 20 121 46 7 118 39 IS 122 48 8 9 117 116 -41 - 43 folgt di« Le«rfkl»er»Straß 10/11 115114 45 18 148 50 12 113 47 1? 149 52 13 IIS 49 16 150 54 14 111 - - H» 15 151 56 Alte Nr. Brand- Kat.»Nr. «bth. X. Neue Nr. «lte Nr. Brand- Kat.-Nr. «bth. X. Neue Sir. 1 3? 1 2l 36 2 2 44 3 20 b 45 4 3 43 5 80 46 6 19b 4? 8 folgt die Lei» zt>er Stra I« 4 39 7 18 78 10 5 98 9 178 100 12 6 37 11 1? 101 14 7 96 13 16 — 16 8 »5 15 15 103 18 9 94 1? 14 104 20 10 33 IS 13 105 22 10b 32 21 18 106 24 lOo 31/30 23 11 107 26 folgt die Gemeinde »Straße. Leipzig, am 20. Jnli 1834 . Io. 8230 Der Rat» »er Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Gumpert. folgt die Geu>ci»»r-Straße. Leipzig, am 20. Juli 1834. Der Rgth »er St«»t Leipzig. Io. 3230. ... vr. Tröndlja. Vr. Gumpert. Diebstahls - Lekanntmachnng. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) et« Etulageduch der hiesigen ftgpttscheu Spareaffr Ne. 249362 mit 80 >4 Etulggr»eft«u», aus Jda Fraueuhrim lautend, Anfang Mai d. I.; 2) «tu« fflderue derren-Thlinder-Nemantatr-Uhr mit «old» rand, Srcund«. buntem Zifferblatt und der «ingestochenen Bezeichnung »Lwil ^Veiler" im Innern, vom 18. di« IS. b. M.; 3) ei« »««»euer Di««gutrt,g. gerieft, eia a«I»e««r »ergl. mit Kapprubin, eia galpeurr Dck»e«rt«, mit weißem oder rothem Stein vom 26. v M. bi« 11. d. M: 4) » S»»< Erguttschwe»»*, 0.75 m lang, mit Yak» und 2 Stück dnal , OM m lang, am 23. Juni bez. vom b. bi« 6. d. M; 5) t St»< »rauttfchwe»»«, 0.7» m lang, mit Falz, vom 1». bt« «0. d. M.; 6) ei« Handwagen, Lrädeig, araugrstrichen, mit starkem Strick, tzoizdugei und der Bezeichnung ..Volkmar", am 30. v. M. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Gegtnsiäiide oder über den Ltzätrr sind ungesäumt bet unserer Srimiuai-Abthelliing zur Anzeige zu briugru. Lei»»»,, de» 23. In» 183«. D«» Vaiizetamt »er St«»1 Leipzig. Bretschnetder. Ml. Lekanntmachnng. Mr haben beschloffen, dt« Luther-Straße in Leipzig-Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den geraden Zahlen auf der rechten Seit», mit den ungeraden Zahlen aus der Unten Seite neu zu uiunerireu: Luther-Straffe, »a» der Lutzere« Tauchaer Straß« au«, auf der linken Sette:rechten Seite: «lte Nr. >2 13 Brand» «at.»Nr. «bth. 8. ->n' Neu« «r. 1120 folgt Melanchttzan^troß« uud Gustav Harkart-Siraße 112VS 11282 11281 1128 folgt -»nstantin-SIraße und Garten-Areal bi« zur Kohlgarten- Straß». 15 16 17 18 S 7 3 11 Alte Nr. 10 II« 4 3 114» 6 8 1141 8 7 1148 10 6 Il«v 12 b 1146 14 4 1I3N 16 3 1130 18 2 113k 20 folgt Sanstguttu-Strahr und da« Aarteu-Areal bi« zur Kohlgarten Straß«. Leipzig, am 20. Juli 1834. Ter Rath »rr Stadt Letpztg. Ie. 3239. Vr. Tröndlin. Vr. Gumpert. Brand» Kat.-Rr. «bth. 8. Nene Nr. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Pslasterarbeite» wird die vranstrafte in ihrer Autdehnung von der Dusourstlaß« bi« zur Brücke, «in chließlich dieser, «a» deute ab gesperrt. Leipzig, am 23. Juli 1894. IX. 8013. Der Rath »er Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Maneck. Die städtische Aparcasse beleiht Wrrthpapirre unler günstige» Bedingungen. Leipzig, Len 10. Januar 1894. Dte Sparkasse» Tepntatio». und Im Erdgeschoß de« unterzeichnelen Polizeiomi« sollen Tonuerütag, ven 2V. Juli 18V4» Rachmittag« S Uhr verschiedene Gegenstände, u. A. eine Damriinhr. di». Schmncksachen. einige Wäsche Kleidungsstücke, Schirme, cinigr Haiidwagc», öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung per steigert werden. Leipzig, den 21. Juli 1694. x>a» Paltzeiamt »er Stadt Leipzig. Bretschnetder. Ml. Die Turnern einst und jetzt. Au« kleinen und unklaren Anfängen hat sich die Turnkunst auf deutschem Bode» zu dem bedeutung-vollen Factor in unserem öffentlichen Leben erhoben, de» sie nun darsiellt. Der wilde Sturm und Drang, der sich in ihrer Entwickelung offen bart — er sinket sich verkörpert in der eigenthllmlichen Gestalt de- alten Turnvater« Iah». Bon leidenschafttlcher Liebe für sein Volk und von wildem Haß gegen die fremde» Eroberer, gegen die Bcrwllster und Unterdrücker de« BaterlandcS erfüllt, eröffnet« er im Jahre 18l1 seine berühmte Tu>n- anstalt in der Hascnhaide bei Berlin. Eine markige Er scheinung von ursprünglicher Kraft, begeistert für die Einheit, Freiheit und Größe Deutschland», neigte er doch zu Ueberschwäugiichkeile» und skurrilen Aussassunge», welchen die Mißverständnisse entsprangen, die >a der Folge sein Leben so entbehr»,igSrcich gestalten und ihn obn« wirklich« Schuld in den Kerler führen sollten. Wer seine Schriften liest, wird durch die eigentbümlichen Aufeinanderfolgen tiefer politischer Erkcnntniß und barocker Borschläge überrascht werden. Zu de» letzleren gehört u. a die kindlich« Idee, daß Deutschland sich gegen sranrösische Uebersälle durch Anlegung «ine« un durchdringlichen Urwaldes an der französischen Grenze schützen solle. Wie seine Ideen, so waren auch seine Aussprüche drastisch und nicht immer klar, und da« schlug ibm zum Un- beii au« Ehrlich und ohne Spur von Menschensurcht üble er seine Kritik, die sich bäufig gegen Personen und Strebungen in bohe» Kreisen richtete, namentlich gegen da« Treiben einzelner Reaction-poliiiker am Ende des zweiten Jahrzehnt« de« laufenden Jahrhundert«. So kam e«, daß der konigö» treue Man», der im Lützowschen Eorp« voll stammender Begeisterung Preußen« Schlachten mit geschlagen batte und in Pari« eingezogen war, im Jabre 1819 wegen Berdacht« demagogischer Umtriebe verkästet und dann seck« Jahre lang von einem Gericht zum anderen, von einem Kerker in den anderen geschleppt wurde. Nack» seiner eiidlicheii Frrilassung wurde ihm Freiburg a. d. Unstrut zum Aufenthalt angewiesen, wo er im Jabre >843 von dem dortigen Wahlkreise in die Nationalversammlung gewühlt wurde. Und hier trat der a>« Demagoge Gellende der — äußersten Rechten bei. Dennoch hat er e« nicht Verbindern können, daß er in der Folge von der Demagogie al« in ihre Reihen gehörig in An spruch genommen wurde. In ihrer weiteren Entwickelung bat die deutsche Turnerci vo» dem große» RevolntionSjabre >848 bi« etwa 1866, als die erste» erkennbaren Schritte auf dem Wege der Einigung Deutschland« unter Preuße»« Fllbruiig getban waren, Seile an Seite mit der politische» Demokratie gekämpst. Bi« zu diesem Zeitpunkte war die Beteiligung conscrvativer Kreise an dem turnerische» Leben so gut wie ausgeschlossen. Da« ist jetzt ander« geworden! Die Errichtung der deutschen Eiubcit in anderer al« in der von der Demokratie ersehnten Form, die endliche Erfüllung de« Traume« unserer Bätcr bat die Entwickelung eine« wesentlichen Theil« de« deutschen Liberalismus mächtig beeinflußt »ud ihn zu positiver Mit arbeit an dem weitere» A»«bau de« sestbegriindcle» EilttgungS- werkc« befähigt. Ehemalige Barrikadenkämpfer wurde» in hohe Stellungen berufen, und Biele«, wa« einst die Seelen der JUtiglinge mit flammender Leidenschaft erfüllt batte, wurde nun von den zn Männern Gereisten al« Da« erkannt, wa» es war: al« ein natürlicher und erklärlicher Ausfluß überschäumendcr Jugendkrast in wildgährcnder, nach neuen Gestaltungen ringender Zeit. Mil dem Eintritte dieser Enlwickelung-phase unseres politischen Leben« bat auch die enge Berbintuiig der Turuerei in ihrer Gesammthcil mit der Demokratie, wie überhaupt die Belbeiligung der Turnerschasl al- solcher an den partei politischen Bestrebungen ausgehört. Man kan» beute kaum sagen, daß die Turnerschasl ausschließlich dieser oder jener Partei nabe stehe. Daraus folgt nun aber nicht, daß sie etwa politisch indifferent sei. Bielmebr bewährt sie sich auch gegenwärtig al« mächtiger politischer Factor. Nur bildet jetzt der nationale Gedanke in voller, durch andere Nebente»tenzeii nicht verdunkelter Reinheit den idealen Grundton turnerischer Bestrebungen auf deutschem Boten. Unwandelbare Hingabe an Kaiser und Reich, Wahrung de« mit kostbarem deutschen Blute er rungenen nationalen Besitze« — da« allein bildet beute da« politische Gtauben«bekenntniß der deutschen Turnerschaft al« solcher, mögen ihre einzelnen Glieder sonst welcher Partei immer angrhören. Und so soll e« bleiben alle Zeit. An dieser Gesinnung sollen sic sesthalten. alle die Tausende, die sich jetzt in den Mauern unserer Stadt zu mannhasrcm Thun und zu fröhlicher Kurzweil versammelt habe», und alle die Abertausende, die unserem Feste gehobenen Herzen« au« der Ferne mit ihren beste» Wünschen folgen. Rein und ungetrübt soll der nationale Gedanke lebe» und sich entwickeln in der deutschen Turnerschaft. Fern soll ihr bleiben ein öder Internationalismus, der unsere« Bolle« Eigenart nicht kennt und nicht achtet. Fern bleibe von der deutschen Turnerei Alle«, wa« nicht deutsch ist. Denn in der Heimath, in dem eigenen Bolksihumc bat sie die starken Wurzeln ihrer Kraft. Al« eine Trägerin de« nationalen Gedanken« gilt un« die deutsche Turnerschaft. Al« solche begrüßen wir sie und rufen ibr den Festgruß zu, der in diesen Tagen von den Lippen Tausender brausend erschallt, den Gruß: Gut Heil den deutschen Turnern! Den zum VIII. Deutschen Turnfest in Vre «lau gegenwärtig versammelten Turnern widmet die „Schlesische Zeitung" unter vorstehendem Titel folgenden Begrüßungs- artikel: Wehende Fahnen, blüthendurchwirkte Laubkränze, Guir- landen und Triumphbogen, eine wogende, scstlick» gestimmte Menge in den reich geschmückten Straßen. Ta« ist da« Bild, da« in diesen Tagen unsere stolze Lderstadt mit ibrcn alters grauen Baudenkmälern, mit ihren neuen modernen Pracht- grbäuden und mit dem grünen Kranze ihrer berrlicben Park- »nd Gartenanlagen dem Auge de« Beschauer« bietet. Die Schlesier und specicll die BreSlauer verstehen e«, Feste zu l Atcu,kcns feiern; von jeher haben sic, die ernst genug zu sein wissen in' e»tscheidung«schwerer Stuude, dem Humor, der harmlosen Fröhlichkeit, dem heiteren Lebensgenüsse gern und mit voller Hingabe gehuldigt. Und speciell zu diesem Feste haben sie sich lange und eifrig gerüstet. Aber nicht allein dem Bergnüge» sollen die Tage, die wir jetzt durchleben, gewidmet sein. Ter nationale Gedanke, der alle» deutschen Turnfesten zu Grunde liegt, verleiht ihnen vielmehr ein« höhere und idealere Weihe. Mit der gewaltigen Geschichte Preußen», mit den Geschicken de« deutschen Baterlande«, mit seinen Leiden und Kämpfen, mit seinen Niederlagen uud Siegen, mit seiner endlichen glorreiche» Einigung und Erhebung ist die Entwickelung der deutschen Turnerei auf da« Engste verflochten. Nie wird eine wakrbeirsgetreue Geschichte Deutschland« geschrieben werden können, in welcher nicht 1er Turnkunst ein glänzende« Blatt gewidmet werden müßte. Denn deutsch, wie die starken Wurzeln unserer heimischen Eichen, ist ihr Ursprung, und , - . „ „ , deutsch soll und niuß auck> ihre weitere Entwickelung sein. I nebmen, ein Bcrsabren, da« sich auch anderwärt« empteblen wenn sie bleiben soll, wa« sie war: ein Wahrzeichen deutscher I dürste Jedensall« werten dir heimgrsuckttrn Landsleute im Krasr, ein Sinnbild und Gleichniß deutschen Denken« und I äußerste» Süden der Betbätigung der Gemeinsamkeit „Bom Empfinden« I Fcl« zum Meer" nicht vergeblich harren. Deutsches Reich. verttn, 23. Juli. Da« Beispiel de« Kaiser«, welcher unter Bekundung seiner Tbciliiabme für die durch einen furchtbaren Sturmwind schwer geschädigten obcrbaverischen Ortschaften 3000 -L gespendet hat, wird ohne Zweifel in der Reich-Hauptstadt Nachahmung finden. Man darf an- nchmcn, daß sich die landSmannschaftliche HilsS- bereitschasl schon gezeigt hätte, wenn wir nicht in der hochsommerlichen Zeit lebten, wo .ganz Berlin" verreist ist. Die Bildung eine« Au«schusse« wird durch diesen Umstand erschwert uud da« nicht nur in Berlin. In Nürnberg hat sich der Bürgermeister bereit erklärt, Gaben rntgeaenzu- Be
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