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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941002016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-02
- Monat1894-10
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... vez»gs.Preir L ß« od« d» r» Stad«, dmtkk und Lea Bororten errichtete» Lu»« mieftsl» a», hol» G«4rljadrltch^l4.d«>i »A «»etmaliaer täglicher ZasteUa», in« Ha»« ^lLÄ. Larch Lt« Post bezogen tüe Leatschl«»» »ab Oesterreich: otenestabeltch ^ <>-. Liren» tügltch« Kreazdandieudung L» «nslmch: »mm«ch ^l 7.Ü0. DteMorgen-Ansgab« erscheint täglich '/,?Utzch Li» Nde»d-Un»g«d« Vocheatags 5 Uhr. N^«cti»n »ud Lrvrditio»: Aatzannesgafir 8. LiiErheLitioa ist Wochentag« uaaaterbroche» »t«aet vo» früh 8 bis «be»L» 7 ühr. Filiale»: vtt- ««»»', Tortt«. («lfr^ H«tz«Ib Uaiverfitttsftiaß» 1« La*«« L»s«e. , Raihoilneastr. 1«. pari. n»L <S»il»<vl»t T. Morgen-Ausgabe. UchMtrIMblall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ««zeigen-Vrei- dle «gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neclameu »ater d«»> Sirdoctionostrich («>»» spalten) 50 >4 > vor den Familteanachrtchte» (Lgejvalteu) 40 Größere Schriften laut »nsere» Preis» «erz«ich»ta. Tabellarischer «ad Ztffernsatz »och höhere», Tarif. Extra »Beilage» (gesalzt), »nr «ll der lviorgea-Snsaal»». oha» Posrbefsrdeimlg 80.—, mit Postbesördrrung ?V.—. ^nnalfmeschl»ß fSr »bead-Laogab«: Bormittags 10 Uhr. Plorge»-»u«gabe: Nachmittags «Uhr. So»»- »ad Festtags früh Uhr. Vit Le» Filiale» »nd «»nähmest»«» je «st» halbe Stand« früher. Anzeige* stad stets »» dt» ArPesttlste» AL rlchtlN. Lr»ck »ad Berlag von L. Pol, st, Leipzig ^- 503. Dienstag den 2. Oktober 189-1. 88. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen.! Lekanntmachung, hi« vusfteNuug von Pelraleum-, veazi«» un» G«»m«t,rrn »rtr. Politische Tagesschau. * Leipzig, 1. October. Tiefes Herzeleid bereitet den extrem en Conservativen, die den vom Kaiser proclamirten Feldrug gegen die Feinde der Ordnung und de- Deutschrbums auch ^ ^ .— - - . ... , ... .auf den Liberalismus auSdebnen möchten und deshalb Dienochstehend «ut. D °n»rsügte Verordnung des S°n>«''^n eine die Regierung führende conservaliv - klerikale Ä?^ums^d.« Jnnm. »trd hi.rm.t zur «Pachtung öffentlich anstreben, das Verhalten des «eutrums und derselben erforderlichen «esu», und «»zeigen sind Presse. So lockend auch den Ultramontanen der l.Aint iRrichsstrab« 1. II. Obergeschoß) -» richten, l Gedanke ist, Schulter an Schulter m>t den Conservativen bekannt gemacht. Die nach 8. I an bas Baupolizei Susch. Leipzig, den 27. September 1894. V». SlSl. «er «atd »er Stadt Leipzig. vr. Georg«. B <-) Verordnung, Nie NuffteNuug »,n Petroleuai-, veuziu- ««» htasmotorr« petrefieii»; Po« tt. September 18S4. ?. I. Zur Ausstellung von Petroleum-, Benzin« und Gas« motoren, mögen sie zum Gewerbebetrieb bestimmt sein oder nicht. und unter Beistand der Negierung „Ordnung- im Reiche und den Einzelstaaten zu machen und mit dem Besen Alles auSzukebren, was ihnen entgegensteht, so können sie es doch nicht lassen, mit der Socialdemokratir, die in manchen Wahlkreisen den CenlrumScandidaten bei Stichwahlen unentbehrliche Hilse leistete, und mit den nicht minder unentbehrlichen Polen z» liebäugeln. Wie in Baden Herr Wacker die socialdemokiarischen Helfershelfer unter seine schirmenden Flügel nimmt, so breitet dir ganz ultramontane G '"u.s Presse die schützende Hand über d.e td.uren Polen, dir außer ist die Grnedmigung der Polizeibehörde (der AmlShauptmannichast t ^ rrn-r.«» bez. in Städten mit Revidirter Städtrordnung des Stadtralhs) er- s ^neeren schonen EiAeiDchgflen auch die baden, den Fürsten forderlich. I Bismarck mit demselben Hasse zu verfolgen, den ihm der Bereit» in Betrieb befindliche dergleichen Motoren sind bi« I UltramoutaniSniu« geschworen bat. So schrieb dieser Tage LI. December laufende» Jahres bet der Polizeibehörde an«> die Bonner „Deutsche Reichszeitung": zumelde». I „Es bandelt sich gor nicht um dl« Abwehr wirklicher Poloni» 8 2. Dem Genehmigungsgesuche find beizusügen: I siruagS-Beiirebungen. Las erklärte Ziel der Hetze ist die ge» ». ein Lageplan, welcher die den Ort der Ausstellung de-Motors I wall sam« Germanisiruog. da« eigentliche ist der Triumph umgebenden Grundstücke mit den etwa darauf befindliche» I Bisma rcks und seiner Cartelgesolgschast. Wir wollen weder da» Gebäuden in einem die hinreichende Deutlichkeit gewährenden I Lin» noch das Andere. Die gewaltsame Geruianisirung ist unge- Maßstab nachweist und über di» Zwecke, zu denen ote Nachbar-1 recht und sührt zur Schädigung d«S KalholiclsmuS, weil gedaude benutzt werden, Ausschluß gicbt; , I sie mit Lrschütterung der kirchlichen Ordnung und de« religiösen st. eine mit Matzstab versehene Bauzeichnung mit Grundriß und I Sinnes bei den Polen verbunden ist. Wir können doch nicht Berticalschnitt de» Locals, tn welchem der Motor ausgestellt I dazu »nithelsei», daß in Posen und Weslpreußcn die protr- werden soll, sowie mit Angabe des Standorte-, welcher für I staatliche und die socialdemckratische Propaganda ge< den Motor iu Aussicht genommen Ist, und der Lag« des I fördert wird." Auspuffrohre» der Maschine; I Daß der UltramontaniSmnS die socialdrmolratische Pro e. eine Beschreibung, welche Angaben über die LeistungSsähigkeit I zu fördern sich nicht scheut, wo sie ihm selbst -rscheinl. beweist, wir gesagt, Herr Wacker. Eine Die gleich« Genehmigung ist erforderlich, wen» «ln bereits ge« IA zu svrdern. Ebenso ist es mit der „gewaltsamen nehmigtrr Petroleum-, Benzin- oder Gasmotor an einem anderen I Germanisirung-, die angeblich betrieben und deren Förderung Ausstellungsorte in Betrieb genommen werden soll. I angeblich dem Centn»» zugemuthet wird. Oder war eö Wegen Begutachtung der GenehmigungSgrsuch« baden sich die I vielleicht „Germanisirungswuth", die den früheren streitbaren Polizeibehörden ted'gltch an die Gewerbe!,.spechon zu wenden. I Führer der polnischen Fraction im preußischen Abgeordnete». tz. 3. Tie Pollzelbehürden sind besugt, die,enigei, Maßnahme« H,„n v. StableSki, auf den errbischöslicken Studl anzuordne», welch- zur Durchführung der im tz. ILO» des Gesetzes Polen nnd Gnese s k , „nb nie eöno . k ö.« ne..en vom l. Juni l89l (R.-G.-Bl. S. 2«I) entbaltenen Grundsätze »der Gntsen setzte und d t Polenpol.tik de« neuen ver hierzu erlassenen besondere» Borschriften ersorderlich und »«ch ! .^einflußte. Die „Kreuzzeitung ist daher »nt der der Beschaffenheil der Molorenonlage aussührbar erscheinen, sowie. I -D. ReichS->jtg. und ihren ultranivnlancn (Lolleginncn, die welche geeignet sind, die Nachbarschaft gegen Belästigungen durch I in ähnlicher Weise fick äußern, sehr unzufrieden und weist anssttömcnde Gase zu schützen. I diese Blätter folgendermaßen zurecht: tz. 4. Für die Lctheitung der nach tz. 1 erforderlichen Ge- I „Die Eentrumspresse, deren blind» Parteinahme für das Poien- nehmigunz hat die Polizeibehörde eine» Kostenbetrag von l—6 I ikum wir ost getadelt haben, vermag sich von diesem Srondpuncie i» Ansatz zu bringen. Außerdem sind für Li« Begutachtung der s auch jetzt nicht lvSzumachen. Statt die Polen in die ihnen Eingaben 3—6 zur SlaatSeaffe einzuziehe». I gcbüdrenbe» Schranken zurückweisen zu Helsen, beschwert sie sich tz. b. Mit Geldstrafe bis zu 150 oder mit Hast bis zu I darüber, daß dieselben als „Katholiken" verfolgt würden I Tamil 14 Tagen wird bestraft, wer «inen der ini tz. 1 erwähnte» Motoren I hat di- Loche aber nicht« zu thun. Mit der kirchliche» Stellung ohne vorgäagige Genehmigung ausstellt oder die wesentlichen Be-f der Polen hat sich Niemand besaßt; in dieser Hinsicht wird ihnen feuilles behalte». Gleichzeitig meldet rin Telegramm au» I Sofia, der Handel»- und Ackerbauministrr Tontschew sei I gswähll worden — derselbe Tontschew, besten Wabl- niede rlage in den vsficiösen Meldungen bisher als besonder- charakteristisch und eindrucksvoll geschildert wurde! Raliche- witsch, der bisherige Minister des Acußeren und der öffent lichen Arbeiten, scheint nickt aus dem Eabinet a»-- aeschieden zu sein, wir bisher angenommen wurde, sondern nur das Arbeit-ministerium abgegeben zu haben. „Die Ernenn,ingen werben als Stärkung de« Eabinet» uod bedeutsame Bekräftigung der biSber von demselben eingedallene» politischen Richtung angesehen-, so ließen die Offieiösen mit bekannter Schnelligkeit sich vernehmen. Man wird weder da» Eine noch da« Andere unbesehen als richtig acceptirrn. Bo» einer Stärkung de« Eabiiiet» als solchen könnte nur gesprochen werden, wen» eS jetzt vollständig homogen zusammengesetzt wäre. TaS ist aber nicht der Fall. Während Peschess ein bulgarischer Patriot von tadelloser Bergangenheit, ist Velitkow ein erklärter Russophile. Und au» dietei» Grunde kann auch von einer bedeutsamen Bekräftigung der bisherigen politischen Richtung nur in dem Sinne gefprochrn werden, daß die bisherige Unklarheit bestehen bleibt. dingunnrn, unter welchen die Genehmigung «rtheilt worden ist. nicht innchält oder ohne neu« Genehmigung den Motor an einem anderen Aufstellungsort in Betrieb nimmt. Dresden, im 11. September 1894. Ministerium de» -nnern. v. Metzsch. Edelmann. Viebstahls-Lekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeig«: 1) eine potdene Lrapattrnnadel, bandförmig gearbeitet, mit einem Rudi» versehen, eine dergl., Steigbügel darstellend, am 15. vor. Mona»»: nicht der mindeste Bonvurs gemacht, haben sie Nicht« zu besorgen Umsomehr müssen wir den Mangel an nationaler Empsindung beklagen, der die deutschen Katholiken bindert, sich ihren evangelischen StammeSgenossen in solchen Fragen zur Seile zu stellen, die den Schutz de- eigenen Bolkt- tbums gegen eine rücksichtslose Propaganda beireffen oder selbst aus da- rein staatliche Gebiet binübergreisen. Ohne diese mehr als nachsichtige Haltung de- CentrumS würden die Polen sich schwerlich so weit vorgewagt haben, als sie »« gethan, und auch da-Einlenken wird ihnen dadurch erschwert, sehr es in ihrem eigenen Interesse liegt, wenn sie sich die Worte S Kaiser? in Thor» zu Herzen nehme» wollten. Noch ist es 2) eine silberne VtzlinVer»Remont«iruhr mit Goldrand und I nicht zu spät. Der Monarch hat ihnen goldene Brucken gebaut, Fabriknummer 66135. Nickrlkette mir großem 20-^-Stück, am I und Jeder von un« wird sich sreuen, wenn sie sie betteten; denn auch 27. vor. MonatS; Idente noch sind wir sehr weit davon entfernt, sie mit „rnsfiichen 3) eine silbern» Ctzlinder-Remontsirnhr mit Goldrand und I Augen" anznsehen. Ungenutzt darf die Gelegenheit aber nicht bleiben, Srcund«. Neparalur-Rummer 1S990 8,, vom 22.—24, vor, Monats; I nnd deshalb wled-rholen wir: e« ist weder deutsch gedacht, noch 4) eine silberne Ncmsutairnpr mit Seeunde. Goldrand, Schildchen ans der Rückseite und Fabriknuminer 13 487, am 22. vor. Monats; 5- cm alte» nrlblebernrs P«r1e«o*nair mit Celtenschiößchen und mit der aus dem Portemonnaie angebrachten, ouS Messing b« siedenden Nummer ll, enthaltend «I -sl KV ^ in vier lo^l- liegt es im Interesse der Polen selbst, daß die LentrumS- pressr für sie Partei ergreift, als ob sie sich nichts hätten zu Schulden kommen lassen." Dieser Strafpredigt kann man nur zustimmen. WaS aber soll man dazu sagen, daß die „Kreuzztg." fast in dem selben Alhrmzuge dem Reichskanzler und der preußischen Re rü, - ... ^ I gierung da« Eentrui» als unentbehrlichen und der vollsten n^Dam-n^md" Mädchen I Berücksichtigung würdigen Helfer im Kampfe anpreist? 27 «E. d I brrschtr»,«, Pntz.rttkel, °m 2,,^ wieder kann man nur darauf Hinweisen! daß es den. 7) ein graul'einnte» P««et. gezeichnet 13 358, h.llbl°utn. "aclionairen Blatte keineswegs allein oder auch nur in erster weiß und dunteldlau gestreift,» K»tterft«fi -»«haltend, in 4 Stücke I Linie auf die Bekämpfung der Feinde der Ordnung und des von 122 m. 4l,8 w und zwei Mal je 40 w gethetl«, am 25. vor. I Teutschthums, sondern vielmehr hauptsächlich um Monat«; ^ ^ iKnrbelung de« politischen und de« kirchliche» 8) rin Deckbett» Nutertett »nP Kopfkissen» vom 16. bi« I Liberalismus ankommt. Zu diesem Zwecke eignet ^ a, V m, I sich da- Ceutrum allerdings vortrefflich, was dem Herrn gröb.: l3^ Reichskanzler und der preußischen Regierung nicht erst Aplanat von Lori Grundmann, Nr. 14 9dl", mit allem Zubehör, I ütsaAt werden braucht. ^'dse h-den aber jetzi jedoch obne Gestell, vom 22. bi« 24. vor. Monat»; l wenigsten« eine ganz andere Aufgabe und sind sicherlich 10) rin 2 rt»ri,er «ra»,estrtchener Hnnp»«,«,, am 1«. I einsichtig genug, um zu wissen, daß man den Feinden vor. Monat«: I der Ordnung und de» Deutschrbums am allerwenigsten Ab- 11) ei« 2riVriger grangrftrichrner Hontztonpe« mit Kasten-1 druck ldul, wenn man den ultramontanen Socialisten» und .»ssatz und der Firma „Ewald Richard", am 20. vor. Monat«; Polcnschützcrn freie Bahn schafft und ihnen zu Liebe die «L «--»* """"" -«v»-' -- Etwaig« Wahrnehmungea über den Verblieb brr gestohlenen I ^ ^Zwang-laae steak. Gegenständ« odn über den Tbätrr find ungesänmt det unserer Enmmal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 1. Oktober 1894. Da« Polizei««» per Stobt Leipzig Bretschneider. Ml Lekanntmachuug. Di» Anmeldnng derjenigen in hieiiaer Parochi« wohnenden llonfirmaade». welch« avderwärt« Schulanslalte» desnche», »trd 4o de» Tagen bo» r. »t» L. vetober, «ochmitto,« » P«A 4 Uhr , i. i» hiefig« Vlarramtserpeditioo, Friedrtchsttaße, Pfarrhan«, pari., I Wahlldätigkrit der Gruppe Sloilow sofort ihre Entlassung Di« Verwirrung, welche zur Zeit in der pnlgorischrn Regierung besteht, konnte nicht Heller beleuchtet werde», als durch dir widerspruchsvollen Meldungen über die in Folge der Sobranjrwahlen einaetrrtene Ministerkrisis und durch den AuSgang, den dieselbe jetzt genommen bat. Darüber können alle osficiösen Noten, die von einer „Stärkung des Eabinet«- berichte», nicht hinwezläuschen. Erst hieß es. d,c liberalen Minister Radoslawow und der gar nicht gewählie Tontschew yättrn aus Unwillen über dir ihnen feindliche erbeten. Betznbrina», ist Geburt4- «nd Taufzeugntß. L-Plagwttz, de» W September 1894. G^-lntt. Pfarr««1 dos. k. Schmidt. Die städtische Sparkasse PolotHI W« rtppapiir« uuier günstige» Beding,»-»». Leipzig, de» 10. Iauuar 1894. Die GpnrroffeN'Depntnt« an- eingrrricht. Dann wurde diese Nachricht dem-ntirt: Radoe lawow und Tontschew, so versickerte man, würden mit der Einreichung ihres Eatlaffungsgesuche« bis zum Zusammen- trrlen der Sobranjr warte». Und nun veröffentlicht die „Swobodno Slowo" rin fürstliches Dekret, durch welche- Velitkow »um Arbeitsmiaister, Peschess zum Justiz m.n.st-r und Na dos lawow. der biSber zugleich J..st>; z„ack,t sind, werden sich aderst und Unternchtsminister war zum Un..rr,cht«m.n,st-r gtzljch„ T„nz.n halten ^ ernannt wird, wahrend die übrigen Minister ihre Porte-» Der Krieg zwischen Arankrei- unp Madagaskar darf al» nabe bevorstehend gelten. Die Mission des Dcpulirten Le Myre de BilerS, der die HowaS durch seine llcberredung- kunst zur Raison bringen soll, ist wodl nur a»sta»tsbalber erfolgt, um da« nach langer Uederlegunz beschlossene Bor- geken nicht allzu sckroff erscheinen zu lassen. Vom Protektorat, lei dem man nickt viel Seide gesponnen hat, will man zur Annexion übergehen, wenn für dieselbe auch vielleicht eine Form gewählt werden wird, die den einheimischen Macht habern die fernere Fristuna einer Scheinexistenr gestattet. Zu blinden Werkzeugen de- Willen« der französische» Regierung und ihrer Vertreter wird man sie jedenfalls degradiren. Ob für diese Einverleibung rin zwingende« Bedürsniß vorliegt, darüber läßt sich streiten. Es ist aber wohl nickt richtig, daß es sich, wie jüngst vielfach behauptet worden ist, ledig lich um einen Racheakt an England, um eine Rcvanckeparlie wegen Egyptens bandelt. Man dürste vielmehr Madagaskar, und zwar mit Reckt, für eine sehr wertdvolle Erwerbung kalten, die zu macken man um so entschiedener gewillt ist, je größer dir Geldopser waren, die man in neuerer Zeit für Eolonialgebiete ohne rechten Eifolg gebracht hat. Kann man England dabei ein- auswisckcn, so Ihut ma» LaS nalür sich gern. Eine englische Einmischung z» fürchten, hat man offenbar keinen Grund, also: vogus I» gnlöro! Der Feldzug in Madagaskar wird neben der Eroberung von Tunis der volkSIbümlichste Eolonialkricg de- letzte» halben Jahrhundert- werden, und — hier kommt noch eine politische Personalerwägung hinzu, ohne welche eS in Frankreich nie abgeht — da« Ministerium Dupuy wird, wen» eS die Wegnahme Madagaskar« noch in die Wege geleilet hat, mit einer guien Karte in der Hand zurücktrelc» können. Daß eS zurücktreten wird, unterliegt sür Niemanden, der den letzten Vorgängen zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Präsidenten der Republik gefolgt ist, dem geringsten Zweifel. WaS nun die KriegSvorberrilungcn anlangr, so werden die bisher genannten Namen und Zahlen von der »AUg. Zig." sammtlich als falsch bezeichnet. ES werden nicht nur 7300 Mann, wie allgemein verlautete, sondern wahr scheinlich nahezu da- Doppelte, mindesten« aber zwöls- lausend Mann nach der afrikanischen Insel gesandt werden. Man wird den Oberbefehl auch nicht einem Brigatogrneral, wie dem als Eandidaten genannten General Ducht»«, und eben so wenig einem General der Marinctrnppen über tragen, sondern eS wird einer der ältere», vielleicht einer der ältesten DivisionSgenerale nach MadagaScar gebe», und zwar einer von denen, dem man dir Gelegenheit geben möchte, sich dir Berechtigung, über die Altersgrenze hinaus im activen Dienst zu verbleiben, dadurch zu verschaffen, daß man ihm da« Commando vorm Feinde über eine Armee oder über ein selbstständige- LprrationScorps, bestehend aus allen drei Waffen, überträgt. Als Zcitpunct, zu dem man die Operationen in Madagaskar zu beginnen hofft, wird der Januar, spätestens der Februar angegeben. D>r Einschiffung der Truppen in einem der Mitlelmeerhäfen müßte demnach im Derember erfolgen. Der türkische Sultan soll jetzt endlich den schon so oft angekünbigten, aber immer wieder verschobenen Besuch de« Eommandanten der russischen Mittelmeerflotte, de- Admiral« Avrllan, erhalten. Es ist vorauSzusehen, daß man an die Anwesenheit de« Admirals in Konstantinopel schon deshalb, weil sie knapp auf dir de« englischen Admirals, Sir Michael Eulme-Seymour, erfolgt, die verschiedensten Eombinationen knüpfen wird. Es dürfte daher am Platze sein, schon jetzt zu bemerken, daß dieser Besuch absolut keine politische Be deutung hat, daß es im Gegentheil viel bedeutungsvoller wäre, wenn er nickt stattfände. Man könnte sogar mit mehr Berechtigung verschiedene Vermuthungel, an den Umstand knüpfen, daß dieser Besuch erst jetzt erfolgt Denn Admiral Avellan hat seit der Bildung be« russischen Mittelmeer geschwaders schon wiederholt in den türkischen Gewässern gekreuzt und daher Gelegenheit gehabt, nach Konstanlinopel zu kommen, um dem Sultan seine Aufwartung zu macken — eine Gepflogenheit, wrlche zu einer internationalen Sitte ge worden ist Als Grund dieser Verzögerung wird in erster Linie die Cholera - Epidemie, die in Konstantinopel herrschte, aiigeführt; ferner aber der bisherige Eonslict des ökumeni schen Patriarchats mit der Pforte wegen der der bulgarischen Kirche gewährten Zugeständniffr. Da be»dr Gründe nicht mehr bestehen — die Proteste de- Patriarchat» sind, wir vorauszusehrn war, im Sanve verlausen — ist r» natürlich, wenn von russischer Seite der Besuch endlich auSgrsübrt wird. Daß derselbe in französischen Kreisen dazu benutzt werden wird, die Entente mit Rußland und die verflossenen Festtage von Toulon, Paris und Lyon zu Ehren Avellan« und seiner Osfieierr wieder lebhafter in Erinnerung zu bringen, ist vor auszusehen. Nach den bisherigen Dispostlioncn wird eine Deputation der hiesigen französischen Eolonie den Admiral Avellan begrüßen und aus dem französischen Stalionsschis „Petrell" wird ihm zu Ehren rin Festbankett stattfinden Die Ehren, die türkisckersrits dem russischen Admiral zu «dacht sind, werten sich aber strenge in den bei derartigen Deutsches Reich. 8Z Berlin, 1. Oktober. Wie angenommen wird, soll der undesrald am nächsten Donnerstag wieder zu seiner ersten Plenarsitzung zusammentreten. Allerdings sind außer dem Reichskanzler, der nur sehr selten an diesen Sitzungen theilnimmt, fast sämnttliche Bevollmächtigte zum BundeS- ralh wieder in Berlin versammelt, indessen ist di« zur Stunde der Termin der nächsten Sitzung noch nicht festgesetzt, auch ist noch keine Tagesordnung ausgegrbea worden. Einige Drucksachen sind freilich bereits zur Brrtbrilung gelangt, aber zumeist Deiikschriften und Uebersichten, wie solche bei Beginn jeder Session dem Bundesrath und Len, Reichstage zuzugrhen pflegen, die auch meist nur rur Kcnntniß genommen werden. Nur in ganz seltenen Fällen knüpft sich eine kurze Debatte an solche Vorlagen ober wird ein Wunsch der einen oder anderen Brrsaminlung ru einer Resolution verdichtet. Al« Vorlage ist an den BundeSralh »ur rin Gesetzentwurf, betreffend die Vor nahme einer Berufs- und Gewerbezählorm, welche im nächsten Jahre statisiuden soll, gelangt. Dir durch den „ReichSanzngcr- unter Bezugnahme auf die Vorlage vom 2l. December 1893 mitgetheilten weiteren Entwürfe von Be stimmungen, betreffend Ausnahmen von dem Verbote der SonntagSarbeit in gewerblichen Anlagen, charakterisiren sich lediglich als Verwaltung-fache: hier hat also der Reichs tag nicht milzusprecken. Was sodann die weiteren Meldungen einzelner Blätter über neu« Vorlagen be trifft, so werde» zumeist Enttvürse angekündigt, die in der vorigen Session des Reichstag« durch den Staat«- ministcr v. Boclticher oder Eommissare de« Bundesrath- - in Aussicht gestellt worden sind: es sind „Lesrsrüchte" Hil den stenographischen Berichten. Immerhin ist die Angabe richtig, daß Gesetze über die Heranziehung de« ReichsfiscuS ;u de» Cominunalabgaben und zur Bekämpsung LeS unlauteren Wettbewerbs zu erwarten sind. Ganz unbegründet ist aber die Nachricht de« „NcichSbolen-, daß schon in der bevor stehenden Session eine Vorlage über die Börsenrrsorm das Parlament beschäftigen werde, wenn auch nicht aus geschlossen ist, daß. da sich noch nicht alffehen läßt, di« zu welchem Zeitpunkt diese wichtige Frage legislatvrisch znm Abschluß gebrach« werden kan», man sich zunächst darauf beschränkt, nur die eine oder die andrre bcsoodcr« drängende Seite der Reform zu regeln, unbeschadet de« späteren jyste- malischen gesetzlichen Ordnen« der ganzen Materie. Darüber, ob ein solche- tbeilweise« und schrittweise« Vorgehen an- aezeigt erscheine, finden zur Zeit Erwägungen an maßgebender Stelle statt. U Vrrlin, 1. Oktober. In einigen Blättern wird wieder Propaganda sür die reich-gesetzliche Einführung einer Krankenversicherung der Dienstboten gemacht. Eine Anregung dazu ist auch bei der Bcrathirng der Kranken- versicherungsnovellc vom lO. April 1892 im Reichstage ge geben, jedoch unter Anerkennung der einer solchen Regelung eiilgegtiistebciidcn Schwierigkeiten fallen gekästen worden. Diese Schwierigkeiten bestehen fort. Hauptsächlich liegen ic darin, daß ein NcichSge setz im Gegensatz zu einem LandcSgesetz örtliche Berbältnissc nicht berücksichtigen kann. E« ist >» fast allen deutsche» Bui,dc«staatc» die Kranken- 'iirsorgc sür Dienstboten landesgcsetzlick geregelt. Diese Regelung ist allerdings eine scbr verschiedene. Einige Staaten, wie Bayer» und Württemberg, kennen sür ihr ganze« Gebiet den Zwang zur Kraiikeiiversicherung sür alle« Gesinde. In ihnen haben die Diensthcrrschaslen keine Verpflichtung zur Verpflegung ihrer erkrankten Dienstboten. In anderen, wie Sachsen, Baden, Hesse» und Schwarzburg-Rudolstadt, besteht im ganzen Gebiete Zwang zur Krankenversicherung sür da« land- und forstwirlbichafll'chc Gesinde, für da« andere Ge sinde wenigsten- in gewisse» GebirtStbeilen, während im klebrigen die Dienstherrschaften von Verpflichtungen zur Ver pflegung ihre- erkrankten Gesinde« betroffen werden. Sachsen- Weimar, Braunschweig, Sachsen-Altenburg und Echwarzburg- SonderShausen wiederum laben die gleichen Anordnungen, nur kennen sie keinen Zwang sür da« nicht landwirlhschast- licke Gesinde. Wieder andere Bundesstaaten, wir Lübeck, Hamburg, Oldenburg, Sachsen-Meiningen, die beiden Neuß, Lippe-Delinold und einige preußische Provinzen haben in ge wissen GebietSiheilen Zwang für alle« Gesinde und sonst Verpflichtungen der Dienstherrschaft. Die größte Gruppe bilden die Staaten, i» denen das Gesinde regelmäßig nur gegen die Dienstherrschaft einen besonderen Rechtsanspruch aus Krankenvcrsorgung bat. Dazu gehören Preußen, Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Coburg und Gotba, Anhalt, Waldeck, Lippe-Schaumbura und Bremen. Alle diese Gesetzgebungen haben den Vorzug, daß sie auf dir örtlichen und die für die Dienstboten besonder- in Betracht kommenden Verhältnisse, die doch wesentlich von denen der Industrie arbeiter verschieden sind, Rücksicht nehmen können. In die selben durch reichSgesrtzliche Maßnahmen, wenn auch nur so einzugreisrn, daß den Gemeinden gestattet würde, durch Statut die Krankenversicherung der Dienstboten riazuführrn, muß al« unzwrckmäßig bezeichnet werden. Wenn ein Ausbau der auf die Krankenversicherung bezüglichen Anordnungen als noth wendig erachtet würde, so könnte dies in zweckentsprechender Weise nur aus dem Wege derLaodesgrsrtzgedung erfolgen. * Berlin, 1. Oktober. Die Bedenken, die von ultra montaner Seite gegen die geplante Gustav-Adolf-Feier am 9. December vorgebracht werde», lassen es den „Berl.N.N.- angebrach« erscheinen, mitzutheilen, wie der katholische, von Jesuiten erzogene Kai ser Ferdinand ll. über den nordischen Kriegsdelden dachte. Bei Oppenheim wurde auf dem rechten Rheinuser zur Erinnerung an den Uebergang Gustav Adolf'« über den Rhein 1631 eine Ehreasäule errichtet, auf deren Spitze der schwedische Löwe mit einem vergoldeten Schwert in der Reckten saß. Eie war zugleich rin Denkstein sür dir glückliche Rettung des Königs, der bei einer Rrcognoscirung aus dem linken Ufer beinabe den Spaniern unterlegen wäre. Als nun im weiteren Krieg-lauf die Kaiserlichen auch in diese Gegend kamen, kletterte rin Osficier aus einer Leiter zu der 20 m hohen Säule hinaus und enlriß dem Löwen da« goldene Schwert, um e< dem Kaiser zu überbringen. Winkeln,»»»'« „Hessische Chronik- bemerkt aber, daß e« dem Osficier bei nahe sehr schleckt ergangen wäre. „E- hätte derselbe anstatt der erhoffte» Belohnung und erwarteten güldenen Kette brv- nahe etwa» Höhere», und zwar eine eiserne Kette um den Hals bekomme», veil «r si*s« so t«pf«rs» HsltzsU
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