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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-09
- Monat1894-11
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Extr«-Vril»^, (^salA. »»r mit der Mor«»-N»4-«d». ob»' Postbesördermig >4 AL-, «tt Postdes-rdering X 70 ^„ndnrrschlub fir Anzeigen: Kbend-Ausqob«: vormittag» 10 Uhr. Wvegon-Ansgodo: Nachmittags 4 Uhr. GvMt- mid Festtags früh Uhr. Bei di» Filiale« und «»»ahmeftellen ,» et« halbe Stund« früh«. Anzeigen fi»d stet» aa dt» Brbebtlion za richten. Druck und Verlag von <k Polz in Leipzig Zr 578. Freitag den 9. dkovember 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Da» 11. Stück de» diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für da« Königreich Sachjen ist bei un- eingrgangen und wird bi» zum 24. diefe» Monats auf dem Rothhausjaaie zur Einsichtnahme öffentlich aushänoen. Dasselbe entdalt: Nr. bl. Verordnung, dir Ausstellung von Peirvleuin-, Benzin» und Easmotoeea detreffrnd; vom II. September 1884. Nr. 58. Verordnung zu weiterer Auöiüdrung de« Gesetze» vom SO. Mai 1867, das Befugnis zur Aufnahme von Protokollen und zu Beglaubigungen bei Justiz- und Venvaltungs- bedörden betreffend: vom 17. September 1884. Skr. 53. Bekanntmachung, die Gegenzeichnung der aus Grund des Gesetzes vom 2 April 1884 auSzugebrnden Staats-Schuld» Verschreibungen über bprocentige Renten belresfrnd: vom 8. October 1884. Nr. 54. Verordnung, die Eintragung der Staatsforstreviere in das Grundbuch betreffend: vom 16 Oktober 1884. Nr. 55. Verordnung, die Enteignung von Gruiideigentlnmi für Er» Weiterung des Bahnhof« Chemnitz durch Herstellung einer Rangiranlage bri Siegmar betreffend: vom l8. Ociob« 1894. Leipzig, den 6. November >894. Der Math »er Stab» Leibs,. vr. Grorgi. ttrumbiegel. Bekanntmachung. Jo Gemäßheit de» tz. 1 der Vorschriften für die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der städtischen Wasserwerk» vom 6. Fe bruar 18t« machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Alker» Bllnicke, Walbstraste Nr. 17, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldrt und d«n Besitz d»r hterzu erforderlichen Vorrichtungen nochgrwiesen hnt. Leivsia. den 6. November 1894. Der Math »er Etabt Leibzi, vr. G»or,i. Lolsram. X. 6678. Erle-iat hat sich nufer» Bekanntmachuug vom 11. October 1884. d»n Maurer Ernst Hermann Lßrtng aus Nordhause» betreffend. Leipzig, am 8. November 1884. »»» «»th per erail^Le^tztg' X. L IV, Abt,. II, 1375». Armrn-Amt, Hentjchel. D. Gefunden wurde vor mehreren Wochen »»>» Brutei mit etwa kV» Wart. Zur Ermittelung de» Eigenthümer« wird dies hierdnrch bekannt gemacht. Leipzig, den L. November 1894. Du» P«1t;ria«t »er Ltabt ketbzig. m. 5809. Uretfchnetder. Ml. Die städtische Aparraffe beleiht WerltzONPlere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1884. Dir Eparrakkeii-Drputnttiu. Offene Achutzmannsstille. Bei der hiesigen Gemeinde ist am I. Deeembee 1884 »in» mit Pensionsberechtigung verbundene Schutzmann-iiell» neu zu besetzen. Gehalt 800 », Bekleidungsgrid 80 >1 jährlich. Geeignete Bewerber, welche gediente MilitanS sein und al» solch» mindestens Unterofficiersrang erlangt haben müssen, wollen Gesuch« mit Zeugaiffen in Abschrift längsten» am 14. November d. I. hier eiarrtchen.l Leahsch, am S. November 1884. Der Brmrinbroorftan». Th. Uhlig. Deutschland und Nußland. Unter dem vorstebenden Titel bringen die „Hamburger Nachr.' einen ersichtlich von Varzin au» beeinflußten Leit artikel. testen Wiedergabe un- angrzeigt erscheint. Der Artikel lautet: , Anläßlich des Thronwechsel» in Rußland und anknüpfend an da« Verhalten der Franzosen, wird jetzt in der deutschen Presse vielsach dir Frage erörtert, wie sich da» Berbällniß zwischen Deutschland und Rußland künftig gestalten werde. Einige Blätter empfehlen ol« Richtschnur da» bekannte Wort: „Wir lauken Niem and nach.' Daß Deutschland die« nicht thut, sollte selbstverständlich sein: e» würde ihm auch nicht« nützen, sondern nur schaden. Birtheil bat ein Staat noch niemal» durch .Nachläufen' gehabt; die» wird nur al» Schwäche ausgrlegt, verstärkt die fremden Ansprüche und treibt bei deren schließlich« Nichterfüllung erst recht zum Bruch. Wa« zur Sicherung guter Brri,Hungen zu Rugland aber geschehen kann und geschehen muß, ist die Schonung der russischen Empfindlichkeit, soweit die» mit den eigenen Interessen Deutschland» verträglich ist. Io erster Linie kommt hierbei die Bebandlung der polnische» Frage in Betracht. Wer auch in Rußland Zar ist, die Ansichten und Wünsche in Bezug auf Polen werden immer di^elden bleiben; Rußland wird durch jede Begünstigung der Polen, welche diese in ibren nalwnalen Bestrebungen bestärkt, beunruhigt und von Mißlrauen in die Absichten der Begünstiger erfüllt. Gleicher Schonung, wie die polnische Frage, bedarf der Gezrnsatz Rußland» zu England. Da» Maß von Ver trauen, welche« d,e ruisischen Staatsmänner der Berliner Politik enlgegenbringen, wirb nach den Ereigniste» io Ost- asirn noch mehr als bisher davon adhängen, wie weit dir dentschr Intimität im» England geh». Der Fortbestand de« russischen Wunsches, den Frieden zu erhalten, ist schließlich nicht allein von de» deutsch-russischen Beziehungen abhängig. Rußland kann gegen seinen Willen, zur Sicherung bedrohter Interessen und zur Ausführung seiner Pläne »n die Luge geratbrn, es aus kriegerische Maßregeln antommen zu lasten. Wie ihm dann Deuiichlank gezenüberstebt. ob e» Neutralität zu wahre» vermöchte, hängt in erster Linie von der Richtung ab, welche die auswärtige Politik de» deutschen Reichs bis dahin rin- arschlagen hat; e« hängt davon ab, in welchem M-ße ein Engagvornt Deutschland» für Interessen dorliegt, die nicht in den Nahmen der Kriezsabwrl'r durch den Dreibund fallen und deren Förderung nur im Gegensatz zu den Ansprüchen Ruß land- auf Schließung seiner ^aiiStbür am Schwarzen Meere und aus Expansion in Asien erfolgen könnte. Mit anteien Worten: bei künfiigen Auseinandersetzungen, die Rußland mit dritten Staaten etwa vorzunehmen haben könnle, wird für Deutschland die Möglichkeit, mit dem Zarenreiche in Friede» und sonnt gegen den sranzösifchrn Rrvanckekrieg gesiederl zu bleiben, dadurch bedingt, wie weit sich die deutsche Politik krrie Hand zu bewadren vermochte, wie weit sie sich nicht für fremde Interessen eingesetzt bat. Es giebt Situationen, in denen ein Staat den Eonsrquenzrn seiner srüberen Politik sich auch dann nicht mebr enizieben, kann, wenn er es möchte. Ein dritter Punct, wo sich Deutschland der Enthaltsam keit Rußland gegenüber im Intrrrsse der Fortdauer guter Beziehungen zu ibm zu befleißigen bat. ist die Einmischung in die inneren Ängelcgcndcitcn Rußland», die von der deutschen Presse, von der „Kreuz-Zcitmiz" bi» z»m „Vorwärts" aus den aUerverschiedenstru Gründen oft genug aesorderl wir'., mag c? sich um die Behandlung der Balten, der Juden, ui» Herstellung „verfassungsmäßiger Zustände" oder um sonst etwa» handeln. Wa» die baltischen schmerzen der „Kreuz- Zeitung" betrifft, so erinnern wir daran, daß die baltische Frage zwischen Berlin und St. Petersburg einmal schriftlich berührt worden ist, indem i» de» 60er Jahren Herr von Bismarck seine vertrauliche» Beziehungen zu seinem russische» Erliegen Gortschakow, die damals noch das Ergebniß seine» Pelrrsburger Aufenthalts waren, zur Anregung der Sache glaubte benutzen zu können; die eigenhändige Antwort Gor tschakow'« war aber i» dem Grade von Entrüstung über fremde Einmischung in innere russische Angelegenheiten gefärbt, daß man sich in Berlin liberzeugen mußte, den leidenden Deutschen In den russischen Ostickprooiiizen durch fernere Betonung de» lankSmannschaitlichpn Iureressc- nur zu schaden. Das ist seitdem so geblieben. Die Besürchtung, daß jede reicksdeutsche Einmischung Borwände zur Verschärfung der Verfolgungen bieten würde, ist von maßgebenden teutfchen Persönlichkeiten in de» baltischen Provinzen stet» getbeilt worben; sie baben in Berlin wiederholt gebeten, ihre Lage nicht durch Ein- Mischung zu verschlimmern und ihren Feinten in Rußland nicht neuen Stoff zu Verdächtigungen und «ngrlsfen zu bieten. Aehnlick u.». vir Sache ,n Bezug auf vle Brhnnvlung der Juden in Rußland. Wenigstens war die» die Lage der Dinge unter der Re gierung Alexander» Hl.; ob der Sohn und Nachfolger vierin eine Aeuderuog eintrrten laste» wird, wisse» wir nicht. In diese» Fragen muß Alles der russischen Initiative >m eigenen Lande überlassen bleiben . . . Was schließlich die absolute russische RegieruiigSform betrifft, so kann dieselbe für uu» unmöglich einen Grund abgebrn, den Russen die Segnungen de» EonstiiulionaliSmuS «der gar de« Liberalismus an der Spitze deutscher Heere auszunölbigen und unS mit der sonst keineswegs erforderlichen und unschwer zu vermeidenden Notbweudigkeit eines Kriege« aus zwei Fronten zu be lasten .... Damit wären die Angelegenheiten erschöpft, in denen wir Rußland gegenüber Schonung und Enthaltsamkeit zu üben haben und üben können, ohne un« etwa» zu vergeben; eine Erweiterung derselben kan» durch Vorgänge aus dem Ge biete der auswärtigen Politik eintreten, doch liegt einstweilen kein Anlaß vor, sich mit ihnen zu beschäftigen Alle« Urbrigr muß der Zeit und der Gestaltung der Dmge unter dem neuen Zaren überlassen bleiben. Deutsches Reich. Berlin, 7. November. Da« polnische VerrinS- wesen in der preußischen Monarchie bat wie die polnische Presse in den beiden letzten Jahrzehnten einen ganz außerordent liche» Aufschwung genommen. Innerball' de» deutschen Reiche- werden gegenwärtig etwa 2oOO polnische Vereine ge äklt. Besonder« zahlreich sind im Osten die polnischen land wirtbschaftlichenVerrine. Da giebl es den polnischen land wirtbschastlichen Eeniralverein der Großgrundbesitzer für dir Provinz Posen, der seinen Sitz in der Stadt Posen bat und außerdem zehn große Zweigverrine zählt, sowie einen Verein der polnischen Großgrundbesitzer Wettpreußen« Dann kommen die polnischen bäuerliche» Vereine, vo» denen in der Provinz Pose» l68 und i» Weslpreuße» annähernd 60 gezählt werden. Außerdem giebt eS in Obersckilesien einige Dutzend polnischer bäuerlicher Vereine. Hierbei m»ß auch der Verein zur Unter- tützui-g polnischer Wirthschastsbeamten erwädnt werten dem verbände der polnischen Erwerbs- und Wir» bsckastS > genossenschastrn sür Posen und Westpreußen gehören gegen wärliz 81 Genossenschaften (davon 62 in Posen »nd 22 in Westpreußen) mit zusammen 28 815 Mitglieder» a». Die letzte RechniingSbilanz wie« in Aclivrn und Passiven rund Millionen Mark auf. Polnisch» Gewerbe-, Industrie-, Handwerker- unk kausmännischr Vereine giebt e« >» Posen und Westpreußen 20 t »nd am ll. November soll in Posen «in Verband der polnis'.en Kauslrule sür Posen. Westpreußen, Obrrschlesien rc. begrüntet werden. Auch polnische Turn- und Gesangvereine sind in den letzte»Iabren in größererAnzabl begründet worden. So zäblt man gegenwärtig in West Preußen, Pose» »nt Schlesien 5t Turn- und etwa 3o Gesang vereine. Der polnische Volksbidliolb«lrnv«re>n batte bi» zum St. Ttcember 1893 in Posen, Weslpreuße», Ostpreußen und Schlesien und im östlichste» Zipfel von Pommern nicht weniger al» l26l VolkSbibliotbeke» ausgestellt, und in der Stad» Posen giebt eS zur Zeit lO Auszabestell«» dieser Volt«- didliolbrten. Neuerdings sind auch in Posen und Westpreußen lO polnisch-kalbolische «rbeiterveceine in« Leben gerufen «orden. Dir bedeutendste polnische Verein ist der Veiem zur Unterstützung der lernenden Jugend (der Marcinkoivsk, sche), der Schüler und Studenten mit Stipendien bi» zu 800 unterftützt. Ebenso giebt e« in Poien einen Verein zur Unter- siÜtzung der weiblichen lernende» Jugend Ferner rxistir« sür Westpreußen rin besonderer Verein zur Unlerbützung der lernend«, polnischen Jugend u s. w Rein wisienschaitsiche Zweck« verfolgt der Verein der Freunde der Wissenschaften in Posen mit bedeutenden wissenschaftlichen Saiuinlungen, wissen schaftliche» Geriioarn. Bibliothek und dergl Dir Anzahl bmm'cht» Verein« in Mittel- unk Westdeutschland ist ebeusall» beträchtlich. In Berlin und seinen Vororten wo insgesammt 55 000 Polen leben, zäblt man 69 polnische (katholische) Vereine und außerdem noch niedrere socialistische Zirkel. In der Provinz Sachsen werden 20 polnische Vereine, in Hannover und Schleswig-Holstein 5, in Westfalen 55 und in der Nbeinprovinz 2l polnische Vereine gezählt. Der polnische Verein z» Bottrop in Westfalen bat über 500 Mit glieder. In den größeren Städten des Königreich» sa»srn. wie in Dresden, Leipzig, Ekemnitz rc.. ebenso im Braunschweigischen, in Stettin, in Hamburg und anderen größeren Städte» Deutschland» existier eine Reibe pol nischer Vereine und Elut^. Dazu kommt eine Anzabl polnischer Vercin-banken, größerer polnischer Actiengesrllschaft-n, polnischer Actirnbotel». eine polnische Lebensversicherung«- Gesellschaft ,c In der stabt Posen giebt e« ein balde« Dutzend Bankinstitute polnischer Vereine. Auch polnische landwirlbschastliche ParceUirung« - Genossenschaften, Melio- rationS-Gesc'Ischaktrn rc. sind in den letzte» Iabren in Posen, Westprclißcn und Obrrschlesien in» Leben gerufen wordco. Außerdem giebt e« noch eine ganze Reibe rein religiöser polnischer Vereine, GescUigkeilSvereine, Tbeakervereine rc. Q Vrrltn, 8. November. Daß bei der ersten Bcratbung der Umsturzvorlage im Reichstag die ganze innere Situation, wie sic sich durch den Kanzlerwechsel gestaltet bat, einer gründlichen Erörterung unterzogen wird, ist un ausbleiblich. Irgendwo muß sic dock antnüpsen, und bei diesem Gegenstand ist sic mehr am Platz, al« bei einem andern. Man wird dadurch vielleicht vermeiden lönnen, daß diese Debatte noch einmal bei der ersten EtatSberalbuna ver anstaltet wird, oder man wird doch erreichen, daß der Nabin abgesä'öpft ist und damit die Neigung geschwächt wird, »oä, einmal die sachlichen Verbandlungen durch lange Abschweifungen auszudalten. Man nimmt an, daß Fürst Hohenlobe die Vor lage im Allgemeine» cinleiten wird, deren Vertretung im Einzelnen dann der Minister von Kölker übernehmen dürste. V. Berlin, 8. November. (Telegramm- Ter Ktttser verblieb gestern Nachmittag im Arbeitszimmer und erledigte RegierungSgcschäste Zur Abendtasel im Neuen Palai« halten Ei»ladu»gk» erhalten: die Herzogin Adelheid von SchleSwig- ' olstei», Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen, und Herzogin Johann Albr>><t>» —-> stsolge. 4».->e früh unternahmen der Kaiser und die Kaiserin einen gemeinsamen Spazierritt in die Umgegend von Potsdam. Nach der Rückkehr Hörle der Kaiser den Vortrag de« Krieg« Ministers und arbeitete daraus mit dem Generaladjutaine» v. Hadiike. Dann empfing der Kaiser den Präsidenten des «evangelischen Lberkirchcnr.tthS v. vr. Barkhausrn, Mittag« batte der italienische Divisionscoinniandeur, Viceprasident der Eominission für internationale Ertmcssung, Fcrrero, die Ehre des Empfange«. V. Berlin, 8. November. (Telegramm) Der „RcickS anzeiger" schreibt: Beim 2. Bataillon de« 3. Posenscken In- santerie-RegiinenlS in kklouuu sind am 5. »nd 6. November Ptaue». und laruirrtrunkuuie» in großer Zabl vvr- gekommen. Das Austreteii weist aus eine gemeinsame, schäd liche. dein Wese» nach noch uichi genau ermittelte, jeeensall« ganz vorübergehende, nicht mehr sortdauernde Einwirkung bi». Ter Verdacht auf Ebolera, welche kurz vorher in einem bei Glogan gelegenen Dorse sestgrsteUl worden war, ist nach den» Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen und nack den. Verlause der durchweg leichten Erkrankungen au-zuschließe». Bereits am 7. November sink säst sämuitlicbe Ertränkte genesen, auch bei den wenigen »och in Behandlung befindlichen Mannschaften liegen bedrohliche oder schwere KrankheitScrscheinungen nicht vor. V. Berlin, 8. November. «Telegramm.) Der .Reich« anzeiger" erklärt die Mittbeilung der „Deutjchen Tagrlztg", daß rin neue« ißtzrrrtr»Ne»leWeut vom obersten Kriegsherrn begnlachlet worden sei, und daß dir Einführung bei brr Infanterie nur noch eine Krage der Zeit wäre, sür salsch. X Berit«. 8. November. (Ir leg rann») Im nächsten preußischen Etat ist der „N. A. Z." zufolge, wiereruni eine nickt nnerbrdliche Beriurhrunu ber BtchterfteUen vorgesehen V. Berlin, 8. November. (Telegramm) Der „Norkd. Allg Ztg." wird die Nachricht, daß Ober-RegierniigSrath b. Wilmomskt zum Ehef der Reichskanzlei auSersehen sei, als richtig bestätigt. 8 Berlin, 8. November. (Privattelegramm.) Die „Nationalttberale Eorrespvndenz' erfährt, die Rrtchssinau^ rrsorm sei nickt ausgegeben worden und könne nicht aus gegeben werden; obne dieselbe hätte dir Tabalsabrikatsstcuer keine Begründung. DitsAu-cinandersetzung zwischen,dem Reiche und den Einzelstaaten je, Hauptsache und bleibe eine absolute Notbwendigkeit, wenn auch aus Ueberweisungen verzichtet werden müffe. 6. Berlin, 8. November. (Privattelearamm.) Die ,Nat Z.' schreibt: Di« Vrrbandlungen mit Herrn Vr. k«ch wegen Uebernahme de» preußischen Justizministerium« haben sich, wie wir erfahren, m letzter Stunde zerschlagen. Wie nützlich in manchen Beziehungen es auch gewesen wäre, wenn Herr Vr. Koch da« Justizministerium übernommen hätte, so kann man sich seine» Verbleibens an der Spitze rer Reich-bank doch nur freuen. Die Frage der Neubesetzung de« Justizministeriums dürste, wie manche andere, zunächst rnbcn, da Fürst Hohenlobe gestern Abend nach Münch«» und Straßdurg abgereist >st und erst in etwa zehn Tagen nack Berlin z»rücklrhrt. Daß Herr von Schilling dem nächst zurücktritt, steht sest, und zwar dürste sein Aus scheiden noch vor dem 12. Deeembee, an welchem er be kanntlich sein süliszigjährige« Dienstjubiläum feiern würde, erfolgen. Di« Ansicht, daß »och weitere Personal- Veränderungen brvoestehtii. erkält sich in woblunterrichletea Kreisen. 8 Berlin, 8 November. (Privatteleqramm) Dir (vom .8e,pz. Taaedl.' nickt erwähnte) Miitheilung de» .Volk»', daß Graf Eaprwi Vr. Kurl Beter« den Besuch de» Eommerse» de« Verein« deutscher Studenten verboten habe, bedarf einer Richtigstellung. Der Verein beabsichtigte, am ls. December «inen Eolooialcommer» zu »eranstaltrn, und batte Vr. Peter» grdetrn, den Hauptvortrag zu halten. Vr. Peter» hat hierzu die Genehmigung de« früheren Reichs kanzler» nicht erdalten — Da« lieberale Wablcomitä für den Kreis Kolben bat unter Berufung auf .die Principie» der Partei" ausgesordert, bei der für Bernburg-Kölben erforderlichen ReichStagS-Stich- wadl sür den nationallideralen Eanbidaten Pros. Fried- drrg zu stimmen. Dazu bemerk» die „Freisiunige Aeitunz": .Die Freisinnige Voltspartei, welche die Äus- ttellung der Eandidalur Baumdach veranlaßt hatte, ilcbl dieser -Aufforderung fern. Der »liberale Verein" in Kolben, welcher dir Eankikatur Baumbach erst in rinem späteren Stadium unterstützte, stellt nickt aus dem Boden der Frei sinnigen Volkspartei und ist deshalb auch un Vereinskalenter derselben nickt a»fgefübrt/' — Praktisch bedeutet diese Ver wahrung de« Richker'schen Blatte« eine Unterstützung de? socialdemokratischrn Stichivablcanbidaten. — Herrn Eugen Richter widerfährt da« Mißgeschick, von der iki» politisch nahe siebenden .Franks. Zig." der rüpelhafteste uuter den vielen Rüpeln der deutsche» TagcS- prefse genannt zu werden. — Die Entscheidung der Frage de« Fortbestände« der Inspektion der Jäger und Schützen ist in ein neue« Stadium getreten. Wie die „V. Z." dort, dal der Kaiser Berichte hierüber von de» säuimtlichen c-nniantirendcn Generale» eingesordert. Sehr nambaste Persönlichlciten unter diesen haben fick, nach dem genannten Blatte sür die Auflösung «»«gesprochen. E« wären da» etwa 30 000 die au» dem Msiilairetat au«zuscheiten hätten. — Wir haben bereit« berichtet, daß am DienStag sechs socialdemokratische Versammlungen stattgefundrn baden, die sich mit den Beschlüssen des Frankfurter Parteitage- beschäftigten. Die Genossrn de« lll. Berliner Wahlkreise« nahmen dabei folgende Resolution an: .Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen und der Haltung der Dclegirlen des dritten KiriseS a»s dem Partei tage. nicht aber mit allen Beschlüssen de« Parteitages ein verstanden. Sie fügt sich zwar denselben, verspricht aber ein wachsame« Auge über alle Vorkommnine innerhalb der Partei z» halten »»d einzelne abgelehnte Anträge aus dem nächsten Parteitage wieder cinzubrmgen.' * Kiel. 8. November. «Telegramm ) Prinz Heinrich von Preußen ist beute Vormittag, von Darmstadt kommend, tztrr «vtevr» <gL,»»»«>.»«» ) - Bruuaschweig, 7. November. Gestern fand die zweite große sociaidemokratische Volk-Versammlung in Sachen der bekannten Ealwer'schen Broschüre statt. Dieselbe verlief inreß rrgebnißloS, »ach verschiedenen Reden sür und gegen die Broschüre wurde die Besprechung obne weitere» Beschluß beendet. Die Gegner Calwer'S batte» c« nicht ge wagt, einen solchen vorzusck'lagen, um sich nicht einer Nieder lage anSzusetzkN. die tbiic» gewiß zu Theil geworden wäre. Es zeigte sich später bei der Wahl eine« Vertrauensmannes sür die Partei, daß die Aiibänger Ealwer « die Medrheil in der Versaminlung batten »nd daß die Gegenpartei — deren Fübrer sich allerdings durch die Ealwer'schc» AuSsübrungcn getroffen füblen können — vorläufig in dem Kampfe um die Herrschaft innerhalb der Braunschweiger Socialdcmokralic unterlegen ist. — Eine anarchistische Versanimlung konnte nicht stattfinden, da nur acht Personen erschienen waren. lH vkaidcbu»g. 8. November. TaS ArbeitSnachwei»- bureau der Gewerlichasten batten im dritten Quartal l557 Personen ausgesucht. Für Männer waren 46 t Stellen angemcldet, dock konnte da« Bureau Mangels binreicheudcr geeigneter Kräne nur 348 Stellen besetzen. Auch an ge eignetem weiblichen Arbeit-personal seblte cs. Für die vacanlcn 72 Plätze konnten vom Bureau nur 46 Bewerber nach gewiesen werken, die auch eingestellt wurden. * larmstabt, 8 November (Telegramm.) Neueren Dispositionen zufolge reist der Großderzog am 13. No vember nach Petersburg ab. (Wiederholt.) * karlsrnbr, 7. November. Heult fand «ine Delegirten-Ver- sammliiiig der 1000 Mitglieder umfassenden Betriebs-Kran ken- caile der Eilenbadnarbeiter statt. Seiten« der General- dlrection wurde d»rjelben eröffne», daß st» in Zukunft die »ranken- caffe nuch aus di» Familien.A ngedörigen bis zu 14 Jahren „„»dehnen werde Dl, ttoften steigern si» um I Proc., von denen ein Drillet die Gencralvirectian, zwei Drittel der Arbeiter tragt. Tie Lasse wird nach dieser Bestimmung sür circa 40 000 Perione» zu sorgen haben. Bon den Gejamimlaflen tragen die Arbeiter 2'/, Proc., die Generaldireclion l'/, Proc. * Ltutt»art, 7. November. Di« evangelische Lande« synodr nahm beut» den Artikel des Gesetzentwurfs, be treffend Religion«reversalirn, an gemäg dem Antrag Braun, wonach die Kirchrnregierung besteben soll ans drei evangelischen Mitgliedern des Geheimen RaibS, trn Präsidenten des EonsisloriuniS und der Synode, sowie einem ren der Olerkirchendedörke und dem Synovalausschuß zu wählenden Generalsuperintenvenlen. * Br»en»bnr8, 7. November. In Sacke» de- Fuck« mübler Waldstreite» wird auch nach den amtlichen Ans klärungen, noch mebr al« da« Vorgeben de« Mitttair«, die Frage erörtert, ob e« überhaupt nolbwentig war, Militair zu requiriren. Diese Frage wird fast allgemein verneint. Man erinnert an die Hemaurr Afsaire, bei der e« sick um einen wirklichen Ansrubr in aller Form bandelte. Mebrere Eivilpersonr» waren dorl i» der gefährlichsten Weise an Leben und Eigeiitbum bevrobt, Gendarmen waren geschlagen, dem k. Beziilsaiiilmann waren die Zäbiie einzeftoßen worden — und dock« wurde Militair nicht reguirirt. «Allg. Z.) * München. 8. November. (Telegramm.) DerReichS« kanzler Fürst von Hodenlode ist in Begleitung seine» Svdnr«. de« Prinzen Alerander, heule Vormittag dier rin ge troffen. Am Babnbcfe batten sich der bayerisch« Minister präsident Freiherr v. ErailSheim und der p^ußische Gesandte Freiherr von Tdielmaun zum Empfange einzijundeii. (Wdb) Lesterreich. Ungarn. * rr«b»«n. 8. November. (Telegramm.) Gestern und beute fuhr in ren Schachten in Domdrau, Orlau, Lazy und Poremba ein Tbeil der Belegschaft, tbeil» zu 10-, «heil» zu Sstündiger Schicht ein. Morgen wird eine normal« Ansahit zu lOstündiger Schicht rrwartel. * Best. 8 November (Telegramm.) Dir meiste« Blätter, auch d„ Oppositionelle», «adeln auf» Schärfst« di«
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