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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-10
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Autor
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Erschein täglich früh 6'/, Uhr. Lrt«ti»» uni Lkpkdilisu IohauueSgaffe 8. Hyrrchstuu-ku irr UeiarU»»: BormittagS 10—1? Uhr. Nachmittag- 5—8 Uhr. Wir »u N»<i,.»r r>»,N-»d,er MomNrr«,», »»«, sich dt« «rt»U»» »ich« »«rdiadltch. >,««»«« her für hte «ichM»>«e»h« Nummer kefttmmte« I«ser«te a« Wochrntage« hl« 6 Uhr Nachmitt«,«, au Leun- u»h Feftt«,en früh hi« '/,» Utzr. Zu den Filialen für 3ns.-Annahme: Ott» »emm. Universitätöstraße 1. Laut« Lüsche, Katharlueuftr. 23 pan. a. Kön,g«platz 7, nur bi« '/.z Uhr. mniger.TagedlM Anzeiger. k»Mft> P-M»,Ä,>>«,««!.«»»><»- «»UlMttmM ^ 131. DonnevStag den 10. Mai 1888. - > Abonnement-prek» vierleljährlicki 4>/, Mk iacl. Briugerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 M!. Jede einzelue Nummer 20 P' Beleqrremplar 10 Ps. Gebühren sur Extrabeilagen li» Tageblatt-formal gesalzt) ahne Poftbeivrdentng M Mk mit Poftbeförderung 70 Mk Znlrrate 6gefpaltenc Pttitzeilr A) Pf. Größere Schriften laut uns. PreiSvrrzeichmst Tabellarischer >. Ziffrrnsatz »ach hühenu Tont. Nrrlamrn unter dem NedactionSstrich die 4gespalt. geile SOPi., vor denFa Milien Nachrichten die Kgeipaltenc Zeile 40 Ps. Inserate sind stet? an die »r,e»,ti«« zn senden. — Rabatt wird »ich, gegeben. Zahlung pr»«i>ua>er»uüo oder durch Post- Nachnahme. 82. Jahrgang Amtlicher The«. Ziehkinder betreffend! Freitag, dem II Mai 1888, SkachmtttagS vo« 2 Uhr «h i« «aisersaale »er «entralhalle. Die Vorstellung erstreckt sich aus alle, bei sremede« — nicht verv»a»dtr» — Personen in der Stadt Leipzig gegen ein festgesetzte« Ziehgeld untergebracklten, «och nicht schalpfitchttge« Kinder, und werden dir Ziehmütter, welche aus Erfordern Auskunft über Namen. Stand, Geburtsort, Alter und sonstige Familienverhältnifle der außerehelichen Ellern de« betreffenden Kinde« zu geben in der Lage sein müssen, hierdurch ausgesordert, die Kinder gedachter Art am obengenannten Tage im bezeichiirlea Locale dem Herrn Ziebknrerarzte unter Vorzeigung de- Zieh», be ziehentlich TontrolbucheS vorzustelleu. Unentschuldigte Derabsäumung der Vor stellung de- KtudeS verwirkt die Berechtiguug zun, Halten von Ziehkindern. Leipzig, am 7. Ma, 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. (Ärweuawt.) "°lf. L st. 199. Lubmig-Wol Wendt. da» Uwherlaufen von Hunde« betr. Da die Bestimmung in ß. 84 de« Straßenpolizei-Regu- lativ«, wonach grofte und starke Hunde, welche beim freien Umher- lauscn öffentliche Anlagen beschädigen. Borübergehende gefährden und insbesondere Kinder In Gefahr bringen können, umgerissen zu werden, auf der Slraße nicht frei UN,herlausen dürfen, sondern an kurzer Leine zu führen sind. noch immer nicht genügend beachtet wird, so bringen wir dieselbe bierdurch in ernstliche Erinnern»^ Außerdem wiederhott sich auch i„ diesem Jahre der alte ilebelstnnd, daß unsere Anlagen den Tummelplatz für Hunde aller Art bilde». Wir haben daher den Caviller ailgewiesen. diejenigen Hunde, welche sich auf den gepflegte« beziehentlich ein- gefriedigte« Thrtle» unserer Aulage« », Stadt, Bor- ftäote» und Park« umbertre»be„, nach Möglichkeit sauge«. lieber solch« weagesangene Hunde wird laus von 3 Tagen» wenn sie nicht bi« dahin voi gegen Erstattung der Fang- und U»terhall«gebühren abgeholt werden sollten, anderweit verfügt werden Diejenigen Besitzer, welch« ihre Hunde an drn bezeichnet«! Orten frei nniherlausen lasten, gewärtigen außerdem eine Geldstrafe bi- zu 00 Mark oder entsprechend« Hast für jeden Fall- Leipzig, den 3. Mai >838. Der Rath ««d da- Poltzeiawt der Stadt Leipzig. IX. 2903. vr. Georgi. Bretschneider. Hcniiig. Die Ausführung der Ted- und Maurerarbeiten für da- Reinigung-aebäude. da« Regenerirgeoäude, da« RegulirungSgebäude. sowie für da« Wagehäu-chen und da« PsörtnerhSu«chen bei dem ErnenerungSba» der 1. Gasanstalt soll zusawwen an einen Unternehmer in Accord verdungen tverden. Die Zeichnungen und Bedingungen für dies« Arbeiten liegen im Bureau der Gasanstalt H in Connewitz au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „RetnigwngSgebäude re. — Erd- «ad Maurer arbeite« für die 1. Ga»a«stalt" versehen in der Nuntiatur de« Rathe«. Ralhhau-, 1. Etage» und zwar bi« zum Mittwoch de« 83. Mai d. 2«, -tachwtttag- S Uhr, «inzureichen. Der Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere das Recht vor. sämmtliche Offerten abzuleynen. Leipzig, am V. Mai 1888. De- Rath- der Stadt Leipzig Deputation z» de» Ga-anstalte« Di« von der Unterzeichneten Behörde am 22. September 1884 für MagSalenr Auguste kietzltiig von hier a uSgestcllle Dienstbuch ist vor längerer Zeit in hiesiger Stadt verloren gegangen »ud im AusfindungSsalle anher abzuliefern. Leipzig, am S. Mai 1888. Du« G»N,el.««t »er Gt«»t Leipit,. IN. ISS«. «retschnetdrr. «. Erstatteter Anzeige zufolge ist da« für Iusef Tittert au« Bold» bach unter Nr. 16 am 2. Januar 1680 vom Amt-vorsteher in Altbatzdors ou«gestellte Dienstbuch vor längerer Zelt verloren gegangen, «ir bitte«, dasselbe im AusstndunaSsalle an na« abaallesrrn. Wir bitte», dasselbe im AusstndungSsäkle an na« abzalie Leipzig, am 8. Mai 1888. Das Pelizeiamt »er TtnSt Lechzt«. I. 2079. Brelschneider. Ggmllr. Bekanntmachung. Die zu dem Neubau dc« linke» Flügel- »„sere« Schulgebäude« erforderliche» Maurer-, Zimmer-, Ttein- metz-,Jsoltrutzrgs-,Hlempner- und Bedaevungsarbeite«, sowie die Eisenronttrurlian soll velgeae» werde«. Berücksichtiat Iverdra »ur Gewerbetreibend», welche Einwohner anseee- Orte« sind. Kostenanschläge »nd Brdingnngrn kSnnen leiten« her Hrwerbrr in der Schulrzpedition gegen Entrichtnng der «chrethgehlchreu l« EtN» vsana genommen resp. eingesehen werden. Die Kostenanichläze sind di» lpäiesten« de, th. p M. bei dem Unterzeichnete» Barschen den eiiizvreichen. Der Schulvorstans behält sich die Sl^wahl miter de» Bo» Werbern vor ^ «ohli«, den 7 Mai 188« Der rchuipneftuu». Iuliu« N»h»IPH,^rs. fstr Di« Ausführung der Stet««rtzarbeite« das ReinigungSgebäude, iebäii da« Regenerirgebäude, da« RegulirungSgebäude, sowie für da« Wagehäu-chen und da« Psörtnerhäu-chen bei dem Erneuerungsbau der I. Gasanstalt soll zufau»«e« an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Zeichnungen und Bedingungen für diese Arbeiten liegen im Bureau der Gasanstalt II in Connewitz an« »nd können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerte» sind vcrsiegrll »nd mit der Aufschrift: „Rei»igu«g»aebä«de rr. — Lteinnietzarbciten für die I. Gasanstalt" versehen in der Nuntiatur dc« RalheS, RathhauS, 1. Etage, und zwar bis zum Mittwoch, den 23. Mai h. A. Rachmittag» S Uhr einzureicken. Der Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere daS Recht vor, sämmtliche Offerten abzulehnen. Leipzig, am 7. Mai 1888. De- Rath- der Stadt Leipzig Deputation z« den Ga-anstalte». Vrkanntmachung. Die LocalitLten dcr Rechnung«- und Cassenverwaltung der Gasanstalten (Ritterstraße 6, I.) bleiben wegen vor- zunchmender Reinigung Freitag, de« II. Mai d. I., geschloffen. Leipzig, am 4. Mai 1888. De- Rath- der Stadt Leipzig Depptatlm» zu drn Gasanstalten. Di« Inhaber der al« verloren, vernichtet oder sonst als abbanden gekommen angezeigten Pfandscheine Ickt. V 59 285, 59 409, 79 84'., 92 037, lüt. W 16 992. 19 135, 35 247. 35 248, 35 25t, 37 696. 39 476. 43 640. 46 581, 58 044. 58 045, 58 046, 58 047. 58 048. 58 049, KI 263, 61 264. 6l 265. 61 266. 73 149, 77 162, 77 173. 77 700, 82S81. 84 088, 84 251, 90 921. 93 830, 96 749. 99 062, Lat. X 706l, 10 104. 12432, >50l2, >5665, '.7 894, 19691, 26 308, 27 236. 28 7 «0. 30 599. »3548. 36977 werden hier- durch ausgesordert. sich damit unverzüglich und längsten« bi» zum Ablauf von 30 Tagen nach der auf jedem der Scheine be merkten Bersallzeit bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der LeihhauS-Ordnung gemäß den Anzeigern die Pfänder auSgeliesert und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werden. Leipzig, den 8. Mai 1888 Die Verwaltung deS Leihhauses und der Sparkasse. Wohnnngs vermietlMg Die in der I. Gtage teS der Sladtgemeinde gehörigen HauSgrundstücke». Salzqästche« Rr. 2 geleg-,>e. an« Dorsaal, 7 Stube«, mehreren Kammern, 3 Boden- unv 2 Keller-Adtheilungen bebende Web, mig soll vom I. Oktober d. I. an gegen halbjährliche Kündigung Mittwoch, den 23. diese» MouatS, Vormittag- II Ndr aus dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 16, an den Meistbietenden anderweit vernnethet werde» Ebendaselbst ans dem großen Borsaale liegen die Ber miethungS- und VersteigernngSbcdingungen schon vor den« Termine zur Einsichtnahme an«. Leipzig, drn 3. Mai 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 2814. t)r. Georgi. Krumbiegel. Grwölbt-Vkrmiktliling. Da« in der Hausflur de« cer diesige» Eiadtgemrinke ge hörigen HauSgrunvstückS Salzgäßchen Rr. L gelegene, bisher zum Verkauf von Backwaar.n verwendete Gewölbe soll vom I. Oktober d. IS a» Freitag, den l». diese» Monat», Vormittags II Uhr, aus dem Ratbbause, 1. Eloge, Zimmer Nr. 16. gegen halb jährliche Kündigung an den Meistbietenden onderweil vermielhel werden. Ebendaselbst auf dem großen Saale liegen die Bermiethung« und BersteigerungSbedingungen schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 1. Mai 1888. I». 2066 Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Krumdiegcl. Vekanlltltmchullg. Die diesjährigen -ffeittlichrn nurnlgcltltchen Impfungen werden in der Leit v»« 4. Mai di- «it 1«. Juli 1888 an jede« Freitage, Nachmittag« »an V,8 bi» '/.» Nhr. i« Tchspßkkler-Nesianraiit durch dkl, Impsarn Herrn 1>r. meel. Kohl vorqenvnuiie», welchem je 8 Tage darauf (Freitags, Nachmittags '/,» Uhr) »er Impfling rdrndasrldst »orgestrllt wrrdcn muh. Nach dem Impsgesetze vom 8. April 1874 haben sich der Impfung zn unie ziehen: n. ale t« Jahre 1887 gedarenrn kinver, sowie die, weiche ,ii den flaueren Jahren nnpspflichtiq waren, aber erst rin- avr» zweimal ersalgino „rimpfl «der kranttzritSiialdrr nnaeiinpst gevlirhen dez. »vn drr Impfung auSgrschlossen wardr» ftn»; b. ahr tm Iavrr >876 grdarrarn A-glinge hiesiger Schulen. s»»ie »ir, welche in »eu Iatzrrn 1874 nu» I87L gedaten. adrr 1886 nup 1887 ersalglas »r- !»»f» «Per kranktzriishalder «uirtwpst »edlirdrn End. Unter Hinweis aus die in st. 14 de« angezogenen Gesetz-» ange. drahien Strnte» Hnbe» Ettern. Lstegeeltcrn nnd Bvrrnniider sich strrag daraach zu richirn bez. die von der Impfung etwa desi eienden prw»Me»14ichat Zengmffe bez. Impfscheine in der Imps^hrpedtt,«» Katzh»»«» 1. Ewae. Znnmer »r. 10. »«»«It»,. Nendnitz, ^-4. April 1^ Der Geweinp«»»rf«»tt» ^ - Gr«»»I. 1lcltt»nilai>ll,»ns. Uttsrrr. do! Aüdrci' «r v 3- Nichtamtlicher Theil Denlschland und Frankreich. Die Beziebuiigen DenlschlandS z»^Frankre>ch ^^n ne »beit laugrr Zeit so 9esk-"'nt. v/>V "" neueste der Lage de« Niich,erneu, der von '"'"N. si"^ "'s, qüt NA Geaenw<?rl/t-e, den Hanvel-beziel'ungen. welche zw'scbe' Ländern bestehen,, »n. Rücksicht , d" Sttlin g welch- die Franzosen .n Kum. und W^' ck>^ em nebmen, erscheint .« nahezu unmöglich. Frm re" a der Sphäre der CnUnr und Civililar on ge ttqen^zu^ bettachle" e« wird dadurch ein ans k'e Tauer unerträglicher Znsiand geschaffen, welcher unter alle» 11»,. siänden beseitigt werden muß. Auch v.e ^°'wnn haoen m, ihren sranzön'chei, Nachbar» ,,nd S!anime»ge,,offe>, > '^ster Zeit so schlimme Erfahrungen gemacht, dag d>e Urberlchr ttttia der französischen Grenze von .lal,„„schen Zeitungen m,l veni Schritt ,» die Barbarei verglichen worden ist. ^ scheint uns nicht richtig, sich dabei zu beruhigen, die Sache muß vielmehr aus diplomatischem Wege eingehend »orterl worden -ud man muß »ach Mitteln um b>e,en , „pvee >ven Rohheiten e.u Ende zu machen. Da« B-fleden einer denlscheu «!-kschast in Pari« und einer französischen Botschaft in Berlin, die amklicbe Thätigkeit deutscher und französischer Eonsnln in allen großen Städten Helder ISnder ist daS Zengniß dafür, daß zwischen ihnen ei» friedlicher, auf ter Grundlage de- heutige» Stande» der Civilisation siw eiitwickelnrer Verkehr besteht. Ein solcher schließt Vorgänge, wie sie sich jüngst in Belsort abgespielt habe», au«, und deshalb ist daS Verlangen gerechtfertigt, daß die ge schehenen RechtSvcrlitziii'gcn sorgfältig nntersuchk und streng bestraft werde». Die französische Regierung mag bei diesem Streben den größten Schwierigkeiten gegenüber stehen, aber sie kan» sich der Verpflichtung nicht eiilzichc», alle-, waS in ihrer Macht stchl, zu lbu». il»l Deutschland Genugthuung zu verschaffen. Die französische» Oisiciere, welche durch ihr schmachvolles Benehme», die ansgeregte Menge förmlich in ihrem Beginne» bestärkt und zu weiteren Ausschreitungen ermuntert baben, müssen dafür bestraft werden, und Herr Freycinet wird bei diesem Anlaß zeige» können, ob er die erforderliche Achiung al« Kriegsminister bei der Armee besitzt, um seinen Beseblen Geltung zu verschaffen. ES giebt »och einen anderen Slandtpunct. und da- ist ter, daß Denlschland die Franzosen, welche sich zügellos ihrem Haß gegen Deutsche überlassen und deutsche Staatsangehörige mißhandeln, alS nnznrcchnuiigSsähig betrachtet und sie deshalb widerstandslos gewähren läßt. Soweit geht aber selbst der Nüchterne nicht, welcher aus offener Straße von einem Be trunkenen angesallen wird; der offenen Gewalt setzt er die entsprechende Gegenwehr entgegen und sorgt dafür, daß die Organe der öffentlichen Sicherheit dem Unfug Grenzen sehen. Die öffentliche Sicherheit wird in dem vorliegenden Falle durch die französische Regierung verbürgt, »nv wen» sie sich auch kaum gegen rechtswidrige Angriffe im Lanke selbst zu schützen weiß, so muß sie dock wenigsten« den Versuch machen, de» mißhandelten deutsche» Studenten Genugthunna zu verschaffen. Wenn nicht« Andere- dadurch erreicht wird, so ist e« wenigste,.- die Auf« rechtbaltung des Grundsatzes, daß die Angehörigen eine« Staat-, mit welchem Frankreich in Frieden leist, nicht grund lose» Beleidigungen und Mißhandlungen in Frankreich au«, gesetzt werden dürfen. Tie Franzosen baben in dem Fall Sckmäbele und bei dem Fall Kauffmann einen Grad von Empfindlichkeit gezeigt, ber weit über da« Maß dessen hinan«- ging, wa« sie mit Recht zu beanspruchen hatten. Die fran- Mlcke Regierung würde also »ur den allergewvhnlichsten Anforderungen an internationale Höflichkeit entsprechen, wenn sie der deutschen Regierung ihr liefe» Bedauern über da« Geschehene auSdrückle und damit die Zusicherung verbände, daß sie nach Kräjle» bemüht sein werde, Wiederholungen zu vermeiden. Wie die Sache» heule liegen, ist Frankreich Deuischrn uiw solchen, die skr Deutsche gehalten werden könnten, wie Schweizer» und Oesterreicher», völlig verschlossen- za. e» ist sogar vorgekommen, daß Angel'örige der englischen Nation, die sich doch durch einen an-geprägten National- charakler schon ,n ihrer äußeren Erscheinung kennzeichnen. Belästigungen auSgeseht waren, denen Reisende ,n andere» ländern nicht zu begegnen pflegen D,e Angelegenheit ist von internationaler Tka weile und muß mit größtem Ernst weiter v.'rsolczt werden. Angesicht, solcher Vorkommnisse, wie da« in Belsort. scheint t,c Stellung, welche Boulanger zur KrieqSsrag. 'a7we'l,.'. ''7. rw'ifelbas.en L'cktte. Er' ist l'-„.ülst sU« KriegSaPl-stel. welche ihm die össent Wer me iukrkh.ilr hat. in seinem Buche r die reulscbe Invasion, abzulebnen. aber er bat da» in vrn Zweifel nicht hebt, «l, seinen Wnae?rttl!^5i"ü ke« Kriege«Frankreich noch wendiaÄt^ vi? "7a'.ab-r zugleich betont er die Not? ^ » nationale Bertbeibiguna zn organisiren. weit be7 8k"vtmgk werden könne, zu di« Durch solche Lwe.dentigkeite,. wird BatrÄÄ^ beseitig,.sondern erhöbt Die d ^l.gt b.e Richtigkeit dieser Aufiaffung. indem ^v-b'wnlräger der Nationalpark-, ernennt S» wwd dabe, st.,« Täuschung aufrecht erhalt..,. c,ß sich Frankreich im Zustande der Bertheidigung befindet, während e- j„ Wahrbrit stet- in dez Offensive geblieben ist. von der Kriegserklärung der 19. Juli 1870 bi« zu der Beleidigung deulscher Studenten in Betsort. Frankreich befindet sich heute im Zustande einer Art von Anarchie, zwe, Gewalten von etwa gleicher Macht streiten mit einander um den Vorrang. Präsident und Regierung der Republik, die vor Kurzem noch sich einem ungehorsamen General gegenüber befanden, sind heute Boulanger gegenüber j„ rie Berlbridigung zurückgedrängk. Bei der Rundreise Carnol'S in Weslsrankreich traten ibm vielfach Huldigungen ür Boulanger entgegen, und wenn diese in die zweite Linie gedrängt wurde», so war daran dir Entfaltung de« ganzen amtlichen Apparate« Schuld, welcher der Regierung zu Gebote steht. Von diesem Borlheil wird die Regierung auch bei drr Reise Doulanger'S in da« Nordtepartement Nutzen ziehen, aber eS fragt sich, ob der Erfolg den angewandten Be- mübunqen entsprechen wird. Bonlangcr genießt bei seinen Wähler» aroßc Sympathien, da« hat die große Zahl derselbe» am l5. April bewiesen und seine Reise hat den Zweck, vor Frankreich darzuthun. daß der Name Boulanger in diesem Lande mehr zu bedeuten hat. als dcr de- Präsidenten der Republik. DaS Programm für die Reise ist so gewählt, daß Boulanger Gelegenheit findet, seine Popularität in allen Parteitage»» zur Geltung zu bringen. Auch di« Arbeiter i» den Kohlengruben von Anzin werden ihren Abgeordneten begrüßen und ihm zu erkennen geben, baß sie de« Wortes eingedenk sind, welche- ihnen Boulanger einst zuries: „Die Soldaten werden ihr Brod mit den hungernden Arbeitern theilen". Solche Mittel zur Begründung der BolkSthllmlichkeit stehen der gesetzmäßigen RrgierungSgewalt Frankreich« nicht zu Gebote. * ^eipziii, 10. Mai 1888. * Der Durchlauchtigste Herrenmeistcr de« Johanniter- Orden«. Prinz Albrcchl von Preußen, hat unter dem 24. März cr. an Co. Majestät de» Kaiser »nd König e», Huldigung-schreibe» gerichtet und von Allerhöchst- demselben daraus am 3l. desselben Monat« eine so überaus gnädige Antwort erhalten, daß Se. königl. Hoheit Aller höchsten OrtS g-beten hat, beite Schriftstücke zur kennlniß der Mitglieder deS Iohanniter-OrdenS bringen zu dürfe». Nachten, S«. Majestät ter Kaiser und König die« huldvollst genehmigt Kat. drucke» wir dieselbe» nachstehend hier ab: „Allerdurckilauchtigster. Großmacht gster Kaiser und König, Allergnädigster Kaiser, König und Herr! Eure Lästerliche und Königliche Majestät wolle« geruhe», mit dem Ausdrücke der tieistea Trauer über den Heimgaug unsere« »n- vergeßlichen Kaiser«, König« »nd Herrn, die Huldigung Allerguädlgsi e»l>ieqenzun-tn»en. welche die Ballen Bra idenbnrg deS ritterliche» Orden« St. IobamiiS vom Spital zu Jerusalem ihren« gegenwärtigen dohen LaiidrSverr» und Proteeior ,n Ehrfurcht und Andängttchkett, in Liebe und Treue aus vollst-m Herzen dardrinqt. Eure Majestät bittet der Orden Allerunterthänigst. die in dank barer Erinnerung behaltene gnädige Gesi»nmig ibm zu bewahren, womit Alleriöchstdieselben meine Installation als Herrcnmeifter in Soiiiitiblirg anSzureichnen geruhte», »nd ferner wolilgesällig herab- zablicken aui die Werke christlicher Nächstenliebe, durch welche der Orden >» Krieg und Frieden seine Riiterschast zu üben bestrebt ist. Daß Gottes Segen aus Eurer Majestät und Allelhöchstihrem Regimciile ruhe, ist der vornehmste Wun'ch nnd daS Gebet aller Ordensritter und ihre« Herrenmeister« In liesster Ehrerbietung Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät unterthanigster Albreebt, Prinz von Preuße». Berlin, de,, 24. Mär» 1888 " „Ew. Königliche Hoheit und Ltebden haben Mir, nach dem schmerzlichen Heimgange Meines theueren Herr» Baters, die Hul digung der Balley Brandenburg de« ritterlichen Orden« St. Johannis vom Spital z» Jerusalem, al« ihrem gegenwärtige,, Landesherrn und Piokector, in io erhebenden Worten dargebracht, daß Ich, ttrj bewegt von diesen Beweisen der Treue und Andäuglichkett, Meiuen ausrichügste» Dank dasür auSsprechc. Ein. Königliche Hoheit und Liebdcn dürfen Sich überzeugt halten, daß Ich, gleich Meinem nun in Gott ruhenden Herrn Baier. dem verdienstvollen Orden, besten Werke selbstloser »nd aujopfcr„der Nächstenliebe sich selbst rühmen, stet- ein warme- Interesse zuwenden werde. Lharlattenburg, den 3t. März 1888. Friedrich. An den herrenmeister der Balley Brandenburg de- Iohanniter^OrdruS, Prinzen Albrecht von Preußen, Königliche Hoheit." * Die „Norddeutsch e Allgemein« Zeitung" bringt die folgende ossiciöse Mittheilung an testender Stelle: In den Zeitungen macht auge»bl>ckltch eine Notiz de« „Feauk- sukier General-Anzeigers" die Runde, welche über eine angebliche Unterhaltung de- Fürsten Viömarck mit „zwei hervorragenden Persönlichkeiten de «Auslandes" v-richi erstattet. S« werben dabei dem Reichskanzler verschiedene Aeußerungen über die politische Lage in drn Mund gelegt, dte voll ständig au» der Lust gegriffen sind. Die Autorität der ungenannte» Hintermänner, welche da« genannte süddeutsche Localblait tnspinn haben sollen, Hot aber einigen Zeitungen, unter denen sich nament- lich die Organe der Börse und de« Fortschritt« hervorthun. genügt, um die von einer Anzahl gemäßigflr, naltonol gestnntrr Blätter in wuthschajtlichen Fragen eingenommene Haltung zu beschimpfen. (Wir baben von dem Machwerke gar keine Noti» genommen. Die Rcdaclion de« „Leipziger Tageblattes" ) Gewistenhaste Menschen werden unverbürgte anonyme Mittheilungen niemals zn Berdächligungen benutze». Die oben angesührlen opvosilionellen Zeitungen sind aber vo» lehcr nicht wählerisch gewesen, wenn e« sich darum handelte, Waffen zu finden, um ihre Gegner aui Politischem uud wirthichast. lichein Gebiet auzugretsen, und so beuten sie j-tzt eine von Ansa.ig b>« zu Ende ersundene Ncporteruotiz au«, »in gegen ihnen miß- lnbige Kundgebungen zu Hetzen. Eine« jener Blätter schreibt, wenn die bezu.niche Stcporteruotiz nicht wahr sei, io sei sie immerhin gut erfunden Nicht einmal diese Stütze bleibt der Verleumdung: die Eriin dii»g ist in dem > orl egenden Falle für jeden Anderen als d n Unwissenden widnsinn q und ichlechi; und jomil werde» auch die Irlvolc» Schlüsse h nlullig, die au« jener Erfindung gezogen worden sind. ES ist nicht die Art de« Füllten BiSmurck, je ne Meinung auf Schleichwegen zum Markte der Oeffeutlichkeit zu tragen. Wem ehrlich daran liegt, die Ansichten d,ö keutichc» Reich-kanzt-rS über die heutige Lage kennen zu lerne», der suche sie in seiner Rede »am 6. Februar, aber nicht tn unverbürgten, zu unlauteren Zwecken »asgebeuiere» Zeitungsnotizen * Au« München, 8. Mai, wird uns geschrieben: Heut« Morgen 5 Uhr verich-ed noch längerem Leiden der General« ^Vttaiii brr Leibgarde d, r Haitichieie Ezeellenz Freiherr von Pranckh, General der Injuiileiie und ehemaliger KriegSminlfter Pronckh war lstül geboren und im Jahre l84l zum Secondrüeni«. nant ernannt. Bürget», Jahr» ipälei avancirte er zun, Ma>or, «ach FAbzng ,866 zum Generalmajor. Am 4. Deeember 1869 wurde ihm da- 8. Inianterie-NeMinent verliehen. Bo: >870 Kriegs- minister wurde Pranckh ,», FeldzugSjahrr General der Infanterie
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