Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-10
- Monat1894-02
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7 Bezugs-Preis G der Huuptexpedtttou oder den Im Stabt- d«irk m>d den Bororten errichteten Au«, oabesieüeu adgetzolt! vierteljährlich ^l 4.50, det jweimaltaer täglicher Zustellung in« Hau« » 5L0 Durch die Post bezogen für Deutschland und Leslerreich: viertel,ährlich > 6.—. Direct» täglich« Arruzbandlenduog in« Lutlaud: monatlich 7.50. Lie Morgen-Aiiägabe erscheint täglichV,7 Uhr, dt» «bald-Lusgabe Wochentag» 5 Uhr. Xedertts« »nd (krreditioa: J,tzm>ne«gaffe 8. Di« Lnxditiou ist Wochentag« ununterbrvch«» groguet vo» früh 8 bi» Abend» 7 Uhr. Filialen: Dil« Memm'S Lortim. «Alfred Hahn), Untversitätrstratze 1, L»ut« Lösche. »athariuenstr. 14, pari, uud Köuigsplatz 7. Morgen-Ausgabe Uch)tzer,Tageblatt Anzeiger. Lrgan fiir Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. Anzeigeu-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfq. Reklamen unter dem RedacttoaSslnch ^g«- sv»lt«u> 50^, vor den gamttienu«chrichreu (6 gespalten) 40^. Größere Echriiten laut unserem Prei«- verzeichuiy. Tabellarischer und Zisfrrniap nach höherem Tarif. Ertra-Beilagen (gesalzt), nur ml» der Morgen-Ausgabe, ohne PostbesSrderung SO—, mit Postbesörderuug 70.—. Ännahmkschlllß für Anzeigen: Abend.Ausgabe: Vormittag« 10 Uhr. Margen-AuSgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmrslellen je eine halbe Stunde früher. Anzeigen sind stet« an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig- 74. Sonnabend den 10. Februar 189^. 88. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 11. Februar, Vormittags nur bis VsS Uhr geöffnet. LxpEtlon Ä68 I^elpLlxer l'LAedlattvs. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. 6342 Nachdem zufolge unserer Bekanntmachung Io vom 27. December 1893 der Plan ^ ^ ^ die Feststellung der Strostenzüge und Fluchtlinien für den zwischen der Berliner und Theresienstraßr einerseits, der »Thüringer VerbindungSeijcnbahn und einschließlich der Straße X. andererseils gelegenen Theil der Flur Leipzig betr., vorschristsmäßig voin 4. bis 3l. Januar d. I. aus gelegen hat und Widersprüche dagegen nicht erhoben worden sind, so hat dieser Plan nunmehr gemäß tz. 23 de« Regulativs, die neuen städtischen Anbau« und die Reguiirung der Straßen betreffend, voin 15. November 1867 als festgestellt zu gelten. Leipzig, den ö. Februar 1894. Tcr Natb der Stadt Leipzig. Io. 459. I)e. Georgi. Pr. Ackermann, Ass. Der unterm 17. Januar er. gegen den Fleischergesellen und Tolporteur Albert Glatz au« Lelpzig-Reudnitz erlassene Steckbrief ist erledigt. XI. 472 93 Magdeburg, den 6. Februar 1894. Der Erste Staatsanwalt. riuhlioUvtrsteigerullg. Sonnabend, den 24. Fledruar er., von Vormittags 10 Uhr ab werden im Gasthof „Tanne" in Sondershausen die in den Fürstlichen Forsten Bebra, Oberspier, .Holzengel, Hachel- dich, Jecha und Slvckhausen geernteten Nntzliolzstämuir: Rothbuche: 950 cdm I. Cl. und 450 cdm II. El., Eiche: 400 cdm, Eiche: 93 cdm, Ahorn: 56 cdm, Hainbuche: 37 cdm, Elöbeere: 22 cdm, Linde: 21 cdm, Ulme, Kirsch, bäum und Birke: 6 cbm, erner: 28 rm Eichen-Nutzscheite, 5', nn Eschen-Nutzscheite und 10 rm Rothbuche». und Hainbuchen-Nutzscheite öffentlich meistbietend verkauft. Nach erfolgtem Zuschläge ist der vierte Theil des Sleigerpreises ofort anzuzahlen. Die weiteren VersieigeruugSbcdingunge» werden vor Beginn der Lieitation bekannt gemacht. Nuinmerverzeichinsse werden auf Verlangen gratis geliefert. Die Besichtigung der Hölzer kann nach vorausgegangener Anzeige bei den betreffenden Reviervcrwaltungrn unter Führung »ineS revier- kundigen Mannes erfolgen. Sondershausen, am 6. Februar 1894. -ürstl. Schwarzb. Farstamt. Ausschreibung. Tie Glaser-, Tischler-, Schlaffer- und Malerarbeiten zum Neubau de» FeuerwchrdepotS der Lstvorsladt sollen a» eiuen Unter nehmer vergeben werden. Die Bedingungen und ArbeitSverzeichnisse können von unserer Hochbau-Verwaltung, RathhauS, 2. Lbergeschoß, Zimmer Nr. 6. gegen porto- und bestcllgelbsreie Einsendung von je 1 .M, die auch in Brief- marken erlegt werde» können, bezogen, bez. daselbst nebst den etwaigen Plänen dort eingesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Glaser arbeiten bez. Schlosserarbeiten rc. zum Neubau des Feucrwehrdepoi« der Lstvorsladt" versehen, bis zum 26. Februar Nachmittags 5 Uhr an obengenannte Stelle portofrei etnzureichen. Der Rath behält sich dir Auswahl unier den Bewerbern, bez. die Theilung der Arbeite» und die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 0. Februar 1894. Ter «atb der Stadt Leipzig. Pr. Georgi. Lindner. Fünfzig Mark Belohnung! Am 4. Februar I. I. Abends 8 Uhr 10 Minuten Ist eine Betriebsunterbrechung de» Feuer-Telegraphen dadurch herbeigefiihrt worden, daß in» Hausflur des Hauses »eilstraße Nr. 7 oberhalb des Feuermelder» sämmlliche drei Leilungsdrähte mittelst eines scharfen Instruments durchschnitten worden sind. Demjenigen, welcher zur Kenntniß der Unterzeichneten Behörde Wahrnehmungen bringt, aus Grund deren cs gclnigt, de» Thater zu ermitteln und zu überführen, wird hiermit abige Belohn«», zugesichert. Leipzig, den 8. Februar 1894. Da« Polizriamt der Stadt Leipzig. PL. 524 Bretsch neider. N. vermißt wird seit dem 27. December 1893 die am 4. August 1878 geborene Dienstmagd Margarethe Pul». Dieselbe hat sich am genannten Tage aa« ihrem Dienste, Stern wartenstroßr 1, entfernt und ist bis heute weder in ihre Stellung, noch in die elterliche Wohnung, Ulrichsgaffe 32, zurückg,kehrt Es besteht die Bermuthung, daß sich dieielb« das Leben ge- nommcu hat. Die Pulz ist von mittler Größe und untersetzter Gestalt; sie hat hellblondes Haar, dunkle Augenbrauen, volle« Gesicht, gesunde Ge- sichlSsarbc, blaugroue Augen, vollständige Zähne und runde- Kinn Bekleidet war st« bet ihrer Entfernung mit neuem braunen Rock, schwarzer Taille, rothwollenem Tuch und Hausschuhen. Es ergeht hierdurch da« Ersuche» an Jedermann, alle etwaigen Wahrnehmungen über de» Verbleib der p. Pulz ungesäumt zur Senotniß der Erimtnalabtheilung des Unterzeichneten PolizeiamIS bringen zu wollen. Leipzig, am 7. Februar 1894. > Da» P»li;eta«t der Stadt Leipzig. VII. 440. Bretschueider. Pr. Fincke Holzversteigerung. Grotzboltzrner Aorft-Nepter. Woutag, am lv. Kebruar h. I., vor«. V Uhr, in der Schankwirihschast zu Ntmbschen. Stämme: 338 fichteue, 11—24 cm stark, 640 kieferne, 11—30 cw stark. Klötzer: 398 eichene, 13—61 cm oben, bez. tn der Mitte stark, 2—6 m lang. 44 hainbucheoe, 13—25 cm 28 ahorve, 8 eschen-, 14 lüsterne, 4 lindene, 5 erlen«, 23 birkene, 36 buchene, 61 sichten«, 13—35 13—21 13—18 16-29 20-27 13—19 13—26 13—21 oben stark, 2—4 w lang, oben stark, 2—4 m lang. 38 kieferne, 16—28 cm oben, bez. In der Mitte stark, 4—6 m lang Ltaugrutiötzrr: 40 eichene, 8—12 cm oben stark, 3 u. 4 m lang, 195 sichten«. 8—12 cw oben stark, 4 m lang, Dertstaugen 2093, 8—15 cm unten stark, NeiSftangen 4395, 2—7 cw unten stark, etchenr Natzscheite 2 Rm. « Die«»tag, am 2». Februar d. I vor«. » Uhr edeudaseldst. Vreuufcheite 6 Rm. hart«, 145 Rm. wetchr, VreNukuüppel 60 - - 452 . Urft« 3» . - »7 . . >ei«, 38.6 Wllh. hartes. 7lI «Id. «eiche« ASaigl. Lchulsorftrratamt Gr>m«a und König! Neotcr »rrtpaituu, Gratzhothr«. am 3. Februar 1894. Die Production sachlicher und geistiger Güter. (Aus den Dresdener populären Vorträgen über VolkSwohlsahrtslehre.) U Die Wohlfahrt der Völker bedarf zahlreicher Güter und Dienste, welche die menschlichen Bedürfnisse der Nahrung, Kleidung, Wohnung, Bildung und Erholung und die Sebn- ucht nach äußerem und innerem Glücke befriedigen. Bon der Herstellung dieser Güter und Dienste bandelt die Lehre von der Production. Die Güterproduction vollzieht sich durch Natur, Arbeit und Eapital. Der Mensch als die wirthschaftendc Persönlichkeit sucht die Naturgabcn und Nalurkräsle durch Arbeit und Capital zu gewinnen, umzuwaudcln und für die Zwecke des Lebens zu benutzen. Die menschliche Arbeit ist die Haupl- quelle deS Wohlstandes der Völker Man versteht unter Arbeit jede zur Hervorbringüng von Gütern oder Dienstleistungen vorgenommcne menschliche Kraftäußcrung. Die Arbeit kann auch widerstrebende Elemente der Natur bezwingen und Wüsteneien in blühende Culturstätlen umwanveln Das natürliche Bestreben der Menschen geht dahin, mit einem gewissen Auswanve von Arbeit möglichst viele Güter, Dienste und Befriedigungen hervorzubringen. Bei jeder Arbeit eine« Menschen sind Körper, Geist und Gemüth beiheiligt. Auck die scheinbar niedrigsten Arbeiten, wie das Hinein' werfen von Kohlen in einen Dampfkessel oder das Be gießen vo» Blumen mit Wasser, müssen mit Uebcrlegung und Gewissenhafligkcit auSgesührt werden. Die Arbeit ist Nothwendigkcit und Lebensberuf, sie vermag auch in sich selbst ein Genuß zu sein und Lebensfreude zu bereiten, sobald die Kräfte nicht übermäßig angestrengt und regel mäßig wieder durch körperliche und geistige Erfrischung und Ruhe erneuert werde». Besonders wirksam oder productiv wird die Arbeit durch ArbeitSthcilung und geschickte Arbeils- vereinigung. Es ist eine unfruchtbare Sentimentalität, die ArbeitStheilung zu beklagen, weil sie den Arbeiter abhängig, einseitig und zu einem Nabe in einem Räderwerke macke. Nicht wa- wir thun, sondern wie wir eS thun, gereicht u»S zur Ehre. Es gewährt doch mehr Freude, an einem Tage lO 000 Stecknadeln mit anderen zusammen, als nur U) Nadel» allein anzilfcrtigcn. Zeder Arbeiter wirkt mit am großen Baue der Gesammlwohlsabrt. Einförmige Arbeit kann der Menschheit nicht erspart werden, man soll suchen, nach der Arbeit nicht nur den Körper, sondern a»ch Geist und Ge müth aller tbäligcn Menschen zu erfrischen. Die Früchte der menschlichen Arbeit und die Gaben der gütigen Natur werden entweder sofort verzehrt und ver braucht und sind dann Genuß mittel, oder sie werden zu neuer Production aufbcwahrt und verwendet, und sind dann Eapital oder Erwerbsmittel. Tie Erdbeeren, welche eine Frau im Walde sammelt, können am Abend dem Ehe mann als Genußniittcl vorgesctzt oder am nächsten Morgen verkauft und der Erlös zum Wirtschaften verwandt werden. Zm letzteren Falle werten sic Eapital oder Erwerbsmittel. Die Absicht deS Menschen entscheidet darüber, ob ein G»t zum Genuß oder zum Erwerb, d. i. zu neuer Production verwendet werden soll. Der Bolksmund nennt meistens nur das „baare Geld" Capital, aber da- Geld ist »ur ei» kleiner Tbeil deS Capital». ES gehören außer dem Gelbe z»»i Eapital auch culuvirte Ländereien, Häuser, Werkstätten, Fabriken, Maschinen, Werkzeuge, allerlei lebendes und lodteS Inventar des LanvmaiinS, die Sckisse und Waarenlager des Kauf manns, Kohlen und Mineralien, überhaupt Vorräte der verschiedensten Art, die man zur Production braucht. Alle nicht unmittelbar genossenen und verbrauchten Güter bilden das umlaufende und stehende Eapital, welches die Menschen während ihrer Arbeit »ährt, erhält und zu immer weiterer Ausdehnung der Production befähigt. Sobald die Bedürfnisse der Menschen und die Mittel zu ihrer Befriedigung wachsen und Landwirtschaft, Gcwcrbefleiß und Handel sich verbreiten, entwickelt sich auch der Begriff des Eigentums an den angesammelte» Vorräten oder Eapitalien, und zwar entsteht das Eigentum zuerst an beweglichen und dann auch an unbeweglichen Sachen. Die ökonomischen und sittlichen Gründe für die Einrichtung de» Eigentum« untersucht die Nationalökonomie, während die Jurisprudenz cs mit de» privat-, staats- und völkerrechtlichen Verhältnissen desselben zu thun hat. Der Eigentümer bat nicht bloS Rechte, sondern auch sittliche Pflichten und muß sich im Interesse de« BolkswoblS gewissen Beschränkungen unterwerfen und eine gerechtere Besteuerung, welche die Aermeren erleichtert, selbst irünschen, dann wird das Eapital weniger angcfeindct und das Eigenthunt weniger ge sährrct sein. Mit den Fortschritten der Arbeitsteilung und Capital- bildung vermehrt sich nicht nur die Productiv» der sachlichen, sondern auch diejenige der geistigen und sittlichen Güter. Dir Lcbrer produciren Bildung, die Künstler ^ «STULLN NV HKA L- Anteil a» dein Genuss- geistiger ">'b c h.fck- O ' j' ,, immer weitere» Volkskreiicn möglich gemacht, äue iiieuil Fon chntl- werden auck d.e Arb°i-S;e,tv-ruiz-..l'Un. Die Productiv» selbst wird »ack und nach ' seist,gl" und sollte auch zur Veredelung der --'tien me beitragen. Deutsches Reich. 5. <" Leibst«, 9 Februar. Zn einer Zeit, welche, wie die verbesserter Auslage erschienen. ES ist der deS gemeinnützigen Vereines zu Dresden (Leipzig 1894, 7.',,7 Er ist sehr reichhaltig, außerordentlich sorgfältig durchgcarbc l acbcr die Mitglieder des BibliolbckauölchusteS der Gemein nütz,gen Gesellsckast zu Dresden, i» bc„ vcrsck>cdc„en Zwe'gcu der veulschei, Literatur besitze». Zn dem Mu»crkatalog sind diejenigen Bücher, welche bei A»legu»g kleinerer bibliothelen in erster Lmie »U berück,ichl'gen M gehoben: der Jugendliteratur ist eine besondere Abteilung, zerfallend in Schriften sür die schulpflichtige Jugend und Schrift-., für die reifere Jugend, gew.rmcl auch ',1 die äußere Einrichlung des Buches derartig, daß ?S gleich als Katalog einer destiininleu Bibliotck . »l prall>lche» Gebrauch genommen werden kann. -die Neu Heraus gabe dieses Kaialoges, obgleich bereits c,n im .ft'-b" Ministerium des EulluS »»d öffcnllicke» Unterrichts 18 >2 <jnicrcue für cic ---- diesen beiten Musterkalalogcn wirb auch von der Ge,ell,chast sür Verbreitung von Volksbildung in Berlin ein »uninchr bereits in 6. Auslage vorliegender Mustertalaloz sür HauS-, Vereins., Volks- und Schulbibliolbcken (Halinover-Liiiden 1893, Mauz L Lange, l herausgegeben, dem eine Anleitung zur Errichtung und Verwaltung von Vereins . Volks- und Schul- bibliotheken mit Formulare», sowie als Anhang der Entwurf zu Satzungen eines VolisbildungSvercinS deigcgebcu ist. tz. Berlin, 9. Februar. Von der freisinnigen Vereinigung ist >'m Reichstage ei» Antrag cingcbracht worden, der daraus hinzielt, eine Aentcrung deS Artikels 61 tcS Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuches anzubahncn und zwar nach der Richtung, daß die Kündigungsfrist für beite contra bircndeii Theile, den Arbeitgeber und den Angestellten, gleich sein solle. Es mußte überrasche», daß dieser Antragj aus Abänderung deö HaudclsgcsetzbuchcS cingcbracht wurde zu einer Zeit, wo taS Material, welches durch die von der Eommission sür Arbeilcrstatislik in Gemeinschast mit dem RcichSaml deS Innern veranstallcte Enquete über die Verhältnisse der AngesteUlcn >m Handels gcwerbe (unter spccicller Berücksichtigung der KündigungS zrist) noch nicht abschließend bearbeitet, ja noch nicht einmal vollständig bei den Behörde» cingcgaugcn war. Diese Enquete war s. Zt. gerade aus dem Grunde in die Wege geleitet worden, um die Unterlage» sür etwaige notb- wendige Acnderungcn in der Gesetzgebung zu since», so daß sich, abgesehen von allem Andere», ein Aufschub etwaiger AcnderungSanträgc bis zu de», Zcilpuncle empfohlen hätte, an welchem das Material gesichtet den gesetzgebende» Körper schäften hätte zugesührl werden können. Diesem Gesichts puncle giebt auch zunächst eine vom Deutschen Privat Beamtcn-Berei», der sich in mehr als 10000 Mitgliedern, sowie 20» Zweigvereinen und VerwallungSgruppc» über das Reich erstreckt, a» den Reichslag gerichtete Petition Aus druck. Zn dieser Petition wird sodann dafür plaidirt — wolle man einmal schon jetzt an die Aenderung de« Gesetzes gehe» —, durch Gesetz eine MinimalkündiglingSsrist scstziilezen »nler Einsührnng von Bestimmungen, die cS un möglich machen, durck vertragliche Vereinbarungen „nler diese gesetzliche Minimalfrist hiiuinlcrzugehcn. Zn der Pelilion wird folgender Wortlaut für den Artikel 61 des Handelsgesetzbuches vorgcschlage»: „Tas Tienstverhällniß zwischen dem Principal und den, Handlunas. dicner kann vo» ,edr>» Theil mit Ablauf eines Kalender»,crtel,at,res nach vorqängiqer icchLwüchcntlicher Kündigung aufgehoben werde» Vereinbarungen, welche eine kürzere Kündiguiigefrist bedinge»' sind nichtig; Vereinbarung»», welche längere Küiidigiing-fruicii bedingen, sind gleichfalls nichtig, soinn die durch sic bedungene» KündigungS,ri„cn »ich, s,ir beide conlrahirenden Theiie aieick bemessen sind. " ^ Bei Aushilsestellungc» und Probe-Engagements, die sich »ich« ub»«""n M°„at erstrecken dürsen, ist d>e Vereinbarung kürzerer Kündigungsfristen zulässig. " ^ B-ui, Abgänge können die Hand,ungsachilsen ein Zeugnis; über u,' Bkichasllgung icrdern. Tlejer Zeugniß der Ha»dlung«gehil,«n auch aus ibrc Fubruug und ihre Leisiu.men °u«zud-h„e„ Io Betreff der Handiung'! khrling« ist die Tauer der Lehrzeit nach dein LchrvcNiagc und7n Ermangelung verlragrnianiger Vestiminunge» nach de» örtlich»» Verordnungen oder dem Lrlsgebrauch« zu beucthcileu." deriin, 9 Februar. Ter socialbcmokralischc harte,ras,.rer qum.rl im .Vorwärts" über 31 H73 icinnavme >m Monat Januar, von denen den größten ^bett Partelunternehmunjze» abliescrten. Von den größeren Posten neunen wir „Nordische Wasscrlanlc" 20 000 ./7, „Vorwärts" 1. Luiartal 86», .s, „Wender" 3000 Berlin ca l8»o .// Lresren-Altstadt 300 ./X, Hannover 500 L. M 300 WandSbeck 500 .«ö und Lübeck 200^2 — Nack dem Social demokrat" soll von der socialdemokrariscken Bibel,'Marr „Eapital", der vo» Engels bcarbeitele drille Tb«,s sich >m Druck b-sinteu und Leptember dieses JabreS zur Aus gäbe gelanAen. - Der „Loc.alist". da« Lrqan alle, Revounvnare. das „ch abermals e.ne» neue» Vera,, wörtlichen.Namens Hriurich Rest, zugelegt bat - e« ist s seit Anfang vorigen JabreS der neunte Redacleur — quittirt pro Januar über 3l9,85 .4! ringegangene Beiträge znr Unter stützung tcr Znkaslirlen und deren Familien. Das Ausland igurirt aus der Liste »ur mit 24,6l .Xk V. Berit», 9. Februar. (Tele gram in.) Tcr Kaiser jat sich heule früh nach Potsdam begeben, um daselbst de» Gedenktag seiner vor 25 Jahren ersolgten Ein stcllung i» das l. Gardcrcglinciit z. F. im Kreise des Lssiciercorps des RegimenlS zu begehen. Bei tcr Ankunft teS Kaisers stand das I. Garde,egiment i», Parade-Anzug: mit Gepäck im offenen Earrö »ach der Schloßccke zu, in deren Zimmern bei derartigen Gelegenheiten die Kaiserin mit den Prinzen deS königlichen Hauses sich aushätt. Bon dem linken Flügel bis zur Sckloßecke zog sich eine dichte Ausstellung von Ossicicrcn, dc» deutschen Militairbevollmäck tiglen und deren Mililair AtlachöS der sreinden Staaten hi». Dw Kaiserin und die Prinzessinnen trafen kurz vor l l Uhr i» Potsdam ein. lim I I Ubr erfchicn die Kaiserin i» der Uniform vcs Regiments. Zm Flügel standen auch der Kronprinz u»d Prniz Eit el-Friedrich. Der Kaiser schritt die Front des Bataillons ab und stellte sich dann in die Milte deS Earrös. um an das Regiment eine aus den Tag Bezug habende längere Ansprache zu Hallen. Mil Wehmuth uud Dankbar keil gedachte er des Tages, wo er an dieser Stelle »nler einem Großvater »nd Vater der Armee und dem Rcgimcnle übergeben worden sei, in welche», ihm jene Gesetze der Diseiplin und des Gehorsams bekannt geworden seien, die von jeher das Fundament der Armee gewesen. Darauf brachte der Regiments Eommandcur das Hoch aus Se. Majestät aus, der sich »uiimchr an die Spitze teS Regiments setzte und dasselbe der Kaiserin verführte. Nach der Parade wurden die Mannschaften im Lauge» Stalle gespeist, wohin sich der Kaiser nul sämmllichcii Prinzen begab. TaS eigentlich» Esse» rnket um 6 Uhr statt. x Berlin» 9. Februar. (Telegramm.) Der .Nord- eutschen Allgemeinen Zeitung" zufolge hat der Kaiser dem I. Garde Grcnatier-Rcgimcnl Grenadier- mütze» nach dem Modell aus der Zeit Friedrichs des Großen verliehen. Tie bisherigen, von dem Zaren Nicolau« geschenkte» Grcuadicrmützcn hat das Kaiser Alexander Regiment erhalte». --o Berlin, 9. Februar. (Telegramm.) In der gestern unter dcm Vorsitz des SlaalSserrelair« Pr. v. Boctticher ab- gehallenen Plenarsitzung des Bundcsrathü wurde» die Vor läge, betreffend de» H and e lSve r trag zwischen tcmNeich »nd Rustland, sowie der Entwurf eines Gesetzes» betreffend die Au > h ebung des Zd cn I it ätSiiachwei seü, den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Einem Andschiißantragc, be treffend die Abänderung der Ausführungsbestinimiiugen zniu Zuckcrsteucrgesctz, sowie dem Handels und SckissfahrlS- verlragc zwischen dem Reich und Uruguay wurde die Zustimmung ertbeilt. Von der Uebcrsichl der Geschäfte deö RcichSgcrichlS sür l893 wurde Kenntnis! genommen. Endlich wurde über verschiedene Eingabe» Beschluß gefaßt. -t- Berlin, 9. Februar, i Telegramm.) Wie die „Nat- Ztg." kört, wurden in den Verhandlungen über den drntsch- russischen Hanvelourrtraii von deutscher Seite außer den schon genannten Tarif Festsetzungen auch noch speeielle Vergünstigungen sür die deutschen Ostseehäfen Danzig, Ncnfahrwasser, Königsberg und Pillau dahin erreicht, daß die Frachtcntarifc in einer den Tarifen für die russischen Häsen glcichstehendcn Weise sestgelegt werden. — Z» parlamentarischen Kreisen war das Gerückt ver breitet, daß von dem Tage der beiderseitige» Unlerzeicknung des deutsch russische» Handelsvertrages ab die deutschen und russischen Kampf zö lle außer Kraft gesetzt werden würde». Nach den Erkundigungen der „B. N. N" entbehrt diese Aiinahme der Begründung. Vorläufig habe eS bei dem seit den, l. August 1893 bestehenden Aus nahmezustand sein Bewenden. — Der diesjährige Eongreß für öffentliche Ge sundheitspflege findet vom 19. bis 22. September in Magdeburg statt. AlS Vcrhanblungögkgcnstäiide sind in Aussicht genommen: 1) Die Maßregel» zur Bekämpfung der Cholera. 2) Hvgieiniscke Bcurlhcilnng von Trink- und Nutzwasser. 3) Die Nothwcndigkeit extensiverer Be bauung und die rechtliche» und technischen Mittel zu ihrer Ausführung. 4) Beseitigung des Kehricht« und anderer städtischer Abfälle, besonders durch Verbrennung. 5) Abtritts und Ausgußeinrichlungc» in Wohnhäusern. 6) Zulässigkeil der Gasheizung >n gejundheitlichcr Beziehung. — Tic Firma Wöllcr Brohm in Hambiirg bat eine sebr lange Erklärung i» den Hamburger Blättern ver öffenllicht, in welcher sie »ackzuwciscii sucht, daß die Mittheiliingen über ihre Geschäfte in Wydab und ihr LoSkauf von Cclavcn sick durchaus i» gesetzlichen Bahnen »nd in den Verhältnissen entsprechender loyaler Weise vollzogt» habe. Den ihr qemacklen Vorwurf tcS SclavenhandelS und der schlechten Behandlung der Sclaven weist sie unter Anführung des Reick-gesctzcs vom 29. März 1889 über den Loskauf zurück, indem sie betont, daß der Anwerbung-Vertrag rechtskräftig vor dem deutschen General consul i» Wntah geschloffen wurde. Was die Be handlung der Leute anbeireffe, so sei sie sür diese erfl verantwortlia,, sobald die Angeworbenen daSI Schiss freiwillig betreten haben. Wa- am Lande passire, da» gebe sie nichts an. Tic ihr zum Vorwurs gemachte VcrmittelungS- gchübr von 20 Pfd. Sl. ans den Kops sei nicht »ur ihre Provision, sondern begreife auch die Unkosten mit in sich. Graocnreuth hätte s Z. lt> Pfd. St. für den Kops gezahlt. Was die Waffenlieferungen an König Behanzin anbetangt, so macht die Firma daraus ausmcrksam, daß diese Lieferungen geschehen sind, als »och tiefster Friede in Tahomcy war, daß diese Lieferungen außer von ihr auch noch von anderen Hamburger und französischen Firmen gemacht worden sind. Daß die sranzösische Regierung selbst nichts darin ge sunden habe, gebe daraus bcrvvr, daß sie den verhafteten Agenten der Firma wieder sreigegebeu bade. Die Zahlung her Loskaussumme sei durch Checks erfolgt »nd diese EbeckS leien nach kaujmännischcm Princip durch Waarcnlicscruogen gedeckt werke». Zm direkten Zusammenhang« hätten also Waffen und Arbeiter nicht gestanden. Das ist da« Wrsent»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite