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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930413013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893041301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893041301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-13
- Monat1893-04
- Jahr1893
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Vez»g-.PreiS »er Hauptexpeditio« oder den im Stadt« »airl and den Bororten errichteten AuS- „dwelliii »bzeholt: vierteljährlich-<«4ch(h in .weimaliaer täglich« jjustellnng in« tzaat »öchL Durch die Post dejogen für IraischliiaL and Oesterreich: »ierteliährlich -» . Direct» täglich« fkrruzbandlendung ins »allaad: monatlich X 7chl). Lievkorgen-A-sgabe rrfchetnt täglich V,7lkhr, t>r «deud-Autgad« Wochentag« 5 Uhr. VtLaction un- LrveMon:. Johanne«,asi« 8. TieSrvedltio» ist Wochentag« ununterbrochen geognet von früh 8 btt Abend« 7 Uhr. Filialen: ktt» silem«'» e,rti«. (Alfred Hahn), Uuiversitättstrasi, 1, Loni» Lösche. Satharinenstt. I«, Part, und König-Platz 7. Morgen-Ausgabe. ttMgcrTllgcblatt Anzeiger. Organ für Politik. Localgcschichte. Handels- and Geschäftsverkehr. Anzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Ptg. Reclamen unter dem Rcdaetionsstrich >4ge- jpalten) 50^, vor den Fainilieuuachrichlea (6 gespalten) 40^. Größere Schrillen laut unserem Preis- dtrzeichlliß. Tabellarischer und Zisscrnjatz nach höherem Tarif. Sptra-Vrilaarn (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poslbesörderung 60.—, mit Poslbesörderung X 70.—. Ännahmrschluß für Ä»;rigen: Abend-AnSgabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh "..0 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen ze eine halbe Stunde früher. Aiijkigen sind stets an die EppeSitio» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz In Leipzig. 18K. Donnerstag den 13. April 1893. 87. ZalMM. Amtlicher Theil. Lekannlmachung. Bei der heute in Gegenwart zweier Notare öffentlich bewirkten 40. Berloosuna von Prioritätsaktien lat. U der Lberschlesischcn chsenbohngesellschast sind die in der Anlage verzrichnelen Nummern gezogen worden. Dieselben werden den Besitzern zum 1. Juli 1803 iml der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern rerschricbenen Capitalbeträge vom 1. Juli 1803 ab gegen Quittung und Rückgabe der Acticn und der dazu gehörigen später zahlbar werdenden Zin-scheine Reihe IX, Nr. 0 bis 10, nebst Anweisungen zur Abhebung der Zinsscheinreihe X bei der Staatsschulden- Lilgungscasse, Taubenstraße Nr. SO, hierselbst zu erheben. Tie Zahlung erfolgt von 0 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mil Ausschluß der Sonn- und Festtage und der letzten drei Geschäfts, tage jeden Monats. Tie Einlösung geschieht auch bei den Regierungs-Haupteaffen und in Frankfurt a. M. bet der Kreiscasse. Zu diesem Zwecke Uunen die Effecten einer dieser Taffen schon vom 1. Juni 1803 ab emgerticht werden, welche sie der Staatsschulden-Tilgungscasse zur Pcüiung vorzulrgen hat und nach erfolgter Feststellung die Aus zahlung vom 1. Juli 1803 ob bewirkt. Ter Betrag der etwa fehlende» Zin-scheine wird vom Capital« zurückbehalten. Mit »cm 1. Juli 18SL hört »te Verzinsung der ver leesre» Aktie« auf. Zugleich werden die bereit« früber ausgeloosten, aus der Anlage vcrzeichnetcu, noch rückständigen Actien wiederholt und mit dem Bemerken ausgeruse», daß die Verzinsung derselben mit dem Kündigungstermin ausgebört ha». Tie Staatsschulden-Tilgungscasse kann sich in einen Schrift« Wechsel mit den Inhabern der Actien über die Zahlungsleistung «icht einlassen. Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Lassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, 5. April 1893. SSnigliche Preußische Hauptverwaltung der Staat«sch«lhen. I 648. v. Hofsmann. Amtliche Bekanntmachungen. Lekamttmachuns. Ausschüttung von Knack wird »am 14. dieses Wegen der Monat» ad dir vrethobknftraße aus der Strecke von der Grösst- bis zur Carl Tauchnitzstrah« bis aus Weitere» für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 11. April 1893. Der Math Per Stadt Lripzt» IX. 5045. vr. Seorgt. Stadl. Lkknnntmachung. Tie Baulichkeiten de« der Stodtgemeind« Leipzig gehörigen Villen, grundslülks, Löhrs Platz Nr. 3 hier, sollen Mantag. den 17. April d. I, Vormittag« 11 Uhr i« Saale der Alten Waage, Kathartnenstratze Rr. 1, II. Ldergrsschoß, aus den Abbruch versteigert werden. DieBcrsteigerungS- und Bbbruchsbedingungen sowie ei» Sitnatlons- ölan der abzubrechenden Baulichkeiten liegen von jetzt ab in unserem Bauamte (Hochbauverwaltung) Viathhau«, ll. Lbergeschoß, Zimmer Ar. 6 zur Einsichtnahme au«. Tie vrsichtigun, der vaulichkette« kann am 14. und IS. d. vi., vormittags von 11 dt« IS Uhr erfolgen. Leipzig, Heu 7. April 1893. Der Math der Stadt Leipzig. Io. 1571. vr. Georg!. Wagner. Gewölbe-vermiktlimig. Tie bisher von uns zu Zwecken der Ausstellung von GaS Verbrauchs,earnftänden im Nicolaivredigerwodnhause, Micolai- knchdof Mr. l»/4, benutzten Lokalitäten sollen vom I Mat d. I., «der von einem späteren Zeitpunkt ab, zusammen oder getheilt gegen halbjährige Kündigung ob« aus einige Jade« sest vermlethet werde». Miethgesuche werden aus dem Rathhaus», I. Etage, Zimmer Nr. 8 entgcgengeaommru; daselbst wird auch weiter gewünscht« Audkunst erlheilt. Leipzig, den 8. April 1803. Der Math der Stadt Leipzig. I». 87g. vr. Georgt. Krumbiegel. Nochmals die Milltairvorlage. IU. Wo werden dir Officier«, die Unterofficiere und die diensttauglichen Mannschaften Herkommen? Da« Nächste und Notbwrndigste war, dir Frage zu unter suchen: Wo werden die Officiere. die Unterofficiere und die diensttauglichen Mannschaften Herkommen? Und bald genug leuchtete schon au« der Antwort auf diese Frage auch die Noibwendigkeit einer weisen Selbstbeschränkung b« lresjS de« Umfange« der Verwirktichuna de« großen Plaue« hervor. Die Milirairvcrwaltung geriet» in ziemlich peinliche Verlegenheit, als Herr v. Bennigsen in der Eom missten die Fragen stellte: 1) wie viele Lucken find noch jetzt im Officier«- und UnterofficierScorpS der Armee offen; !> wann können diese Lücke» voraussichtlich «»«gefüllt sein; Z) wann können die 2000 Officiere und 12 000 Unterofficiere gewonnen sein, die für die neuen Mannschaften benothiat werten; 4) muß in letzterer Hinsicht gewartet werden, ti« dir erst geplante« Erweiterungen der Eakrttenanstalten, Uaterofficier» schulen rc. sich wirksam erweisen können? Die hierauf ertheilten Antworten beziehen sich nur auf den preußisch«, Verwaltun-Sbereich; sie mögen für sich selbst sprechen. Antwort zu 1: E« fehlten am 1. Februar 1893, brzw. am 15.N»« «Hier 1892 noch 484 Officier« und ll24 U esficier«. - ' Antwort zn 2: Die fehlenden Officiere werden voraus sichtlich am I. Oktober 1893 vorhaadrn sein; von den Untrr- ossi eiere« werde« am l. Oktober 1893 «och etwa 500 seblen. Antwort zu S: Die 1714 Offnere, welche durch die Heere«verstarknng für da« preußische Eontingrnt er- fordert werdrn, werden voraussichtlich in «icht ganz 3 Jahren hinzugekvmme, sei«. Wevigfwn« sei .begründete «auahme vorhanden, daß der in den letzten Jabren statlgehabte Zufluß zur OssicierSlausbahn während der nächsten Jabre mindestens in derselben Weise anhält, eher sich noch verstärken wird." (ES gehen jetzt jährlich zu: 1330 und ab: 730 Officiere, so daß also auf das Jahr eia effektiver Zugang von rund 600 Offneren kommt.) Die 8839 für da« preußische Coutingent erforderten Unterofficiere werden, wie „erbossl" wird, binnen 5Jabren vollzählig sein. An und für sich seien die ZcitverhäUnisse darnach angethan, daß ein stärkerer Zudrang rum Unter- vsficierSdienst erfolge. Tie Lücken hätten sich ncncstcnS rascher als früher vermindert. Bei größeren HeercSvcrslärkungen habe sich überdies jedesmal gezeigt, daß auch ein plötzlich stärkerer Andrang zur UntervffcierSlaufbabn erfolgte. Man erwarte demnach, daß rum l. Octobcr 1803 i» ähnlicher Weise etwa 1830 Unterofficiere sich darbiclen würden. Dann würden — unter der Wirkung der UnterofsicierS-Dienstprämien, der erhöhten Eapitulantenlöbnung und des Eapitulanten- Handgelde« — jährlich etwa je 1400 hiiizulommeii. Anlwort zu 4: Nein. Am bemerkenswerthesien sind die Antworten zu 3. Es rrgiebl sich daraus, daß jährlich 600, monatlich also 50 Ossi- cicre esfectiv zugchen. Wenn demnach am l. Februar 484 Officiere fehlten und in den 7 Monaten dis 1. October je 50 »ugeben, so sind va« nicht 484, sondern 350. )ann sind also am l. Oktober l803 rund t30 Offner«» stellen der gegenwärtigen Organisation noch nicht besetzt, und von den 1714 Offneren des preußischen EvntingcntS, die zu den neuen Organisationen benölbigl wären, ist noch kein einziger vorhanden. DieHeereSverstärkungen selbst sollen am l. October nahezu im vollen Umfange in Kraft treten und jedenfalls am 1. October 1804 vollkommen burcbgefübrt sein, die Officiere dazu können erst bi« zum Herbst 1806 voll zählig gewonnen werden. Und hier ist wenigsten« noch eine Sicherheit, daß im Laus dieser drei Jahre die Lücken allmälig sich au-süllen lasten. Schlimmer jedoch sieht e« bei den Unteroffi- rirren au«. Bi« Ende September erwartet die Verwaltung eine Verminderung der Lücken di- zu 500. Wenn am 15. November 1892 die Zahl der unvcsetzten Stellen 1t24 betrug, so würden demnach in 11 Monaten 624 Unterofficiere I ^ esfectiv Zuwachsen, sagen wir rund 700 in einem Jahre. ^ - - Diese ZnwackiSzisfer entspricht in der Tbat een Verhältnissen der letzten Jahre. Nun mag eS auch noch zutrefsen, daß von den 8830 neuen Stellen durch einen ersten Zudranz 1839 sofort besetzt werden. Dann bleiben doch immer noch 7000 am 1. October unbesetzt, und selbst bei einem weiteren Zu wach« an Unterossiciereu um jährlich 700 würbe die letzte Lücke nicht in fünf, sondern erst in zehn Jahren auS- gefüllt sein. Die Negierung „erhofft" einen doppelt so starken Zuwachs Ihre Hcffnung stützt sich einerseits auf die gedrückten wirth schastlichen Verhältnisse, andererseits auf di« besseren finanziellen Aussichten, die dem Kapitulanten und dem längere Zeit im Dienste verbleibenden Unterosficier künftighin eröffnet sind. Der „schöne Zugang" der letzten Jahre ist gewiß au« diesen Gründen zu erklären. Ader wie darf man au« dieser jüngsten Zeit eine« schweren Niederganges in den meisten Gewerben auf dauernde Zustände schließen? Biele junge Leute sind in den UnterofficierSdicnst bineingetreten, weil sie in ihrer bisherigen bürgerlichen Beschäftigung entbehrlich wurden; andere sind im UnterossicierSdienst verblieben, weil sie nicht hoffen konnten, im Gewerbeleben Unterkunft zu finden. Aender» sich aber diese wirthschastlichen Verhältnisse, so ist dock» kein Zweifel, daß di« größere Anziehungskraft de« bürgerlichen Erwerbs auch den Zudrang zum UnterossicierSdienst wieder zurück dämmen wird. Da« bürgerliche Erwerbsleben gewährt freiere Bewegung und immer noch viel bessere Besoldung, als sie selbst nach Erhöhung der Eapilulantenlöbne rc. in der Unter officierSlanfbahn geleistet werden kann. Und die wirlhscbafl liche Besserung ist jetzt schon in einzelnen Gewerben, so in der Textilindustrie, unverkennbar ringelrelen. Die Symptome der Weitwirtbschaft versprechen, daß diese Besserung sich auSbreilet. Wie aber dann, wenn sie ihre Wirkungen stärker fühlbar macht? Junge Leute, die aus dem Unter osficier-stande bervorgehen, werden ja überall al» die zu verlässigeren und kräftigeren Arbeiter in der Industrie, wie auch in den VerkchrSanstalten u. s. w. mit Vorliebe an gestellt. Dann muß doch mit der höchsten Wahrscheinlichkeit gerechnet werden, daß die jungen Leute — sei es früher aus dem UnterossicierSdienst Weggehen, sei e« gar nicht in denselben rintrctrn. An diesen Erwägungen ernst begründeter Natur leichten Sinne« Vorbeigehen, beißt die geplante Reform weit nicbr gefährden, als es aller politische Radikalismus je vermögen wird. Und selbst wenn e« gelingen sollte, nicht nur die nöthigen Ossicierc „schon" in drei, sondern auch die Unter officiere „schon" in fünf Jabren vollzählig zu gewinnen, — was geschieht in der Zwischenzeit? Man muß doch den größten Wertb darauf legen, daß gerade in den ersten Jabren die lyehr Herankonimenden 60—67 000 Rccruten von sicherer Führer- und Lekrerhand in Empfang genommen werden und daß die „intensivere" Ausbildung nicht erst im Jahre 1805 oder gar erst 1807 sich entfaltet, sondern von dem Tage an, wo zur zweijährigen Dienstzeit und zur Vermehrung der HeereSziffer ubcrgegangen wird. Ein praktischer Versuch darauf, was eS beißt, m-t einem Schlage 60—67 000 Necruten mebr zu übernehmen, ist »och nie bei UN« gemacht worden, — auch nicht annähernd in solchem Umfang. Will man den L «ruch jetzt dennoch wagen, so ist doppelte und dreifache Vorsicht geboten, damit er nicht im Anfang wegen unzulänz sicher Au»bildungSkräfte fehlschlägt. Geht e« nun nicht ander«, al« daß man in den ersten Jahren — richtiger gesagt, für dieDauer diese« O-ui» quennatS, einen erheblichen Tbeil der RecrutcnauSbilbung und Truppenerziebung aus die ohnehin schon überbürdeten Offeitre und Unteroffeirre der vorhandenen Organisation abwälzt, so ist um s» dringlicher geboten, für dieselbe Zeit 'i,v auch auf da« äußerste Maß de» Nskhwendigen zp be schränken. Diese« Maß ist aber gegeben mit der Ziffer von 45 000 Rerrulen, wie sie Herr von Bennigsen an - boten bat. E« ist oben de» Näheren dargeleal, daß die vierten Bataillone und dir verstärk»»- der Fcldbataillonr ia de» Grenzbezirke» etwa 40 000, di» Nrusormation der Artillerie und der technischen Specialtrnppen etwa 5000 Rccruten erfordert, lieber diese beiten Ziffern hinaus- ngehcn, empfiehlt sich aber auch dcSbalb nicht, weil tang- Mannschaften in größerer Zahl vorläufig kaum vorhanden sind. Die Negierung bat allerdings mit einer befremdenden Zähigkeit an der allgemeinen Versicherung sestgcbalten, daß selbst 75 000 waffeusäbige junge Leulc mebr aus dem Ersatzgeschäst z» gewinnen seien. Allein die Ziffern-Nacb- wcisungen, die sie dazu vorgelcgl hat, erhärten im Gegentbcil, daß eben mir jene 45 000 weitere» Necruten mit dem Nach- ersatz dazu in den Reiben der Tauglichen zu finden sein werde» ES wurden ausgehoben im Jahre 1800: 170404 Mann») . - 1801: 168 708 Freiwillig eingelrelcn sind (abgesehen von Le» Einjährig-Freiwilligeu^ im Jahre 1800: 15 752 Mann - - l80l: 16 385 - Der thaljachliche Jahrcszugang an Rccruten betrug also im Jahre 1800: 105 246 Manu . 1801: 185 183 . Von den zum Dienste mit der Waffe völlig Tauglichen blieben überzählig Im Jahre 1800: 10 787 Man» . . 1801: L0t>06 . Hiernach waren durchichnittlich rund 206 000 völlig taugliche Recrulen in de» beiden Jahren 1800 und 1801 vorhanden. Ferner wurden der Ersapreserve und dem Landsturm l. Ausg überwiese», und zwar der Ersatzreserv« dem Landsturm 1: zusammen im Jahre 1800: 85 063 110170 105533 - - 1801: 87 421 100 l 16 106 537 Darunter befinden sich alle Diejenigen, welch« in Berücksichtigung dringender bürgerlicher Verhältnisse vom Dienste völlig sreigelasse» werden, olle zum Dienste völlig oder zeitig Untaugliche» und alle, die nicht 1,54 m Körpermaß erreichen. Diese Kategorien zw sammen bezifferten sich wie folgt im Jahre 1800: 155 287 Manu . . 1801: 156 406 . Aus diese Kategorien soll und kann nicht übergegriffen werden. Es blieben also nur noch übrig im Jahre 1800 : 40 246 Mann - 1801: 40131 - völlig diensttauglich in den Listen gefübrt, berw. der Ersatzreserve oder dein Landsturm 1 überwiesen sind. Mil den oben bezifferten 206 000 völlig Diensttauglichen zusammen ergicbt sich unter Hinzurechnung dieser 40 000 „bedingt", bezw. „nickt völlig" Diensttauglichen vorläufig ei» Stamm von 247 000 Mann. Hierzu den zweijährigen Zuwachs um l Proc.» wie er dem Bevölkerungszuwachs von 1871 —1875 entspricht, so gewinnt man sü» 1803 einen Stamm von rnnd 252 000 verfügbaren völlig und bedingt tauglichen Recrulen Nun liegt eS aus der Hand, daß unter den nur „bedingt Tauglichen", wenn man sie wirklich zum Heeresdienst heran ziehen will, doch wenigstens eine sorgsame Musterung geballen werten müßle. Sonst kommt — um einen beim Ersatz gesckäft landläufigen Ausdruck zu gebrauchen — ein „Krupp zeug" in die Armee hinein, das >br weder zur Zierde, noch znin Vortheil «erricht, daS vielmebr für di« „intensivere" AuöbildungSmethode rin schweres Hinderniß, wo nicht eine Gesahr wird. Zu den bedingt Tauglichen werden erstens die Mann schaften im Körpermaß zwischen l,5t und l,57 m gerechnet. Ihre Zahl belauft sich aus etwa 6000. Soweit sie körperlich tüchtig sind, mag «S wohl angehen, sic künftig zur Waffe ein znstellen. In Frankreich greift man sogar biS aus l,50 m Körpermaß zurück. Es befinden sich ferner darunter die Leute a. mit geringen körperlichen Fehlern, welche die Gcsunrheil in keiner Weis« beeinträchtigen und gewissermaßen nur als Schönheitsfehler gelte» können (krumme Beine :c.), si. mit bleibenden körperlichen Gebrechen, welche zwar auch die Gesnndheir nicht beeinträchligen, aber die Leistungssähigkeil in erheblichem Grate beschränken. Tie Mititairverwaltung erklärt selbst, daß sie auch ans die letztere Kategorie nicht übcrgreiscn will. Also von den 40 000 bedingt Tauglichen sind immerhin noch verschiedene Tausend — vermuthlich 0000 — abzusetzen, die nicht in Betracht komme» sollen. Bon den 252000 völlig und bedingt Tauglichen bleiben dann etwa 213 000 übrig, die füglich zum Waffen dienst eingestellt werden könnten. Aber schon hierzu würde ein Nachersatz kaum mebr vorhanden sein Dann steht man aber vor einem ungelösten Nätbsel. Mit Nachersah ic. müßte» sein, um die „ganze Deutsches Reich. Berlin, N. April. DaS Abgeordnetenhaus nabln beule seine Arbeite» wieder ans, und dir erste Sitzung nach der Ostcrpause zeigte voll besetzte Bänke. Die Sliininniig war recht „aniniirt"; bereits lange vor der Eröffnung der Sitzung unterbiell man sich lcbbast i» den Waiidcl-zängen und den anderen Nebcnräninen. Aber auch »n Landtage beherrschte nur ein Thema die Unterhaltung: Die Militair- vorlagc. So kam eS. daß die wichtige Tagesordnung des Abgeordnetenhauses, die Abstimmung über die Novelle zuin Wahlgesetz, in verbällnißinäßig sehr kurzer Zeit, i» kaum zwei Slunden, erledigt war, obgleich dabei zwei »aiiicntlichc Adstiuininngcn erfolgte». Da die Abänderung des Wahl gesetze« eine Acnderung der Berfassnng enthält, so war, nach dem vor drei Woche» bereits in dritter Lesung eine Ab stimmung erfolgt war, die nochmalige Abstimmung geboten. Die bcnligc abermalige Abstimmung vollzog sich wieder in den Forme» einer drillen Beratbung, doch haue Niemand Lust, lange Reden zu ballen oder anzuböre», und so war denn die GeneraldiScussion, nachdem sie kaum begonnen baue, auch schon beendet, da die Bcrtrcler der ciuzelncii Par teien sich darauf beschränkten, mit wenigen Worten zu erklären, daß sic an der vor Ostern bekundeten Stellung- nabine sestbalten. Die National liberalen beantragten die Streichung derjenige» beiten Bestimmungen der bis herige» Beschlüsse, welche ibnc» banplsäcblich die Znsllmninng znin Gesetze unniöglich machten, nämlich der Nick'lanrecbnung der Ei»ko»ii»c»sle>ierbcträzc von mebr als 2000 .ei bei der Bemessung des Wahlrechts, und der Dritlclnng innerhalb der einzelne» Urwablbczirke. Mil den Nalionalliberalcn stimmten die Frciconservaliven und die Freisinnigen. Doch blieben sic gegenüber dem Ecntrum und de» Eonservallvcn in der Minderheit. Der Ministerdräsikent Gras Enlenbnrg und der Vicepräsident des SlaatSniinislcrininö, Herr von B »etlicher, waren anwesend, vermieden eS aber, Namens der Regierung eine Erklärung abzugebe». So wurde die Novelle unverändert in der vor Ostern beschlossenen Fassung bestätigt. Die schließliche Gestaltung des Gesetzes bängt »tin vom Herrenhause ab, auf da» diesmal üarle Hoffnungen gesetzt werde», denen wohl auch eine Bereckiirnng nicht abzusprechcu ist — wen» die Regierung ihre» Einfluß in der von der großen Minderheit des Abgeordnetenhauses begehrten Richtung gellend mabt. Mit der Minderheit stimmten beule auch die frühere» Minister von Lucius, v. Maybach, v. Achenbach und Herrfurlb. — Die Beratbung der Ctenergesetze beginnt Donnerstag mit der weilen Lesung des UeberweisungSgcsotzeS und soll so gefördert werte», daß sie sämmtlich noch vor Piingsle» in zweiter und driller Lesung zum Abschluß gelange». Auch dann ist nur, wenn das HerrenbanS sich aller wesentlichen Abänderungen enthält und nnt größter Anspannung in der Eominjffon arbeitet, eine Erledigung dieses ReformwerlS anfangs Juli zu erhoffen. LH Berlin. 12. April. In Gens gicb e« bekanntlich auch socialistisch angehanchte Studenten, die aus Ruß land, Deutschland, Frankreich rc. stanin»» und mit sociali- stischen Führern im Auslande in Verbindung flehen. Tiefe studentische Gruppe will nicht nur eine» iiiternalioiiaien S ln dritte n-Eon greß im October abbailen, sonrorn anch den internationalen Arbeiler-Eongreß in Zürich beschicken. Da sich aber ans diesem Eongrcß nur socialisiische Arbeiter gewerkschafien, Parteien und Vereine vertreten lassen lönne», so können jene Stntenle» nur als „Eoiigreßbiimmler" in Zürich zugelaffen werken. Reiche Eongreßbiimmler. die bin und wieder der social-emokralischen Parle, eine Geld'pe»re hatten znfließcn lassen, sind ans solchen Eongressen immer geduldet worden, was auch Bebel im Frelbcrger Gebcim- bnndSproccß erklärte: so bade sich ans dem igeheime») Eongreß zu Wyden im Jahre 1880 auch ein Bankier ans lllin als Eongren bummler befunden. Dagegen werten die Man» ale oppositioneller Parteigenossen scbr streng geprüft. — Der socialdcme kralischc Parteitag zu Berlin nahm, wie seine Be schliffe zeigte», keine woklwvllente Hallung gegenüber der Schutzcontrolmarke, dem Boykott, dem Genossenschasls wesen und der Gewerkschaftsbewegung überhaupt an, unk auch daS socialtemekralische Ecniralorga» bat wieterbel: kerartige Unlcriiekinnngen für Privaiuiilcrnebmungc» crki.nl, denen die Partei Nickis zu tbun bade. Trotzdem bal »>>l denen die Partei nobl« zu lb»n habe. Trotzdem bal der ...«!, > v .VorwärlS" die samosc Gcnossenschafis-Bäckerci protegnl n»k ' . -^cl'Nabige venli.zbat'r ,etztuntkrstffhd»a»Bialtauch die Schutz», arkc für E>gar re n. T..^. I In "Ar. 83 werden diese FabriTäkSsowohl redactioncll wi auch im bleibt dabei, daß sie auch wirklich verfügbar sind, und legt Tabellen über Tabellen mit immer weitere» Zahlen vor, die doch alle nur etwa 213 000 verfügbare Rccrnlc» Nachweisen. Für die Volksvcrlretung bleibt nur silbrig, sich a» die Zahlen, nicht an die allgemeine Zuversicht der Mililairbebördc zu »alten. und auch hier ist dann der Vcrmittelungsvorschlag des Herr» von Bennigsen ein so weitgehender, daß er die volle Aus nnyung der nach gewiesenen vorhandenen Wehrkraft tbat sächlich gestaltet. Den» kommen zu den l 88000 bisher ein gestellten Rccruten (AuSgcbobenc» unk Freiwilligen) noch 45 000 hinzu, so erreicht die EinstcllungSziffer die Höhe von 233 000, bezw. mit de» Eapitnlantcn 210 000. Es bleibt bann eben »ock ei» Bestand übrig, au» dem der Nachersatz entnommen werden kann Diese Zabl vo» 233 000 Necruten überragt auch die franzö sische EinstellniigSziffer um ein ganz Erhebliche«. Man schreibt wohl von 230 000 Recrulen, die Frankreich jetzt alljährlich ciuslrlle. Aber zuverlässige Berichte bezeugen, daß diese Zabl nur auf dem Papier steht, daß die frauzöslsche Recrutenzisscr kaum rrbeblich über 210 000 im Jahre bmauSgebt Sofern die» zutrifst, würden also nach dem Antrag Bennigsen unserer Kriegsstärke alljährlich rund 230ooMann mebr Zuwachsen, als der französischen. Und unsere Friedensstärke würde derjenigen Frankreich- ebenfalls um mehrere Zchntausende überlegen sein. *) Die tin Früdjabr 1890 beschlossene Hceeresverstürkung um 18 000 Mann sollte möglichst mil einer Ansdebiing beivirkt werden. Daran« erklärt.sich H>e höhere Aiisdebungsjlffer dc» Jahre« 1800. Briefkasten cnipsoblcn. Lächerlich ist der Ausruf des Untern ützmigs verein« deutscher Tabakarbcilcr, in de», von „bclriigeri'ck'cui Zwischenhandel" gesprochen und behauptet wird, der Eiga.l.n Händler verdiene jetzt 80—120 Proc., während der Verdie»,'! b.i der Eontrolcigarre nur 25» bis 33 Proc. betrage, sowie, tan unler der Eonlrolmarke vielfach eine bessere Eigarrc werde gclieserl werden. Genau das Gegentbcil wird »nt mnst der Fall sein, da bei den Eontroljabrikale» die günstige» Pro ructieiisbedingnngen, wie vvrlbeilbaster Einlauf, billig'ie Her stellung ic. im Allgemeine» nicht Vorbauten sink. — Die secialtcmokralische „Gen 0 ssc» schasts Bäckcrc >" st.it sich abermals genöibigt, sich an die „crganistne Arbeiter schaff" z» wenden, und zwar >» Folge der von der bisberigen Verwaltung gemachten „Fehler". Wie schlecht eS »nt der Genossenschaff steh« und welche schwache Kniitichaff sic nur noch besitzt, zeigt folgende Erklärung im Ansrns: „Wir können darum unsere ans der Mille der Arbcilcrschasl begründete Schövfnng, welche eine Nothwehr gegen die Privalausl cnluiig sein soll, auf die Dauer nur dann erkalte», wenn wir mebr al« e« augenblicklich der Fall ist. von der Arbcilcrschaff Berlin« und Umgegend Unterstützung finden. * Berlin, 12. April, lieber den Stand der Neuorga nisation der preußische» Eiscnbabn-Verwaltnng werden, tbcils im Gegensatz zu einer andcrweiligen Mit tbcilnng, von de» „Verl. Pol. Nachr." nachstehende Mit lhcilnnge» gemacht: DaS Ergebnis! der angestcUten Er- vrlcrnngen dürste bi« zu dieiem Augenblicke dem Minister der öffentlichen Arbeiten noch nick» vorliegc». Die Er örterungen bezweckten bekanntlich eine wcscnllichc Per einsachung de« jetzt au- den drei Instanzen Ministerium, Eisenbahndirection, BekriebSamt bestehenden Verwaltung« apparate«. AnSgeschloffen ist e«, daß, wie einzeln«
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