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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189501063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-06
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1895
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Tabellarischer und Ziffmrsatz «ach höherem Tarts. ^-10. s» AmMche Bekanntmachungen. OeffeMche Sitzung -er Stadtverordneten Mittmach, den 9. Januar I89S. Abend» 6'/, Uhr, t» GtPung-saale am Naschmartte. TageSordanng: I. Dahl der inneren Ausschüsse. II. Wahlen von Mitgliedern au» dem Tollegium bez. der Bürger schaft zu n. der Deputation d« FriebenSstiftung. d dem gemischten Ausschuß für öffentliche Gesundheitspflege, v. dem Armendirrctorium, ä. dem städtischen GteuerauSschuß, ». dem gemischten SaSauSschuß, L d« gemischten Deputation zur Erörterung von Reformen in dem Systeme der Gemeiudeanlagen und Borberathung der Petition von Grundstücksbesitzern wegen der städtischen Grundsteuer. III. Wahl eines Mitglieder für den 74. Distrikt der staatlichen EiuschätzungScommissionen. Lekanntmluliung, die AmuelVuui der Öfter» 1895 schulpflichtig werdenden ^ ^ Linder betreffe,,0. Zu Ostern 1895 werden alle dieienigen Kinder schulpflichtig, welche bi- dahin daS 6. Lebensjahr erfüllt haben. Äußer diesen können aber auch solche Kinder Ostern 1895 mit Äufnabme finden, welche bi» zum 30. Juni 1895 das 6. Lebensjahr vollenden. Alle dies« Kinder, die gesetzlich schulpflichtigen sowohl wie die zuletzt erwähnten Kinder, dafrrn diese schon Ostern 1895 in die Schule eintreten sollen, sind demnächst zur Schul« anzumelden uud zwar bei dem Direktor der Schule, in deren Bezirk sie wohnen. Eltern und bez. Erzieher, welche zur Bezahlung vo» Bürger schulgeld vermögend sind, haben ihre Kinder in eine Bürgerschule zu schicken, dafern sie in einem Bürgerschulbezirke wohnen. Die Anmeldungen haben für jämmtlich« hiesige Volksschulen in der Zeit vom 7. bk» 9. Januar 189» vormittag» 19 bi» IS Uhr unb Nachmittag» S bi» 4 Uhr zu erfolgen. Bei der Anmeldung ist für jede- anzumeldeude Kind eine standeS- _ - , Tau zeuanih, dasern durch da» etwa vorgelegtr Familien-Stammbucb d e Laufe nicht nachgewtesen ist, sowie für die Kinder von solchen Di sidenten, welche kein« Religionsgesellschaft angehöreu, eine schriftliche Er klärung darüber beizubringen, in welcher Religionslehre diese Kind« unterrichtet werden sollen. Die Eltern und bez. Erzieher solcher Kinder, welche, wenn auch nach ihrem Alter schulpflichtig, doch wegen Kränklichkeit oder sonstiger körperlicher und geistiger Gebrechen einer Schule nicht oder nicht rechtzeitig zugeführt werden können, werden hierdurch oufgesordert, hierüber unter Beifügung eines ärztlichen Zeugnisses binnen obiger Frist Anzeige an unS zu erstatten. Leipzig, am 31. December 1894. Der PchulauSschutz der Etabt Leipzig. Walter. Lehnert. Lekamltmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir an Stelle des freiwillig auSgeschirdenen Herrn IZr. Lehmann Herrn vr. wock. Friedrich Heinrich August Pactter al» Assijienl des stadtbezirksarztes augesteüt und am heutigen Tage in Pflicht genommen haben. Leipzig, am 5. Januar 1895. I». SO. Der Nath der Ttabt Leipzig. i)r. Georgi.Größe». Lekunnlmachnng. Zur Annahme von Schiffspassogieren und zur gewerbsmäßigen Beförderung von Auswanderern im Auftrag» der ovrigkeitlich eon- ressionirten Schiffseppediemen B. Kurlsherg in Hamburg, B- Karls, berg ät Eo. in Rotterdam und Har ly Eohen iu Bremen ist für bi» SchiffsUnien: Allan State Line vi» Glasgow, Dominion Line vi» Liverpool und sür di» Linien der Homburg-Amerikanischen Packetfahrt- Actieu-Gejelljchast in Hamburg heute Herrn Itarl Friedrich vertra« in Leipzig Eoncession rrtbeilt worden. Leipzig, am 4. Januar 1895. Der Nath der Etabt Leipzig. VI. 5168,94. Or. Georgi. Kusselt. Lorstenmarkt. Der erste diesjährig» Markt für Varste» findet in der Zeit von Montag, den 4. di« E-nnabend, den 9. März statt. Leipzig, den 4. Januar l895. Der Rath der Ttadt Leipzig. Vr. Georgi. Morche. Bekanntmachung. Zu vrrmiethen sind sofort ». eine große Wohnung im IU. Obergeschoß de» städtischen HauSgrunvstücks Grimmaische Ttrahc Nr. S, brstckeud aut 2 Vorder- und 4 Hof-Stube», Küche u. s. w nebst reichlichem Zubehör, für 900 tährlich, d. eine drrgl. un il. Oberg.-schoß des städtischen Hausgrund- stückt Eimfo» - Strafte Nr. 19, besteh,nd au» 4 Stuben. 3 Kammern. Küche u. s. w. und reichlichem Zubehör für 1000 jäbrlich, sowie »am 1. April l. I». ab o. daS verkaussg,wölbe Nr. 3 im Grundstücke „Alte Börse Naschmarkt, für 700 jährlich. Miethgejuche werden auf dem Rathhause, I. Obergeschoß. Zimmer Nr. 8, rntgegengenommen. Leipzig, de» 3. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig Hr. Georgi. Morche. Extra'Beilage» (gefalzy, »>r mit de, Morgen-Ausgabe, ohne Vostb«f»rd«u»g SO.—, »tt Postdesörderuu- 70.-^ ^mtshmeschluk für Aiyel-e»: Abeud-Ansgabe: Bormittag« 19 Uhr. Morgeu-Ausgab«: Nmhmitiag» -UtzL Sonn- und Festtags früh '/^ Uh«. Bei de» Filialen and Annahmestelle» je »im halb« Stunde früh«. Anzeige» sind stets an hi» Erpedttion zu richte». Druck und Verlag von E. Polz st» Leipzig Tonntag den 6. Januar 1895. 8S. IchMvK Hoh-Äuction. M««t«g, de, 7. Januar 1895, sollen auf dem Mittelwald, schlage tm sogenannten Staditz de« Grasdarfer Forstrevier» 48 Adraumhaufen und 4t Laughaufeu unter de» tm Termine öffentlich auSbänqenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an den Meisteirtraden verkaust werden. Z»famme»kunft: Vormittag« S Uhr auf dem holzschlage daselbst. Leipzig, am 31. December I8S4. De» «atb» -arstdeputatton. Nutzhoh-Äuction. Donnerstag, den 17. Januar d. Ä»„ sollen die im Aarft- reviere Eounewitz auf dem Abtricbsfchlage längs der Nadel rc. rm Nouueuholze ausbereitete» Nutzklotze rc. von vormittags 9 Uhr an unirr den auf dem Holzschlage ausgrtiangenen Be- dingungrit und der üblichen Anzahlung meistbietend verkaust werden und zwar: ca.85Eichen ' Llötzev.28—87cmMittenst.u. 3 —8m Läng», iL Weiirbuchcn- - L2-49 2 Ahorn- - -28—30 42 Eschen» « - 23—33 7Nüster-u- ° -28-50 4 Ltnoen- - - 40—52 1 Lirfchbaum - - 29 liEtlern- - -19-83 3 —4 » - 3.5—6 » -2-8- » 2,5—7 - - 3 -5 - - 5 - 4 -6 - 124 Eschen- und Vichkn-Tchirrhölzer. Zusammenkunft: an der Eisciibahudrücke über die Rödel im Nouueuholze unweit der nassen Wiese. Leipzig, den 4. Januar 1895. De» NathS Forstdeputatiou. bS.,-n -"»l-ü«' dm» Binlmkungm »°» »u,wc«s g-wisi--m-ß-° ael^ser ^s ist den Brauereien weder Geld LN." "Md. L n°» nlch! d-m M-U-r der alten BUrgerwehr kampftüchtig machen. ^^ L Oronun7 kam. si°l7"Tb-W>re»"he7Ls G-genchetl, ' weil sie die Schlasmützen nur noch schläfriger maÄen w.r^ So lange man sich nickt entschließt, auf den s°Udarsichen Klotz den solidarischen Keil zu setzen, wird man dlk Soli darität der Soeialveviokratie sich befestigen sehen. Städtische Höhere Schule für Mädchen. Albertstrake 23. Die erste Aufnahmeprüfung findet Montag, den 4. Februar, Vormittags 9 Uhr. statt. Feber und Papier sind mitzubringen. Anmeldungen von Schülerinnen sür Elasst X—l (6. bis 16. Lebensjahr) werden vom 7. Januar bis zum 2. Februar täglich zwischen 11 und 12 Uhr angenommen. Leipzig, deu 1. Januar 1895. Vr. Wychgram. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, deu 10. Januar 1894. Die Eparcasfen-Deputation. Die Woche. L. Die Pause in der Politik geht zu Ende, am Dienstag wird der Reickstag seine Beratbungen wieder ausnebmen und der parlamentarische Kamvf um die Umsturzvorlage beginnen. In der verflossenen Woche hat man sich »m diese Angelegen heit wenig bekümmert und die- nicht nur um der Festzrit willen. Diese Tage waren nicht arm an anderem Stoff für die politische Erörterung. Vor Allem bat der Depeschen- wecksei zwischeo dem Kaiser und dem König von Württemberg die Gcmüther und Geister bewegt. Die Geister deshalb, weil eine vierjährige Erfahrung selbst dem Sanguiniker nicht erlaubt, sich dem frohen Ein druck ohne Kritik und mit voller Beruhigung für die Zukunft hinzugeben. Rosenfarbene Brillen sind tue unzweck mäßigste politische Ausrüstung und obne solche kann man nicht verkennen, daß, mag auch die Erzählung von einer rein persönlichen Mißstimmung zwischen den beiden Monarchen in das Roch der Fabel verwiesen worden sein, die Beziehungen zu den Bundesstaaten nicht immer und überall in der unter Wilhelm I. erprobten Weise unterhalten worden sind. Für den Nationalgesinnten ist eS vicktS weniger als eine Genug- thuung, wenn auf Lockerungen der bundesstaatliche» Be ziehungen Befestigungen als Reaktion gegen den demokratischen ParticularismuS, richtiger gegen ein particularistischcS Temo- kratentreiben, folgen. Ein Bundesstaat, wie der deutsche, berubl auf der Harmonie, und diese nickt zu stören, ist die Aufgabe. Ihre Lösung dürfte bei Beobachtung der Passivität, die dem Geiste der RrichSverfassung und den Ueberlicferungen entspricht, nicht einmal sebr schwierig sein. Diese Betrachtung soll jedoch daS Hrsübl des Tankes für die Stuttgart-Berliner Kundgebungen um so weniger ab schwächen, als ein zweites Ereigniß, daS Erscheinen eine- bayerischen Prinzen bei der NenjahrScour, auf ein System hindeutet, in welches der Entschluß des NeickSkan zlers, dem Fürsten BiSmarck einen Besuch abzustatten, erfreulich sich einfügt. Als ob nickt genug Reichstagsaufgaben vorlägen, bat eine Reibe von Pleßorganen es für gut befunden, eine Präsibentrnfrage auüurollen. Herr v. Lcvetzow soll durch die Abgabe seiner Stimme für die Auslieferung Lieb knecht'- die Eignung, den Reichstag nach außen bin zu ver treten, eina.lüßt haben. Diese Auffassung ließe sich hören, wenn die Ansicht, daß der staatSanwaltichastliche Antrag auf Strafverfolgung de- Abgeordneten abgelebnt werden muffe, uuwwuuis opmlo de- Reichstags wäre. Daß sie e- nicht ist, hat die Abstimmung ergeben, und das Recht, nach seiner Ueberzeugung mit einer Minderheit zu stimmen, kann dem Präsidenten in keinem Falle ver web» t werden Dieses Volum ist von der demokratischen Presse offenbar nur deshalb so begierig aufgegriffen worden, weil Herr v. Levetzow vrn ersten Anlaß zu dem national- liberalen Antrag aus Verschärfung der Tisciplinarbesuguisse des Reichstags gegeben hat unb ihm als dem Pläsireulen hei der EommisiionSberatbuiig über diesen Gegenstand eine hervorragende Rolle zufällt. ES gekört» die gauze Frivolität de- Freist»»- dazu, um inmitten der schwierige» parlamen tarischen Lage, in der wir unS befinden, unnützer Weise eine derartige Frage auszuwerfen. Die Anklagen wegen der Beendigung de- Berliner Bier boy c o t l S sind noch immer nicht verstummt. Ein großer Theil der Presse hält daran fest, die Brauereien hätten der Sache de- BürgertbumS eine Niederlage bereitet und di« künftige Bekämpfung der Socialtemokratie erschwert. Wenn wirk lich da- getroffene Abkommen eine Schwäche drö Bürgertbums bekundet, so tbun e- diese Lamentationen und Deuuncialionen erst reckt. Sie erinnern unS an di« Verunglimpfungen der bayeriichen Armee und de- General- siabschess v. d. Tann, die nach dem Kriege von 1886 in Bayern im Schwange waren. Beide verstanden sich vier Jahre später bekanntlich auf daS Siegen vortrefflich. Damals waren eben die Truppen wohl auSgebildet und gut bewaffnet. In den Jabren vor 1866 aber waren die Demokraten unt Particularisten keineswegs geneigt, sich durch Mebrbewilligung von Geldern und Recruten die Möglichkeit zu verkümmern, über eine in einem zukünftigen Kriege geschlagene Armee zu „schimpfen." Beim Berliner Bierbovcott liegt zur Bemänge lung de- Ausgang- um so weniger Bercchiigung vor, als eie jetzt als Vorkämpfer der Sacke des BürgertbumS präsen- tinrn Braurreibrsitzer sofort nach AuSbruch de- KampfeS Deutsches Reich. Q Berlin. 4. Januar. Mit der erwünschtesten Deutlich keit gesteht die ..Germania" ein, um was ** U^ ^l^blen vorstehenden würltembergischen Lan dtagswahlen hantelt. ES soll lediglich d-e neue Eentrunisparto mit allen erdenklichen Mitteln zu einem erheblichen politiswen Factor in dem vierten deutschen Bundesstaate "bvbt werden, gleich viel, wie dabei nicht UvS der coiifeisivnelle Friede LeS Landes, sondern auch wie d-e specifischen katholischen Interessen für den Augenblick fahre». So sind dort in mehreren Bezirken Land- lagrcandivaten aufgelauchr. welche m Sacken der „katholi,chen Forderung", als der Rückkehr der katholischen Manner- orden u. s. w., daS weitestgehende Entgegenkommen zuiagen, aber den Beitritt zu der neuen Eenlrumssraction des Land tags ablebnen. Ungesäumt wird gegen diese Eandldaturen die rücksichtsloseste Opposition der Eentrumsparte, proclamirt. Deutlicher kann man also dort nicht wohl sein und Zwar mit Bezug auf die gegenwärtigen wie auf die zukünftigen Ziele. * Berlin, 5. Januar. Die officiöse „Berl. Corr." schreibt: „Die „Doltözeitung" vom 12. December 1894, Nr. L53, bringt eine Mittheilung, wonach daS KnegS Ministerium damit umginge, daS Feuerwerks-Labora torium iuSpandsu künftig nur noch alv VersuchS- sielle weiter bestehen zu lassen und da- Schwergewicht der dort betriebenen Fabrikationen in daS neuerbautt Feuer werks-Laboratorium in Siegburg zu übertragen. Eine solche Maßregel wäre — so schreibt da- Blatt — für Spandau e,n schwerer Schlag; sie würbe, da mit Rücksicht auf die große Arbeiterzahl des Etablissement« ein ganzes Stadtviertel sich entwickelt hat, den wirlhschaftlichen Ruin vieler Einwohner herbeiführen. Diese Mitttheilung, welche auch in einige andere Zeitungen, z. B. deu „Vorwärts" vom 13. De- cember 1894, Nr. 290, und den „Sieg-Boten" vom 13. Te- cember 1894 Nr. 148, übergegangen ist, trifft bezüglich der Ausdehnung der in Aussicht genommenen Verschiebung nickt zu. Nichtig ist, daß die sehr gedrängte Maschinenaussicllung »n dem Spandauer Laboratorium — das bekanntlich aus einer Insel gelegen ist, so daß eine räumliche Erweiterung nicht möglich ist — dem Gewer de-A uff ich lSdea m ten aus Grund der Gewerbeordnung Anlaß zu Bemängelungen geboten hat. Ferner ist es zweckmäßig erschienen, die Fabri- talion von Zündungen rc. aus die beiden Laboratorien derart zu vertheilen, daß auch bei ungewöhnlichen Ereignissen, zum Beispiel Explosionen, die fortdauernde Herstellung de« MunitionsersatzeS nicht in Frage gestellt wird. Von vielen beiden Gesichtspunctrn auS finden zur Zeit Er Wägungen statt, in welchem Umfange etwa Arbritkiuaschinen oon Spandau nach Siegburg zu übertragen sein würden. Die Absicht, daS Laboratorium in Spandau nur noch als Versuchsstelle beizubehalten, besteht nicht. Berlin, 5. Januar Der „Vorwärts" veröffentlicht t"" schon wieder einen amtlichen Erlaß, und zwar einen deS Herrn von Köller über die socialdemokraliiche Agitation im Turnwesen. Blatte: Der Erlaß lautet nach dem genannten Ministerium des Innern. Berlin, den 24. November 1894. Es ist bekannt geworden, daß die Anhänger der Socialdemokratie »eurrdmgs auck das Turnwesen als ein Mittel benutze», ihre» Einfluß aus immer weitere Kreise ausjudehnrn, .... namentlich auf jugendliche Penonen .... Gründung von Turnvereinen, dir sich angeblich nur mit Turnen beschönigen, in Wahrheit ober der locioldemotratiscken Orgonisaiion und Agitation dienen .... 1893 »u einem deutschen Turnerbund in Gera zusammengetreien. (Hieraus sotgt eine längere Beschreibung der Organisation de- Bundes, wobei daraus tnngewiesen wird, daß das Organ des Kunde-, die .,Arbe,ter.Tur,>er,..eilung" in Leipzig, bi. „Förderung focialistiicker Umtriebe ansirebt.) Es wird Berickt eingesorde«. wie weit im Verwaltungsbezirk, des Negieruiigs-Pra,idenren N. N. ähnliche Erfahrungen gemacht sind und m welcher Richtung nach Ansicht des Regirrungs-Präsi. denten N. N. etwa gegen den Arbeiler-Turiier-Bund vorzugehen sein möchte. Zu uniericheiden sind drei Gruppen: I) D,e deutsche Turnrrsckast, welche die Pflege vaterläudiicher Gesinnung at- Beremszweck anerkennt, 2) der deutsche Turnerbund, welcher seiner Zeit wegen ausgesprochener antisemitischer Tendrnzvon der Turnerickast auSge,ch>ossen wurde. Mittelpunkt Wien. 3) der Arbkiter-Turnerbund Teulschlaiids, welcher im Dienste der soc aldemokratischrn Organisation ^ ^'»vernehmen mit dem Minister der geist. Uchen. Unterrichts- und Mediciual-Angeltgenheittn ist von Seit, n der Uilternchlsverwaltuiia arge» da« Trecken staarsgesahrlicher Turnvereine Lurch drei Maßnabmen entgegen zu wirke» oriu worde.,. und §war 1) du.ch Verbot de? The.»nähme v Lchulrrn und Schülerinnen. 2) durch ablehnende Lalmaa ttwaigen Ge,uchen gegenüber, om Gestattung drr Benutzung von di, Schien gehören. Udurch ä" ^ wlcher Perfoiien von den staatlichen Kursen iur Der Minister de« Innern. LöUer. An di« Regierungs-Präsidenten. ^'"E-i' m '-ME ?. Verltn, 5. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser nahm heule Vormittag die Vorträge de- Chef- de- General- tabeS der Armee und des Chefs des Militair-EabioetS ent eren. Am Nachmittag fand in der Umgegend von Pot-dam eine Felddienstübung des Lehr-Jnsanlerie-Bataillon- und von Truppentheile» der Potsdamer Garnison, unter Brtheiligung von Abtkeilungen der Cavallerie und Artillerie statt, welcher der Kaiser beiwohnte. — Die Kaiserin Friedrich empfing heute die Gemahlin des StaatSmiaisterS v. Koeller. Berit«, 5. Januar. (Telegramm.) Die „Post" be stätigt, daß in der gestrigen Sitzung des Ttaatsmlttlsterlam» -ochpolilische Fragen nicht erörtert wurden, sondern lediglich sie Tagesordnung zur Erledigung kam, die sich besonder- mit Steuerangelegenheiten beschäftigte. Berlin, 5. Januar. (Telegramm.) Drr „Nordd. Allgem. Zkg" gebt von angeblich zuverlässiger Seite die „positive" Nachricht zu, daß bisher noch niemals eine lteichstagspräsidenten-Lrisis bestanden habe, bei welcher der Rücktritt des Herrn v. Lrvehow bätte in Frage kommen önnen, sowie daß keinerlei Veranlassung für die in den Blättern Herrn v. Levetzow nachgesagte Absicht Vorgelegen »abe. DaS Tragen der Uniform eines Landwebr-StabS- officierS seitens des Herrn v. Levetzow bei drr Schlußstein- egung im neuen Neichslagsgebäube beruhe auf der Aller- -ochsten Bestimmung, die Uniform überall da anzulegen, wo der Inhaber dem Monarchen begegne, außer wenn eine andere Kleidung, z. B. Jagdanzug, besohlen sei. Berlin, 5. Januar. (Telegramm.) Wie der „Reichsanzeiger" mittheilt, gelangte man in der gestrigen Berathung des durch Zuziehung desSynodal-VorsiandeS erweiterten Collegium« deS Evangeltschen Lberstrchcnrat-S über die infolge der Vorgänge bei dem im Herbste 1894 in Bonn abgehaltenen Feriencurse in kirchlichen Kreisen ent standene Beunruhigung zu dem Schluffe, daß die zuvörderst noch zur Beurtbeilung erforderlichen tbatsächlichen Unter lagen der Vervollständigung bedürfen. -- Berlin, 5. Januar. (Telegramm.) Da- „Reich-- zesetzblatt" veröffentlicht die Verordnung, betreffend den Bertehr mit Diphtherie-Serum. 8. Berlin, 5. Januar. (Privaktelegramm.) Zum 80. Geburtslage des Fürsten Bismarck begiebl sich, wi der „Loc.-Anz." erfährt, eine Abordnung von 80 Deutsch- Amerikanern, welche an dem Feldzüge 1870 71 theil- enommea haben, üach FricdrichSnrh, um dem Fürsten ein edrengeschenk zu überreichen. Dasselbe besteht aus einem silbernen Obelisken von 1,8 m' Höhe, auf dessen Spitze sich ein Adler befindet, welcher in den Fängen die deutsche Kahne und das amerikanische Banner hält. Um den Obelisk windet sich eine Eickenguirlanre, deren Blätter au- Silber und deren Eicheln aus mattem getriebenen Golde gefertigt sind. Auf jeder Eichel siebt der Name einer Stadt, die einen Verein von Deutsch-Amerikanern aufzuweisea hat. Im Ganzen sind 80 solcher Namen vertreten. L. Berlin, b. Januar. (Privattelegramm.) Der „Nat.-Ztg." zufolge wirb dem Landtage alrs dem Justiz ministerium ein Gesetzentwurf, betreffend die Lasten ver sreimilligen Gerichtsbarkeit, unb eine Vorlage über di» N-tariatsgebiihren zugehen. — Der Herzog Johann Albrecht von Mecklen burg, der zum Präsidenten der Deutschen Colonial-Gesell- schaft in AuS .ckt genommen ist, unternimmt eine Reise nach Cenlon u. d wird bei dieser Gelegenheit auch bi« deutsch- oftasrikanischen Besitzungen besichtigen. — Die erste ordentliche Generalversammlung de- GerbandeS der deutschen Buchdrucker wird gemäß 8. 26 des Statuts einberufen. Dieselbe findet im Lause ve- Monat- Juni diese- Jahre« in BreSlau statt. Etwaige Anträge sind bis 15. März bei dem Vorstand einzureichen. — Die Zahl der Aerzte Deutschland- ist nach der neuesten Medicinalstatistik im vergangenen Jabre auf 22 287 gegen 2l 62l im Jabre l893 gestiegen; die Zunahme beträgt 3,l Proc., etwas weniger als in den Vorsahren. Preußen zählt 13 257 (l2 85l), Bayern 2546 (2431), Sachsen 1633 (lb?3), Württemberg 764 (759). Die Zayl der approbirten Zahnärzte war 1007 gegen 915 im Jahre 1893. Heil anstalten gab eS im Vorjahre 3218 gegen 3182 im Jahrs »893 mit 199 561 (196 247) Betten. v. Danzi-, 5. Januar. (Privattelegramm.) Wie die „Danziger Neuesten Nachrichten" von zuverlässiger Seite er fahren, wird geplant, hier eine Conserven-Fabrik zur Heeresverpflegung anzulegen. Gestern fand auf dem Rath- hause unter dem Vorsitze de« Oberbürgermeisters eine hierauf bezügliche Vorbesprechung statt, welcher der Oberpräsident v. Goßler, Mitglieder deS Magistrat- und deS Schlachtbof- Curatoriums, der Vorstand deS landwirtbschaftlichen Cen- tralverelnü sür Westpreußen und der Vorstand der Kauf mannschaft beiwohnten. * Geestemünde, 4. Januar. Minister Thielen ist heute Vormittag hier ringetroffen. Die Weiterreise nach Helgoland mußte heute wegen deS stürmischem Wetters unterbleiben. * Ttzan», 4. Januar. Hier ist ein Verein zur gegen seitigen Unterstützung polnischer Arbeiter und Handwerker gegründet worden. Die zu diesem Zweck« anberaumte Versammlung war sehr zahlreich besucht. Al- Vorsitzenver wurde der Abgeordnete Leo y. EzarUn-ti ge wählt. * Posen, 4. Januar. Da- polnisch» Provinzial - Wahlcomit- stcllte sür die Landtagsersatzwahl im Wahlkreise WongrowiN- Moglino-Znin den früheren Rittergutsbesitzer Kart v. Szezaniecki (Poien) als Tandidaten auf. * Bochum, 5. Januar. (Telegramm.) Au- Anlaß der Feier de- 40 jährigen Jubiläums de- Gehe,me« Commerzien- ratbs Baare fand gestern ein großer Fackelzug statt. Heute Vormittag brachte die städtische Capelle ein Ständchen. Sehr zahlreiche Telegramme, Glückwunschbriefe und Blumen- spenden, sowie werthvolle Andenken gingen bei dem Jubilar ein. Es erschienen viele Deputationen. Zunächst 30 Beamt«, Meister und Arbeiter de« Verein«, sodann unter anderem Magistrat. Stadtverordnete, Handelskammer, Verwaltung-, ratb des Bochumrr Vereins, Vorstände der drei großen winh- schaftlichen Vereine, vertreten durch die Her'ren Grheimrath Janffen, Grheimrath Jenke, Generaldirektor Servaes, Ab-
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