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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-08
- Monat1895-01
- Jahr1895
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Morgen-Ausgabe, oh», Postbefördmnig KO.—, mit PostbefSrdanmg . I»«ah«eschluß siir Anzeige«: «bend-Lu-gabe: vormittags 10 Utzt. M»rgr»»Lusgab«: Nachmittags «Uhr. Sonn» «nd Festtags früh V,S Uhr. Ach den Filialen «ad Annahmestelle» t« «i« halb« Stnade früher. «aLeta« find stets an dt. «rpedMou zu richte». ^°iz. Dienstag den 8. Januar 1895. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. DaS 46. Stück des vorjährigen RetchSgesetzßlattcS ist bei unS eingegangen und wird bis zum LI. d. Mt», auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 2205. Bekanntmachung, betreffend die Befreiung vorüber- gehender Dienstleistungen von der Invalidität«- und Altersversicherung. Vom 31. December 1894. Leipzig, den 4. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. DaS 12. Stück de- vorjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen ist bet uns eingegangea und wird bis zum 25 Januar dsS. IS. auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich «mshängen. Dasselbe enthält: Nr. 56. Verordnung, die Vertretung des Staatsfiscus in gewissen Fällen betreffend; vom 23. November 1894. Nr. 57. Bekanntmachung, die Gemeindeverfassung der Stadt Markranstädt betreffend; vom 10. December 1894. Leipzig, den 5. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Krumbiegel. Bekanntmachung, die Anmeldung hier zuztehender und zum Besuche der allgemeinen Sortdildungsschule verpflichteter Suade» hctr. Hier zuziehende fovrdiidungsjchulpflichtige Knaben haben sich innerhalb 8 Tagen nach dem Zuzuge bei dem Direktor ihres Bezirks zum Besuche der Fortbildungsschule anzumeiden. Bei der Anmeldung ist ein Schulenttafsungszeugniß oder, wenn der Anzumeldende bereits eine Fortbildungsschule besucht hat, ein Schulzeugniß der letzteren beizubringen. Nichtanmeidung oder verspätete Anmeldung sortbildungSschul. Pflichtiger Knaben wird von uns dem Stadtrathe zur Bestrafung angezeigt. Leipzig, am 5. Januar 1895. Der Schulau-schuß der Stadt Leipzig. Walter. Winzer. Bekanntmachung. Der am 5. December 1894 in L-vzig verstorben« Privatmann Herr Johann Andreas PSnitzsch, früher Bademeister am hiesigen Stadtbade, bat „der Armrncasje zu Gohlis" ein Legat von Dreihundert Mark ausgesetzt, welches seitens der Erden durch Herrn Localrichter Thebus in 2eipzig-GohliS zur Auszahlung gebracht worden ist. Ritt herzlichstem Danke gegen den Verewigten wird dies hier durch veröffentlicht. Leipzig, den 7. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig» Armenamt. Hentichet. Dittmann. Bekanntmachung. Die Maurer«, Zimmer-, Klempner-, Asphalt- und Holzcement- bedachungS-Arbeiten, sowie die Lieferung waizeiscrner Träger und gußeiserner Unterlagsplatten zur Erbauung eines Schuppengrbäudes auf dem Rittergute Stötteritz u. Th. sind vergeben worden; wir entlassen daher die nicht derücksichtigten Bewerber hiermit ihrer Angebote. Leipzig, am 3. Januar 1895. 6142 Der Rath der Stadt Leipzig. 1849. vr. Georgi. 1>r. Pallmann. Diebstahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) Ein Sparbuch der Sparkasse zu Riesa, auf „Christiane Friederike Böhme" über 520 Etulage lautend, von Mitte bis Ende vorigen Monats; 2) S große Elfenbein-Billardbälle (1 weißen, rothen und schwarzpunctirien), 3 kleinere weiße» schwarzpunctirte, vom 31. vorigen bis 1. diesen Monats Nachts; 3) ein Paar goldene Manschettcnknöpfe, gerieft, viereckig mit abgerundeten Ecken, vom 31. vorigen Monats bis 2. diesen MonatS; 4) eine silberne Anker-Remontoiruhr mit Goldrand, Secunde. gravirter Rückseite und silberner Kette mit Schießmedaille, am 1. dieses Monats; 5) 7 Flasche» Weißwein (1 Taragonier, 6 Ccharlachberger), 3 Flaschen Rothwetn (Poulet Caney und 3 Flaschen alten Portwein, vom 29. bis 30. vorigen Monats: 6'40 Stück blan- und heUgedruckte Krauenschürzen» ca. 40 Stück bunte Taschentücher, 1 Stück Barchent, 1 Stück Kattun und 1 Stück Hatblama, 20 Paar Herren- »nd Kraucnstrümpfe, verschiedenfarbig und 8 Stück baumwollene gewirkte Herrcn-Jacken, vom 22. bis 23. vorigen Monats; 7) ein Winter-überzieher» dunkelblau, mit Sammetkragrn, schwarzen Steinnußknöpfen und Kettchenhenkel, am 5. dieses Monats; 8) ein Wtnterüberzteher, dunkelblau, mit Sammetkragen, hellem, biaugeftreistem Futter, schwarzüberzogenen Knöpfen und Keltchrnhenkel, am 5. dieies Monats; 9) ein Winterüberzieher von braunem geriesten Stoff, mit schwarzein Futter, Sammetkragen, Hornknöpfen und Kettchenhenkel, am 5. dieses Monats; 10) ein Kopfkissen mit rothem Inlett und weißem Ueberzug, ein Kinderbett mit rothem Inlett und weißem Ueberzug mit Falbel, am 2. dieses Monats. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Eriminal-Abthrilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 7. Januar 1895. Da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Die Sparcassen-Deputation. Druck and «ttlag vo, E Pol» k, Seip^g 8S. Jahrgang. . ^ w-..s,«uten von statten. I „Falke" und „Sperber" die Station tauschten. „Falke". Sehr langsam gehen die Kreuzer- Neubau Kamerun stat'omrt, wurde nach Australien versetzt ^ -„„.m.ndiae Bau ernes Panzer,--«, unabweisbaren Bedürsluß Der dringend nothwrndige Bau wie solche für jede Marine „och nicht i» geworden sind, ist auch im ^ ^ ll Deutschland bis Angriff genommen worden. S°nack besitzt ^eui,w 2. Classe „Irene" und daß die beiden im Oktober und L,«-' - und vier erstklassigen Hon seepanzern Nim den sieben am l. April 1895 fix und fertig sem sollten. Bon den I aeschützlen Kreuzern schwimmen z. Z. „Prinzeß ^ ' Irene" (die tbeilweise schon wieder als veraltet zu strack» sind .Kaiserin Augusta" und „Gefion". Es stehen noch aus die geschützten Kreuzer L (die berühmte Kreuzercorvette si.) v und N. Die Verzögerung der Kreuzerbauten hat m wichtigen ConslructionsLnderungen wie auch ,n der ablehnen den Haltung des Reichstages ihren Grund. ^ Bau der Stalionskreuzer ist auch ,in letzten 2ahredas"U ch Tempo innegehalken worden. Bon üinen besitzen wir z. Z. achk/nachdem am l8. Oktober der in Wilbelmshavenerbaute „Geier" neu hinzugekommen ist. DieZahldcrAvlsoö if unverändert geblieben. Aus Stapel liegt Aviso II be, Weserwerft in Bremen. Die Zahl der Torpedoboote ist wiederum nicht unerbeblich gewachsen. , , - Von den Fortschritten, weiche die n"lita,rische Au bilduna in der Marine im letzten Jahr gemacht hat, legten d?e großen Manöver der am 19. August ,n Wilhelms haven unter dem Befehl des commandirenden Admirals Frh. v. d. Goltz formirten Herbstübuugsflotte beredtes Zeugniß ab. Ueber 50 Kriegsschiffe in 4 Divisionen und ebensoviel Torpedo- bootSvivisionen getheilt, nabmen an den Uebungen theil und traf am 8. Februar in Melbourne rin, während „Sperber" erst am 1. Juni von^Australien, wo er bisher gekreuzt, in Kamerun ankam. „Falke" fand bald nach seiner Ankunft Gelegenheit zum Eingreifen. In der Südsee waren die alten Unruhen von Neuem auSgebrochen. Die Atualeute rrbellirten egen den König Malietoa. Da infolge de« Aufstande- die 'andarbeiten gänzlich darniederlagen, fehlte eS an Nahrungs mitteln und es lag die Gefahr vor, daß die Rebellen sich an europäischem Eigenthum vergreifen würden. Infolgedessen unterstützten die beide» deutschen Kreuzer „Bussard" und „Falke", sowie der englische Kreuzer „Curatzao" die Aktionen der Regierungspartei gegen die Aufständischen. Nachdem „Falke" das Ultimatum an die Aufständischen überbracht, be schossen „Bussard" und „Curatzao am 11. und 13. August die Befestigungen der Rebellen so wirksam, daß Letztere im Anschluß hieran um Frieden baden. Seitdem ist eS ruhiger geworden, doch muffen beide Kreuzer abwechselnd Rund fahrten in der Süvsee unternehmen, um die deutsche Flagge zu zeigen. In Südamerika wäre die An wesenheit eines oder mehrerer Kreuzer dringend erforderlich, indessen hat man die dort kveurenben Sckiffe zurückziehen müssen, weil man ihrer in Ostasien bedurfte. Auf der Mittelmeerstation hat in diesem Sömmerdas Kanonen boot „Loreley" eine längere llebungsfahrt nach Alexandrien und Klein-Asien unternommen und fand bei den Deutschen dort willkommene Aufnahme. Im Ganzen hatte das deutsche Reich am Schluffe des Jahres 15 Schiffe stationirt, zu denen noch die während des Winterhalbjahres im Mittelmrer bezw. in Westindier: sich aufhaltenden 4 Schulschiffe kommen. Id. - 49—95 - - 4-7 D 30-45 B - B 3,5-6 B 18-65 B W B o—9 53—59 B B M 5,5-7 - 29 » M - 6 - 36-43 » W - 11—13 Nutz- und Brenn hohauttion. Freitan, den 11. Janvar d. Js. sollen auf dem Mittelwald, schlage im Staditz des Grasdorfer Forstreviere» 6 Etchen-Nutzklötze von 20—45 cm Mitteostärke u. 3—5 w Länge, 11 Eichen- - - - 8 Buchcn- 6 A»orn- LMatzhalder-- 1 Birken- - 2 Kiefern- - 5 Stück Eichen-Schirrhölzer, 26 Rmtr. Eichen-1 1 - Buchen-) Brennscheite und 4 - Ahorn-1 56 Stockholzhaufen unter den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort «nd Stelle meistbietend verkauft Werden. Zusammenkunft: vormittag» Uhr auf dem Holz- schlage daselbst. Leipzig, am 7. Januar 1895. De» Rath» Korstdeputation. Versteigerung. Donnerstag, den 10. Januar 18VS, von Borm. 10 Uhr an sollen im Versteigerung-raume d»S Kgl. Amtsgericht« hier 1 Partie Möbel, 1 großer Polten Scbuhwaaren, Cigarren, Portemonnaies, Gesang, und Tagebücher, Spielkarten, auch Zinngießer-Werkzeuge. 1 Flasche mit Fußbodenlack, 1 Dreh bank, 1 Eisschrank, sowie 1 Waaren-Regal, 1 neuer un- beschlagener Lowrywagen u. v. A. öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 7. Januar 1895. Der Gerichtsvollzieher -es Sgl. Amtsgerichts das. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung der könial. Ministerien deS CultuS und öffentlichen Unterricht« und der Justiz vom 10. Februar 1870 wird hierdurch zur allgemeinen kenntniß gebracht, daß der Ktrchenvorftand znm heiltaen Kren, au« folgenden Mitgliedern 1) Herrn Gustav Dietrich. Rath-secrelair, stellvertr. Vorsitzender, 2) » Hermann Böhme, Kaufmann, 3) - Eduard Dörr, Kaufmann, 4) - August Heinicke, Schlossermrister, 5) - Gustav Laue, Lehrer, Friedrich Richter, DiakonuS, Bruno Schütz, Schuldirektor, Richard Uhlig, Kaufmann, Hermann Ziegler, Korbmackermeister, dem Unterzeichneten Pfarrer als Vorsitzender besteht. ig-Nrnstadt, am 7. Januar 1895. Martin Pachc. Pfarrer. Bekanntmachung -es Leipziger Privatschultehrervereins, Aufnahme vv« Schülern und Schülerinnen betr. Im Auftrag des vorgenannten Vereins ersuchen die Unterzeichneten'! die ihren Schulen Lstern L8S5 znznführenden Kinder baldigst > anmelden zu wollen. Die im Verein vertretenen Knaben- und Mädchenschulen ent- sprechen den städtischen Realschulen (bez. mit Progymnasialclassen) § und höheren Mädchenschulen und sind außerdem mit Elementar- classen verbunden, in welche nach den gesetzlichen Bestimmungen Kinder ausgenommen werden, die vor dem 1. Juli das 6. Jahr vollendet haben. Die Mädchenschulen haben Einrichtung und Lehrziel der öffent- lichen höheren Mädchenschulen; sie sind also, mit Einschluß der > Elementarclassen, zehnclajsig. Die berechtigten Knabenschulen führen ihre Zöglinge vom Beginn des schulpflichtigen Ackers bis zu der durch das Gesetz vom 15. Februar 1884 für die öffentlichen und privaten Realschulen vor- geschriebenen Reifeprüfung, so daß ein Knabe bei normalen Anlagen bereits tm vollendeten 15. Lebensjahr eine abgeschlossene Schul- > bildung und den Besitz des Freiwilligenzeugnisses erlangen kann; zugleich bereiten sie für die entsprechenden Elasten der öffentlichen höheren Lehranstalten vor. Im Interesse der Einheitlichkeit der Bildung, zur Erleichterung der Lern- und Lehrarbeit und zur schnellen und sicheren Erreichung der Schulziele ist es wünschenswerth, daß auch der Privatschule die Kinder möglichst mit Beginn de» schulpflicht,gen Alters zugeführt werden. — Die Unterzeichneten stno zur Entgegen- nähme von Anmeldungen und zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft täglich (außer Sonntag») zwischen 11 un- '/,1 Uhr bereit. ! Dir. vr. E. Barth, Berechtigte Realschule mit Elementarclassen (Querstraße 19 und Bahnhosstraße 5), !Dir. W. Metz (Teichmann'sche Schule, Mäbchenabth.), Höhere Mädchenschule mit Selecta- und Seminarclusten (Badnhos- straße, Frege'sches Grundstück), Fernsprecher Nr. 20. Dir. vr. Roth (Teichmann'sche Schule, Knabenabth.), Berechtigte j Realschule mit Progymnasial- und Elementarrlasten (Ecke der I Universitäts- und Schillerstraße), Fernsprecher Nr. 2059. Dir. vr. Willem Smttt» Smitl'jche Höhere Töchterschule (Au der Pleiße 4). Dir. O. Toller, Berechtigte Realschule (Centralstraße 1). Unsere Marine im Jahre 1894. —e. Die Entwickelung der deutschen Kriegsmarine hat im Jahre 1894 einen gewissen Höhepunkt insofern erreicht, als die 4 großen Hochseepanzer, an denen seit dem Frühjahr 1891 rmunterbrocken gearbeitet wurde, nunmehr in allen Theilen fertig geworden sind, so daß sie zum ersten Mal zu einem kriegsmäßigen Verbände — emer Panzer division — zusammengesügt und zu gemeinsamen Uebungen verwendet werden konnten. Damit hatte die deutsche Marine den Kern der in dem Flottenbauplan vom Jahre 1889/90 geforderten Flottenvermedrung erhalten. Nach dem Programm hätte die völlige Fertigstellung der 4 Panzer, („Kurfürst ^ Friedrich Wilhelm", „Brandenburg", „Weißenburg" und > „Wörth") bi« zum 1. April 1895 Zeit gehabt, jetzt schwimmen bereit« alle vier im Geschwaderverband. Der Bau der Panzerschiffe 4. Classe ist im letzten Jahre sichtlich gefördert worden. Von dieser Gattung Schiffen, welche den Schutz de» NordostsrecanalS, wie den der großen Flußmündungen übernehmen sollen, verlangte der Flotten reorganisationsplan 9. Hiervon schwimmen augenblicklich 7, „Siegfried", „Brvwulf", „Frithjof", „Hilvebrand", „Heimdall", „Hagen" und „Odin". Neu hinzugekommen ist nur das Letstere, welches am 3. November in Danzig vom Stapel lief. Auf Stapel liegt noch da- Panzerschiff 4. Classe das in nächster Zeit ablaufen dürste. Der Bau die er > Schiffe würde gleichfalls an dem in Aussicht genommenen Schlußtermin, 1. April 1895, beendet gewesen sein, wenn nicht die bei der ersten Indienststellung gemachten Er fahrungen und inzwischen eingetretene Fortschritte wesentliche Aenderungen in der Panzerung und Armirung bedingt bätlen, wodurch eine erhebliche Steigerung des Gefecht» welches bisher dem Chef der Herdstsiotte als Flaggschiff ge dient halte. Gleichzeitig gelangten die Panzerschiffe „König Wilhelm "»„Friedrich der Große" und „Deutschland zurAugerdienst stellung. »König Wilhelm" hatte im Februar zu Wilhelmshaven unter Betheiligung des Kaisers das Jubiläum der vor 25 Jahren erfolgten ersten Indienststellung. Wenige Tage zuvor war die Marine und ganz Deutschland durch eine Explosion auf dem Panzerschiff „Brandenburg", be, welcher nahezu ein halbes Hundert Menschen chr Leben em- büßlen, in schwere Trauer versetzt worden. In Folge dessen wurden vor Beginn der eigentlichen Probefahrten von neuen Schiffen besondere Vorproden auf den kaiserlichen Werften angeordnet. „Deutschland" wurde nach der Außerdienst stellung auf der Werst zu Wilhelmshaven einem gründlichen Modernisirungsproceß unterzogen. Zur Erhöhung der schlag fertigtest wurden mit Beginn des Wintersemesters in Kiel undDanzig Reserve division en aus je zwei Küstenpanzern bezw. Panzerkanonenbooten gebildet. Eine wesentliche Verstärkung hat unsere Position im Aus lande durch die Bildung der Kreuzerdivision erhalten. An laß hierzu gab der koreanische Krieg. Selten hatte sich die unzureichende Vertretung Deutschlands auf den auswärtigen Stationen in so deutlicher Weise gezeigt, wie hier. Während die übrigen Großmächte stattliche Geschwader oder moderne Kreuzer nach China schickten, hatte Deutschland nur die beiden gänzlich veralteten Kanonenboote „Iltis" und „Wolf" mit zusammen t70 Mann Besatzung zur Verfügung. Die 3 in Südamerika sich aufhaltenden Kreuzer „Arcona", „Alexandria" und „Marie" erhielten infolgedessen Befehl, sofort nach China zu gehen, woselbst sie im Oktober ankamen Gleichzeitig mit ihrem Eintreffen in den chinesischen Gewässern wurde die Bildung der Kreuzer-Division befohlen. Das Commando wurde dem Contreadmiral Hoffmann übertragen, welcher am 25. November in Shanghai aus Deutschland ein traf und seine Flagge, da da« Flaggschiff „Irene inzwischen nach Marokko adcommandirt worden war, auf „Arcona" setzte. Noch ehe die 3 Kreuzer vor der chinesischen Küste ankamen, hatte sich die Besatzung de« „JltiS" beim Untergang deS „Kowshing" um die Rettung der Chinesen sehr verdient gemacht. Außer der Kreuzerdivision und den beiden Kanonenbooten sollten die deutschen Streitkräfte in Ostasien noch durch den am 1^ Oktober aus Kiel abgegangenen Kreuzer 4. Classe ^Cormoran" verstärkt werden. Inzwischen waren jedoch in Ostafrika Unruhen ausgebrochen, zu deren Dämpfung ,Cormoran" zugleich mit seinem Begleiter, dem für die oft asiatische Station bestimmten Kreuzer 4. Classe „Condor" beordert wurde. Andrerseits hatte „Irene" Auftrag erhalten, nicht — wie ursprünglich angeordnet — nach Cbiua, sondern zunächst nach Tanger und Casablanca zu gehen, um dort für die Ermordung des Deutschen Neumann Genugthuung zu fordern. Der Zweck dieser Mission ist, wie erst in den aller- jüngsten Tagen bekannt wurde, vollkommen erreicht worden. In Ost- und Westafrika ist im Jahre 1894 eine ander weile Vertheilung der Schiffe vorgenommen worden. Bisher befanden sich auf der ostafrikanischen Station Kreuzer 4. Classe „Seeadler" und Vermessungsschiff „Möwe" Da Letzteres seine Vermeffungsarbeiten in den ostafrikanischen Ge wässern beendet hatte, ging eS nach Australien in See und ist auf dem Wege dorthin eben jetzt in Port Natal an- gekommen. Ersatz für „Möwe" wurde durch den im De- »or Zanzibar eingetroffenen Kreuzer „Condor" und bi« auf Weiteres auch durch „Cormoran" geschaffen. «lus der westasrlkanischen Station zitterten Obwohl*, L,' s,-m° d,r D°h°m.„r um d>, W,ibuach,«„l, am 9. Januar dennoch, weil -ir , erneute« AuSbrrchen der Unruhen fürchten zu Mariae - Jnfantene unter dem Befehl des Hauvlmanns v. Kamptz mtt dem Dampfer „Admiral" nach Kamerun npagme fand zum Eingrei' ÄOstern nach W.chelmShaven zurück westafnkamsch. und d,e australische Station waren zeit- -- durch e,n Schiff besetzt, weil di. beiden Kreuzer geschlagen man ein sank» «GU/ srumcrun ge- wrrthes herbeigeführt wurde. Unter Flagge "befinden sich zur I heit und Gelegen- Zeit nur 4 Küstenpanzer „Hildebrand", „Frithjof", „He,m-1 Die dall" und „Hagen". I weise nur Deutsches Reich. lH Berlin, 7. Januar. Die socialdemokratische Revue „Die Neue Zeit" beleuchtet in einem Artikel „Zur Jahreswende" die augenblickliche politische Situation und erörtert die Folgen, welche sie von dem Umsturzgefetz erwartet oder vielmehr erhofft und herbeiführen Helsen möchte. Es beißt in diesem Artikel: „Unter solchen Umjtünven wird Las neue Jahr eine neue Aera der Classenkämpse eröffnen, deren erste Plänkeleien wir in den letzien Wochen ja auch schon erlebt haben. In diesen Plänke leien hat die Partei deS classenbrwußten Prolerariats ihre Feinde leicht auf den Sand gesetzt, doch wäre es thüocht, sich darüöer zu täuschen, daß mit den ersten Triumphen noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist. Sie waren so wenig das letzte Wort» wie Hohenlohe das letzte Wort der herrschenden Classen ist. Der alte Mann, der sich .... noch dazu hergegeben hat, das Programm einer nackten Gewaltpolitik zu vertreten, wird dies Programm nicht aussühren. Er ist viel mehr der scheidende Mann des persönlichen Regiments, als der kommende Mann der brutalen Reaktion, welche alle herrschenden Classen planen. Er wird bald fallen und irgend ein Gewaltmensch wird ihm folgen, unter dem der große Tanz anheben wird. Nach den Bedingungen, die tm deutschen Reiche gegeben sind, wird er aus der Classe der Junker kommen: ein Junker, der wie Bismarck in irgend einem feilen Neste des Großkapitals seine agrarijchen Instinkte kapitalistisch zu moderni- siren verstanden hat, oder der irgend einen Miguel alS helfende Egeria besitzt . . Falls die Umsturzvorlage Gesetzeskraft erlangt, erwartet der Verfasser den Ausbruch einer Revolution; dies erhellt aus folgenden Schlußsätzen: Denn der neue Gewaltmensch, der den großen Tanz derReaction anheben soll, wird an der socialdemokralischen Partei eine Tänzerin finden, in deren robuster Umarmung ihm Hören und Sehen vergehen soll. Der holde Plan, die „Umsturzpartei" wie einen Wurf junger Katzen zu ersäufen, wird in einer für seine Urheber schrecklichen Enttäuschung enden. Man kann die Existenz von Tausenden vernichten, und wir zweifeln gar nicht an dem Willen der Reaktion, ihre barbarische Leistungsjähigkeit auf diesem Gebiete za erproben, aber man wird um so heftigere Schläge von Millionen erhalte». Und diese Millionen kann keine Macht der Welt vernichten. Man kann sie aujstacheln, quälen, reizen, aber mit allen Torturen bricht man ihre Kraft nicht, sondern stärkt sie. Wir beglück wünschen die bürgerliche Gesellschaft im Voraus zu den an genehmen Zuständen, die sie über sich heraufbeschwören wird, wenn sie sich jeden neuen Tag als wüthende Todfeinden der arbeitenden Classen offenbart. Und wir können ihr daS Lompliment nicht verjagen, daß sie in ihrer Weise anfängt, Marx zu capirru: die Gewalt, womit ihre Gewaltmenschen drohen, wird die Geburts helferin der sociaiistischen Gejellichaft sein. Dies ist die Signatur des neuen Jahres für das deutsche Proletariat. Wie bisher, so wird es sich auch fortan seiner großen Geschicke würdig erweisen." Bekanntlich verurlheilen die socialdemokratischen Führer öffentlich den größten Theil jener Vergehen, die durch die Umsturzvorlage unter Strafe gestellt werden sollen; keiner dieser Führer wird offen als Vertheidiger dieser Vergehen auflreten mögen. Wenn sie gleichwohl die Umsturzvorlage als groben Gewaltact und als Beweis „wülheader Todfeind schaft" der „herrschenden Classen" gegen da» „arbeitende Volk" hinstellen, so zeigen sie, daß sie selbst von wüthender Todfeindschaft gegen die bürgerliche Gesellschaft erfüllt sind und um jeden Preis dem „arbeitenden Volke* Gelegenbeit schaffen möchten, diese Todfeindschaft durch straflose Ver brechen an den Tag zu legen. Vcrltn, 7. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern Vormittag dem Gottes dienste in der Friedenskirche bei. Nach der Frühstückstafel, zu welcher Einladungen nicht ergangen waren, machte das Kaiserpaar eine längere Spazierfahrt im Schlitten. Zur Abendtafel waren ebenfalls keine Einladungen ergangen. Heute Vormittag nahm der Kaiser den Vortrag deS Wirk lichen Geheimen RatheS vr. von LucanuS und die Marine- Vorträge entgegen und empfing eine Deputation au« Helgoland. Dieselbe bestand au- dem Gemeinde vorsteher Michels, den Gemeindevertretern AeuckenS, Redeü und Thaten, sowie dem Schatzmeister RickmerS. Die Be schädigung, welche die Helgoländer Düne durch die Sturm flutheu am 23. und 29. December v. I. erlitten hat, bildete den Gegenstand des Vortrages der Deputation. Die Vertretung der Insel glaubt die durch Sturm beschädigte Düne in der ursprünglichen Ausdehnung wiederherstellen zu können, wenn d,e nöthigen Mittel hierzu, welche die Bewohaer der Insel nicht aufznbringen vermögen, von maßgebender Stelle bewilligt werden. In dieser Richtung die Gnade des KaiserL anzurusen, war der Zweck der Helgoländer Abordnung, die vo» dem Kaiser äußerst gnädig «mpsangea wurde und die Za»
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