Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950128011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895012801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895012801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-28
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis kn Kr Hanptexpedttioa oder den ttn Stab», bezirk uad deu Vororten erricktetea AvS- vobestelln, abgeholt: vierteljährlich 4.50. »ei zweimaliaer täglicher Z»st»llang in« Hans S^O. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vieneljibrlich ^ L—. Direct» tägliche Krruzbaadirnpitng tus Ausland: monatlich ^ ?LO- DteMorgen-AuSyabe erscheint täglich '/»7Uhr^ dt» Ubend-Ansgobr Wochentag- 5 Uhr. LrLaction und Lrve-itiou: Johannes,affe 8. Die lkrdedition ist Wochentag« unnnterbroch«, gedijaet »o» früh 8 bi« Abend» 7 Uhr. Filiale«: Dtt» Me»«'« S-rtim. (Alfred Hatzalb Uuiversitätsstrak» 1. Loni» Lösche. Kntharineustr. 14. vart. und LänigS-latz L Movgen-Ausgabe. NWM und Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels, vnd Geschäftsverkehr. Auzeigeu-PreiS die tzqeipalkme Petilzeile KO Pftz. Reklamen unter bemReda.ueiiSstrich (4g^ sxallenl SO^i, vor den FL.7./.:enn<rcbr7chdr> (Sgeivalten) 4t) < Größere Schriften laut unserem ProjA- oerzelchaiß. Tabellarischer und Zissrrnsatz »ach höherem Tarif. Extra »Veila-e« (gesalzt), a»r mit de, Morgen-Ausgabe, ohne Pojtbesdrdernng SO.-, »»t Pvstbejördernag >l 70.-. IrmahmefchlsL für Äkyrige«: Abrnd-AoSgnbe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: NachmtttagS 4 Uhr. Sonn- uad Festtag« früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen uad Annahmestelle» je «in» halb« Stund» früher. Klaret,ea find stet« an di« Gtz-etztttm» zu richten. Drnck «K Verlag von «. Pol» t» Leipzig 50. Montag den 28. Januar 1895. 8S. IahrganK Amttiche Bekanntmachungen. Sekannlmachung. Der in der Markthalle an der Ecke des Roßplatzes und der Markthallea-Straße gelegene Berkoussladen mit ca. 53 qw Flächen gehalt. mit einem darüber im I. Obergeschoß befindlichen gleichgroße» Raume, welcher mit dem Laden durch eine Treppe direct verbunden ist, sowie einem unter dem Laden gelegenen Kellerraumr ist sofort bi« zum 31. März 1897 oder einem späteren Zeitpunkte anderwett zu dermietden. Der Geschäftsbetrieb in den Miethobjecten darf sich nur auf solche Gegenstände und Maaren erstrecken, welch« weder in der Markthalle noch in dem mit der letzteren verbundenen Eckgruodstück Kurprinzstraße Nr. 14 zum verkaufe gelangen. Nähere Auskunft über die Vermiethungsbedingungen wird im Bureau der Markthallen-Jaspeetton in der Markthalle und auf dem Rathhause, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, ertheilt. Daselbst werdea auch Miethgebote angenommen. Leipzig, den 16. Januar 1895. Der Rath »er Stadt Letdzi,. I». 57 18./94. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebene Herstellung einer Schleußt 3. Elaff? in der Eutritzscher Straße hier ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher auS ihren bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, den 23. Januar 1895. 225 Der Rath »er Stadt Leipzig 96. vr. Georgi. Etz. Nutz- und Lrennhotz-Auction. Dienstag» den SS. Januar d. Js., sollen von vormittag» S Uhr an im Conncwitzer Forstreviere auf dem Mtttelwacd- schlage im Ronuenholze (in Abth. 40) 2 Rmtr. Eicheii-Nutzscheite. 50 .. Eichen-Vrennschett«, 120 Haufen Abraum- und 100 „ Schlagreifig (Langholz) unter den im Termine aushärigendea Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietende» an Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: auf de« Mittelmaldfchlage in der Rönne» ohnweit der „Raffe» Wiese". Leipzig, am 18. Januar 1895. TeS Raths Farftdeputatiou. Gesucht wird der am 3. März1856 in Leipzig geborene Schlosser Earl Wilhelm Gustav Meißner» welcher zur Fürsorge für seinen Sohn anzuhaltrn ist. Leipzig, am 25. Januar 1896. Der Rath »er Stadt Leipzig. Ärmen-Amt, Abth. IVu. 4. L. IV. Abth. Nr. 239 d. 95. Hentsche l. Hr. Zum Zwecke der Zwangsvollstreckung soll aus Antrag Mittwoch, den 0. Kcbruar 1805, von Vormittags 10 Uhr au im Sitzungszimmer des Unterzeichneten Amtsgerichts die öffentliche Versteigerung des der Frau Henriette Scharr verw. Drug geb. Wurm und den Kindern derselben (Suttav und Walter Willy Krug zu Thal gehörigen nachbeschrirbenen (Grundbesitzes erfolgen. Die näheren Nachwrifungen über deu versteigerungsgegenstand und die Verkaufsbedingunge» können auf der GenchtSschreiberei d«S Unterzeichneten Amtsgerichts eingeseheu werden. Alle unbekannten Realgläubiger werden hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche an den Erlös bei Vermeidung des Ausschlusses von der Masse bis zum Berfleigerungslermin geltend zu machen. Thal» «un 19. December 1894. Herzog!. S AmtSgertcht 111. v. Wangenhrtm. Grundstücks beschreib»»,: 1) 808,9 Ar Wohnhaus mit Nebengebäuden, Hof und Garten, das Kurhaus mit Eurgarien uud Parkanlagen, Flurb. Nr. 76. Taxe 200000 (Eisenbahnstation Wutha—Ruhla.) 8) 0.6 Ar Ueberfahrt von der Chaussee in di« Weißenboraer Flur, Flurb. Nr. 152. Taxe 10 3) 136,5 Ar Artland und Wiese auf der kleinen Aue, zum Theil bebaut mit einer Badeanstalt nebst Kesselhaus und Dampf, kessel, Flurb. Nr. 76b. Taxe 110000 Arbeitsnachweis durch -ie Postämter. —n. Abgesehen von dem Kanton Basel-Stadt ist daS Großherzogthum Luxemburg daS einzige Land, in welchem bisher eine staatliche Organisation deS Arbeitsnachweises versucht worden ist. Auch ihrer principiellen Grundlage nach ist diese Organisation von den Veranstaltungen, wie Gemeinden und gemeinnützige Vereine sie seither getroffen haben, so ver schieden, daß sie zu diesen imVerhältniß eines völligen Gegensatzes steht. Die durch einen Beschluß deS Staatsminister-Or. Ey scheu inS Leben gerufene Einrichtung befindet sich seit dem 1. De- crmber 1892 im Betriebe. Ähr Wesentlichstes besteht darin, daß die Arbeitsnachweisstellen den Post- und Telegraphenämtern angeschloffen sind und demnach dem Reffort der Post- und Telegraphen-Verwaltung unterstehen. (DaS Großherzogthum Luxemburg zählte 1890: 2N 088 Einwohner, davon kamen auf Luxemburg-Stadt: 18 18t Einwohner, Luxemburg-Land: 88 139, Dielirch 64 470 und Grevenmachrrn 39 112 Ein- wobuer. Das Land batte (1892) 83 Postanstalten und 100 Telegrapbenämter). Die Zuständigkeit und Betbätigung der Post- und Telegraphenäntter umsaßt eine zwiefache Stufe, indem der Arbeitsnachweis einmal je für die Bestellbezirke der einzelnen Postämter durch die mit diesen verbundenen besonderen Stellen, zweitens aber für das ganze Gebiet deS GroßherzogtbumS durch die allgemeine Stelle gewährt wird: die letztere ist dem Postamt der Stadt Luxemburg angeschloffen. Eine- besonderen Beamten-Apparate- hat e- sür dir Erfüllung dieser Obliegenheiten, welche durch die mit de« Postvienst betrauten Beamten erfolgt, bisher nicht bedurft; nur dem Postamt von Luxemburg ist zur Verwaltung der allgemeinen Stelle ein Beamter uad ein Kanzleivieuer deiaeaeben. Wir schon soeben angedeutet, beschränkt die Tbätiakeit der besonderen Stellen sich darauf, ArbeitSaesuche und Arbeit» angebote au- vem Bestellbezirke ihres Postamt- anzuuebmen Die Gesuche find entweder mittelst einer genügend fraukirten Postkarte »der im Weg» persönlicher Anmeldung an den Bor sseher deS Amts zu richten; die eingehenden Gesuche werden m eine täglicher Berichtigung und Vervollständigung unter liegende Liste eingetragen, die am Eingänge des PostschalterS aufzuhängen und der Einsicht Jedermanns zugänglich ist. Bei der allgemeinen Stelle können Arbeitsgesuche und Arbeits angebote au- sammtlichen Bestelldezirken deS GroßherrogthumS, sowie auch aus dem Auslande angemelvet werden. Dortselbst erfolgt ebenfalls die Eintragung in eine Liste. Dieselbe ist so eingerichtet, daß sie Rubriken für die Eintragung von Name und Vorname des Arbeitgebers bezw. Arbeiter-, für Stand und Wohnort derselben, für die Zahl der gesuchten oder sich anbietenden Arbeitskräfte und die Höbe deS angebotrnen oder verlangten Lohnes enthält; sie wird täglich nach Eingang der letzten Post abgeschloffen und werden so viel Abschriften der selben, wie das Land Postämter zählt, gefertigt, damit bei der ersten Briefbeförderung des folgenden Tages einem jeden Amte ein Exemplar zugesandt werden kann; letztere- ist eben falls und zwar neben der von dem Postamte selbst zu ver öffentlichenden besonderen Liste am Eingänge rum Postschalter aufzuhängen. Ein solches Exemplar dänat selbstverständlich auch am Eingänge zu dem Schalter des Postamt- zu Luxem burg auS. Die betreffenden Angebote und Gesuche bleiben in der Liste so lange stehen, bis die Zurücknahme derselben oder aber ihre Erledigung bei dem Postamte angemeldet ist. Um eine übermäßige Belastung der Liste zu verbüken, sind die "^ostbriefträger jeden Bestellbezirks angewiesen, an jedem ,reilag sich der denjenigen Einwohnern deS Bestellbezirk», welche Angebote oder Gesuche angemeldet baden, zu er kundigen, ob sie die weitere Aufnahme in die Liste verlangen; Verneinendenfalls werden daselbst die betreffenden Angebote und Gesuche gelöscht. Die getroffene Veranstaltung hat hiernach im Wesent lichen nur die Bedeutung eine- Nachrichtendienste-; ihre Wirksamkeit besteht darin, daß die betreffenden An meldungen gesammelt, geordnet uad der öffentlichen Kenntniß zugänglich gemacht werden, während es im Uebrigen den Be theiligten selbst überlassen ist, sich mit einander rn Beziehung zu setzen. In ihrem etwa zweijährigen Bestehe» hat die Einrichtung sich nach dem Urtheil der mit der Verwaltung betrauten Behörde wie auch, soweit bekannt, des Publicum- bewährt. In der Zeit yom 1. December 1892 bi- zum 31. October 1894, also in 23 Monaten, hat die Zahl der Stellengesuche 1738 betragen, von denen 1572 al« erledigt angezeigt wurden; für denselben Zeitraum stellt sicb die Zahl der Slellen- anbietenden auf 3403 und der Stellenangebote auf 4525, von denen 3223 bezw. 4079 Erledigung fanden. Im ersterea Fall stellt sich hiernach die monatliche Durch- schnitt-ziffer auf 75 Anmeldungen und 68 Erledigungen, im zweiten auf 148 bezw. 196 Anmeldungen und 140 bezw. 177 Erledigungen. Von besonderem Interesse ist das Verbältniß, in welchem die Bewegung der Zahlen sich auf Stellengesuche und Stellenangebote vertheilt, während die Zahl der Stellenangebote bezw. der gesuchten Arbeitskräfte und damit auch die Zahl der aus Anlaß solcher Angebote bewirkten Vermittelungen beträchtlich ge wachsen ist, hat andererseits die Zahl der angemeldeten Stellen angebote bezw. der auf Grund dersrlben bewirkten Ver mittelungen im December 1892 55 bez. 15, im October 1894 143 bezw. 146, die Zabl der Stellengesuche bezw. der auf Grund derselben bewirkten Vermittelungen dagegen im December 1892 88 bezw. 10, im October 1894 59 bezw. 27 betragen. In den je 10 Monate umfassenden Zeitabschnitten vom 1. März bis 31. December 1892 und vom 1. Januar bis 31. October 1894 beläuft sich die Zahl der angemeldeten Arbeitsgesuche auf 805 bez. 583, dir der auf Grund derselben bewirkten Vermittelungen auf 702 bezw. 664, die Zahl der Stellenanbietenden auf 1438 bezw. 1598, die Zahl derjenigen derselben, deren Angebote durch Besetzung erledigt wurden, auf 1468 bezw. 1534, die Zahl der gesuchten Arbeitskräfte auf 1849 bezw. 2168, die derjenigen Arbeitsstellen, welch« aus Grund der Gesuche besetzt wurden, auf 1863 bezw. 20l2.*) Wie die Direktion der Posten und Telegraphen des Groß- berzogthumS vermutbrt, erklärt dies auffallende Ergebniß sich daraus, daß die Stellensuchenden vor einer etwaigen Aufgabe ibreS Gesuches die auSgehängten Listen einsehen und dann häufig eS vvrziehen, direct mit den Stellenanbietenden in Ver bindung zu treten. DaS Verbältniß der Betbeiliguug der ein zelnen BerufSstände an der Benutzung der Anstalt betreffend, jo ist der Ab- und Zugang am stärksten bei dem Hausgesinde; immerhin sind gegenwärtig auch die Handwerker, welche sich Anfang- sehr zurückhielten, zahlreich vertreten, unter ihnen vor zugsweise die Schneider, Schmiede, Sattler, Schuster, Wagner und Schreiner. Auch haben in neuerer Zeit Tag löhner und Fabrikarbeiter, sowie Buchhalter, Schreiber und HandlnngSreisende sich der Einrichtung zu bedienen begonnen. Die Einrichtung hat hiernach da» Eigenthümliche, daß sie nur informatorisch wirkt, der eigentliche Proceß der Ver mittelung zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage aber im Wege der direkten und privaten Verständigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich abwickelt; hierin liegt in sofern ein Vorzug, als damit die Gefahr eine- von gewissen BevölkerungSclassen oder Interessentenkreisen auf die Arbeit-- Vermittelung auSzuübenden Drucke- ober einer politischen Be einflussung derselben von ihr ferngehalten wird; eS wird aber auch vielleicht weiter als richtig anerkannt werden können, daß für Luxemburg, welche- ein bis zu einem gewissen Grave ab geschlossene- WirthschaftSgebiet mit verbältnißmäßig einfachen Verhältnissen bildet, jene Veranstaltung dem Bedürfnisse genügt. Biel schwerer beantwortet sich di« Frage, ob und inwieweit die Einrichtung auf WirthschaftSgebiet« von größerer Ausdehnung, insbesondere auf solche, in denen Industrie und Handelsverkehr eine reichere Entwickelung erhalten haben, übertragbar sein würde. Ohne Zweifel würden hier, zumal in größeren Städten und an den Mittelpunkten de- industriellen und kommerziellen Verkehr», die An forderungen an die Postämter sehr viel größere sein und e- beträchtlich umfangreicherer Umgestaltungen bezw. Er Weiterungen ihres b?ineS Arbeitsnachweises denselben auch die Ä'wahrung e'N - ^ com- aufaenommen werden svll^e.^ An derer, ens ^oS „ach- plicirteren Verhältnissen ,n au-reichen, sübren, die Thät.gkeit einer sach^nd,g-n M-tte^sp ^^16- !ich"Ä L 7- p- KL ermöglichte, solche zunächst für einzelne begrenzte Veibalt ff de7 deAchneten Art aufweisende Bezirke oder Gebiete vev- suchSwcise einrufübren. Bei den nicht übermäßigen Opfern, dik7n mit deVnöthigen Vorsicht u°t-rn°mm.ne--xpenmen- telleS Vorgehen auf diesem Wege erfordern wurde, durs daS nicht allzu schwierig sein. *) Der Verfasser dieses Aussatzes verdankt obige Mittheilunaen der Güte des Großh. Luxemb. LostdirectorS Herrn Neumann. Daß in einzelnen Abjchlußptrioden die Zahl der Erledigungen die der Anmeldungen überragt, beruht offenbar darauf, daß noch auS früheren Perioden heäührend» Anmeldungen erst in diesen zur Lr- lHi-oug '«langten. Deutsches Reich. k Berlin, 27. Januar. Nachdem die GeschäftSordnungS- Commission de- Reichstag mit Slimmengle.chbe.t d,eien,gen Vorschläge einer Verschärfung der D>«c'pliuargewalt des Hauses abaelehnt hat, w^che vom Präsidenten se b^t als da- Mindestersorderniß bezeichnet fi"d, 'st Diogss^ keit einer .Präsidenten-Krisis-i wieder näher gerückt Bor- läufig mag allerdings die Erwartung einer schiedlich-ftiedlichen Lösung der Schwierigkeit noch festgebaltea werden. Es heißt wenigstens, daß die ablehnende Haltung der CevtrumS- mitglieder in der Commission keine »adg'ltige sn. Die- selben würden vielmehr in der Lage sein, für baS volle Maß der Erweiterung der DiSciplioargewalt zu stimmen, wenn über einige Nebendinge, so über die praktische AnSsührung de» AuSschlusses von der Sitzung, eine Verständigung gesunden werde u. dergl, E» bleibt abzuwarteu, wa- da- Eentrum nun seinerseits,ur Lösung dieser Nebeafragen oorzuschlagen geveukt. Sollte der Rücktritt de- Präsidenten au- Anlaß dieser Differenzen unvermeidlich sein, so würde sick> auch für die nationalliverale Fraclion die Frage auftoerfen, ob sie weiterhin im Präsidium vertreten zu sein wünscht. * Berlin, 27. Januar. Ein« Extra-Au-gabe de- „Reichs Anzeiger»" veröffentlicht folgende Eabiaet-ordre- de» Kaiser«: Ein Bierteljahrhunbert ist nahezu verflossen, seitdem daS deutsch, Volk, dem Ruf seiner Fürsten folgend, sich in Einmüthigkett erhob, um fremden Angriff abzuwehren, und in glorreichen, wenn auch mit schweren Opfern erkämpften Siegen die Einheit des Vaterlandes und die Wirderbegrüudung de- Reich- errang. Meine Haupt- und Residenzstadt Berlin hat au der Entwickelung, welche dem deutschen Stitdtewefen dadurch befchiedea ward, reichen An- theil genommen, und sind die städtische» Behörden mit Hin gebung und Erfolg bemüht gewesen, die kommunalen Ein richtungen der Stadt ihrer Stellung im Reich entsprechend würdig auSzugestatten. AIS Zeichen Meiner Anerkennung für di« Stadt und zur Erinnerung au die ruhmreiche Vergangenheit unseres Vaterlandes will Ich daher einen bleibenden Ehre »schmuck für Meine Haupt- »ad Residenzstadt Berlin stiften, welcher die Ent wickelung der vaterländischen Geschichte von der Begründung der Mark Brandenburg bi« zur Wiederaufrichtung des Reich» darstrllen soll. Mein Plan geht dahin, in der EiegeS-Allee die Mar- mor-Standbilder der Fürste» Brandenburgs und Preußens, beginnend mit dem Markgrafen Aibrecht dem Bären und schließend mit dem Kaiser und König Wilhelm I., und neben ihnen die Bildwerke je eine-, für sein« Zeit besonders charak teristischen ManneS, fei er Soldat, Staatsmann oder Bürger, in fortlaufender Reih« errichten zu l-ffen. Dir -osten der Gesammt- auSsühruug will Ich aus Meine Schatulle übernehmen. Indem Ich Mir die weiterr» Bestimmungen Vorbehalte, freue Ich Mich, dem Magistrat und den Stadtverordneten hiervon an Meinem heutigen Geburtstag Kenntniß zn geben. Berlin, Len L7. Januar 1895. Wilhelm L. An den Magistrat und die Stadtverordntten zu Berlin. Nachdem Ich die bei der Generalvrrwaltung der König lichen Museen vo« 59 Künstlern rechtzeitig eingereichten Arbeiten zur Ergänzung de- jugendlichen Frauenkopses aus Pergamon einer eingehenden Prüfung unterzogen habe, will Ich deu durch Erlaß vom 27. Januar vorigen Jahres auS Meiner Schatulle au-g»fetzte» Preis von Ein Tausend Mark hiermit dem Bildhauer Retnhold Aelderhoff zu Berlin verleihen und zugleich dem Grafen von Borrtz genannt von Schlitz i, Weimor für seine ebenfalls ausgezeichnete Arbeit eine ehrenvolle Anerkennung zu- sprechen. Für de» nächst»,« Wettbewerb bestimm« Ich als Ausgabe: „Die Ergänzung eines Abgusses der antike, Marmorftatue einer tanzenden Mäaade in Meinen Museen zu Berlin", und will Ich für diesmal den Preis auf 2000 ^ erhöhen. Ihren Vorschlägen über Ausschreibung und Einrichtung des Wettbewerb- s«h« entgegen. ^ Berlin, den 27. Januar 1895. An den Minister der geistlichen re. «ngelegenh^«^'" ^ Zu Meiner Freud« habe Ich in letzter ZAt mehrfach Geilheit gehabt, wabrzunehmen, wie di. Deutschen Männergesana. sind, den vaterländischen Gesang zu pflegen und zu fördern. E,ag,d.nk dessen, daß Deutsches Lied und Deutscher «ong all, Zeit auf die Berrdrlung der Volksseele einen ieaen«. Thron, Vaterland und Familie gestärkt haben, wünsch« Jcb am heutigen Tage Mttner warmen Theilnahme an diesen Bsstr^ngen be,anderen «u-drnck zu geben. Zu dem End. will Ich died^ Anen Wanderpreis srtstn,. welch« bei .in«, ttpa jährig «» veranstaltenden Wettstreite Deutscher Mäanergesangverein« dem jedes maligen Sieger für die beste Leistung aus diesem Gebiet« -nerkannr werden soll. Der Preis soll in Form eines Kleinode- au- edlem Metall hergestellt und bei feierlich« Gelegenheiten m, den Hai- gttraq« werden. Wegen der näher« Bestimm»»-« über die Veranstaltung des Wettbewerbes und di« Verleihung de- iHrrn- preise- sehe Ich Ihren Vorschlägen al-bald entgegen. Berlin, den 27. Januar 1895. Wilhelm L An den Minister der geistlichen re. Angelegenheit«. Nachdem der von Mir zur Hebung des Rudersport- aa den höher« Lehranstalten Berlins gestiftete Wanderpreis, bestehend in einer silbernen altgothischrn Kanne, nunmehr fertiggefiellt worden ist, lasse Ich Ihnen denselben hierneben zugeh«. Um d« bei den Schüler-Regatten interessirtea Kreisen Gelegenheit zur Besichtigung de» Preises zu geben, wünsche Ich, daß derselbe einige Zeit im Aunstgewerbe-Museum ausgestellt werde. Zugleich vmanlasse Ich Sie, Mir wegen der näheren Bestimmung« für das diesjährige Wettendem demnächst Vorschläge^» machen. Berlin, den 27. Januar 1895. Wilhelm R. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten. Der Kaiser hat u. a. nachstehenden Person« Aus zeichnungen verliehen: Das Großkreuz des Rothen Adler-Ordens mit Eichenlaub: dem Staatsminister uud Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen. Den Roth« Adler-Orden erster Elasse: Seiner Durchlaucht dem Prinzen Friedrich von Sachsen-Meiningeu, Herzog zn Sachten, dem GeschichtSmaler, Professor und Senator der könig lich« Akademie der Künste vr. SdolsMenzel zu Berlin. De» Stern zum Rothen Adler-Orden »weiter Tlasse mit der königlichen Krone: Allerhöchstihrem Oberst-Kämmerer. Erbprinz« Christian Kraft zu Hohenlohe-Oehringen, Durchlaucht, dem Staats- Minister und Minister für Landwirthschast, Domänen und Forst« Frhrn. v. Hawmerstrin-Loxten. Den Stern zum Rothen Adler-Q^en »weiter Tlasse mit Eichenlaub: dem TtaotSminisier und Minister he- Innern von Köllrr, dem Staats- und Justiz-Minifwr Schön stedt, dem ObewLandstallmeister Graf« von Lehndorkf « Berlin, devi General-Znteudant« der Königlich« Schousprile Graf« von Hochberg zu Berlin. Den Roth« Adler-Orden dritter Elasse mit der Schleife: dem Kannnerherrn und Ritterguts besitzer, Mitglied des Hauses der Abgeordneten Freiberrn von Er ffc» auf Schloß Wernburg, dem Hof- und Dompredioer, General-Super intendenten Faber zu Berlin. Den Königlich« Arvoen-Orden erster Elasse: Dem Ober-Küchenmeister Grafen Gerhard v.Dönhofs zu Berlin. Der Kaiser hat ferner dem Wirklichen Geheime» Rath StaatS- fecretair des Reichs-PostamtS vr. ».Stephan den Rang eines Staatsministers verliehen. Durch CabinetSordr, vom 27.Januar vr. erhalten: den Rang unmittelbar hinter den Staat-Ministern: Ge heimer Cabinets-Rath. Wirklicher Tedeimer Rath vr. v. Lucauus; den Roth« Adler-Orden erster Clasie mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: General-Lieutenant und Genrral-Adjutanl v Winterfeld, beauftragt mit der Führung des Garde-Corps, General-Lieutenant und Teneral-Adjutant v. Lindequist, Com- mandeur der 26. Division (1. Königlich Württemberaifche); den Rothen Adler-Orden zweiter Elasse mit Nchenlaub: Militair-Ober- und Garnison-Pfarrer, Hosprediger v. Fromme! zu Berlin; den Königlichen Kronen-Lrden erster Elast« mit Schwertern am stinge: GenerciUieutenant und General-Adjutant Graf von Wedel, früher Gesandter in Stockholm; den Stern zum Königlichen Kronen- Orden zweiter Elaste: Generalarzt erster Elasse und Corps. Arzt vr. Leuthold vom Garde-Lvrp-, Leibarzt Seiner Majestät deS Kaiser- und Königs. Der Kaiser hat endlich dem Vortragenden General-Adjutantea, General der Infanterie von Hahnk» seine Büste in Marmor ver liehen und dem ordentlichen Professor in der juristisch« Facnltät der Universität zu Berlin, Ober-BerwaltungsgerichtS-Rath und Mitglied des Staotsraths, Wirklichen Geheime« Ober-Just^Nath vr. Rudolf von Gneist den Charakter als Wirklicher Geheimer Rach mit dem Prädicat „irxreüenz" verlieh«. Befördert wurden u. A.: Karcher, ContreHldmiral, Direktor des Marine-TepartrinentS des Reichs-Marineamts, zum überzähligen Vice-Admiral, Bendemann, Capital« zur See, Zuioecteur deS Torpedowesens, zum Eontre - Admiral. Ernannt sind: Gras Finck v. Fincken stein, General-Lieutenant uud Eomman- drur der 17. Division, unter Beförderung zum General der Infan terie, zum commandirenden General des I. Armeekorps, v. Vulow, Generaliieutrnant und Commandeur der grobherzoglich hessischen (25.) Division, unter Beförderung zum General der Kavallerie, zpm commandirenden General des Vlll. Armeecorps, v. Wiuterfrld, Generallieutenant, beauftragt mit der Führung des Gardecorps, unter Beförderung zum General der Infanterie uud unter Belastung in dem Verhältniß als General-Adjutant des Kaiser- znm cormnan- direnden General des Gardecorps. — Die höchst mangelhaft vrganifirte Berichterstattung über die Sitzungen deS Bunde-rath- nöthigt dazu, nochmals aus die Sitzung dieser Körperschaft vom 25. d. M. zurück- zukommen: Den zuständigen Ausschüssen wurden überwiesen der ReichStagSbrschluß zu der Denkschrift, betreffend die Aus führung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihe- -esetze, der Reich-tag-beschluß, betreffend di« Ein führung de- Befähigungsnachweise- für da- Handwerk, die Einrichtung von Handwerkerkammera uud die Einschränkung der Beschäftigung der Strafgefangenen. Von der Nachweisung über die dey einzelnen Bundc-staaten bi- Ende December 1894 überwiesenen Beträge aa Reichs- Silber-, Nickel- und Kupfermünzen wurde Kenntniß aeuonuuen. Endlich wurde über die Wiederbrsetzung einer vielle im ReichS-BersicderungSamt, über die Allerhöchst« Ort» «««>- pichenden Vorschläge «egen Wiederbrsetzung von vier Rath-stellen beim Reichsgericht, sowie über einige Eingaben Beschluß gefaßt und über einen Arbeitsplatz mi der zoologischen Station in Rovigno Verfügung getroffen. — Die Mitglieder ve- Reich-t-gr- werden z,r GeburtStag-seier des Kaiser- am Sonntag 4 Uhr Nachmittag im Hauptrrstaurant des Reichstag-Hause- sich versammeln. Die NeichStagSmitglieder au- Sachsen haben, der „Kreu-ztg." zusolge, am Montag, 10 Uhr Vormittags, eine Madien» bei dem anläßlich dr- Gebnrt-tage- hier anwesenden König von Sachsen bewilligt erhalt«. — Die Mittheiluag, daß der preußisch« Gesandt« im Haag, Gras Rantzau, der Schwiegersohn de- Fürsten l-marck, „in Bälde" zum preußischen Gesandten in Ham- vmmara, ,n Valde" zum preutzljchen E)efandten mL>am- bprg ernavint werden solle, beruht, wie der „Hamb-. Eorr."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite