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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950301016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895030101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895030101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-01
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Tabellarischer und Ztsisufatz »ach höh««» Tarif. Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit de, Morgeu-Ausgabe, ohne PoslbrsSrderung ^ll Sv.—, »tt Postd»sörd«r»»g ^ 70.—. Anuahnttschlvb für Anzeigen: tlbend-AuSgab«: vormittag» 10 Uhr. Mo eg «»-Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh '/^> Uhr. Bei de» Filiale» und Annahmestrll» je «ine halbe Stus de früher. An»et»e« find stet« a, di« Expe-tttoa z» richte». Druck uud Verlag von E. Pol« «» Leipzig Freitag den 1. März 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß der durch Bekanntmachung vom 1. dieses Monats als Schneeabiadeplap be- stimmte, links der verlängerten Mühlstraße in Leipzig-Reudnitz ge legene Platz vollgrfahren ist, und wird das weitere» Anfahren uud Abladen von Schnee und Eis auf demselben unter Androhung einer Geldstrafe bis zu 30 »l oder entsprechender Haft für jeden Zuwider- handlungSsall hiermit verboten. Leipzig, am 27. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. H 1814. vr. Georgs. Stahl. Gesucht wird der am 14. Juli 1863 in Stadt Sulza geborene Bergmann Gotthard ikarl Gröschner, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 28. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig» ^ Ar«en-Amt, Abth. ll) k. VIII. Nr 158. Hentschet. Glaser. Die städtische Sparcasse beleiht Wertpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Spareaffen-Teptttation. Geschäftsräume. Grimmaischer Steinweg 3, Seitengeb. rechts, 3. Stock, Helle, 260 gm große Räume für 1600 -4 jährlich, sofort zu beziehen; ebendaselbst, Seitengeb. rechts 2. Stock und Quergeb. 2. Stock, 8fenstr. Arbeitsjaal u. U m. Wohnräumen, 1200 jährlich, von« 1. April 18S5 ab; Poststratze 4, Hosgebäude links, 2. und 3. Stock, 2 Arbeitssäle (16 u. 14 Fenster), für 1000 ^4 jährlich, sofort zu beziehen. Wohnräume. Grimmaischer Steinwcg 3, Seitengeb. rechts, 3 zweisenstr., 1 einfenstr. Zimmer, 1 Kammer. Küche u. s. w., 700 jährlich, sofort zn beziehen. Näheres in der Ausknnftsstelle des Postamts 1 gm Augustusplatze (Eingang im Poslhoie). LvLirtrGverein Iu6ip2i§-8ta6t. vlenstux, «len 5. SlUrr 180», Ubeucks 6 llkr in» 8uul« «ier Ersten UUr^ersvbul«. Tuxesorcknnnx: I. Vortrag äes Herrn I)r. Otte. II. LtLnäesangelegendeiten (ek. LinlLäuugsI^Lrte). vr. Heimo. Geld hat ausMleihen Sparkasse Schönefeld. Die Seemachtsbedingungen Deutschlands. ii. V. L. Der Autor erörtert darauf treffend die Gründe, welche Rußland dahin streben lassen, sich in den Besitz Konstantinopels, des Bosporus und der Dardanellen zu setzen, sowie in Anbetracht der halbjährigen Eineisung seiner Ost Häfen den Besitz Norwegens als eisfreie vortreffliche maritime Basis anzustreben, und weist nach, daß Rußland mit diesem erstrebten Besitz die gebietende Macht des europäischen Continents werden würbe. Von besonderer Wichtigkeit sei eS daher für Europa im Allgemeinen, wie für Deutschland und England im Besonderen, daß Rußland im Süden niemals die Donau, im Norden nicht den bottnischen Meerbusen überschreite. Kein Staat aber habe in höherem Maße den Beruf, die Fähigkeit und die Gunst der Lage, solch' gefährliche Fortschritte zu hemmen, als Deutschland. Besonders gelle dies in Hinsicht auf die skandinavische Halb insel, sobald nur Deutschland sich im Besitze einer starken Flotte befinde. Die skandinavische Halbinsel und Deutsch land ständen nebeneinander in der ersten Bertheidigungslinie gegen Rußland, und der eine Staat könne nicht fallen, ohne den Fall des anderen nach sich zu ziehen. Im Bunde init der skandinavischen Seemacht werde die deutsche Flotte immer einen russischen Angriff auf Skandinavien verhindern uud, falls er gelänge, ihn abschwächen und seine Wir kungen vernichten können. Obne Zweifel hätten Europa und Asien für jetzt mehr Ursache, die weittragenden Pläne Rußlands am wehrlosen östlichen Ocean und seine maritime Ueber- legenheit in der Ostsee und im PontuS, als seine kolossale Landmacht zu fürchten. Rußlands pecuniäre Hilfsquellen beschränkten daS Uebergewicht seiner Landmacht, aber die Ueberlegenheit seiner Seemacht halte ihm den Seeweg offen und könne zu den erfolgreichsten Eroberungen führen. Skandinavien, Deutschland, Oesterreich und die Türkei bildeten die erste Bertheidigungslinie Europas gegen Ruß land; in einem Kriege mit diesem könnten sie auf den mari timen Beistand Englands ober einer der südlichen See mächte nicht rechnen. Denn diese seien durch ihre Colonial- interessen zu sehr in Anspruch genommen und in die großen Begebenheiten außereuropäischer Länver verwickelt. Zu einer schnellen und ausreichenden maritimen Unterstützung seien sie daher außer Stande. Man möge sich ferner darüber nicht täuschen, daß die Unabhängigkeit Amerikas früher oder später zu großen Zerwürfnissen zwischen Europa und Amerika führen werde. Die Unabhängigkeit Amerikas könne für beide Welt- thrile von größeren Folgen sein, als seine Entdeckung. Letztere bereicherte Europa, Amerikas Goldströme setzten Geist uud Industrie in Bewegung, seine Unabhängigkeit dagegen werde Europa verarmen und nach und nach Alles, wa- jene Goldströme erst in Bewegung gesetzt, ins Stocken bringen. In den zukünftigen Kriegen um die Theilung beS Welt Handels und um den Rest der europäischen WohlstantSquellen werde die Seemacht die Hauptrolle spielen. Die bisherigen Kongresse hätten sich immer nur mit Europa- inneren, nie mals mit seinen äußeren Angelegenheiten beschäftigt, als habe man uur Scheu vor einer Gefahr, die, mit jener äußeren verglichen, ganz obne Bedeutung sei, oder al« ob man durch falsche Berechnungen und Hoffnungen geblendet werde. Vielleicht sei die noch mögliche Rettungs tunde kurz bemessen, aber sie sei noch nicht verstrichen, wenn Luropa bei Zeilen auS dem Schlummer erwache. Verliere man aus Uneinigkeit, Trägheit und Gleichgiltigkeit Amerika aus dem Gesichl, so könne das schwächere und ärmere Europa sicher darauf rechnen, durch die gigantischen Fußtritte des selben in den Staub getreten zu werden. AuS alledem ergäben sich die Vortheile, die für Deutschland wie für Europa daraus erwüchsen, wenn Deutschland seinem Beruf folgen und in die Reihe der Seemächte eintrelen wollte. Die hier vorgelragenen Anschauungen würden trotzdem, namentlich in Deutschland, auf großen Widerspruch stoßen; ihre Ausführung würde dort mit vielen Hindernissen zu kämpfen haben. Denn die Gesichtspuncle der einzelnen Glieder des Reichs seien verschieden, sie würden zum Theil durch un- zeitige Sparsamkeit, zum Theil auch durch einseitigen Militairgeist beeinflußt. Der Theil DeulschlanvS, der außer Verbindung mit dem Meere sei und weder un mittelbaren Nutzen vom Seehandel habe, noch des Schutzes einer Seemacht zu bedürfen glaube, würde schwerlich die Kosten einer Flotte billigen. Zwischen den einzelnen Staaten komme oft ein Egoismus zur Geltung, der jede allgemeine Einrichtung mit dem eigennützigen Maßstab des individuellen Vorlheits messe. (?) Außerdem habe die partielle und einseitige Art, wie Deutschland bisher stückweise verführt, überwältigt und unter drückt wurde, nicht erlaubt, daß in Bezug auf die Ver- theibigung Deutschlands, als eines Ganzen, sich gesunde Grundsätze einbürgerten. Seekriege hätten Deutschland als Ganzes noch nicht bedroht, die Wirkungen derselben würden deshalb noch verkannt. Seit der Zeit Gustav Adolfs habe Deutschland keine Landung erlebt und noch nie eine solche mit eigentlich feindlichem Charakter. Deutschland habe außer dem gesehen, wie Preußen, welche- einer Seebewaffnung am meisten bedürfe, sich ausschließlich mit Hilfe seiner Land macht vergrößerte. Dies Beispiel habe auf den ersten Blick etwas Täuschendes; aber — genauer besehen — werde man bald entdecken, daß in allen den Kriegen, die Preußen zu seiner Vergrößerung führte, die Art des KriegstöealerS den Gebrauch einer Seemachl fast ganz ausschloß. Und trotzdem sei Preußen oft an seinen Berus als Seemacht gemahnt worden und habe zu seinem Schaden erfahren, daß Gebete um den Schutz des Himmels für seine Seeküste im irdischen Leben nicht hinreichenv seien. Druischland bilde einen mächtigen Staat von 30 (heute 52) Millionen Menschen und sei nicht, wie das schwache Preußen, geuölhigt, alle seine maritimen Objecte dem Feinde preiszugeben, um eine Land macht bervorzurufen, die den drei mächtigen uud zum Tbei neidischen Nachbarn die Spitze bieten könne. Deutschland bade nicht nur einen höheren Beruf, sondern auch eine höhere Befähigung, um außer seinem Lande auch sein Meer zu schützen. Deutschland habe im europäischen Staaten-System nicht nur einen höheren Platz, sondern auch eine wichtigere Rolle als Preußen. Im alten deutschen Reich konnten sich die Staaten, wenn sie wollten, in ihren äußeren Be ziehungen vom Ganzen trennen. Das neue Reich habe diese unglückselige Art von Freiheit gänzlich aufgehoben. Sonderkriege müßten in Folge dessen wegfallen, und entstehe in Zukunft ein Krieg zwischen dem Reiche und einer europäischen Macbt, so müßten Angriff und Der- Iheidiguna unbedingt das Ganze umfassen. Nun sei es im nächsten Kriege mit einer Seemacht unausbleiblich, daß diese ihre maritimen Slrcitmittel in vollem Maße gegen Deutschland in Anwendung bringe. In Folge dessen würde der deutsche Seehandel vernichtet, die Küsten und Flußmündungen würden blockirt werden. Dagegen könne sich Deutschland (ohne starke Flotte) nicht wehren, die angreifende Macht sei durch das Meer gedeckt. Die Wirkungen eines so vernichtenden An griffes seien unvermeidlich; sie beständen in der Verarmung der Seestädte, im Sinken der inländischen, im Steigen der ausländischen Produkte, in Verminderung der Staats- und National-Einkünfte, in Stockung des inländischen Umsatzes und inländischer Production, in Geldmangel und dementsprechender Einführung von Papiergeld und Vermehrung des letzteren in inner? und äuker? H?nkrunnSnu?l1?n sei, so werde der Sieg auch meistens der Uebermacht, folgenden besonderen Zeile von freisinnigen Candidaten mit ; »fallen. DaS sei auch der Grund, weshalb sich im I besonder« auffallender Schrift versichert: „er wird ihnen Seekriege der Schwächere nur selten mit dem Stärkeren l zusti mm en" und mit kleineren Lettern nur hinzugefügt: einlaffr, die geringere Macht selten mit der größeren. Im „wenn ihre Durchführung redlich und möglich ist". Wobei Seekriege habe deshalb eine verlorene Schlacht bedeutsamere aber Jedem freistand, sich den Vorbehalt nach Belieben auS- Folgen als im Landkriege; der Siegende prädominire dort ent- zulegen. Genug, die Wählerschaft hatte vornehmlich nur daS schievener als hier. Der Kriegsschauplatz zu Lande besitze Verlangen, über die ihr Nächstliegenden materiellen Interefsen- nach einer verlorenen Schlacht immer noch so viele Schutz- fragen etwas zu hören. Aber gerade dieser Wahlkreis liefert mittel, sowohl gegen die Bewegungen als gegen die Waffen- auch wieder den Beweis, wie unabweislich es geboten ist, Wirkung der Uebermacht, daß der Geschlagene mit Hilfe diese Fragen im Sinne einer ausgleichenden Wirth- solcher Schutzmittel immer noch mit Vorlheil den Kampf I schaftSpolirik zu behandeln, wenn man ein gffuudeS politisches gegen eine mehrfach überlegene Uebermacht wagen könne. Den Leben überhaupt aufrecht erbalten will. In den Städten Ueberwundenen biete das Land im Defensivtriege weit größere Witzenhausen und Eichwege ist eine blühende Tabak-Industrie Vortheile als Vas offene Meer; letztere- diele dagegen dem I zu Hause, die nach dem Vortritt der westfälischen Berufs Siegenden weit größere Vortheile im Offensivkriege. Immerhin l genossen jede anderweite Form der Tabakbesteuerung und jede gebe die größere Tüchtigkeit sowohl cm See- als im Land-1 höhere Belastung des Tabaks rundweg und mit aller agitatorischen kriege auch das größere Uebergewicht. Sei der Lärm der I Leidenschaft abkehnt. Dagegen wird im Werragrund (Kreis Bataillen erst vorüber, dann könne die siegende Partei am Schmalkalden) von Fambach bis Barchfeld der Tabakbau ungestörtesten die Hauptadern des SechandelS und der Wohl- betrieben, und dort wollen die Pflanzer nebst den Händlern standsquellen des Landes unterbinden. I um jeden Preis die Gewichlssteuer loS werden und zur Man bade früber nickt unmrr mit der nötbigen Klarheit Fabrikaisteuer gelangen! In den ländlichen Bezirken der den Unterschieb zwischen der inneren und äußeren Verlbei-1 Kreise Eschryege und Witzenhausen, und auch im Wrrragrund bigung eines SlaaieS mit Seeküsle und der Wichtigkeit einer finvet sich ein Grundbesitz von guter Mittelgröße, der also jeden solchen Derlheibigung insbesondere aufgefaßt. Man habe in der Lage, und darauf eingerichtet ist, Korn zu verkaufen, auch nicht erwogen, wie Land und Meer zusammen auf die! Es läßt sich begreifen, daß ihm Alles daran liegt, wieder Erhaltung veS Staates, deS Volkes und auf die Kriegs- Marklpreise zu erzielen, die wenigsten- nicht hinter den fübrung rinwirken, wie sie nur im Zusammenwirken den Er- Provucnonskosten Zurückbleiben. Dagegen schaffen in dem folg der Kriegsoperationen beherrschen. Man habe sich nicht östliche», gebirgigen Theile des Kreises Schmalkalvrn Tausende immer die Art und Weise klar gemacht, wie die wichtigsten von fleißigen Händen, meist in der Hausindustrie, für den Operationstinien, Ersatz- und Zufuhrwege und Rückzugs- Export von Eisenkurzwaaren. Korbwaaren u. dgl., bezw. holen linien von der Natur und den Ereignissen bald dem sie den Eisenstein aus der Tiefe. Ebenso begreiflich, daß hier einen, bald dem anderen Elemente zugewieseu würden; oaS größte Interesse dahin geht, einer HandelSvrrtragspolitik man habe nicht immer erkannt, wie zwei so verschiedene Ele- sicher zu sein, die mindestens den Zugang zum fremden mente, wie Land und Meer cs sind, die Offensivmittel einer Marlt nicht weiter erschwert, und vor solchen agrarpotilischen jeden Macht bald einschränken, bald ganz aufheben, und wie Maßnahmen behütet zu bleiben, die eine fühlbare Rück- eine wirkliche und vervollständigte Kriegsmacht nur durch ihr Wirkung aus den BrodpreiS haben würden. G>ebt es wobt vereintes Wirken hergeslelll wird, sei cs für offensive, sei eS ein drastischeres Beispiel dafür, daß das einzelne Interesse für defensive Unternehmungen. Endlich sei man nie lies davon absehen muß, nach der bedingungslosen Herrschaft über genug in die oft sublimen Angriffs- und Vertheidigi n;smittel, das andere zu streben, sondern daß gerade bei dem Eingehen wie die Natur sie biete, eingevrungen und habe >ch ocshalb auf wirthschaslliche Dinge die Versöhnung der grgen- vftmals t» der Wahl der Mittel zur Erreichung des Haupt- l fätzlichen Interessen mehr und mehr zum Ziele genommen zwecks geirrt. I werden muß? Denn jede andere Methode führt zum Kampfe Vor Allem aber müsse die Erkcnntniß durchdringeu, daß Aller gegen Alle. Die Freisinnige« halten sich im vorliegenden Deutschland als natürlicher Seestaat und als ein Staat, der Falle lediglich aus den Staadpunct der exporlirenden Industrie bedeutenden Seehanvel habe, einer hinreichenden tüchtigen! des Kreise« Schmalkalden und der Tabakfabrikanten in den Marine nicht entbehren und darin hinter anderen Seemächten nicht zurllckstehen dürfe. Vielleicht wolle Deutschland erst tbatsächliche Beweise des Schadens abwarten, der aus dem Mangel einer Marine entstehe. Sie würden nicht ausbleiben, und dann erst würben Vernunft und schlimme Erfahrungen über den Widerstand und die Schwierigkeiten siegen, die bei neuen Einrichtungen niemals fehlten. Aller Anfang sei schwer! Die Helrschaft in der Ostsee, die Sicherheit des «Städten Eschwege und Witzenhausen gestellt. Wie schweren Schaben sie damit ihren polnischen Grundsätzen zugefügt haben, wird sich morgen zeigen. Nicht minder ist es ein ewig aussichtsloses Bemühen, diese Mannigfaltigkeit der Verhältnisse dem herrischen MachtauSspruche der Lohnarbeiter- claffe zu unterwerfen. Aber auch eine absolut einseitige agrarpolitische Forderung läßt sich dort nicht über alle anveren Interessen emporschrauben. Die mittelparteiliche solchem Grade, daß innere und äußere Nahrungsquellen möglicher Weise vernichtet würden. Das grauenhafteste Angriffsmittel sei eine Seeblockade, die im Stande sei, eine Hungersnoth zu erzeugen, und dann seien ihre Wirkungen größer und schneller als die deS Schwertes. Daß die Blockade der französischen Küsten und die Vernichtung des ganzen dortigen Seebandcls in den Revolutionskriegen ihre Zwecke nicht vollständig erreichten, müsse den ungeheuren Siegen des französischen Heere- zugeschrieben werden. Durch diese erwarb sich Frank reich anderwärts Nahrung-- und EiukunstSquellen al« Ersatz für die Abnahme der inneren. Deshalb fanden sich die englischen Minister in ihren Berechnungen fort dauernd getäuscht und sahen die Hoffnungen, die sie auf den Ruin Frankreichs bauten, mehr und mehr schwinden. Nahmen aber die Kriege jenseits der Grenzen wie unter dem Direktorium eine unglückliche Wendung, bann wurden dir Folgen deS Seekrieges alsobald sichtbar. Napoleon, der dir Wirkungen der Seeblockade wodl zu würdigen verstand, ver suchte ihr ein Landblockade - System entgegenzuseyen; aber in seiner Zweischneidigkeit warb dasselbe nur ein neue- Mittel zur Verarmung des Lande« und in der Folge der mächtigste Anreiz für die europäische Reaction zum Sturze der französischen Diktatur. Kein Staat dürfe, wenn er irgend bedeutenden Seehaudel habe, diesen preiSgeben oder die Wirkungen de- Seekriege« mit Gleich giltigkeit betrachten. Der in so vieler Hinsicht vom Land krieg verschiedene Krieg aus ' em Meere besitz» auch die Eigenheit, daß er am wirksamsten werde, wenn der Lärm der Bataillen vorbei sei. Ungleich, eit der Slreitkräfte habe im Seekrieg« viel größeren Einfluß «US im Landkriege, wr,l das Meer als homogene, horizontale Fläche weder die Waffen Wirkung der siegenden Partei zu vermindern, noch ihre Be wegunaen auszuhalten vermöge. Da nun im Durchschnitt der Ausfall des Kampfe- der Ueberlegenheit i» den Streitmitteln entspreche und dies Verhällniß auf einer horizontalen Fläche für die Uebermacht am günstigsten die gefährlichen Vergrößerungspläne Rußlands und eine Achtung gebietende Stellung un europäischen Staatensystem ei mit der Schaffung einer starken deutschen Marine ver- mnden. Wenige Staaten der Welt würden durch einen ver- bältnißmäßig so kleinen Kostenaufwand sich soviel erwerben können. Eine einjährige Seeblockade der Elbe — und man denke ich die der anderen Flüsse dazu — würde dem deutschen Volke nicht nur eine weit größere Summe, sondern all sein Geld kosten Der Verfasser schließt mit den Worten: „Will Deutsch land jemals allen Nutzen, politisch wie militairifch, aus seiner föderativen Verfassung ziehen, dann muß es dem Reiche ein zweischneidiges Schwert geben, gleich tüchtig zur Wehr für Deutschlands Land und Strand! deutschen Seehandeks, innere Einigkeit, eine Barriöre gegen Candidatur bat, unter anerkennenswerther Mitwirkung der L» «L ^ ländlichen Wählerschaft, glücklich verhütet, daß diese Intereffen- gegenjätze schroff auseinander geriethrn, und sie hat damit, wie das erwähnte freisinnige Flugblatt zeigt, iu letzter Stunde sogar moralische Eroberungen gemacht, wo es am wenigsten zu erwarten war. In den anderen Kreisen, die jetzt vor Ersatzwahlen stehen, sollte man die rechte Lrhre daraus ziehen. * Bcrl«», 28. Februar. Die „Voss. Ztg." veröffentlicht aus einer Erklärung gegen die Umsturzvorlage folgende Stelle: „Die Lage der arbeitenden Elasten in Deutschland bedarf einer durcvgreisinve» Verbesserung. Tiefe Verbesserung liegt in gleicher Weise im Juteresse einer sricdlichen socialen Entwicklung, tv,e des wirltijchasttlchcn Fortschritts des Vaterlandes. Um Staat und Gesell- schast den notvweuüigen Reformen geneigt zu mache», ist politische Freiheit, vor Allem Freiheit her Kritik deS Bestehenden »rsordertich. Die dem Reichstage gegenwärtig vorliegende Umsturzvorlage beschrankt Liese Freiheit aus das Empfindlichste. Die Dehnbarkeit ihrer Para graphen läßt die Möglichkeit osten, daß nicht nur di« v«rwersliche Ausschreitung der politischen Agitation, sondern auch das, wa« an ihr nützlich und segensreich ist, getroffen werde. Daß dies »haljächlich geschehe, ist, wenn die Vorlage Gesetz werden sollte, nach dea mit dem Sociatistengesetz gemachten Erjahrungen zu befürchten. Eine dehnende Auslegung wurde unter Umständen selbst im Stande sein, Kirche und Wissenschaft in der Freiheit ihrer Pflichkausübung zu hemmen. Leit dem Fall des Sociaustengejetzes ist die Einsicht von der Nothwendigkeit socialer Reformen in den oberen Clqsten ge wachsen, wäbrciid sich in den unteren die Zahl der gemäßigten und besonnenen Elemente vermehrt hat. Mehr denn früher scheint heute der Verständigung und dem friedlichen Fortschritt der Weg geebiret. Tie Annahme der Umsturzvorlage würde die Clastengegensätze verschärfen und vvn der arbeitenden Elaste als «in gegen sie gerichtetes Spccial- geietz empfunden werden. Gleich der überwiegenden Mehrzahl des dcuNchen Volkes hegen die Unterzeichner den Wunsch, daß politische Verbrechen und verwerfliche Ausschreitungen der Agitation hint angehalten werden. Aber sie fürchten, daß diese Gesahren durch Strafbestimmungen, wie die der Umsturzvolage, eher verwehrt als vermindert werden. J^ne Ausschreitungen, die wir beklagen, ent stammen nicht zum geringsten Theil den Strafen und Verfolgungen, welchen unter dem Socialistengesetz auch solche Arbeiter ausgesetzt waren, die lediglich den wirthschasttichen Bestrebungen ihrer Eloste zu dienen glaubten. Die Verzweiflung aber, aus gesetzlichem Wege einen Fortschritt -u erzielen, ist der Nährboden für anar chistische Theorien und Thaten der Gewalt. Demgegenüber glauben die Unterzeichneten, daß Frriheit der Meinungs- äußerung und der Eoalition, verbunden mit gründlichen joeiaxm Reformen, ein weit wirhameres Mittet ist, um verbrechercsche Ausschreitungen zu verhindern, Sitte, Ordnung u»d Batertantz-tiebe in den Massen za erhalten und neu zu gründen. Aus dies»» Er wägungen erheben di, Unterzeichneten im Namen der friedlichen und gedeihlichen Entwickelung des Vaterlandes Einspruch gegen Ä- 111a» 126, IM, 131 und Art. HI der Umsturzvortage." Die Erklärung haben u. A. folgende Poofrffvrea unter zeichnet: Deutsches Reich. L,. Leipzig, 28. Februar. Wie aus dem heute am schwarzen Bret des Reicksgerichts angebrachten AuShang zu ersehen ist, findet am Montag, den 4. März, vor dem vereinigte» 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts unter dem Vorsitze d»S Herrn Seuatspräsidenten Or. vvn Wolfs die Hauptverbandlung statt gegen Friedrich Adolf Bruno Hemprich aus Zittqu i. S., früher Musiker und Bergmann, jetzt Anstreicher, z. Z. in Unlrrsuchungsbast Die Anklage ist erhoben wegen Ver brechen- bezw. Vergehens gegen die ßtz- 3, 10 und 9 deS Reichsgesetzes gegen den Berrath militairifch er Ge heimnisse vom 3. Juli 1893 in Verbindung mit den tztz 49» 43 und 74 des Strafgesetzbuches (Beihilfe, Versuch und Gesetzes - Concurrenz). Die Pertbeidigung hat Herr I)r. Deiß, Rechtsanwalt am Reichsgericht, übernommen. Die Verhandlung, welche nur von kurzer Dauer sein dürste, wird voraussichtlich unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfinden. -in- Treuen, 28. Februar. Man durfte gespannt sein, wie unsere Stadt, die Hochburg des Deutsch-Freisinns im Vogtlands, sich zu der Verleihung des Ehrenbürger- rechts au den Fürsten Bismarck stellen würde. Am Montag wurde in gemeinschaftlicher Sitzung deS RalheS und der Stadtverordneten diese Angelegenheit zum AuSlrag ge bracht. DaS Resultat war: acht Stimmen für, acht Stimmen gegen die Verleihung. Da der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Drache, sich als Befürworter des Planes be kannte, so blieb unserer Stadt wenigstens der traurige Ruhm einer Sonderstellung unter den sächsischen Städten mit revi- dirter Slävteorbnung erspart. k Verli», 28. Februar. Was die Wahlbewezung an langt, die mit dem heutigen Tage im Kreise Eschwege- Witzenbansen-Schmalkalden zu Ende geht, so war auch für sie ein starkes Uebergewicht der wirthschasttichen Interessenfragen das besondere Kennzeichen. So sehr, daß schließlich auch die Freisinnigen nicht mehr in dem Scheine sieben wollten, al- ob sie allein gegen den Strom schwämmen: in ihrem letzten Wahlaufruf versprachen sie „einschneidende Reformen aus allen Gebieten deS StaatSwesenS" und „unbefangene Prüfung" für „alle Vorschläge, di« ans di« Besserung der wirtbschastlichen Ver hältnisse der einzelnen BerufSzweigc binzielen, gleichviel von welcher Seite diese Vorschläge kommen". Ja es war in einer v. Bezold^krlangxn, Bornemann-Maqbeburg, H. Eohen-Marburg, Drews-Jena, Fürbringer-Jena, Hackel-Jena, Hertner-Kartsrvhe, Herrwaun-Marblirg, Holtzmann-Straßbnrg, Kluge-Kreiburg, Kotde- Erlangrn, Küstner-Bonn, Lamprecht-Leipzig, Piommsen-Berlin, Nacorp-Marburg, Rippold-Jena. Osttzofi-Heidelberg, Rein-Jena, Riehc-Freiburg, v. Schultze-Gävrrnitz-Frriburg, v. Sode»-B«rlin, Wu»dt-Leipzig, Zahn-Erlangen, Ziegler-Slroßdurg. V Berlin, 28 Februar. (Telegramm.) Der K»tser ernannte den Kaiser Franz Iosef zum preußischen General- srldmarschalt. Die Insignien, bestehend au» zwei gold gestickten Miniatur-Marschallstäben als Epaulette-Schmuck, wurden schon gestern dem Kaiser Franz Josef überreicht.
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