Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950328013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895032801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895032801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-28
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs'PreiS W b« Hanptexpeditlo» ob« de» t» Gtab^ bezirk und deu Borort«, «richtete» Aut- aavestrlle» abgeholt: vierteljährlich ^l4LL »et zweimalig« täglicher Zustelling ins Haus^l V^O. Durch die Post bezogen für Deutschland and Oesterreich: vierteljährlich «Ä 0.—. Direct» tägliche Kreuzbandlradnng tu» Ausland: monatlich 7.SO. Pi» Morgen-LuSgab« erscheint täglich'/,? Uh^ dt» Ubend-LuSgab« Wochentag» b Uhr. Nr-aM»» ml- Lr-eLitto«: -»ha>»e««aGe 8. Morgen-Ausgabe. WZMr A»zeige».Prei- dk «gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neelame« ,»»« He»NedactiovSstrich (4ga- spalten- SO-ch, vor den g-onilieaauchrichre» (Sgespaiteu) 40-ch. VrStzer» Schritte» lant nuserem PretS- »rrzrichaih. radellanscher und Mansch» »ach höherrm Tarif. Ogtri-Beilase« (gefalzt), »nr mit Le« M-rgen-AuSaabe, ohne Postbesörderimg SU—. »tt Poftbesördernng ?V.—. «e le lkrveditiou ist Wochentag» unantabevche» pchUnet »n» früh 8 bis »beud» 7 Uhl. vtt» Ae»« Filiale«: '» Sortt«. (Alfre» Ha-alb Univerfitätsitrah« 1, Loni« Lösche. ^ Ich pari, und K0ntg»vletz D Ameiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Donnerstag den 28. März 1895 ^rmahmeschluß fir 2i»zeize«: «brnd.Ausgabe: vormittag» 10 Uhr. Morge,-AuSgabe: Nachmittag» »Uhr. Sonn- und Festtag» früh V»0 Uhr. Vki den Ktliate» -nd Aunahmestell«, j, et», halbe Stande früher. Unretge» st°d stet« an dt» GtzPe-M»» zu richten. D»ck »ad Verlag von E. Pol» h» Leipzig 89. IahrgaG Amtliche Bekanntmachungen. Vekannttnacl)ung. Sr. Durchlauft des Fürsten VlSiirarek haben wir beschlossen, am (. Zlpril dieses Jahres alle städtischen öffentlichen Gebäude mit Aaggsns MU. Dir bringen diesen Beschluß zur öffentlichen Aenntniß und sprechen die Hoffnung aus, v Aus Anlaß des 80. Geburtstages gleicher Weise ihre Häuser schmücken werden. Leipzig, den 25. März (895. Dev Rach dev Stadt Leipzig. vr. Georgi. Grdßel. Bekanntmachung. Ja Folge Ablebens zweier Hospitalitin««» sind im Stiftungs- Haus der Schacht'schen Stiftung zu Leipzig-Gohlis zwei Stellen für würdige und unverschuldet in Armuth gerathene, insbesondere arbeitsunfähige weibliche Personen, welche das 50. Lebensjahr er füllt haben und in Mohlis geboren »nd wohnhaft find, frei geworden. Wir fordern hiermit geeignete Bewerberinnen auf, ihre Gesuche unter Beibringung der erforderlichen Nachweise bis znm 16. April d. I. bet uns einzureichen. Leipzig, am 22. März 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. i. vr. vr, Georgi. Pallmann. WaldpfianM-Verkanf. Bon dem städtischen Forstrevier Burgau können in diesem Frühjahre durch Herrn Oberförster Dietze (ForsrhauS Burgau, Post Leutzsch) nachstehende Pflanzen zu den beigesetzten Preisen gegen Baarzahlnug oder Nachnahme und vorherige Bestellung be zogen werden: Stück- zahl H»kr»rt«a Höhe iu om P St rei ück se » Huul ro Xrt 50000 n. I-nadklllLer. einjährige Eicheo, tzuercus peä. . 15—25 75 2000 Eichenausschuß, - - 150—200 — — 5 — 5000 einjährige Eichen, - rubra . 25—35 — — 3 — 5000 « » - cooowea 20—30 — — 4 — 2000 Eschen, k'rar. oxoels 150-200 — 1b — 500 Allee-Eschen, 8rax. mcoels 500—550 75 60 — 500 ^ ^ ^ ^ «»,« 700-800 i — 90 — 3000 Eschenblätter-Ahoru, Xcsr »eg.. . 150—200 — — 12 — 5000 » - - - . . 225-900 — — 15 -- 200 Ahorn, ^oer platavoiäes 400-500 i 50 125 — 100 Rüstern, vlmüs eumpsstris .... 400-500 2 — 175 — 500 Linden, , , 500—550 3 4 250 350 500 ^ ^ ^ »«»»»» 600-700 — — 1000 b. >'n4eld81rer. Fichtenballenpflanz.,^d.ero. Il.Wahl 75—100 25 20 500 » » -»-!.» 125—150 — 60 5S — 2000 - - » - » II. » 125-150 — 35 30 500 B B » * » I. » 175-200 1 — 90 — 500 - - » - » II. - 175-200 — 7b 60 — Leipzig, am 11. März 1895. De- Rath« Korstdepntatton. Geschaftslocale. DaS Unterzeichnete Rentamt beabsichtigt da» Parterre de» Uni> Versitäts-Gebäudes Nr. 15 der Universitätsstraße (Ecke der Uni versitäts- und Schillerstraße) zu Verkaufsläden umzubauen. Die- selben werden für 1. Ortover d. I. bezugsfähig, sie enthalten zusammen 160 qm Bodenfläche «nd LL lausende Meter Schau» feilster und kommen zusammen oder getheilt zur Vermiethung. Bewerber werden ersucht, batdthonlichst mit dem Unterzeichneten Rentamte tu Vernehmung zu treten. Leipzig, am IS. März 1895. UniversttätS-Rentamt. »edhardt. Unsere Kanzlei befindet sich vom 1. April ab DreSdnerStraßeNr.üim Borderhause parterre. Leipzig. Kgl. Großbritannisches General-Consulat. III. Städtische Fortbildungsschule (Leipzig-Reudnitz, Marschallstraße 2). Ausstellung der Schulerarbeitrn ist vo d. M., bis mit Montag, den 1. April, Vo von Donnerstal Vormittag» 10— 4 Die All» den 28. d und Nachmittags 4—8 Uhr geöffnet. Zum Besuch« derselbe« ladet tm Namen deS Lehrerkollegium» ergrbeust ein Leipzig, den 27. März 1895. 8ebnrk, Direktor. Die Klerikalen auf dem Lriegspfade. § In der Sitzung der Gewerbeordnung» - Commission de» Reichstage» vom Freitag Vormittag hat da» Eentrum die MaSke vollständig gelüftet, indem e» durch Herrn Gröber den Vorschlag machte, den gegen den deutschen Buch Handel gerichteten Paragraphen 7 de» Regierung-entwurse-, der da» Aufsuchen von Bestellungen bei Privaten verbietet, schon jetzt, losgelöst von dem übrigen Gesetz, im Plenum zur Berathung zu stellen. E» geht hierbei von der Befürchtung au»^ daß allmählich doch den anderen Parteien ein Licht aufgehea könnte über die Beschaffenheit de» Coup», den da» Eentrum vor hat. Man will zunächst durch den Artikel 7 den Buchhandel in das Haufiraewerbe binabdrängen, um alSdana die übrigen schweren Beschränkungen, die für da« Haufirerthum beabsichtigt werden, in aller Stille dem Buch handel mit aufzuerleaen. So dürfte, abermals auf einem Schlvchwege, da» Ziel erreicht werden, und wenn auch die Gewerbenovelle noch nicht verabschiedet, wenn also da» Hausirer Unwesen noch nicht getroffen wird, so wird man doch mit dem zufriedenen Gefühl nach Hause gehen, dem evange lischen Erbauungsschriften- und Bibelhandel eine unheilbare Wunde geschlagen zu haben zur höheren Ehre des Centrums! Es ist bereits früher wiederholt darauf bingewiesen worden, daß die Colportage nur zum allerkleinsten Theile sich mit dem „Schauerroman" befaßt, 2 Zehntel kommen auf die christ lichen Erbauungsschriften, 3 Zehntel ferner auf Conversations- lexik«, auf die patriotische Literatur, Kriegsgeschichten u. dergl. So hat z. B. von dem Werke „Germania's Ruhm und Ehr'" (Berlin, Paul Kittel) eine einzige Firma binnen drei Jahren 37 000 Exemplare abgesetzt, obwohl der Preis 25 be trägt. Daß übrigens solche Werke nicht von „kleinen Leuten" bezogen werden, daß also der Schutz der Dummen, der ja auch im hohen Reichstag so vielfach al» nothwendig hin gestellt wird, hierbei nicht in Frage kommt, bedarf keines Be weises. Von dem in demselben Verlage erschienenen Werke „Deutschlands Volk in Waffen" (20 ^k) sind heute, nach 1"/» Jahren, schon über 26 000 Exemplare nur durch den Reise buchhandel verkauft. E» Entfallen ferner 2 Zehnte! auf die Zeitschriften, welche wiederum znm größeren Theile nur durch Colportage ihre enormen Auslagen erreichen. Bon dem „Buch für Alle" bezieht z. B. alle,» eine einzige Leipziger Firma 4000 Exemplare. Ein Zehntel betrifft weiter complete größere Werke, wie Andree's Atlas, besonder- auch die archi tektonischen Werke, die 50, 100, 200 -6 kosten und durch den Buchhandel überhaupt nicht abzusetzen sind. Das Buch „Das neue Heilverfahren" von Pilz (Preis 6 ^L) ist z. B. seit sechs Jahren in der verbürgten Anzahl von 250 000 Exemplaren verbreitet, an denen der „seßhafte" Buchhandel noch nicht mit dem 10. Tbeil participirt. Rur wegen so enormer Verbreitung läßt sich überhaupt ein Buck vom Umfang der Bibel für den billigen Preis von 6 Herstellen. Wird die Colportage und damit der Hauptabsatz unterdrückt, so werden gerade die besten Bücher unweigerlich vertheuert und die Bildung erschwert. Ein letzte» Zehntel nur entfällt auf Unterbaltunaslectüre, Romane und dergleichen. Sie treten schon deshalb io zurück, weil die besseren Werke dieser Art nur einer jeweiligen Geschmacks richtung entsprechen, und daher die Reisenden, um nicht zu oft vergeblich anzuklopfen, stet» Artikel von allgemeinem Interesse suchen. Der sogenannte „Schauerroman" findet dagegen fast uur in großen Städten und Jndustriegegenden unter Dienstmädchen und Arbeiterfrauen seine Verbreitung. Sie tragen ihr Correctiv bereit« in sich: die Colporteure er halten zu geringe Provision bei dieser SpecieS, da diese Art von Lesern nickt Stand hält und auf weniger als ein Drittel rusammenschmilzt. Und doch wird der ganze Kampf unter der MaSke der Sittlichkeit geführt! Um übrigens dem Centrum und speciell der „Köln. Dolksztg.", die ja allmählich ihre früheren Bedenken zurück- gedrängt hat, ein kleines Bedenken nahezulegen, möchten wir darauf Hinweisen, daß nach ihrer eigenen osficiellen Erklärung die große katholische Buchhandlung von Schafstein ck Co. in Köln einen jährlichen Umsatz von 50 000 ^6 an katholisch religiösen Werken erzielt, baß sie dieselben ausschließlich durch Colporteure vertreibt und geradezu erklärt: „Wir be schäftigen ca. 20 Colporteure und bemerken, daß wir im vergangenen Jahre auch nicht ein einziges Exemplar durch Sortimenter haben absetzen können." Ein einfacher Blick in die letzte Nummer der Colportagezeitung zeigt ferner, daß im Bordertrrffen Zeitschriften, Classtker und religiöse Zeit schriften stehen. So zeigt u. A. die größte katholische Firma, Herder-Frei bürg, ihre Zeitschrift „Die katholischen Missionen" an, verschmäht also die Colportage nicht. Auch läßt sich auf Tausende von Reisenden Hinweisen, welche speciell unter Katholiken „Haussegen" und schöne Crucifixe, auch Kreuz weg" und Heiliaenstatuen vertreiben, also wiederum blühende Industrien in Nahrung setzen, die ebenso wie Buchdruck, Papierhandel, Lederindustrie, Galvanoplastik und zahlreiche andere Berufe durch da- gesegnete Vorgehen de» Centrums in schwerste Bedrängniß gerathen müssen. Deutsches Reich. * Berlin, 27. März. Ueber dir Frage der Organisation deS landwirtbschaftlichen PersonalcreditS schreiben die „Berl. Pol. Nachr.": ,,E» wird schwerlich zu bestreiten sein, daß bei der Natur der landwirtbschaftlichen Betriebe, bei denen Einnahmen und Ausgaben nicht parallel laufen, vielmehr die Ausgaben im Erutejahr zu einem beträchtlichen Tbeil den Einnahmen vorauSgehen, ein nicht unbeträchtlichr- BetriebScapital die Voraussetzung eine- gedeihlichen Wirth- schaftsbetriebeS bildet, daß aber sehr viele Landwirthe nicht im Besitze von Capitalien in für diesen Zweck ausreichendem Betrage sich befinden, mithin auf Benutzung deS Personal credi tS angewiesen sind. Billiger, sicherer und nicht allzu kurzfristiger Personalcredit ist daher gerade für die Land- wirthschaft von besonderer Bedeutung. Zunächst aber wird in der Regel der Weg der Selbsthilfe gewiesen sein. Dir Creditgenossensckaften sind der gegebene Unterbau für eine dem Bedürsniß entsprechende Organisation d-s p°rs°nl'^ n Credits der Landwirthschaftsbetriebe. Ihre Kenossenschaftöverbänden ist der zweite no hwendige Schritt ür Err.rchung di-s--Zi-l.l d-'s-» zw.»: Stockwerk läßt sich als Krönung desGebaudes eine a at liche Eentralstelle aufbauen, welche als Bank für ^ Befriedigung der schwankenden Creditbedursnisse der Genefi schaftsoerbände nach Maßgabe der Sicherheit bieten, zu dem Zwecke fung.rt, innerhalb der S-cherbe lsgren den Genossenschastsverbänden Credit zu dem nnGeldverkehr üblichen Zinsfüße und unter sonst coulanten Dedmgungen,u gewähren. Ein solche- staatliches Central-Crev.tinst'tut würde dann auch mit dem entsprechenden, bei den Ge ' Verhältnissen der StaatScasse aber vorerst jedenfalls nicht >r hock, zu bemeffenden Betriebsfonds auszustatten sein, es sich aber, woran erst gedacht worden ist empfiebll, dieses staatliche Centralcreditinstitut organisatorisch mit der Seehandlnng zu verbinden, ist bei erneuter Erwägung .-ifelbaft und die selbstständige Gestaltung desselben > Drschctnlich geworden" « * Berlin, 27. März. Der fortschrittliche Verein der Potsdamer Vorstadt hat folgenden reizenden Be- ^i?..Tem^deutschen Reichstage spricht der Verein seine höchste Befriedigung über den am Sonnabend gefaßten Beschluß aus. Derselbe entspricht den Gefühlen der überwältigenden Majo rität deS deutschen Volkes. In den weitesten Kreisen der Wähler- chaft wird man es mit Genugthuung empfinden, daß der deufiche Reichstag eS abgelehnt hat, sich zum Werkzeug einer einseitigen und engherzigen Parteipolitik zu machen." 2) „Der Verein pricht den Abgeordneten der Freisinnigen Bolkspartei im Reichs tage und Abgeordnetenhause seinen Dank für die mannhafte und würdevolle Haltung aus, mit der sie nicht allein dem Versuche der Earkelparteien, bei dem beantragten Glückwünsche an den Fürsten Bismarck, den Feind aller politischen und geistigen Freiheit, unter Mißbrauch des Ansehen» der Parlamente eiu Parteimanöver n Scene zu setzen, gegenübertraten, sondern die sie auch bet den unwürdigen Lärmscenen während und nach der Verhandlung be wahrten Sie haben dadurch bewirkt, daß daS Verhalten der Ton- ervaliven, National-Liberalen und Antisemiten sich in seiner ganzen Nacktheit, als daS zeigte, was eS wirklich war, eine Partei Komödie." Wir erkennen neidlos an, daß auch diese „Potsdamer" Ruhm und Ruf der „Potsdamer" „voll und ganz" gewahrt haben. 1'. Berlin, 27. März. (Telegramm.) An der Abend tafel, welche bei dem fiaiserpaar gestern um 8 Uhr stattfand, nahmen die badischen Herrschaften und der Herzog und die erzogin Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein Theil. eute Vormittag unternahmen der Kaiser und die Kaiserin den gewohnten Spaziergang im Thiergarten. Nach der Rück kehr ins Schloß Hörle der Kaiser den Bortrag des Wirk!. Geh. Raths vr. v. Lucanus. V. Berlin, 27. März. (Telegramm.) Die Besserung in dem Befinden des Prinzen Joachim schreitet in so gleich mäßiger Weise fort, daß von den täglichen Mittheilungen über fernen Zustand Abstand genommen wird, wenn auck nach Ansicht des behandelnden Arztes, Generalarztes vr. Zunker, die völlige Genesung erst in einem größeren Zeit raum erfolgen kann. D Berlin, 27. März. (Telegramm.) Der „ReichSanz/ veröffentlicht im Aufträge des Staatsministeriums eine von der Commission des SkaatSraths ausgearbeitele Druck schrift, betr. das Erzebniß der Verhandlungen deS Staats- raths über die Vorschläge zur Hebung des Getreide preises. 8 Berlin 27 Mär, (Privattelegramm.) Die „KarlSr. Ztg." erklärt officwS die Gerüchte von einer bevor stehenden «uflösnns de« Reichstage» für unbegründet. - (Telegramm.) Die „Post"stellt fest, daß von der Absicht eine- Besuche» de» Zaren in Berlin ,m Mai, welche nach einer Meldung der „Köln. Ztg." aufgegeben worden sein soll, in maßgebenden Kreisen überhaupt nie etwas bekannt geworden sei. 8. Berlin, 27. März. (Privattelegramm.) Die mannigfachen Phantasien, dre wegen der jüngsten Verände rungen auf dem russischen Bot,chasterposteu in Berlin und dem vcut,chen Botschasterposten in Petersburg auftauchtrn werden durch die Mittheilung der klerikalen „Kölnischen Volks- Heituna" gekrönt, es stehe fest, daß „der Draht zwischen Petersburg und Berlin zerrissen sei." Die Ursache soll nach demselben Blatte in Meinungsverschiedenheiten über die Besetzung dieser diplomatischen Posten liegen. Diese Angaben find, wir die „Nat.-Ztg." zuverlässig erfährt völl a arundlo«. Tatsächlich ift lowoh? der neuVrusfische Ä schaster am Berliner Hofe. Gras v. d. Osten-Sackm hier ebenso per§olM 8ruUL,urm, w,e der neue deutsche Botschafter am russischen Hose, §ur,t Radolm. m St. PeterSburg.^Eiue weitere Ausstreuung, daß man hier in Berlin den General- adiutanten Richter als russischen Botschafter gewünscht, d„ Zar diesen Wunsch jedoch abgelehnt habe, gehört ebenfalls in die Kategorie freier Erfindungen, wie alle daran geknüpften Schlußfolgerungen über eme Spannung zwischen Deutschland und Rußland durchaus hinfällig sind. Die frermdnachbar- lichen Beziehungen zwischen den beiden Reiche» lassen nichts zu wünschen übrig) es dürfte die Annahme begründet sein, daß die pessimistischen Gerüchte von einer Seite Verbreiter werden, wo man befriedigende deutsch-russische Beziehungen nicht gern sieht. Man darf sich daher darauf gefaßt machen, daß es in nächster Zeit an ähnlichen Erfindungen nickt mangeln wird, odne daß diese dadurch an innerer Wahr scheinlichkeit und tbatsächlicher Begründung gewinnen. 8. Berlin, 27. März. (Privattelegramm.) Der An nahme gegenüber, daß die baldige Einberufung einer inter nationalen Wähvungseonserenz seitens der ReichSregierung zu erwarten sei, ist darauf aufmerksam zu macken, daß die Verhandlungen mit den Bundesregierungen darüber, od und wann eine Einladung zu einer solchen Conferenz erlassen werden soll, noch schweben. Diese Lerhandlurmen werden voraussichtlich erst nach längerer Dauer zum Abschluß ge langen. Vermuthlich wird dabei die schwierige Krage eine wesentliche Rolle spielen: welche Vorschläge zur „Hebung und Befestigung de» Silberpreises" der Conferenz unterbreitet werden sollen. 8. Berlin, 27. März. (Privattelegramm.) Zu der stuventischen Hnldignngssahrt nach KrtedrichSru- find bisher von den Berlin-Charlottenburger Hochschulen 1800 Theil- nehmer gemeldet. — Betreffs des neuen Entwurfs eines Handwerker kammergesetzes, dessen der Staatssecretair des Reichs- amtS deS Innern in der Reichstagssitzung vom 23. Januar d. I. Erwähnung that, wird officiöS geschrieben: Au dem Entwürfe wird fleißig gearbeitet. Allerdings glaubt man kaum noch in der gegenwärtigen Tagung des Reichstages den Entwurf an die gesetzgebenden Körperschaften de- Reiches bringen zu können. Bei der Fülle deS dem Reichstage zur Erledigung vorliegenden Materials würde dies auch kaum zweckmäßig erscheinen. Bon weiteren ans da» Handwerk be züglichen Entwürfen wird gegenwärtig ein solcher, der sich auf die Regelung der Arbeitszeit im Bäckereigewerbe be zieht, vorbereitet. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: „Zn dem Gedichte Ernst von Wildenbruch's in unserem gestrigen Feuilleton macht die „Freist Ztg." die ihrer durchaus würdige Bemerkuua, der Nachdruck dieser „Entrüstungsverse" sei „speculativer Weise ausdrücklich verboten". „Nachdruck verboten" steht regelmäßig über unserm Feuilleton; der Nachdruck des Gedichtes „Ihr habt es gewagt" ist aber, wie wir aus private Anfragen be reits mehrfach erwidert haben und hiermit öffentlich erklären, auf Wunsch des Dichters allgemein gestattet. (Wir haben die Berechtigung zum Nachdruck gestern telephonisch erbeten und erhalten. Red. d. ,Heipz. Tagebl.") — Ein CommerS, der vorgestern zum 60. Geburtstag de» Geheimraths Prof. vr. Adolf Wagner in der Tonhalle veranstaltet war, hatte nur geringe Betheiligung gesunden. Jnsgesammt hatten ca. 130 Herren an den fünf langen Kneiptafeln Platz genommen. Den Vorsitz führte Hos- prediger a. D. Stöcker, der nach dem Hoch auf den Kaiser durch den OberverwaltungSgerichtSrath Hahn die Festrede hielt. Wagner dankte in längerer Rede, iu der er u. A. mittheilte, daß er noch in dieser Woche eine Agitations reise antreten werde, die ihn in den Wahlkreis de- Herrn v. Eynern, nach Lennep, sowie nach Frankfurt, Wiesbaden und Saarbrücken führen werde. Wenn er auch gewillt sei, mehr seiner Wissenschaft, als der Politik zu leben, so liebe er doch immer noch etwas Rumor im öffentlichen Leben, er sei kein Krakehler, aber er wehre sich, wenn er an gegriffen werde. — Im Abgeordnetenhause ist von Mitgliedern verschiedener Parteien der Antrag »ingegangen, die Regierung za ersuchen, sich in gleichmäßigem Interesse der Landwirthjchast und Industrie die kräftigere Förderung des »mhrimischen Flachsbaues, nisdesondere durch die Ausnutzung des Bauer'sche» RöslversabrenS, mittel« staat licher Unterstützung und durch Bevorzugung de« inländischen Flachses für den Bedarf der Staatsverwaltungen angelegen sei» zu lassen. * AtzenraHe, 26. März. Redacteur Haussen vom „Hrimdal" wurde heute wegen de» Verdacht« von vor bereitenden Handlungen zum Hochverrath verhaftet. (H N) * Harburg, 26. März. An den Kaiser wurde heute folgende- Telegramm abgesandt: „Sr. Majestät dem Kaiser und König in Berlin. Eure Majestät bitten wir unterthänigst, den ehrfurchtsvollen Dank der hiesigen Stadt für di« allerhöchste Kundgebung über den empörenden Beschluß de» deutschen Reichstage» vom 23. h. M. allergnädigst entgegrnnehmen zu wollen. Harburg: Der Magistrat. DaS Bürgervorsteher-Eollegüun." * böttingcn. 26. März. Au» Anlaß de» schmachvollen Beschlusses der ReichStagSmrhrheit vom 23. Märr mag an die Inschrift erinnert werden, welche Rudolf von Äheriag
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite