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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-03
- Monat1895-08
- Jahr1895
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Bezugs-PreiS I» da Hauptrxp<dition oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten AuS- aabestellen abgeholt: vierteljährlich ^4^0. bet zweimaliger täglicher ZufteUnug in« HauS^TbLO. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich k.—. Directe tägliche Areuzbaudlrudung ins Ausland: monatlich 7.50. Die Morgen-AuSgab« erscheint täglich mit AaS- «ahm« na» Soun- uud Festtagen '/»7 Uhr, dt» Abeud-AaSgab« Wochentag« b Uhr. Ne-action und Erpe-itto«: JahanneSgaffe 8. LieLrpedition ist Wochentag« uannterbroche» getMet vo, früh 8 bi« «beud« 7 Uhr. Filiale«: Ltt» Me««'« Sarttm. (Slsred Hatzum UuiversitätSstratz, 1, Loni« Lösche. Katharine»str. Ich Part, und SSnigSplatz 7. Morgen-Ausgabe. MWgerIaMtt Anzeiger. Lrgan fiir Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. 372. Bestellungen auf Neiseaboimements nimmt entgegen und führt für jede beliebige Zeitdauer aus älv Lxpeältlon ü«8 LivIpAlxer laKtzdlsItes, Johannisgasie 8. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Wegen Pflasterung wird die Langcstraste vom 5. diese« Monats an von der Lauchaerstroße ab und dem Fortschreiten der Arbeiten entsprechend weiter auf die Dauer der Arbeiten für allen Fähr verkehr gesperrt. Leipzig, am 1. August 1895. H 4177- Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndliu. Maulik. Sonnabend den 3. August 1895. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petilzeile 20 Pfg. Nerlam«» unter Le« RedackiouSflrich (4g«> spalten) 50^, vor de» Familieunachrichtru (Sgespalleu) 40>H. Größere Schrift»» laut nufere« Preis, oerzetchniß. Tabellarischer »ad Zisfernsap nach hoher«» Daris- Ertra»veiiagen (gefalzt), nar «ii der Morgeu-Ausgabe, ohne PostbefSrdenmg öd—, Mit Postbesörderuug 70.->. Äunahmeschluß für Anzeige«: (nur voche»tag«) >b«»d-Au»gabe: vormittag« 10 Uhr. Morgr n-Au-gabe: Nachmittag« 4llhr. Bei de» Filialen und Annahmestelle» je ein» halbe Stund« früher. Anzeige« sind stet« an di« Expedition zu richte». Druck uud Verlag vou L. Pol- i» Leipzig. 89. Jahrgang. Bekanntmachung. Wegen Asphaltirung wird die Wilhelm - Seyfferth - Straße in ihrer Ausdehnung von der Wächterstraße bis zur Beethoveustraße vom 5. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 1. August 1895. IX. 4191. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndliu. Maulik. Bekanntmachung. Die Pflasterung der Ltötterilzer Straße von der Mühl- bis zur Marien-Straße in Leipzig-Neureudnitz und Leipzig-Thonberg mit Schlackensteinen 2. Classe soll an einen Unternehmer vrrduugen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhaus 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23, au« und können dort eingejehen oder gegen Entrichtung vou 50 H, die auch in Briefmarken eingesendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Ltötterilzer Strafte" versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bi» »UM 10. dsS. MtS., 5 Uhr Nachmittags, einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 1. August 1895. Des Rathes der Stadt Leipzig Io. 3766. Straßenbaudeputation. Bekanntmachung. Die Fuhwegherftellung an der Südseite deS Marktplatzes mit bosfirteu Steinen 1. Eiaffe soll an einen Unternehmer ver dungen werden. Die Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeiten liegen ln unserer Tiefbau-Brrwaltung, Rathhaus. 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 auS und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 50 /H, die auch in Briefmarken eingesendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Kutzwegherstellung an der Südseite des Marktplatzes" versehen, in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum 10. dsS. Monats 5 Uhr Nachm, einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab- zulehnrn. Leipzig, den 1. August 1895. Des Rathes der Stadt Leipzig Io. 3762. Stratzciibauvcpnlation. Die Inhaber der abhanden gekommenen Sparbücher Serie II. Nr 2684«, 81-27. 50SSO, 54S65, 71006, S5 85S, 209155, 248 861, 2SS 814, 268 S88, 285 467 und der von unseren Annahmestellen gleichfalls als verloren angezeigten Quittung-scheine über die Sparbücher Ser. II Nr. 172 508, 211556, 24-108 werden hierdurch ausgesordert. sich damit binnen drei Monaten und längsten« am 4. November 1895 zur Nachweisung ihrer Rechte, bezw. zum Zwecke der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigenfalls der Sparcassenordnung gemäß den angemeldeten Berlustträgern, nach erfolgter Beeidigung ihrer Anzeigen, an Stelle der abhanden ge kommenen Bücher, welche alsdann für ungiltig zn erklären sind, neue Bücher ausgestellt, bezw. die eingelieferten Bücher auch ohne Rückgabe der ebenfalls für ungiltig zu erklärenden Quittungsscheine auSgehändtgt werden. Leipzig, den 1. August 1895. Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparkasse. Der städtische Lagerhof in Leipzig lagert Maaren aller Art zu billigen Tarifsätzen. Die Lager scheine werden von den meisten Bankinstitute« bestehen. Leipzig, den 26. April 1894. Die Deputation zum Lagerhase. Die städtische Zieglerschule zu Lauban beginnt ihr neue« Schuljahr am 7. Oktober, Morgen« 8 Uhr. Anmeldungen erbitten wir möglichst bald; Programm« werden auf Verlangen unentgeltlich übersandt. Der Magistrat. Aus den deutschen Colonien. Die neueste Nummer des „Deutschen ColonialblattrS", au« der wir schon zahlreiche Notizen gebracht haben, enthält ferner eine Anzahl bemerkrnSwerther Mitteilungen auS Deutsch-Ostafrika. Zunächst liegt ein Bericht deS Lieute nants im Eisenbahn-Regiment Schlobach vor, über Vor arbeiten, die im Aufträge de« früheren Gouverneur« Frhrn. von Schele zur Anlage einer schmalspurigen Bahn von Dar» eS-Salaam nach dem Ulugurugebirge vor- aenommen worden sind. Die Instruction ging dahin: beabsichtigt sei zunächst eine Erschließung der fruchtbaren, der Küste nahen Gebiete. Zu diesem Zwecke sei eine Trace zu suchen über da« fruchtbare Msangahügelland auf da« Ulugurugebirge der art, daß später eine Weiterführung der Trace nördlich oder südlich um da« Ulugurugebirge herum offen stehe. Die nächste Aufgabe, in diesem Smne zu recognoSciren, wurde wesentlich erleichtert durch den Umstand, daß Vr. Stuhlmann gerade eine Reise zur kartographischen Fest legung de- UlugurugebieteS Vorhalte. Derselben schloß Lieute nant Schlobach sich an bis zu den Ulugurubergen, von wo auS er seine Reise allein beendigte. Nachdem darauf die Vorarbeiten Ende Januar d. Is. bei Dar - e< - Salaam be gonnen hatten, begab er sich bei Beginn der großen Regen zeit am 4. April nach Kisaki und erreichte die Station am 16. April nach einer in Bezug auf die Wafferverhältniffe lehrreichen, aber äußerst beschwerlichen Reise. Bon Kisaki au« beabsichtigte er nach Beendigung schriftlicher und zeich nerischer Arbeiten im Laufe deS MonatS Mai eine noch malige RecognoScirung des in Betracht kommenden Rufu- flußgebieteS zu unternehmen. Es wurden drei Tracen in Aussicht genommen und alle drei bearbeitet. Maßgebend für den endgiltig festzulegenden Lauf der Trace, sollen die Er fahrungen der von Kisaki au« noch anzustellenden Waffer- untersuchungen de- RufugebieteS sein. Üeber die bisherigen Vorarbeiten äußert sich der Bericht wie folgt: „Nach Beendigung der beiden Reisen lag es mir ob, zu entscheiden, ob weitere OrientirungSreisen vorzunehmen seien, oder ob die Vorarbeiten sogleich beginnen sollten. Ich beschloß, über den generellen Verlauf der Trace allerdings im Klaren, nicht nochmal« mit einer Reisecolonne vor zugeben, sondern jetzt mit einer ArbeitScolonne die nur so möglichen DetailrecognoScirungen sowie gleichzeitig die Vor arbeiten zu beginnen. Es wurden also die Vorarbeiten Ende Januar bei Dar-eS-Salaam begonnen und zunächst die erste Variante in Angriff genommen und bis Ende März 24 km (bis zum Kiserethal) auSgeführt. Außerdem wurde die dritte Variante geprüft durch Ausnahme deS schwierigsten TheileS der Mackinnonstraße — vom Anstieg »ach Mwakanga durch die Puguberge bis in die Nähe von Kisserawe — im Grundriß und Profil. Von nun an beabsichtige ich, die Vorarbeiten generell auSzuführe», da diejenigen Faktoren, welche seiner Zeit einen baldigen Bau wahrscheinlich machten, in den Hintergrund getreten zu sein scheinen." Ueber die Station Langenburg amNyassa-See ent nimmt das „Deutsche Colomalblatt" einem amtlichen Berichte Folgendes: „Die Station hat schon iu ganz kurzer Zeit einen großen Einfluß gewonnen und dieser steigert sich von Tag zu Tag, so daß sie bereit- jetzt eine der wichtigsten Stationen im Innern OstafrikaS genannt werden kann. Ganz abgesehen von seiner Bedeutung als Grenzbezirk gegen englisches und portugiesisches Gebiet und als wichtiger DurchgangSpunct für den Elfenbeinhandel, ist der Bezirk Langenburg auch, was daS Miss io ns wesen anbelangt, Wohl einer der hervor ragendsten in Ostafrika; eS sind in demselben vier Mission«- stationen der Herrnhuter Brüdergemeinde, ebenso viel von Berlin I und der Algerischen Väter mit einer Gesammtzahl von über 45 Europäern, worunter 14 Frauen. Schon im An fang deS IahreS 1893 hatte Major v. Wiffmann Gelegenheit, die hart bedrängten Missionsanstalten der Algerischen Bäter durch Niederwerfung der Wawamba vor Zerstörung zu be wahren, schnelle Rüstung und Aufbruch der Besatzung vou Langenburg verhinderte l894 einen zweiten Einbruch desielben VolkSstammeS in deutsche- Gebiet am Tanganyika. Durch Herrn Major v. Wissmann und später unter der Verwaltung des Herrn v. Eltz haben SclavenHändler ganz empfindliche Verluste erlitten. Während sie nun unsere Besitzungen am Nyaffa vollständig meiden, suchen sie, um da- Südende des Tanganyika gehend, den Rikwasee zu erreichen unv gewinnen hierdurch eine Straße nach der Küste, auf welcher sie zur Zeit von keiner Station auS bedroht werden können. Ma serner die landwirthschaftliche Bedeutung de« Be zirkes betrifft, so ist e« anerkannt, und zwar auch von eng tischen Plantagenbesitzern in Britisch-Centralafrika, daß wir im Norden des Nyaffa eine- der fruchtbarsten und geeignetsten Länder für Kaffeebau besitzen. Auch ist zu hoffen, daß eine mineralische AuSbeutungSfahigkrit diese« Landes sich mit der Zeit ergeben wird. Noch heute ist ein guter Karawanen- weg vom Nyaffa nach dem Tanganyika durch deutsche« Gebiet nicht bekannt. Der Station war e« möglich, nur bis etwa wanen passirbar zu machen. Die Karawanen würden diesen Weg sofort benutzen, da die Stevensonstraße im englischen Gebiet oft wegen Nahrungsmangels unpassirbar wird. Der GouvernementSdampser,Hermann v. Wiffmann", der Ausbau der Station Langenburg, sowie die Errichtung einer kaiserlichen Postagentur und eine« Standesamtes haben der Station weit und breit große« Ansehen verschafft." Nach Berichten auS Dar-rS-Salaam hat eS sich herauSgestellt, daß an Stelle der seiner Zeit vom ehemaliarn Gouverneur Obersten v. Schrie zunächst als Stützpunkt für die Wahehe- Expedition angelegten Station Ulanga auS sanitären Gründen die Neuanlage einer Station in einer gesunderen Gegend nöthig werden wird. Ueber den Ort, wo die künftige Station angelegt werden soll, wird der jetzige Gouverneur Major v. Wiffmann zu entscheiden haben. Daß auch au« militairischen und politischen Gründen eine Verlegung der Station von Ulanga uöthig ist, geht au« folgenden Meldungen deS Stationsvorsteher- Lieutenant« v. Kleist hervor: „Der Oberhäuptling der Wahehe (Mkwawa) hat vor etwa zwei Monaten von Ubena aus den Versuch gemacht, mit Shabruma ein Bündniß zu schließen, ist aber von den Lupembe- und Mbejeraleuten (letztere wohnen westlich vou Lupembe) daran verhindert worden, da sie seine Gesandtschaft nicht durch ihr Gebiet ließen. Nach Erkundiaunaen soll «in guter Karawanenweg von Kungulio — rechte-Rusuji-Ufer —, Mtschongotschogotscho nach Ulanga oder durch Upogoro nach dem Mpanga führen, der, sobald e- möglich, recognoScirt werden soll. Sollte dieser Weg für Karawanen nickt gangbar sein, so müßte in Ulanga oder bester noch in Ngahoma ein Fährposten in der Stärke von l Europäer, 1 Schausch und 12 ASkariS mit dreimonatlicher Ab lösung bleiben. Eine Verlegung der Station nach dem Shabrumagebiet halte ich nicht für geboten, da ich glaube, daß Shabruma nur in der Hoffnung auf ein Bündniß mit Mkwawa die Berbandlungen mit der Station abgebrochen hat. Sobald ihm diese Möglichkeit ge nommen ist, wird er voraussichtlich bereit sein, sich zu unter werfen. Vom 4. bi» 2l. Mai habe ich mit Arzt Arning eine RecognoScirung r^nrS Muhanga, Sorawaga, Jde biS Tundo . ^ich. Platzes für eine Station unternommen unv vavr p. ^ heitlich wesentlich bessere Plätze 9^""^ - b Sha- ,.,be» all. °-i -m- w«d» bruma ebensowenig wie von Euer Mpangagebiet ,°»n. Me S-«,-re- wie- j.L M,, M-fi» am geeignetsten, von welcher auch em Emstuv , ^ 'hÄ° »Ä-e°°«"?LV-7 d°- L...W. - UM,-«.. LKb..7»°7,.^ L'S'd7« Ä-r'LL »>. Mi« °°» -M'M Platz für eine Station am Mpanga umsehen. . ^ . Aus Mpwapwa ist ein Bericht r,"getroffen, daß Nond und KockowaheheS sicd am Ruhaha, ^ von Mpwapwa, festgesetzt haben und die Unterwirfu g verweigern. Deutsches Reich. * Leipzig, 2. August. Wir wir auf eine Anfrage an zuständiger Stelle erfahren, ist eS sehr wahrscheinlich, daß Heinrich von Sybel'S „Begründung de« Deutschen Reiches" im Manuskript vollendet ist. * Leipzig, 2. August. Wie wir der „Deutschen VerkehrS- zeitung" entnehmen, haben sich unter den Aufgaben welche m letzter »Zeit von der Postbehörde den Eandidaten für den schriftlichen Theil der höheren Verwaltungsprüfung (Telegraphie) ertheilt worden sind, u. A. Folgende befunden. ^ 9) Empfiehlt es sich, neben den dringenden und gewöhnlichen Telegrammen eine besondere Elasse von Telegrammen (Telegramme III. Ordnung) eiozuführeu, für welche "mätzigte Gebühren zu erheben wären und welch« den Telegrammen der bisherigen Elassen in der Beförderung nachzustehen hätten? Em pfiehlt es sich ferner, ZeitungS-Telegrammr zu ermäßigten Gebühren zuzulassen? Unter welchen Boraussetzungril beziehungs weise mit welchen Einschränkungen würden die Telegramme III. Ordnung und die gedachten Zritungstelegramme zozulassrn ein? Das eingehend zu begründende Urtheil hat sich auch auf die Erörterung der Frage aoszudednrn, in wie weit da« finanzielle Jntereffe der Verwaltung mit zu berücksichtige» ist. . 10) Bon Len öffentlich«» Blätter» ist wiederholt der Wunsch ausgesprochen worden, Zeitungstelegramme auf de» Linien de» deutschen ReichS-Telegraphen^Sebiet« zu niedrigeren Gebühren sätzen. al- für ander« gewöhnlich« Telegramm« erhoben werden befördern lasten zu können. Erscheint e« ougebracht, Anträgen dieser Art zu entsprechen, und uuter welchen BorauSsetzuugen bezw. mit welchen Einschränkungen würde riue solche Begünstigung rin- treten können? DaS eingehend zu begründend« Urtheil hat sich auch auf die Erörterung der Frage auszudehnen, in wie weit das finonzielle Interesse der Verwaltung mit zu berücksichtigen ist. Wenn derartige Themata für Prüfungen gestellt werden, ist in der Regel eine Reform in Aussicht. * Berlin, 2. August. Der Schlosser Albert Liesegang au« Spandau war am 25 Februar d. I. von der zweiten Strafkammer am Landgericht II wegen Majestatsbe- leidigung zu zwei Monate» Gefängniß verurtbeilt worden. Die eingelegte Revision hatte Erfolg. Weil aus dem SitzunaSprotokoll nicht klar ersicktlich war, ob die Bestimmungen über den Ausschluß der Oeffentlichkeit beobacktet wordeu waren, hob das Reichsgericht da- erste Urtheil sammt der thatsachlichen Feststellung auf und wie« die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung in die Doriustanz zurück, wo sie gestern in der zweiten Ferienstrafkammer wieder zur Verhandlung kam. Der Angeklagte hatte im Iabre 1894 in den Werkstätten de- Feuerwerk-Laboratorium« in Spandau gearbeitet. Im Frühjahr wurde eine Anzahl von Arbeitern entlassen. Als die Liste der zu Entlastenden bekannt wurde, und der Angeklagte erfuhr, daß er auch dazu gehörte, sprach er sich während der Arbeit zu seinem Nebenmanne unmuthiz darüber auS. Gelegentlich diese- Gespräche- soll Liese gang nun beleidigende Aeußrrunaen über den Kaiser gethan haben, so lautete wenigsten» die Anzeige de« damaligen HilfSschreibrrS und BiceaufseherS Richter, der jetzt Schutzmann in Eharlottenburg ist. In der ersten Verhandlung bereit- wurde dem Angeklagten, der seine Un- schuld betheuertr, von seinen Meistern und ArbeitSgeuoffrn da« Zeugniß gegeben, daß er eia tüchtiger Arbeiter und könig-treu gesinnt sei, daß er auch einen besonderen Stolz darein setze, bei deS Kaiser« Marine gestanden zu haben. Der einzige Belastungszeuge Richter blieb jedoch dabei, er habe beleidigende Worte von Liesegang's Lippen gehört. In der erneuten Verhandlung gestaltete stch die Sach« ander«. Die Entlastungszeugen blieben bei ihrer früheren Bekundung stehen, eS traten aber noch zwei neue Zeugen auf, die in der ersten Verhandlung nicht vernommen worden waren, und die anaaben, bei dem Gespräch so nahe dabei gewesen zu sein, daß sie unbedingt die Beleidigungen hätten hören müssen. Dazu kam noch da- Gebabren de« einzigen Belastungszeugen zur Besprechung. Diesem gaben verschiedene Arbeiter ta« Zeugnch daß der Herr «.ce-Aufseher« s„ oft angeborgt habe, m,t dem Bezahlen aber nicht eilig gewesen sei. Hatten sie dann aemahnt, dann hätte er zwar bezahlt, doch hätte er sie dann fälschlich wegen Uebrrtretung der Arbeitsordnung de, den Vorgesetzten angezrigt. Auf die alleinige AuSsaa« eine« solchen Zeugen wollte ou» der Gerichtshof dock mcht eme schwerwiegende verurtheilung stützen, e« wurde daher auf Freisprechung erkannt. v. Berlin, 2. August. (Privattelegramm.) Der ^''55 d«" Ulanrn-Regiment vou Satzler zu seiner gesandt"^" Jubiläumsfeier gestern folgenden Drahtgruß Ich svrech« dem Ulanen-Regiment Nr. 2 zu Ehrentag» meinen Glückwunsch ,u« »nd freu, mich d,? . mein« besonder» Anerkennung seiner vorlmfflirim, Leistnna^w! Kriege und Frieden wegen durch Ernennung de« Neue« Palai«, 1. «ugnst 1895. «ild.l« Berlin, 2. August. (Telegramm ) Der Nordd Allgemeinen Zeitung- zufolge wird der Besuch d.-«rli« «.1uch.M-kt beim Reichskanzler Fürsten vobenlnde ^ ^ demsel^n Blatt^bsichti7t der Rcich-kanzlrr. zur Grundsteinlegung de« Kaiser-Wilbelm! DenkmalS hierher zurückzukehren. Der Tag des Eintreffens ist noch unbestimmt. S. Berlin, 2. August. (Privattelegramm.) Die Nat.-Ztg." schreibt: Gegenüber den Mittheilungen über die „vertraulichen" Berathungen der Handwerkerconserenz, welche zum Theil unklar und widersprechend waren, haben wir es alS wünschenSwerth bezeichnet, daß authentische Berichte über den Gang der Ärrathungen gemacht werden. Dies wird um so nöthiger sein, als ein Referat, da« der „Reichs- Anz." gebracht hat, unter Berufung hierauf in aus wärtige Blätter übergegangen ist. so daß es den Anschein erwecken könnte, die« sei eine Mittheilung der gewünschten Art, während eS sich hierbei nur um ein Referat handelt, wie e« auch anderen Blättern zugegaugen ist. Den Mittheilunaen zufolge, welche von dem Vorsitzenden deS (LeatralauSschuffeS der deutschen Innungsverbände an den selben nahestehende Blätter ergangen sind, ist über die Ver handlungen derConferenzrin stenographische« Protokoll ausgenommen worden, daS nach seiner Drucklegung ver öffentlicht werden soll. Ferner hat sich dieselbe Seite dahin geäußert, die Eonferenz habe alle Bethriligten befriedigt; auch seien befriedigende Erklärungen von den Vertretern de« ReichSamtS de» Innern und de« preußischen Handels ministeriums abgegeben worden. (S. unten. Red. d. „L. T.-.) ch Berlin» 2. August. (Telegramm^) Dem Vorsitzenden des PreßauSschusseS für die Kaiser-Wilhelm-Canalfahrt, Chefrrdacteur der „Nat.-Ztg." K-bner, ist der Rothe Adlerorden 4. Cl. verliehen worden. v. Berit«, 2. August. (Privattelegramm.) Der „Post" zufolge hat der akapemtsche Lenat in seiner gestrigen Sitzung gegen die Mitglieder de- Direktorium- der nkapc- mtschen Lesehalle wegen Vergehen« gegen die akademische Sitte und Ordnung auf Androhung der Entfernung von der Universität und je eine Woche Carcerhaft erkannt. Der Senat hat in der Erklärung de- Direktoriums der akademischen Lesehalle vom 13. Juli eine schwere Ver letzung der den akademischen Behörden gebührenden Achtung erblickt und deshalb im Jntereffe der Aufrechterhaltung der akademischen DiSciplin eine empfindliche Strafe für erforder lich erachtet. — Vom Kaiser wurde gestern Nachmittag die Kaiser- Wilhelm-Gedächtuißkirche besichtigt. — Ueber eine Episode au« den Verhandlungen der InnungSconferenz weiß die „StaatSbürger-Zeitnng" Folgende« zu erzählen: „Da« Resultat der dreitägigen Ver handlungen war die Annahme de« von Berlepsch'schen Gesetzentwürfe«, der die Organisation de« Handwerk- auf der Grundlage obligatorischer Innungen aufbaut und ausführliche Bestimmungen über die Ausbildung der Lehr linge, die nur innung-mäßig geprüften Meistern zustehen soll, die Führung de« Meistertitel- und die Bildung von Ge werbekammern enthält. Der vom Reich Sa mt de-Innern vorgelegte Entwurf, der vorerst nur Handwerker kammern erstrebt und die obligatorische Innung einer späteren Zeit Vorbehalten will, bi« man die Wirkungen der bezüglichen gesetzlichen Regelung besser übersehen kann, wurde verworfen. Ueber diesen Entwurf, der Len Gegensatz zwischen dem StaatSsecretair von Boettichrr und dem preußischen Handelsministerium scharf kennzeichnet und vom Geheimrath Wilhelmi vertreten wird, kam es am letzten Tage noch zwischen diesem und dem Drlegirten Boß (Ham burg) zu lebhaften Auseinandersetzungen. Der Letztere vertrat mit der Mehrzahl der Drlegirten die Anschauung, daß dem Handwerk mit den Handwrrkerkammern gar nicht gedient sei und daß der Eniwurf deS Herrn von Boettichrr nur darauf hinauslaufe, dem Handwerk eine wirksame Hilfe über haupt zu versagen." — Wegen der Conserenzen der Gefängniß-Ober- Beamten hat der Minister deS Innern auS den Jahresberichten über die Verwaltung der Strafanstalten und Gefängnisse für das Jahr 1893 94 ersehen, daß die Bestimmungen über diese Coni- serenzen nicht in allen Anstalten zur Ausführung kommen. Er hat dies um so weniger gebilligt, alS die regelmäßige und ordnungs- mäßige Abhaltung der Lonserrnzen für »in einheitliche« und gedeih- liches Zusammenwirken der Beamten in der richtigen Behandlung der Grtangeuen und der zutreffenden Führung der Berwaltungs- geschäftr von besonderer Wichtigkeit ist. * Echwcri«, 2. August. (Telegramm.) Die Groß- berzogin ist gestern au« Spaa nach Heiligendamm zurück- gekehrt. Der Groß Herzog reiste heute zur Theilnahme an den Regatten von CowrS nach England ab. " SriedrIchSruh, I. August. Die „laurnburgische Sabbathordaung- scheint sich wieder einmal rübren zu wollen. Auf der Synode in Ratzeburg sollen einige Synodal- mitgliedrr Verwahrung dagegen eingelegt haben, daß Fürst Bismarck am Sonntag Vormittag während de« Gottes dienste« seine Verehrer empfange. DaS gotte-dienstliche Leben werde auf diese Weise aus« Aergste gestört. Außerdem soll, laut der „Allg. Ztg.-, auf der Synode geklagt worden sein, daß dir Thrilurhmer an der Wallfahrt nach Friedrichs ruh Sonntag Vormittag eine« „Höllenlärm" machten, so daß man da« Getöse weithin vernehme. Dann würden die Märsche angetrrten und aus diese Weise die Sonntage zu Tagen der Unruhe gemacht, da« gottesdienstliche Leben der Gemeinde gestört und eiaer Verwilderung Bahn gebrochen rc. — ES läßt sich denken, von welchem Theil der Presse diese Anwürfe mit Befriedigung registrirt werden. Im Uebrigen möchten wir diese Nörgeleien al« eine» erheiternden Beitrag zur TageSgeschichtr verzeichnen. * Basen. 1. August. Cardinal Graf LedochowSki hat an den Erzbischof vr. vou StablewSki noch ein zweite«, nicht nur schwülstige«, sondern auch charakteristisches Daukschrribe» gerichtet, in dem er laut de« -Bert. N. N." u. «. sagt: ^ „Iu de» Schmibe, «». erzLsichöklichm «neben wurde ich an Vortommuiff« an« »ewe» langjährige« priestrrlichen Leben erinnert, w denen »«Gott gefiel, mich al« Werkzeug z»r Erfüllung Sein es heilige» Willen« z, benütze». Für Alle« gebührt dem Herrn Ehre, denn onch hie InbilämuSfelarltchkeiteu waren eine Holdiqnng und DanAaonug für Herrn, wen« mir Gott gestattet hat, etwa« für «eine frühere, Diöeesen zu thn», so mnß Ich nach Gotte« Gnade gerad« den Dtöersaneu jener uralten Städte danken. denn sie waren »S, dir mich darin unterstützten und die durch ihre Einheit mit ihrem Hirten diesem die Arbeit versüßten. Wenn der himmlische Vater meine Bemühungen segnet», belohnt«
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