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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189508192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-19
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1895
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WW D»» WWWWDWA ^^WWE^« «omd^ ' ' ,tz»l1r,-«W»HMch^l^ fttt NMKüi-U »k UrßEi-rr Foßannesgaff« 8. tftBwckittt» tp ^-chTlfol- »NI» IllblllbW 1Ä^Mkb«87Ü! FUM«r L2LL^*—^ HßWtBTLsUillMIlVKDE Lg «MMÜM - WOUIO VUftVE« Lch Mt- m> UchMerTagMü Mzeiger. kW« für Politik, Localgeschichte, Handels- «sd Grschästsverkehr. MKzeigemPrei- die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neclame» »uttr dem Redoetioatttrich (4g«» jpalten) 50^1, vor de» Famtlirnuachrichtra («geftaltt») 40 Größer, Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. Tabellarischer und Ztffenrfap »ach höherem Tarif. I«nch«eschl»ß fir Avzeire»: (»»» Wochentag») Abend-No«H0»e: Bovnittoa« 1V Uhr. . Mar>»»-»»«Habe: Nachmittag« 4 Uhr ' Vet de» Filiale, and Annahmestelle» je «in» halb» Stund« früher. Anreiz» stirb stet« an die Grpetztttou tu richte». ^ nnd «erlag »on E. Pol» i» Leipzig. ^SM. NtlMtag dm IS. August 1898. liche Bekauutmachnuge«. Werk- »»K Laaerplatzverpachlun^ La» zettdrr va« Uvnigl. Süchs. 10. Jnfanterie-Pegimenl Xr. 1-4 »» Ererr»- »ad Schießüb»»»«» bemrM der vtadtgrmeind« LeiPgtg «ebsnge «mal hinter der SMtaustalt l soll von jetzt an t»r v- »ntzung »« Werk- »ud Lagerplatzzwecken anderwett! Lin Theil davon hiermit > Lagerplatzzwrcken anderwett verpachtet «erde». ist »och verfügbar und Pachtlostige werde» auftztfordert, ihre Pachtzebote mündlich oder schriftlich auf Mause, I. Obevschoß, Zimmer Nr. 8. woselbst auch über die nähere» Pachtbedtuguuae» Auskuust ertheilt wird, «»»»gebe». Leipzig de» 1L. August 189L Der »1h »er « atzt L-Wzi«. " ^ Krumb l». 81«. vr. Lrändliu. ruürbiegel. bi«h»r »och »b artie» lät. L, odligattoue» lat. U »nd Li« fimmtliche SV, °/,igen . V/, Dolgen PrioritSUodligatioven Lit. L »»d 8V,^/,i^n^Nt»derschlesisch^Zweigbahn^ioritSt-obligatioaen UN«. »»erd«» im Aufträge de« zur bamen Rückzahlung hiermit diel lichaft auMiuister« de» Besitzer» und zwar » ««d die Priorttätsoblt. »attone» Ltt. L in« 1. Decemter 18»». Ntederschle^schei»^etgbahn-Pri«rttLtSebltgLtianen Die Bester werde» aufaefordert, dtt Nennbeträge der bezeich Papiere, und zwar die der Actte» llt. L und der Obligationen I vom L. Deeember d. I. ab. di« der Zweigbahn-Oblhatiouea 8. März k. I. ab gege» Quittung «ud Rückgabe der Aktie» bezw. Obligationen bet der Staat4sch»lde»-Tilg«»g«eoffe i» Berit» lV, Ta«benstraße LS, zu erheben. Lte verzins«», der ^kündigte» Papiere härt »a» de« Rst»di,«»s»1er«tne» «d a«f. « find deshalb mit den Capital- docnmeaten »»««tgeUlich abzsiiefern: ». mit den Aktie« lut. L di« Zollscheine Reihe H Rr. 9 und 1V nebst Anweisnngen, wogegen neben dem Lapttalbetrag« der Aktien »och Stückzinsen für die Zeit vom 1. Juli bi« 80. November 189Ü werden ausgezahlt »»erden: l». mit de» Obligationen lüt. L dt« Ztn«scheine Reih« V Nr. 8 bi» 20 »nd Aaweisunaen, wogege» »eben dem Lapttalbetrag« . derObiigatioae» «och Stückzinsta sür di« Zeit vom 1. Oktober bi« SO. November 189b werden ausaezahlt werde«; a. mit de» Zweigbahn^Obligationen Re ZinSscheiue Reih« V Nr. 7 bi« 10 »»d A»»ets»»g«», wogege» aeöch dem Capital, betrag« der Obligatio««, noch Stückziase» für oft Zeit vom 1. ga»uar bi« LS. Kebrnar 18VS «erde» anagDtzahie »mdm» Der Betrag der etwa fehlende» Zt»«schetne wird vom Capital zarückbehaltrn. Die A»«zahl»»g erfolgt bei der GtaatSschuldeu-Tilgungllcaffe vo« S Uhr vormittag« bi« 1 Uhr Nachmittag», mit Ausschluß der Sou», »»d Festtag« »ad der letzte» drei Seschäft-tage jede« Monat». I, einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Aktien nnd Obli gatio»«« über dte Zahlungsleistnng kan« sich di« Lasse nicht einlaffen. Dt« Etuläsmrg geschttht a»ch bei de» Regftr,ngS-Hauptcaffeu »»d t« Frankfurt a. M. bei der SreiScafle. Zn diesem Zwecke köaura die Actte« I-it. L u»d dtt Obligationen Int. L scho» vom 1. November d. L, die Zweigbahu^Obligattonen vom 1. Februar 1896 Tassen etnqereicht weck«, die pe der Staatsschulden hat u»d nach Feststell«» 89. Jahrgang. Die Errrrrdjtemleguug fir )ar Kaiser - Wilhelm - Denkmal. 6. ll. verlt«, 18. August. Eia herrlicher Sommertag, wie ua* derm so weuiae m diesem Jahre beschenk, war an- aeb rochen; freundlich uud mrld lacht« vom blaue» Himmel herab die Sonne. Bereit« vor 8 Uhr stellt« sich di« erst« Theiloehmer auf dem Festplatze «i», der sich prächtig präsen- tirte; allerliehst sah da« mit duulelrvthem Sammet draprrt«, mit brouz«« Oruamenteu (Löwenköpftn, Eich«, und Lorbeer» kränzen) geschmückte Kaiserzelt au«. Bald füllt« sich die Tribüu« die recht« »ud liuk» vom Kaiserzelt er richtet war«. Die osficielle Welt erschien: Gehennräth« , n Üaiform tauchten in großer M«ge auf; der bürgerliche Frack wurde sichtbar: die Abgeorduel« kam« sehr zahlreich, ebeuso die lluiverfitatSprofefforen. Die Gtudentm-Bereine mit ihr« Kahn« halt« sich ausgestellt: die Väter der Stadt erschien» mit dem Oberbürgermeister Zelle an der Spitze; numer farbenprächtiger wurde da« Bild, da« Auge war schier gevleudet voa der Pracht der Uniform«: Generäle eilten hin und her; schmetternde Musik ertönte; die Trupp« rückten a»; zu beidea Beit« de« dem Kaiserzelt gegenüber liegende» Grundstein« wurde« die mit Eichenlaub geschmückt« Fahuea der in Berlin garnisonireuden Trupp», sowie di« vier Fahum de« 1. Garde-Regiment« zu Kuß, die besonder« befohlenen Faha« (je eine) der drei Grenadier-Regimeuter, die Standarte« der fünf Eavallerie. Regimenter, deren Ehes Kaiser Wilhelm I. war. ausgestellt. Am Eingang zum Kaiserzelt postirt« sich ein Üuterofficier« Doppelposten de« Regiment« der Garde du Eorp«, am Grundstein «in solcher de« 1. Garde« Regiment«. Di« Leib Compagnie de- 1. Garde-Regimeut« zu Fuß mit den histori scheu Blechmützm uud mit der RegimentSmufik nahm zu sechzehn Rotte» aus der Schloßfreiheit mit dem rechten Flügel vor dem Portal II de- Schlöffe- Aufstellung; die reive-cadron de- Regiment« Garde du Corp« warzu zwölf Rotten der Leibcompagnie gegenüber vor Portal Hl pvstirt. Bei derLeibcomvaanie war auch der Kronprinz und seine beiden älteren Bruder al« Secondelieutenant- eingetret«. Die Tribünen warm dicht besetzt, al« die Zeit de« Erscheinen« " Die Gei' dtt Anllzahl««g vom L. December 189« bezw. L. März 189« bewirkt. Formular« zu den Quittnngm werde« vo» sämmtlich«, mit der Einlösung beauftragten Lassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 1b. August 18SL Ha»pt»er»«tt«»ll der Staat«sch»ld«. Merleker. Der städtische Lagerhof in Leipzig I«g«rt Woare« aller Art z« billigen Tarifsätzen. Di« Lager- schein« werde» vo» de» «elfte» Ba»ki»ftit»te» beltthe». Leipzig, de» L6. April 1894. Lte Deputats«» zn« Lagerßase. de« Kaiser« heraagekommea war. Die Geistlichkeit mit dem Gcneralsm-erintrndeuten Kaber a» der Spitze ordnete »« dm Grundstein; auch ein katholischer Geistlicher tz»d sich i« Zuge; die Baubeamt«, die Künstler «nd die Meister de« Maurer- «ud Striumetzgewerke« trat« hinter den Grundstein. Im Halbkreise, d« Faha« gegenüber, gruppirteu sich die höchsten Beamten de« preußischen Staate« und ve« deutschen Reiche«. Da waren die Mitglieder des BuudeSralh« m ihren goldgestickt« Uniformen, die Ritter de- Schwarzen Adlerorden-, die eommandirenden Generäle, die AdmirÄe, die Divisioa-counuaudearr. E» hieße die Rangliste abschreiben, wenn man Namen neunen wollte. Da- gauze Staatsministerium war versammelt; der Reich-, kanzler unterhielt sich sehr angelegentlich, bald mit diesem, bald mit jenem Minister. Unter den maetiven Staat-ministem befand sich auch Graf Herbert Bi-marck; der zweite Reichskanzler, Graf von Eaprivi, dem bekanntlich be der Entlassung au- dem Amte Titel uud Rang eine- Staat-« minister- nicht verliehen wurden, war nicht anwesend. Im Kaiserzelt versammelten sich die fürstlichen Person« renudlich schante der Großherzog von Baden aus da- arbensatte Bild herab. E- war in der Thal ein «nbeschreiblick chöuer Anblick; die ganze Scenerie erinnerte einigermaßen äa die Schlnßsteinleaung in Holten««, dort war freilich der Rahmen viel umfassender, eigenartiger. Prinz Albrech von Preußen betrat jetzt den Pavillon, bald war er mit dem Großherzog voa Bad« in ein Gespräch verwickelt. Der f- sc hürst von Hoheuzolleru, der Erbaroßherzoa von Baden, ne erbprinzlich meiningmschra Herrschaften, Prinz Friedrich äarl vo» Hesse», Prinz Friedrich Leopold, Herzog Ernst Aünther zu Schleswig-Holstein, Prinz Aribert von Anhalt war« die übrig« fürstlich« Gäste. Warme Strahl« sandte ne Sonne herunter, Alle- war in Licht getaucht, da- Auge bunte sich nicht satt sehen; «» war einer jener großartig« Moment«, der Aller Herzen erhebt. Fanfaren ertönt«; durch da- Portal HI de» königlichen Schlöffe- betrat der Kaller in der großen goldgestickt« Geaerattnaiform dm Festplatz, vom Reichskanzler empfange»... ^ . , ^ Der Kaiser sah tiefgebrciont aus nnd schaute ernst darein. I und Blut einsttzt« für de« Reiche« Herrlichkeit, ei« Wahrzeichen der ver ReiH-kanzler trat vor^ und bat um die ^Lrlaubniß.diesTrr, e, die i» Kaiser Wilhelm'- Tage» da- »and. welcher die deutschen Stämme umschlingt, zu einem unanflö-liche» gefestigt hat bedacht, geliebt mib geehrt voa Sein« Lerbüudettn und von »inein dankbarea Volk, da- Seiner Führung rückhaltlos vertrante, sichtbar gesegnet i» Seinem selbstlosen Wollen und vollbringen, so lebt der große Kaiser in der Erinnerung der Zeitgenossen, da» leuchtende Bild eines Vater- de- Vaterlandes, »nd so wird Er, de» sind wir gewiß, in dem Bedächtnitz der kommenden Geschlechter fortlebrn. U« Zeugniß abznlege» vo» der unauslöschlichen Dankbarkeit, welche Deutschland« Fürst« »,d Böller Ihm zollen, soll sich Sein Standbild in Stein und Erz hier erheben. E« werde ein Wahr zeichen der Lieb« zum Laterlande, die in großer Zeit Gut Feier beamum zu lassen. Darauf überreichte Fürst Hohenlohe »em Kaiser die in einem rotheu Lederumschlage enthaltene Urkunde, die folgenden Wortlaut hat: „Wir Wilhelm, von Gotte« Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preuße» ,e. thu» kund »nd füg« hiermit »» wisse», daß Wir be schloss« Hab«, im Ramm der Fürsten «,d Freie, Stadt» de« Neiche« de» Grundstein z» eine« Denkmal zu lege«, welche« »ach einmüthiger Willenskundgebung der gesetzgebenden Körperschaft«» de« And«»ke» Unsere« i» Gott ruhenden Herr» Großvater«, Kaiser Wilhelm« de« Groß« Majestät, gewidmet werden soll. Wir vollzieh» diesen feierlich«» Act a« dem Tage, a» welchem vor fünfundzwanzig Jahre» der unvergeßliche Kaiser Deutschland- Söhne tm Kampfe »m de« Vaterland«« Ehe, und Freiheit ,» e»t- scheidendem Siege geführt hat. Kaiser Wilhelm« Jugend reicht zurück in die Zeit schwerer Heim suchung. Aber wie e- Ihm, de» Jünglinge» vergönnt war, dtt begeisterte Erhebung de« Lolk- z» schau« »»d Selbst mitzukämpfe» für dtt Befrei»»g vo» fremdem Joch«, so hat Er. auf den ruh«, reich« Thro» Seiner Väter berufen, den deutsche» Stämmen di« heiß ersehnte Einheit wiedergeben und dem neu erstandenen Reiche dtt gebührende Machtstrllung i» der Staatenwelt siche« dürfe». Nicht ohne hart»« Ringen, »icht ohne bbttigr Kämpft ist dick-- Ziel erreicht worden. I» unerschütterlichem, drmäthige« Vertrauen ans Gott, t» fester Zuversicht a»s di« sittliche Kraft de« Ratio», welche sich gegenüber drohender Gefahr zu ungeahnter Höhe ent- wickelte, hat Kaiser Wilhelm dtt Bah, zur Sicher»»« unserer Uu- abhängigkett bettet«. Dtt opftrbertttt «inmüthigke« der bensch« Fürste», »er weise Rath »nd dtt thatkräftttze ll»terstütz»«g Seine- Kauzler-, de« Fürste» Vk-marck, dtt vollendet« Kriegs kunst Sei«es genialen Feldherr», de« Feldmarschall- Grafe» Moltke, da- »»vergleich»«-« Geschick d« Mh«e», zur Führ»»g der Heere berufenen Helden, vora» des Kronprinz« Friedrich Wilhelm, »,d dtt tode-muthlge Tr«»e de« »o« dem Feld- «arschall Graft» Roo» in de» Dass« geschulte» Volke«, sie verbürgt« den Erfolg. An» der blnttgen Saat ging dtt vo» Gott gesegnet« Erutt deutscher Einigkeit hervor, uud unter de« Schutz« de« mit harten Opfern erkämpft« Fried«- darf Deutschla»d »u- besorgt de« Pflege seiner ideal« Güter «d seiner «irthschaftlichen Jutereffen sich hiageben. I» dieser Pfleg« ging Kaiser Wilhelm bahnbrechend vora». K»»ft «ud Wissenschaft, Ackerbau »«d Gewerbe» Handel u»d Schiff fahrt erfreut« sich gleichmäßig Sei»«, Fürsorge. Mit de« inner« Ausbau de- Reiche« hielt gleichen Schritt da- auf di« Heilung der gesellschaftlichen Schäden gerichtete Streben de- Kaiser«. Seiner erleuchtet,» A»r«gn»g ist «S z« danke», daß Deutschland zuerst den Weg werkthätiger Förderung de- Wohles der arbeitenden Elasten betrete» hat. Rastlos bi» z»m letzt« Athemzuge auf L«S Reiches Wohlfahrt Möge da- Deukmal stet- auf «i« glückliche- uud zufriedenes Volk herniedrrschauen. DaS Watt« Gott! Gegenwärtige Urkunde habe» Wir in zwei Ausfertigungen mit Unserer Allerhöchsteigenhändige» Unterschrift vollzogen und mit Unserem größeren Kaiserlichen Jnsiegel versehen laste«. Wir be- fehlen, von diese» AuSfertiguugea dtt Lin« i« dm Grundstein des Denkmal» »iederzulege«, dtt Andere in Unserem Archiv aufzu bewahren. Gegeben Berlin im Schloß am 18. August 1895. gez. Wilhelm. gegengez. Fürst zu Hohenlohe." Der Kaiser laS mit kräftiger Stimme, jedes Wort wurde verstanden. Als in der Urkunde de-Fürsten Bi-marck gedacht wurde, ging große Befriedigung durch die Reiben. Sichtlich bewegt sprach der Kaiser: »DaS walte Gott". Die Urkunde wnrde al-dann in eine metallen« Kapsel gelegt. Der Urkunde wurden ans Allerhöchst« Befehl noch folgende Acten- stücke, Münzen und Ehrenzeichen beigefligt: a. je et» Abdruck de» Allerhöchsten Erlasse- vom 17. Januar 1871, bettesteud die Erneuerung der Kaiserwürd«; der Verfassung de« Deutschen Reich»: der Allerhöchsten Botschaft vom 17. November 1881 über dtt Ziele der Socialpolttik; sowie der Plan der Schloß freiheit mit nächster Umgebung in dem Zustand vor Errichtung de» Denkmals; d. an Münz«: «ine HanLelSkron« ans dem Jahre 1868. eine halb« HandelSkroue au« 1888, je eine Doppelttou» a«S 1871 und 1888; ft «i«e Krone a»A 187L u»d 1868, «ine halbe Krone an» 1877, et» Doppelthal« a»S 1868, «in KrönungSthalrr» je ein ^ >l«r an- 1861 »nd 186L, ei« Siegesthaler au» 1866, »in THaler au» 1870, ei» Sieaetthaler au« 1871, »in Sechstrl- Thaler out 18S4, eia Zwölftrl-Thaler 1869, ein Silbergroschen au» 1870, eia halber Silbrrgroschen au» 1867, ein Fünfmarkstück aus 1874, ein Zweimarkstück au» 1879: o. endlich nachstehende Ehrenzeichen re.: 1) ei» Sroßkreuz de- Eiftrnen Kreuze-, 2) ein Eiserne- Kreuz erster Llasse, S) ein Eisrrne» Kreuz zweiter Elast«; für den Feldzug von 1864 gestiftet: 4) ein Düppeler Sturmkreuz sür Eombattante», 5) ein Düppeler Sturmkreuz sür die Com- battanten, die in der Reserve gestanden, 6) rin Düppeler Sturm- kreuz sür Nichtcombattanten, 7) ein schwarzeisernes Düppelkreuz für Nichtcombattanten, 8) ein Atsenkreuz sür Lombattanten, 9) ein Alsenkveuz für die Coinbattantrn, die in der Reserve gestanden, 10) ein Alsenkreuz für Nichtcombattanten, 11) etn schwarzeisernes Alftnkrenz für Nichteombattantro, 12) eine ArtegSdenkmvnze von 1864 für Lombattanten, IS) eine KriegSdenkmüuze von 1864 für Nichtcombattantt»; für den Feldzug von 1866 gestiftet: 14) rin Erinnerungskreuz für Lombattanten mit der Inschrift: „Königarätz", lü) etn Er- inneruugSkreuz für Lombattanten mit der Inschrift: „Main-Armee", 16) ein ErinnerungSkreuz für Lombattanten mit der Inschrift: „Treuen Kriegern", 1?) et» ErinnerungSkreuz sür Nichtcombattanten; für den Feldzug von 1870/71 gestiftet: 18) eine Kriegsdenk- münze für Lombattant»», 19) »in» »rleaSdenkmünze für Nicht- combattauten, 20) eine KrttgSdeukmüuze von Stahl am Lombattanten- Lande. roi Der sechste Airm. Novell« voa Woldemar Urbaa. (Fortsetzung^ Er hatte das immer für ei» tändelnde- Reimgeklmgel aehalt» «ad jetzt fühlte er plötzlich, daß i» d« klein« kurz« Zell« eine poetische Wahrheit von ewiger, schöpferischer Kraft verborg« war, wie sie uur ein Dichter von Gotte« Gaadev verkünden konnte. Wo war der ver hex »ad we-halb fiel er ihm just ein? Er seufzte tief auf; — er fühlte sich — rettungslos verliebt. Wa« sollte das werdea? Mußte ex nicht vor aller Welt, und ganz beson der« vor ihr, die ohnedies so mißtrauisch war, als ein geld gieriger, weltknndiger Bpeculayt gehalten werden, wenn auch nur eine Gilbe davo« über seme Lippen kam? »Aber Herr Horn I" hörte er plötzlich wieder ihre glockm- Helle, lachende Stimme, „wa- ist Ihn« denn?" „Gnädiges Fräulein* stammelte er verleg« und stand rasch auf. „Ich Hab« Sie schon zweimal gefragt, ob Sie vielleicht Ru« oder Urae zmn Thee trinken nnd Bie antworten mir nur mit unverständlich«, melaocholischeu, gurgelnden Genft zerv, das ist hoch nicht hübsch vo» Ihn«.* „Ru«, gnädiges Fräulein, immer Rum," sagte er mit ein« wahren Todesverachtung. Und wenn sie Gift in de» Th« gegossen hätte, es wäre ihm ganz -leichgiltig -ewese». „Bedienen Sie sich gefälligst selbst/ sagte sit und sah ihn anfmerlsa« von der Beite an. „Dag hn '-.als er Sein« Hand zitterte ein wenig, »lg n danach griff. „An wa« dacht« Bi, denn eben, Herr Horn?* fragte fie "8^hätte sich lieber d« Kvpf abschn« rathen. lch lieber de« Kvpf abschneiden laste», al« avch i« davon zn verrath«. Aber in seiner vre- ih« anch leine pasteud« Nngreda, nicht dft Mi. Er wunderte sich üb«, sich selbst. Bv Kopf geschlagen" war ih» »och nie. niemals te. Sie denn an nickt «in ^ fragte st» schon wieder. Geheimnisse, daß Bie davon, anvertran« „Ich dachte d. ran, wa- mein Vater Wohl dazu sagen wird, daß ich heute r>ur wieder »icht nach Hridelbcwg »bgerrist bin", antwortete er ^olich auf- Gerathewohl. „Er besteht also noch immer daraus?'" " „Mehr denn je." „Und Sie?" „Mir ist es verhaßter als je." „Warum?" fragte sie mit einem lauernden Lächeln, als ob ftt irgend em hübsches Eompliment oder noch etwas Kräftigeres zu hören erwartet hätte. Aber er war sehr vor« sichtig. Froh, auf eia neutrale- Gebiet zu gelang«, redet« er sich in eine Naturschwärmerei hinein, die ih« übrigen« vo« Herzen kam und ihm daher gut stand. „Ich will ein Bauer werden", sagt« er. „Ich lieb« die Natur, Wald und Feld, Wiese und Haide, Vogelfang uud Waldesrauschen, Abend und Morgeu, kurz das Athme« der Natur von Kindheit an. Meine liebst« Färb« sind der Walhesschatten, «eine liebst« Musik das Riesel» «iuer Quelle, das Rauschen der Wiud« i» de» Baumkronen, die höchste Anmuth, d»e ich kenn«, ist ihr Neigen und Beugen im Winde, als wenn st« sich flüsternd di« Wunder der Schöpfung er zählten. Es ist mir, als wen» ich Kraft und Geist, Lust und Begeisterung aus de« stille. Web« »nd Werden der Natnr chöpfe« könnt«. Wie man Athen» hott zur Ernährung der so scheint mir dieses Belauschen der Natur eiue »ätzrung de« Geistes zu sem." „Ah, Sie «ach« ja aus heiler Haut da» schönste Gedicht r! Und mit solchem GemM^woll« Sie fich aus di« Natur! dtt staubigen Bänke der wieder aus dtt staubigen Profchor Dirrlapp setzen?" .Mollen? Hier ,st »n ätt des Herr» »ur von «ine» «isemen Muß di« «ein Fränttta." llbex läßt sich denn da Zar nicht» mach«»?' ^itt b-beu »ir scho» einmal ihr« Hilfe versprochen, «eine « — leider »nr verspräche»* Äsmal halte ich mein versprechen", sagt« fie mit eine, etwas verrätherisch« Hitze, «diesmal dürfe» S,e nnbedingt „Sie ^lte» mir helft»?' fragte er rasch. „Bo weit W in »einer Macht steht. Sag«, Btt «ir nur. was ick tbu» toll.* Er »beilegt? «in übmnMhi«- Lächeln spielte nn. ^I^ttÄff«, gnädigstes Fräulein, daß wir Herr» Sarge- bäht in de» drmgeud« verdacht Hab« —" cht gegeben." fragte sie neugierig. „Wieso -Ich weiß, ich weiß. Herr Lassen hat mir davon er zählt. Es handrlt sich aber noch um eine vorsichtige Beweis führung." „Gerade diese ist m Ihre Ma „IumeineM den» das?* „Er wird Ihn« den Streich selbst erzählen, wen» Sie es wünschen.* „Ah, wie soll ich denn das machen?* „Er wird ,hu erzählen, um Ihnen zu gefallen. Sie haben «ur ei» we»ig liebenswürdig mit ihm zu sei».* „Herr Horn — da- wird sich aber nutzt für mich schicke«.* „In «wer gut« Sache schickt sich'- schon. Er ist ja so bescheiden. Ich glaube, Sie können sich darauf beschranken, sein« Cravatte zu lob«, oder den Schnitt seiner Haare zu bewundern, oder durch sei» Mouocl« zu sehen. Ich weiß ja, daß Sie Wunder wirk« köuueu, wenn Sie wollen.* „Woher wifs« Sie den» das?* fragte fie, wieder in der ihr eigenthümlickeu lauernd« Weise lächelnd. Es war plötzlich wieder «i» Pflock in der Unterhaltung. Aber sie Ware» jetzt scho» an dergleichen Hindernisse gewöhnt «nd voltigirt« mit ei»e« Blick darüber hinweg. ES war ihm nu» einmal z« fad, einer Corinna von Fahl« Com- plimeule z« machen. „Wollen Bi«?* fragte er nach «iuer kleinen Pause patt aller Antwort. .Hch m»ß wohl. Ich habe «ir »nu einmal vorgenommen. Bi« mit «ir vollständig anszusöhn« uud Ihn« zu diesem Zweck gera einen Gefallen z« thu«. Wen» ich eia« Dumm- At «ach«, so «eschieht es »nter Ähr« verantwortliche» Redaction". „Sie sind ein Engel*, sagte er unwillkürlich »nd leise. Aber Se hörle «« wohl. Bie reichte ihm dtt Hand. »Bind Bie mir nun noch böse?* «, sagte nichts, aber m küßt« dtt ihm dargeb-te»- Hand nett einer sehr auf-,regt« Gakntertt. „Marie hat nur es I «in so sehr Üfts Gesicht „Bie Hab« nu» *§ . ' ^vaua da»» bi« ich Ähr ergebeuster Dien«." Damit verließ er sie, langsam, sinnend, als ob « »och etwas auf dem Herzen hätte, endlich aber verschwand er doch hinter der Thür und ging davon. Fräulein von Fahl« stand, Haftd, aber , ed wen» Alle« glückt?" fragt« sie weiter. ich Ähr erg« auch nachdem er schon gegangen war, noch lange auf dem Fleck, wo sie ihm Adieu gesagt hatte, und starrte in sich selbst versuuken vor sich nieder. Endlich griff sie wie mechanisch nach eiaem Buch, das unter verschiedenen anderen auf dem Tisch lag. E» war Lallah Rooky von Thomas Moore und in einem merkwürdigen Zusammentreffen der Ideen las auch sie: ^ Ob I Ibers »ro looks »nä ton« tbat äart ^» tnstLvt »iwLÜivL trousd tke bearl, — >s tt tbs soul tkol wloute eLiiLkt 8owo trvamu» it trovxb litt b»a «ougft ü« ik tho verx Up» Kim «xss kreäestm 'ä Io kevs eil our sigbs, ^nä nsver ds korgot sgLio, 8p»ttrleck kmä spoho bvwrv u, tke». So c»wa tb« alauos »nä to»e. IVbea -r«t o» ms ibvzc droatd 'ä rmä sbono Ilev, m ik brougbt omer ipberes, ?et vvlcome »» ik ioo'ä L>r ^ear». — XI. Herr Max Horn war seit dieser Unterredung mit Fräulein von Fahle» w»e umgewandelt. Sonst die Ruh« und Sorg losigkeit selbst, erfaßte ihn jetzt ei,« schirr abenteuerliche Be- sergniß uud Augst, und obwohl er mit Lasten noch bi- spät in die Nacht hinein zusammengesessen hatte, um alle Even tualitäten und möglichen Zwischenspiel« für den folgenden ich ... ^ . ... beschäftigt war, da- Frühstück für dtt Leut« herzurjchten. ^ « hatte etze» den Schinken por, von dem Herr Lasten und Assisteuz de- alte» Jochen am Morgen rr gefrü! hatte ebe» den Hör, unter tbstückt h-lteu. „Jochen", sagte sie erstaunt zu dem alt,» Man», de, bei ihr stand, „der Sch,»ft» ist i, angeschnitten!" Als wie wenn er von dieser Tbatsache höchlich überrascht Ware, antwortet, de, all« Man» hehabig: .Mei' Beel', de, Bchznft ist a'geschnltte!" „Aber das Schwein hatte doch kein« angeschuittenen Schinken. Wir habe» ihn doch ganz in dtt Räucherkammer gehängt!" „Freili, freffi Hoden wir'» ganz in dtt Rä»cherkammer gehängt", bestätigte Jochen mit einer wunderbaren Ruhe, über die sich die Wirthschafteria »icht wenig aufregt«. 1! - ! '
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