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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950827016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895082701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895082701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-27
- Monat1895-08
- Jahr1895
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Größere Schriften laut unserem Preis- Verzeichniß. Tabellarischer und Zifferujatz nach höherem Tarif. Extra "Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbefördernng 60c—, mit Postbesörderung 70.- ^ Annahmeschluß sur Anzeigen: (nur Wochentags) Abend-Ausgabe: Bormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Bei Len Filialen und Annahmestellen je cinl halbe Stunde früher. Anzeige» find stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^°412. Dienstag den 27. August 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die hiesigen Messen betr. Wie uns mitgetheilt wird, sind die neueren Be stimmungen über Art, Zeit und Dauer unserer Messen den betheiligten Kreisen immer noch nicht genügend bekannt. Wir benutzen deshalb die Anwesenheit der Meßintereffenten, um die wesentlichen Puncte nochmals zur Veröffentlichung zu bringen. 1) Die Neujahrsmesse beginnt am 3. Januar und endet am 16. Januar. 2) Die von der bisherigen Ostermeffe abgetrennte Vormesse dauert vom ersten Montage im März bis zum Sonnabend der anderen Woche. Sie soll Gelegenheit zu Ausstellung von Musterkollektionen und Musterlägern für die unten aufgeführten Waarengattungen bieten und den Interessenten die Anschaffung ihres Bedarfs durch Kauf nach Probe oder Muster ermöglichen. Die Aufstellung von Buden oder Ständen auf öffent lichen Straßen oder Plätzen ist nicht gestattet. Ebensowenig werden Meßconten für diese Bormeffe eröffnet. Zugelassen sind nur folgende Waaren gattungen: Bekanntmachung. Das L Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungs blattes für das Königreich Sachicu ist bei uns eingegangen und wird biS zum 11. September 1d>S5 auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 37. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes aus der normalspurigen Nebeneisenbahn Löbau - Weißenberg betreffend; vom 25. Juli 1895. Nr. 38. Verordnung zur Ausführung des Rei'chsgesetzes vom 23. Juni 1880 .. . lHai" 1894 ^ Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend; vom 30. Juli 1895. Nr. 39. Bekanntmachung, eiue weitere Anleihe der Stadt gemeinde Freiberg betreffend; vom 31. Juli 1895. Nr. 40. Verordnung zur Ausführung des Reichsgcsetzes vom 13. Juni 1895, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Personen des Soldatenstandes des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom Feld webel abwärts (R.-G.-Vl. S. 261—264); vom 9. August 1895. Nr. 41. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadtgemeinde Plauen i. V. betreffend; vom 9. August 1895. Leipzig, den 24. August 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung, die An- und Abmeldung der Fremden betreffend. Mit Rücksicht auf die bevorstehende MichacliSmeffe bringt das Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen des Mclde- regnlatlvS mit dem Bemerken in Erinnerung, dazz jede Vernach- Porzellan-, Majolika-, Si-mgut-, T.-r°c°it°-, I MSVSS ^ Thon-, Krhstall-, Glas-, Bronze-, Elsen- nnd l Die An-und Abmeldung der Fremden kann sowohl aus dem Haupt- AinkauttNuiaren Aluminium- Alkonido- Nickvl- mcldcamte, Abth. II, Polizcigebäude, Wächterstrabe 5. 11. Etage, und ^Ittlgllpwnaren, ÄlUNIlNIIIM-, Alsenloe-, vlinel- an den Wochentagen in der Zeit von 8 bis 12 Uhr Vormittags und und sonstige Metallwaaren aller Art, Be- I von 2 bis 6 Uhr Nachmittags und an den Sonntagen in der Zeit leuchtnngSartikel, Lederwaaren, Photographie-' *"-« bis 12 uyr Vormittags, wi- auch -.uNiimmtlichen Albums, Holzwaaren, Papierartikel/Bijouterie- artikel, Japan- und Chinawaaren, künstliche Blumen, Puppen- und Spielwaaren aller Gattungen, Eisenwaaren, Haus- und Küchen- geräthe, Drahtwaaren, Musikinstrumente, optische Waaren, Seifen und Parfümerien, l °us dem Mcldcregulativ der Stadt Leipzig vom 4. December 1390. c» * c, - e ^ I 8- 12. Jeder m einem Gasthofe oder in einem mit HerbergS- Vl0lle, Peitschen, z!n§nsartlkel, Kurz- und l berechtlgung versehenen ähnlichen Haust einkehrende und über Galanteriewaaren aller Art I bleibende Fremde ist vom Gastwirth oder Ouartiergeber, Z) Die Ostermesse beginnt silr Groß- imd "»»">" »m M-r,"' Kleinhandel um erste» S-»n.-ge nach Ostern ^"7.- A.LA- U» A t^11ü811110(10K6Il1li) und envet AM vierren I des vorgeschriebenen und für jeden Fremden besonders auszufüllen- K°nnt-g° nach Ostern tQlotnte). Die drei DZZL, Älteßwochen führen die Bezeichnung „Büttcherwoche , I so sind dieselben auf dem nämlichen Zettel init zu verzeichnen. Zu- .Meßwoche", „S-HIw°ch-". Ein,.l°n,-t wird die e- zirlsnieldestellen (Polizeiwachen), und zwar an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr Vormittags bi« 1 Uhr Mittags und von 4 di« 7 Uhr Nachmittags und an den Sonntagen in der Zeit von '/,11 bi» 12 Uhr Borinittags erfolgen. Leipzig, den 20. August 1895. Tas Poltzeiamt der Stadt Leipzig, v. R. 3884. Bretschneider. Sailenmacher. Auszug Politische Tagesschau. * Lciprig. 26. August der übergroßen Bolksmehrbeit Wohl in Schranken gehalten, aber keineswegs innerlich überwunden werden konnten. Es scheint nun, daß die wachsenden Schwierigkeiten, in welche blick nimmt, wo die Geld- und LiebeSaventiuren ihres bisherigen, überdies noch nicht formell entlassenen Cbefredacteurs und Mitgliedes beider conservativenFractionenFrbrn. v. Hammer stein in Aller Munde sind. Das Blatt rügt: „Was unsere Zeit besonders kennzeichnet, ist, daß in Hinsicht auf das sechste Ge bot die SittlichkeitSbegriffe in weiten Kreisen immer mehr ver dunkelt zu sein scheinen. Diese so „bochcivilisirte" Welt kommt immer mehr auf den rein thierischen Standpunct zurück und thut, als ob es in dieser Hinsicht gar keine Schranken gebe, als ob gezeitigt haben, den Augenblick zu benutzen und eine Be wegung anzuzetteln, von der sie sich Erfolg versprechen zu dürfen glauben. Daß die Stimmung mancher Landestheile keine ganz zuverlässige ist, mußte man schon seit einiger Zeit muthmaßen. Die Aufsässigkeit der Reservisten, die zunebmende Unsicherheit der Landstraßen, die Notbwendigkeit, fast alle verfügbaren öffentlichen Mittel für die Zwecke des kubanischen Feldzuges zu verwenden, waren Wasser auf die Mühle der Um sturzelemente. Der Rcgierungstelegraph beobachtete zwarStill- AlleS erlaubt sei. wozu die Leidenschaften drängen. Die Zweigen, so lange es eben anganA'g erschien, das könn e aber Sünden werden mit einer gewissenlosen Naivetät begangen, aufti.erftame Beobachter mcht darüber tauschen, daß n,ch Alles als ob man nicht den schwersten Frev l wider Gottes Gesetz ^^nflnsiwar. Wenn ,etztvon Madrid aus zugestanden werden vollsüdrt." Es gehört entweder eine ungeheure Naivetät oder eine ungeheure Unverfrorenheit dazu, um gegenwärtig in der „Kreuzztg." Derartiges vorzubringen. Wir hätten dessen ungeachtet ihr widerwärtiges Hervortreten mit Stillschweigen übergangen, wenn es bei der Predigt sein Bewenden gehabt hätte. Aber das führende konservative Organ will die Klinke der Gesetzgebung in die Hand genommen wissen „Erfolgt keine Besserung spontan, aus dem Innern des Volkslebens, so ist die Negierung berufen, einzuschreiten, und sie würde sich eine Pflichtverletzung zu Schulden kommen lassen, wenn sie es unterließe. Der Obrigkeit ist dasSchwert nicht umsonst gegeben. Gegen einen solchen Feind der Sitte und Kraft unseres Volkes soll sie es schwingen; dieses immer mehr sich aus breitende Geschwür am Leibe unseres Volkes muß mit fester Hand entfernt werden. Wir sind uns bewußt, mit diesen Worten den weitesten Widerhall in der sittlich noch nicht augcfaulten Mehrheit unseres Volkes zu wecken; aber eS muß Einhalt gcthan werden, damit nicht eine Blutvergiftung der ganzen Nation eintritt." Mit anderen Worten: die „Kreuzzeitung" verlangt Gesetzesvorschriften, die sich gegen den „großen Haufen" jederzeit in Anwendung bringen lassen, während sie der Natur der Dinge nach von den Hammer stein und sonstigen vornehmen und über große Mittel — eigene oder geborgte, ist ja gleichgiltia — verfügenden Leuten >eguem umgangen werden können. Die conservative Partei eituna hatte daS Schwert, mit dem sie ein weithin die Luft verpestendes „Geschwür" auSschneiden konnte, worden ist. Dasselbe erklärt mit dürren Worten, daß Delyannis s''^ück?eI°'"M^n""? A k. a^Phon-i ste^n eS Trikupis gethan habe (derselbe taaes der Meüwekbkel von Bedeutuna ist am ! Besuchssremde, sind, sobald sie länger als 3 Tage hier verweilen, Eines: Ich habe dem Herrn Reporter unumwunden eröffnet, daß gestand den Gläubigern ZOstr. Proc. der ihnen zukomiueuden von erfolgter Ankunft an, vom Quarticrwirth meines Erachtens Deutschland Elsaß.Lothringen an Frankreich Zwsquote zu Zii'd ließ die verpfändeten Einkünfte ruhig Ostermeffe, was für die Bestimmung des Verfall- «. 14. Dir in Privathäusern absteigenden Fremden, sogenannte zurückgeben weder kann, noch will. " .. —, " ^ L - - l spätestens am 4. Lage, von erfolgter Ankunft an, vom Quariierwirth Zweiten Sonntage nach Ostern (Miferieordias I beim Meldeamt Abth. II oder der betreffenden Polizeibezirkswache Domini) ausaeläutet am dritten Soniltaae naäl oder schriftlich mittel« des vorgeschriebenen Formulars brutschen Zeitungen so gegeben: Elsaß.Lothri»gen will ' I anzumelüen. Bei den etwa »n Pnvathäusern Wohnung nehmenden nicht an Frankreich zurückkehren. Der Reporter bringt diesen Ostern (Jubilate). Sie ist fett Einrichtung der Metzfremden jedoch hat diese Anmeldung in jedem Falle, auch - - . . - ... P-rm-ffe Haupt,/chlich für de», Großhandel betreffenden PolizeibezirkSwache Weise ist die Abmeldung' binnen 3 Tagen, bei Metzfremde» In gleicher u geschehen. tagen, bei binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise des Fremden "oder etwa erfolgter Wohnungsänderung an zu bewirken. §. 16. Bei den nur einen Monat oder weniger sich hier aus haltenden Fremden bedarf es in der Regel der Vorzeigung oder Leder, Rauchwaaren, Tuchen, Manu faktur- und nicht nach Muster oder Probe gehandelten Waaren sowie für den gesammten Kleinhandel bestimmt. ^ ^ 4) Die Michaelismeffe nimmt am letzten I Niederlegung einer Legitimation »ichs/doch"bl'eib! der Fremd?jcder- Sonirtaae in, ilirptt Nnknna und j*it verpflichtet, sich auf amtliches Erfordern über seine Persönlich, ^onnrnge »INI -ttUgUfT kp"N l auszuweisen. Fremde, welche länger hier verweilen wollen, dauert «Ä Tage» Sie dient sowohl dem! haben sich in der Regel in ähnlicher Weise zu leaitimiren, wie dies Mnst-rlay-r- »L dem s°n«ia-n M-tzv-r- kehre. Die drei Meßwochcn heißen: „Böttcher-! nicht nur diese selbst, sondern auch di« betreffenden Önartiertvirthe, wache", „Meßwache", „Aahlwacht". Das Ein-1 b-> p» läuten geschieht am zweiten, das Ausleuten am dritten in die Messe fallenden Sonntage. Leipzig, am 26. August 1895. 3559 Der Rath der Ttadt Leipzig. 1181 vr. Georgi. vr. Just Erledigt In. Bekanntmachung. In Gemäßheit der §8. 2 und 7 des Regulativs für Gasrohr- teitungen und Gasbeleuchtungsanlagen in Privatgrundstücken vom 2. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Ernst Paak, Leipzig-Reudnitz, Gemeindestraße Nr. II, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 24. August 1895. Ter Rath her Stadt Leipzig. X. 4725. vr. Georgi. Wolfr, hat sich unsere Bekanntmachung vom 9. dieses Monats, den Hand> arbeiter Karl Ernst Salzborn auS Peisterwltz in Schlesien betreffend. Leipzig, den 19. August 1895. Der Rath »er Stadt Leipzig. L v 7/MK.N rr 4746 «rmenamt. 4.-8.1/Abth. II Nr. Hentschel. Kaniß. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Während der Messe liegen im Büchersaale unserer Bibliothek eine große Anzahl verfchiedener in- und ausländischer Städteadreß- bücher, sowie Branchen-, Fach-, Export- und Reichsadreßbüchrr zur nnentgeltlichen Einsicht auS. Di« Bibliothek ist an Wochentagen von 10—12 Uhr und von 4—6 Uhr geöffnet, Neue Börse, Tr. X, I Tie Vibltathekverwaltnng der Handelskammer. Wegen Schleußenbaues wird die Leipziger Stratze im Stadtbezirk L.-Lindena» in ihrer Ausdehnung von der Anger- bez. Philippstraße bl« zum Markt vom 28. dieses Monats ab bis auf Weitere« für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. August 1895. Ter Rath der Stadt H. 4631. vr. Georgi. Stahl. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Tie Svarcaffen-Tepnta.io». Versteigerung. Dienstag, den 27. Auaust 18S5» varmtttag 16 Ubr sollen im BersteigcrungSraume des Kgl. Amtsgericht« hier eine grokc Partie neuer Möbel, darunter 1 Plüschgarnitur, 5 große NußbaumauSziehtische mit Einlagen, Beltslelleu mit Matratzen, Herrenschreibtische, große und kleine Pfeilerspiegrl, Schränke, Commoden, Kleiderständer, Nachttischchrn und ver schiedene Gegenstände meistbietend gegen Baarzablung versteigert werden. Leipzig, den 26. August 1895. Der GertchtSvollzichrr beim Kgl. Amtsgericht das. Steinbeck, Srcr. muß, daß eine republikan ischeBande die Provinz Balenzia unsicher macht und daß trotz verschiedener vorgenommener Berhaftungcn die Erregung fortdauert, so sieht das einem Eingeständniß. daß die seitherigen Maßnahmen der Behörde fruchtlos «blieben sind, sehr ähnlich. Tenn daß man es im vorliegenden Falle mit dem allerersten Debüt der Republikaner zu thun haben sollte, ist wenig wahrscheinlich; es wird erinnerlich sein, daß schon vor etlichen Tagen in einer Madrider Meldung, wenn auch ganz beiläufig, von republikanischen Umtrieben die Rede war. Durch die Entsendung beträchtlicher Truppen- massen nach Cuba ist die militairische Macht des Mutter landes anscheinend stärker gelichtet, als die Nothwendigkeit, den Feinden der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zu imponiren, gestatten will. Es mag ja sein, daß die republikanische Bewegung einstweilen noch wenig auf sich hat. Um so dringender geboten erscheint es vom Standpuncte der Staatsraison, den Brand zu ersticken, ehe er größere Dimensionen annimmt, zumal da man nicht wissen kann, wie sich die Dinge auf Cuba weiter entwickeln. Sollten sie eine für Spanien bedenkliche Wendung nehmen, dann könnte das Prestige deS gegenwärtigen conservativen Cabinets leicht darüber in die Brüche geben, und es ist nur zu wahrscheinlich, daß ein FiaSco der cubanischen Action auch, die Stellung der Monarchie nicht unbeeinträchtigt lasten würde. Nachdem >m April d. I. die allgemeinen Neuwahlen in Griechenland mit dem Siege der Partei Delyannis geendet . ^ ^ . .batten, durfte man mit besonderem Interesse den E»t- n der Hand gehabt, sie hat aber so lange eS zu gebrauchen I schEidungen peS neuen CabinetS in Betreff der Stellung sich hartnackig geweigert, biS sie selbst unter der Last der > Mrieckenlands zu seinen Gläubigern entgcgen- ... - - in Deutschland hierbei nicht unerheblich be- E.nen sittlichen „Widerhalls im Volke zu wecken, ist die heiligt: Soweit sich feststellen läßt, sind dem Nennwerthe „Kreuzzeitung" am allerwenigsten befähigt und berufen. Sie > „«ch Zeit noch über 200 Millionen Mark griechischcr »efände sich heute noch unter sittlich verworfener Leitung, wenn man sich in ihrem Lager nicht gezwungen gesehen hätte, etwas wie einen Widerhall der aus dem Volke heraus gegen den einflußreichsten conservativen Führer entstandenen Lmpörung vernehmen zu lassen. Staatsanleihen in deutschen Händen, das sind reichlich vier Zehntel der gesammten Anleihen, die Grieckenland von 188 t bis 1889 auf den Markt geworfen hat — im Ganzen etwa 485 Millionen Mark, eine gewiß recht erhebliche Summe. Und wie garantirt das Cabinet Delyannis, von welchem man ein loyales Verhalten erwartet hatte, die Ansprüche der Gläubiger'? Man lernt dessen Entschließungen zur Sache aus einem officiösen Wegen des „Matin"-InterviewS über Frankreichs in Elsatz-Lothrtngen richtet Superior Guerbe r ! UriM kennen, der soeben in dem AegierungSorgan veröffentlicht in Straßburg eine Zuschrift an den „Elfaffer , in Welcher s ^rden ist. Dasselbe erklärt mit dürren Worten, daß Delvannis er sagt: Satz nicht, ober er steht in der „Reichszeitung" und wird commentirt in der „Post". Ueberhaupt könnte man jetzt schon, wenn man die verschiedenen Blätter zusammenstellt, eine wahre Musterkarte von Widersprüchen zu Stande bringen. Kurz, ein Rattenkönig von Be hauptungen und Verdrehungen liegt da vor. An denen mag sich Jeder das Stück herausschneiden, das ihm gefällt. AlS authentisch erkenne ich nur den Satz: Deutschland kann und will Elsaß-Lothringen nicht herausgeben." Hierzu bemerkt die „Straßburger Post" zutreffend: „Den Gedanken: „Deutschland kann und will Elsaß Dieses wird in I wieder in die Staatscasse stießen), und daß auch Delyannis „mit der größten und ungetrübtesten Ruhe" abwarte, ob die Gläubiger sich damit einverstanden erklärten oder nicht. Jedenfalls möchten sich die auswärtigen Gläubiger daS Drohen ersparen, als ob „etwas Ernstlicheres" vassiren könne, wenn ihnen nicht weiter entgegengekommen wurde. Hinter der Ne gierung stehe in dieser Sache das griechische Volk „mit abso lutem und enthusiastischem Vertrauen", ob die Regierung TrikupiS, Delyannis oder wie immer sonst sie heiße. Ver brämt wird diese Kundgebung durch überfließende Bctheue- rungen, daß man im Lande nichts Wichtigeres kenne, als „in aller Ruhe den Arbeiten des TageS nachzugehen und nach Lothringen nicht herausgeben" will der Berichterstatter I Möglichkeit dem Vortheil des Landes und den Rechte» und des „Matin" bekanntlich in der Form: „Deutsch sind I Interessen der Gläubiger zu genügen." Das sind, schreibt die „Nat.-Lib. Corr.", Redensarten, die an keiner Münze gewechselt werde», und die den Gläubiger des griechischen Staates nicht über die klare Thatsache hinwegtäuscheu, daß er um sein Geld betrogen werden soll und betrogen wird.. Wir nehmen an, daß die diplomatischen Vertreter des Reiches das Mögliche geleistet haben, um Griechenland auf die Folgen seines Verfahrens hinzuweisen, und es müßte seltsam in der Well zugehen, wenn uns nicht in einer früher oder später nothwendig eintreiendeu Phase der orientalischen Fragen die Gelegenheit geboten würde, die verantwortlichen Führer und das Volk der Griechen bitterlich empfinden zu lassen, wie sie sich in den Augen Europas um alles Vertrauen gebracht haben. Der Augenblick lebt hoffentlich noch i» der Erinnerung der Griechen, wie ihre Delegirten an die Thüre» des Berliner LongreffeS anklopften, um zu bitten, daß man sie zum Vortrag ihrer Wünsche gütigst einlasse. Ein ähnlicher Fall koniint sicherlich wieder und wir wollen dann das Gesetz vom December 1893 in Erinnerung bringen. Andererseits lehren aber derartige Vorgänge, doppelt vor sichtig in der Aufnahme fremder Werthe zu sein, namentlich wenn man sauer erspartes Geld auznlegen gedenkt. Die In- ,, . —, „ , . .Haber der griechischen Titres trifft natürlich nicht entfernt sichgreifen republikanischer Bestrebungen in Spanien I Vorwurf der Leichtfertigkeit, wie den Einen und den selbst. Es ist zwar Thatsache, daß die große Mehrheit de« I Andern, der „exotischen" Werthen Vertrauen entgegen- Bolke« ebenso fest zur Monarchie wie zur Religion hält; allem i brachte, pur weil er möglichst hohe Zinsen genießen wollte andererseits ist eS nicht weniger Thatsache, daß die Spaltung und die schönen Worte von Prospeclen deshalb zu nach her königStrenen Volkskreise m Karlisten und Alfonsisten dem hastig auf sich einwirken ließ. Im griechischen Falle monarchischen Principal-solchem nicht zurStärkung gereicht, und waren gesetzmäßige Gewährleistungen und Zusicherungen von wir und deutsch werden wir bleiben" von dem ehrwürdigen geistlichen Herrn vernommen haben. Im Grunde läuft Beides auf Eins hinaus. Wir haben daher keine Veranlassung, auf die Erklärung des Herrn Guerber weiter einzugehen; befremdlich bleibt nur, daß der Bericht erstatter in Bezug auf die Unterredung mit Herrn Guerber lediglich ein „Phantasiestück" geliefert haben soll, während er sich doch beispielsweise bei der Unterredung mit vr. Petri im Großen und Ganzen, wenn nicht an den Wortlaut, so doch an die zum Ausdruck gelangten Gedanken streng ge halten hat, und obwohl eS für ihn viel verführerischer ge Wesen wäre, wenn überhaupt, dann doch wenigstens «in „Phantasiestück" im entgegengesetzten Sinne zu liefern. DaS aber mögen, wie gesagt, die beiden Herren miteinander auS machen." chischen Princip als solchem nicht zurStärkung gereicht, ferner kann nicht geleugnet werden, daß in den Gegenden mit starker industrieller Entwickelung socialdemokratische, commu- nistische und anarchistische Irrlehren bei den Arbeitern Eingang gefunden haben, während in den vorwiegend agrarischen Pro- vinzen de« Süden- die alt überkommene Ordnung der Jmmobiliarbesitzverhältniffe den Bedürfnissen der Gegenwart nicht mehr entspricht und eine Quelle dauernder Unzufrieden heit des Landvolkes bildet. Mit diesen Zuständen hängt eS zusammen, daß die republikanischen Ideen bei der süd spanischen Landbevölkerung, sowie bei den Industrie arbeitern des Osten- und Nordens einen ergiebigen Nährboden gefunden haben und durch den loyalen Sinn Staat zu Staat gegeben, die man weit mehr als „Sicher heit" nehmen durfte, al« was Argentinien, Portugal, Mexiko rc. bieten konnten. Dennoch, bemerkt die „Nat.-Lib. Corrrsp ", muß uns auch dieser Schaden rin Stück klüger gemacht haben. Staaten, bei denen im äußersten Falle nur ein Druck mit diplomatischen Noten auSgrübt und bei denen nur die Drobung mit Repressalien in einer noch nicht zu berechnenden Zukunft ausgesprochen werden kann, sind mindestens Demjenigen kein sicherer Schuldner, der nur kleine Ersparnisse verwaltet. An eine baldige Erledigung der cgyptischen RäumungSfrage ist nach den Erklärungen des UnterstaatSsecretairS Cnrzon
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