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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950920012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895092001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-20
- Monat1895-09
- Jahr1895
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Größere Schriften laut unserem Preis« verzeichniß. Tabellarischer und Lisserasatz »ach höhere.» Tarif. Extra'Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen.Ausgabe, ohne Postbeförderung 60.—, mit Postbeförderung Annalimeschluß für Anzeigen: (nur Wochentag») Abend-Ausgabe: Bormittag» 10 Uhr. Marge u-Au»gabr: Nachmittag» 4 Uh^ Vei de» Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stund« srüher- knjetge» find stet« an dir Ertze-ition »u richte». Druck »nd Verlag von <k. Polz in Leipzig. Freitag den ^0. September 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß wir mit Rücksicht auf die Beendigung der Messe beschlossen haben, die Bekanntmachung vom 16. vor. Mts., betreffend die Abhaltung eines Theile» des Äroßhandelsinarktes auf der Brüder«, Leplaq- und Jablonowsky-Straße, vom Sonnabend, den 21. dss. Mts., an ausser Kraft zu jenen. Von diesem Tage an dürfen die bezeichnet«» Straßen nicht mehr zu Marktzwecken benutzt werden, und der Großhandel mit Len in der Bekanntmachung vom lO. Juli d. I. bezeichnet««!, zum offenen Markte zugelassenen Maaren hat wie zuvor ausschließlich aus den darin bezeichnten Plätzen (Roßpiatz und KvnigSplatz) stattzufinde». Leipzig, am 18. September l895. Der Math der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Luidner. Bekanntmachung. Wegen Herstellung der Wasserleitungsanlagen wird dtc Mariens«» affe in ihrer Ausdehnung von der Saloinonstraße bis zum Kugeldenkmal vom 28. diese» Monat» ab aus die Dauer der Arbeiten für alle» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 18. September 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 5062. vr. Georgi. Stahl. Lekannlrnachuna. Schulcaffe, Schulexpcdttion und Schulgelderciimahme bleiben wegen vorzunehmender Reinigungsarbeiten Sonnabend, de» 21. September, Nachmittag» und Montag, den 28. September, geschlossen. Leipzig, den 16. September 1895. Der Rntb der Stadt Leipzig. vr. George Müller. Steckbrief. Gegen den Provisionsreisenden Anstab Richard Tahlinger, geboren den 12. Januar 1865 in Leipzig, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrugs verhängt. E« wirb ersucht, denselben zu verhaften und in da» nächste AmtsgerlchtS-Gesüiigniß abzulirfern. Leipzig, den 18. September 1895. Ter Königliche Staatsanwalt. vr. Mücke. Schm. Versteigerung. Freitag, den 20. September 189». Vormittags Iv Uhr soll im Auctionslocal des hiesigen Königl. Amtsgerichts ein a»S- „efchlachtetcr Schöps (ca. 96 Pfund) meistbietend gegen Baar- zahlung versteigert werden. Leipzig, ain 19. September 1895. Ter Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts das. Wachs, Actuar. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpaptcre unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Tparcassen-Devutation. da« Herz. Er entsagt dem Throne und stirbt wenige i Anspruch. Bemerkenswertb in der langen Auseinandersetzung des Monate darauf. Aber das traurige Geschick des Vaters > ehemaligen Hosprediger« ist nur Eines: der tiefe Haß des Mannes wirkt nicht erschlaffend, sondern anspornend auf den Nach-1 gegen die Milielparloien und deren Presse. Bemerkenswertb folger. Bictor Emanuel widmet seine ganze Kraft dem l und lehrreich; es zeigt, wo die Widerstände gegen reaclionaire und iele der Einheit, er opfert mit schwerem Herzen das klerikale Ausschreitungen (sehr charakteristisch verweist Herr tammschloß seine» Geschlechtes dem eigensüchtigen Frankreich, Stöcker auf das von den Mittelparteien dem Zedlitz'schen Schul- nur um die Einigung Italiens zu fördern. Und ebenso hält I gesetzentwurs bereitete Schicksal) zu finden sind. Die Preß- daS italienische Volk, trotz fortwährender Enttäuschungen,! vrgane, die nicht selten Lust bezeigen, den gemäßigten trotz schwerer Bedrückungen, trotz Tod, Mißhandlung und I Liberalismus als den Inbegriff aller ReactionSbestrebungen Kerkerstrafen, mit einer Zähigkeit ohne gleichen an dem Ziele ! hinzustellen, könnten aus den Wuthausbrüchen des Reactionairsten fest. Und als Napoleon die Erwartungen enttäuscht, als er I unter den Neactionairen gegen eben diesen Liberalismus ersehen den Frieden von Billafranca vorschnell abschließt und damit > wie sehr sie sich täuschen, wenn sie sich für die berufenen nur die Lombardei mit Italien vereinigt, da ist eS das! Bertreter deS liberalen Gedankens halten. Sie selbst kommen italienische Volk. das ans eigener Kraft Parma, Modena, I bei Herrn Stöcker weit glimpflicher weg und ebenso bei der Toskana, Neapel und Sicilien hinzufügt, und »un erst an« I „Eons. Eorr.", die bas Vorstandsmitglied ihrer Partei 14. März 1861 kann Bictor Emanuel den Namen eines I das ist Herr Stöcker — an Beschimpfungen der mittel- Königs von Italien annehmen, der nach den Abmachungen parteilichen Presse noch übertrifft. Je zügelloser aber diese von Billafranca nur eine Phrase gewesen wäre. Denn l Beschimpfungen sind, um so mehr beweisen sie, daß sie während demnach nur 11 Millionen Italiener geeint waren, I lediglich den Zweck haben, die Augen von dem, was sich sind eS jetzt 22 Millionen. Und darum ist das stolze: I im conservativen Lager abgespielt hat und vielleicht noch „Italia tarä. da 86" eine Wahrheit geworden. I abspielt, abzulenken. 25 Jahre sind vergangen, seit durch den Einmarsch der ^ September <>, c. italienischen Truppen durch vre Bresche der vorta pla das I - ^ h^"tuckt, italienische Einigung-Werk seinen Abschluß fand. In diesen . Atzungen aus- 25 Jabren hat da« junge Reich mehr der schweren Stunden ^ '^ Eombumlwneu über durchlebt, als der frohen. Die Ungunst der Elemente lastete '§"" oft schwer auf dem Lande: Dürre, Überschwemmungen, Erd- / darf w,l- beben wechselten mit einander ab; schwere Seuchen forderten!^ .»dmliiie Entsckeid keiner Vorlage Tausende von Opfern: Unruhen »ötbialen ru strenaen Man-1 die endg.ll'ge Entscheidung darüber, ob sie in der nächsten n soll oder nicht, in der Hand des des tunesischen Handelsvertrages dem Nackbarstaate emeii l """ laufenden Monats argen Streich spielte, baden schwere wirtschaftliche Be- /ü i^«w zusammen. Wahr- dränanisse herbeigeführt, die noch nicht gehoben sind. w- ^aß dtezenigen Gesetzentwürfe. cknd trotzdem hat Jtal.en ein gu.-S Recht, den 20. Sep-1 "^^gt temder freudig zu begehen und mit Zuversicht in die Zukunft , . 'j/j s-?u'uk'gcn Verhandlungen eine zu blicke». Denn die Schwierigkeiten der Gegenwart reichen ,m Ne chstage als sicher an» hmen ließen, wiederholt m ihren Ursachen zum Theil weit zurück in die trostlose Ver- ^ Gewerbe- gangenheit. Die Fremdherrschaft hatte schwer auf dem «»- d a Ke « m ^ glücklichen Lande gelastet; im Kirchenstaate und im Königreich I m?me!d^e!ried!.n ?^"b-°sdnunL über beider Sicilien waren Trägheit, Verdummung und Ver-! sodann Wilderung des Volkes systematisch betrieben worden: die v-n' Bor- jahrzehntelangen blutigen Kämpfe hatten an die Kraft des ^ . ^ ^ früheren Schluß der vorigen Tagung Landes die ungeheuersten Anforderungen gestellt. All' das I Zu dieser war in der leidenschaftlichen Anspannung aller Kräfte zur C>- reichung deS großen Ziele» wenig bemerkt worden, aber mit 'mNuhe, ' Kategorie zählen die Entwürfe zur Bekämpfung de» un- . ^ . . ..una lauteren Wettbewerb» und der Börsengesetz entwurf. Beide haben bereits einer Berathung im Bundes- rathe unterlegen, und eS ist anzunehmen, daß sie nunmehr keine allzu umfassenden Vorarbeiten mehr nöthig machen werden, iakrkmndertlana-k, Krankbeit kämvken ' - l Etwas weniger sicher ist die Vorlegung schon in der nächsten Läda/e Das ilaUen.schc Bo? ,äb svar- Tagnngbe.derNov-llezudenUnsallversicherungsges-tzen. tarL cta 86. T)as ist gleichfalls schon seit längerer Zeit in. Bundesrathe, Gekannlmachung. Im hiesigen Kreiskrankenhause soll die Stelle eines Kranken wärter» neu besetzt werden. Mit der Stelle ist ein jährliche» Ein- kommen von 420 nebst freier Wohnung und freier Station verbunden. Geeignete Bewerber wollen ihre desfallsigen Gesuche unter Bei- siigung von Attesten dem dirialrenden Arzt der Anstalt, Herrn Geh. Eanitätsrath vr. Moh» hierfelbst bis zum 26. September er. ein- reichen. Dessau, den 17. Sevtembrr 1895. Die Verwaltung de» KreiSkrankenhanscS. Huhn, Herzoglicher KreiSdirector. Knorr. der vergleichsweisen Ruhe, die nach dem Gelingen eintrat, mußte sich naturgemäß die Abspannung Geltung verschaffen. Und darum sehen wir Italien noch mit den bösen Folge zustande» einer Aber Italic» sam, genügsam und arbeitsam, wie eS ist, wird sich auS den , ^ ' ' Bedrängnissen herauszuarbeiten wissen und die treue Für- ^ sorge des nationalen Herrscherhauses und di- Energ.eder u"dd>- All-rsverstcherungs. l-.tenden Männer werden ihm dabei behilflich sein Ein . . m Annahme. Bolk, das mit solcher Kraft seine Emigunq durchgefübrt hat, ^"'^-rungSg-b,-te -.«-AL«. cember 1867^ an dem der StaatSmin.st« Rouher lln!!' R^chs? s7 der französischen Kammer auSrief: „Italien wird sich Noms .7,^" ^ IetztenR-,chStagstagung,.ch nicht bemächtigen, nie. niemals", hat Frankreich das Recht ^ eingebüßt, den Tag des E.nzuge» der italienischen Truppen in Rom m.t zu feiern Wir aber haben seit de». Nu,gen Italiens werden. D^ch wurde also baS Burg-rl.che G-s^ um seine Einheit ihm mit unseren Sympathie» und unserer ,? ^ ^ ^>, d».o--nlk?»n^ncu.« Kraft zur Seite gestanden bi« auf den heutigen Tag. Und 2),onaten de« "acksten so feiern wir auch heute frohen Herzens das große nationale I konnte, sich mit demselben zu beschäftigen. Die« der Kreis der Aus- Italia karL äa §»s. L. Diese« stolze Wort fiel im Jahre 1848, lange Jahre vor dem Tage, dessen Erinnerung die italienische Nation am 20. Septeniber feiert und der das geeinte Königreich Italien erst zur Wahrheit machte. „Italien wird eS allein fertig bringen". Nun. vollständig bat die Geschichte diesem Worte nicht Recht gegeben. Die Hilfe Frankreichs im Jahre 1859, die Hilfe Preußens 1866 und die für Italien so günstige, durch den deutsch-französischen Krieg geschaffene Constellation des Jahres 1870 baben ihren wesentlichen Antheil an der Vollendung des Einigungswerke« gehabt. Trotzdem aber hat da« stolze „Italic» karü «la «s" seine Berechtigung. Niemals hätte sich die Einigung de« italienischen Volkes zustande bringen lassen obne die bewundernswerthe, auch durch die schwersten SchicksalSschläze nicht zu beugende Willenskraft, ohne den glühenden Patriotismus, die zähe Energie, den natürlichen politischen Jnstinct des italienischen Volkes. Die Eiw müthigkeit, mit der eS zur Erreichung de» großen Zieles zusammenstand, muß beispiellos genannt werden. Wir ver weisen auf die Namen Garibaldi und Mazzini. Garibaldi, der im Jahre l833 vor dem Könige Karl Albert von Sardinien batte flüchtig werden müssen, kebrt sofort beim An-bruch de» Kampfes nach der Heimatb »urück und stellt sich demselben Karl Albert zur Verfügung. Und Mazzini, der alte Revolutionär, über den von den piemontrsischen Gerichten daS Todesurtheil verhängt ist, schreibt im Jahre 1880 an den König Victor Emanuel einen von Patrioti-muS burchglühten Brief, in dem er dem Könige eine gemeinsame Overatwn zur rndgiltigen Einigung Italien« anbietrt. Hier verschwindet eben persönliche Gekränktheit und politische Doctrin vor drm gemeinsamen Wunsche, eia große», stolze-, geeinte« Italien z» errichten. Ueberschaut man diesen zweiundzwanzigjährigen Zeit raum fortwährender Kämpfe von l848—l8?0, so weiß man kaum, wer «inen höheren Grund bat, auf den Anderen stolz zu fein, da« italienische Volk auf da» König«hau» Savoyen, oder da« KönigShau« Savoyen auf daS italienische Volk. Dem Könige Karl Albert bricht der vergebliche Versuch, die italienische Einheit zu erringen rothen und schwarzen Internationale, trotz ver Mißgunst der! ^ ^"nich^einm^l Nachbarnation, seid guten MutheS und haltet fest an Eurem Gattern gemeldet wird, hat nicht einmal die Wahr- stolzen L-itspruche: „Italic» Lrü da »s I" scheml.chkeit für sich. ll> Berlin, 19. September. Welchen TerroriSmuS die socialdemokratische Parteileitung nicht nur auf die „Genossen", sondern auf dir Arbeiterschaft im Allge meine» ausübt, ist bekannt, denn der vorjährige hiesige Bier- boycott hat Jedermann die Augen darüber geöffnet. Die Deutsche- Reich. L Berlin, 19. September. Wie ,m „Leipz. Tagebl." be reits auSgcführt worden ist, war eS für Herrn Stöcker , , . nicht angenehm, daß seine erste Erklärung zum „Stöckerbrief" I socialdemokratische Partei bildet einen Stcwt im Staate, und zeitlich mit der M.ttheilung zusammenfi?!, die Eons-rvativen Herrschsucht kennt keine Grenzen. We^ ,hr Kr.t.k hätten Herrn v. Hamm.rstein dem Staatsanwalt überaeben. ^t und sie sachlich bekämpf , den bekämpft sie mit den Nun -rwbt er daS weit größere Glück, daß in dem Aug-n- «chsten und infamsten Mitteln, und dreht ,hr gar e.n blick, wo er rin zweites Mal für seine Sache rintritt, Hammer-1 Rucken !», so kennt ihre und stein sogar activ Neues von sich reden macht und in treuer Grenzen. So knüpft der „Vorwärts an Waffenbrüderschaft in Zweifel zieht, wa- Stöcker bereit« zu- b>e Mittheilung von dem Austritt der vormaligen Genossen gestanden. Selbst der Zufall zei^t sie unzertrennlich, b.e Ed. Marquardt und Franz Zahlmann ,n Insterbu^ d.e beiden Kämpfer für die Krone und gegen Bismarck. Den „WaS mag den beiden B-k-br en Dank für die verspätete Unterstützung hat Herr Stöcker wobl e,n gebracht haben? DaS ,st keine Iretzsreibcit übrigens, ohne -S zu wollen, abaestattet. Er nennt den s°nd-rn Preßfrechbe.t, Und weder d" «chtt'ber d « Fall de« Herrn v. Hammerstein erschütternd schmerzlich. Er ^'kels' der Ressort- oder Cbesredaclrur a n denkt dadri an da, Wort der Sympathie, das Herr von den B-le.d.gten auf gesetzlichem Wege gesatzt vr. Griesemann für den Gefallenen übrig gehabt hat. Aber I werden. Be, «mer VerurtheUung ""«r Gew wenn Zwei dasselbe tbun. so ist «S nicht dasselbe. Wenn strafe mußten d.e Arbe.tergro^ Griesrmann von vem Manne, der sein Vorgesetzter gewesen I Gefangnißstrafe hatte der lvrialdemokratische „^'tzkul zu ist, dessen Thun ihm zur Zeit seiner Beziehungen mit Hammer-1 verbüßen. — Der .Fall Gotllieb .'"Dreine d stein jedenfalls nur unvollständig bekannt war, von einem! darteileitung einen heillosen Schreck bereitet. Da» Eentra tief ungleichen Manne spricht, so kann man da« menschlich °rgan behauptet, „so we.t sich üb-rseb-n lasse > Go l,eb wohl verstehen und ehrenwerth finden, während Herrn I ""r ca. 800 entwendet u"t> die Angab Stöcker'« Redewendung auf jedes aesunde sittlich- Gefühl s-'Schwmdel und Aufschneiders Nun um wie eine Provocation wirken muß. WaS die weiteren, h.er d'-se Saule der Bremer Soc,a,d mokrat,e ^ im Auszug mitgetbeilten Erklärungen diese« Herrn U,e>n; diese ..Kl-'N,gk-W' bL'ten'bu, d,e Häuptlm^ der langt, so geht au« ihnen weiter nicht« hervor, al« daß ^"'"st^wg»- oder DarlebnS^ss, m ^ ßb- . den Mann sein« erstaunliche Kühnheit nicht verlassen hat.! öeben. Daß die Lage de« E Ick f , glauben wir aern Auch die alte Gewandtheit ist noch dir alte. Aber man sieht I sich noch nicht;^Er„b st - ö Partei- im Urbriarn schon seit langem ihrem Besitzer zu, wie einem I v«nn di« G'IchastStührer in s Taschenspieler. Man weiß? daß er daS, wa« « verrichtet zu «" r r dl. Bück r ordentlich und baben sich rübmt, nicht ge.han hat. aber e- interessirt, wie Oni.resse un^ Sasstrer, d.e Bücher ordentlich arschickt er den Schein der Wahrheit jener Erzäblung »nt-1 "btrsict ">ck zu führen, stehen zu lassen weiß. Freilich, da« Gleichniß hinkt, wie jede« I * Berlin, 19. September. Innerhalb deS conservativen Di« Vorgänge, an denen Herr Stöcker die Kunst der! Lager- scheinen die größten Anstrengungen gemacht zu werden EScamotage übt, macken auf eine wahrheitsgetreue Behandlung I um nach außen hin den Anschein der Geschlossenheit hervor zurusen — ein Beweis, wie ernstlich man sich gefährdet fühlt. ')>e „Eons. Corr." hatte Herrn Stöcker nach dem Aus drucke des Organ« desselben „abgeschüttelt", so daß dieses ankündigte, er werde im Parteivorstand eine „Klärung" herbei- 'ühren. Jetzt schreibt die „Eons. Eorr.": „Von einein Angriffe unsererseits auf die Person Stöcker'S kann ebensowenig wie von einem „Abschütteiungsversuche" die Rede sein, liijere Erklärung hat auch mit einer Mißbilligung der Stöcker'sche», gegen das Cartell gerichteten Politik absolut nichts zu thun gehabt. Jener Mißbilligung liegt lediglich der Wortlaut des im „Borwärls" veröffentlichten Stöcker'schen Schreibens zu Grunde, soweit darin die Taktik empfohlen wurde, welche Trennung des Fürsten Bismarck von unserem Kaiser bezweckte. Diese Taktik in Schutz zu nehmen, ist unmöglich, und auch Herr Stöcker wird heute kaum bereit sein, seine damaligen Vorschläge in vollem Umfange ausrecht zu erhalten .... Herr Hosprediger Stöcker ist bekanntlich Mitglied »es geschästssührenden Ausschusses unserer Partei; daran, ihn aus dieser Stellung zu verdränge», denkt Niemand; ebensowenig denkt Herr Stöcker selbst an »in Ausscheiden." Da» „Volk" ist inkeß hiermit nickt zufrieden; e« spricht Weiter von einem „nicht zu beschönigenden Abschütle- ungs-Versuch" und erklärt: „Dos Blatt (die „Cons. Corr.' ) zeigt, daß es bei BeurtheNnng des Stöckcr'jchen Brieses auch jetzt »och unter dem Cinslusje der gegnerischen Presse sieht, indem es in seiner verlegenen Abwehr agt, die „C. C." habe nicht die Taktik gegenüber dem Carlell, andern die in dem Vtöcker'jchen Briefe empfohlene Taktik, „weiche die Trennung deS Fürsten Bismarck von unserem Kaiser bezweckte", mißbilligt. In dieser Art von Verwahrung liegt nach allem, was Stöcker selbst und mehrere conservative Blätter gesagt, eine nur mit der obwaltenden Verlegenheit zu entschuldigende Wiederholung des Angriffs." Also die „Eons. Corr." wirv sich noch vollständiger vor Herrn Stöcker beugen müssen, um ihn zufrieden zu stellen, insbesondere wird sie nunmehr auch seine „Taktil ui Schutz nehmen" müssen, wenn sie nicht außer der Kraft des Freiherrn von Hammerstein auch die des Herrn Stöcker verlieren will. ^ Berlin, 19. September. (Telegramm.) Der Kaiser unternahm heute früb von 7>/e Uhr ab einen längeren Spazierritt in die Umgebung des Neuen Palais und ver- >lieb dann bis Mittag im Arbeitszimmer, um Regierungs- zeschäste zu erledigen. Nachmittags 2^/» Uhr batte Professor Roese von der Neichsdruckerei die Cbre, vom Kaiser empfangen j u werden. Abends um 10 Uhr gedenkt der Kaiser zur Jagd Nack Rominten abzureisen. In jcinem Gefolge werden sich befinden: Der Ober-Hof- und Hausmarschall Graf A. zu Eulenburg, die Flügel-Adjutanten Oberst v. Mollke und Major v. Jacobi, sowie der Stabsarzt vr. Jlberg. D Berlin, 19. September. (Telegramm.) Wie der „Reichsanzeiger" meldet, bat der Kaiser den Stern der Comthure des Hvhenzollern-Hausordens mit Schwertern am Ringe dem Eommandeur des Gardecorps v. Winterseld, das Grvßkreuz deS Rothen Adler-Ordens mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe dem Eommandeur deö II. ArmeecorpS v. Blomberg, den Rothen Adler-Orden 1. El. mit Eichen laub und Schwertern am Ringe dem Eonunandeur der 5. Division Vogel v. Falckeustein und den Stern des Rothen Adler-OrbcnS 2. El. mit Eichenlaub und Krone dem Eommandeur der 17. Division v. Petersdorff verliehe». Berlin, 17. September. (Telegramm.) Die„Nordd. Allg. Ztg." weist nachdrücklich die Behauptung des „Hann. EourierS" zurück, daß die Herren von Hammcrstcin und Stöcker mit ihrer Gefolgschaft eine bevorzugte Stellung bei Hofe eingenommen hätten. Die „Norbd. Allg. Ztg." bemerkt: von Hainmerstein und Stöcker nahmen niemalö eine derartige Stellung ein; sie sind, abgesehen von der früberen amtlichen Thätigkeit Stöcker'S, bei Hofe kaum jemals gesehen worden. Die Andeutung des „Hann. EourierS" erscheint, sofern sie fick aus die Gefolgschaft oder Persönlichkeiten beziehen soll, unverständlich. (Die „Nordd. Allgem. Ztg." demenlirt etwas, was der „Hann. Eour." gar nicht behauptet hat. Er hak behauptet, daß „gerade diejenigen Elemente, die in Hammerstein und Stöcker lange Jahre hindurch ihre Führer sahen, im Staate wie bei Hofe eine bevor zugte Stellung einnahmen". DaS hätte demenlirt werden muffen, wenn eS demenlirt werden könnte. Die Nedaclion deS „Leipz. Tagebl.".) 8. Berlin, 19. September. (Privattelegramm.) In politischen Kreisen erachtet man den jetzt erst erlassenen Haftbefehl gegen Freiherrn v. Hainmerstein für beinahe aussichtslos, nachdem bekannt geworden, daß v. Hammer- stei» schon im August seine Reise ins fernere Ausland vor bereitet hatte. E« ist daher im höchsten Grade unwahr scheinlich, daß man ihn jetzt noch in Sistrans anlrcffen werde. UebrigenS verlautet, daß fast alle Briese, die Freiherr von Hainmerstein seit einigen Wochen noch an ihm befreundete Personen gerichtet bat, inSgcsamint von SistranS datirt waren. Dort scheint somit Jemand zu sein, der ihm als Vermittler dient. Allenfalls dürfte eS da durch gelingen, seinen wirklichen Aufenthalt zu ermitteln. Vielfach verlautet, Herr von Haulmerstein habe sich nach Griechenland gewandt, wo bekanntlich AuslieferungSver- träge nicht bestehen. Andererseits will man ihm in And er matt am Gotthardt begegnet sein. alS er eben mit einer Dame die Post nach der Rebalp bestieg. Jedenfalls hat er den vorigen Monat zu großen Reisen benutzt. 8 Bcritn, l9. September. (Privattelegramm.) Der .Vorwärts", rer jüngst zu leugnen versuchte, daß in dem Zukunfis-Programm der Socialdcmokralie die Diktatur des Pr«lrt«rtat» die erste Stelle einnimmt und daß die Pariser Commune da« Vorbild dieser Diktatur ist, kehrt jetzt wieder zu der ältere» Tactik, der Verherrlichung der Commune, zurück: Herr Bebel bat bekanntlich s. Z. erklärt, sie habe sich «i»er Mäßigung befleißigt, welche man in Deutschland ge gebenen Kall» nicht nachahmen werde, und der „Vorwärts" wagt heute zu schreiben: „Die Tomiiiune hat — da» ist eine Thotsache, die durch keine Yerleumder-Armre erschüttert werden kann — die Commune hat anher im Kampf keinen Tropfen Menschenblutes per« gossen — sie hat keinen Pfennig geraubt — sie hat sogar das Privateigenthnm ihrer Feinde sorgsam behütet." Di« Commune — so bemerk hierzu die „Nat. Ztg." — begann mit der Ermordung der Generale Thomas und Lecomte; sie endete mit der Ermordung de« Erzbischofs Darboy und der anderen „Geiseln", deren die Eomniunarden j sich bcmäcktigt halten. Wie die Bank von Frankreich „ge-
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