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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189509228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-22
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1895
- Autor
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Bezugs-Preis k» tz« Hauptexpeditioa oder den im Stadr. bsztrk n»d dru Vororten errichteten Au«, gavrstellen ab ge holt: vierteljährlich^ 4.50. bei zweimaliger täglicher Zustellung ins Haus 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich » 6.—. Direkte tägliche kkreuzbandsendung t»< Ausland: monatlich ^ 7.50. DleMorgen-Au-gabe erscheint täglich mit Au«, nähme nach Sonn« und Festtagen '/,7 Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentag« 5 Uhr. Ne-action und Erpe-itio«: JohanneSgaffe 8. Di» Expedition ist Wochentags ununterbroche» geöffnet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Ltt» Ale««'« Tortim. (Alfretz Hahn), UniversitätSstrobe 1, Loni« Lösche »atharinrnstr. 14. Part, und König-pla» 7. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- vnd Geschäftsverkehr. 'Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzelle 20 Pfg. Reclani^a unter dem Redactionsstrich («g» spatten) 50^, vor den Familiennachrichteo (6 gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis- veczeichniß. Tabellarischer und Zissernsatz nach höherem Tarif. Optra »Beilagen (gefalzt), nnr mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbefördenrng 60.—, mit Postbrsorderuug ^l Annahmeschluß für Anzeigen: (nur Wochentag«) Abend»AnSgabc: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uh-e Lei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stund« früher. Anzeige» sind stet» an di» Gtzpetzilt«« zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^-458. Sonntag; den 22. September 1895. 8S. Jahrgang. Die nächste Nummer erscheint am Montag Abend. Anzeigen für diese Nummer, welche in erweitertem Umfange ausgegeben wird, werden bis Montag früh 4 V Uhr angenommen. Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 25. September 1895» Abends 6'/, Uhr, im Sihungssaale am Najchmarkte. Tagesarünuitg: I. Bericht des Bau., Oekonomie- und Finanzausschusses über: n. Rückäußerung des Rothes, aui den Antrag des Collegiums Wegen des gegenüber dem .ehem. Eutritzschcr Chausseehause zu errichtenden Volksbrausebades; d. Ankauf von 30 gm Areal von der Parcelle Nr. 309 des Flurbuchs für Fuchshain; o. Verkauf einer auf dem Plane D. V. 7483 mit u. b be- zeichneten Strecke eines Frtedhofweges an das Kirchen lehn Leipzig-Eutritzsch; ä. Ankauf der Parcelle Nr. 238 des Flur buchs für Leutzsch. - H. Bericht des Bau- und Finanzausschusses über ein Abkommen mit Herrn Glitzner wegen Einrichtung und jBetrieb eines Volksbrausebades in dem Glitzner'schen Grundstück in Leipzig. Neuschönefeld. m. Bericht des Bauausschusses über n. Nachvcrwilligung für Aus- führung von Bauarbeiten im Grundstück des Jrrensicchen- hauses ä Conto 7 Specialconto v I Pos. 14 „autzerordent- lich" des diesjährigen Hansbaltplans; b. Legung einer Rohr- leitung des städtischen Wasserwerks im Kuhthurmgruudstücke; c. Ausführung von Bauarbeiten im vormaligen Rathhause zu Leipzig - Plagwitz; ä. Vergütung eines Minderausfallcs der Ernte auf einem zum Rittergut Grostpösna gehörigen Feldgrundstücke, durch welches der neue Wasserleitungscanal bei Naunhof geführt worden ist. IV. Bericht des Bau- und Oekonomieausschusses über: n. Abbruch der Baulichkeiten des vormaligen Kutzschcr'jchcn Grundstücks in Leipzig-Volkmarsdorf, Torgauer Straße Nr. 3; d. Aende- rung der Fluchtlinie an der Südseite des Täubchenweges und Ausführung verschiedener Herstellungen daselbst, sowie am Rabensteinplatze; o. Abänderung der Verbreiterung der Elisabetballce. V. Bericht des Oekonomie-und Finanzausschusses über: n. Asphal- tirung der Bahnhofstraße; d. Abrechnung über die Pflasterung der Moltkestraße zwischen der Elisen- und der Bayerischen Straße. VI. Bericht des Oekonomie-, Bau- und Finanzausschusses über die Mittheilungen des Rathes über seine Stellungnahme zu der Frage: die Anlegung von Elster-Bassins betr. VH Bericht des Oekonomieausschusses über Gewährung der üblichen Entschädigung für Herstellung der Fußwege ans einer Strecke der südlichen Seite der Reitzenhainer Straße mit Granitplatten. VIII. Bericht des Finanzausschusses über: a. Gewährung des Betrage? eines früher bezogenen Jagdpachtes aus de» Mitteln der Kirchgemeinde an den Pfarrer der Parochie Leipzig. Lindenan; d. Pensionsordnunge» für die kirchlichen Unter- beamten der Parochien Lcipzig-Reudnitz, -Gohlis, -Anger- Crottendorf und-Neustadt-Neuschönefeld; o. Ueberweisung des bet der Parochialjparcasse Schönefeld zu Leipzig-Reudnitz im Jahre 1894 erzielten Ueberschusses an den SchulbaufonLs. IX. Bericht deS Schulausschusses über verschiedene Stiftungs- rechnungen. X. Bericht des Schul-und Bauausschusses über: ». die Abrechnung über den Neubau der Abortanlage und der Turnhalle an der 22. Bczirksschule in Leipzig-Lindenau; d. die Abrechnung über den Erweiterungsbau der Turnhalle der VI. Bürger und 6. Bczirksschule; o. die Abrechnung über den Anbau des rechten Flügels der 19. Bezirksschule in Leipzig-Eutritzsch; 6. Einbau einer Wohnung für den Aufwärter der XIII. Bürgerschule in das Gebäude der 24. Bezirksschule. XI. Bericht des Stiftnngs- und Oekonomieausschusses über: ». Herstellung des Fußweges vor der dem Johannishospitale gehörigen, an der Mühlstraße in Lcipzig-Reudnitz gelegenen Parzelle Nr. 297 ä' b. die Abrechnung über die im Jahre 1893 auf dem Stiftsgute in Dösen ausgesührten baulichen Reparaturen; o. die Abrechnung über die im Jahre 1893 aus dem Ritterguts Plaußig ausgeführten Reparaturen und den Neubau eines Arbeiterwohngebäudes daselbst. XU. Bericht des Stiftungs- und Finanzausschusses über Nach- verwilligung zu Specialbndget „Armenwesen" Special- conto I) I Pos. 27 des Haushaltplanes auf das Jahr 1895. XIII. Bericht des Stistungsausschusses über die Rechnung über die Verwaltung des Schacht'schen Stifts in Letpzig-Gohlis au das Jahr 1894. XIV. Bericht des Verkehrsausschusses über die Mittheilungen des Rathes, daß er Abstand nehme, den internationalen Producten- markt wieder statlfinden zu lassen. Bekanntmachung. Wegen Schleußenbaues wird die Langkstraffc im Stadtbezirke L-Connewitz in ihrer Ausdehnung von dem Trenkengraben bis zur Probsthaidaer- straße vom 24. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, Len 2l. September 1895 Ter Rath der Stadt Leipzig. IX. bl OS. . , I)r. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Wegen Schleußenbaues wird die vützencr Straffe im Stadtbezirke L.-Lindenau in ihrer Ausdehnung von der Schlippe bezw. Gartenstrabe bis zur Querstraße vom 23. dieses Monats ab bis auf Weitere« für den dnrchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 20. September 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 5088. vr. Georgi. Stahl. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen, am 20. Nqvember 1861 in Stötteritz bei Leipzig geborenen Kaufmann Hugo Franz Lanterbach, welcher flüchtig ist, ist dir Untersuchungshaft wegen Untreue, Unter- schiagung und betrüglichem Bankrott« verhängt. ES wird ersucht, denselben zu verhaften und in da« nächste Gerichtsgesängniß abzuliefern. Leipzig, den 21. September 1895. Ter Untersuchungsrichter bet dem Königlichen Landgerichte. Haußner. Beschreibung. Alter: 83 Jahre, Größe: ea. 1,70 m, Statur: schmächtig, Haare: schwarz und kurz geschnitten, Gesicht: länglich und abgelebt, Bart: schwarzer Schnurrbart, starker Bartwuchs, Augen: schwarz. Bekanntmachung. In neuerer Zeit sind in hiesiger Stadt in verschiedenen Rcstaurationslocalitäten sogenannte Würselantomaten zur Auf- tellung gelangt, ohne daß hierfür die polizeiliche Erlgubniß nach- gesucht worden ist. Das Polizeiaint sieht sich daher veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß das Aufstellen der genannten Apparate, welche dem Glücksspiele dienen, ohne polizeiliche Genehmigung nach 8. 286 Abs. 2 des Reichsstrafgesetzbuchs strafbar ist, und daß daher jeder Aussteller eines Würfelautomaten, sowie jeder Inhaber eines Restaurationslocales, in dem sich einer der gedachten Apparate be- reits befindet, sofort zur Vermeidung weitere» strafrechtlichen Ei»- chreitens um Genehmigung zur Aufstellung, bez. zum ferneren Stehenlassen eines Würfelautomalen bei der Unterzeichneten Behörde nachzusuchen hat. Darüber, ob diese Erlanbniß zu ertheilen ist, behält man sich für jeden einzelnen Fall Entschließung vor. Leipzig, den 20. September 1895. Las Polizeiamt der Stadt Leipzig. v. R.4443. Bretschneider. Vr. Heyn. Ausschreibung. Für den Neubau eines Mcff-GebäudcS auf dem Areale des alten Gewandhauses in Leipzig sollen die 1) Dachdecker-. 2) Klempner- und 3) VlitzablcitUligSarbcitcn verdungen werden. Die Anschlagssormulare nebst Bedingungen können im Banbureau, Kramerhaus, Kupfergäßchen Nr. 1, 2. Obergeschoß, gegen Zahlung von 2 >!ll zu 1) und 1 zu 2) und 3) entnommen, sowie die Zeichnungen dort eingesehen werden. Die Angebote sind bis zum 30. September d. I., Vormittags 10 Uhr an obengenannter Stelle abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Theilung der Arbeiten, owie die Ablehnung sämmtlicher Angebote wird Vorbehalten. Leipzig, am 21. September 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Etz. Ausschreibung. Für den Neubau der 13. VczirkSschnle in Leipzig-Lindenau an der Eisenbahn- und der Demmrringstraß» soll die Ausführung bezw. die Lieferung vergeben werden: a. der Glaserarbeiten, d. der Tischlerarbeiten» o. der Schlossrrarbeiten. «I. der Schulbänke, o. des übrigen LchulmobiliarS. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese Arbeiien, ebenso die Pläne u. s. w. liegen bei unserer Hochbau - Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 7, aus und können dort eingesehen, auch die crsteren gegen Entrichtung von 2,50 zu a., 2 .st zu <!., 1 ./il zu b., o. und e., die auch in Briefmarken, unter Zuschlag LeSRückportos, eingesandt werden können, entnommen werden. Die Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: 13. vezirksschulc — Gla,erarbeiten u. s. w. versehen, im oben bezeichneten Geschäftszimmer portofrei bis zum 1. Oktober l>. Js.» Vormittags 10 Uhr einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Theilung der Arbeiten, sowie die Ablehnung aller Angebote wird Vorbehalten. Leipzig, am 21. September 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. Ib. 4486. vr. Georgi. Etz. Bekanntmachung. Die Fußwcgherstellung auf dem durch die Promenade verlängerten Nenuiarktc ist vergeben worden. Die nicht berücksichtigten Bewerber werden aus ihren Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, den 14. September 1895. 7» 4263. Der Rath der Stadt Leipzig. 1462. vr. Georgi. Qu. Bekanntmachung. Die bei Aufstellung von 5 öffentlichen dreistündigen Pißanstalten erforderlich werdenden Ord- und Maurerarbeiten sollen an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 50/H, die auch in Briefmarken cingesendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erd- und Maurerarbeiten für 5 öffentliche Pitzanstalten" versehen in dem obenbezrichneten Geschäftszimmer bis zum 28. SS. MtS. 5 Uhr Nachm, einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, alle Angebote abzulehnen. Leipzig, den 20. September 1895. Des Rathes der Stadt Leipzig Io. 4553. Straffenbaudcputatiou. Brennliolzauction. Mittwoch, de» 25. September d. IS. sollen von Nach mittags 3 Uhr an im Forstreviere Connewitz in der sogenannten Nonne ca. 150 Haufen klein gemachtes, trockenes eichenes Stockholz unter den öffentlich im Termine aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an dek, Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: an der sogenannten «affen Wiese. Leipzig, am 20. September 1895. TeS RathS Forstdeputatto». Pflaster-Arbeiten. Die zur Herstellung eine- KlSelröhrenstranges von der Ecke der Aeußeren Tauchaer Straße und der Ludwigstrabe in Leipzig bi« zur Kreuzung der Eisenbahnlinie» Leipzig-Dresden und Halle-Sorau- Guben bei Paunsdorf erforderlichen Erd- »nd Pslasterardeiten, sowie die Herstellung von ungefähr 30 Stück, gemauerten Einstrigschächten sind — im Ganzen oder die Erdarbeiten und Pie Arbeiten zur Her- stellung der Einsteiaschächte besonder« — zu vergeben. Ein« Zusammenstellung der Bedingungen ist bei der Ober-Post- directio» in Leipzig — Zimmer 252 — einzusrhen oder gegen 60 ^ Schreibgebühr zu beziehen. Unternehmer hoben ihre Angebot« unter der Aufschrift: „Unter- irdische Telegraph,nlinie in Leipzig", verschlossen und irankirt bi« zum 1. Oktober, Vormittag- 11 Uhr. an die Ober-Postdirection hier einznsenden, wo die Eröffnung der Angebot« zu dem angegebenen Zeitpuncte in Gegenwart der etwa erschienenen Anbieter er- folgen wird. Ter Kaiserliche Ober-Postdireetor. Geheimer Ober-Poslrath Walter. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapicre unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Tie Sparcassen-Teputatio». Bersteigerung. Tirnstag. de» 24. September 1895, Vormittags 10 Uhr, ollen im Auctionslocale des hiesigen K. Amtsgerichts: Broschen, Armbänder, Ringe, 6 silberne Kaffeelöffel, Wecker- und Wanduhren, 3 Operngläser, 2 Fruchtschalen, Etuis und Brillenfutterale, 1 Geld- chrank, 1 Nähmaschine, Pianinos, 1 Billard, 1 Camera mit Stativen, 1 Federwagen, 1 Coupirmaschine, kieferne Pfosten, Ladentafeln, Waarenregale, Dreh- und Hobelbänke, Möbel u. v. A. meistbietend gegen Baarzablung versteigert werden. Leipzig, am 2l. September 1895. Ter Gerichtsvollzieher -cs K. Amtsgerichts das. Wachs, Actuar. Bekanntmachung, die Anmeldung zum cvang.-liithcr. Confirmanden-Unterricht der Heil. Krcuz-Parochic betreffend. Alle in Lcip'.ig-Nciistndt-Rcnschönescld wohnenden Kinder, welche Ostern 1890 confirmirt werden sollen, haben sich, wenn irgend thunlich, in Begleitung ihres Bakers oder ihrer Mutter, an dcn nachverzeichneten Tagen bei einem de^: beiden Parochial- geistlichen unter Beibringung einer GcbnrtS- und Tanf- bcscheinignng zum Consirmanden-Unterrickt anzumelden. Beide Geistliche nehmen zu derselben Zeit, nämlich: Montag, den 7. Oktober 1895, Nachm, von 4—6 Uhr Tiensag, - 8. - » » - 4—6 - Mittwoch, - 9. - » » - 2—4 - Anmeldungen entgegen und zwar: Pfarrer Pachc in der Kirchen-Eppeditioll, Diac. Richter im Bcichthans der Kirche — Eingang zur nord östlichen Thür. Leipzig-Neustadt, am 20. September 1895. Las Pfarramt zum Heil. Kreuz. Pa che, Pfarrer. Aus -er Woche. ä2. Man hat die Frage aufgeworfen, wie die Krisen - geriichte der letzten Tage wohl ihre Entstehung genommen baden mögen, und ist dabei auch auf England verfallen. Hierin hat man aber ausnahmsweise den „Vettern" Unrecht gethan. Die Quelle jener Nachrichten war die Luft, und die sie dort herausgriffen, sind Leute, die keine finsteren Absichten verfolgten, sondern nur ein Object für ihr Schrcibbedürfniß haben wollten. Das diesen Braven an dieser Stelle bereits ausgestellte Zeugniß der Frivolität soll aber durch diese Erklärung ihres Thuns keineswegs abgeschwächt werden. In einer Hinsicht batte die Hereinziebung Englands übrigens einen „Sinn". Eine de mokratische Zeitung nämlich, die dem Freiherrn v. Marschall wegen seiner Vertretung der Handelsverträge nicht das einem hoben Staatsbeamten regelmäßig gebührende volle Maß dem» kratischer Abneigung zuwendet, hat versichert, die Stellung des Staatssecretairs des Auswärtigen sei gefährdet, weil man in England mit ihm nicht zufrieden sei. Das war ausgestreut in der Absicht, das nationale Selbstgefühl, das jenem Blatte selbst als ein Hohn auf die Cultur des 19. Jahrhunderts erscheint, im Interesse deS Freiherrn v. Marschall anzuregen. Er hatte es gar nickt nötbiq und die Demokratie hat ganz umsonst den bösen Schein auf sich geladen, als ob sich ihre Vorstellung von der natürlichen Weltführerschaft des Vaterlandes Glad- stone's und sonstiger großer alter Männer abgeschwächt hätte. Wie die Krisenerzählungen völlig unbegründet waren, so ist auch Alles erfunden, was Uber die Ursachen einer Kanzler- krisiS berichtet worden war. Es bat über die Frage einer gesetzgeberischen Action gegen die Socialdemokratie keine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Hohenlohe bestanden. Vielmehr herrscht Uebereinstimmung darüber, daß während der nächsten Reichstagssession von preußischer Seite in dieser Richtung weder auf dem Boden des gemeinen Rechts, noch auch durch die Einbringung eines Ausnahmegesetzes beim Bundesrathe etwas unter nommen werden soll. Man ist auch an der obersten Stelle der Ansicht, daß die allgemeine innerpolitische Lage einem gesetzgeberischen Vorgehen zur Zeit nicht günstig sei. Selbst verständlich wird man aber auch die Ansichten der verbün deten Regierungen zu erfahren und mit ihnen zu einer Ueber- einstimmuna zu gelangen suchen. Recht überraschend ist die Meldung der Berliner „Post" gekommen, im Neichsschatzamt werde ein Tabaksteuer gesetzentwurf ausgearbeitet, um damit die Grundlage für eine Reicksfinanzreform zu schaffen. Daß die Regierungen an dem Reformgedanken festhiellen, war wohl bekannt unv eigentlich selbstverständlich, denn der in Preußen, Bayern und anderen Staaten augenblicklich etwas weniger bedroblick ge wordene Stand der Finanzen kann nur einen von dem Gefühl seiner Unverantwortlichkeit ganz durchdrungenen Frei sinnigen beruhigen. Zudem liegt selbst jenem Zustande der Teficitlosigkeit eine Sparsamkeit im Staatshaushalt zu Grunde, die, in Preußen wenigstens, zu einer an manchen Stellen geradezu beschämenden Vernachlässigung hochwichtiger staatlicher Aufgaben geführt hat. Wir erinnern nur an die hohe Selbstbefriedigung, mit der der CultuSminister Bosse, nachdem er aus Anlaß der Vorfälle im Alexianerkloster Mariaberg die Ueberwachung der Irrenanstalten als eine höchst reformbedürftige bezeichnet hatte, dem Abgeordneten- hause mittheilte, daß e- ihm gelungen sei. den Finanzminister zu bestimmen, jährlich 8000 ^tk, schreibe achttausend Mark, für diesen Zweck flüssig zu machen. Trotzdem hatte man nicht mehr erwarten zu sollen geglaubt, daß die Re gierungen ein drittes Mal den Versuch machen würden, Trauben von dem Dornengestrüpp dieses 1893er Reichstags »u lesen. Ist eL doch völlig klar geworden, daß es der Mehr heit vor Allem darum zu thun ist, eine Reichs-Finanzreform, auch eine mit den geringsten Steueropsern zu erreichende, zu verhindern, eben weck man im Reiche nicht rejormiren, d. h. be- sestigen will. ES scheint aber, als ob ein erneuter Anlauf bauptsäch- ich deshalb unternommen werden sollte, weil man die erwähnte „Sparsamkeit" nicht mehr verantworten zu können glaubt und der Beschaffung von Mitteln durch die Eonvertirung der Staatsschuld sich Schwierigkeiten entgegen gestellt baben. Herr Stöcker ist auf der ganzen Linie zur Offensive übergegangen. Das Ansinnen an die Leitung der konservativen Gesammlpartei, einen ihm (Stöcker) das ungeminderte Ver trauen votirenden Beschluß eines localen Parteiausschusses in dem officiellen Parteiorgan zu veröffentlichen, ist ein starkes, natürlich von keinem Andern als Herrn Stöcker selbst geleistetes Stück. Ob diese Verwogenheit nicht Loch auf einer Ueberschätzung der Stärke seiner Position beruht, bleibt abzmvarten. Daß die Parteileitung sich der Zumuthung nicht fügen wird, kann ohne Weiteres angenommen werden. Es fragt sich nur, in welcher Form sie die Ablehnung er- vlgen läßt; an ihr wird man erkennen, ob Stöcker seinen Zweck, die ihm nicht bolden Elemente in der Partei nach dem Vorbilde seines in Verlust gerathenen Mitstreiters Hammerstcin durch Verbreitung von Furcht niederzuzwingen, erreicht bat oder nicht. Wenn die konservative Partei den Rath des „Ncichsooten", die „Methode zu revi- diren", befolgen will, wird ihr Herr Stöcker durch seinen Pressionsversuch den Entschluß erleichtert haben. Freilich sollte man meinen, cs hätte ibr auch bisher nicht allzu schwer fallen können. Sie wird hoffentlich zu vornehm sei, um es gelten zu lassen, daß vie maßlose Hetze der Freisinnigen sie — durch die Erzeugung eines Rückschlags — behindert habe, oder gar die rückhaltlose Kennzeichnung des Frbrn. v. Hammerstein, die auch von anderer Seite erfolgt ist. Da wir wieder bei dieser Persönlichkeit angelangt sind, so mag noch festgestellt werden, daß es nichts als Klatsch ist, wenn die demokratische Presse an deutet oder gar behauptet, Hammerstein babe aus Hinter treppen Fühlung mit der höchsten Stelle unterhalten können. Das war zu keiner Zeit möglich. Dort war für ihn seit Jahren nichts als tiefstes Mißtrauen übrig, und nirgends mag man von dem Ausgange deS Mannes weniger überrascht gewesen sein, als an jener Stelle. Deutsches Reich. * Leipzig, 2l. September. Die „Leipz. VolkSztg." berichtet: Der Reichstagsabgeordnete Seifert erhielt von seinen Wählern dura) einen Beschluß der Parteiversammlung im 19. sächsischen Wahlkreise (Schneeberg-Stollberg) ein „Ver trauensvotum". Die Versammlung erklärte: „In Er wägung, daß sein Verhalten am 2. September in Chemnitz „hinlänglich geklärt" ist, spricht die Versammlung sich dafür aus, daß das Vertrauen in unseren Genossen Seifert durch aus nicht erschüttert ist." 8. 0. Berlin» 2l. September. Die Verhandlungen im Reichstage über Gewährung von Beihilfen und Unterstützungen an Kriegsveteranen baben zu Tage treten lassen, daß über den gegenwärtigen Bestand des Reicksinvaliden- fonds vielfach unrichtige Auffassungen bestehen. Der Fonds ist durch Reichsgesetz vom 23. Mai 1873 zu dem Zweck geschaffen, die Bestreitung derjenigen Ausgaben sicherzuslellen, welche dem Reiche in Folge des Krieges von 1870)71 nach dem Gesetze, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militairpersonen rc., vom 27. Juni 1371 zur Last fallen. Die Höhe des Fonds ist damals auf 187 Millionen Tbaler — 561 Millionen Mark bemessen worden. Zur Bestreilung der Ausgaben sollten alljährlich seine Zinsen und ein Tbeil des Capiralbestandes derart verwendet werten, daß der Fonds unter allen Umständen bis zum Aussterben deS letzten Em pfangsberechtigten zulänglich wäre. Laut der neuesten, auf den Stand am 30. Juni 1894 bezüglichen Bilanz be'aß der Fonds noch einen Aciivbesland von rund 442 Mlll.onen. Diesem stebt der Capitalwertb der dem Fonds obliegenden Verbindlichkeiten mit rund 359 Millionen gegenüber, w daß sich rund 83 Millionen Mark Ueben'chuß ergeben. Von der letzteren Summe sind inzwischen durch ras Reick-gesetz vom 22. Mai 1895, welches insbesondere Beibilsen für gänzlich crwerbSunfäbiae und bedürftige KriegSreteranen rcrsiebt. etwa 40 Millionen gebunden. Hierunter ist derjenige Capilalbetrag zu verstehen, welcher erforderlich ist. um durch alljährliche Verwendung seiner Zinken und eines Teei's deS CapitalS die aus dem letz:beze:chne:en Ge'e? sich ergebenden Ausgaben zu bestreiten, und zwar «o. daß d:e''er Capital betrag mit dem AuSsterben des letzten Empfanzoberech: gten aufgezebrt sein soll. Somit verbleibt von jenen 83 Millionen Ucberschuß nur noch ein Capital von 43 Millionen Mart. Letzteres würde — ebenfalls unter dem Gesichrsvunote des allmählichen Auszedrens bis zum Aussterben deS letzten Em pfängers in jährliche Aufwendungen umzesetzt »nd unter fernerer Berücksichtigung der Möglichkeit, daß die gezenwär ligen GeltverdäUinsie gn einem Rückgang des Zinsfußes führen können — eine -Lumme ergeben, die zur Deckung von künftig vielleicht einlretendem Mehrbedarf für einige bereits gesetzlich scstgelegtk Ausgabezwecke nur etwa auSreicben möchte. Aus Vorstehendem erbellk, daß die Annahme, man könne mit so zu sagen uiigtmeneiien Mitteln des Fonds rechnen und darauf weitere, über die gegenwärtig feststehenden AuSzabe- zwecke binausgebende Ansprüche an denselben stützen, völlig ungerechtfertigi ist. Berlin, 2). September. Die „Nordd. Allg. Ztg." hat aus Anlaß einer in einer Berliner Schwurgerichts verbandtung zu Tage getretenen MeinungSverschi eben- beit zweier irrenärztlicher Sachverständiger eine Betrachtung angestellt, die aus mebrfachen Gründen zum Wider spruch berauSfordert. In einem Punkte ist ein solcher bereits in der „Nationalzeitnng" erfolgt, welche die Berechtigung zu der Behauptung, „in staatlich überwachten preußischen Anstalten könne e« keine Geheimnisse geben", unter Hinweis auf die Vorgänge im Alexianerkloster Mariaberg ,n Zweifel zieht. Die Erinnerung an jene Vorgänge hätte aber auch davon ab halten sollen, zede« in Laienschristen bekundete Interesse an der Handhabung der Jrrenpflege in einzelnen Fällen als sachlich und moralisch minderwerthig herabzusetzrn. Denn der
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