Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930907016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-07
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VezrrgS-Prel- Kl ßt« Ha>htilp^ttto> ^t« h«> k> Stabb» beErk »d d» Bm«1«» urtchwE» N»«- aLstelle» »»geholt. «Heljührttch^l4«b bei zmetmallg« täglich« Z»st»ll»»g in» Han» » S^L Durch dt» Post be»oarn für Di»1fchla»h «d Orstrrretq: viertel,Ldrttch ^4 S.—. Direct» täglich« Krenzbandlendung t» AuSlaub: monatltch ^4 ?chv. -.'L- Lrst«cttlm «»st Lrpestitiia^ -OhOU><«O<d0 «- Di» «rpchitio, ist «och»ta-« »»»»torbroch«» WchUchU« ft« t -»«--»«7VH» /Uwe»:' vtt» m«»»'« »orit«. «llfe» Htchiüst Morgen-Ausgabe. r««i» en»-. Kakhatfimch«. Lch Part, «ch «chchptplatz N ttprmerTWtblatt Anzeiger. Organ für PoM, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Anzeigeu.Prei- die 6 gespaltene Petitzeile «0 Pfg^ Neclame» »ater de« ReLactionSflrich (4g spalten) 50^, vor den Kamllte («gespalten) 40 Größer« Schriften laut unserem Preis- verzrtchniß. Tabellarischer »nd gtffausah »ach höherem Darts. Ertra»veilanen (gesalzt), »ur mit de» Morgen-Aulgabe. ohne Pofthesärdernag >4 so.-, mit Postbesörderuug 70.-» Ru«ah«eschluß sur !Aryeige«: Bb»»d-A»4gab«: vormittag« 10 Uhr.^ Mor,»»-Au»gab«: Rachmtüag« 4 Uhr. Go»», »nd Festtag« früh Uhr. ' vet de» Filiale» und «nn-chmestellr, t» ei« halb« Stund» früh«. Unzeit» stud stet« a, di, Urpetzttt«» zu richte». Dvtck and Verla, vo» S. Polz t» Leipgg. ^-458. Donnerstag den 7. September 1893. 87. Jahrgang. AmMche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Me Leschast-räume unserer Tteshan-Vertpaltung bleiben a« 8. und S. diese» «anat» wegeu vorzunehmender Steinigung geschlossen. Leipzig, de» 5. September 1893. Der Nath der Stadl Leipzig. vr. «eorgt. Lderle, Res. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Keantniß, daß in dem Bediele recht» der Pleiße, also in Alt-Leipjig, sowie in den nörd lichen, östlichen und südlichen Vororten in den Nächten zwischen Sonnabend den 9. und Mittwoch den 13. diese« Monat« die Spülung der Hauptrohrt unsere« Wasserwerke» durch die Spül- schieder nach den Schleichen erfolgt, sowie von Doauerttag den 14. diese« Monat« die Spülung der Zweigleitungen. Leipzig, den 5. September 1893. Der Nath »er Stadt Leipzig. Io. 4676. vr. Beorgi. Lichoriu». Bekanntmachung. Di» A«-führung der Erd- und Pslasterarbciicn in der verlängerten ! vraustratze in Leipzig-Eutritzsch soll an «inen Unternehmer verdungen werde». Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Ratbhau«, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 au« und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von bO die auch ^ tu Briefmarken eingesrndet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der verlängerten Vraustrotze tu Leipzig-Eutritzsch" versehen tn dem oben bezeichneten Geschäftszimmer di« zu« 15. s d. Mt«, 5 Uhr Nachm, einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, deu 5. September 1893. Io. 4ML. De« R«ttz« der Stadt Leipzig Strastendaudeputatton. Bekanntmachung. Di« Herstellung einer Thonrohrschleiche in der verlängerten Vraustraste tu Leipzig-Eutritzsch soll an einen Unternehmer ver- düngen werden. Die Bedingungen für dies« Arbeiten liegen in unserer Hochbau- Verwaltung, Rathhau«, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 au» und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung voll 50 di« auch tn Briefmarken eingesrndet wesen können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schleuste in der drrlSngrrten Vrauftratze . tu Leipgig-Eutritzich" versehen tn dem oben bezeichnclen Geschäftszimmer di« zum 15. diese« Monat«, 5 Uhr Nachmittag« eiuzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebot« ab- zulehnea. Leipzig, de» 5. September 1893. De« Rath« der Stadt Leipzig Io. 4803. Stratzenbaudeputatto«. Bekanntmachung. Di« öffentlich ausgeschriebenen Eisen- und Aranitarbetten zur Errichtung von Schutzzäuneu an verschiedenen Straßen der Ost vorstadt sind vergeben worden. Di« unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden de«halb hier durch au« ihre» Angeboten entlasten. Leipzig, a« 1. September 1893. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lichoriu«. Der Besuch des russischen Geschwaders I Deutsches Reich. iu Taulau. I *.* Berlin, 6. September. Die Frage der Klagbarkeit - Die Nachricht von dem bevorstehenden Besuche de« ",7"^«^°?° wirdzwe.setloS emenderbervor. russischen Geschwader« in Toulon hat die chauvinistische Press- M nk,ttn Puncle ,n Tagesordnung dcS d,eö>ahr,gen in Frankreich in einen wahren ParorySmuS versetzt. Da diel^c.^ ^ amtliche Anzeige de« Besuche« mit der Ankunft .Kaiser Wilhelm'« "L'°n zur Borberathung de« bi rgerl.chen Gesetzbuchs als im Reichslande zusammentraf, wird sic in Pari« alS einef m^, A ^vtlen-Cumißte-Commission haben eigen« einen Antwort auf di- Entsendung de« italienischen Thronfolger« Art« er zu d.-s-m The.l ver Versammlung entsandt, e.n zu den d-ulschcn Manövern angesthen. Der Pariser „Figaro" ^wc.S, dag d.e B.ralhungS-rg-bn. s- n.cht ohne Etnstuß versucht seinen Lesern rarzulegen, daß dieser Besuch der A'»'- B-schlußfasiung der Äquote-Commission bl-.ben de^r1.ssis/.1;an:ösisck?n"mian'? aln'ckbedeu.end st^d.e ^ CosacklrstÄ!^ Bon'Berlin-/ Juristen werdkn uA. innere Verbinduna sei l'iiiis« ^iolit Do« Slloi't I zum Wort komnien: Justirrath Makvwer und vr. sur. Jul. i-""F,Lk7° 7°M»« ''»S'sLL ^ loren, daß e« sogar von einer russischen Mobilmachung spricht. loSerk arung der D.fferenzgc chafle in l-d r Form,. Nian Diese« unlauter- und kindische G-babren zur Verhetzung der baß d,e V-rsa">mt>mg 'n -n-rg,scher We.se gegen sranzösischen Bevölkerung wird in einen für ^^P^is-r willkürliche ober,tr.chl-rlch^ Chauvinismus beschämenden Contraft gerückt durch die vom I Stellung nehmen wird. Io. 1S40. BczirkSpräsidcnten von Metz zur öffentlichen Kenntniß ge brachte Aeußerung unsere« Kaiser«, sein eifrigstc« Bestreben! sei auf Erhaltung de« Frieden« gerichtet. Der Kaiser hat! der braven lothringischen Bevölkerung sür den ihm be it Berlin, 6. September. Manche deutsche Blätter haben über die Chicagoer Weltausstellung Besprechungen gekrackt, die dein allgemeinen Erfolge derselben kein günstiges Prognostilon stellen. Hauptsächlick wird daran ge> Bekanntmachung. Nachdem di« Zimmer-, Schmiede- und Schlosser-, Isolirung«. und holzcemrntardeiten für den Erweiterung»»«« der 27. Vc- ztrk«schule in Leipzia-Lonnewitz zur Vergebung gelangt sind, werden dt« nicht berücksichtigten Bewerber ihrer Angebot« hterdnrch entlaste«. Leipzig, den 4. September 1893. i ^ "vb Der «ath der Stadt Leipzig. ° Plea. 1SLS. vr. Beorgt. vr. Donndorf. Gefunden oder als herrenlos anaemeldet resp. abgegeben wurden in der Zeit dom IS. bt« 31. August 1893 solaende, zum Theil auch schon irüher -esnuden» oder vo» verübte» Diedstählen herrührende Gegenstände: t Gelddetrilße von ie Itz ein solcher von 8 >l, Partewaaaaie« mit Beträgen von 18 15 stv S ^1 tz und 8 >4 75 /L» sowie mit geringere» Beträgen, eine >aldra« Vrtste, eine kleine aaldeiie Hals kette, ein« silbern« und «in« neusiibern» Herrenuhr, eine Dameauhr vo» Nickel, et« Larßnaa, ein goldener Siegelring, ein goldener Damenrtug. verschied«»« Armreise, darunler zwei goldene, «in goldene« Medaillon, eine goldene SHIipsnodel, eine Lorallnlkett«, mehrere Leihhautscheine, «in Packet mit schwarzen Feder», «in seidene« Taschentuch, ein dunkel- corrirte« wollene« Taillentuch, ein« schwarz« Schürze, ein Damensilzbut, mehrere Herren, und Damenschirme, ein kleiner Schraubenschlüssel, «ine Anzahl gewöhnlicher Schlüssel, ein Etui mit Operation«.Instrumenten, ein Packet mit zwei photographischen Platten, «ine Pferdedecke, ein Bettiniett und ein Sack mit Kälberhaaren und endlich et« zugeflogener kleiner Papagei. Zar Ermittlung d«r Eigenlhümer wird die« hierdurch bekannt gemacht. Gleichzeitig sorder» wir auch Diesrnigr», welch« im Juli und August 1899 Fundgegensiänd« bei un« abgegeben habe«, auf. diese Geaeuständ« zurückzusorderu, auderusall« hierübrr de» Rechte» ge- mag verfügt werde» wird. Leipzig, di» 5. September 1893. Da« Pattzet-«wt »er Stadt Leipzig. Bretschueider. Ml. Bekanntmachung. Die Au«gabe von Stzaagagentarte« findet Daaaerdtaa. 7. Septrwder, Nachmittag« t» der Gemetndekanzlei iSyuagoqenaebäud«, > Trep bitten, bei Abholung der Kai retteten begeisterten Empfang durch die Versicherung danken I rwciseit, daß der finanzielle Abschluß de« Unternehmen« be wollen, daß ibin nicht« mehr am Herzen liege, al« durch Er-1 friedigen werde. Dem gegenüber darf aus die bei den baltung de« Frieden« den dauernden Wohlstand zu sickern. I Weltausstellungen im Allgemeinen beobachtete Erscheinung Er hat diese Versicherung an der Festtafel für die Civil-! hingewiesen werden, daß der Besuch in der ersten Zeit behördcn von Metz wiederholt, indem er erklärte, die Loth-! nach Eröffnung stets verhältnißmäßig schwach war, in ringer möchten daraus, daß er unter ihnen sich ein Heim I den ictzlen Monaten aber stark anwuckS. So war gegründet, enlnebmen, daß sie ungestört ihrem Erwerbe nach- I eS in Philadelphia, so war eS in Melbourne und eben könnten. Allerdings fügte er hinzu: „Deutsch sind I genau so ist eS auch in Chicago. Die Besucherzahl hat sie und werden eS bleiben. Dazu helfe uns Gott I sich bei der Columbischen Weltausstellung im Mai auf etwa und unser deutsches Schwert!" Aber diese feierliche 110OOü Köpfe belauscn, uni dann in den folgenden Monaten Erklärung, die lediglich den Entschluß bekundet, daS gu I stetig zu steigen. Für den August ist sie auf der sckon wahren, waS wir mit kostbarem Blute erkauft haben, ist so I recht stattlichen Höhe von 140 000 angelangt und wird bimmelwett von den Auslastungen der chauvinistischen Presse I allem Anschein nach sür den September noch weiter zu- FrankreichS entfernt, daß selbst der böseste russische Wille I nehmen. Für trübe Betrachtungen nach der finanziellen Seite darin keine Provocation Frankreichs erblicken kann, die nicht I des Unternehmens im Ganzen liegt deshalb wohl kein Anlaß unbeantwortet bleiben dürfe. I vor. Aber auch in andtrenBezichungenköniicndieBcsprcchungen Sckon um ihrer selbst willen, um sich vor allzu großer I einzelner Blätter über die Chicagoer Ausstellung im Allgemeinen Enttäuschung zu schützen, sollten unsere westlichen Nachbarn I nicht al« im deutschen Interesse liegend angesehen werden, die Bedeutung de« russtscken Flottenbesuches nickt übevsckätzen. I E« ist ja allgemein anerkannt und nicht blo« von der ge- Die Vorgeschichte diese« Besuches legt ihnen eine gemäßigte! sammten deutschen Presse, sondern auch von der Bertretuog Bcurthcilung nahe genug. Am 1. September 1891 legte der! der öffentlichen Meinung anderer Staaten fcstgcsteUl worden, Abgeordnete' Pichon in der französischen Kammer einen Be-! daß die deutsche Abtbcilung einen glänzenden Crsolg errungen rjcht über daS auswärtige Budget vor, der die Stelle ent-1 hat. Tie deutsche Kunst und das deutsche Gewerbe werden kielt: „Wir haben Niemanden zu fürchten und durch unsere I also sicherlich einen beträchtlichen Nutzen von der Ausstellung Klugheit Freundschaften gewonnen, die unS unerschütterliches! haben. Um so mehr Veranlassung liegt für Deutschland vor, Vertrauen in die wieder gut machende Gerechtigkeit I nicht immer blo« die Schattenseiten der Columbischen AuS- verleihcn. Freudig begrüßen wir dieses Morgenrotb, I stellung hervorzuheben oder sie gar zu übertreiben. Ein solches daS sich über unsere nächste» Geschicke erhebt." Mit I Vorgehen könnte unö einmal die Freunde, welche wir in Folge diesem Morgenroth war die Freundschaft mit Rußland I unserer Ausstellung in Amerika gewonnen haben, entfremde», gemeint, die kurz zuvor durch die Kronstadtcr Festtage I ES thut sich jetzt schon in der amerikanischen Presst über die eine glänzende Bekräftmuna erhalten zu baten schien. Am I Urtheilr, welche im Gegensatz zu der Presse anderer Länder 23. Juli war da« von Admiral Gervais befehligte Geschwader I einzelne deutsche Srgane über die Ausstellung im Allge- vor der russischen Seefeste erschienen, womit nun eine Reibe «meinen fällen, Befremden kund, und eS liegt die Gefahr von Festlichkeiten begann, deren Grundgedanke die dereinst auf I vor, daß den Aeußcrungen dieses Gefühls andere folgen, dem Schlachtfeld zu bewährende Waffenbrüderschaft von Russen I die für unS »och weniger angenehm sein können. Sodann und Franzosen war. ES ist noch in Jedermanns Gcdächtniß, I aber würde ein solches Verhalten deutscherseits auch in wie der Zar selbst zum Empfang der Gäste erschien, wie I sofern schädlich wirken, als eS den materiellen Nutze», er auS Hochachtung vor der Marseillaise sein Haupt entblößte I den daS deutsche Gewerbe von der Ausstellung sonst und den französischen NevolutionSgesang stehend anhörtc. Seit-1 haben würde, abzusckwäcken geeignet ist. Bei anderen dem sind zwei Jahre und darüber verflossen und seitdem harrten I Nationen macht sich schon das Bestreben bemerkbar, die Franzosen Tag für Tag ungeduldig aus die bösliche Er-1 die in Rede stehenden Besprechungen deutscher Blätter in widerung ihre« Besuche«. Der Zar hat sie lange warten lassen ihrem Interesse auSzunutzen. Von competentcn Beurtheilern und damit bewiesen, daß er da« allzu feurige Empvrlodern I der Ausstellung wird un« mitgetbeilt, daß auch die AuS- der französischen Hoffnungen und de- französischen Tbaten-1 stellungen anderer Staaten hervorragende Erzeugnisse bieten, dränge« nicht wünscht. Wenn er jetzt da« heiße Seimen I Da« Bernerkenswerthe aber ist gerade, daß trotz dieser von Frankreich« erfüllt, so beweist er lediglich, daß er jene Hoff- anderen Seiten gemachten Anstrengungen Deutschland dock nungen nickt ganz sinken lassen »nd den Zweck der Krön» I den ersten Platz einnimmt. Gerade Liese Thatsache wird stadter Festtage nickt vereiteln will. Daß aber bei dem I der deutschen Kunst und dem deutschen Gewerbe von größtem Jubel, den der Besuch der russischen Gaste in ganz Frankreich I Bortbeile sein, und e« sollte unserer Meinung nach Alle« entfesseln wird, politisch mehr berauSkommen werde, al« bei I vermieden werden, wa« hieraus abschwächend zu wirken ge dem Kronstadtcr Besuche, ist kaum anzunebmen. E« liegt auch eignet wäre nicht der geringste Grund zu der Annahme vor. daß der Zar 6. U. Berlin, 6. September. Bon einer Agitation für beute mehr geneigt sei al- damals, wegen Elsaß-Lothringen« die Landtagswahlen, die un« im Herbst bcvorstchen, ist einen Krieg zu entfesseln. Damal« ist dem Verbrüder"ngS-1 bi« jetzt hier in Berlin recht wenig zu merken. Wenn in der rausch sehr rasch ein starker Katzenjammer gefolgt Petersburg war man verstimmt, daß die geräuschvolle Kund gebung nicht einmal die Wirkung batte, den Erfolg der LOO-Millionen-Anleibe zu sichern, und al« im folgenden Jahr eine HungerSnoth im Zarenreich au-brach, brachten die nächsten Woche die Antisemiten auf dem Plane erscheinen, wird e« schon lebendiger werden. Bekanntlich hat Berlin in 4 Wahlkreisen 9 Abgeordnete zu wählen, der I. Wablkrei« wäblt 3, der II., III. und IV. je 2 Abgeordnete. Von diesen 9 Abgeordneten haben sich 8 der freisinnigen Volkspartci »-4 v,r . Trepp« boch) statt. Mr bitten, bet Abholung der Karten dt» bt«hertgrn Karten »Mb dt« ptrSsadrtaen Gr«elu»kstcuera»ttt»n,r« mitzubrtngen. Der varfland per -«raelittlchen Nelt«ta««,»»etndt », Letpzt,. Pariser Sammlungen rin geradezu klägliche« Ergehniß. I angescHlosscn, einer, vr. Alex. Meyer, der freisinnigen Ver Andererseits war man in Pan« ungeduldig, greifbare Frückte I emigung. An seine Wiederwahl ist in Berlin nicht zu denken, der Cbampagnerbcgeisterung entsteigen zu sehen, und richtete die anderen acht werden, fall« sic wieder candidiren sollten, die unmutbige Frage nach Pari«: Xllinnco ou lliil? ist e« I höchst wahrscheinlich gcwähjt werden. Zwar ist da- Gerücht ein ernsthafte« Vcrhältniß, oder ist eS ein LiebeSgctändel, bei I verbreitet, daß Virchow, der im III. Landtag-Wahlkreise dem wir die Betrogenen sind? Bi« die Franzosen aus diese I zusammen mit Knörckc gewählt ist, mandat-müde sei; wir Frage eine ernsthafte Antwort erhalten, werden sic sich Wohl I haben jedoch guten Grund, diese- stark in Zweifel zu ziehen, noch eine weitere Spanne Zeit gedulden müssen. Am wirklichen jedenfalls liegt eine positive Aeußerung Virchow'« an Abschluffe eineSBündnifle« wird man noch immer zweifeln dürfen maßgebender Stelle nicht vor. Di« Antisemiten werden, wie und zwar um so mehr, je verschiedener ohne allen Zweifel I schon bemerkt, lebhaft die Wahltrommel rühren; aber einen die Meinung de« Zaren über den Ausfall der französischen I Erfolg versprechen sic sich Wohl kaum. Ta« vorige Kammerwablen von der Ansicht ist, welche die Negierung der I Mal waren die freisinnigen Eandidaten am meisten im Republik über diese« Resultat zu haben vorgiebt. ! l. Landtag-Wahlkreise bedrängt, der etwa den I. Berliner Damit ist aber nicht gesagt, daß der Besuch der I ReichstagSwablkrei« und den größten Theil de« II. um russischen Flotte nicht an sich ein bedeutungsvolle« poli-1 faßt. S« erhielten 1888 im November Stimmen: Klotz tische« Srcigniß sei. Sr ist immerhin ein weitere« Glied I (freisinnig) 628, Oberverwallung«gcrick>t«rath Habn (cons. in einer Kette von Tbatsachen, die der politischen Gesammt-! antisemitil'ch) 241, Ministerialdirektor Bosse (nationalliberal läge ein immer bestimmtere- und ernstere« Gefickt aufprägen. I Cartel) l73, Parisiu« (srcis.) 620, Nepp« (antis.-cons.) 235, Sckon die Wirkung ist nicht zu unterschätzen, daß bei Gras Dougla« (Eartel) 17«! und L>. Herme« (sreis.) 608. den Franroscn Ungeduld und Selbstgefühl in erheblichem Brande« (antis.-cons.) 2>2 und Kyllmann (nalionalliberal) Maße sich noch steigern werden. Und am wenigsten be- t i?8. Die Antisemiten finden ihre Anhänger hauptsächlich ruhigend ist der Umstand, daß rin Theil der russischen ffabr- l in dem kleinen und mittleren Handwerkerstande und bei den zeuge nicht wieder abziebt. sondern sich anschickt, im Mittel- mittleren Beamten. Die Gemeinde-Wähterliste weist 2013 mecrr zu bleiben. In Italien wird man in diesen Russen. I Wähler ver I. «btheilung, 13 037 der II. «btbeiluim und wenn sie in Eorflea Station macken, eine sehr unbeaucme 274 048 in der III. Ab,Heilung auf. Antisemitische Wähler Nachbarschaft erblicken, und die Perspective wird nicht er-1 dürften sich in der I. und II. Abtheilung Wohl nur ganz freusicher, wenn man sich verstellt, daß diese« russische Ke- vereinzelt finden, und die Möglichkeit, daß sie die Mehrzahl scbwader eine« Tage« dazu bestimmt sein könnte, sich mit I der Wablmänner durchdrücken können, ist daher ganz au«- einem au« dem Schwarze« Meer auSlaufenden Geschwader I geschloffen. Die Gemäßigt-Eonservativen gehen mit Männern, zu vereinige«. z die sich sür Bhlwardt oder Böckel begeistern, auf keinen Fall zusammen. Berlin wird also, wie schon seit einer langen Reih« von Jahren, im Abgeordnetenhaus» freisinnig vertreten sein, diesmal durch 9 freisinnige BolkSparteiler. Eiu starke« Wahltrcibcn wird wohj kaum stattfinden; denn die 150 000 Wähler, die am 15. Juni bei der RrichStagSwahl sür die Rothen" gestimmt, bleiben wohl all« dem Wahlact fern. V. Berlin, 6. September. (Telegramm.) Der Trink st ruch, den der Kaiser aui Montag bei der Paradetafel im Allgemeinen Militair-Casino zu Metz auSbrachle, lautet: Der gestrige Tag, Meine Herren General«, süyrt« un« mit dem größten Theil Ihres LorpS zunächst zu der ernsten Stunde de» FeldgotteSdiensteS, in welchem wlr unseren Dank dem Lenker der Schlachten auSjprachen, daß er unS bis hierher gelührt, den Dank, daß er un» geholfen und diese- schöne StM Erde, dereinst Deutschland gehörig, dem Deutschen Reich« wieder einverleidt hat. Sodann zogen wir hin zu dem Denkmal Kaiser Wilhelm'». Die ernsten Blick« der Mannschaften zeigten, wie tief ergriffen sie von dem Momente waren, vor unS die alten Höhen, die mit ihren Festen gen Himmel ragen, ringsum den blut getränkten historischen Boden. Am heutigen Lage hat da« XVI. ArmeecorpS seinen Ehrentag gefeiert, indem e« aus die eifrige und unermüdliche Fricdrn-arbeit in der Parade seine Ikrone setzte. Ich wünsch« Ihnen, Mein lieber Graf Häseler, Glück zu dem heutigen Tage und dankt Ihnen und dem gesammten ArmeecorpS sür den hingehenden Eifer und Fleiß, den Sie daran gewendet haben, um zu dem schönen Ergebniß zu kommen. Sie haben die Ehre gehabt, nicht nnr meine Zufriedenheit sich zu erwerben, da» LorpS bat vor de» Augen Durchlauchtigster Vettern von Mir vorbridefiliren dürfen, darunter zwei Heerführer, denen e» vergönnt war, unter dem Oberbefehl Meine» hochseltgen Herrn Großvater» den Feldmarschallstad vor dein Feinde sich zu erwerben, da« Herrlichste, was einem Soldaten blühen kann. Indem Ich sür die erfolgreich« Arbeit dem Eorv» Meine vollste Anerkennung und Meinen kaiser lichen Tank ausspreche, ergreife Ich zu gleicher Zeit di« Gelegenheit, dem LorpS Meine besondere Zulriedciiheit zu erkenne» zu geben. Und um auch unter den Lothringern »in Regiment zu haben, welches in unmittelbarer Verbindung mit Meiner Person steht, erkläre Ich Mich hiermit zum Lhes des alterjüngsten Regiment- Meiner Armee, de» 145., welche» am heutigen Tage besonder» gut gestanden hat. Sie mögen daraus erkennen, daß da« XVI. LorpS, welche» die Ehre hat, die Wacht an der Grenz« der Marken zu halten, Meinem Herzen nicht weiter steht, wie jede« andere. Ich erhebe Mein Gla» und trinke aus da- Wohl de» Loinmaudirenden und der sämmilichen Truppen de» XVI. Armee corpS. Hurrah und nochmals Hurrah und zum dritten Male Hurrahl Der commandirende General de« XVI. Armeecorp« Gras von Häseler erwiderte hierauf: Ew. kaiserlichen und königlichen Moiesiät XVI. Brmee-Lorp» hat heute den höchsten Lohn erhalten, den ein Soldat erhalten kan»: die Anerkennung seine» Kaisers und König«. Dieser Anerkennung würdig zu bleiben, wird da» Bestreben de» XVI. ArmeecorpS, jede« Einzelnen von, General dl» zum Gemeinen sein im Fried«» und Krieg. Unsere Wünsche gipfeln tn dem Ruse: S». Majestät unser allergnädigster Kaiser und König lebe hoch! Hurrahl Hurrahl Hurrahl Berlin, 6. September. (Telegramm.) Einem Telegramm de« Professor- vr. Schweninger an einen Freund in Berlin ist zu entnehmen, daß die Erkrankung «c« Fürsten Bismarck doch »tcl ernster gewesen ru sein scheint, als hier angenommen wurde. Gestern Abend sandte Professor Vr. Schweninger auS Kissingcn folgendes Telegramm: Bedeutende Besserung und heute ohne Gefahr. >«-Berlin, 6. September. (Telegramm.) Der „Reichs- Anzeiger" schreibt: Die deutsche» Aussteller sind in Ehteaga in hervorragendem, d>« anderen Länder fast überall numerisch und procentual zurücklassendrm Maße mit Preisen bedacht worden. In der Bildhauer kunst wurden ihnen 18 Preist, in der Oelmalerei 70 Preise zuerkannt. In den Jndustriegruppen, ein schließlich des Kunstgewerbr«, wurden in einzelnen Gruppen nahezu 90 Proc. Aussteller prämiirt. r^Bcrltn, 6.September. (Telegramm.) Die„Nordd. Al lg. Ztg " stellt gegenüber anderen Blättermeldungen be züglich des Falle« Paasch fest: Bereit« da» Gutachten der Charitö-Aerzte erklärte den Geisteszustand desselben für derart gemeingefährlich, daß die Ueberbringung in eine Irrenanstalt für geboten erscheine. Paasch leide au Ver folgungswahn und chronischer Verrücktheit. Deshalb ist die Aufhebung der Untersuchungshaft, nicht die Einstellung de« Verfahren- beschlossen worden. Ueber die Gemcingesährlichkeit mußte die Polizei entscheiden, nicht daS Gericht. Paasch wurde durch den BezirkSphystkuS nicht kurzem Verhör, sondern stundenlanger Untersuchung unterworfen, welche mit dem ersten Gutachten UebcrcinstimmendcS ergab, aus Grund dessen Paasch zur Irrenanstalt in Hrrzberg übergefübct wurde. Da« Ver fahren entspreche den gesetzlichen Vorschriften. « Berlin, 6. September. (Telegramm.) Me dem „Derl. Tagcbl." von unterrichteter Seite mitgethrilt wird, dürfte in den nächsten Tagen eine Polizeiverordnunq für Berlin erlassen werden, in welcher bestimmt wird, daß kein Eas« «ehr nach 2 Uhr Nacht« «ffen ««halten werden darf und daß alle Locale dieser Art, in denen Frauens personen der Halbwelt verkehren, schon um 12 Uhr geschloffen werden sollen. — Wie bereit» mltaetheilt. ist der Lolonialrath auf den 19. September einberusen. Die Ernennung der Mitglieder de» Lolonialrath« erfolgt nach der Verfügung de« Reichskanzler« dom 10. October 1890 auf dt« Dauer einer Sitzungsperiode, »nd di« Tauer der letztere» ist aus rin Jahr tesigefttzi. Da dt« aegen- wärtlge Einberusung der Körperschaft die »r>tr im laufenden Jahre ist, so beginnt damit, wie di« „Krruzztg." schreibt, »lue neue Sitzungsperiode, und die Neuernenaung der Mitglieder -at zu erfolgen. Bon den tm Jahre 1891 ernannten neunzehn Mitglied«» schieden 1892 drei auS: nämlich Geb. tzofrath Lolin in Stuttgart. Graf I. Pfeil und Vtceconsul Weber. Dt« Zahl der Mit- gfteder wurde dann auf 20 erhöh« durch Berufung de« Fürsten von Wied, de» ProsesforS Vr. Lchweinsurth, drl Lberst-Lieutenont» von PalSzieux, Adjutanten de» BroßhrrzogS von Sachsen-Weimar, und de« künigl. bayerischen Regierungtrald» a. D. Freiherrn vo» Tücher. Di« neue Liste der Mitglieder für dir diesjährige Tagung dürft« bald erlcheinen. Bon den vorjährigen BerhondlungS-Gegeusttloden ist derjenige, welcher eine Aenberung de» ZollwesenS vetrifft, nicht zur endgiltigen Beschlutzsassung gelangt. Der Zolldirector Hohmann au» Ostafrika batte eine Denkschrlst eingerricht, welche vorfchlug, da» bestehend« Werthzollfystem tn ein Gewlcht-zollsystem umzuänvern. Dl« mit der Brrathung betraute Sommlsslon bezelchurte jedoch al» notbwendlg» Voraussetzung für irgendwelche Veränderungen lm Zollwefen die Anstellung eingehender »nd von ihr näher angegebener statistischer Ermittelungen. Der llolonialroih erklärt« fein« Znsttm- mung. ES wird sich nun fragen, ob solch«Ermittlungen schon vorgelegt werdea können. Wie e« jetzt heißt, «ürd« diesmal bet de» Veo-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite