Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930928012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893092801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893092801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-28
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis A,»« Huuplezpedttto» oder de» k» Stad«- dezirk mrd de» Vorort» errichtet» No«, aadestrlle» ad geholt: mertell-hrlich^L^L tzei zweimaliger täglicher Zufteltu», m« Lao» >l 5^0. Durch di» Post bezogen für T^utschtaud u»d Oesterreich: oierrel,ahrt,ch X S.—. Direct» täglich» Kreuzband,,aduug tu« AuSlaod: «oaaUich ^ ?chO. DtrMorge»4l»«gab« erschein? tiglich'/,? Uhr, di« Sdeud-A ulgab« Wochentag» 5 Uhr. Xe-ertt-n anL LrveLition: A»d»u»r««aßr 8. Morgen-Ausgabe. DteErpedttto» i! llllllnterbroche» » bt« Abaud« ? Uhr. Filinle»: ctt» «NM»'« «artt». («Isre» vatz«)h UuiverMtsstraß» 1, Laut» Läsche. Katharine» ftr. 1». v«t. uud ES^aSptatz 7. UchMtr.TilgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. AuzeigeuPreiS die 6 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Nee kamen »ater dem RedacttoaSstrich (««e« lvalt») SO>^, vor de» Aamilirnuachrtchie, (6 gespalten) «0^. Größere Schristea laut oujerem Vatd- verzelchuiß. Tabellanjchrr und Ztffrrujatz »ach höherem Tarif. Extra,Beilagen (gesalzt), nur mit de« Morgen.Ausgabe. ohne Posibeförderuug >ä tv —, m«t Postbesörderaag ^ 70.—u Annahmeschlllb fir ^uzei-e«: Abeud-Ausgab«: vormittag» 10 Uhr. Marge»-Ausgabe: Nachmittag« »Uhr. Gon»- und Festtag» früh '/,9 Uhr. Bei d» Ftltateu uud «uaabmesteffe» je »tu» halb« Stunde früher. Auzetira stad stet» an dt» Erdedttt«» zu richte». Lev«! and Verlag von E. P»lz t» Leipßig, Donnerstag den 28. September 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlmachung. Wir haben hie Fahrbahn der Moltkesiraße zwischen der Elisen, straße und der westlichen Grenze der Fleischer'schen Felder in da» Eigentbum und in die Verwaltung der Stadtgemeinde übernommen. Leipzig, am 21. September 1893. Der Math brr Ltatzt Leihzi«. lo. 4904. vr. Georg! Ass. Or. Redlich. Bekanntmachung, Srneralrevtsian »der die Iroschken betreffen». Di» Generalrevision über die Droschke» und deren Bespannung, uad »war über diejenigen mit ««gerade« Nummern, al» 1» 3, b u. s. w-, soll Dte««tag, dr« 3. Octaber 1893, aus dem Fahrweg an »er Tribüne »er Rennbahn stattfinden. Die Aussahrtszettea werden wie folgt festgesetzt: Es haben ani gedachten Lage ihre Geschirre vorzusahren die Eoncessionare niit den AusaugSbuchstaben k Vormittag» 8 Uhr 0—3 . 9 . L-X . '/.IO . X-S . '/,11 « 8cb-2 . '/«12 . uud zwar derart, daß die Droschken nicht etwa nach und nach zu anderen als den vorgedachten Stunden ansadren, sondern daß die süinnulichen zu ein und derselben Zeit vorzusahrrnde» Wagen aus einmal und pünktlich zur festgesetzten Stunde aus dem Aussabrts. platze, der von den Aussichisorganen am Tage der Revision noch specicll angewiesen werden wird, zur Stelle sind. Die Loncessioaare, welche bet Vorführung ihrer Nummern zu- gegen sein müssen, werden Insbesondere darauf aufmerksam ge- inacht, daß bei dieser Revision die Droschken durchgehend? gut lackirt, die Schlissen und Rückenlehnen gut gepolstert und mit rein- lichen, keineswegs beseelen Ueberzügen versehen sein müssen. Ferner ist auf die gehörige Instandsetzung der Pferdegeschirre besonderes Augenmerk zu verwenden; dieselben müssen aus gutem Lederzeug bestehen, gut geschwärzt und dem beim Polizciamte aufgestellten Probegcschirr mögtilbsl angepatzi sein, wie denn überhaupt die Droschken durchgehend- allen übrigen Bestimmungen in tz. 6 des Droschken-RcgulaUvs vom 22. November 1890, die Dienstkleidung der Droschkenführer aber genau Len Vorschriften in 8. 10 des an gezogenen Regulativ» entsprechen müssen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden nach 8. 53 de» Regulativs bestraft werden und haben di» üoncessionare nach Befinden überdies die Außerbetriebsetzung der nicht vorschrifts mäßig vorfahrenden Geschirre zu gewärtigen. Leipzig, am 26. August 1893. Ta« Pattzri-Amt der Tttttzt Leipzig, v. R. 317b. Bretschneider. Mühlner. aber daS Recht ''haben, die Bestände der Wirtbe und muthmaßlichen Consumenten zu überwachen. Mit an deren Worten: jeder Winzer, WirtbS- und Privatketlcr bat zu jeder Zeit den Stenerbeanilcn offen zu stehen. Die Cbicanen, die mit einer solchen Controle verbunden sind, braucht sich die Phantasie nicht auSzumalen: die Wirklichkeit bat sie protokollier — in Elsaß-Lothringen, dessen Wein teuergesetz da« allgemeine deutsche besetz nachgebildet werden oll — mit dem Unterschied, daß in Elsaß Volbringen alle Weine ohne Unterschied der Qualität von der Steuer betroffen werden. Dieser Unterschied macht die Besteuerung noch weih lästiger, da der Steuerbehörde nun auch taS Recht rusteben muß, sich über den Verkaufspreis zu insormiren. Wir sürcklen sehr, daß diese Bersckärsung den Eindruck der Kaiserreise in den Reichslanden sehr bald verwischen und die Aufstellung eines Heeres von Weinschnüfftern in Franken, Baden, Württem berg eine Stimmung erzeugen wird, die dem Reiche mehr chaket, als die Recruten, die aus dem Ertrag der Wein- teuer erhalten werte» sollen, ihm nützen können. Wir haben gewiß keine Beranlassung, die Interessen der weinbautrcibenden ReichStheile wahrrnnehmen, aber wir kalten e» auS poli tischen Gründen für bedenklich, Steuern aufzutegcn, deren Erhebung naturgemäß nur bestimmte LandcSthcilc belästigt, in diesem Falle also ein ReichSftcuergesetz für Süd- und West-Deutschland z» machen Bier kann überall gebraut, Schnaps überall gebrannt werden, und daß die Steuer auf inländischen Tabak säst nur die Pfalz und die Uckermark trifft, ist zufällig, cS halten auch andere ReichStheile zum Tabakbau übergehen können. Der Wein gedeiht aber nur dort, wo er in der Gegenwart gebaut wird, und daß besondere Naturaaben mit einer besonderen Steuer zu treffen seien, ist jedenfalls nicht die Ansicht der preußischen Regierung: sie hat soeben nicht uur dir BerawerkSstruer als Staatssteuer aufgehoben, sonder» auch deren Ueberweisung auf niedere Verbände für untduntich erachtet. Der Wein aber unterliegt auch außerhalb Elsaß- Lothringens vielfach einer Landes- oder GemcinLebcsteuerung. Die Weinsteuer. 4» Di« Berliner Steuerconferenren dürften jetzt zu einem Ergebniß geführt haben, nicht zu früh, wenn man be denkt, daß die Frist bis zum Zusammentritt des Reichstags sich auf weniger als zwei Monate bemißt. Da die von der Eommission fertig gestellten Entwürfe von den Einzelstaatcn begutachtet werden sollen, bevor der Bundesratb sich schlüssig macht, so ist e« Zeit, daß dieBerliner Berathungen ihren Abschluß finden. Bon der Quittungssteuer, die in das Steuerbonquel ein- aeflochtcn werden sollte, verlautet noch nichts. Tie über den Tabak in Berlin erzielte Einigung wird im weiteren Sta dium der RegierungSerwägungcn kaum erschüttert werden. Hier stand von vornherein fest, daß das Object aus finan ziellen Gründen nicht entbehrt werden könne und nicht auS Rücksichten der Gerechtigkeit und volkSwirthschastlichen Zweckmäßigkeit geschont werden müsse. So waren beim Tabak vorzugsweise stcuertechnische Fragen zu lösen. Die Wein st euer, von der, unmittelbar wenigstens, nur bestimmte Länder und Provinzen betroffen werden, mußte schon auS diesem Grunde auf größere Zurückhaltung stoßen. Freilich, der Hinweis auf die Forderungen der Gerechtigkeit war beim Wein sehr bequem: das Reich be steuert den Bier- und Branntweinverbraucher, und die Eonsumenten von Liebfrauenmilch, Stcinwei» und Affen thaler läßt es ungeschoren. Nun sind Diejenigen, welche Wein zu trinken in der Lage sind, zweifellos vor den Branntwein- und Bierconsumenten bevorzugt, und da die Berliner Conferenz Weine, welche den Preis von 50 für den Hektoliter nicht erreichen, von der Reichssteuer auSschließen will, so könnte man von der Weinsteuer in ge wissem Sinne al- von einer Luxussteuer reden. Aber der Gerechtigkeit wäre mit der Heranziehung des WcincS dennoch nicht Genüge geschehen. Stellt man als Grundsatz auf. Laß die besseren Genüsse zu treffen seien, so erfordert der Consum von Rebhühnern, Krebsen, selbst von Spargel und Roseitkohl mindestens ebenso dringend die Besteuerung, wie der Consum eines Deine-, von dem der Liter 50 und darüber kostet. Allerdings gehört der Wein mit dem Branntwein und Bier zur Gattung der Alkoholica, die nur al- Genußmittel angesehen werden können, während feine Fleisch- und Gemüsesorten bloS gestatten, einen Qualität« unterschied bei an und für sich unentbehrlichen Nahrung« Mitteln zu machen. Insofern unterscheidet sich der Mein von RheinlackS und Champignons, wa« ihn aber von Bier und Branntwein unterscheidet, ist volkSwirthschast- lich doch noch weit erheblicher: die völlig anders geartete Production. Der Wein ist ein überwiegend landwirthschaftlichcS von vielen kleinen Landwirthen gewonnenes Erzeugnis Bier und Branntwein sind im Wesentlichen Industrie' producte einer kleineren Anzahl von Unternehmern. Da eine Flächrnsteuer nicht beliebt wurde und al- Form einer OoalitätSbestruerung auch kaum gewählt werden konnte, so würde — von der möglichen wirthschaftlichcn Beein trächtigung der Weinpreducenten abgesehen — eine höchst lästige und odiose Ueberwachung sowohl de» Er zeuger« al« de« Käufer« von Wein staltzufindrn haben Der Wem soll nach den Beschlüssen der Conferenz besteuert werden, wenn er vom Producenten an den Con- sumenten (oder Gastwirtb) übergebt. Die« will sagen, daß die Ttenerbeamten die Drinbestände de- Producenten geuau zu kennen und zu diesem Behuse jeden Augenblick zu «ntrolire» in der Lage sein müssen. Ebenso müssen sie ArbeiterwobnnngSsrage in Berlin «zeltend gemachten Momente: ^ Deutsches Reich. * Berlin» 27. September. Zu der beabsichtigten neuen Abgrenzung derFinanzen oe« Reichs und der BundeS- taalen schreiben anscheinend inspirirt die „Bert. Pol. Nacbr.": „DaS Reich und die Bundesstaaten haben einen besonderen, est von einander abgegrcnrten Kreis von staatlichen Auf gaben. Dieser Lage der Dinge aber entspricht die Ord nung des Finanzwesens nicht. Indem versäumt ist, wie die staatlichen Ausgaben, so auch die zur Lösung derselben er- ordcrlichen Einnabmen fest zwischen Reich und Bundesstaaten zu vcrtheilen, ist man mit dem steigenden AuSgabebedars im Reicke zu dem Zustande gelangt, daß das Reich die Mittel zur Deckung der von ihn« beschlossenen Ausgaben von den Bundesstaaten rinzieht. Während Preuße» noch 1888,89 80 Millionen aus der ReichScaffe erhielt, ist im laufenden Jahre bereits das cntgegengcsctzteBcrhältnißeingetrelc», und insbeson dere werden die Kosten der HeereSverstärkung für 1893/91 in vollem Betrage durch Matrikularumlagcn, denen Kleber- Weisungen nicht gegcnllbcrstehen, ausgebracht werden. Aber auch abgesehen von den Kosten der HeereSverstärkung, werden in den nächsten Iabren, falls nicht Abhilfe rinlritlt, weitere erhebliche Anforderungen an die Budgets der Einzelstaatcn vom Reiche gestellt werden müssen. Haben die reichen Ucber- wcisungen früherer Jahre den Bundesstaaten insosern nicht rum Segen gereicht, als diese sich vielfach dadurch zur Steigerung der dauernden Ausgaben verleiten ließen und nunmehr nach dem Fortfall jener Ueberwrisungen für diese anderweit Deckung schaffen müssen, so ist daS gegen wärtige Berbältniß der ReichSsinanzen zu denen der Buntes staaten durchaus unhaltbar. Letztere können eine sichere, geordnete Finanzwirthschaft nicht führen, wenn sie Auf Wendungen von einer im Voran- nicht zu übersehenden Höhe für Ausgaben zu gewärtigen haben, deren Bemessung nicht in ihrer Hand liegt, sondern im Reiche erfolgt. Wenn daher jetzt durch eine friedliche Scheidung zwischen Reich und Bundes staaten betreffs der Einnahmen dasselbe Berhältniß fest gestellt werden soll, wie eS betreffs der Kreise der staatlichen Aufgaben längst besteht und sich bewährt hat, so handelt es sich dabei nicht um eine Maßnahme rein finanzieller Natur, sondern um eine solche von nationaler Bedeutung. Es bandelt sich darum, die Finanzen im Reick und in den Bundes staaten so zu ordnen, daß an beiden Stellen eine sicher ge regelte Finanzwirthschaft geführt werden kann. Ist dies ge schchen, so wird eS bei sparsamer und vorsichtiger Wirthsckast gelingen, ohne Ueberspannung der Steuerkraft die Mittel zur Erfüllung der dem Reich und den Staate» gestellten Aus gaben bereit zu stellen. Wenn hierzu in Verbindung mit der Beschaffung der DcckungSmittel für die HeereSverstärkung eine Vermehrung der eigenen Einnahmen de« Reich» vorbereitet wird, so wirb damit weder etwa« Unerschwingliche« gefordert, »och die Beschaffung von DeckungSmitteln sür künftige An gaben bezweckt, eS geschieht vielmehr nicht» Andere», als wa» rur Sickerung der Finanzen im Reich und in den Bunde« siaaten in der Zukunft unbedingt nothwendig ist." * Berlin, 27. September. Der von dem Geh. Regierung» ratb a. D. Schwabe seit längerer Zeit betriebene Versuch zur Lösung der ArbriterwobnungSfrage in Berlin ist, wie er in der ,D. Bauztg." bekannt giebt, al» gescheitert zu betrachten. Beabsichtigt war die Bildung einer Actien- aesellschast zu dem Zweck, auf dem bei Köpenick von dem ForstfiScu« zu erwerbenden Gelände eincStbeilS Faniilienhäuser zur Vermiethung an Arbeiter, andcrntbcilS Einzelhäuser zum Verkauf gegen An- und Theilzahlung an besser gestellte Arbeiter, Werkmeister oder kleinere Beamte zu bauen. E- war dabei vorausgesetzt. Laß die Bemessung de» Preise» nach ähnlichen Grundsätzen erfolgen würde, wie bei den, vom FiScu« zum Bau von Billen erfolgten Verkauf von 230 tia de» GrunewaldeS an die Kursürstcndanim - Gesellschaft welche» Gelände zum Preise von l7 für die Quadrat riithr erworben worden ist. Bei den Verhandlungen wegen Erwerbung de» Köpenicker Gelände» zur Anlage von Arbeiter Wohnungen hat nun eine Rücksichtnahme zu Gunsten der Arbeiter nicht erzielt werden können. Geb. Rath Schwabe schreibt in dieser Beziehung wörtlich: „Alle im Interesse der e von allen Seilen anerkannte Tbalsache, daß nur durch die Beschaffung billigen Grund und Boten» die Ardciter- WohnungSsrage in Berlin überhaupt zu lösen ist; der Hin weis, daß cS um so mehr Aufgabe der StaatSregierung sein muß, das Wobt der Arbeiter zu fördern, als der Staat als Besitzer der SlaatSciseubabnen einer der größten Industriellen Berlins ist und allein auf den im Osten gelegenen Bat,»bösen und Werkstätten etwa 3300 Beamte und Arbeiter beschäftigt; der fernere Hinweis, daß cs dock, mindestens in der Billigkeit liegen würde, der ArbeiterwodnungSfrage im Osten von Berlin eine äbnliche Rücksicht zu gewähren, wie der Anlage von Villen im Grunewald; der Hinweis endlich, daß, selbst vem Standpunct der Terrainspeculanlc» auö betrachtet, die Abtretung siScaliscker Ländereien sür Arbeitcrwobniinacn zu einem niedrigen Preise als kein außergewöhnliche- Opfer an- gesebcn werden könne, weil in Folge der Bebauung die dem FiScuS verbleibenden Grundstücke um so mebr im Wcrtkr steigen müssen — alle diese Momente babcn die StaaiS- regicrliiig nicht veranlassen können, den Preis für die zu den Arbeilerwohnungen in Aussicht genommenen Ländereien ge ringer als den VerkausSwerth zu bemessen." — Nack diesen, de» Zeitraum von 2>/» Jahren umfassenden vergeblichen Ver handlungen ist dieser Plan zum Bau von Arbeilerwohnungen endgiltig anfgegcbcn worden. (Die Richtigkeit der vorstehen den Mittbeiluiiaen vorauSsctzcnd, müssen wir auS socialen und politischen Gründen daS Verhalten des preußischen FiScuS höchlichst bedauern. Red.) V. Berlin,27.September. (Telegramm.) Die„Nordv. Al lg. Ztg." bespricht den Besuch des AaiserS bei den österreichisch ungarischen Manövern und sagt: In den vom Kaiser durch Vcrlcibung de- Schwarzen AdlerdrdenS an den GeneralstabScbes Bcckb anerkannten Lriltungen des österreichisch- ungarischen Heere- erblicke Deutschland die erneute Bürgschaft ür das vom Dreibund unermüdlich fortgesetzte Streben, stark u sei», um erfolgreich den Völkern die Segnungen des Frieden- bewahren zu können. 2-: Berlin, 27. September. (Telegramm.) AuS Hom burg vor der Höhe wird gemeldet, daß daselbst beute Vor mittag Graf W rlb el m Bismarck zum Besuche der Kaiserin Friedrich eingetroffen ist. V. Brrlt«, 27. September. (Telegramm.) Dke vörsen- Enauvtr-ssomintssion tritt heute zur Feststellung der Be richte zusammen. V. Berlin, 27. September. (Telegramm.) In dem Anarchiftcnprocest gegen Leimert nnd Genossen wurde Leimert, welcher der Zugehörigkeit zu dem Londoner Anarcdisrenclub Autonomie" schuldig befunden wurde, zu vier Monaten Grfängnrß vcrurtheitt; die anderen Angeklagten wurden reigesprochen. ---Berlin, 27. September. (Telegramm.) Rector a.D. Atzlwardt wird Anfang Qctober die i» Sachen Löwe über ihn verhängte Strafe in Plötzcnsee antrelen. Gleichzeitig wird Rechtsanwalt Hertwig nach Abbüßung der vom Kriegsgericht über ihn verhängten dreimonatigen ttcstungSbaft auf freien Fuß gesetzt werden. Dem Vernehmen nach ist ibm ein schlesischer Landtags-Wahlkreis angebotcn worben. — Die hier »nd da verbreitete Angabe, wonach eine erneute Conferenz der deutschen Finanzministcr erforderlich oder geplant sei, entbehrt nach der „V. Z." der Begründung; dagegen wird erwartet, daß sich die finanz- minister ziemlich vollzählig bei den Bcrathungcn des Bundes- rathe» und de» Reichstag« über die Steuergesetze brtheiligen werden. — Der Compagniefübrer v. Pcrdandt von der ost- afrikanischen Sckutzlruppe, welcher vor einigen Monaten mit dem Arzte vr. Gärtner nach Massauah gesandt wurde, um daselbst Sudanesen anzuwerben, ist dem Vernehmen der N. Pr. Ztg." nach wieder in Dar-eS-Salaam eingetroffen. Wie verlautet, hat er ungefähr so viel sudanesische Mann schaften mitgebracht wie im vorigen Jahre. Damals waren es 130 Neuangeworbcne aus Massauah. Möglicherweise genügt diese Anzahl, um die Abgänge in der Schutzlruppr zu ergänze»; eine Vermehrung der Truppe kann auf diese Weise keinesfalls erfolgen. — Wie die „Nordd. Allg. Ztq." berichtet, beaiebt sich der im RetchSamt des Innern beschastigle RegierungS-Assessor Lewa Id, welcher seit dein Friitijahr mit der hiesige» Vertretung des Reich». cominissars für die Weltausstellung in Chicago beiraul war, nach Chicago, um an den Arbeiten zur Auslosung der deutschen Abtheilung aus der Weltausstellung mitzuwtrken. * Danzi«, 26. September. Nach einer hierher gelangten Privatnachricht soll der Kaiser beabsichtigen, auf seiner Rückreise von Gothland am Sonnabend Abend auf der Pacht „Hobenzollern" in den hiesigen Hafen einzulausen und die Nacht zum Sonntag an Bord zu bleiben. Der Kaiser wird sich dann mit der Eisenbahn nach Romintra begeben, während die Pacht aus ihre Station zurückkehrt *P«t«da«, 27. Sep^mibcr. (Telegramm.) DerKaiser ist Nachmittag 5 Uhr 25 Min. mittelst Sonderzuge» nach Swinemünde abgcreist. Die Kaiserin gab ihm da» Ge leite zum Bahnhöfe. * Venthrn, 26. September. Flüchtig geworden ist, der „Echtes. Bolk«.Ztg" zus^'ge, der Redacteur Flösset von der ..Lberschl. Brenz-Ztg." der wegen MojestStSbeletdigung zu lech« Monaten Vesa-giich, verurtheitt und wegen einer weüeren Majestät-beleidigung in Untersuchungshaft genommen, aber gege» 1000 Laulion sreigelassen war. * Altona, 27. September. (Telegramm.) Finanz minister Miquel dat nach einem dem Altonaer Magistrat zugegangenen Schreiben sämmtlicke ibm vom Provinzial- Sicuerdlrector unterbreiteten Vorschläge, die mit der Anlage eine« Freihafeugebiete« zusammenhänzen, genehmigt. * Btelekrlb, 26 September. Die hiesigen Freisinnigen boten den Nationalliberalrn und Frriconservativen ein Land tagSwahl-Cartrl zur Verdrängung Stöcker« an. - -Mn«e«, 26. September. Die „Allg. Ztg." meldet: Da da» Befinden de« Fürsten Bismarck gestern und namentlich beute ein verhältnißmäßig reckt befriedigendes gewesen ist, steht die Abreise nunmehr in naherAuSsicht. * Tar«fta»t. 26 September In Benlheim siegte di« nativnalliberale Wahlmännerliste gegen die de« ultra montanen Bauernvereins. * Metz, 21. September. Wenn man den Berichten der französischen Blatter glauben wollte, so befindet sich da« Reichsland in stetem wirtdschastlichen Rückgänge, seit cS in Deutschland rinvrrleibt ist. Thatsächlich dat sich jedoch da» Land längst von den allerdings gewaltigen Erschütte rungen erholt, die da» Jahr l870 mit sich brachte, und ist jetzt in raschem Aufblühen begriffen. Ziffermcißig läßt sich die» aus dem Ergebniß der EnregistrementSgrbühren entnehmen, besonders au» den Kaufverträgen über Liegen schaften. die als Wertbmesser sür dir aünstigc wirtbschasttiche Entwickelung eine« Landes gelten. Im adgelausenen Ber- wallung-jahr sind diese Gebühren aus 3 923 825 an- gcwachsen, einen Betrag, der seit 1870 nickt erreicht worden »st. Dabei ist noch bervorzubeben, daß die Schuldverpflich tungen, deren Steigen in der Regel al« ungünstige Erscheinung anfgesaßl wird, nni säst 20 Proc. hinter dein Vorjahre zurück geblieben sind. Tic hervorragend günstige diesjährige Wein ernte wird ohne Zweifel eine weitere Steigerung de» Wohl standes herbeisiibrcn. * Au» Elsatz-Lothringrn, 26. September. Dieser Tage wurde von französischen Blättern auS Nancy die Nachricht verbreitet, ein angeblicher preußischer Major wolle in die französische Freinvenlegion eintrelen. Eine Correspondrnz dcr,,Straßb. Post" auS Saales weist nach, daß die Mittheilung unrichtig ist. Die fragliche Person, ein ziemlich junger Mann, welchem man, auch ohne »iililairische Kenntnisse zu besitzen, schon von Weitem ansehcn konnte, daß er noch iange nicht das Alter hatte, um Major zu sein, überschritt vor etwa zehn Tagen die französische Grenze. Er benahm sich auf dem Wege bei Saale- nach ProvencvöreS, dem nächsten franzö sischen Orte, so ausfallend, daß er von dem ihm begegnenden Amtsrichter von ProvenckbrcS angedalten »nd »»«gefragt wurde. Der offenbar geistesgestörte junge Mann, welcher den Erzählungen des Publicum« zufolge eine Lssiciersstclle in der Krciiidrnlcgion verlangt hat, wurde nach St. Di6 und von da nach Nancy tranSportirt. * München, 26. September. Di« Ernennung de« von den Ultramontanen nicht mehr gewühlten früheren Präsidenten der Ab- eordnetenkammer Varon Ow zum lebenslänglichen Sieich-rath an ötelle de« verstorbenen liberale» Baron Lerchenseld hat hier überrascht. Oesterreich-Ungar«. *Wien, 27. September. (Telegramm.) Kaiser Wilhelm hat den Erzherzog Albrecht zum General- fcld marsch all der preußischen Armee genannt. * Prag. 27. September. (Telegramm.) Den „Narodni Listy" zufolge hätte Professor Massarvk, der Führer de« Realistenfliigcl« der Iungczechenpartci, sein Landtag«- rind ReichSratbSmandat niedergelegt. (Wiederholt.) * Prag, 27. September. (Telegramm.) Die morgen zur Veröffentlichung kommende Kundgebung der Iu»g- czechen an daS czechische Volk wird unter der Be- tbeuernng der Loyalität dem Gcslikl de» Schmerzes über die Deinülhigiing Ausdruck geben, welcher die Ezechen auSgesetzl worden seien. Die j»i»gczechische Partei werde sich Lurch de» AiiSiiahmeznsland nicht adhalten lassen, nach Gleichberechtigung weiter zu streben. * Graz, 26. September. Der Cyrill- und Metbud- Berein hat am 15. September einen slowenischen Kindergarten in Marpurg eröffnet und denselben unter die Leitung der Sckulwestern gestellt. Der Marpurger Stadtschulrats, bat die sofortige Schließung de« unbefugt erösfneten Kindergarten» aufgetragen und die Er öffnung desselben di» zum Htrablangen der oberbehördlichen Bewilligung untersagt. Zugleich bat der Stadtschulratb an den LaiibcSschlltrath eine Vorstellung gegen eine etwaige Be willigung dieses Kindergarten» gerichtet. * Ueder einen auSsterbendcn Volksstamm berichtet die „Agramer Zeitung": Zur Zeit Maria Theresia » wurden aus dem Gebiete der Mtlttairnrenze Albanesen vom Stamme der Klein enti angrsiedelt. Diese, zwei Dörfer be wohnenden Albanesen sterbe», da sie zumeist kinderlos bleiben, langsam aus. Ihre Zabl betrug bei der letzten Volkszählung im Jahre 1890 nur »och l3l. * Keszttzeltz, 27.September (Telegramm.) DcrKönig von Sachsen ist heute früh 2 Nbr 10 Minuten hier ein getroffen und aus dem festlich geschmückten Bahnhöfe vom Grasen Festetitsch empfangen worden. Um 7 Uhr lO Minuten traf die Königin von Sachsen hier ein und wurde von der Gräfin Festetitsch empfangen. Das KönigS- paar wird drei Tage hier verweilen. * Prft, 27. September. (Lei.) Abgeordnetenhaus. Ter Mtntsterviüsideiit Weierle beleuchtete in seinem ErvoiS die In- vrsttttonen, stellt» die obligatorische staatliche Vieh- Versicherung in Aussicht, betonte di» Notdivendtgkett der Er- Höhung der Dotation der Geistlichen protestantischer Eon» session, erörterte die Einnakmen des Budget» und betonte die ReellitLt desselben. Die direclen Steuern seien in der vorjährige» Höhe eingestellt mit Rücksicht aus die bevorstehende Reform der Steuer. Verwaltung. ES sei bedauerlich, Laß Ungarn sür Tabak keineu Absatz im Ausland bade. Nach Hervorhebung de» Ueberschusse», der mit Eljen-Rufen begrüßt wurde, betonte der Minister, die Kchluß- rechnungen bezeugten, da- die Einnahme» Ungarns für die Deckung der Bedürfnisse genügten. Nicht prälimi- nirte Ausgaben oder Eredttüberschreitungen seien nicht zu er- warten. Er betone die», weil in der letzten Zeit Gerücht« aus. getaucht seien, al» ob die Staatsbahnen den Staatshaushalt alteriren würden Alsdann erklärte der Minister, eSsetaoth- wendig, wettere Sparsamkeit zu Üben und sich Reserve in den AaSgaben auszuerlegen. DI» Negierung werde demnächst Vorlagen, betreffend die VerwaltungSresorm, etndriugrn und Daten betreffs einer Steuerreform vorlegen. Dir Valui aregattrung bade die Zustimmung de- ganzen Gesetzgebung gefunden. Er sei jederzeit bereit, dafür die Berantwortuno zu wagen. Di» Er- gebnisse der letzlen Monat, Hütten den Standpunkt bezüglich der trüber durchgesührteu Lonversioa vollkommen gerecht,erkiqt. 97 Procent der zu converttrenden Papiere seien srretwtllig zum Umtausch ongemeldet worden. Da» Zurückströmr« der Stierreichisch-ungarischen werlhpapirr» sei wirthschaitlich nicht gefähr lich. Oesterreich-Ungarn steh» am Vorabend normaler Marktverhälintssr. Ta- DtSagio sei nicht durch dieGeld» beschassung verursacht worden. DaS Land möge sich freuen, daß die Maßnahmen getroffen wurden, noch ede die Geiadr derrin» brach. Ter ungarisch« Staat Hab« in den LtaatScasseu uutz
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite