Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931111016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893111101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893111101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-11
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bez«S--Prei- P>« Hnnptqpeditio» ob«r de» i» Ptaßt» ß>lrk »tz MN vorMli» errichteten Ans» 2-^» ad,»holt: vierteljührtich^L^L kn «eimalioer tätlicher Z-ftellnng inS Haa» -X »Ly. Dnrch dte Post bezog« für Dentschtand and Lffkerrrich: vierreliährlich ^l . Direct» täglich» Kernzbaadieadung in» Anstand: monatlich 750. Di? Morgnt-Aalgabr rrscheni» tögüch'/,7 Uhr, dt» AdendMnSgabr «ochrnlag« 5 Uhr. LrVartis« and Lrveditio«: Aohnnnesgasse 8. LirErpedttio» ist «ochrntag» ,„»l«ür»ch«, »»Sach«» ftü» 8 di» «wnd« 7 Uhr. /illale«: vtt» Rle»«'» Unrti». («lsretz Hatz»), UuiversilLlSstraß, l, LontS Lösche. Orchnrinenstr. 14. pari, »ad Köniasvl«» 7. Morgen-Ausgabe. UchMtr.TMblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, L Adels- und Geschäftsverkehr. Aazeigen-Prei- die Sgespalrme Petcheile « W». Reklamen unter d«,gUdmUnnPAich Pnw spalten) 50-^, vor den Fami1i«»achrAtz>» (Vgejpalt«) 40 ^ Größere Schrift« laut aus««» Droit» verzeichaiß. Tabellarischer und Zlsserusatz nach höherem Tarif. Extra»veilagen (gefalzt). a»r «all d« Moraen-Autaabe. oha» Poftdesvedeenng UN SO.—, mit Postbeiordernn- 70.—. ^»nahmeschluß für Anzeige«: Abead-Aa»,zab«: BormiNog» lv Uhe. Ptnrge a-Au-gabr: Nachmittag» »Uhr. Lona- und Festtag» früh '/F Uhr. Bch de» Fitial« und «niiahmfftell» s» ch»« halb» Stund« früher. Auzrt«» s»d stet» an dt, GtztzstzM«» zu richten. Druck »ud Verlag von E. Dolz t» Leipzig. ^?57k. Sonnabend dm 11. November 1893. 87. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 12. November, Vormittags nur bis Vsv Uhr geöffnet. LxpeMlov äes L,«1pr1ker 1^selilutl68. Amüiche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Nachdem seiteus der kaiirrlichr» Ldrrpoudirrctioa darüber Klage ««führt worden ist, daß in neuerer Zeit durch da» Tirigenlassen »gennnuter Papierdrachea in der Nabe der Fernsprrchleitungen lehr zahlreich« und erhebliche Störung« de» Fernivrechbetriebe» derbeigeführt worden sind, sehen wir «>» veranlaßt, die Bestimmung in l- lOO de» Slraßen-Polizei-RegulattvS für die Stadt Leipzig vom I» November 1885, nach welcher da» Stei-enlossea von Papier» drache» an Orten, wo daraus »iae Belästigung oder Gefährdung der Straßenpassanten erwachsen kann, verboten ist, dadia au«zud»tznen, »atz Hilfe» Verbot auch für Orte ,tlt. in »cre« Nähr sich Teie,rap»e»- oder Fe» usprechlritnnne» drslnden. Zugleich machen wir darauf aufmerksam, daß diejeniaen, welche sahrtäfstarrweise den Betrieb einer Telegraphen» oder Ferniprech» oalag« durch Beschädigung der Leitungen ,c. verhindern oder ge fährd^, sich den io tz. 818 fat. 8- N«» «bs. ll de« Sieichr-Ltras» Gefey-Buch» in der Fosiung vom IS. Mal 1881 avgedrohten Strafe» (Aefängniß bi» zu 1 Jahr ovrr Geldstrafe bi» zu 900 aussetzen. Leipzig, am 7. divvember 1893. Per Math »n» »a« Vott»et«»t »er Gtatzt Leipzig. v. L. SLS7. vr. Georgi. Bretschneidrr. Bkkannlmalknngi Mt Zustimmung der Herren Stadtverordneten Hai« wir beschloss«, »ach Maßgabe de» Plane» ^7 Straßen» züg« und Fluchtlinien für dte lm Stadtbezirk» Leipzig. Linbenau zwischen der Mundorser und Leutzscher Straße cinerfeit», der Schiller» strotze und Leutzscher Flurgrenzeu anderrrseit» gelegen« Baublöcke seftzuftell«. Der »orbezeichnete Plan liegt in den Räum« unserer Tiefbau Verwaltung (RatdhauS, L. Stock, Zimmer 23) v er Wach« lang, vom Abtaufe de» Tage« nach Au«gab» der diese Vrkanattoachung «thaltrod« Amtsblätter an gerechnet, zu Jedermann». Li», sicht au». Etwaige Widersprüche geg« den Plan sind innerhalb dieser Frist bei deren Verlust schriftlich bei nn» auzubriugen. Leipzig, de« 8. November 189». Der Math he, Stadt Leipzig. Io. 5882 1631. vr. Georgi. vr.Ackermann, Ass Gesucht wird der am LS. April 1853 in Freyburg a/U. geborene Kellner Friehrich Angn» AEnnld, welcher zur Fürsorge für leln« Kinder aazuhaltru ist. Leipzig, den 7. November 1893. Der Math de, Stadt Leipzig, Armenamt, «hetz. ll. ALU, 1810b. Hentschel. R. Unanbnnaliche poüsendungen. Bei der Ober-Postdirrction hier lag«» di» uachbezrichneteu NN- andringlichen Poftsrndnngen: Llrinerlr^wIAAvI«»^. An» Leipzig: an Frau Anna Marie Bättig« in Leipzig - Gohli» v. 20 /5. 93, an Max Hofmann in Schkeuditz v. 81./S. 93, an F. Fiichl, GeichäftSführrr in Budapest, v, LO./4. 9», an Frl. Johanne Lotte» in Mainz, Stallgasie 2, v. 29./». 93, an Sergeant und Lberbücker Rodert Wiegand, 2, Comp, Jntant.-Reat. >07 in Leipzig, v S./7. 93, an Michaeli», Buchbinder in Bonn, Neugasse, v. 7.,7, 93, an den Verein für Belociped-Wett» iodren in B«ltn, Eoinmandantenstraße 48, v. 2I./6 93; au« Zwicka« (Dachsen): an Frl. Hulda Hüfner in Hamburg, Schützen« stroßr 5, v. 21/8. 93, an Earl Peter, Adr. Weinkandlung O. Odeim in Plan« (Bogtl ), v. I9./7. 93; au» Plauen (vagtl.j: an Frl. Tmmy Neubau« io Dre-den-Altst., Schweizerstr, 10. v, 29 /5. 93; au» Che«nid: an Arthur Werner in Tresden-A., postlagernd, » 7 /7 93 Lt»r«u«I,rI, t»»,,» Ai «u» The»uitz: an James Paqne in AviteS (Svoalen) v. 23 5. 93, an Eh Dnvlat in Saint Eti«ne (Loire) v. 20./7. 93, Lto» vn-ne-Pum«:!!« an» Chemnitz an Woldemor Gablor in ikstado Sao Paulo (Brasilien) v. 18?/ «. 93. mit nteUt »NU»zrvl»«n«»i» »üelchtnkmit. Au» Ciei«» «itfcha»; an Theres« Kampe, Wiitwe, Lommandrieilroßr 1 in (Ort fehl») v. K./4. 93, an kl 125 hauptposilagernd Ldemnitz, ein» «liefert bei der vahnpost St. Eaidieu-Ttagderg am 2S./L 93. Au» vrtpztg: an Goldschmied wii» beim Vorth in Eilen bürg v. k. 4. 93 üb« 5 Al 5 an Gabriel Lurtd tu Gotha v. l 5 /4.93 über 7 Al, an Franz GeiSler, Tlschlergeselle in Magdeburg, H«berge z, Heimoth v. IS. 5. 93 über L Al. an den Vezrrk»teldwed»l d« Grenadiere in Leipzig, Schloß Pleißenburg, v, 19./7. 93 über 3 A/ au» Diibelu: an La«zlo L Lo. in Keeskrmet d, 8.7. 92 üb« S Al 80 aus Chr«nitz: an Schneid« Amon Arnold in Tdum v. 7.S. 93 über lb A; au» Cri«»itfcha»: an Gottlieb Tromm«, Vorstand der Schützengeiellichaft ln Treu«, v. IS. 5. SS üb« L Al; on» 8»t<M» (Sachseu): an Gold»« In Br»<1a» o. 17^3. 93 üb« 5 ^1, an M. Schulz ln Hannover v. 30/» » üb« s Al 50 »z. »»»«A«»«. »u« Letpzig-Neu- schünepld: an O«w. Wolf in Dre»d»n»«.. Villa 2 Hasiestr., v. 5. 7. 93: au» Atteuhur» <S.»>->: aa Paal Haas t» Heilbrona post. lag«nd v 8. L. 93. Die unbekannt« Abs«d« der vorbezeichnet« Sen dang« werden hiermit ausgefordert, ihr« Ansprüche bin»« 4 Wochen, vom Taue de» Erscheinen» dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei »in« Post» anstoU de« Oben-PostdirectionP-Bezirk» Leipzig getw,» ,, ««hn, Nenn sich t»»«dalb dies« Frist zur Empfangnahme Be rechtigt» nicht gemeldet baden, werden die Geld» nnd Post-Au- Weisung«beiräge d« Post»Unterstütz»ng»rasie üd«wirs« and di» in den Sendungen befindlich«, znm Verkant geeignet« Gegen stünde Pt» Vesten dies« Tasse össenllich verstrlg«» w«»«n. Schlgtg, 7. «m«nd« I8SS. Der Kgssrrtich« Vdor-PoAdtrortor. Geheim» Ob«r»Poslraih. Walter Was fehU unserer Ärbeiterjugeud? n. Wa» die Organisation der Erholung anbetrifft» so ist darnach zu streben, daß der Jugend Geltgrubeil gebot« wird, die ihr ungeschmätert zu gewäbrrnden freien Stuntcn und Tage, sowie selbstverständlich den Sonntag in einer da» Leben verschönernden, die Siltsamkeit fördernden und der Kräftigung de» Körper» wie der Gesundheit de» Leibe- und der Seele heilsamen Weise zu verbringen. Eine BermebrunH und Erweiterung der Mußezeit für die Arbeiterjugend ist dagegen nicht anzuftrebea, vor Allem kein Achtstundentag, weil er die Gesabr eine» Mißbrauch» der Freiheit nur ver größert. Für die Heiliabaltung de» Sonntag- bat zu sorgen die Gemeindediakonie, sowie da» guir Beispiel seiten» der Arbeitgeber, der Vertrauensmänner und der ArbeikerauS- schliss». Auch ist die Jugend durch Anwendung gerigneler Mittel zum Besuche dcS Gotte-diensteS anzut>alien. Für große Betriebe sind besondere Jugendpfleger mit DiScipiini- rung der SonntagSerholung zu beauftragen, für kleinere Be triebe empfiehlt sich rin Zusammenschluß von Verbänden. Aebnliche Einrichtungen sind für die Handwerk-lrhrlinge zu treffen. Auch sür ländliche Gcnieinden empseblen sich Jugend pfleger oder Vertrauensmänner. In ähnlicher Weise ist nun auch die weibliche Jugend für die Zeit ibrrr Erholung nicht obne woblwollrnde Beaufsichtigung zu laste», vielleicht unter Hinzuziedung von Jugendpflegen«»!«. An Mitteln zur Unter haltung und Anregung der Äugend seblt eS nickt: eS seien erwädnt Spaziergange, belehrende Unterredung«, Spiele, geselliger Verkehr mit Gesang und srober Munterkeit; man braucht sich nur an das anzulebnen, waS der Jugend unserer Lehranstalten in dieser Beziehung gebolen wird. Del Weiteren handelt eS sich um die Organisation von Jngendverrinen. ES wird sich empfehlen, dir Lehr linge sür sich und ebenso die jüngeren ArbeilSgrbilsen für sich zu besonderen Vereinen zusammenzuschlirßrn; anS diesen treten dann die Gehilfen in ausgedehntere Arbeitervereine, wo auch die alter« ArbeilSgekilsrn Aufnabme finden. Jeder Verein hat seine besonderen Latzunaen; auch ein Disciplinar- vcrfahren (Rügeßericht) darf nicht seht«. Bei nur geringer Zahl von Lehrttagen und Arbeit-gehilf« sollte» Heide zu einem Bernne »^»mvtentreren. Der Vorstand besteht au» Mitglied«» de» Verein» in Verbindung mit Angehörigen der gebildeten Elasten; der Arbeitgeber darf hier nicht fehlen. Die Ausgabe solcher Vereine ist Hebung der Bildung nnd Gesittung, bei den jüngeren Stufen im Allgemeinen, bei den älteren, den Arbt>trrd>ldung«vereinen, daneben auch die Hebung de» Familienleben« und der eigenen Lebensstellung. Fruckldar erweisen wird sich hier auch eine Behandlung der wirlhschast- licken und social-politischen Fragen: über Arbeit, Ehe. Familie, Autorität, Ordnung, Gesellschaft, Staat und die Stellung de» Arbeiter« im Bereiche dieser sittlichen Mächte. Die Tbeilnabme der Gebildeten ist Pflicht, denn e» müssen die Berübruiig«puncte zwischen den Arbeitern und den ge bildeten Elasten vermehrt werden. Zu diesem Zwecke soll neben Vorträgen, Vorlesungen und Unterweisungen auch bloße gesellige Unterhaltung, die einen vertraulichen Verkebr gestattet, gepflegt wert«. „Dir Neubildung der Gesellschaft aus corporativer Grundlage, in welche alle Berus-classen cin- zubeziebrn sind und welche den Mittelpunct der heutigen, christlich-socialen Bestrebungen barstelll, muß in der Arbeiier- bevölkerung feste Stützen sittlicher Selbstständigkeit schaffen, auf denen dir Wobljahrt dieser Elasten aufgebaut in und sicher ruht." In diesen Vereinen ist auch christliche Gesinnung zu pflegen, obne daß jedoch die religiöse Tendenz zu sekr in den Vordergrund treten darf. Auch patriotische Gesinnung und Vaterlandsliebe ist hier zu fördern. Die Organisation von Wohlfabrt-eiurichtungcn bat nach den Stufen de» vorschreitenken Lebensalters:»erfolgen. Für das früheste Alker nmsaß« sie Wöchnerinnen-, LäualingS- und Kleinkinderheimr, für da- vorschulpfljchtigr Aller Kinderasylc, -Bewahraustalten, «Spirlschulen und Gälten. Durch Liese An stalt« sür beide Stufen deS frühesten .KinteSalterS wird der Sterblichkeit unter den Kindern der Arbeilerbevölkerung Ein ball geboten werden können. Für das schulpflichtige Aller sind überall, wo ein BedUrfniß vorliegl, Fabritschulen zu gründen, entweder zum Ersatz der Bolksickule oder zu deren Ergänzung und Fortsetzung; dabei womöglich auch Fabr-.kschul- Sparcaffru. Für die erzicblichc Pflege der Schulkinder wäbrend dieser Zeit sorgen Knaben- und Mädchen!,eime, Handarbeitsunterricht, Garten-, Blumen- und Gemüsebau in eigenen Schulgärten, Spielplätze, Kinderbiblioibrke» und Kindergoitesvienste. Für die der Schule entwachsenen Knaben und Machen sind neben der Fortbildungsschule noch noib- wendig: LehrlingSbeime, Lehrling-berbergen, Vereins- oder Fabrikherbergen, dabei auch Abentlebrstunden, sodann Ver anstaltungen sür die geistige Entwickelung der Lrbrlinge und Gebilfen im Anschlüsse an da» erwählte Geschäft, ferner Veranstaltungen für die körperliche Au-bilk»i„g: Turnen uiiier strammer Di-ciplin, auck im Winter, Wettlaufen rc, sür welch« Zweck dir nöldigen Turnplätze nnd -Gerälbe bereit zuballen sind; außerdem istGelegrnbeit zumSparen zu geben. In kleineren Verdällilist« empfiehlt sich die Bildung von Arbeiter- au-jchllsten. für welche sehr ermutbigende Erfabrungen vorlicgen, von Aeltestencollegieo und ArbritSvätern. Wünschenswert!, ist noch Manche», wa» zur Pflege veredelnder (Hesrlligkeit dient: Keirrahrndsälr mit geeigneter Unterhaltung, Sonntag-abend- untrrhaltung, Bühnenspiele, Pflege der Vocal- und Instru mentalmusik. Entsprechende Veranstaltungen sind auch für die weibliche Jugend zu treffen. Fürsorge >ür alleinstebenkr Mädchen (Mädcheubrime, Pflegesiätt« für Fabrikmädchen, Ardeitermnenheime, Kost- und Logirhäusrr, Mädchenberberge», -Asyle, sämmtlick mit Einsüdrung in die dau-wirtbfchaflliche» Geschäfte), Fortbildungsschulen für den GrsammtbauSwirtb- schatl-unlerricht oder betontere HauSbaltunaSunlerrichtSschulen, sowie Veranstaltungen zur Uebung und Vervollkommnung in weiblichen Handarbeiten; die Tbeilnabme an letzteren drei Einrichtungen ist jeder einzelnen Arbeiterin mit verbindender Verpflichtung vorznschreide». Dazu gebören Mädchenpstegr- rinn«, di« e« versieb«, ibre Schülerinnen zu fesseln und ihn« di» Thrilnahmt an solcher Unterweisung zum Vergnügen zu gestalt«. E,«blich kommt die Organisation eine» Wander- syst««» in Krage. Di« Arbeiterjugend muß wi«p«r zu« Zwecke ihrer Ausbildung auf Reisen geben, aber sie muß aus solchen Reisen auch wirklich gehen. Die Seß daslizkeil sür den gereisten Arbeiter, für den juugen die Wanderschafl. aber nach einem festen Plane. Dieser Plan wäre etwa folgender: l) Eine Oberleitung, die einen Verband aller Kabrikbrzirke d«S Reiches zu umjasse» kakle, zum Zwecke der Regelung von Arbeiirrangebol unr -Nachsrage auch birr; damit verbuaden die Befngniß der Leitung, rin« jungen Arbeiter gerade dabio zu schick«, wo r- der ArbeilSmarkl besonders verlang« würde (bei den Beamten exislirt ja AebnlichrS). 2) Die Sorge dafür, daß der wandernde Arbeiter in größerer oder näherer Ferne auch Arbeit erhalte. S) Die Sorge für Unterstützung desselben während der eigentlichen Wanderschaft. 4) Zulassung zu». Wandern erst nach Erlangung einer gewissen Reise. 5) Die Ausbringung der Kosten zunächst durch die Spareinlagen des jungen Wanderers selber. Für weitere Strecken Unierttüyung anS Wandercassc» durch sogenannte Wanderlöbne. >i) Ei» Wanderbiick mit Reisewcg und Reiseziel. In kaS Ganderduck wären auch die Aujentballe und Arbeitsleistungen ein- zuirazen. 7) Für die wandernden ArdeitSgehilfen Arbeiter- Herbergen und Herberge» zur Heimalh. DicS der wesentliche Inhalt de- Buche-, da- jedenfalls der Beachtung werld ist. nenn man auch nicht mit all« einzeln« Vorschlägen desselben wird einverstanden sein könne». Deutsches Reich. 6. ll. verlin, l0. Novenidcr. Die Differenzen, welche aus dem Kölner Parteitage der Socialdem okra ten wegen der Bedeutung der Gewerkschaft«organisat>on zum Au-druck kamen und zum Schein durch eine nichtssagende Rejvlution Bebel-Singer zu Gunsten der Gewrrlschaslea bei- gelegt wurden, gehen viel iieser als man glaubte und sind von Neuem ausgedrochen. Die Art u»t Wrise, in welcher Bebet von ob« drrab die GewerlichasiSbcwegung bebandelle, bat lies verletzt, die höhnende Rede de- 2. ParlcisccrctairS Fischer aber geradezu Erbitterung dervorgernie». In zahlreichen Versammlungeu der letzten Tage haben »Ge noffe».", d« sonst mit Bebel byrch Dick und Düuu ging«, fick in tabclndster Weise über da» dicla'orisebe «ustrcicn „August'S l." ausgesprochen, und Herr Fischer, dessen GebaliSerhvhung in rtöln nicht durchgesetzt wurde, bekam Ausdrücke zu höre», die >m Eoi»plimenti>buch nicht zu finden sind. Es ist vielleicht auch nicht »iiiabsichtllch, daß die destorgamsirle Gewelljchasl — die der Buchdrucker — sich am Conn'ag sür eine Velsammlulig, in welcher der Nutzen der Gewerllchast-oraanisalio» auseinander gesetzt werden soll, sich Herrn Max Sckippel als Referenten erkoren dal. Gerade iu den Kreisen der Arbeiter, die eine starke wirlbschasttichc Organisation bade», legt man zui» größte» Aerger der Parteileitung Werth daraus, elftere noch mehr auszubauen; man ist überzeugt, daß gerade die Gewertschaslen den Arbeitern insofern unendlich viel genützl habe», als sie ihnen eine bessere LebcuSdallung sicherte»: und mit Reckt weisen die Führer der Gewerlschasten aus die Verhältnisse in England hin. In Prolestversammluiigen dürste dieser Stanvpuncl genügend zum Ausdruck kommen. Wie »i Berlin, so denken die Arbeiter in allen größeren Städten, wo gemerk- schaslliche Verbände rxisttr«. Man nehme übrigens nicht an.vaß der Groll, mit welchem v>e Parteileitung die Gewerkschaft» bewegung verfolgt, dann seinen Grunv bat, daß die Gewerk schaft« glauben, schon nn heutigen Staat die Besserung ihrer Berhältniffe eurchzusetzen, während die Parteileitung Alle aus den ZukunskSstaat vertröstet; über diese Skrupeln würden sich die politischen Leiter noch hiiiwegsetzen. AuS rein materiellen Grünten entspringt der Groll. Wer sür dir Gewerkichafisdewegung fick iitlerelsirt, der hat weniger .Munition" für die politische Bewegung übng, und eie Pailrilrilung gebraucht dieselbe recht, recht sehr. Denn c» ist letzt eine ganze Schaar, die aus der Partelkrrpp« sich nährt. Das haben die Gewerkschaften erkanat. Q Verlin, lO. November. Tic beiden freisinnigen Richtungen ziehen zuiammcn in einer .Siärke" von zwanzigAbgeorbiielen in das Abgeordnetenhaus ein. Da von eulsallen achizchu aus die großen Städte Berlin, Breslau, Danzig, Stettin, Wiesbaden, Posen, die beiden ankern sind tSomproiiiißiuancatc in der Provinz Polen, worunter ein- sogar durch Auslieferung eine» deutschen Mandat» an die Polen erlauft wurde. In kleineren Städten und aus dem platten Lande ist den Freisinnig« nicht ein einzige» Mandat zngrsallen. Die Wahlkreise, die sie behauptet haben, fallen bei dem allgemeinen gleichen Sliniiiircchk in der Mehrzahl den Socialbemotralen zu. werden also nur durch .das elendeste aller Wahlrechte" gehalten. Da« Wahiversahreu, welche» dem Freisinn wieder auf die Beine Hilst, muß überhaupt erst erfunden werden. Tai ist die Vertretung einer allmälig zu einer politischen Earicalur berabgesiiulei,« Richtung, dir stih für die einzige berechtigte Vertreterin de- deutschen Liberalismus auSzugeben liebt! Wir finden denn auch jeyl, angesichts diese, sich stet- bei Reichs- wie bei Laartagswahlea eine-rruvrn Mißeijolgr, manch verständiges Wort der Prülung und Seldsitrilik in gemäßigteren und besonneneren l»r>sinn>gca Blättern. Da« „Berliner Tagebl." schreibt: „Jo Wahrheit erweis« dir Wahlen die Tdasiache, baß die wohl habender« Elasten, die weilen Schichten der gebildet« Mittel stänke aichl mehr in dem Mage wie früher zum Freisinn halten Jo diesen Kreisen ,st viel Terrain verloren worden. Einzeln« Orte stellen zwar auch heule noch ihre besten und geistig hervorragendsten Männer ,n die Reihen de» Freisinns aber kie Meuljaht in ,«« Schichten, aus denen einst die Macht de« Liberal,»mu« beruhte, ist nationallibrral oder con servaliv geworden ober hat sich vom polnisch« Lebe» über haupt zurückgezogen. In der Tdat, der sreisinoiar Gedanke bat an w«,b«nver Kraft verlcren, «aS sre,sinoige Programm packt nicht mehr, r, de rrrscht die Geister nickt mehr w,e ehedem". Ganz ähnlich äußern sich andere Blatter. Wir wollen abwarten, ob d>r Summen, die nach Einkehr und Umkehr rufen, nach diesem Zusammenbruch der Partei endlich einmal wirksam sein werden. Nach den bisherig« Er- Wahrungen bat man allerdings berechtigten Grund zum * verlin, lO. November. Dir Hoffnungen, welch« man bezüglich einer Umgestaltung de» ReichSsruchengrsrtz- ntwurfS ualer Berücksichtigung der namentlich au» rztlicbrii, aber auch au» HaadetSkreisen geäußerten Be- l-enteu begkc, scheinen sich nicht erfüllen zu wolle». Die -Allg. Zla." berichtet nämlich: Die bessernde Hand, die in rer Zwischenzeit an den Entwurf gelegt wurde, ist offenbar viel zu schonend verfahren, und so stimmt der neue Gesetz entwurf fast wörtlich mit dem in der vorletzten Seistou de» Reichstags beratdcncn unk kritifirten Entwurf übrrei». Nur ein einziger Paragrapb de» ersten Entwurf» ist sortgefall«, und zwar derjenige, welcher bestimmte, daß. wenn der Aus bruch der Krankheit in einer Ortschaft sestgestellt ist, die Polizeibehörde dies unverzüglich öffentlich bekannt zu geben bade, und daß die Zadl der Erkrankungen und Todesfälle »i kurzen Zwischenräumen zu veröffentlichen sei. — Dir dem Entwnrs beigesügte Begründung bejaht die Brdürfniß- rage unter Hinweis aus die Erfahrungen, di« gegenüber ren Epidemien der letzten Jahre gemacht worden sr»ro, nnd betont, daß der Entwurf aus dem Ergebniß mn- assenter Beraihnngen dcS Reich- GesuntbcitSamtS unter Hinzuziehung der hervorragendsten Sachverständig« Deutsch lands beruhe. Dverlin. lO.November. (Telegramm.) Der,Reich»« angeigcr" schreibt: Se. Majestät trr Kailser hab»o aller- g-iärigst grrudt den nachbcnannlcn königlich filchststtze» Officlrren solgende Auszeichnungen zu verleih«: den Rotben Adlerorden l. Elassr dem General-Liruteaant, Staats- und Krieg-minister Edler von de-r Planitz; den Rotben Adlerorden lll. E lasse rem Obersten Hingst, Eoinmandeu» dcS 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 Kaffer Wilhelm, König von Preußen; den Stern zum königl. Kronenorben ll. Elassr dem Generalmajor von Treitschke, dicnsttbuentem General ü l» imt« Sr. Majestät dcS König»; den königl. Kronenorden ll. Elassr dem Generalarzt ll. Elaffe und EorpSarzt de» königl. sächsischen Xll. ArmeccorpS, Leibatrzl Sr. Majestät de« König«, Jacobv; den königl. Kronen «rkcn lll Elassr dem Ma>or und Flügeladjulanlen Sr. Msjesiäl de» König», vcn Erirarrn, de», Major ä >a suite be» Gardr-Reiter- RegimcnlS Freiherrn von Müller, pcrjK.ilichem Adjutant« Sr. kSnigs. Hebeik de» Prinzen Georg Ko» Sachsen; dem Major von Earlowitz, AbtbeilungS-Ebef im Krie-D- ministerium und dem Major ä ln »u>ts de» Garde Reiter» Regiments von dem Bnsschr-Streithorst. Adjutanl de» Krieg-minister-; sowie Len königl Kroneuordcn IV.Elasse dem Secrelair im KriogSuiinisteriui» Otto Zschrrp. V. verlin, lo.November. (Telegramm ) Der Pariser Figaro" batte die Nachricht gebracht, daß Kaiser Wilhelm dem König Humbrrl seine Absicht angetimdigk habe, im April de« nächsten JadreS den« italienische» Hose einen Besuch abzustatten. Wie die „Nalional-Zeiiunß" von zuverlässiger Seite erfährt, ist weder in Berlin, noch in Rom an wohlunterrichteter Stelle von solcher Atfficht etwa« bekannt. ^ verlin, lO. November. Der BniiteSratb bat beut« dem Handelsverträge und dem HairdelSprovisoriom mit Serbien, sowie dem mit Te»di«n getroffenen lieber» einkommen, betreffend den Muster- und Markenschutz, zu- g »st im ni t. -r> Verlin, 10. November. (Telegramm.) Die „Krrur- zeitung" schreibt: Durch verschiedene Blattergebt die Nach richt, daß der Kaiser eine Cab ine lS-Ordre gegen da» Hazarkspiel in der Armee erlaff« babe. Wir könne» der Nachricht nur vollen Glaube» beimeff«, da der Kaiser sich bekanntlich wiederholt au« da» Scharfftr gram da« Hazarkspiel in der Aruiec auögclaEen und seinen Willen kiindgegcben bat, diesem Spiele energisch rntgegenzntrrtrn. Eben!» ist anzunebmen, daß in Uebrrrinstimmung mit dm scharfen Verfügungen de- bochseliaen Kaiser» Wilhelm l. und de» jetzigen Kaiser- von allerhöchster S-elle di« gerianrtrn Mittel ergriffen werden, »m die Borkommnisse brr letzten Zeit gebührend ru ahnden. Da dir gaazr Angelegenheit aber eine durchaus interne der Armee ist (?), indem die Vorgänge in Hvnnover doch nur die inneren Kreise der OsficiercorpS berUhien und die Oefsent- lichkrit nickt- angrbc» (?), da lcirrerlei Vergehens?) zu verzeichnen sind, so ist eS wobl selbstverständlich (?), dah alle dagegen grtrossenen Maßregeln auch srcretrr Natur sind und innerhalb der Ureise bleiben, in denen die vielbesvrochenr» Vorloinmniffe stattgesunden baden. (Wenn keinerlei Vergehen zu verzeichnen sint^ wa« soll da geahndet werben? D. Red. d. „Leipz Tagebl.") -t- Berlin, lO. November. (Telegramm.) Wie ver lautet, sink in der gestrigen Siynng der Delegirten zu den ßeutsch-rnssischen 8«U»erhan»lu»grii mehrere wichtige, von deutscher Seite gestellte Forderungen zu- gestanden worden. Dadurch, daH die russischen Dele- girten niinmekr im Besitze auSreiAendcr Vollmachten zu sein scheinen und in zweiielbaste» F-allen keine Instructionen au» Petersburg mehr rinzubolen brauchen, kann der günstige Fortgang der Verhandlungen nur geordert werden. ^ verlin, 10. November. (Telegramm.) Die „Nordd. Allgeni. Zeitung" tttitl den von verschiedmrn Blättern der Reich»-Post untz Trlegraptzeu - Ver»s1t>m» gemacht« Vorwürfen enlgeaen, sie unterlasse die Ein führung de« Dirnstalter-Stu»cn-System«. »«U e» Uber 2 Million« kosten würbe, gerade da» Gegentheil sei der Fall! Die wegen Ei»tt>br»ng de- Dtenftalter Stufen-Systkm- angksiellien Ermitirlungrn hätten bekanntlich ergebe», daß dir Uaterbeamtrn t*r Post- und Telegraph«»- Verwaltung in ibren Aussichten ach eine Grlalt»vrrbefferung beträchtlich verschlechtert werden würden und daß der durch da« Dieiistalter-Dtusensystem sich ergebende Verlust an Ein kommen aus rund 2 Millionen zu vrSanschlagrn sei. Also nicht um 2 Millionen zu sparen, soirdrrn um 2 Millionen sür die Unterbeamken zu erhalten, würde der Emführnng de* System» widersprochen. — Gegenüber der Behauptung einzelner Blätter, r» werde von den VrrbanklunH« der Bvrsrn-Engurtrcommissi»« möglichst wenig veröffentlich! werden, ist jetzt auch dir „N. A.-Z." in der Lage, zu erklären, daß nicht nur der Bericht, sondern auch dir stenographisch aüksgraommmm Vernehmnngtz»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite