Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893112901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893112901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-29
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis W tz» hmipiexvedittlüi oder dev tm StibS- h»^t «vd de» Vorotteu »rrlcdtetea AuS» 2«s»»llen abzeholt: vitrt,l,ädriich^i4.üO. Kt zaelmaliaer täglicher Zunelluvg iu« K.ÜU. Durch dir Posl bezogen für Lrulichlaad und Oesterreich: vierleljadriich g.— Direct» täglich« Arruzbondieaduug i»s Ausland: monatlich ^l 7^0. Uevtorgeu-AuSgabe erscheint täglich'/«" Uhr, dt, Ubeud-Lutgüde Wochealag« ü Uhr. Ledattion unL Ln>k-itiou: 2«hanne»«afsr 8. tielrvedltion ist Wochentag« ununterbrochen geogaet ooa früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. /Malen: vi» Le««'« Kortt«. <«ifre» Hah»), llaiversttatSsrraß» l. L»«t» Lösch», DKarineusrr. I«. pari und KöukaSvlatz 7. 808. Nnzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeiie KO Pfg. Reklamen uoter dem Redactionsstrich (4 a» spalten) üO->j, vor den Familiraaachrtch»» l6g»jpallen) 10^- Gröbere Schriften laut anjernn Preis» verzeichuib. Tabellarischer und ZtssrrnsaH nach höherem Tarif. Shtra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen» Ausgabe, ohne Posibesördenutg ^l 60—, m»t Postbeiorderuag 7V.—. linnotsmeschlllb für Änztizea: Abead-Au-gabe: Vormittag« lv Uhr. ' Marge a-Busgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn» und Festtag« früh '/,S Uhr. Lei den Filialen und Anaahmestella» M ettt» Halde Etuad« früher. Anzeige» sind stet« au dt» Gr»«AM«» zu richte». Druck uud Verlag voa E. Pol« t» Leipzig. 87. Jahrgang. Lmv das Leipziger Tageblatt durch alle Postanftalten des deutschen Reiche? und Oesterreich-Ungarns zum Preise von o^^ungsspediteure, In Leipzig abonnirt man zum Preise von 1 05 mit Bringerlohn 2 ^ und nehmen Bestellungen entgegen fam ) Peterskirchhof S O^en, Colonialwaarenhandlung, "imr Sl'r°bc° Herr v. 4-u-I-e. ll°l°ni°lw°°rcnh<mdlwrg. die Hauptexpedition: Johannesgaffe 8, «,L.s»^t,e 1. die Filialen: Katharinenstratze 14. Königsplatz 7 und Umversitatsstraste 1. svvie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstrabe 35 Herr L. i). LIttel, Colonialwaarenhandlung, Beethovenstratze 1 Herr 'I'liottlI. Leier, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ecke Gocthestraße) Herr Herrn. Lletwke, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Ttraste(TIwmasiuSstraßen-Ecke) Herr vtto Lranr, Coloniaiwaarerchandlung, Löhrstrahe IS Herr Ltluruü lietrer, Colonialwaarenhandlung, Marfchnerstraße V Herr Laul tzelireiber, Drogcngeschäft, Nürnberger Ttratze 45 Herr Ll. L. ^.Ihreellt, Colonialwaarenhandlung, ^ - Zeitzer Ltrafre 35 Herr V. Lüster, Cigarrcuhandlung, Zschochcrsche Straße 7 a, Anger-Crottendorf Herr «vbert «reiner, Zweinaundorf» Strafe 18. m Plagwch -verr R. ^ , "Marschallstraße 1, Aonnewitz Frau Llsel.er. Hermannstraße 23, 1. Etage, - Reudnitz Herr ^ Michengeschäst, Leipziger Straße 6, (Sohlis Herr brltrsene. Mtttelstraye 5, ' Reinenlminer Straße 58 Lindenau Herr k. «utderlet, Cigarrcuhandlung, Markt 22, - Thonberg Herr L. „ Conradür. 55,' Neustadt Herr L. lieber, Eisenbahnstratze 1, in I NL.7Ldark Herr «. .il. >au,..il..n, Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.)- Amtliche Bekanntmachungen. Lckannlmachung. M gustinvnung der Herren Stadtverordneten haben wir btsidloßni. beim diesigen städtischen Krankenhaus» zu St. Jacob, bei tMuHivklglinsiatteu und bei dem Kronkkndause zu Leipzig-Plagwih bl Vervüegsähr vom l. Aanuar 1894 ab ia folgruder Weise INM»»»: für Hiesige auf 2 täglich, säe di« aus Kosten de« hiesigen Armenaintes und de« hiesigen Kolipianiie« Bervslegtea, sowie sür die aui ttoiren de« Verein« der Tueslderrichasten für KrantdeüekosikN.iLntschädlgung der Dienstboten dmlqten. bei Dteiislherrscbailen im Siadidezirte dienenden Personen, sinn sür die Mitglieder der Ortslrankencass« sür Leipzig und ÜNWkl^e für di» hiesigen Mitglieder ««derer, d«m Krankevver» ßchmzcheietze entsprechender Lraakencasien, welche I-er ihren Sitz otn nie Zwkigni»derlossuug oder eine ständige örtliche Zweigver» «U»rz«slell» haben, auf I SV täglich. dezege, von genanntem Zeitpaacte ad ia diesen Fällen Eintritts- zelo »ich! mehr zu erhebe». L« seit dem I. Juni d. I. geltende Berpslegsay V«U 8 killt« für Auswärtige bleibt unverändert bestehen. Leipzig, den 27. November 1893. Der Rath drr Stadt Leipzig vr. Tröndtiil. K. Nutz- und Lrennholz-Äutlion. Mmttag. den 4. rekelnder d. I., sollen von Vormittag« 9 Uhr m di, im Forstreviere Coiiuewttz, Abth. Sb, e, au'bereiteten lrrchsorstanq-höizer, a>«: ca 8V Fichten-Ltämme, 12—34 cm stark uud 10—13 m lang, » I Gichen-Ttamm, lb » » » 10 » » > 400 Flchtrii-Rüftdänme, » bi» Ftchten-Stangen. VN bi« VIII. Masse, - I Rmir Ftchten-Rollrn und » 37 Kichtrn-Abraiim-Lanadatisrn» »ater den im Termine au«däng»nden Bedingungen und der üblichen Äazadlung an Orl und Stelle meistbietend vertäust werden. Znlammentnnft: Bus dem DurchsorstungSschlage im Horst »a den Heiterwiesen und der Linie. Leipzig, am 23. November 1893. Le« Rath« Forftdrputation. Lekamitmachung. Sonnabrnd, den 2 December er., von Vormittag« 10 Uhr an soll im KesMaitszimmer de« Proviant-Amte« zu Leipzig, Pieitzen- burg. Tdurmbau«, 2 Stock, eine Partie Roggentleir und Kehrmrhl össeniiich an den Meistbietende» gegen sosonig» Baarzahlung ver» steigen werden. Lttpzi^ am 29. Nov 1893. >-»iglichr« Provtant-A«t. Äusschreibnng. Zum PfarrbaitSbau sür die Kirchengemeinde L^Plagtvitz sollen nachstehende Arbeiten im Wege de« össentiichen Angebot« ver» geben werden: I' «lasrrardeitrn, 2) Tischlrrardeitrn, 3) Schlosfrr- ordkitea, 4) Lsrnsetzerardeitkn, ü- Pjalcrardriten. Die B«. dingungen und Angeboisormulare liegen im Bureau de» Architekten Herrn R. Füssri, Haydnstraste 8, a„« und können daselbst gegen Entrichtung der Eopiolgebühren von je 1 » entnommen werden. Bezügliche Angebote sind verfiegett und mit der Ausschrilt: Angevoi sür Hrrftrüung «rr . . . Ardkiten versehen, bi« zum Sonnabend, den 2. December, Abead« 6 Uhr, st, uusrrer Expedition, Rathdou«. Erdgeschoß, einzureichen. Leipzig-Plagw:», den 80. November 1893. Der Kircheiivorstand dafeltft. Psarrer Schmidt. kepudlik Luatemala. <t'«»tr»I-4m«rtk».1 H». 4«». Hw Vir äov 8etr»o äer kintäberSU« «in« attuäigo kani» si-nt ruiteiieu, «iawit im Uan'iel >1ie ?rvi«s >ier VV'a»r«» tllr em« ltr>a«re Vsrioäe lsicbt calcu lrl »,e>i«v KLuueo, h«»tunw« iob Voerot kt». 4VV. Vom I. lavuor 1894 ab «irck Nie 4», e»nr« ladr 1894 luockueok »p>r^n» ü«r 2olI>» Iid,r,Iev 4er Kepubsth rou nsmrut stob«» Ki»kuder0li«n Lü*, iv <1oI4«r«etb «rdodeu. Su»t«w»1», 14. Oetoder 1893. Vor ?rRn14»»t 4er Itepodllk blori» k«»v» öaerio». Illtthetbeilt row LioonUat 4«r Lepudlib ron v,»4e»»l» l» Delpul». 41tri4 8o5k»»oa, Anschläge gegen das Leben des und -es Lan)lers. * Die Dermuthung, die wir im gestrigen Alrudblatte an die Meldungen über da« Attentat gegen den Reichskanzler Grafen Eaprivi knüpften, daß hier von einem ver späteten Racheacte nicht die Rede sein könne, hat sich nur allzurafch bestätigt. Denn nicht gegen den deutschen Reichs kanzler allein haben dir noch unbekannten Verbrecher ihren Anschlag gerichtet, sondern auch gegen da« ReichSober- haupt, gegen den Kaiser, an den am Sonntag von Orleans au« eine ganz gleiche Sendung wie an den Reich«kanzler eü- getroffen ist. Der Telegraph meldet darüber: Brrli«, 28. Novemter. Tine ganz gleiche Sen dung, wie sie dem Reichskanzler Grasen Eaprivi zugegangcn, ist, ebenfalls ans Orleans, mit einem Begleitschreiben desselben Wortlauts und Dalum«, am Sonntag unter der Adresse des Kaisers in Berlin ringelrofsen und an das geheime Eivil- cabinet abgegeben worden. Auch hier hat ein glücklicher Zufall rechtzeitig Argwohn erregt und die Wirkung der Höllenmaschine vereitelt. Der fluchwürdige Anschlag auf denKaiser enthüllt zugleich den wahren Zweck und Ebarakier de- Anschlags aus den Grafen Eaprivi, denn cS ist schlechterdings undenkbar, daß beide Attentate von anderer Seile, als von den internationalen Anarchisten au«gegangen sein könnten. Die französische Coionie in Berlin ist denn auch, wie unS ein Weitere- Telegramm auS der Reich-Hauptstadt meldet, der Ueber- zrugung, daß dir beiden Briefe und Packele, die unter den Adressen drS Kaisers und des Kanzlers in Berlin eingetrosscn sind, nicht von einem Einwohner der Stadt Orleans bcr- rllhren, da die socialen Beziehungen in Orleans nicht der artige seien, um anarchistische Attentate oder solche Verbrechen, wie sie hier vorliegen, auskommen zu lassen. Wahrscheinlich sei, daß Briefe und Packele in Orleans nur ausgegeden wurden, um den wirklichen UrsprungSorl zu verheimlichen. Hoffentlich gelingt eS bald, diesen Ursprungsort zu er mitteln, und hoffentlich giebt der Frevel, der sich sogar an bas Oberhaupt des Deutschen Reiches gewagt, den Anstoß zu jenen internationalen Maßregeln gegen die inter nationale Bcrbrccherbandc, die wir auch im gestrigen Abend- blalle nachdrücklich gefordert haben. Heute liegen uns über die Einzelheiten de- Anschlag- gegen den Grasen Eaprivi und über die nächsten Folgen desselben noch folgende Meldungen vor: Berlin, 28. November. (Telegr.) Zu dem versuchten Attentat auf den Reichskanzler Grasen v. Eaprivi wird noch berichtet: Der Begleitbrief war weitläufig ge schrieben, etwa >V, Seiten lang, und abressirt: Llouzisur, Aonsisur le üever»! äe LaprivI, gruml cluzocelier ck'.-VIIs- mngno, kierlla. AlS sein Adjutant, Major Ebmcycr, die explosive Wirkung de« Inhalt« de« Packet« sestgestellt batte, rief derselbe den im Palais stalionirten Schutzmann herbei, welcher den ReviervorstanV benachrichtigte. Dieser traf sofort rin und nahm da« verdächtige Packet mit, wclche« aus drr Wachr von rinrm Büchsrnmachrr geöffnet und wobei eine Höllenmaschine gefunden wurde, die fast ebenso zusammengesetzt war wie die, die im Sommer in Spandau explovirte. vrrli«. 28. November. (Telegramm.) Dir „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erfährt über dir Sendung drr Höllenmaschine au- Orleans an den Reichskanzler von zuverlässiger Seite, daß da« in fran zösischer Sprach» abgefaßtr Begleitschreiben in deutscher Urberscyung folgendermaßen lautet: „Orleans, den 23. No vember. Dem Herrn General von Eaprivi. Kanzler de» Deutschen Reiche«! Zch Hab« die Edrr, Ihnen, Herr Gearral, eine Probe von Radir«ck»ensamrn ganz üdrrraschrader Art zu übersenden, welcher, iw Monat December gesäet, im Monat Februar geerntet wird. Dieser Gattung schadet Kälte nicht. Empfangen Sie, Herr General, die Versicherung meiner vollkommenen Ergebenheit. Orleans, Rue du Pologne Nr. N. G. de Ebanteau. Berlin, 28. November. (Telegramm.) Der gegen den Reichskanzler Eaprivi geplante Mordversuch rust überall Empörung hervor. Wie durch Sachverständige sestgestellt wurde, ist die anfängliche Annahme, daß e- sick, nur um einen schlechten Scherz bandle, vollständig aus geschlossen. Tie Maschine würde vielmehr eine furcht- bare Explosion erzeugt haben, wenn die Absicht de- Einsender« gelungen wäre und beim Oesjnen de« Packeis die fingerlangen Nitro-Glycerinpatronen zum Explodiren gekommen wärm. Der ReichSkavz- r »r- theilte gestern am späten Nachmittage die (rrlaubniß zur Veröffentlichung de- Sachverhalte-. Eine schärfere Ueberwachung des Reickskanzler - Palais, wie sie in früheren Jahren üblich war» ist auch in Folge dieses Zwischenfalles noch nicht erfolgt. (Warum nicht? D Red.). AuS allen Thcilen de« Reich» geben den, Reichskanzler Beglückwünschungen zu. 2m diploma tischen EorpS und in parlamentarischen Kreisen Hai der Vorfall da« peinlichste Aussehen hcrvvrgerufen. Auch in der französischen Botschaft, welche bereit- gestern amtlich benachrichtigt war, ist man darüber sehr deprimirt. In Paris sind bereit« die erforderlichen Schritte bei drr Sicherheitspolizei zur Ermitte lung der Schuldigen eingeleitet worden, und es wird, wie in der Pariser Präscclur verlautet, ein hoher deutscher Polizeibeamter demnächst in dieser An gelegenheit daselbst ciutrefsen. Vor der Schlacht. * An einem der nächsten Tage soll der Iesuitenantrag de- EentrumS, der nackgerade zur parlamentarischen See schlange geworden ist, endlich zur Bcratbung kommen. So wünscdenSwertb cS ist, daß diese Angelegenheit nun einmal wirklich zur Erledigung gelangt, so unberechenbar ist der AuSaang der Verhandlungen. DaS Eenirum hat den verbaltnißmäßig günstigsten Augen blick abzuwarien gewußt. Da« schon seit dem Iabre 1890 durch da« Aufiauct'en und Nievertauchen de- Iesuitcn- antrage« in beständiger Aufregung gcbaliene evangelische Deutschland beginnt dcS Kampfruf« „Wider die Jesuiten" und der PeNtionSdewegung nachgerade überdrüssig zu werden. Man hat in weiten Kreisen nur Augen für die sociale, aber nicht sür die ultramontane Geiahr, und Manche glauben sogar in den Jesuiten Stützen von Tbron nnd Altar. „GesellschaftSretter" begrüßen zu können. Im Reichstag selbst finden die Jesuiten nicht blo« am Eentrum Vertbcikiger: die Socialdemokraten sind gegen da« Iesuitengesctz als gegen em Ausnahmegesetz, einzelne Antisemiten gönnten lieber ten ISraeltten da- Loos der Ausweisung als den Jesuiten, zu deren hobredncr sich sogar Lirbermann von Sonncnberg in unsrem Fut protestantischen Leipzig eigens berufen fühlte; manche greisinnige wünschen Frcibeit und Duldung auch sür dir Jesuiten, die doch die ausgesprochensten Gegner alle- Liberalismus und jeder Toleranz sind; »nter den Eonser- vatwru sogar sehen Einige in den Jesuiten ein staalS- erballendcS Element, schätzbare Bundesgenossen wider Libera lismus und RakicaliSmuS. ^l"ii sich dock die Zeiten ge- ^ -?EalS sprachen ,81 Abgeordnete sich fegen und d" Jesuiten au», beute ,ann die „Le.man.ä" nicht odne Grund versichern: „w.r rechnen aus eine Mebr- br't m der deutschen Volksvertretung-. Sollen die ^ *"n""^rn Männer, welche in den Hundert »auienden von Unterschritten zur Ic'sliile,«Petition ibre» Aus druck gesunden baden, unbeachtet bleiben? Erst kürzlich bat .wer der b.e Iesu.ien kenn,, Gras van HoenSdr^-b "-nd«l.,b.^nv^u".' .7'° ^ahrheitSsin,,. -bre Vat^r-' landSlwbr und Unter,bauen,reue da« vcrnichienbstc Urikei, grtproch.n — soll seine Warnung eine vergebliche sein? die erwählten Vertreter dcS deutschen gedenk sind. Auf rechtswidrige Weise haben sich die Jesuiten, wie am >Ü. Mai 1872 Or. Gneist in seiner meisterhaften Rede auStübrte. mit Hilfe der katholischen Abtheclung de« EultuSminisleriumS in Preußen eingeschlichen. „Sie sagten, wir brauchen kein CorporationSrechl, al« Eigrnthümer eine« Proseßbause« schreiben wir einen beliebigen Laien als Strohmann ein, dann sind wir kein Orden, nur eine Privatgesellschaft, die thun und lassen kann, wa» sie will. Eine Zulassung wurde nicht nachgesucht, um die Pflichten nicht erfüllen zu müssen, welche da« Gescv damit verknüpstr. Die Niederlassungen erfolgten unter planmäßiger Umgehung de« Gesetze», und das Recht, das so erschliche» worden war, wurde nachträglich vertbeidigt mit bei» Recht auf Knchensrcibeit, da« die Verfassung allen preußischen Bür gern verliehen habe." Auf die gewöhnliche Ausflucht, inan müsse die Jesuiten nur mit geistigen Waffe.-, be kämpfen, antwortet» schon 1872 der berühmte Lirch-erechl« lebrer vr Dove: „Dieser Rath kommt mir vor, al« wenn mir Jemand ein Hau« anstecken will und man mir dann sagt: rufe beileibe nicht die Polizei, dann wärest Du ein Vertreter de» PolizeistaateS!" Selbst der umsichtigsten Re aierung wäre e« nicht möglich, den aalglatten und im Dunklen schlcickienbeii Jesuitenorden gebührend zu überwachen. Mit der Zulassung der Jesuiten würde da- Deutsche Reich seinem erbittertsten und gesäbrlichsten Feinde die Tborr öffnen. Möchten darum Volksvertretung »nv Regierung sich der Wichtigkeit dieser Entscheidung völlig bewußt sein! Deutsches Reich. ü?. Berlin, 28. November. Bei der EtatSdebatte werben, wie herkömo lich, die verschiedenartigsten Dinge zur Sprache gebracht werten. Tic Presse bat im Allgemeinen keinen Anlaß, in dieser Richtung stimulircnd aus den Reichstag einzuwirken, da gewisse Parteien und Abgeordnete von dem Rechte, über Alles und noch einiges Andere zu reden, einen stärkeren Gebrauch zu machen pflegen, als der Erledigung der Geschäfte dienlich ist. Ein Gegenstand darf aber wohl in Erinnerung gebracht werden: die Zugehörigkeit des Herzog- von Sachsen-Eoburg-Gotha zum Ge Heimen Rath des Königreich- Großbritannien und Irland. Der Premierminister Gladstonr hat sich, wie mitaelbeilt, vor einigen Tagen abermals genöthiat acseben, im Unterbausc über diese sonderbaren Vrrhältniste incke zu sieben. Er mackste da- ZugcstäiiLniß, daß es sick, dabei um Fragen von großem Inlercste hantele, gab jedoch nur insofern Austlärung, als er miilhciltc, daß der Eid dcS Herzog- nicht in Frage komme, da Mitglieder der könig lichen Familie einen Eid beim Eintritt in den Geheimen Ratb überhaupt nicht leisten. Dadurch wird die Angelegenheit für Deutschland noch ernster. Der Herzog brauchte den Eid, die Interessen England« nach bestem Wissen und Gewissen zu wahren, nicht zu leisten, weil diese Verpflichtung al« eine durch seine Herkunft naturgemäß gegebene iu England angesehen wird. Eine Erörterung diese« nndaltbaren Ver hältnisse« in drr Vertretung de« deutschen Volkes scheint unerläßlich. Schon auS dem äußeren Grunde, weil da« englische Parlament ibm große Auf merksamkeit schenkt, obwohl der gegenwärtige Zustand de» englischen Interessen eigentlich gar nicht zuwider- laust. E,n nach der englischen Auffassung zu den englischen Unlerthanen zählender und z» der Wahrung englischer Inter essen verpstichteier Fürst ist in Deulschlanv zu einer höchsten Stellung gelangt. Da« ist ein Ereigniß, daß man in England jedenfalls mit größerer Gleichgiltigkeit sich vollziehen sebrn konnte, als in Deutschland. Es würde von drr ganzen Welt als nationaler Indiffe- renliSmu«. wenn nicht als Feigheit auSgelegt werde«, wenn im deutschen Reichstag nicht dieselbe patriotische Sorge Ausdruck sänke, die un englischen Unterbaust laut geworden ist. Dieselbe patriotische <Lvrge — denn an Leuten, die die Frage zu dem Zweck ansaffen, Ineonvrnienzcn de« monarchischen Prinrip« darzutdun, wird kein Mangel sein. Die national führende Partei wird sich darum durch die delicate Natur der Angelegenheit nicht abhalten lassen dürfen, sie zum Gegenstand einer Anfrage zu machen. * Berlin, 28. November. Unter den Vorlagen, die dem Reichstage in den letzten Tagen zugegangen sind, befindet sich eine, die wobl überall mit Befriedigung ausgenommen wird. Sie bezweckt die Gcwäkrung von Unterstützungen an Invaliden aus den Kriegen vor 1870 und an deren Hinterbliebene. Ost schon ist aus die ungleiche Behandlung der Invaliden auS dem deutsch»fran zösischen Kriege und der auS frübercn Kriegen bin- gewiesen worden. Jetzt soll nun endlich diese Ungerechtigkeit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite