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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891122801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891122801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-28
- Monat1891-12
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Abom»e«eirtspreiS I» der Hanptexpedition oder den im Stadt bezirk und den Bororlen errichteten Aut- pabestelleu abgehott: vierteljährlich.4l4üK), bei zweimaliger läqlicher Zusteliung ui« Haus büO. Durch die Post bezoyeu siir Deutschland »nd Oesterreich: vierieiiudrlich > 6.—. Direcle tägliche Sreujbandjenduug i»< Ausland: monatlich 9.—. Die Morgen-Ausgabe erscheint täglich '/,7 Uhr, di« Abeud-Aus^ade Wochentag« ö Uhr. NOaction und Lrvedition: AvhanneSgaffr 8. Di« Expedition ist ununterbrochen ge» »ft»«t o», früh S di« Abeud« 1 Uhr. Filiale«: vtt» Me»«'» Asrltm. tAlfre» Hahn), llniversitätSstraße 1. Loui« VSsche, «athurineustr. 1«, part. und Königsplatz 7. Dock «>d Verlag von L. Bolz in Leipzig. Morgen-Ausgabe LlMger und NaMdlatt Anzeiger. Legan für Politik, Localgeschichte, ßandels^ÄLMtsverM Jnsertionsprei- Morgea-Ausgab«: die ügespolteie« «eile SO >4, R e c i a m e n unter dem Redaction«- »rtch f4gesp«ttru> SO^, vor de» FEtUr»- a«-richten (ügeipaiten) 40 Abrad-Ausgabr: dir Kgecholtene Petit«eila Reciameu unter dem Redactwusstrtch s4gri»ol1e,> 1 ^1, Familienoochruhtea und Anzeigen verlorener Gegenstände >6geivalte») LO^ß. Gröbere Schriften laut unserem Preis- Verzeichnis, Tabellanscher und Ztgernfatz muh höherem Gxtr«-Beilagen (gesalzt), «or mit de« Morae». Ausgabe, obne Postdesörderuu» ^ 80.—, «tt Vostdejörderme, ^l 7K—- A»uahmeschl»ß für Jaserrtrr Abend-Au-gabe: Vormittag- 10 lltzv viorg« ».SuSgab«: Rachwiuag« 4 Utzv. Sonn, und Festtag« trüb 9 Uhr. kei de» Filialen und An na time stell«» j« «i» halb« Stund« früher. Inserat« sind stet« an dt« UzxAtIta» zu richten. ^-158. Montag de» 28. December 1891. 85. Jahrgang. ^ mn» das Abonnement baldgcfälligst erneuern. Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wolle m ° zweimaliges tägliches Zutragcn Der Abonnementsprees beträgt wie bisher pro Quartal 4 Mk. 50 Pf>, >»cl. Bringe» S Mk. 5« Pf., durch die Post bezogen « Mk. In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zcitungsspediteure, sowie die Hauptexpedition: Johannesgasse 8, . ^ die Filialen: Katharinenstratze 14, KSnigsplatz 7 und Unwcrstt w°rd°„- Ferner kann in nachfolgenden Ausgabestellen das Leipziger Tageblatt — zum Preise von 4 Mk. 50 Pfg. für das i. Colonialwaarcnhandlung. Eolonialwaarenhandluilg. Cvlonialwaarenhandlung. zum Preise Arndtstraste 35 Herr L. 0. Xlttvl, Colonialwaarenhandlung. Beethovenstraste 1 Herr Leter, Colonialwaarenhandlung. Brühl 80 (Ccke Goethcstraße) Herr Lorm. Av88ke, Colonialwaarenhandlung. Frankfurter Strafte 11 Herr Lr»8t Aros, Colonialwaarenhandlung. Manftavrer «rrin»"-» Colonialwaarenhandlung. Löhrstrahe 15 Herr LlluarÄ Leker. Colonialwaarenhandlung. Schützenstrafte 5 Herr ^ Marschnerftrafte 0 Herr Laul 8eI»ro1kor, Drogengeschäft. Westplatz Herr ü. v trt g " ^ Colonialwaarenhandlung. Nürnberger Strafte 45 Herr Ll. L. 4UireeIit, Colonialwaarenhandlung. ^orksttafte 3L (Ecke Berliner ivtraye- -s. * Zeitzer Strafte 35 Herr V. Lüster. Cigarrenhandlung. , 5 in Anger-Crottendorf Herr Lodert Orelner, Zweinaundorfer Straße 18. in Neustadt Herr Ader, »'e" . ' Trasse 7a. - Connewitz Frau Lieder, Hermannstraße 23. 1. Etage. - Plagwitz Herr N. OrN^mam».^ - WohliS Herr Vd. k*rltL8eke, Mittelstraße 5. - Reudnitz Herr ' Müdenaeschäst Leipziger Straße 6 - Lindenau Herr txl. L. Müller, Wettiner Straße 51. - - . Herr vernd. Weber, Mutzenge,cyasl. ^ip»tgcr ^trage v. in Thonberg Herr L. LLotsek, Reitzenhainer Straße 58. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachung. Der kn Haurgrtmbstiicke Körnerstraße Nr. 28 Hierselbst 2 Treppen doch wohnhaste Hrsenhändler Wiltzei« Heinrich Theodor RA>t>, geboren am 1b. April 1836 zu Langenbogen bei Halle a/S., bat sich am Morgen de« 1. d. M. au- seiner vorgedachten Be- bausung entfernt, ohne bislang wieder dahin zurückgekehrt zu sein. Die Angebörigen vermutden, das, demselben rin Unfall zugeslosten ist. Der Vermisste ist etwa 1,60 m grob, von unierseylcr Statur, bat gesundsarbiges Gesicht, schwarzes, theilweise graumelirtes Haar, boh« Stirn, dunkelbraune Augenbrauen, blaue Augen, unvollständige fsähae und kurzen, braunen, gleichfalls etwas graumelirten Bollbart, ist bei seinem Weggange mit grauem steifen Filzbut, grauwollenem Shawltuch, schwarz, unb qraugeipriebeltein laillrnrock »nd dergl. Hose, dunkelblauer Tuchweüe, rindslederuen Schastsliesel», sowie braunem Barchenthemd, gelblicher Unterziehjacke und grauwollenen Socken be- kleidet gewesen und hat autzerdein ein schwarzledernes Portemonnaie mit «lappvcrschlutz und ein Taschenmesser mit Mejsiugjchaien bei sich gefüdrt. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib des ManncS bitten wir ungesäumt zur Kennung unserer ilriminalabthrilung zu bringen. Leipzig, am 84. December 1891. La» Psstzriamt d«r Stadt Leip,t». VII. 5911. Bretschneider. A. Leipzig, 28. December. * Die Colonialabtheilung des Auswärtigen Amte» hat dem Justizministerium mitgetbeilt, daß für den colonialen Dienst da- Bcdürsniß nach Subaltcrnbeamten, welche mit den bei den Gerichten verkommenden Bureau- arbeiten, insbesondere mit dem Grundbuch» und Cassenwesen vertraut sind, sich geltend gemacht habe, und daß für eine Anstellung insbesondere solche Personen in Betracht kommen würden, welche die GerichtSschrriberprüfung bereit- abgelegt haben »nd einige Jahre praktisch tbätig gewesen sind. BorauSsetzung für eine Uebcrnahmc solcher Personen in den Colonialdienst würde sein, daß die Betreffenden unverbeiratkct, »ach ärztlicher Bescheinigung völlig gesund und von kräftiger Constitution, insbesondere frei von Feblcrn der Herpbätigkeit und der AtbmungS- rrgane sind. Das Gcbalt wurde anfangs 6000 betragen; augerdcm würden AuSrüstungSyelder jn der Höhe von 1000 sowie für die Reise die rrglementSmäßigrn Fahr- kosten und Tagegelder gewährt werden Die Verpflichtung würde zunächst auf zwei Jabre einzugeben sein. Sofern die betreffenden Beamten im Colonialdienst sich be- wäbrcn, könnte später eine etatsmäßige Anstellung erfolgen. Entsprechend dem Wunsche des Auswärtigen Amtes ist Umfrage bei den in Betracht kommenden Beamten gehalten worden, um festzustcllen, welche von ihnen geeignet und geneigt sein würden, eine Anstellung in den Colonien zu übernebinen. Ueber das Ergebniß dieser Umfrage ist »i tabellarischer Form, unter genauer Angabe der persönlichen Berbällmsse und der dienstlichen Laufbahn des Beamten so wie unter gleichzeitiger Beifügung einer kurzen Cbarakteristik der Einzelnen, bei Einsendung der betreffenden Persoualactrn, rn berichten. Dem Vernehmen nach bat sich eine größere Anzahl von Bewerbern gemeldet, welche zum Tbeil durch die noch auf längere Heit hinaus geringe Au-sicht auf eine etatS- mäßigc Anstellung hierzu bewogen worden sind. * Der deutsche Fraoenverein batte sich in der Frage der Errichtung von Mädchengymnasien und Zulassung des weiblichen Geschlechtes zum UniversitätSstudium auch an die hessische Regierung gewandt und um Förderung seiner Bestrebungen ersucht. Die Regierung bat daraus geantwortet, daß diese Frage doch wohl von einem Staate von den Ver hältnissen deS GroßhcrzogtbumS für sich allein nicht werke gelöst werden können; jedenfalls sei die Regierung zur Zeit nicht in de« Lage, sich für Genehmigung de« gestellten Ersuchens au-zusprechen. , * Au« Eisenach. 26. December, schreibt unser Si-Corre» spondent; Surz vor dem WeihnachtSseste batte der Reichs- lagSadgeordnetr und frühere Schubmachrrmrister, jetziger Kaufmann W Bock au» Gotha die hiesigen Socialkemokratra xch z»r Abhaltung «iner Volksversammlung veranlaßt» m welcher Ersterrr einen Vortrag über „die Parteien und die Presse" hielt, wobei natürlich die nichtsocialistischcn Parteien und deren Presse schlecht wcgkamen. Zum Schlüsse sprach der Genannte über die jetzige Buchdruckrrbewcgung und empfahl — und die« war ja wohl der Zweck des Vortrag- — die Gründung eine« socialdemokratifchen Blatte« für Eisenach und Umgegend. Wie wir vernehmen, soll dasselbe bereit» vom l. Januar an wöchentlich dreimal erscheinen. Da aber ein solche«, selbst mit Unterstützung aus Parteimitteln, hier zu existiren nicht i», Stand- ist, so wird jedenfalls nur ein Ableger de« Bock'schcn Organs „Gothaer VoltSblatt" mit verändertem Titel auf der Bildstäche erscheinen. — Ain N. Januar hält der Thüringer Antisrmiten-Bund hier im Hotel Wartburgbof eine Generalversammlung ab, in welcher besonders über Organisation und Agitation beralhen und beschlossen werden soll. * Or. Franz Mehring, der vormalige Chefredakteur der Berliner „VolkSzeitung", ist nunmehr offen unter di« Socialdemokratcn gegangen. Soeben hat derselbe im Verlag von Wörlcin L Cie. in Nürnberg eine soci as- demokratische Gegenschrift zu Eugen Richter'« „Zu kunftsbilder- unter dem Titel: „Herrn Eugen Richter - Bilder aus der Gegenwart" erscheinen lassen. In der Brust de- vielgewandten würdigen vr. Mehring scheinen eine ganze Menge Seelen zu wohnen; in den 7v«r Jahren schrieb er bekanntlich ein begeistertes Buch gegen die Social demokratie und war Mitarbeiter conservanver Zeitungen, alSvann avancirle er zum Cbesredactcur der demokratischen „Volkszeitung", welche Stellung er bekanntlich infolge de« Paul Lindau-ScandalS verlassen mußte, und jetzt ist er also auf seinem „Zuge nach links" glücklich mitten unter den Socialdemokraten angelangt. — Auf Eugen Richter- genannte Brochure ist übrigen« dieser Tage auch in Leipzig, Verlag von E. Tbiele, eine socialdemokratische Ant wort unter dem Titel: „Eugen Richter « socialdemokratische Zerrbilder" von B. August (offenbar ein Pseudonym) beranSgekommen, ans welche wir vielleicht wegen ihrer charak teristischen „Enthüllungen" über den socialdemokratischen ,„ZukunstSstaat" gelegentlich näher zurückkominen. . * Die „Wiener Zeitung" veröffentlichte gestern die nachstehenden Alserhöchsten Handschreiben, durch welche die Ernennung de« Grasen Küenburg zum Minister erfolgte: „Lieber Gras Taassel Aus Ihren Antrag ernenne Ich den Landesgerichtsroth I»r. Vaudolf Grasen Küenburg zu Meinem Minister. — Wien, 83. December 1691. (Bez.) Franz Joses m. p. lgez.l Taafsc w. p. Lieber Gras Küenburg! Ich ernenne Sie zu Meinem Minister. — Wien, 23. December 1891. (gez.) Franz Joses m. v. (gez.) Taaffe m. p." Alle Blätter, auch die klerikalen, begrüßen diese Ernennung in wohlwollendem Sinne und erwarten, daß sich eine Festigung der inncrpolitischen Verhältnisse Oesterreichs daraus ent wickeln werde. Die altczcchischen Organe aber nehmen Ver anlassung, sich wieder mehr der Regierung zu nähern, da ein wcitereSNachgrben gegen den Ansturm der Jungczechcn zu einem vollen Siege der Deutschen, besonder« in Böhmen, führen müsse. Nickt uninteressant für die Vorgeschichte der Ernennung de- Grasen Küenburg ist eine Mittbeilung de» häufig von Baron Prazak inspirirten mährischen CzeckenblatleS. Danach wären c« die mährische» Czechen gewesen, welche milder Erklärung, die Be rufung eine« deutschen Abgeordneten au- Böhmen oder Mähren würde c- ihnen unmöglich machen, weiterhin in der bis herigen Mehrheit zu bleiben, die Ernennung eine- anderen Mitgliedes der Linken zum Minister ohne Portefeuille ver hindert habe«. Charakteristisch für dir zu erwartende AmtS- lbäligkeit Küenburg'S ist, wa- er zu einer vom Linzer Bürger meister geführten Glückwunsch-Deputation sagte, er werde immer streng zur deutschliberalen Partei halten und die bisher bochzebaltenen Prinripien auch als Minister mannhaft ver treten Dem Kaiser wird Süeudurg heute Montag den Eid leisten. - Schritt für Schritt werden in Ungarn alle Männer, die noch deutsche Gesinnung haben und ihrer Ueberzeugung Au-druck verleiben, au- den Aemtern verdrängt Am längsten bat der Secrelair der Pefier Handelskammer, Edmund Stein acker, rin echt deutscher Mann, sich in seinem Amte behauptet. Länger al« eia Jahrzehnt vertrat er einen sächsischen Wahl kreis i» Gi-b«»bür>«n i« Reichstage u»d kämpft« «il «ll«r Kraft gegen die schwunghaft betriebene M-gyarisirung. Als man ihm d-S Lebe» allzu schwer machte, >-S"-r ft'u Mand. nieder und widmete sich ausjchlicßlich seinem Amte. Odwob er politisch fick nicht mebr brmerkl.ch magyarischen Wortführer doch nicht eher, al« bi« die Pester Handelskammer den Entschluß geschl batte, den S«retair E. Sleinackerzu pcnsionirru. Ausdrücklichwurde vondem Präsidenten Wahrmann betont, dag keine Gründe dienstlicher Natur vorläge», welche das Scheiden SteinackerS von seiner Stellung motiviren würden; es müsse ihm im Gegcntbeit da« Zeugniß ausgestellt werde», daß er seinen amtlichen Obliegen heiten immer mit Fleiß, Eiser und Sachkenntniß entsprochen habe. Man müsse aber der Presse, die sich gegen «tcinacker gewendet bade, Rechnung tragen. So ist der letzte beulsch gesinnte Mann, der in Pest ein öffentliche- Amt bekleidete, aus seiner Stellung hinauSgedrängt worden. Bald werden in ganz Ungarn nur noch Magyaren oder deutsche und slowakische Renegaten in öffentlichen Stellungen an- zutreffcn sein. ^ * Beim südslawischen Klerus muffen bedenkliche Zustände platzgegriffen baben; die Bischöfe der Diöcesen an der Adria haben schon früher einmal gemeinsam unternommen, ihren Klerus zur Pflicht ru verhalten.' I» »euerer Zeit smeint jedoch die Propaganda für die slawische Liturgie wieder stark um sich gegriffen zu haben, kenn Bischof Flapp von Parcnzv- Pola hat vor Kurzem an seinen Kleru« eine scharfe Abmah nung wider politisch-nationale Umtriebe und Verbreitung hetzerisch nationaler Zeitschriften gerichtet und den Ungehor samen mit kirchlichen Strafen gedroht. Im Sprengel des Bischofs von Parcnzo-Pola haben auch die letzten Wahle» ein« hochgradige KampfeSerhitzung gezeigt, die besonders auf da« Eingreifen der slawischen Geistlichkeit zurückgesüdrl wurde. Ob durch die bischöfliche Ermahnung ein großer Erfolg erzielt werden wird, muß erst abgewarlet werden. * Den „Nowosti" zufolge wird der in PetcrSbura und bei dem Deutschen Reiche beglaubigte chinesische Gesandte Hsü-Ching-Cheng den Winter über in Petersburg bleiben, um einige Fragen, betreffend die russtsch-chinesischen Handelsbeziehungen, zur Erledigung zu dringen. * Ueber Er Nennungen in Finnland schreibt die „Köl nische Zeitung": In letzter Zeit hoben verschiedene Ernennungen innerhalb der höheren Verwaltung Finnlands stattgesunden, welch« die veiorgniß rechtfertigen, daß der Generalgouverneur Graf Heiden, der dem Kaiser die ErnennungSvorichlSge macht, die Verwaltung in plan- mäßiger Weile zu de«organisiren strebe. In dem Senator Tuben ist «in ungebildeter, unfähiger Beamter, ein doppelzüngiger russischer Günstling zum Lonseilprässdenten ernannt worden. Jn ähnlicher Weise hat man mehrere andere Aemicr mit unbesähigten Männern unselbstständigen Ldarakter» ober mit Lificieren, die in Nnßland gedient haben und an wortlose- Gehorchen gewöhnt sind, besetzt. Wie «ras Heiden in Finnlands Hauptstadt Hclsingsors so veriohrt in Petersburg der Minis,erstaatssecretasr General von Dach», der dem Kaiser die finnischen Angelegenheiten vorzuiragen hat Tos Lomits sinnlicher Senatoren, da- ihm berathend und überwachend zur Seite stand, ist »ingezogen worden. Zu seinem Gehilfen hat er etnen alten, gutmüthigen General aemacht, der sich vor Allem als des Kaller« Soldat fühlt; und die kderbeanilen der Kanzlei für die Angelegenheiten Finnland- sind Männer, di, wedn geneigt, noch im «tande sind, die Thätigkeit de« Ministers,aatsseeretairs im Interesse Finnland« zu fördern ober vorschrift-mäßig zu überwachen. Bedenkt man ferner, daß M» einigen Monaten an den Kanzleien des «eneraigauverneur- und de- Minis,.rstaat-ieeretalr- da« Russische '"chte, ein. daß von diesen Heidin höchsten Beamten nicht« zum Heile Finnland« zu envart.n ist seinem Vaterland« »«borener Finne unverantwortlich an Mari«. * Der durch A. T-O. vom 21. December zum Lbek b»« l-ntreodmiral^von Pawel«! T I- „^" ^di-m-nen stellvertretender Inipecteur der II Inspektion und galt schon seit dieser ni« »r zuvor einig. Jahr« hindurch d» ... L > '"l. ""«bdem Kreuzergeschwader von Yokohama über San FrciiiScisco »ach Val- paraiso, 'woselbst er gerade zur rechten Zeit anka»,, um einerscils den dortigen Deutschen den dringend nölbigen Schutz zu gewähren und ondererseit«, um den Wirren des Bürgerkrieges ein schnelles Ende zu bereiten. Die höchst« Entscheidung wurde in sein« Hand gelegt. Di« ihm zufallende schwierige Ausgabe löste Eontre* abmiml Vaioi« zu größter Zufriedenheit der kliegführer"«'. Pur ' und — wa« gewiß viel heißen will — auch der Engländer, die noch heule voll de- Lobe« sind über den deutsche» Admiral. Seinem Nachfolger, Lontreadmiral von PawelSz, dürfte vielleicht in Ehina, dem al-baldigen Ziel de« Kreuzcrgeschwaders, eine nicht minder schwierige Rolle zusallen. Man wird sich jedoch überzeugt halten dürfen, daß auch dieser verhLItmsimähig noch junge Admiral seine Mission in allseitig bÄnedigender Weise löst. Friedrich von PawelSz gehört der Marine seit 1860 a», wurde >865 zum Unteriieulenant, 1868 zum Lieutenant z. S. und 1872 zum Eapuatn-Lieutenant befördert. Als solcher nahm er 1674 Thrii an der UebungSsahrt der Fregatte „Niobe" »ach Island, besehiigte 1876 das im Miitelineer-Geichwader sich bessiidende Damps-Kanoiieiiboot „Komet" und stieg in der Heimath 1878 zum Corvettencapitain auf. In dieser Charge war v. PawelSz eine Zeit lang Directionsofficier und Lehrer an der Marine- akademie zu Kiel, commandirte 1883 das auf der ost- airtkanischen Station untergebrachte Kanonenboot „Albatroß", wurde aus heimischem Boden Commaiideur der 2. Matrosev- diviuon und verblieb in dieser Stellung bis z» seiner im Februar 1885 ihn, bekannt gegebenen Ernennung zum Cupilain z. S. Im Herbst >888 übernahm v. PawelSz den Beseht über die ttrenzcr- sregatte „Prinz Adalbert" — im Verbände deS Schulgeschwaders. Nachdem er später zum Oberwersidtreeior der Wilbelmshaveuer Werft ernannt worden war, folgte am 22. März 1899 seine Beförderung zum Eontreadmiral. Während die kaiserliche Werst ihm uiitersteUr war, entstanden auf derselben der Transpvrtdampser „Pelikan" — ein gänzlich »euer Type — und der große Panzer „Kurfürst Friedrich Wilhelm." I. L. Limburger * Leipzig, 27. December. Jn unserem volkswirtbschaft- lichen Tbeile haben wir mehrfach Notizen gebracht über die schändlichen Verleumdungen, denen die alte hiesige Firma I. B. Limburger zuu. und die Faunlie diese- Namens durch einen lügeubaslen Zeitungsartikel ausgeseyt worden sind. Wenn wir beute diesen Vorgang auch an dieser Stelle einer Besprechung unterwerfen, so geschieht das, weil wir es für die Ausgabe der anständigen Presse Hallen, dem unver dient Angegriffenen bcizusteben. Die Ehre eine- unserer größten, ältesten und angesehensten Handlung-Häuser ist auf da- Frivolste angegriffen worden, das Andenken eine« unserer besten, um unsere Stadt viel seilig verdienten Mitbürger noch im Grabe beschimpft worden! Ist eS aber schon bedauerlich genug, daß cS Leute giebt, die solche Elaborate zu Papier bringen, so berührt cs uns ganz besonders schmerzlich, daß eine Zeitung vom Range der „Vossischen" sich yerbcilassen konnte, solches Zeug ungeprüft abrudruckcn und dadurch einen Scandal ersten Ranges herbeizusührenk Es wäre für die „Vossische Zeitung" außerordentlich leicht gewesen, die Wahrheit zu ergründen. Eine kurze Anfrage bei einer hiesigen Baut hätle genügt, um zu constatiren, daß die Firma Limburger niemals accordirt Hai, noch sich in Verlegenheit befand oder befindet, vielmehr über ausreichende, sich auf Millionen beziffernde Mittel zum Weiterbetricbe ihrer Geschäfte ver fügt. Eine Frage auf dem Handelsgericht hätte Aufschluß gegeben über die jetzigen Inhaber der Firma und ihre Commanditisten. Man hätte dann erfahren, daß der als einziger Inhaber genannte Schwiegersohn de« verstorbenen Herrn Consul Limburger der Firma niemals angehört hat und daß Herr Julius Limburger seit October au« der Firma auS- gelchiedcn ist. Die Leipziger LebenSversickcrungS-Anstalt würde auf Befragen bestätigt haben, daß Herr Consul Limburger eine« natürlichen TodcS gestorben ist, daß sie da« Zeugniß de« behandelnden Arzte«, welcher gleichzeitig Vertrauensarzt der Gesellschaft ist, niemals angezweiselt und die Versiche rungssumme wenige Tage nach dem Tode de« Herrn Consul auSbczahlt hat! Hätte sich die „Vvsstschc Zeitung" ferner an eine am hiesigen Platze und in den betreffenden Kreisen bekannte Persönlichkeit gewendet, sie würde erfahren haben, daß sich die „prachtvollen Schlösser" reduciren aus debaglich eingerichtete Landhäuser, welche der Verstorbene für sich und seine Kinder errichtet batte, und daß der angeblich „fürstlich ^führte Haushalt" sich in einer Stadtwohnung zweiter «tag» abspielt« »nd »i«»al« di« Grenzen überschritt,
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