Ellicblatt. Amtsblatt für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Riesa und Strehla » l .ri- ^ >l,i i M 11». Dienstag, -en 8. Marz Erlaß an die sämmtlichen Rittergüter, Stadt« und Landgemeinden i« Bezirke der Kihnitzlichen Amtshaupt« Mannschaft zu Grimma. Die Rittergüter, Stadt« und Landgemeinde» im Bezirke der Unterzeichneten AmtShouptmannsKkst werden, wie jchon im vorigen Jahre geschehen, nach nuniürbr'eingetretrnrr zum Wegebau geeigniier ' Witterung hitrmit aufgefordert, ungesäumt und ohne deshalb besondere Weisung abzuwarten, aus eilten guten fortkömmlichen Zustand sättimtlicher CommunicatjonSwege innerhalb ihret Flure» Bedacht zu nih- men, zu dem Ende insbesondere die Wässer abzuleiten, Gleise und Vertiefungen einzuebnen und aus» zuiüllen, die Fahrbahn mit der nöthigc» Quantität Steinknack oder Aicßmatcrial zu überfahren, und den Weisungen, welche den Gemeinde» von de» deshalb mit Instruction versehenen Amrsstraßtn« meistern werden rrtheilt werden, gehörig nachzukommen, außerdem aber sich zu gewärtigen, daß die erforderliche Instandsetzung auf Kosten der Wegebaupflichligen bewirkt oder bic Einlegung inilitänscher Exccution bewirkt Äerden wird. ' ' ^ ^ ' Nur in de» Fälle» wo umfänglichere Herstellungen sich Nötbig machen, behalte ich mir befonvtre Anordnungen vor. ^ ^ ' '' ^ / ^ -i Königliche AmtShaüptmannschaft ju Grstnma, den 28,Februar 185S, Curl von Riesa, -eir 5. Marz. Wir wollen ganz aufrichtig gestehen« daß wir beim Beginn der gegenwärtigen politischen Verwik« gelungen "die Frage, welche "man so oft auswerfen Hörte: ,,WaS wird Preußen thun, wen» es zu ei« ncm Kriege zwischen Frankreich und Oesterreich kommen sollte?" für eine ganz müsfige hielten, da wir nicht glauben mochten, daß die Gedanken heS preußischen Cabuieis und die HerzenSschläge des deutschen Volkes jemals nach verschiedene» Nicht« Ungen hin auseinander gehen könnten. Der Er« folg Hat , gelehrt, daß wir unS irrten; sowie in Preuße» jetzt überhaupt Manches geschieht, woraus eine verderbliche Sunt aufgehcn muß, so ist auch die auswärtige Politik Preußens eine solche ge« worden, welche po» dem deutschen Sinn nicht mehr jverstanden wird. sPir habe» dieselbe in der.jn Nr. 9 d. Bl. enthaltznen Petrachtung stüchtig skiz« zirt und dabei d'sr..vöp, Minister v. Schleinitz er« lassene» Eirculariiote chöui 12- Februar gedacht, welche seit dem dürchchje „Köln. Ztg." t» dje Oes« sentlichkeit gelangt ist, und wollen deshalb heute unseren Lesern E-nigeS aus derselben uüttheile». Die preußische Negierung erblickt weder in den Er« cigniffen in Serbien noch in hen Doitaüfursten« thümerst Schwierigkeiten, welche .sich nicht auf bjim gewöhnlichen Wege diplomatischer Verhandlungen würden lösen lassen, und nach ihrer Meinung bie« tet auch die Frage,.nb die päpstlichen Besitzungen noch länger des Schutzes fremder Besatzungen ge« gen innere Bewegungen bedürfen, oder ob die Ge« fahren dieser letzteren sich »ich: stcö» vr durch Än ' nähme eines anderen Verwalluiigsu/teins würhen beseitigen lassen, in Wn'em.Fall« einen Ebä.rMer dar, welcher zu der Annahme berechtigen kyiMe, eS werde durch.sie dH: xurnpäische Friede^ crtisllich gefährdet. Nach der Ansicht der Negierung Md dhe Schwierigkeiten der gegenwärtige» Läge viel mehr j» de» Stimrüustgen .zu suchen, welchf'Lm Verlauf der letzten Jschre sich jfvischfn eilizesssen Eabiiiettcn, vor Allem zwifchcn deM Wiener ubd Pariser Hofe, erzeugt und »ämentlich in der M« ' len Woche (uehmlich in der letzten Woche vor dem 12, Februar) sich zu .einer bedenklichen Höhe ge steigert haben. Ohne min dseser ernsten Lage ge genüber einen Augenblick Ger bfe von ihrer Skl- lvng ihn auferlegHch .Pflichte» im Zweifel gewHn zu sein, durchbrnngen von dem Wunsche, den E- träge» ihre Kraft, dem ideMegden seine Geltung und damit Mropa den Frieden zu erhalten, hat die Rrgiernng sich bemüht, in Hj«n sowohl als in Paris auf die unabsehbaren Sjcjähren eines Eon« flicteS hinzümeM, «ich nach beiden Seiten hin im Sinne des Friedens und der Mäßigung die eindringlichsten Vorstellungen erhoben. Sic M sich aber auch nicht über hie Bedingungen getäuscht^ an welche die Aussicht auf den Erfolg ihrer Be mühungen geknüpft war, und bewährte sich deshalb die Freiheit ihrer Stellung nach Heiden Seiten HM, um auf jede mit vollem Gericht einwirkcn zst M« neu. Die Regierung wird sich niemals der kor von de» BuübeS.GlUndgcsetzeü auferlkgten Pflich ten als Bünvesstäat enttithen, pejmägzWr wM» -