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Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend : 10.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666403997-185401102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666403997-18540110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666403997-18540110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend
- Jahr1854
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Glbeblatl Riesa, trehla und deren Umgegend. Dienstag, den 10. Januar 1884. ___—. Die Lage der Dinge im Oriente ist für den Augenblick eine nicht sehr erfreuliche, und eine trübe Stimmung hat daher hei allen Denjenigen platzgegriffen, welche sich näher mit der Entwickelung der östlichen KrifiS bekannt gemacht haben. In wiefern die Besorg nisse des diplomatischen Europas begründet sind oder nicht, möge sich aus einer einfachen Dar stellung des Ganges der diplomatischen Unterhand lungen in den letzten vier Wochen und der jetzigen chatsächlichen Verhältnisse von selbst ergeben. Man erinnert sich, daß die vier westlichen Mächte zu Ende Novembers v. I. sich zu einer neuen Lonferenz in Wien vereinigt hatten, deren Aufgabe dahin ging, ein Arrangement zu treffen, daß wenigstens eine vorläufige Einstellung der Feindseligkeiten zwischen den beiden kriegführenden Thcilen erzielt uud damit Spielraum zu Friedens unterhandlungen gewonnen werde. Das Resultat dieser Konferenz war der Notenentwurs vom 5. Decbr. v. I., der nach Konstantinopel entsendet wurde und tu welche« beide Mächte^, zunächst di« Pfortenregierung, aufgeforbert wurden, einen Waffenstillstand zu schließe» und beiderseitig einen an einem neutralen Orte abzuhaltenden Friedens- congreß durch Bevollmächtigte zu beschicken. Wie schon früher, so setzte man auch auf die- sen neuen Vermittlungsversuch die größten Hoff nungen, und dix österreichischen Blätter wurden, um den Muth der Börsen zu beleben, nicht müde, die günstigsten Nachrichten über den Stand der Sache zu verbreiten. Da kam, noch ehe dei Wiener Notenentwurf nach Konstantinopel gelangt war, die Katastrophe von Sinope dazwischen und gleichzeitig trafen auch die Nachrichten über die Niederlagen der Türken bei Achalzik, und bei Basch-Kadyk-Lar ein. Anfangs deutete man diese Vorfälle als den FricdenSvermittelungen günstig, indem man annahm, daß die wiederholten schwe ren Unglücksschläge den Muth des Pfortenmini- sterinms herabstimmen und Friedcnsverhandlungen geneigter machen würde. Hierin hat man sich in der Tbat auch nicht gelauscht, denn die Fricdenspartei gewann in Kon stantinopel wieder Boden und im Psortenministe« rium haben in di, sein Sinne auch einige Perso« nalverändernngeu staugekunden. Ja, man bat so- gar erfahren, daß der Sultan dem Wiener Noten entwurf in einer freilich wesentlich modisicirten Weise beigestimmt und der Divan das Pforten ministerium ermächtigt hat, auf dieser Bast» in Friedensunterhandlungen einzugehen. Auf dieser Seite stehen also die Sachen dem Frieden günstig, aber leider wird dadurch in der Situativ» nicht viel geändert, indem der Schwerpunkt der KrifiS gar nicht mehr in Konstantinopel, sondern in St. Petersburg, in London und in Paris zu suchen ist. Der Kanonendonner von Sinope und die da selbst von den Russen bewerkstelligte Zerstörung des besten Theil« der türkischen Flotte haben auf die Lage der Dinge einen äußerst bedeutsamen Einfluß geäußert. 'Die vereinigte englisch-franzö- fische Flotte war im Bosporus in der Voraus setzung ausgestellt, daß ihre Anwesenheit allein hinreichen werde, die russische Flotte von einer entscheidenden Thal auf dem schwarzen Meere abzuhalten. Rußland hat dieser Demonstranon Englands und Frankreichs gespottet und die ver einigten Flotten im Bosporus fangen selbst an, sich der th»«« Rolle zu schämen. In England und Frankreich spricht sich ferner die öffentliche Meinung strafend über die zweideutige und haltlose Politik aus, welche von den Kabi- neten zn London und Paris in der orientalischen KrifiS bis jetzt eiugehalten worden ist. Ja, noch mehr, die englischen und französischen Staats männer selbst können sich da« Unglück, wa- sie wider Willen angerichtet haben, nicht mehr ver hehlen, und sie müssen sich der Ueberzeugung hin geben, daß Kaiser Nikolaus nicht der Mann ist, dessen Pläne durch diplomatische Kunststücke und militärische Demonstrationen zum Scheitern ge bracht werden können, dessen unerschütterlicher Wille vielmehr im' Stande ist, die mit Vorbedacht gestellten Forderungen bis an die äußersten Gren zen der Möglichkeit aufrecht zu erhalten. - Hierzu kommen endlich noch die Verwickelungen in Asien. Wir haben schon früher angedeutet, daß der eigentliche Kern der türkisch-russischen Differenz die in Asten aufeinanderstoßenden In« teressen Englands und Rußlands sind. Der Ein marsch der Russen in das ans der östlichen Seite de« Aralseees gelegene Kharat Ehiwa und die Kriegserklärung des Schah'S von Persien an die Türkei heben gezeigt, daß Rußlands Machteinfluß rasch und unwiderstehlich nach den britische» Be»
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