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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990525025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899052502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899052502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-25
- Monat1899-05
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Capitän, „bei einem 'Glase alten Sherry oder so etwas. Ich lasse Dich sobald nicht los." Er faßte ihn bei der Hand und zog sie durch seinen Arm. „Potz Pramaputra! meiner Schwester Sohn, na! so gut wie ein leibliches Kind — mir seit Jahren ganz aus den Augen gekommen. Sie ist todt, die gute Elise, das er fuhr ich wohl—hat im Leben mit viel Sorgen zu kämpfen gehabt. Und Du — sah Dich zuletzt in London; es schien Dir ja so passabel zu gehen — na! und viel fragen wollt ich nicht. Wenn man selbst nur so gegen allerhand Wind lavirt . . ." Er führte den jungen Mann dem Giebelcnde des alten Schloß flügels zu, wo eine enge Steintreppe in die dicke Mauer hinein führte und sich dann eine eisenbeschlagene Thür nach einem kleinen, mit Ziegeln ausgelegten Flur öffnete, in welchem eine Knagge an der Wand zum Aushängen der Hüte und Ucberzieher einlud. Es hingen da schon allerhand Kleidungsstücke, während darunter auf dem Fußboden in nicht ganz kurzer Reihe Stiefel mit langen und kurzen Schäften, Gamaschen und Ueberschuhe standen. Vor die Thür nach der eigentlichen Wohnung waren ein paar alte Kornsäcke gelegt, sicher nicht zum Schmuck, sondern zu dem sehr nützlichen Zweck der Fußreinigung, dem auch ein Kratz eisen daneben diente. Das lang: und niedrige Zimmer, in das sie traten, hatte mit seinen getäfelten Wänden und hochangelegten kleinen Fenstern in der That etwas Kajütenartiges, und diesen Eindruck verstärkte noch das steife Ecksofa mit Lederbezug, der massive Tisch mit viereckiger Platte ohne Decke, ein in die Mauer eingelassener Wandschrank und eine Sammlung von see männischen Instrumenten an den Wänden. Seitwärts sah man in eine halbdunkle Koje, in der ein Bett, ein Kleiderschrank und ein Waschtisch standen. „Hier Hause ich nun seit mehreren Jahren, mein Kerlchen", sagte der Capitän. „Ich hätte mir was Anderes im Schloß aussuchen können, aber dies stille Winkclchen war mir nun gerade genehm. Ich bin da mein eigener Herr und Keinem im Wege." Er nahm aus dem Wandschrank eine Flasche und zwei Gläser, auch etwas hartes Backwerk zum Knuspern, eine gläserne Butterdose und einen Holzteller, auf dem Brod und Chesterkäse lagen. „Greif zu, Kerlchen", mahnte er, nachdem er Wein eingeschänkt hatte. „Wenn Du noch nicht gefrühstückt hast, wie ich annehme, wirst Du hungrig sein. Und nun erzähle.. „Erst Du, Onkel." „Meinetwegen denn, damit es ein für allemal abgethan ist. Ich habe das Unglück gehabt, dem Bremer Lloyd, für den ich fuhr, ein schönes Schiff zu verlieren. Die „Prinzeß von Olden burg" ist nicht weit außerhalb des Aermel-Canals mit Mann und MauS gesunken." „Ich erinnere mich, davon in französischen Zeitungen gelesen zu haben. Ich war damals in Paris. Aber ich wußte nicht, daß Du der Capitän —. Entweder war der Name gar nicht oder falsch genannt. Wenn ich nicht irre, ein Zusammenstoß . . ." „Mit einem tiefbeladenen Newcastler Kohlenschiff bei dichtem Nebel und hoher See. Es lief uns in voller Fahrt an, und der Stoß in die Seite der „Prinzeß von Oldenburg" war so furcht bar, daß sie sofort sank, bevor noch die Rettungsboote ausgesetzt werden konnten. Der Engländer fuhr erst weiter, kehrte aber um, als er sein Leck gestopft hatte, und fischte eine Anzahl Leichen vom Wasser auf. Ich war der Einzige, in dessen Körper sich noch ein Rest von Leben befand, da ich mich wohl am längsten schwimmend erhalten hatte. Leider brachte man mich wieder zu mir." „Leider?" „Mir wurde der übliche Proceß gemacht. Ich hatte das reinste Gewissen. Alle durch Vorschrift und Umstände gebotenen Vorsichtsmaßregeln waren getroffen, die Laternen brannten und das Nebelhorn wurde in den kleinsten Zcitpausen geblasen. Der Engländer aber hatte nichts gethan, sich bemerkbar zu machen, und ließ unsere Signale unbeachtet. Ich hatte keine Ahnung von seinem Ansturm in voller Fahrgeschwindigkeit, bis rechts seit wärts von der Capitänbrücke die dunkle Masse des Rumpfes aus dem Nebel auftauchte. Ich ließ sofort Volldampf geben, in der Hoffnung, noch glücklich voriibcrzukommcn, und das Steuer bei drehen, um wenigstens den Stoß zu mildern. Ehe aber meine Befehle noch ausgcführt werden konnten, saß uns der Vorder steven schon in den Rippen. Der englische Capitän und seine Mannschaft beschworen aber im Gegentheil, daß ihre Maschine nur mit halber Kraft gearbeitet habe, Laternen ausgehängt ge wesen seien und die Dampfpfeife fast ununterbrochen getönt hätte, während von uns her kein Lichtschein und kein Lärmsignal durch den Nebel gedrungen wäre, auch zu einem rechtzeitigen Aus weichen erkennbar nichts geschehen sei. Mir fehlten die Gegen zeugen, das wußten sie ja, und richteten danach ihre Aussagen so ein, daß sie von Verantwortlichkeit frei blieben. Meiner un eidlichen Bekundung konnte nur geringer Glaube beigemesicn werden. Das Secamt nahm an, daß ich meine Pflicht vernach lässigt, jedenfalls nicht die nöthige Aufmerksamkeit angewcndet hätte, und sprach mir mein Capitänspatent ab. Das Urtheil war unanfechtbar. Wie hätte ich die Schurken des Meineids überführen können?" Jungenheim reichte ihm die Hand. „Du Aermster, wie mußt Du gelitten haben", sagte er mitleidig. „Wer mich kennt, weiß, daß ich meine Schande nicht über lebt hätte, wenn ich mir auch nur das geringste Versehen hätte Schuld geben müssen. Schon der Gedanke, so viele Menschen leben aus dem Gewissen zu haben, würd: zu furchtbar gewesen sein, um auch nur die kürzeste Zeit ertragen werden zu können. Aber — so ernst ich mich auch prüfte, ich konnte mir keiner Schuld bewußt werden, und so blieb mein Gemüth ganz ruhig. Nur daß ich als Seemann nicht mehr thätig sein durfte, beschwerte mich; ich hatte nichts Anderes gelernt und war nicht mehr ganz jung. Ich mußte eine Beschäftigung haben, welche sie auch sei, und meldete mich bei meinem Vetter, dem Minister von Jtten- born, mit der Anfrage, ob er mich in irgend einem bescheidenen Amt anstcllen wolle. Ich verpfändete ihm mein Ehrenwort, daß ich ihm in Allem die lautere Wahrheit sage, und er glaubte mir. Er brauchte gerade einen vertrauenswürdigen Verwalter seiner Güter, und so schickte er mich hierher, wo mir auch in der länd lichen Einsamkeit am wohlsten war. „Es ist wieder die alte Erfahrung", sagte Jungenheim, „ein tüchtiger Mensch findet sich überall hinein. Aber furchtbar schwer denk ich mir's, das Gefühl der gänzlichen Machtlosigkeit dem Un recht gegenüber zu überwinden." Er schüttelte dem Oheim die Hand. „Es scheint Dir gelungen zu sein, und das beruhigt mich sehr." Der Capitän antwortete darauf nicht weiter, sondern trank mit einem raschen Sturz sein Glas aus und füllte es nochmals. Dann tippte er mit dem Hals der Flasche auf das des jungen Gastes, bis auch dieser es leerte und nachfüllen ließ. . „Und nun kommt die Reihe an Dich, mein Kerlchen", sagte er trocken. Der Doctor brauchte nicht lange Zeit, ihn über sich und den geheimen Nebenzweck dieser kleinen Reise zu informiren. „ES war kein Weltereigniß", scherzte er, „daß der Minister von Jtten- born kalt gestellt wurde, anscheinend nicht einmal ein richtiges Kleinstaatsereigniß, aber doch ein Familienereigniß, an dem ich einen gewissen Antheil zu nehmen berechtigt bin. Es hat natür lich auch für mich ein journalistisches Interesse, der etwas dunklen Sache auf den Grund zu kommen, und deshalb wollte ich mich einmal in schloß Horseln umsehen, was mir nun schon gewiß nicht leid thut, da ich Dich gefunden habe." „Du kommst mir gerade wie gerufen", versicherte der Capitän. „Unter uns: mit dem lieben Vetter wird's alle Tage schlimmer, und ich habe längst eingesehen, daß ich bei allem guten Willen nicht der Mann bin, ihn aus seiner Versunkenheit aufzurichten. Es ist ihm nämlich ungefähr so gegangen wie mir: er hat auch sein Schiff verloren und kann nicht einmal vor einem Gerichts hof seine Rechtfertigung versuchen, obgleich sic ihm wahrscheinlich besser gelingen würde wie mir. Das quält ihn nun unsagbar, Einschränkung gewährt wird, verdient ihren Namen doch nur sehr bedingt. Wie es in Wirklichkeit mit Lieser Oesfentlich- keit bestellt ist, darüber bat Fürst Bismarck in der Sitzung des Norddeutschen Reichstages vom 22. April 1860 Aufschluß gegeben. Seine damaligen Ausführungen in Er innerung zu bringen, ist um so rathsamer, als das erwähnte freisinnige Blatt seinerseits sich auf Len Fürsten Bismarck beruft. Die von diesem Blatte citirtcn Worte des Alt-RcicbS- kanzlcrs beziehen sich aber keineswegs auf diplomatische Verhandlungen, sondern haben lediglich die innere Staatsverwaltung im Auge. Es liegt aber auf der Hand, daß die Berathungen der Friedenskonferenz mit der inneren Staatsverwaltung nicht auf eine Stufe gestellt werden können, daß sie vielmehr gleichgestellt werden müssen den schwebenden Ber Han dlungen über Fragen der auswärtigen Politik. Zn Bezug aus letztere erklärte Bismarck iii der Sitzung LcS preußischen Abgeordnetenhauses vom 17. December 1868: „Ich muß eS im Princip ein für allemal — die AuSnahmesälle können nur sehr selten jein — ablehnen, über schwebende Verhand lungen mit auswärtigen Mächten, über bevorstehende Verhandlungen init auswärtigen Mächten öffentlich Auskunft zu geben." Als bald darauf der Abgeordnete Twesten im Nord deutschen Reichstage befürwortete, der Reichskanzler möge die mittheilbaren diplomatischen Actenstücke dem Reichstage regelmäßig vorlegen, wie das in England durch die Blaubücher geschehe, entgegnete Graf Bismarck (eS war am 22. April 1869) u. a. Folgendes: „Wenn manche andere Negierungen die Gewohnheit haben, eine gewisse Anzahl, gewöhnlich einen sehr geringen Thcil der Actenstücke, welche durch ihre Bureaux gehen, zu publiciren, so werden sie dazu meiner llcberzeugung nach wesentlich durch ein Paria- meuterisches Bedürfnis geleitet. . . Im Uebrigcn aber kann ich den deutschen Parlamenten.... nur Dank sagen, daß sie bisher eine ähnliche Leistung von ihren Negierungen nicht gesordcrt haben . . . Wir würden eine solche doppelte Buchführung, wie sie dazu er- Widerlich werden würde, kaum leisten können, ohne unsere Arbeits kräfte zu vermehren. Ich würde genöthigt sein, über den- selben Gegenstand zweierlei Depeschen zu schreiben, einmal solche, die wirklich in der Diplomatie ihre praktische Stellung haben sollen, und dann solche, die ich beabsichtige zu veröffentlichen, und es wäre das nicht blos eine ausnahmsweise Vorliebe von Heimlichkeiten auf meiner Seite, sondern es geschieht dies ohne Zweifel überall. Ich würde sogar noch weiter gehen müssen; ich würde manche Depesche für die Oeffentlichkeit zu schreiben haben, die ich sonst gar nicht geschrieben haben würde . . . Ich würde dies namentlich dann thun müssen, wenn ich mich durch Herstellung und parlamentarische Veröffentlichung amtlicher Acten- stllcke, sei es mit der Presse überhaupt, sei es mit anderen Regie- rungen, die diese Aufgabe für die ihrige halten, auf einen Wetteifer in agitatorischer Preßthätigkeit einlasscn wollte ... Eine üble Wirkung .., die bleibt, ist das Mißtrauen der übrigen Regierungen. Eine Regierung, die in der Veröffent- lichung im Mindesten zu weit geht, läuft Gefahr, daß keine Regie rung ihr mehr eine Mittheiluug macht, die sie nicht ebenso gut in ihrem Amtsblatts hätte sofort drucken können. Man wird deshalb solchen Negierungen gegenüber in einer Weise schweigsam, welche, weit entfernt, die guten Beziehungen zu beleben, die vorhandenen Keime des Vertrauens zu pflegen, sie vielmehr unwiderruflich erstickt... Ich bin, wie Sie aus dem Gesagten ersehen werden, kein Anhänger der Vlaubücher ... Ich wiederhole meine Ueberzcngung, daß sie angenommen sind hauptsächlich aus Bedürfnissen der inneren Politik und der Publiciitik. Aus Letzteren ihr zu folgen, lehne ich ab; ich halte das nicht für politisch zweckmäßig. Es nutzt die Stellung und die Krasr der Ueberzenguug einer Negierung ab." Was Fürst Bismarck hier über die Behandlung der aus wärtigen Politik sagt, gilt, man darf wohl behaupten in er höhtem Maße, für die Behandlung der die Frieteusconferenz beschäftigenden Fragen. Soll im Haag ein praktisches Er gebnis; erzielt werden, so müssen die Verhandlungen geheim bleiben. Denn schwerlich giebt eS auch nur einen einzigen Pnnct, über den nicht zwischen den Mächten erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestünden. Würde über jede solcher Meinungsverschiedenheiten die Oeffentlichkeit unterrichtet, käme jede Abstimmung des einzelnen Staates zur allgemeinen Kenntniß, so würden Schwierigkeiten entstehen, die praktische Erfolge nothwcndig ausschlössen. Nicht allein, daß manchem Staat im heimischen Parlament die größten Ungelegenheiten be reitet werden könnten; die Mittheiluug der Thatsache, daß dieser oder jener Staat überstimmt worden wäre, würde auch zu Verstimmungen führen können, welche die weitere Betbeiligung des betreffenden Staates in Frage stellten. Ferner würde denjenigen Eabinrtten, die einer agitatorischen Be arbeitung der öffentlichen Meinung nicht abhold wären, Thür und Tbor für ein Verhalten geöffnet, daö andere, ihrer Verantwortlichkeit mehr bewußte und ehrlichere Eabinete ablehncn müßten. Unter solchen Umständen war der Be schluß, die Oeffentlichkeit über die Berathungen der Friedens- confercnz anSzuschließcu, der einzige, der zulässig war und praktische Erfolge ermöglicht. Bis zum Fanatismus steigert sich im französischen Schul betrieb die Behandlung der Elsässer „Frage". Zn der tülnuiiio Imroiwso sind „Oos Limuts cko l'Oukaucö" von Elande Angö erschienen, unter Lenen sich auf Seite' 69 da- Lieb „Ou I-'inuco uttvnst" findet, geschmückt Lurch eine Ab bildung mit schärfster Tendenz. Dieses Bild stellt eine Schulstube dar; an der Wand hängt eine Karte von Frankreich (mit de» Grenzgebieten), der Lehrer zeigt ans das schwarz bezeichnete Reichsland. Der Text des Liedes ist in möglichst wortgetreuer Uebersetzung; „Mein Kind, sich dir auf diesen Karten diesen schwarzen Punct an, den es wegziischasfen gilt. Kannst du ihn mit deinen Fingerchen entfernen? Man sollte ihn besser in Roth zeichnen. Möchten in unserem theurcn Frankreich die grünen Hossnungszweige Lurch dich, mein Kind, gedeihen. Wachse und werde groß: Frankreich hofft. Dieser Punct stellt eine ganze Provinz dar, welche die Deutschen stahlen (volörent), um die Begierde eines Fürsten zu befriedigen ... Manchmal sind ihre Fürsten Leckermäuler. Versprich mir feierlich, wie auch dein Schicksal sei, später da hinunter zu gehen und die Kinder des Elsasses anszusuchc», die nnS ihre Aermchen entgegenstrccken. Möchten in unserem thcnern Frankreich u. s. w. (als Refrain). Leide immer bei ihrem Leiden, das; sie Preußen genannt werden, sie, die wie Tu, wahre Sühne Frankreichs find, gntc Franzosen, die Elsässer. Möchten u. s. w." Ter Verfasser deS Textes ist Pierre Gaillard. — In einem „Salut au vrapcau" (?. 74) überschriebenen Liede lautet der Schluß: „Thcure Fahne, wenn du in dem Weltenraume deine drei Farben entfaltest, sehen wir das thcure Elsaß wieder, und in unseren Herzen macht die keimende Hoffnung alteS Glück lebendig." — Das Lied „Oa Xom do krauen" (S. 106) schließt: „Tas ist der süße Name, OUcnersn 84 »eillo I 1811, »ar. > 2>l» ,/IS. Laalesa kest. »i. 1858 3000 WO WO SOSO 3558 SW 101.58 138,75 156.35 141,10 wt aas rUe^- d>« duicd den Lndluusen das >en Druck aus. lisaUaueu vor- tlea erUsdliev >rdo«td. uoud. Donald erbado >plon >eont s (leid 106,35 »8,60 100,30 87,35 85,75 60.40 86,70 78.40 82,— 110,25 88.25 3->i, s>a 14000 750 2400 350 13800 4ot. »eitle ätlM. <L»UV. 340 23100 SO 1500 2475 101,— 78,25 178,25 383,80 118,60 14250 26425 205 50 301,10 220 — 12180 127 20 88,— 63,50 188 60 315,— t-Lll 0,28). l 0,16). Movd ?»ck«tk. 1>»eiüo en > 27.40 eoat I 2^ ckett. ^ -O.-roet- V«rv" n»eti Oet- 5) ,krvl»nd" von >r »ordd. Dloxä- 133 50 128.50 132,— 366.50 64».— 338.50 173.75 184.— 332.75 158.80 123.75 156.50 158,— 372.75 321.75 143 — 135 10 208.10 275.50 181.10 178.50 178,50 151,25 233,— traxe need Orsk köderen kreisen Iedd»st dsxekrt re test. - I — l 4125 - 5IS0l 5200 - 8875! 8875 Nonrkoax <245) mpker von U»m- r, in Kev Vorlk 1 <23,5) „Veiwer- nnen, ia kieepst xd-voetdnmnter; Ooetle- »us der p. l'empker ,Oro- ; ia tzueea-rova <23 ö) der Vklt« nn". »merill. kacketk.- o <225) »Ookieni- m II.' a»cU Here remeo, alte drei - lirud. Zerev. srxv.-ci. r stiecv orrsU. ora laduet. 1. 6»rd. Lerev. 282,80 llaasa 164,80 re k». ior. lo.^ol. >. do. drent» >a«ar. r. Lai. -ad-ki i.krioi. 8i«.-?r. >k»clüe <»»a I 84,40 ta-1Vi«oj xn.-1r. er i»nm ).8r.-kr, irr» ircdea 216,40 Ix. 213,65 m kau 216,60 ^II '..üorde llk ueveaii »1, 28«, 7-, 48'« 100 126 67'!« 78-!» raeed. 'ksrded. »ssslld >tr»»»d. ikioa «eerakl üueeet. Lerx«. 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Mit Recht stellte in der Eröff nungsrede der Staatssekretär Graf Posadowsky die Auf gaben dieser Versammlung, die in Anwesenheit der deutschen Kaiserin zusammentrat und durch Vertreter der großen Eulturnatiouen und die Koryphäen der medicinffchen Wissenschaft beschickt worden ist,neben die Arbeiten der Eonferenz.die sich gegen wärtig im Haag im Dienste des Friedens abmübt ohne die sichere Gewähr des Erfolges, mit der der „Tuberculose- Eongreß" zuversichtlich rechnen kann. Diesen Bestrebungen gegenüber, die sich, wenn erst auf breitester Basis orga- nisirt, ebenbürtig den großen socialpvlitischen Gesetzen an die Seite stellen können, versagt vor Allem völlig daS Hauptargument der Socialdemokratie, sie habe durch ihr Auftreten erst zu der ganzen socialen Reformarbeit den Anstoß geben müssen. Der Gedanke, durch Zusammen fassung aller Kräfte die Lungenkrankbeit und ihre nachlhciligen Wirkungen zu bekämpfen, ist im Gegentheil spontan aus der „Bourgeoisie" hervorgegangen, und zwar, wie autbentisch feststeht, auf Anregung deö Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe. Auf seine Anregung bildete sich im Zahre 1896 ein Centralcomit6 zu dem Zwecke, den vielfach im Reiche hervortretenden Bestrebungen zur Be kämpfung der Schwindsucht durch Heilstättenbehandlung möglichste Verbreitung und bei aller Selbstständigkeit des einzelnen. Unternehmens einen centralen Rückhalt zu schaffen. Um den Orts- und Bezirksheilstättenvereinen die Gewinnung leistungsfähiger Mitglieder nicht zu erschweren, sollten zum Beitritt nur solche- Persönlichkeiten aufgesordert werden, bei denen vorauSzusetzen war, daß sie neben der Förderung der Unternehmungen in ihrer cogeren Heimatb auch noch bereit seien, ihr Zntereste durch persönliche oder materielle Unterstützung der Eentralstclle zu bclhätigen. Als dann am 16. December 1896 das Eentralcomite zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke seine erste Generalversammlung abhielt, den Reichskanzler zum Ehrenvorsitzenden wählte und die Mittheiluug erhielt, daß die Kaiserin in Anerkennung der wichtigen Aufgaben deS ComiteS daS Protectoral übernommen habe, bestand die Gcsamnitzahl seiner Mit glieder bereits aus 400 Personen und sein Vermögen betrug bereits über 400 000 Ein Ausschuß von 50 Mitgliedern wurde gewählt, der satzungsgemäß dem Präsidium berathend zur Seite stehen sollte. DaS Präsidium übernabm der Staatssekretär des Znnern, zuerst Herr von Bötticher, dann Graf von Posadowsky. Die Arbeit schritt rüstig vorwärts. Als am 9. Zanuar dieses Zahres die dritte Generalversammlung stattfand, konnte constatirt werden, daß die Thätigkeit des Comites mehr als die erhofften Erfolge erzielt hatte. Als erste Maßregel zur planmäßigen Bekämpfung der Lungentuberculose war die Unterbringung der Erkrankten in besonderen Anstalten vorgesehen worden, in der Weise, daß daS Reichsgebiet mit einer hinreichenden Anzahl solcher Anstalten besetzt werden sollte. Der Bericht ergab, daß in kürzester Zeit nahezu 50 Heilstätten für minder Bemittelte zur Verfügung stehen würden und daß das Eomitö eine Erweiterung seiner bisherigen Aufgaben inS Auge fassen konnte. Das war die Vorbereitung zu diesem Eongreß, dessen Vorbereitung daö Eentralcomitö nunmehr in Angriff nahm, um alle niter- essirten Kreise zu vereinigen und zugleich ärztlichen Autori täten Gelegenheit zu geben, der weiteren Oeffentlichkeit vor Augen zu führen, mit welchen Mitteln diese große Volkssencke erfolgreich bekämpft werden kann und welcher Nutzen für den gesammten Volkswohlstand aus dieser Arbeit zu erwarten ist. Erfreulicher Weise haben sich zu dieser Arbeit in gegenseitigem Vertrauen mit den Männern der Wissenschaft und Vertretern aller Berufs- und Ge sellschaftskreise auch Vertreter der Arbeiter vereinigt, ins besondere Vertretungen der Krankencassen und Versicherungs anstalten, die hauptsächlich daran inlercssirt sind und in großer Zahl ja auch bereits die Begründung von Heil anstalten in Angriff genommen haben, um erkrankte Arbeiter wieder arbeitsfähig zu machen oder soweit als möglich vor drohender Arbeitsunfähigkeit zu schützen. So beginnen die Berathungen deS EongresseS unter der günstigen Aussicht, daß es gelingen werde, ein Werk deS socialen Friedens zu schaffen. Darin mag eS auch liegen. Laß von allen politischen Organen nur Eines mit gctbeilter Stimmung bei Seite steht: das socialdemokratische Ecntralorgan, daö die Bedeutung dieses EongresseS für daS Wohl der arbeitenden Elasten zwar nicht zu bestreiten vermag, dann aber doch den Versuch nicht unterlassen kann, auch diese Gelegen heit für die Zwecke der Umsturzbewegung zu verwcrthen. Die Eentral-Commission der Krankencassen Berlins hat die gesammten Krankencasseuvertrelcr zu einer besonderen Eon- ferenz eingeladen, die unmittelbar nach dem Eongreß am nächsten Sonntag beginnen soll. Dieser Coufercnz schreibt der „Vorwärts" folgende Wege vor: „Wir hoffen. Laß die Cvnferenz Len Grundstein bilden wird für einen Zusammenschluß sämmtlicher Krankencassen Deutschlands zu einer Organisation, welche dieselben befähigen würde, die allen gemeinsamen Zwecke und Ziele mit vereinter Kraft und dadurch um so nachhaltiger zu vertreten.Erslcine einheitliche Organisation aber ermöglichtdenKrankcu- rassen die volle Ausnutzung ihrer Mittel zur Linderung der Leiden des kranken Proletariats und dient somit dem Proletariat als Waffe in seinem Befreiungskämpfe." Der Eongreß wird sich dadurch in seiner Arbeit nicht stören lassen; im Gegentheil, er wird darin nur eine An erkennung sehen, daß er auf dem richtigen Wege ist. Dagegen werden alle denkenden Arbeiter an diesem Vorstoß empfinden, genau wie an der socialdcmokratischen Behand lung der Arbcilerschutz- unv Versicherungsgesctze, wer ernst haft für ihr Wobl sich abmüht — unv wem die Nöthe der handarbeitenden Elasten nur ein Symptom für sociale Zustände und ein Mittel selbstsüchtiger politischer Macht zwecke sind. Ein freisinniges Blatt macht heute den „Times" daS Vergnügen, über den Ausschluß der Presse von den Verhandlungen der Fricdcnscoufcrrn; lebhaft Klage zu führen. Wenn wir sagen, daß solche Klagen für die „Times" eine Geuugthuung bedeuten, so geschieht es, weil gerade heute auch die „Times" denselben Tadel aussprccheu. Das Selbst gefühl, mit dem die „Times" dabei auf den in „westlichen Ländern" geübten Brauch exemplificiren, ist aber in der That ganz unberechtigt. Denn die „Oeffentlichkeit", die in Bezug auf internationale Verhältnisse in den „westlichen Ländern" und nicht zum wenigsten in England angeblich ohne Außer Diensten. 11) Roman von Ernst Wichert. ' Nachdruck verbrt r. Den Doctor hatte diese Art der Abfertigung doch verdrossen. Es sprach nicht für den früheren Minister, daß er nicht einmal den Muth hatte, einen Vertreter der Presse vorzulassen, um ihm zu sagen, daß er ihm nichts zu sagen habe oder nichts sagen dürfe. Die Entschuldigung mit Krankheit war zu fadenscheinig, eigent lich geradezu beleidigend. Noch immer in Deutschland die alte Krähwinkelei und Geheimnißkrämerei. Er hatte die Absicht ge habt, sich dem Freiherrn, wenn dieser ihn nicht sofort erkannte, mit seinem Geburtsnamen vorzustellen, sobald der Journalist erst zu Worte gekommen. Nun war an eine nachträgliche Eröffnung nicht zu denken. Jungenheim hatte seinen Tornister in einem der Arbeiterhäuser vor dem Gutshofe abgelegt, in welchem sich ein Ausschank befand. Dort wollte er ein Glas Bier trinken und, wenn es sein könnte, ein Stück Butterbrod essen, um dann seine Wanderung fortzusetzen. Als er aber auf den Hof hinausgetreten und ein paar Schritte gegangen war, sah er von den Wirthschaftsgebäuden her einen älteren Herrn auf sich zukommen, dessen eigenthümlich wiegender Gang ihm auffiel. Auch er wurde von diesem offenbar scharf ins Auge gefaßt. Nachdem sie sich einander so bis auf kurze Ent fernung genähert hatten, rief der Capitän: „Aber, heiliges Kreuz donnerwetter, Du bist's doch, Hans!" „Onkel Halen!" tönte es zurück. „Aber wer konnte Dich hier nicht nur am Lande, sondern auf dem Lande vermuthen. Ich hätte meinen eigenen Augen nicht getraut." Sie schüttelten ein ander die Hände. „Wo kommst Du denn her, mein Kerlchen?" fragte der Capi tän, nachdem er ihn eine Weile freundlich gemustert hatte. „Ich denke, ich sah Dich dort aus der Thür treten." „Feierlichst an die Luft gesetzt, Onkel.," „Ah! Das glaube ich nicht." „Wenigstens pseudonym." „Das geht über mein Verständniß. Und wo willst Du nun hin?" „Weiter. Das Andere ist noch dunkel. Du aber — ja, was thust Du denn hier?" „Das will ich Dir in meiner Kajüte erzählen", sagte der Anzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neclamcn unter dem Nedactionsstrich (4go- spalten) 50 az, vor Len Familiennachrichte« (6gespalten) 40/H. Größere Schriften laut unserem Preis- vcrzeichniß. Tabellarischer und Zijsernfatz nach höherem Tarif. t^rtra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poslbcsürderung 60.—, mit Pvstbesörderung ./L 70.—. —— Ännahmeschlnß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Morge n-AuSgabe: Nachmittags 4 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» je eine halbe Stunde früher. Anzeige» sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Bolz in Leipzig, 93. Jahrgang,
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