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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190109011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-01
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1901
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Es ist auch gerade dort, wo Ge Der Krieg in Südafrika. * Ei« ganz wundersame« Licht auf die englische Krieg- sübrung oder auf di« englische Berichterstattung wirft folgende» Telegramm: * L»»p»», 81. Augnst. (Telegramm.) „Reuter'« Bureau" meldet au- Klerk-dorp vom 24. August: Di« Abtheilung unter Oberst William« macht« in einem Monat den Marsch von KlerkS- dorp nach Taung« und zurück. Sie hatte mehrmal« gnsammeu- stöß» mit voeren. Tt« -agländ« «ahmen dabei LS2V0 Schaf«, fangen; sie habe den hohen Grad der Entwickelung der In dustrie der großen europäischen Productionsländer noch lange nicht erreicht. Unter solchen Umständen könne davon keine Rede sein, von Italien eine ähnliche Gesetzgebung zu verlangen, wie sie anderwärts zum Schutze der Interessen der Kinder unv jungen Leute bestehe. Eine Industrie zu Grunde richten, Helge nicht die arbeitende Claffe schützen: und gerade dieses Schicksal würde der Seidenspinnerei und Zwirnerei drohen, wenn sie nicht gegen die außereuropäische Concurrenz Chinas und Japans in Schutz genommen würde, welche Länder über außergewöhnlich billige Arbeitskräfte verfügten. Unter dem doppelten Gesichts punkte der geographischen und industriellen Lage sei also Ita lien berechtigt, eine besondere Berücksichtigung zu verlangen und außer den für seine Industriellen unerläßlichen Durchführungs fristen ein Minimum des Alters der Zulassung in Fabriken zu erlangen, welches mindestens zwei Jahre niedriger sei als das jenige anderer Staaten. Schließlich wurde das Alter von 12 Jahren als Minimum des Alters der Zulassung in gewerb lichen Anlagen allseitig angenommen. Die Aus nahme, welche dieses Minimum für südliche Länder auf zehn Jahre herabfetzt, begegnete zwei Stimmenthaltungen (Schweiz und Großbritannien). Ein Zusatzantrag des deutschen Delegirten, daß es Wünschenswerth sei, „daß die in gewerb lichen Anlagen zugelaffenen Kinder den Vorschriften über den Elementarunterricht vorher Genüge geleistet haben", wurde vom schwedischen Delegirten unterstützt. Der großbritan- nische Delegirte war zwar nicht gegen das Princip des An trags, erklärte aber, nicht für denselben stimmen zu können, da er der Meinung sei, daß eine derartige Bestimmung in einem Schulgesetz besser am Platze sei als in einem Fabrik gesetz. Der deutsche Antrag wurde mit 11 gegen 2 Stimmen (Dänemark und Großbritannien) und zwei Enthaltungen (Belgien und Niederlande) angenommen. Die dritte Commission hatte weiterhin darüber zu befinden: welche Beschränkungen sollen rücksichtlich der Dauer des Arbeits tages und der Art der Beschäftigung der zur Arbeit in gewerb lichen Anlagen zugelassenen Kinder vorgesehen werden? Der Antrag deS deutschen Delegirten, welcher dahin ging, es sei wllnschenSwerth, daß Kinder, welche das 14. Jahr noch nicht vollendet haben, weder Nachts noch am Sonntag arbeiten dürfen, wurde unter folgenden Vorbehalten der Nieder lande, Belgiens und Luxemburgs angenommen: Der niederländische Delegirte verlangte, daß es den Kindern, die einem Cultus angehören, welcher nicht den Sonntag als Ruhetag feiert (z. B. der jüdische Cultus), gestattet sein möge, als wöchentlichen Ruhetag einen anderen, von ihrem CultuS anerkannten Tag zu wählen. Der weitere Antrag der deutschen Delegirten: es fei Wünschenswerth, daß die effektive Arbeit der Kinder dieses Alters die Dauer von täglich sechs Stunden nicht überschreitet und durch eine Pause von mindestens einer halben Stunde unterbrochen wird, wurde von den englischen Dele girten acceptirt; sie erklärten jedoch, daß sie unter den Worten „sechs Stunden täglich nicht überschreitet" eine durchschnittliche Zeitdauer der täglichen Arbeit von sechs Stunden verstehen. England behalte sich außerdem vor, mit der Anwendung seines jetzigen Systems fortzufahren, dessen große Nützlichkeit, die Er fahrung bewiesen habe und welches darin bestehe, Kinder ln einem Älter von 13 vollen Jahren und darüber, welch« die durch das englische Gesetz vorgeschriebene Schulprüfung be standen haben, zu den Vorrechten zuzulassen, welche der Kate gorie der jugendlichen Arbeiter zuerkannt seien. Der öster reichische Delegirte schloß sich dem Anträge ebenfalls an, weil in Oesterreich das Gesetz allen Kindern unter vollen vier zehn Jahren jede Arbeit in gewerblichen Anlagen verbietet und eS ihm nunmehr Vortheilhaft erscheine, daß di« Arbeit der Kinder dieses. Alters, da wo sie noch gestattet sei, so sehr wie möglich eingeschränkt werde. Der Antrag wurde mit 11 gegen 4 Stimmen (Belgien. Ungarn, Italien, Niederlande) ange nommen. Der fernere Antrag des deutschen Delegirten, cS sei wünschenSwerth, daß Kinder unter 14 Jahren von un gesunden oder gefährlichen Beschäftigungen ausgeschlossen oder mindestens nur unter gewissen schützenden Bedingungen dabei zugelaffen werden, gelangte zur einstimmigen Annahme. Aus -er Woche. Die russische Presse ist plötzlich sehr liebenswürdig gegen Deutschland geworden. Diese« — natürlich vorüber gehende — Verlassen eine« alten Brauche« ist zunächst auf die nackte Thatsache zurückzuführeo, daß eine Zusammenkunft de- Zaren mit dem deutschen Kaiser anaekündigt ist; eine Höflichkeit-erwäguna also, der sich die Publicistik jenseit« der deutschen Ostgrrnzr angesicht« der preßpolizei lich«» Eigenthümlichkeiten ihre« Reiche« gar nicht entschlagen dnrf. Daneben scheinen aber doch auch reale Ziele verfolgt zu werden. Die Leser kennen da« Gerede, daß der Abstecher de« Zaren, anscheinend nur in deutsche Gewässer, nicht nach Deutschland, und sein langer demonstrativer Aufenthalt in Frankreich eine entsprechende Annäherung zwischen Deutsch land und Frankreich anzeigten, wen« nicht gar — auch auf ähn lich« Dendnnarn stößt man — sanctionirten. Die gutgläubige deutsche Presse, dir sich diese Auffassung mehr oder weniger vorbehaltlo« und zum Theil ohne Vorbehalt zu eigen macht, glaubt offenbar «neu mathematischen Satz auf die Politik übertragen zu dürfen: wenn zwei Größen einer dritten gleich sind, sind sie auch unter sich gleich — Rußland ist mit Frankreich und ist mit Deutschland befreundet, folglich ist Deutschland auch mit Frankreich befreundet. Die Politik ist aber kein« Mathematik, zudem unterscheidet sich da« russisch deutsche BerbLltniß doch recht. merklich von dem russisch-französischen. Hier besteht «in Bündniß und Deutsch land ist bekanntlich auch Mitglied eine- europäischen Bunde-, dem aber Rußland nicht angehört. Auf die Lockerung dieses Dreibünde« scheinen e« die russischen Federn abgesehen zu haben. Natürlich ist eS ihnen nicht Ernst mit Signalisirung eine« neuen Dreibund«, der sich territorial ohne Unterbrechung von Cherbourg bi« nach Wladiwostok erstrecken würde. Aber im Südosten Europa« geht mancherlei vor, woran da« officielle Rußland nicht durchweg unbrtheiligt sein kann und wa« Oesterreich. Ungarn mehr al- unbequem ist. Zwar hat Rußland noch immer die Gewähr de- in Geltung gebliebenen Bi-marck'schen Au-spruche«, daß dir Orieutfrage für Deutschland nicht der Knochen eiue« einzigen pommerschen Grenadier- Werth sei, aber e« scheint doch manchem russischen Politiker nützlich, die Auffassung zu verbreitrn, al« ob da« deutsche Reich, nun der französische Rrvanchegedanke nebst Zub-Hör au« der Com- biaatioa au«geschieden sei, auf die Erhaltung seine« so- genau»te» Verhältnisse» zu Oesterreich im Allgemeinen nicht mrhr da« frühere Gewicht lege. Zu diesem Zwecke dürste da« Petersburger Wort , von der enger««, ernstlichen französisch - deutschen ' Annäherung und der .gemeinsamen europäischen PMitik" > gemünU worden sei». Der Dreibund ist, wie be' amt, nur für gewisse Borav-setzun-en der «uropMM^ln ^Pelilik be gründet worden uud die erste Voraussetzungen bildet der letzte, unausrottbare Gedanke aller fran zösisch« Politik, der nach der russischen Versicherung au« den französischen Gehirnen weggewischt sein soll. Nicht Übel anSgesoanen. Aber so vereinbar mit der Dreibundsstellung Deutschland« die freundlichsten Beziehungen zu Rußland sind — wir hatten im .Rückversicherung-Vertrag«" den Be weis für diese Vereinbarkeit — uud so dringend schon Eng land- weg« da- beste Einvernehmen mit dem östlichen Nachbar bei »»- gewünscht wird: den ia Peter-burg auf die französische Resignation gezogenen Wechsel wird Deutschland nicht mittel« einer Minderschätzuag de- Dreibnude« «»lösen. 9« klebrigen «aa auch der pommer- sch« Grenadier ruhig fein — auch der österreichisch-ungarische darf «S bleiben —: mit Sympathie begleitet «aa hierzu lande die Beunruhigung Rumänien« nicht. "riuz Lschua »Eilt «och immer in Basel. Dir haben lerliner Telegranan nicht unterdrücken zu sollen geglaubt, »erflchen, «- ssi nicht di« Furcht vor übertriebener ihn jenseit« der deutschen Gre«ze ist er bis zur Stunde »och nicht deutsche Expeditionskorps noch in China war. Wir bedauern, werde. Man sah voraus, daß die katholischen Geistlichen allerdings nicht, daß die« unterblieb. - herrschenden " ü land in China in die schönste militärische Isolirung hiueingerathen können. Wenn e« aber wahr ist, daß die vom Prinzen milgebrachte Ansprache an den Kaiser in Berlin für ungenügend erachtet werde, so begreift man nicht, warum nicht wenigsten« in diesem Punkt in der Weise vor- gesorat wurde, >taß man, anstatt aa einer von China verfaßten Anrede Eeusur zu üben, dem gelben Herren einfach eiu deutsche« Concept behuf« Verlesung in Berlin aufoctrvyirt. Ob aber Nun Kotau oder nicht, wichtiger al- Prinz Tschun schickt sich Prinz Tu an zu werde« au, der Hauptradel-sührer, der in seinem, entgegen mancher europäischen Intention, fest auf den Schultern sitzen gebliebenen Kopfe offenbar Pläne schmiedet, die dem Grafen Waldersee vielleicht zu schaffen machen würden, wenn er noch .drüben" wäre. In der Gumbinner Proceßsache überrascht die Ein legung der Revision gegen da« den Unterofsicier Hickel frei sprechende Erkenntniß um so mehr, al« die Entschließung des Gericht-Herrn verhältuitzmäßig spät getroffen worden zu sein scheint. Vermuthlich und hoffentlich war die« durch eine noch malige Prüfung de- Thatbestande« und durch nicht« Anderes be dingt. Die Mittheilungen deS Vertheidiger« Horn über die Zu sammensetzung de« zu einer Verurtheilung Marken'- gelangten Oberkrieg-gericht« erregen noch größere« Aufsehen. Sind sie richtig, so kann nicht mit dem Urtheile zurückgehalten werden, daß in Gumbinnen klare Vorschriften de« Gesetze- leicht ge nommen wurden und die-, obwohl auch jedem gebildeten Laien rinleuchten muß, daß da- Gebot, die Militärrichter zu einem bestimmten Termine für eine bestimmte Periode zu berufen, keineswegs eine leere Formalität darstcllt, vielmehr im ZntHeffe der Unbefangenheit der Rechtsprechung erlassen ist. Ein FiaSco der Militarstrafproceßordnung, wie bürgerliche, und ein solche« der Militarjustiz überhaupt, wie socialdemokratische Blätter finden wollen, vermögen wir jedoch in den Gumbinner Verstößen nicht zu entdecken. Da« Ver fahren ist noch neu und in der zweiten Verhandlung deS Pro- ctffe-Marten-HickelverrirthderfungireodeStaat«anwalt,daßvie Mililärjuristen sich noch nicht ganz in dasselbe hineingefunden hatten. lltzenn da RechtSuukunvige Fehlgriffe machen, so ist da« kaum zu verwundern. Freilich, bei der letzten, der Revision-instcmZf hort dieser Trost auf. Aber in dieser In stanz ist da« juristische Element unter allen Umständen erheb lich stärker vertreten al« im Krieg«- uud im Oberkriegsgericht. Auch da« Reichsgericht hat sehr häufig Gesetzesverletzungen zu ^vgen, ohne daß deshalb von einem Fiasko der „Civilstrafproceß- vrdnung" vder gar der Justiz überhaupt die Rede wäre. Ein Ber liner fortschrittlicher Verein hat sich, wie wir mittheilten, gegen die Militärgerichte grundsätzlich erklärt. Da« ist nicht erschüt ternd. Aber selbst beim Berliner FortschrittSthume darf e« Wunder nehmen, daß die juristisch-technische Be gründung der Resolution einem — Großdestillateur über- tragen wurde. Ein sehr ehrenwerther Beruf, der gewiß auch vi»ü Erfahrungen zu sammeln Gelegenheit airbt, aber seinem Träger doch kaum recht-wissenschaftliche Autorität in den Schooß wirft. Der Berliner Freisinn weist einen beinahe lächerlich -roßen Proceutsatz von Juristen auf, e« scheint sich aber kein «inziarr gefunden zu haben, der bereit gewesen Ware, eine verständliche augenblickliche volk-erregung im Gefäße der Jurisprudenz avfzufangeo. Einen Juristen konnte e« auch nicht in eine Versammlung z»heu, di« so beschaffen war, daß sie da« Dictum .Irrthümlichr Justiz schreit zum Himmel" mit tosendem Beifall aufaahm. Gegen da« Irren gefeit ist auch die Civiljusti» und in-besoudere da« Schwurgericht nicht, und wer «ine unfehlbare Rechtsprechung habe» will, muß sich schon für da« Richteramt um überirdisch« Kräfte bemühe», wobei der Berliner Fortfchritt ja wohl zum Fürsprecher der Menschheit besonders beruf« fein mag. So geistig leer bi« Verhandlungen des Osnabrücker Katholikentage- auch gewesen, zweimal hat er doch Ein- druck grmacht. E- geht »nS nahe, daß Herr Gröber auS- rufea dnrfte, nie u»d nimmermehr würde» sich die katholischen Geistlich«» sag« lasse», daß st« sich nicht um sdcial« Ding« zu kümmern batte», dieweil sie da- nichts a»gi»g«. Als letzterer AaSspr»ch bekannt wurde, erkannte» Einsichtig« si ich, daß er eine Minderung d«S Rüstzeuges der Geistliche« im vergleich« zu den ckatholische» bewirke» müsse, als« die natürlich«, vertheidiger des deutsch« KaiferthmmS, wie eS besteh», zu Gunsten der eifrige» Diener «wer diesem Kaiser»hn« ihre« Wesen »ach feindliche» Gewalt l» der Bewegungsfreiheit beaachtheiligen Jim Frage der Regelung der Kinderarbeit. Im Hinblick darauf, daß BundeSrath und Reichstag binnen Kurzem in die Lage kommen werden, sich mit der Frage der anderwciten Regelung der Kinderarbeit zu beschäf tigen, ist es nicht,"-le Interesse, darauf zurückzugreifen, wie die internatiöWale Arbeiterschutzconferenz im Jahre 1890 es versuchte, sich über die in Betracht kommenden Grundsätze zu einigen. Hinsichtlich der Regelung der Kinderarbeit in gewerblichen Anlagen entschied die mit der Regelung der Arbeit zwölf- bi vierzehnjähriger Kinder befaßte dritte Commission von vorn herein einstimmig, „daß es Wünschenswerth sei, Kinder beiderlei Geschlechts, die ein bestimmtes Alter noch nicht erreicht haben, von der Arbeit in gewerblichen Anlagen auszuschließen". Diese Altersgrenze gelangte zunächst zur Berathung. Der Delegirte der Schweiz beantragte das Alter von 14 Jahren, was mit 13 gegen 2 Stimmen (Oesterreich und Schweiz) abgelehnt wurde. Ein französischer Delegirte, trat für seine Person diesem Antrag bei. Das Minimum von 13 Jahren wurde mit einer Mehrheit von 12 Stimmen argen 2 (Oesterreich und Schweiz) und einer Stimmenthaltung (Dänemark) verworfen. Der deutsche Delegirte gab dle Erklärung ab, daß er nicht für daS Alter von 13 Jahren ge- stimmt habe, weil für ihn die Frage gegenstandslos sei, da die Bestimmungen des Schulgesetze« in Deutschland nicht gestatten, den obligatorischen Elementarunterricht vor diesem Alter zu beschließen. Er behalte sich vor, einen Zusatzantrag zu stellen über die Nothwendiakeit, der Schulpflicht zu genügen, bevor die Aufnahme in «ine Fabrik zulässig sei. Der Vorsitzende Jules Simon beantragte, da« Minimum des Alters für die Be schäftigung in gewerblichen Anlagen auf das vollendete zwölfte Jahr festzusetzen, da diese Altersgrenze Aussicht habe, fast alle Stimmen auf sich zu vereinigen. Der englisch« Delegirte glaubte, daß die öffentliche Meinung seine» Landes diesn Altersgrenze tm Allgemeinen nicht ungünstig sein würde. Er constatirte, daß dir Verwendung von Kinder» unter zwölf Jahren in England fortschreitend abnehme, besonder» in der Textilindustrie. Aber nach dem dermaugen Stande der eng lischen Gesetzgebung, welche unter Gestimmten Vorbehalten die Arbeit der Kinder von zehn Li» zwölf Jahren zulasse, ertheile er sein zustimmend«» Votum ack rekerenciurn. Der italie nische Delegirte verlangt,, daß das Atter für die Zulassung der Kinder in gewerblichen Anlagen nicht für alle Länder dasselbe sein solle. Man müsse der Frühreife der südländischen Rassen, welchr den klimatischen Einflüssen, der geographischen Lage wir der Rasse selbst zuzuschreiben sei,. Rechnung trage». Ueberdie« »«finde sich di« italienisch« Großindustrie in ihren An ,>err geist liche für oder" gegen da« Reich arbeiten können, heut zutage unmöglich, die socialen Dinge bei Seite zu lassen, und die katholische Kirche ist zu einsichtig, ihre Geistlichen hierin zu beschränken. Wa« ferner nahe gehen mußte ^ar der Spott, den der Berherrlicher aller Ein"'Zungen uud Bräuche der römischen Kirche über di» Erzählung eines Falle- von wunderbarer prote stantischer GebetSerhörung in einem jetzt in den Gebrauch eingeführten evangelischen Religionslehrbuch ergoß. ES ist bedauerlich, sehen zu müssen, wie man Leuten, die vier oder fünf Tage darauf verwenden, sich in den Augen aller von derf Gottesgabe der Vernunft Gebrauch machenden Menschen Blößen zu geben, von protestantischer Seite zu derartigen billigen Triumphen verhilft. Auf dem internationalen GlaSarbeitercongreß zu Hannover haben sich dieEngländer im Scharfmachen der streikenden veutschen Flaschenmacher besonder« hervorgethan und sie haben sogar ihre besondere Bereitwilligkeit, die deutschen Ausständigen mit »bedeutenden Unterstützungen" unter die Arme zu greifen, in die Resolution schreiben lassen. Wir glauben zunächst nicht, daß in England eine Neber- Production in Flaschen sich bemerkbar mache und daß man von dort aus sich ein fremde- Absatzgebiet präparirea möchte. Jedenfalls ist aber den deutschen Glasarbeitern zu rathen, sich nach den Erfahrungen zu erkundigen, die die Hamburger Hafenarbeiter bei ihrem großen Streik mit englischen Unterstützungsversprechungen gemacht haben. Da mals begab sich ein englischer Arbeiterführer eigens nach Hamburg, um dort den Ausstand zu fördern, und es wurden auch goldene Berge versprochen. Der Ausweis am Schlüsse der Campagne ergab eine englische Beitragssumme, die nicht nur verhältnißmäßig, sondern auch absolut geringfügig zu nennen war. fefthalte. Dar»» ,,, _ , Um ¬ weiter gereist? Er ist dock, wen» er «- überhaupt war, nicht »ehr krank und heiß L e- a»ck nicht «ehr. Auf di« Frage, »b da- Sühneprogra»st »rändert sei »der nicht, braucht man Heal« sicht einzngrden. Ist r- sicht geändert worden, dann vröaat ßch der Schluß »ns, daß vor der Abreise de- Prinzen «- Eßt»» de» chinesische» Vertreter» überßaupt nicht- oder d«ch »ich-- Ge»«w- üb"r da- gefordert« Eer,«om«ll »itgetheilt ist. Hat Graf Walders«, »nd hat der deutsche Gchmchw »ich« bar« »dacht »der weißte» st« selbst nicht« GwlWch? U»wr normalen Regiernog-verhältniste, hötte «a» ßch Rch Gchlmcht« i» P«»t»ß M-isteh« laste», »1- da« -esasnnt« Ranftsche Gaffe 6 Herr Lrloär. kl setter, Colonialwaarenhandlung, Remstädter Steinweg 1 Herr 0. Lußeluiann, Colonialwaarenhandlung, Tchützeustraffe 5 Herr Zednmlc Iren, Colonialwaarenhandlung, WeftPlaK 32 Herr ll. vlttriek, Cigarrenhandlung, Aorkftrahe 32 (Ecke Berliner Straße- Herr Liviu, Colonialwaarenhandlung, Zeitzer Straße 35 Herr V. Lüster, Cigarrenhandlung, in Plagwitz Herr 6. krütLMLMi, Zschochersche Straße 7 a, - Reudrritz Herr >V. k'uxwL»», Marschallstraße 1, - - Herr 0. 8vdmlüt, Kohlgartenstraße 67, - - Herr Lvrirü. IVvdvr, Mützengeschäft, Gabelsbergerstraße 11, - Thonberg Herr R. üLntseK, Reitzenhainer Straße 58, LueL, Annonevn-Lxpeamori, Eisenbalmstratze i, - Volkmarsdors Herr veorK Xlvmann. Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr ), in Oetzsch-Gautzsch Herr LlvdLrü Avustaüt, Buchhandlung in Oetzsch, in Naunhof Herr Lovraü LetrsvLe, Buchhändler. Für kann daß Leipziger Tageblatt durch alle Postanstalten des deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns zum Preise von 2 bezogen werden. In Leipzig abonnirt man für L 65 mit Bringerlohn 2 und nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauptexpedition: Johannisgasse 8, die Filialen: Katharmenstratze 14, Königsplatz V und Universitätsstratze 8 sowie nachfolgende Ausgabeftelle«: fflrndtstraffe 35 Herr L. 0. Llttvl, Colonialwaarenhandlung, Beethoveuftrahe 21 Herr Meoä. kvter, Colonialwaarenhandlung,' Brühl 53 0. L. 8vkudvrt*8 Xkobkolger, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Straffe (Thomasiusstr.-Ecke) Herr Otto Llaukekke,Colonialwaarenhandlung, Löhrftraffe 15 Herr LÄuarü lielLtzr, Colonialwaarenhandlung, Nürnberger Straffe 45 Herr U. L. Aldreekt, Colonialwaarenhandlung, in Anger-Crottendorf Herr 8. Lrleävl, Cigarrenhdlg., Zweinaundorfer Straße 6, - Connewitz Frau kltzoker, Hermannstraße 23, - Eutritzsch Herr Rodert Altnvr, Buchhandlung, Delitzscher Straße 5, » Gohlis Herr Lodert Altuer, Buchhandlung, Lindenthaler Straße 5, - Lindenau Herr Aldert I^iillner, Wettiner Str. 51, Ecke Waldstr., Buchbinderei, - Neustadt Herr kau! Luok, Annonevn-Lxpeältlon, Eisenbabnstraße 1
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