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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19011018010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-18
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VezugS «Preis DU d« Hmptexpedttto» »der de» tm Stadt» biztrk aad de» Lororle» «richtete» lad» HaaS K.L0. D»rch dl» Post bezöge» für L«,tschla»d ». Oesterreich: Vierteljahr! S. Ma» aboaatrt seraer mit eutsprecheadem Postausschlag bet de» Postanstaltea t» der Schweiz Jtalte», velgiea, Holland. Laxem» b»ra. Dänemark, Schweden and Norwegen, Rußland, den Doaanstaatea, der Europäische» Dürfet, Egypten. Für alle übrig«, Staate« tß der Bezug nur nuter Kreuzband durch dt» Expeoitto» diese« Platte« mägltch. DR M»rae»Uu«aab« ertchet,» n» »/af Ubch dt» Ab«dckl»1-ao» vochealag, m» ö Lh» Nedutto« »ud Lrpe-itt-rrr JohanntSgass« 8. Filialen: Alfred Lat« vor«, v. Klemm s Eortt». U»w«rMt«straße 8 (Pauli»»«X 8»«1A Lösche. e< pur«. Ä K»ni»Ipratz 7. Morgen-Ausgabe. MipMr.TaMaü Anzeiger. Amtsblatt des Königlichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, -es Nathes und Nolizei-Ämtes -er Ltadt Leipzig. Nr. 532. Freitag dm 18. October 1901. Anzeige« «Prei- die Sgespalteue Pctttzeile 85 Neelome» »»ter dem Nedacttouspria, (4 gespalten) 78 vor den Famtltennac> eichte» (6 grspalte») 80 Dabellartscher and Htffrrnfatz entspreche»» höher. — Gebühre» für Nachweisungen lutd Ossertrnoaoaym« SS (exck. Porto). Grtra Vellage» (gesalzt), »»r mtt der Morgru-Au-aab«, »ha» PoftbesSrdernag ^4 60.—, mit Postbesördenrag 70.—. Aonahmeschl»- für Anzei-e«: Sb«»d-A»sgab«: vormittag« 10 Uhr. M»rg«»-A»S-ab«i Nachmilt»-« 4 Uhr. Bet de» Filiale» »ad Annahmestelle» je el»» halb« Edmd, friih«. Anzeige» stad stet« « dt» ErpedM»» g» richte». Dl« Lxpeditio» ist Wochentag« an»»trrbrvche» geöstuet von früh 8 bl« Abend« 7 Uhr» Druck u»d iSerlag do» E» Pol, t» Leipzig S5. Jahrgang, Deutsches Reich. u Berlin, 17. Octvber. (Reichskriegsschatz uno Jnvalidenfonds.) Die kürzlich wieder stattgefundene Revision des Reichskriegsschatzes im Juliusthurm der Citadelle von Spandau erinnert daran, daß das Reich noch immer Fonds besitzt, welche aus der französischen Kriegskosten- entschädigung stammen. Jnsgesammt wurden für das Reich aus den von Frankreich geleisteten Beträgen Anfangs der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts fünf Fonds gebildet, der Kriegsschah, der Jnvalidenfonds, der Festungsbaufonds, der Reichstagsgebäudefonds und der Reichseisenbahn-Baufonds. Von ihnen existiren jetzt noch zwei Fonds. Zuerst war der Reichs- eisenbahnbaufonds aufgebraucht, ihm folgt« der Reichstags- gebäudefonds. Der Festungsbaufonds war zur Ausrüstung der deutschen Festungen bestimmt, ausgenommen die in Elsaß- Lothringen befindlichen, für welche ein besonderer Fonds der Kriegskostenentschädigung entnommen wurde. Der Reichs - kriegSschah hat die Höhe von 120 Millionen Mark. Er darf nur auf Grund einer kaiserlichen Verordnung, welche der vor gängig oder nachträglich einzuholenden Zustimmung des Bundes- rathes und des Reichstages bedarf, verwendet werden. Erstreckt sich die Mobilmachung auf das bayerische Contingent, so ist ein entsprechender Theil des Schatzes dem König von Bayern zur Be streitung der Mobilmachungskost«n zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung des Schatzes ist dem Reichskanzler übertragen, steht jedoch unter Controle der Reichsschuldencommission. Die letztere erstattet ja denn auch in jedem Jahre dem Bundesrathe und Rcichs- ! tage einen Bericht über den Befund bei der Revision. An dem Bestand« des Reichskriegsschatzes ist bisher nichts geändert worden. Der Jnvalidenfonds dagegen ist seiner Bestimmung gemäß zu einem guten Theile aufgebraucht. Er umfaßte ur» sprünglich ein Capital von 561 Millionen Mark, das schon be trächtlich zusammengeschrumpft ist. Aus diesem Fonds werden die Ausgaben, welche zur Ausführung der Militärpcnsionsgesetze nöthig sind, gedeckt. Im Laufe der Jahre wurden dies« mehrfach umgestaltet, die dadurch nöthig gewordenen Neu- und Mehraus gaben wurden gleichfalls auf ihn angewiesen. Die letzte dieser anfänglich nicht für den Jnvalidenfonds vorgesehenen Ausgaben erwuchs aui der Durchführung txs Gesetzes über die Versorgung der Kriegsinvaliden und Kriegshinterbliebenen, die jährlich etwa 15 Millionen Mark kostet. Allerdings wurde der Fonds für diese Summ« nur auf das Etatsjckhr 1901 in Anspruch genommen, eine dauernde Inanspruchnahme dieser Art hätte er auch nicht ver ¬ eine Fahrkarte lösen! I druckerverbandei, Döblin , geübt wird. Letzterer hat nämlich beim Abschlüße der Tarifverhandlungen o.'r Buchdrucker auf die Bemerkung d«S PrincipalSvertreterS Baensch-Drugulin, hoffentlich gingen Principale und Gehilfen, wie heute auf dem Tarifgebiete, so in Zukunft auch auf dem Cassengebiete zusammen, keine ablehnende Antwort ertheilt. Vielmehr wies der genannte Gehilfenvrrtreter die Erwägung der von dem Princi- palSvertreter' gegebenen Anregung nicht zurück und fügte hinzu: «Da auch die Gehilfenschaft den gewerblichen Frieden will, so wird sie die dazu führenden Wege gewiß nicht unbeschritten lassen." Ganz entsetzt durch die Aussicht, dereinst Principale und Gehilfen zum Woble der Berufsangehörigen und zum Besten der Dittwen und Waisen auf d«m Cassengebiete vereint Vorgehen zu sehen, klagt die socialdemokratisch« Presse darüber, daß die Aus lassung Döblin's mehr als ein« .Höflichkeitsfloskel" sein könne, und angesichts dieser „Gefahr" erklärt der .Vorwärts", daß ein Zusammengehen von Principalen und Gehilfen auf dem Gebiete det Unterstützung-Wesens nicht im Interesse der Gewerkschaften I liege. Den Beweis dafür bleibt das socialdrmokratische Blatt 3«r Organisation der deutschen Auswanderung. * Die Organisation der deutschen Auswanderung ist eine! Aufgabe, die nicht nur jedem deutschen Colonialpolitiker, sondern jedem Deukschen, der ein Herz für sein Volk und di« Erhaltung deS VolkSbewußtseinS hat, am Herzen liegt. So einfach diese I Aufgabe zu erfüllen zu sein scheint, so schwierig ist sie, und sie ist wohl überhaupt nicht zu erfüllen, wenn nicht daS deutsch« Reich, I wie ja glückllcher Weise nunmehr in ausreichendem Maße beabsich tigt ist, selbst diese Arbeit in die Hand nimmt. Bei der Organisation der deutschen Auswanderung handelt es sich darum, den Strom der deutschen Auswanderer in solch« Gegenden zu lenken, wo er dem Volks-thume erhalten bleibt, wo die Auswanderer als Consumenten dem alten Vaterlande nützen, ass Producenten dem deutschen Namm Ehre machen. D i e Fragen, ob eine Auswande rung überhaupt gut ist, ob sie zu fördern oder zu verhüten ist, brauchen nicht mehr discutirt zu werden, denn die Thatsachen haben sie schon beantwortet. Die Auswanderung ist vorhanden, ohne nach gut oder schlecht zu fragen, sie steigt ohne «ine Förde rung und sinkt ohne künstliches Hemmniß; wesentlich ist allein, wie die Auswanderung dem deutschen Volke, den Auswanderern und den Zurückbleibenden, nutzbar zu machen ist. In den Jahren 1871 bis 1900 find rund 2)4 Millionen Deutsche auSgetxandert, und die größte Anzahl dieser Auswanderer ist für Deutschland verloren gegangen, denn von dieser Zahl sind 90,6 Procent nach Nordamerika, den Vereinigten Staaten und Canada, ausgewandert, und wie die Verhältnisse nun einmal dort liegen, sind die Einwanderer, oder wenigstens der aller größte Theil, für ihr Geburtsland verloren. Bei einem so hohen Procentsatze, der dem Volks- thume verloren geht, muß man jede Veranstaltung begrüßen, die darauf gerichtet ist, wenigstens einen Theil der Auswanderer nach solchen Ländern zu bringen, wo er in der Eingangs an gegebenen Weise unS erhalten bleibt. In dieser Hinsicht hat sich der „Verein für deutsche Auswan derer-Wohlfahrt in Hannover" ein Ver dienst erworben, und auS seinem neuesten Berichte ist er sichtlich, wie segensreich, aber auch wie schwierig diese Aufgabe zu lösen ist. Dabei ist dieser Verein überhaupt nicht unmittelbar an die Lösung der Frage selbst herangetreten, er be gnügte sich mit der AuSkunftertheilung über die für coloniale Ansiedelung passenden Gegenden und konnte nur durch Wohl überlegten Rath in dem von uns und ihm selbst gewünschten Sinn« arbeiten. Der Verein besteht noch nicht fünf Jahre und ist wohl auch noch ziemlich unbekannt, und doch hat er schon 2530 Anfragen, die sich auf das Ziel der Auswanderung und die einschlagenden Verhältniss« bezogen, brieflich und individuell beantwortet. — Aus der g«führt«n, für die Bmrtheilung der Sach- läge sehr wichtigen Statistik ist ersichtlich, daß einmal den An trieb zur Auswanderung die Mittellosigkeit, verfehlter Beruf und ungenügender Verdienst bildet, das andere Mal di« uns Deutschen in Fleisch und Blut steckende Sehnsucht nach eigenem Grund und Boden. Von den 2530 Auskünfte einholenden Per sonen, darunter sieben Frauen und zwanzig Schüler, haben 1600 besondere Länder im Auge gehabt. Auch hier steht in Betreff der Anfrage Nordamerika mit mehr als dec Hälft« (825) oben an, dann ----- -4«.— ---- --- 120, deut! wohlweislich schuldig. Dmn wa, es anführen könnte, würde doch nichts weiter, als Vorwand für den wahren Grund sein, dem Kampfe zwischen Principalen und Gehilfen nach Möglichkeit Thür und Thor offen zu halt«n. Das Princip des ClaffenkampfeS er fordert ja eine solche Taktik, mögen die wahren Interessen der Berufsangehörigen, ihrer Waisen und Wittwen, auch noch so sehr darunter leiden. 6. II. Berlin, 17. Oktober. (Die socialdemokra tische Eisen babnarbeitrr-Bewegung.) Bon der so gefährlichen socialdeniokratiscken Eisenbabnarbeiter-Bewegung dringt jetzt sehr wenig in die Oeffentlichkeil; zweifellos haben die zielbewußten Maßnahmen deS Minister« von Thielen (Entlassungen wegen Zugehörigkeit zum socialdrmokratischen Verbände) dazu beigetragen, die ActionSlust der Macher in Hamburg zu dämpfen. Trotzdem ist die Bewegung noch lange nicht todt. Mag auch die Angabe, daß der Verband 100 000 Mitglieder zähle, übertrieben sein, so läßt sich doch aus den zahlreichen Annoncen von Budiker» in dem VerbandSorgane „Der Weckruf" und au« der That- sacke, daß dieses durch Verdrehungen und Aufhetzung alle socialdemokratischen Blätter in den Schatten stellende Blättchen keinen Zuschuß braucht, schließen, daß e» eine große Anzahl von Abonnenten und Freunden bat. Auch der Umstand, daß der Verband in Berlin 8 officielle Aufnahme stellen für Mitglieder, in Dresden ebenfalls, in Leipzig 3 und in Magdeburg 4 besitzt, spricht nicht für ein Abflauen der Bewegung. Jetzt wollen die Macher daS Gerücht, daß die preußische Eisenbahnverwaltung da und dort überflüssige Arbeitskräfte entlassen bat, zum AuSgangSpunct einer leb haften Agitation machen. Und sollte dieses Gerücht sich bestätigen, so würden die Agitatoren in einer wirthschaft- lich so ungünstigen Zeit, kurz vor Eintritt d«S Winters, leichtes Spiel haben. Es wäre daher sehr wünschenSwerth, wenn Herr v. Thielen Gelegenheit nähme, daS Gerücht zu dcmentiren, wenn eö unbegründet sein sollte, oder mitzu- theilen, was geschehen soll, um die Lage der Beklagens- werthen zu mildern. * Berlin, 17. Oktober. (Die ConfectionSi arbeiterbewegung.) Die socialdemokratischen An-> I strengungen, eine große Bewegung der CvnfectionSarbeiter und I -Arbeiterinnen in Deutschland hervorzurufen, sind bis jetzt ge- I scheitert. Die letzten vier Versammlungen in Berlin, in denen I über die bekannten Forderungen der Confectionsarbeiter und ! -Arbeiterinnen an die Gesetzgebung berathen werden sollte, waren I nur schwach besucht, und dies, obgleich die Abgg. Bebel,' Reiß- haus und Hoch als Referenten auftraten. Bebel sprach in I dem bekannten Versammlungslocal „Sanssouci", er erklärte, I daß die Heimarbeiter in Folge ihrer Jsolirtheit nicht in der I Lage wären, den Kampf für die Verbesserung ihrer Arbeits- I bedingungen durch große Lohnbewegungen u. s. w. durch- ! zuführen; hier müßte die Gesetzgebung helfend eintreten. Die I Confectionsarbeiterinnen wären der Ausbeutung der Zwischen meister preisgcgeben, in der Schürzenconfection verdiene eine Arbeiterin 5^r— 7 H pro Stunde, als höchster Satz sei ihm I 13 H bezeichnet, bei solchen Verhältnissen bringe eS eine Ar beiterin nur aus 6 wöchentlich. Mit der Sympathie der I Bevölkerung für die Confectionsarbeiterinnen sei absolut nichts gethan, das habe sich 1896 bei dem großen Streik gezeigt. Die Forderung 6 der Confectionsarbeiter, „Reich, Staat und Ge- I meindebehörden sollen Schneiderarbeiten nur unter der Be dingung vergeben, daß die Kleidungsstücke in den der Gewerbe ordnung und der Gewerdeinspection unterstehenden Werkstätten hergestellt und daß die von Unternehmern und Arbeiterorgani- l sationen festgesetzten Lohntarife als Mindestmaß der Entlohnung I anerkannt werden", habe seinen vollsten Beifall und sei auch I schon in anderen Ländern durchgeführt. In den anderen Ver- ! sammlungen, im Berliner Prater, bei Stechert und in Rabe's ! Salon, beteiligten sich auch Zwischenmeister an der Discussion, brachten aber nichts Neues vor. Demnächst sollen hauptsächlich I in den Städten Mitteldeutschlands, in denen die ! Confectionsindustrie ihren Sitz hat, Versammlungen abgehalten werden. („Nat.-Ztg.") (-) vcrli», 17. October. (Telegramm.) Der Kaiser I wohnte gestern Nachmittag einer Jagd auf Kaninchen bei Entenfän,,er bei. Zur gestrigen Abendtafel waren geladen: Prinz Eitel Friedrich und Major von Wild, ferner General ! von Kessel, General von Moltke, Oberst von Plettenberg, Oberstabsarzt Dr. Jlberg. — Heute Morgen unternahm der I Kaiser einen Spazierritt in die Umgebungen de« Neuen I Palai« und hörte von 9 Ubr ab Vorträge deS CbefS deS I MilitärcabinetS Generalmajors von Hülsen-Häseler, deS I Kriegsministers General von Goßler und deS Chefs deS I Generalstabes Grafen von Schliessen. (-) Berlin, 17. October. (Telegramm. Der BunßeS- I rath überwies in seiner heutigen Plenarsitzung die Vorlagen I betreffend den Entwurf von Ausführungsbestimmungen zum f Gesetze über Schlachtvieh- und Fleischbeschau, sowie I betreffend den Entwurf einer neuen Vereinbarung er- I leichternder Vorschriften für den wechselseitigen Ver- I kehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und der Schweiz, endlich betreffend die Außer- > f courSsetzung der silbernen Zwanzigpfennigstücke den zuständigen Ausschüssen. Den Vorlagen betr. den Aus schußbericht über die Vorlage vom 7. September 1901 be züglich der Aenderuug der Satzungen der Preußischen Hypotheken-Actienbank zu Berlin, sowie betr. den Aus schußbericht über die Vorlage vom 18. September 1901 betr. die Zulassung der Realgymnasial-Abiturienten zu den ärztlichen Prüfungen nach den bisherigen Vor schriften würde die Zustimmung ertheilt. (-) Berlin, 17. Oktober. (Telegramm.) Nach der „Correspondenz für Kunst und Wissenschaft" werden die TenlmSker »e4 Kaiser« un» «er Kaiserin Krleßrtch vor dem Brandenburger Tbor gemeinsam am 18. Oktober 1902 enthüllt werden. DaS Denkmal der Kaiserin, im KrönungS- mantrl mit der Krone, wird von den Büsten de« Philosophen Zeller und de« Chemikers Hofmann, da« de« Kaiser» von den Büsten dc« General-Feldmarschall« Graf Blumen thal und v. Helmholtz flankirt. (-) Berlin, 17. October. (Telegramm.) Da« Land gericht verurtheilte den Maurer Panzer, den Redactrur der anarchistischen Wochenschrift „Neue« Lebe»", Wege» die Zukunft der Stadt traurig aus. Schon bevor Lord Milner I nach Europa reiste, hatte er seinen Wohnsitz in Johannesburg genommen; die Hauptbureeaus der Eisenbahnverwaltung sind ebenfalls in Johannesburg, und di« Postdirection ist eben auch dabei, dorthin überzusiedeln. Alles dies sind wenig trostreiche An zeichen für Pretoria. Gegen die Wahl von Johannesburg zur Hauptstadt sprechen gewichtige Gründe, hauptsächlich finanzieller Natur. Erstens besitzt die Regierung dort nur mehr sehr wenig Gruntxigenthum, zweitens sind die dortigen öffentlichen Gebäude viel zu klein, um einen großen Verwaltungsapparat unterzubringen. Es wäre also nöthig, entweder ausgedehnt« Ankäufe von Bauplätzen zu machen, oder einen großen Theil der benöthigten Räumlichkeiten _ . . ... zu miethen, und ein«? ist in Johannesburg so theucr wie das man etwa aus ver geringen Anzahl der Auswanderer in den andere. In Pretoria dagegen besitzt der Staat öffentliche Gc- Jahrrn 1897 : 24 631, 1898 : 22 221, 1899 : 24 323, 1900:1 bäude, welche einen Werth von Millionen Pfund Sterling dar- 22 309 schließen wollt«, daß die Auswanderung zurückgehe und stellen und für ave Bedürfnisse der Verwaltung auf lange hinaus eine Organisation nicht nöthig sei, so sprechen di« Zahlen wie I au-reichen. ES liegt ferner keineswegs im Interesse einer reinen 1872: 128152, 1884: 149 065, 1883: 173 616, 1882 : 203 585,1 und unbescholtenen Administration, auf welche ja bekanntlich in 1881: 220 902 das Gegentheil. Wie unberechenbar und sprung- Zukunft so großes Gewicht gelegt werden soll, daß die gesammten haft die Perioden abnehmender JahreSstärke durch Jahre Plötz- D-rwaltungSbureaus sich im 'Centrum der südafrikanischen lichen AnschwellenS deS AuSwanderungSstrvmeS abgelöst werden Speculation befinden. können, zeigt z. B. der Tiefstand der Jahre 1877 und 1878 mit Aus allen diesen Gründen ist zu hoffen, daß, trotz der unver- rund 23 000 bis rund 26 000 Auswanderern, denen bereits kennbaren Vorliebe Lord Milner's für Johannesburg, Pretoria 1880 ein Jahr mit über 117 000 und 1881 sogar ein solches mit Hauptsitz der Regierung bleiben wird. fast 221000 Auswanderern folgt«. In den wenigen Jahren von I ^2 l'ch die Stärke der Auswanderung fast ver- » ^udon, 17. October. (Telegramm.) Ter „Standard" Es ist nothwendig, dies« Thatsach« der Sprunghaftigkeit der Stärke unseres AuswandererstromiS nicht auS den Augen zu I meldet, daß die CommandoS von Bolha, Delorey und lassen, wenn man die Bedeutung der deutschen Auswanderung Kemp der Einschließung der britischen Truppen entkommen sind, nach der Ziffer eines einzelnen Jahres beurtheikn hört. Die Botba zog nach Walkerstrom zurück, wo er eine befestigte Benutzung der Zahlen eines einzelnen Jahre- vver «iner kürzeren! Stellung bezog. Reihe von Jahren für die Beurtheilung Ser Bedeutung unserer! * Johannesburg, 16. October. Von Kitchener ist die Er» Auswanderung muß eben wogen der durchaus schwankenden Ten- laubniß einqeganqen, die Minenschutztruppe am 1. November denz der AustvanderungSstärie alt «in« geradezu unzulässige be-! aufzulösen und den Arbeitern den vollen Lohn an Stelle der bisher ft-L, seit- der Auf- oder Niedergang der Industrie in Deutschland! und andererseits der Auf- oder Niedergang dec allgemeinen Wirth-1 schaftlichrn Lage in den Vereinigten Staaten, di« leider einst-! weilen noch immer daS Hauptziel der deutschen Auswanderer! bilden. Da beide Momente naturgemäß vem Wechs«! unterliegen, I muß dies die heute von ihnen im Wesentlichen bestimmt« Stärke I der deutschen Auswanderung ebenfalls thun. DaS vielfach zu be-! obachtende derzeitige Nachlassen jener rapiden ThätigkeitSentwicke- I lung, welche di« deutsch« Industrie in den letzten Jahren auf-1 wieS, wird daher voraussichtlich bald wieder ein starkes Anwachsen! der deutschen Auswanderung nach sich ziehen, namentlich sobald die dem Auswanderer günstigeren Aussichten nicht nordamerikani scher Gebiete allgemeiner bekannt geworden sind, und sobald in größerem Umfange der Anschluß an solide große SiedelungS- unternehmungen die nichtvrganisirt« ErnzelauSwanderung ver drängt haben wird. Der Nothwendigkeit eine- zuverlässigen und fachmännischen AuSkunftSwesenS für Auswanderer, di« ja selbst verständlich auch beim geringsten Umfange unseres AuSwanderer- stromeS vorhanden wäre, wird durch die Vorlage der ReichS- regierung Rechnung getragen. ES soll ganze Arbeit gemacht, age Aoroamerrra mn meyr ars oec HMs« ooen I AuSkunftsstell- vom Reich unterhalten, ein Reichsbeamter an «^"d"m<nka 214, Afrika ohne nähere Bezeichnung Spitze berufen und eine berathende Mitwirkung sämmt- sschc Schutzgebiete 115, Transvaal, Australien u. s. w. l kicher, den Colonial- und AuSwanderunqSfragen sich widmenden Allen diesen Anfragern ist, wie bemerkt, e>n« genaue schriftliche, Corporationen herbeigeführt werden. Die AuSkunft-stelle soll, unentgeltliche Antwort zu Therl geworden. Dies« Antworten, die wenn der Reichstag die Mittel bewilligt, am 1. April n. I. sich nicht nur mit dem betreffenden Land- beschäftigten, sondern inS Leben treten. Als Leiter ist, wie schon gemeldet, ein guter auf die Fähigkeiten, Mittel und andere persönliche Verhältnisse Kenner namentlich des südamerikanischen Auswanderungs- Bezug nahmen, stützten sich auf alle Grundlagen, die amtliche gebiet» in AuSstcht genommen, der frühere Consul in Porto Statistik, Geographie, amtliche und nicht amtlich« Berichte und Allegro, Herr Koser. Erfahrungen gewähren. I —— Die Auskunftsstelle hat natürlich nicht die Mittel an der! Hand, di« Auswanderung zu leiten und zu regeln, aber ihre innere I »'kl. Mllkg l» AllvllsllnU. Nothwendigkeit muß ihr zugleich die Tendenz aufdrücken. Die «nalttibe «tückckie» Auswanderung nach Nordamerika ist in den letzten Jahren I « , . r , zurückgegangen. 1871 betrug sie 96,8 Procent, 1898 sie ?uS P ret ° r. a, 14. September gcht un, folgend«! B-ncht am geriesten, 78,7 Procent Zu dieser erfreulichen Thatsach- der ini-ressant- neue Belege dafUr bringt, daß die Engländer einer wem auch langsamen und schwachen, so doch deutlich er- m Transvaal den Kriegszustand dazu benutzen um kennbaren Abnahme der Einwanderung nach Nordamerika hat Art vo^ bedenkliche neben ungünstigerer Gestaltung der ErtLrbsverhältnisse in Nord- A e h nl, chke l t. n nnt der brittschers-ltS so hart verurthe.lttn amerika wohl auch die zunehn^nde Verbreitung besserer Kenntniß angeblichen „c o r ru p t«n, ge wa l t th a t,g - n und h a b - der Aussichten in nicht nordaMrikanischen Ländern beigetragen, Boerenverwaltung zeigt. Der Bericht sowie die warnende Thätigkeit jener Vereine, die sich in größerem ^utel: Di- u,,-ch-n d-, IW2 ,-»-chp st-Nz-» nahm« der nordamerikamsLen Anziehungskraft sind vor Allem in I L ! tragen, ohne daß die von ihm zu bestreitenden Leistungen gemäß 2 d^gl-ichM^n Vm^tAchU Aufsch^ge ^b^r^uMSchillingS per A A Minen Lem' D^mm^ den Jnvalidenfonds L-""-c AL"' Minderung der Auswanderung überhaupt und also auch der nach ^wa 50 Procertt erhöht wordem Ein aute, Stückchen ist auch S- Berlin, 17. October („Har m o n i« d u s - l.") Classen- Nordamerika gerichteten b-igetrag-n haben; endlich wirkten auch ^S folgende. Bekanntlich wurden vor elmgen Monaten sammt- kmpf unter allen Umstanden, um ke.n.-n Preis gewerblichen di- dem wachsenden NativiSmuS d«r Vereinigten Staaten ent- '^ Einwohner von PieterSbu-y m t Gewalt nach Pretoria ge- Fneden - dieser soc.aldemokratische Stanvpunct tritt besonders sprechend zunehmenden Abwehrmaßregeln mit, welche die dortig- s^M: " 'y nunmehr e.nem Th-.le derselben erlaubt wor^n, grell durch die Kr.tck zu Tage die v°n der s° c >a Ide m o kr a - Regierung g-g«n den Zutritt mittelloftr, kranker oder ihr sonst wieder dorthinzurückzurehren.aber natürlich nur unter der Be-> t, s ch« n Presse an e.ner Auslassung des Vorsitzenden des Buch- unbegu«m-r Einwandenr ergriffen hak. In dem Wieder- dmgung daß st- fich sür ihr schw-re, Geld e, anwachsen d-, n»rb°merikanisch-n Procentsatze« in den letzten Recht erquickliche Zustande herrsch«, zur Zeit m der D« l a - beiden Jahren dagegen spiegelt sich die nach Beendigung der 3°°-Bah. Arthr'scht Don E^lo,, König von Po^ spanisch-amerikanischen Krieges beginnend- Besserung der Wirth- A Al4°rv«^fenba nicht sondern schriftlichen Verhältnisse der Vereinigt«» Staatrn wider und zu- S^ng" Erkubn ß von Chamberlain und ftinein Vertreter, Im betrübenden Gegensätze zu Nordamerika stehen die besser und «» braucht kaum versichert zu werben, baß d.e Regel b«steht: geeigneten Ziele deutscher Auswanderung. AIS größte» ' klimatisch und wirtbschaftlich geeignetes Zielgebiet für deutsche auSdkOstküstehmauf, so muß man sich rnDurban e.n«n Er- Auswanderer muß ftlr beute da, südliche Südamerika bezeichnet laubn,ßscht,n verschaffen, um .n Delagoa - Bay an L<md gehen w«rden: nämlich die drei Südstaaten Brasilien», Pa ra-zu können! Wenn die, so wett-r geht wird der englisch« „Bunde,- guah, Argentinien und Süd-Chile. Selbst, genösse" dem stolzen Portugiesen bald unbequem werden, verständlich «egen in dem mächtigen, au, diesen Ländern viel diScutirt wird hier gegenwärtig die Frag«, welcht, für gebildeten Gebiete auch Landschaften, die nicht für den Fall, daß Transvaal englische Tokome wird, d,e H a u p t - deutsch« Besiedelung geeignet stad; da, schließt aber stad t de» Land«, sein werd«. Die Tapitakisten möchten nicht auS, dennoch da» Gebiet al, zusammenhängende» wohl gerne sehen, daß der künftige Sitz der Regierung I o - Ganze» zu betrachten, da die für un, nicht besiedel»««» Land- hanneSburg wär«, wahrend die Einwohner von Pretoria be lasten in der Minderzahl find. Von den 22 30S statistisch nach- > stimmt hoffen, daß Pretoria Hauptstadt »leibt, sonst sicht e, um gewiesenen deutschen Auswanderern der Jahre» 1900 gingen nun nach den oben bezeichneten Ländern Südamerikas zusammen nur — 827 Personen, gegenüber den 19 482 nach Nordamerika gegangenen. Mit anderen Worten: 827 Deutsche gingen nach einem Gebiete, wo die meisten volle Aussicht haben, ihr Deutschthum sich und ihren Nachkommen bewahren zu können, und 19 482 Deutsche gingen nach einem Gebiete, wo ihre Nachkommen dem Deutschthum meist mit absoluter Sicherheit verloren gehen! Bedarf es, fragt Professor Kettler in dem Jahresberichte des angeführten Vereins, eines schlagenderen Beweises für die Nothivendigkeit «iner natio nalen AusivanderungSpolrtik, eines gut organisirten Auskunfts dienstes? Wahrlich, die Frag« beantwortet sich von selbst, und wenn
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