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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020317010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-17
- Monat1902-03
- Jahr1902
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Daß er aber nicht wollte, bas hatte einen ganz be sonderen Grund, den unser Bob nur seinem Freunde Felseneck anvertraute. Der Arzt hatte in dem Heldenkörper Robert Rainer's eine kranke Leber entdeckt. Unter solchen Verhältnissen zu heirathen, widersprach dem unweit seiner bösen Leber liegenden guten Herzen Rainer's und so waren die angegebenen 45 Jahre nach nnd nach herangekommen, — er aber strammer und frischer denn je. Und Felseneck konnte cS sich nicht versagen, Bob eines Tages ein Kompliment über sein „immer jünger werden" zu machen, war jedoch nicht wenig überrascht, als Antwort zu hören, daß die Leber nun wieder manierlich geworden, dafür aber das Herz verloren gegangen sei. „Du mußt sie sehen, mein alter Freund, Du wirst entzückt sein, Du kannst nicht anders, als mir zugeben müssen! Sie ist die Rechte!" Felseneck war völlig von der Bortrefflichkeit der Er korenen seines vorsichtigen Freundes überzeugt: „Ich gratuliere mit aufrichtiger Freude, und hoffe, daß dieses Herzleiden sich schneller auf Heilung besinnt, als dies Dein früheres Uebel gethan, aber sag', wie sieht „sie" aus, wer ist es, wo wohnt eS, Dein Kleinod, das solch' eingefleischten Hagestolz zu bekehren vermochte?" „Du kennst sie nicht, aber steh', hier hab' ich ihr Bild, denke Dir bas Gesichtchen mit schwarz-braunen Locken umrahmt, die Aeuglein schwarz wie Herzkirchen, das Mündchen purpurroth und das ganze süße Geschöpf erst neunzehn Jahre, o wie ich sie liebe, wie wir beide glück- lich sind!" „Neunzehn Jahre, Bob! Und Du sünsundvierzig! Bedenke!^ — Und Bob bedachte und überlegte und sann darüber nach. Hatte Felseneck nicht Recht? War es nicht schließlich verwegen, ja sündhaft, solch' junges blühen des Menschenkind an sich zu kettest, an einen Menschen mit ziemlich einem halben Jahrhundert aus den Schultern? Endlich war er mit sich im Klaren: Seinen alten Arzt seinen Doctor Lämmermeier, dem wollte er sich an vertrauen, der muhte ihm reinen Wein einschenken und sollte genügend dazu von ihm, -em Robert Rainer, er- muthigt und gebeten werden. Wochen waren vergangen; und abermals sahen sich die beiden Freunde wieder. — Was war aus dem glück strahlenden lebenslachenben Bob geworden! „Armer Junge, was ist mit Dir? Komm setz' Dich und sprich Dich aus! Hast Du Kummer gehabt? Deine Leber vielleicht ?" Felseneck frug das ticfbesorgt. „Alles ist krank in mir, alles todeSwund, und mein Glück an mir vorbei gezogen, alles vorüber!" „Sag mir nur um Gotteswillen " „Ach, alles sollst Du erfahren, alles wissen, — setz' Dich her zu mir, gieb mir einen Schluck Master, etwas anderes darf ich nicht trinken, und nun höre. Nicht daß Du etwa Schuld trügest durch Deine damalige gutgemeinte Warnung, — nein, nein, ich selbst hatte ja schließlich meine Bedenken, Du weißt schon — neunzehn und fünfund vierzig! Ich habe manche schwere, sorgenbange Nacht deshalb durchwacht und bin endlich zum alten Doctor Lämmermeter gegangen." „Mensch! Du bist doch nicht ganz und was sagte der?" „Neunzehn Jahre sei ja ein bischen jung, doch fünfund vierzig auch noch kein Greisenalter. Ich solle aber bet einer Verheirathung meiner schwer errungenen Gesund- hett halber vor allen Dingen auf eines achten und mich ausschließlich bet einem Mädchen nach etwa- richten, da von größter Bedeutung für mich sei —" Kelseneck horchte auf: „Und das wäre?" „Die Haarfarbe! Leben Sie, mein lieber Rainer" — so meinte der alte kluge Medictner — „Sie sind noch immer sehr krank! Die Leber ist gut, aber — die Nerven schlecht. Sie brauchen eine Frau, gewiß, nicht nur in- Hau-, sondern auch zu Ihrer Pflege, aber das muß ein sanfte- nachgiebiges Geschöpf sein. Nun ist baS aber unter unS Aerzten eine alte bekannte Geschichte, daß schwarzes Haar stets auf einen leicht erregbaren, eigentlich immer in Auf regung befindlichen Sinn schließen läßt. Sie werben mich I verstehen! — Ein Blondchen dagegen — na kurzum — würde die einzig paffende Ergänzung Ihrer selbst sein!" — „So meinte also Dein alter Doctor Lämmermeter? Es leuchtet mir freilich ein. — Abcr Deine Wahl war — ja, ja, ich erinnere mich: die Locken, die schwarz, so schwarz wie die Nacht wohl sind . Du hattest sie aber doch nun mal so lieb und ich sollte meinen " „Es ist alles vorüber, alles aus. Temperament besau sie ja allerdings— und als ich ihr einigeTage fern geblieben und dann schließlich zu ihr gegangen war, nur um ihr meine Unterredung mit meinem Arzt theilweise berathcnd mttzutheilen, da — einige Minuten nur hat sic mich äuge- hört und ist dann stolz nnd fest zur Thür hinaus geschritten, durch ihren kleinen Bruder aber — sanbte sie mir meinen Ring zurück!" „Bist ein Pechvogel, alter Freund, seit 20 Jahren und noch länger hast Du Umschau unter den Mägdleins ge halten. keine behagte Dir, und vor uns beiden suchtest Du Dich bann stets mit allerlei Bedenken in Bezug auf Deine Gesundheit zu rechtfertigen. dtun sei mal jetzt nicht thöricht. Lämmermeier's Theo rien sind sehr einleuchtend, aber laß den Kopf deshalb noch nicht hängen. Das Leben ist reich und schön und die Welt nicht arm an süßen kleinen Blondchen, gold- und asch- und semmelblond. Du hast Dein Heu herein in doppelter Be ziehung, auch Korn und Weizen sind wohl jetzt geborgen, nun zeig der rabiaten kleinen schwarzen Hexe, daß auch Du mit Deinem graumelirten Haupte Temperament be sitzen kannst. Räche Dich, alter Junge und zieh' hinaus: oben im Norden unseres deutschen Reiche-, dort sollen die Blonden zu Hause sein."/ Und Bobchen wär folgsam seinem Freunde und nach Jahresfrist — auch dankbar. Glück und Gesundheit im leuchtenden Antlitz schreitet er nun wieder daheim durch feine Wiesen und Felder und neben ihm da lacht und jubelt ein herzige- frische- Weib chen, blau sein« Aeugelein und sonnengoldig da- Haar. die Frauen aber in dem Hause des Bürgermeisters, von wo aus sie zur Kirche gingen, um Gott für die gnädige Er rettung zu danken und um Abwendung aller ähnlichen Ge fahren zu bitten. Die Hussiten suchten Meißen drei Mal heim. Am Christfeste 1420 verbrannten sie alle Vorstädte und die Nicolaikirche, außerdem verwüsteten sie die Umgebung. Zum zweiten Male erschienen sie 1430 und zum -ritten Male 1432. Raub, Mord, Brand, Schändung und Ver wüstung machten ihren genommenen Weg kenntlich. Wie unmenschlich sie hausten, erkennt man auch daran, daß sie selbst, um das Land auf Jahre hinaus zu verwüsten, die Weinberge nicht schonten und die Weinstvcke sammt den Wurzeln ausrissen. Nach dem Tode des Herzogs Georg — den 17. April 1539 — hielt auch in Meißen die Reformation ihren Einzug. In der Domkirche predigten evangelisch; Pre diger: Spalatinus, Amsdorf, Justus Jonas u. A., gegen welche ein sehr scharfsinniger Franciskanermvnch, ein ge wisser Andreas, auftrat und disputirte, bis ihm geboten ward, die Stadt zu verlassen. Der erste evangelische Pfarrer in Meißen war 24. Johann Albinus. Der der Reformation nachfolgende Schmalkal- dische Krieg berührte auch Meißen in empfindlicher Weise. Am 5. dlpril 1547 hielt Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige seinen Einzug in Meißen und besichtigte am folgenden Tage die Zugänge nach Dresden. Den IS. April wurden 23 adelige Jünglinge von der Fürsten schule als Geiseln zu Schiffe nach Wittenberg gebracht. Als der Kurfürst von -er Annäherung -es kaiserlichen Heeres Kunde erhielt, hielt er es für geratben, am 2l. April 1547 die Elbbrücke zu zerstören. Oberst von Rcckrod führte den Befehl aus und ließ alle hölzernen Fächer anzünden, wodurch auch die 1475 erbaute Capelle der vierzehn Nothhelfer, sowie mehrere Häuser vor dem Brückenthore, ein Raub der Flammen wurden. Trotz der Zerstörung der Brücke zogen am 23. April die Kaiserlichen in Meißen ein und hielten es siebzehn Tage lang besetzt, nach der Schlacht bei Mühlberg veranstalteten sie in der Domkirche ein Dankfest, zu welchem den ganzen Vormittag alle Glocken geläutet und ein Ds vsum lLuciamua gesungen wurde. Großes Unglück brachte der Dreißigjährige Krieg über Meißen. Bis zum Eingreifen Gustav Adolf'S spürte man wenig von -em unheilvollen Kriege; in dem Auftreten einer nordlichtartigen Erscheinung sahen ängstliche Gcmüther den Vorboten großen Unglücks. Im Sommer 1630 trat in erschreckender Weise in Meißen die Pest auf, der man nur unter Anwendung ganz energischer Maßregeln Herr wurde. Auf dem Zuge von Mecklenburg nach Magdeburg im Frühjahre 1S81 hatte Tilly das kur- fürstlich-sächsische Amt Gommern bei Magdeburg bedrückt, diese Verletzung der Neutralität beantwortete der Kur fürst damit, daß er den Befehl zur Mobilisirung des ge lammten Defensionswerkes erließ. Meißen ward als Mustcrungsplatz bestimmt, damit begannen für die Stadt die Wirren des Krieges, die erst mit dem Friedensschlüße endeten. Bis Mitte October 1632 blieb Meißen von feindlichen Truppen frei, am 20. October aber zogen die Kaiserlichen ein, die bis 18. November hier hausten. Aber wie sah cs nach dem Abzüge der Kaiserlichen in und um Meißen auS! Viele Häuser, besonders die der Fleischer vor dem Fleischerthore, waren wiederholt geplündert wor den. Die Früchte des Feldes, der Bäume und der Reben waren verdorben, die Vorräthc aus den Scheunen, Kellern und Böden hatten die Feinde fortgeschafft und daö Groß- und Kleinvieh wcggetrieben. Bürger und Bauer waren in gleichem Maße ruinirt, in den umliegenden Schulamts dörfern gab es kein einziges Stück Zug- oder anderes Vieh mehr. Ein Bericht aus dem Jahre 1633 schildert den Ver fall Meißens mit folgenden Worten: „In der Stadt sind kaum 150 Häuser bewohnt, darunter viele von Wittwen und armen Leuten, die Vorstädte aber ganz aus geplündert. Und wie sahen die ledigen Häuser aus! Eines derselben, im Centrum -er Stabt, gegenüber -em Gasthof „zum Löwen" gelegen, erwies sich bet gerichtlicher Besichti gung als dermaßen verfallen, baß an keinem Orte eine Thür, kein Glasfenster, bisweilen kein Rahmen mehr vor- Händen, die Oefen zerbrochen und zerschlagen waren und es viel eher einer Mördergrube, als einem Wohnhause glich! Kranke und Bettler legten sich hinein und leisteten der Einführung und Verbreitung ansteckender Krank heiten weiteren Vorschub. Alle Borräthe waren erschöpft, Handel und Wandel lagen darnieder; die Häuserpreise sanken um mehr als die Hälfte." Im Laufe der folgenden Kriegsjahre sollte es abcr noch viel schlimmer kommen; je länger der Krieg sich hinaus zog, desto mehr verrohten die Soldaten und desto mehr wuchsen die Lasten. Meißen, das in Folge seiner Lage an der Elbe stromauf- und abwärts gute Verbindung hatte, ward trotz seines höchst traurigen wirthschaftlichen Zu standes fortgesetzt zu allerlei Lieferungen „gegen genüg same Quittung" hcrangezogen; doch wurden diese Be scheinigungen nur in den seltensten Fällen eingelvst. Da von der völlig erschöpften Stadt nichts mehr zu erlangen war, so machte der Generalkriegscommifsarius Joachim von Schleinitz dem Kurfürsten den Vorschlag, die Privat güter der meist wohlhabenderen Rathsherren mit Beschlag zu belegen. Um das Maß des Jammers voll zu machen, überfielenamS. Juni 1637 dieentmenschten Schweden Meißen und plünderten es vollständig aus und zündeten es an verschiedenen Orten an. Auf dem Rathhause wurden die Cafsen geleert, die Kirchen wurden nicht geschont, Alles, was irgend einen Werth hatte, wurde auf die Schiffe gebracht und nach Torgau geschafft. Ent setzlich waren die Verbrechen gegen die Person; „die Leute wurden zum Theil ntedergehauen, beschädigt, gerüttelt, böse Tränke eingegeben, Weibsbilder auch an heiligen Orten geschändet." Wie entsetzlich die Schweden in Meißen gehaust hatten, ersieht man darqus, daß in -er Stadt nur noch 126, in den Vorstädten 194, zuWUMen 320 lebende Bürger anzutreffen waren, die aber größten- thetlS so blutarm waren, daß sie nicht das liebe trockene Brod hatten und sich am Wasserkruge ersättigen mußten." Nach der Verwüstung Meißens durch die Schweden verloressehranBebeutung. Es war verarmt, die Bürger hatten eS zum großen Theile verlassen, viele Häuser lagen wüste. Die Stadtmauer verfiel und nur nothdürfttg konnten die Lücken durch Pallisaden ausgcfüllt werden. Im weiteren Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges war es bald in -en Händen der Schweden, bald hielten es die Kaiserlichen besetzt, bald waren die Sachsen Herren der Stabt. Alle, ob Freund oder Feind, übten die ärgste Bedrückung aus, und Plünderung, Mißhand lung und Lieferungen aller Art führten -en weiteren Ver fall herbei. Das Schloß, das sich über den Trümmern der Stadt erhob, hatte sich in den Stürmen des Krieges noch immer gehalten. Anfang August 1645 erschienen die Schweden abermals vor Meißen, und zwar unter Königs mark. Die schwache Besatzung der Stadt konnte der Ueber- macht keinen wesentlichen Widerstand leisten, doch gelang es der Mehrzahl der Bürger, sich unü ihre gering- Habe entweder in das Schloß, oder über die Elbe in Sicherheit zu bringen. Bald waren die Schweden Herren der Stadt, eine allgemeine Plünderung wurde ihnen gestattet. Dem Kurfürsten, dem viel an dem Besitze deS Schlosses gelegen war, lieb dem Befehlshaber desselben, Waldt, ncch am 11. August eine Weisung zugehen, dasselbe unter allen Um ständen ztt halten. DieS war aber kaum möglich, denn erstens fehlte eS an Geschütz, zweitens war die Besatzung zu schwach. Am 13. nahmen die Schweden das Schloß unter Feuer, und zwar mit solchem Erfolge, daß bereits am Morgen deS 14. August sie Meister des Schlosses wur den und Waldt mit seiner Besatzung gefangen nahmen, wobei ihnen noch ansehnliche Borräthe in die Hände fielen. Ende August verließen die Schweben Metßeck. Wie eS darin nach dem Abzüge auSsah, Morgen-Ausgabe Nr. 137 Montag den 17. März 1902. Amtlicher Theil Brennscheite, FerrlH-toir ü 1V Uhr an gegen vaarzahlung: 3 Rmtr Eichen-Nutzscheite, ch«n SOS 2078 1880 2828 4178 480 1210 1878 20 828 140 1880 122« SSO Vos Visa nt»lt> >n»r« : v r. oa»r» v'r«. »Nirn. Ito. Sollt »lt» luee >ok vordotoo.) von 26/117 cm Mittenstärkr - 27/37 - - 19/38 - . - 19/43 - - - 18/50 - - - 22/39 - . - 30/50 - Zum Ausblühen dieses Gemein- die Gründung des Bisthmns am 18. October 965 von Otto I. 2. Januar 968 vom Papste Eine weitere Förderung erhielt »ä— oi»* asrolr'- KVl»ts: Ssw- tw, LieLers 182,— 48,40 127,10 124.- L. 0,04). -0). »nckdr.l 88,80 >Lsoiis SS,— Stadtebilder aus Sachsen. Nachdruck verboten. Meißen. A Auf eine fast tausendjährige Geschichte kann die Stadt Meißen zurückblicken. Vom ersten Tage an hatte sie eine hohe Bestimmung, sie sollte sein ein festes Boll werk des Ehristcnthums rmd eine Pflanzstätte deutscher Bildung und Gesittung. Zu diesen erhabenen Zielen ge sellten sich in späteren Jahrhunderten noch zwei gewichtige Aufgaben; sie ward durch die Verhältnisse bestimmt, eine Pflegerin der Kunst und Industrie zu sein. Daß sie alle diese hohen Aufgaben in umfassender Weise gelöst, kann man aus dem Nachstehenden ersehen. Meißen i st eine der älte st eck deutschen 'stroüoa. Iitck. Ooiapkor towpkor »vor- ' <I4Ä> io Xov ckor lovli-Osroknkii- roioo. ,Sno<te»r»td" doiä» »nt äsr dxQäam- (112) la Sromoo, Io Qolpvir, sNimoro (14/Ä a Lroweo unä 'l^woutk (14Ä, , von Susoo» kovaox <15 Vemmr- oscti 2—11 m Länge. Ködert Kainer's Kümmernisse. Humoreske von Margot Felsche. Nachdruck verboten. Sein Freund Bob! So oft -er Gutsbesitzer Fclseneck nach dem Wohlergehen seines lieben Freundes Bob, richtiger: Robert Rainer gefragt wurde, ebenso ost fügte man auch die theilnahmSvolle Frage hinzu: Und hat er noch immer kein Weibchen heimgeführt? Mit bedauer licher Miene konnte Kelseneck aber stets und immer nur ein „Nein, ich wüßte nicht" zur Antwort geben. Die Sorge der getreuen Freunde, Nachbarn und der gleichen: Bob könnte schließlich ein Hagestolz bleiben, ein Sonderling werden, war doch auch tiefbegründet. Man denke nur an ein stattliches Landgut mit all' dem, was htnzugehvrt: gutbraintrte Wiesen, vierspännig be arbeitete Felder, gutgepflegtes Waldland mit ausge zeichneter Jagd, ein stattliches, frischgetünchteS und durch weg mit Schiefer gedecktes Haus und unter diesen Dächern — keine Hausfrau. Und Bob war ebenso ein stattlicher Mann, groß und breitschulterig und auf seinem Rücken trug er volle 45 Jahre. Gut und fromm war er auch, voller Güte, da er, wie er selbst einmal zugegeben, keine Fliege tvdten konnte, sondern „sie alle mit dem Taschentuche zum Fenster hinaus trieb!"—Tadellos war Bobchen und sein Besitzthum auch, und diese- Phänomen sollte dem HeirathSmarkt verloren gehen! Keiner der Freunde glaubte das verantworten zu können, ein Jeder wußte hier ein ganz paffendes Mädchen, dort eine reiche Partie, da eine Frau, wie für Robert Rainer geschaffen — aber keiner konnte sich eines Erfolges rühmen, lächelnd wehrte der sanfte Gutsbesitzer ab: „Laßt nur gut sein, die Rechte wirb schon noch kommen, jetzt will ich eben nicht!" BezxgS-Prei ¬ st, d« Hmpttxpedtttoa oder de» st» Stadt bezirk und de» Vororten errichteten Aus gabestellen abgeholt: vierteljährlich 4.50, — zwestaaliger täglicher Zustellung ins Hau- X 5UH. Durch die Post bezogen für ! 4S00 ! 3200 178 9SS0 8400 10780 11780 larvv, drtent- a« vsssutliods cd <ii» eleicds i» nrmentUcd r«r »ot»ieIceN. »u» »a a rUitrvn ckvr -«ivdiscli» Vsr- U rii« uwärieva ooed «io» m riuck »der rckvll xervdlr Ivirrlled »»cd u 16 o»ek > 27 n»eU v»eU Scdöll- II»o »lcl» »uck 2»it vsil»vxt jiiedeek 18 »»» 25 H avck ediscuev Üoi- . v«r StUdc- V«r prvodt- aut 30 — 85 o»ck »vckvreii scUenci vvrck» lrieUL r«r»tllc. »o v»it s ll»optkr»ck1: > k°r»eM«n um 1»» 6Ut«r»oire- > »ieU <U« V«r- uor»r»llck«rteu ittliok L»c«u- üivudaix 84 4 uoed nickt «ot«pr»vk»i><t > tu Lodlca vm- > Uvea k.rlia «n »u/ 32 l», >ioiir» kliooir« !«di»t ck»r Ockve »ick <ii« » virä ir«r«u- Icleeut vira i« t. ti»ck ekv»ed« X»cd- m »tv», Lio- iir IM 2» <i«a n »uci» dl»k»r <i»» tiintreü«» Nachlaß-Versteigerung. Dienstag, dea 18. März 1902, von Vormittag 10 Uhr an sollen V.-Plaawttz, Weißenfelser Straße öS, beim Spediteur Llltrsod Sk ooku die zu einem Nachlaß gehörigen Möbel, Haus- und Küchengeräte gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Lokalrichter Städte Sachsens. In ihren Anfängen reicht sie zu rück in die Regierungszeit des Königs Heinrich 1. Oest- lich der Elbe wohnte um diese Zeit das raub- und beute gierige Volk der Slawen. Um Meißen her hatte ein Stamm dieses Volkes, der sich selbst „Glomacier" nannte, unü den Deutschen unter dem Name» „Dalemincier" be kannt war, seinen Sitz. Oft verbanden sich diese mit den Ungarn und unternahmen sttaubzüge in die von Deutschen bewohnten Gaue. Die deutschen Kaiser aus dem Hause der Karolinger kämpften mit wechselndem Glücke gegen dieses Naubvolk und drängten es bis zur Mulde zurück. Dem thatkrüftigen König Heinrich I. gelang es, die Feste Gahna, die zwischen Mügeln und Oschatz lag, zu erobern und bis an die Elbe vorzudringen. Um sich die Frucht seines Sieges zu sichern, legte Heinrich au besonders ge eigneten Puncten Burgwarten an. Eine solche entstand auch auf der Höhe, die sich zwischen dem Einflüsse der Triebifch und der Mibni oder Meifa erhob. Diese Burg warte war insofern von besonderer Bedeutung, als sie auch hauptsächlich dazu mit diente, die zwei hier gelegenen Elb- furten zu vertheidigen. Sie wurde zwischen 922 und 933 als Schutzwehr der in der Umgebung befindlichen deut schen Ansiedelungen angelegt; die erste Befestigung war die jetzt noch sogenannte Wasserburg. In die Burgwarte legte König Heinrich I. eine Be satzung, den Befehl über dieselbe übertrug er einem Burggrafen, der zugleich auch Herr über die sich um den Berg her bildende Stadt war. Seine Pflicht war es, die Bewohner der Stadt und deren Umgebung in Gehor sam gegen den neuen Herrn zu erhalten und sie nach außen hin zu schützen. Einer der ersten Burggrafen war Rigdag, der 984 starb. Heinrich's Nachfolger, Otto I., wandte der Grenzfeste Meißen eine besondere Fürsorge zu, aus der ursprünglichen Militär - Colonie entwickelte sich ein städtisches Gemeinwesen, das zuerst 968 oivitas ^Stadt gemeinde genannt wird, wesens trug wesentlich Meißen bei; dieses ward errichtet und «nterm Johann XII. bestätigt. _ die Stadt durch Gründung der Markgrafenwürde. Wäh rend der Burggraf die Gewalt über die Besatzung der Burg und der Umwohner hatte, übertrug Otto dem Mark grafen die Gerichtsbarkeit über die umwohnenden Kreien. Dadurch, daß Meißen bald nach seiner Gründung der Sitz eines Burggrafen, eines Nischofes und eines Markgrafen ward, blühte es rasch auf. es erhielt bald Marktgcrechtig- keit und ward von festen Mauern und Thürmen geschützt. Als vorgeschobener Posten hatte Meißen in den Stürmen der Kriege, die von Osten und Westen daherbrausten, mannigfach zu leiden. Im Jahre 1015 ward das aufblühende Gemeinwesen von wilden Polenschaaren bedroht. Anführer derselben war Mesico, der Sohn des polnischen Herzogs Bvleslaus. Meißen selbst war zum Unglück ohne Oberanführer, da die beiden Markgrafen von Meißen, Günther und Eckhard II. den Kaiser auf einem Kriegszuge begleiteten und der Bruder Eckhard's, Hermann, der den Oberbefehl Über die Stadt hatte, gerade abwesend war. Der Hauptangriff der Polen richtete sich gegen die Wasserburg. Tapfer ver- thetdigten die Bürger ihre Vaterstadt, besonders rühmlich zeichneten sich die Frauen aus. Schon hatten die Feinde zwei Thürme der Wasserburg angezündet, da es an Wasser mangelte, so sollen, wie die Sage erzählt, die Frauen das Feuer mit Milch gelöscht haben. Mesico, der den Kampf von einer benachbarten Höhe beobachtete und sah, wie tapfer die Belagerten sich wehrten, rief seine Soldaten zu rück. In der folgenden Nacht stieg in Folge eines hef tigen Regens die Elbe auffallend; Mesico, der erfuhr, daß ein kaiserliches Heer im Anzuge fei, hob schleunigst die Be lagerung auf; denn er fürchtete, der Rückzug würde ihm abgeschnitten. Zlrm Andenken an die glückliche Errettung ward alljährlich der Tag Mariä Geburt als ein Festtag gefeiert, alle Bürger versammelten sich vor dem Rathhause, Oeffentliche Zustellung. Der Maler Bernhartz Vischosf iu Dessau, vertreten durch den NechtSanwalt Hirschfeld in Leipzig, klagt gegen den Kaufmann Richard Seeltng, zuletzt in Leipzig-Volkmarsdorf. LuLwigstraße Nr. 95, I. wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Rech nungslegung, mit dem Anträge, den Beklagten kostenpflichtig zu verorteüen, dem Kläger über dir Außenstände, die bis zum 15. August 1900 der Firma Wagcnführ L Merbitz in Leipzig zustande» nud deren Einziehung er für den Kläger übernommen hatte, Rechnung zu legen. Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die fünfte Ctvilkammer deS Königlichen Land gericht- zu Leipzig auf den 7. Mat 1SV2, vormittags S Uhr, mit der Aufforderung, einen bet dem gedachten Gerichte zugrlaffenen Anwalt zu bestellen. Znm Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 11. März 1902. Der Gerichtsschreiber deS Königlichen Landgerichts. Ma» abomiirt ferner mit entsprechendem Postanfschlag bei den Postanstalten in der Schweiz, Mallen, Belgien, Holland, Luxem- burn, Dänemark, Schwede» und Norwegen, Rußland, den Donaustaaten, der Europäischen Türket, Egypten. Für alle übrigen Staate« ist der Bezug nur unter Kreuzband durch di» Expedition diese- Blatte- möglich. Nr-actior» und Lrpe-itiou: JohamttS-affe 8. Fernsprecher 1öS nnd LLL FUialevprdttione« r NlftedHahu, Buchhandkg., UuiversitLtHsK.ß, L. Asche, «athattsrnstr. 14, «. KüaigSpl. 7. Haupt-Flttalr iu Serliu: KSniggrätzerstraße 116. Fernsprecher Amt VI Nr. 8893. »Mit >k»tL r»«d.! 2Il'8v w rievt.) o «lo» Our». üd«rviei«n<t Leist --8780 SL25 S40V IS80V 4S',V 8278 220 10078 18778 8828 II880 4700 2428 4300 480 1280 2028 S«0 1280 2120 1740 54 - Eichen- 2 - Buchen- 3 - Eschen- 10 - Rüstern. 17 - Linden« 42 starke Abraumhaufen und 60 Haufen Stockholz. Zusammenkunft: Um 9 und bz. 10 Uhr an der Pleiße am Gohiisrr Wehr. Leipzig, den 13. März 1902. Des Raths Forst-Deputation. 8880 214.- 88,25 218,88 t>cdH-»ok- 178,28 82.60 189.80 84.60 203,— 296.25 16«,8V 164.80 161.40 174I0 118.25 118.40 Nutz- und Brennholz-Auktion. Mittwoch, den 19. März dieses Jahres, sollen im Rosenthale dicht an der Pleiße bei Leipzig-GohliS nachstehende Hölzer unter den bekannt zu gebenden Bedingungen zur Versteigerung gelangen: I. Non S Uhr an gegen Anzahlung: nie 112,- >.ooa 17,50 r Ir v»nk .vkv 2050 1700 13400 > 9/8 , 280 I 2S28 I 2100! 2478 2850 2100, 2160 — 188 18800 18100 — 475 ! 2800 I —, 275 n 10180 l -7- l 132S 10 800 1500 1100 840 Köder. ssucdt, »d»ll?c> UchMer TaMatt Anzeiger. Äurksvkrtt des Königlichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, des Ruthes nnd Nolizei-Ämtes -er Ltudt Leipzig. 15 Stück Eichen-Klötze 3 w Buchen- » 10 O Ahorn« - 15 R Eschen- » B Rüstern« - 15 B Ellern« « 3 O Linden« - II. von 1V Anzeigen-Prei- die 6 gespaltene Petitzeile LS H. Reklamen unter dem RedactionSstrich (4 gespalten) 75 H, vor den FamUtennach- richten («gespalten) 50 H. Tabellarischer und Ziffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Offertruanvahme 25 H (excl. Porto). Extra.Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-An-gabe, ohne Postbesürderung 60.—, mit Postbefördermig 70.—. Aunahmeschluß filr Aryeigen: Abend-AnSgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morgen-La-gab«: Nachmittag- 4 Uhr. Bei den Filialen nnd Annahmestellen je eine halb« Stunde früher. Anzeigen Pud stet- an die Expedition zu richten. Die Expedition ist Wochentag- mmnterbrochen geöffnet von früh S bi- Abend- 7 Uhr. Druck und Orttag vv» E. Pol» in Leipzig. 98. Jahrgang.
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