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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190203290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-29
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1902
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««d A«;etgrr Weblell mß Aszkirns. -.7777,^,. Nm1sö5ltÜ A^MUev za rL , WkHEßL H«. «V. der König!. AmtShau-tmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und der StabtrathS z« Riesa. 7S Sonnabend, SS. Stürz 1902, Abends SS. Jahrg^ Seck Rtesmr Lageblatt «scheint jeden Lng Abend» mit NuSnahmi der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« SeznWSbret» bei Abholung in d« Lzpeditto» tn Ries« 1 »kart SO Pf»., durch Miere Litz,-- ftet tn» Han» 1 vtaA «8 Psg., bet Abholung mn Schalt« d« kaffer!. Postcmstaltar 1 Mart «5 Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mar» 7 Psg Auch MonatSabonnement» Werd«» «gen«»,» Anzei^»A«uih«e für die Summ« de» Ausgabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Lrntk «d Verlag von Langer ät Winterlich tn Riesa. — G«schäst»strll«: Kastauieaftraß« S>. — Für R, Redaktion verantwortllch: Hermann Schmidt tn Mesa. IN ,MI MIM»I»»MM W!!II! I). 436. Barth. im Fsch. 420 Ll. I Gefilden unsres Volkslebens, wenn die milden, fruchtbaren Strah ! len der Sonne deS Evangeliums von Jesu Christo, dem gekrevzig- Bolke zu schaffen, dessen eS bedarf, den» er allein erzeugt neues Leben, neue Herzen, neue Menschen. Oder gewinnt nicht die Welt in uns und die Welt um unS her ein ganz andres Aus sehen für uns; bekommt nicht unser Leben einen ganz andern Inhalt und Werth und unser Herz einen ganz andern Sinn und Halt, wenn wir aus innerster Glaubensüberzeugung hrrans bekennen: „Jesus lebt, mit ihm auch ich!" ? — Luther pflegte, zumal in trüber und schwerer Zeit, das Wort Vivit! d. h. Er lebt! mit Kreide vor sich auf den Tisch, ja auch an die Thüren und Wände zu schreiben. Als man ihn fragte, was er damit wolle, antwortete er: „JesuS lebt, und wenn der nicht lebte, so begehrte ich mir nicht eine Stunde zu leben; allein weil er lebt, so werde auch ich leben durch ihn, wie er selber sagt: Ich leb« und ihr sollt auch leben!" — So lebt, wirkt, duldet und kämpft der Osterglaube. Und wie sein Leben, so auch sein Sterben. Un glücklich jene Fran, die im Leben blindlings auf die sreigelflerifchen Lehren Voltaires geschworen hatte und dann, als sie ihn von ihrem Sterbebett auS fragen ließ, ob sie auf seine Lehren getrost sterben könnte, zu ihrem Schrecken von ihm hören mußte, eS lebte sich ganz gut nach seinen Lehren, aber darauf zu sterben, das möchte er ihr selbst nicht rathen. Ach, wie manche solche brthörte unglückliche Seel« auch heute noch in allen Kreisen und Schichten unsres Volkes! — Wie ganz anders der Oster glaube, der seine Zelt und seine Ewigkeit auf Jesum Christum, den gekreuzigten und auferstandenen Heiland gründet; — in ihm lebt und stirbt eS sich selig. — O daß dieser Glaube je länger je mehr der Glaube der Mehrzahl unsrrS Volkes würde! Dann wird eS in Wahrheit Ostern in ihm werden — „Ostern, Ostern, Auferstehen! Oster», Ostern, Frühlingswehrn!" — dann .kannst du ruhen, deutsche Brust", ruhig leben undffwirkl» rnd dich deines Lebens und Wirken« freuen im seligen Osterfrirden — Daß sie unS und unser Volk diesem Ziele «in Stück näher bringe, dazu segne Gott unsre Osterfelrr! Mit Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschast Großenhain wird wegen grund- haster Herstellung der Communicationsweg von Pochra nach Unterreustr« vom 2. bis 8. April diese- JohrrS für den Fährverkehr gesperrt und letzterer inzwischen über Gioß- rügeln verwiesen. DaS unbefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach 8 366'° de« R.-St.>G.-Buche» bestraft. Der Gemeindevorstand. Pochra, den 27. März 1802. Moritz. und ladet den Beklagten zu 1. zur mündlichen Verhandlung de« Rechtsstreit» vor da- König liche Amtsgericht zu Riesa auf den 27. Mai 1902, vormittag- 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Der Sericht-schreiber des Königlichen Amtsgerichts. ten und auferstandenen Heiland, über ihm leuchten; wenn es sich allüberall bei unS verwirklicht, waS Emanuel Geibel tn seinem ergreifenden Gedicht „Der Tod des Tiberius" jenen deutschen Kriegs'necht an des sterbenden Kaisers Palast im Geiste schauen läßt: „Ueber seinen (Deutschlands) Eichen sah er dies Kreuz (daß Kreuz von Golgatha) erhöht als Siegeszeichen, und seines Volks Geschlechter sah er ziehen, unzählig, stromgleich; .... und auf ihren Schilden stand jener Mann (an dessen Kreuz im fernen Morgenland er einstmals die Wacht gehalten), und Glorie strahlt um ihn." — „Ostern, Ostern, Frühlingswehen! Ostern, Ostern, Auserstrhen!" Das hat sich an unserm Volke herrlich erfüllt, als die Srndbotcn deS Evangeliums il m den gekreuzigten und auferstandenen Heiland verkündigten und er mit seinem Heil und Frieden, mit seinem Geist und seiner K.ast in ihm lebendig und mächtig ward. DaS wird sich auch heute noch und heute wieder aufs Neue herrlich an ihm erfüllen, wenn eS diesem selben Heiland aufs Neue sein Herz öffnet, wenn es wieder von ganzem Herzen an ibn glauben lernt. Aber ist daS nicht bloß ein frommer Wunsch? Ist der Glaube überhaupt in unfern Tagen leider „nicht Jedermanns Ding", geschweige denn der Oster glaube, der Glaube an einen auS Tod und Grab wieder auf erstandenen Christus. Wir viele Fanstseelen unter unS, die auf daS „Christ ist erstanden!" nur die Antwort des Zweifels haben: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!" In dessen wrnn eS nur ein ehrlicher Zweifel ist, der den Ostcr- glaubrn da und dort hindert, nicht der Zweifel jene« „auSge- höhlten grist- und gemüthSlojen Skeptizismus mit seinem blasiiten Lächeln, der keine blaffe Ahnung hat von den Kämpfen eines Faust", — wenn eS nur ein ehrlicher Zweifel, ein ernstes, red liches Suchen und Ringen nach Wahrheit und Gewißheit ist, dann wird er schon gehoben, dann wird er schließlich noch zum sicheren und fröhlichen Osterglauben werden — durch den kühnen Entschluß und Schritt, der allein hier zum rechten Glauben führt und darin besteht, daß man über alle Zweifel und Be- denken deS Beistände» hinweg mit dem Herzen direkt zu dem Heiland hingeht, wie er «ns in seinem Evangelium entgegentritt, und eS so innerlich erlebt, was man nicht begreift: daß er auf erstanden ist und lebt und sich al» der Lebendige erweist bi» auf den heutig, u Tag. Jr, der Glaube an den Auserstandenen, ob er sich nun durch allerlei Zweifel zur Klarheit und Festigkeit hindurch gerungen hat oder vom Zweifel unberührt von dm Tagen der Kindheit her klar und fest geblieben und immer klarer und fester geworden ist, er allein vermag da» Oster« in unserm Aus dem an der südwestlichen Grenze de« Truppenübungsplatz:« Zeithain mit Schuß richtung aus JakobSthal gelegenen neuerbautrn Schulschirßstande beabsichtigt da» Königliche 2. Pionier-Bataillon No. 22 zu Riesa in den Monaten April, Mai und Juni diese« Jahre» jeden Dien»tag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 2 bi« S Uhr Nachmittag» Schul schießen abzuhalten. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung vom 3. Mai 1901, v. 843, — abgedruckt in No. 108 de« Riesaer Amtsblatt«» — wird Solche« mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertreümgrn nach 88 366,'° bez. 368,° de» RelchSstrasgesetzbuche« bestraft werden. Di« Herren Gemrlndevorsttinde bez. Gutsvorsteher der umliegenden Orte werde« veranlaßt, den OrtSeluwohnern bez. Bewohnern der Gutsbezirke von gegenwärtiger Bekanntmachung Kennt- nkß zu geben. Dasern daS Schießen an einem der genannten Nachmittage ausnahmsweise nicht statt finden sollte, werden die Gemeinden pp. durch daS Pionier-Bataillon 24 Stunden vorher kn Kenntniß gesetzt werden und bleibt den Herren Gemeindevorständen und Gutsvorstehern über lassen, auch dies in ortsüblicher Weise bekannt zu machen. .> Großenhain und Oschatz, am 21. März 1902. Die Köniftlichen Amtshauptmannschafte«. vr. Uhlemmm. I. V. vr. Schmidt. DertlichrS «ad Sächsisches. Riesa, 29. März 1002. — Wrnn di« PassionSglocken auSgeklungen, ist eS unS schon seit Jahren ein liebgrwordenr» Bedürfnis bei den freund lich-ernsten Klänge» de» Chorfteitag». Kirchenkonzerte» noch ein mal die hohe Zeit der Passion an unS vorüberzirhea zu laste«. Unser« Kirchgemeinde und alle Freunde geistlicher Musik find den Herren, die die kirchenmusikalischr Leitung Riesa» in Händen haben, zu besonderem Lanke Verbund«, daß fie sich auch in diese« Jahr« in liebenswürdigem Entgegenkommen all der Müh« Zum Osterfeste! „Ostern, Ostern, Frühlingswehrn! Ostern, Ostern, Aus- erfiehen!" Ein tiefsinniges und vielsagendes Wort, wenn es richtig verstanden, wenn der Raddruck auf den zweiten Satz 4gelegt und der erste von ihm auS gedeutet wird, aber nicht um- ( gekehlt, wir eS noch immer oft geschieht. „Ostern, O'tern, ' FcühllngSwehen!" Ein armseligrS und die Herzen bei aller Lust und Wonne arm lastendes Fest, daS liebe Osterfest, wo eS nur als Naturfest, als Fest der Auferstehung, deS WiedererwachenS de: Natur auS dem starren Wlaterschlafe betrachtet und gefeiert wird; ganz abgesehen davon, daß daS „FiühlingSwehen" nicht mmer und nicht überall mit dem Osterfest zusammenfällt. Ge wiß, daS „Frühlingswehrn" und „Auserstehen" draußen in der Natur kann und soll un« wie manches Irdische ein Gleichniß sein. Aber aus welches Ostern denn? Man redet und schreibt mitunter von einem politischen, einem nationalen Ostern. Wohl unserm Volke, daß eS ein solche» Ostern nach langem TodeS- fchlasr, nach langem Erstorbenselu in schmachvoller energie- un^ kraftloser Zersplitterung durch Gottes Gnadenhilfe hat erleben dürfen. Doch nicht genug damit. Auf die politische, nationale Erhebung und Einigung mußte, wenn sie wahrhaft segenbringrnd werden und bleiben sollte, eine innere Erhebung, ein geistiges, ein religiös-sittliches Ostern, ein entschiedener Ostersieg über die inner» Feinde der Wohlfahrt unsres Volkes folgen, ein Steg, wie ihn am Ende der Freiheitskriege der edle Sänger und Seher Max von Schenkendars mit gutem Berständniß für das wahre Wohl seine» geliebten Volkes mahnend erheischt: „Aber einmal müßt ihr ringen noch in ernster Gristrrschlacht und den letzten Feind bezwingen, der im Innern drohend wacht: Haß und Arg wohn müßt ihr dämpfen, Geiz und Neid und böse Lust — dann nach schweren langen Kämpfen kannst du ruhen, deutsche Brust!" — Ist e« in dieser Weise in unserm deutschen Volke Ostern geworden? Wenn wir diese Frage wenigstens in etwa« bejahen können, wem verdanken wir e»? Und w-nn wir zuversichtlich auf den immer kräftigeren Anbruch diese» Ostern in unserm Volk« hoffen, woraus sitzen wir unsre Hoffnung? Auf unsre Geistesbildung und Kultur? Auf unsre trefflichen Gesetz«, Ord nungen und Einrichtungen allerwegen? Auf die deutsche Ar , aus die unserm Volk« angestammten Tugenden, auf die in ihm sich vererbenden Gaben und Kräfte? Da» Alle» in Ehren. »Aber ein rechte» innere» Ostern in unserm Volk« zu schaffen, dazu reicht r» alle» zusammen nicht au»; und die werden sich bitter vstchhrn, di« von daher alle» Heil für unser Volk erwarte«. Mein, Oster« kann r» «ur dann werde« aus de« winterlich-»den Donnerstag, den 3. April 1902, Bonn. 1« Uhr, kommen im Auktionslokal hier 320 Flaschen Roth- und Weißwein, 1 Nähmaschine, 1 Regulator. 1 Sopha, 1 Gchreibsrkretär und 1 Schrank mit Aufsatz gegen sosortige Bezahlung zur Ver steigerung. Riesa, 27. März 1902. Der Gerichtsvollzieher de- «gl. Amtsgerichts. ES ist vielfach wahrgerommen worden, daß di« polizeilichen An- und Abmeldungen der Kinder, die zu Ostern die Schule verlassen, im Einwohnermeldeamt nicht bewirkt werden. Wir erinnern deshalb die Eltern und Lehrherrn an die Erstattung dieser Meldungen und bemerken gleichzeitig, daß alle Kinder, die diefe Ostern au» der Schule entlassen werden 1. soweit sie hier im elterlichen Hause verbleiben, in die Lehre treten oder von an», wärt» hier zuziehrn, Einwohnermeldeamt« — RathhauS, Zimmer Nr. 14 — auzumeldeu und 2. soweit sie von Riesa verziehen, abzumeldeu sind. Nicht rechtzeitig erstattete Meldungen werden mit Geldstrafen bis zu 30 M. bestraft, an deren Stell« im UnvermögenSsalle entsprechende Haftstrase zu treten hat. Riesa, am 29. März 1902. Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. BoeterS Oeffentliche Zustellung. Der Gutsbesitzer Reinhold Jentzsch tn Leipen, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Hölzel in Grimma, klagt gegen 1. den früheren Windmüller Friedrich Wilhelm Lehmann, zuletzt in Sahlassan, jetzt unbekannten Aufenthalts, 2. dess n unmündige Kinder Reinhold Bernhard, Hedwig und Otto Lehmann in Bernsdorf bei Herzberg, gesetzlich vertreten durch den gemäß tz 87 C. P. O. bestellten besonderen Vertreter, Rechts anwalt vr. Mrndr in Riesa, wegen Forderung und Duldung der Zwangsvollstreckung mit dem Anträge: die Beklagten zu verurtheilrn, al» Gesamtschuldner untereinander ». an den Kläger auS dem Nach! sie der am 3. Februar 1901 in Bernsdorf bei Herzberg a. E. verstorbenen Windmüllersehefrau Alwine Marie Lehmann geb. Schmiedichen 300 M. (dreihundert Mark) zu zahlen, i». zur Befriedigung des Kläger» wegen dieser Forderung samt den Kosten des Rechts streit die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung der auf Blatt 472, 476, 610 deS Grundbuchs für Strehla eingetragenen Grundstücke zu dulden, 6. die Kosten deS Rechtsstreits auS den Mitteln deS Nachlasses zu tragen
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