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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191205072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-07
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1912
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—" —-"7^ — — Riesaer G Tageblatt «rrd Att-rigrr (ElbedlM >md An-eiger). rSesramm-rldrch« Femsprechstell« rag bla t «t.sa. vft.«. für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat GröVa. 1»S. Dienstag, 7. Mai ISIS, abends. 6S. Jahr«. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Conn- und Festtage. Vierteljährlicher vezngSprriS bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Träger lrei tnS HauS I Mark 65 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei inv Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonncmentS werden angenommen. Anzeigen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raße 5V. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Die Semeindekassen-Rechnung auf das Jahr 1910 liegt vom 8. Mat bis mit I GSggOBSckdBgg für da» ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» 4. Juni 1912 im Gemeindeamts, Zimmer Nr. 5, zu jedermann» Einsicht öffentlich au». ! TSSSHTSATIA tzorAtittttß- S Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Sröba, am 7. Mai 1912. Der «emeindevorftand. ! Die Geschäftsstelle. OertlicheS rmd Sächsisches. Riesa, 7. Mai 1912. Rattovalsheude für eine dentsche Luftflotte. 3165.«« mit Buchstaben Marl Dreitau'endeinhundertsünfnndsechjig auch 66 Pfg. vom Riesaer Tageblatt, Riesa, für Rechnung der Sächsischen Bank zu Dresden, Dresden, als Ergebnis der Sammlung de» Riesaer Tageblattes zur Nationalspende für eine deutsche Luftflotte erhalten zu haben, bescheinigt hiermit Riesa, den 6. Mai 1912. Riesaer Filiale der Allgemeinen Deutschen Credit-Austalt. Schwarze. Heilmonn. Wie schon gestern mitgeteilt, nimmt die Geschäftsstelle de» „Riesaer Tageblattes" auch fernerhin Spenden ent- gegen. Es sind auch bereits wieder einige Beiträge bei uns eingegangen. —* Die Frage, wie erhalten wir in Siadt und Land einen kraftvollen Mittelstand, ist für unsre ganze deutsche Zukunft osn weittragendster Bedeutung. Die rapide Entwicklung zum Industrialismus bringt die Gefahr, daß bei aller Zunahme des Reichtums doch immer mehr Existen zen in Unselbständigkeit und damit in Abhängigkeit von skrupellosen politisch radikalen Führern verfallen. Die deutsche und sächsische Mittelstandsbewegung, die die Er haltung eines starken Mittelstandes in aller Not der Zeit erstrebt, ist deshalb eine der wichtigsten Erscheinungen in unserm öffentlichen Leben. Jeder mittlere Kaufmann, Ge- werbtreibende, Beamte muß sich im eigensten Interesse über sie orientieren. Einer der Borkämpfer der Bewegung in Sachsen, Herr Stadtverordneten-Dizevorsteher Buchbinder obermeister Unrasch, Dresden, wird am Freitag, 10. Mai, abend» in der „Elbterraffe" zu Riesa über MittelstandL- sragen einen Vortrag hallen, zu dem jeder Nationalgesinnte geladen ist. Dem Bortragenden, der auch zur letzten Reichs- tag»wahl in Döbeln kandidierte, geht der Ruf eine» sehr guten Redners voraus. Der kürzlich von ihm in Oschatz abgehaltene Vortragsabend war außerordentlich besucht und verlief sehr wirkungsvoll und interessant. Eine an regende Debatte dürste, wie in Oschatz, auch bei un» zu erwarten sein. —* Mit der Bitte um Aufnahme schreibt man un»: In der gestrigen Ouittung über die Nationalspende für eine deutsche Luftflotte sind als Geber die vereinigten MUitärvereine angeführt mit der Bemerkung: „ausschließ lich des KriegervereinS „König Albert". Dadurch wird der Anschein erweckt, als ob der letztere sich ausgeschlossen habe. Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, daß der Kriegerverein „König Albert" bereit» in einer der ersten Quittungen mit einer BettragSspende von 25 Mark ver zeichnet steht. Den „vereinigten Militärvereinen von Riesa und Umgebung" gehören insgesamt 9 Korporationen an. —* Den dürstenden Fluren und Gärten wurde heute endlich der langersehnte Regen zuteil. Der Niederschlag war aber noch lange nicht ergiebig genug, um der Vege tation volle Erquickung zu bringen. Die Hoffnung auf endliche Aenderung de» Witterungscharakter» ist nur schwach. — Eine Havarie ereignete sich in Meißen am Heegrr unterhalb de» Ausladeplätze» von Kopprasch. Dort fuhr ein etwa halbe Ladung tragender talwärt» schwimmender Kahn mit seinem Vorderteile auf dem Heger fest und legte sich quer üb» den Strom, ohne tnde» die andere Schiff, fahrt wesentlich zu behindern. Nach verschiedenen vergeb- lichen Versuchen, den Kahn wieder flott zu machen, legte sich gestern früh in der neunten Stunde ein Raddampfer vor da« feststtzende Fahrzeug, dem r» aber erst unter wettrrem Vorspann eine» zweiten Dampfer« beim zweiten Ltrsuche gelang, den Kahn abzurücken und wieder in« Fahrwasser p» bringen, vet dem ersten Versuche rissen Itur SV beide Gtahltroffen, mit denen der Kahn mit dem Dampfer verbunden war. —88 Beim 13. Infanterie - Regiment Nr. 178 in Kamenz wurde vor wenigen Tagen der landwirt schaftliche UnterrichtSkursu» für Soldaten begonnen. An diesem von der Bautzener Landwirtschaft lichen Lehranstalt veranstalteten Soldatenkursu» nehmen 89 Soldaten und Unteroffiziere teil. In Gegenwart de» Regimentsadjutanten eröffnete Direktor Professor Dr. Gräfe diese wichtige militärunterrichtliche Veranstaltung mit einer längeren Ansprache, in welcher er die hohe Volkswirtschaft- liche Bedeutung eine» solchen Kursus kennzeichnete. Seine Aufgabe sei eine doppelte: Ersten» soll «ir die im Heere stehenden Landwirte einführen in die Grundgesetze der Land- wirtschaft»- und insbesondere Naturwissenschaften, da die Landwirtschaft ai» angewandte Naturwissenschaft zu be trachten ist. Unzertrennlich aber mit der Theorie und Praxi» der Landwirtschaft verbunden sind die wichtigsten Fragen au« der Volkswirtschaftslehre. Beweist un» doch die Geschichte eine» jeden Lande», daß der Entwickelungr und Werdegang der Landwirtschaft parallel mit der Ent wickelung der Völker und Staaten Schritt hält. Wenn insbesondere diese Bedeutung der Landwirtschaft al» eine Lebensfrage auch für unser Staatswesen von den KursuS- teilnehmern recht erkannt wird, ist die Möglichkeit gegeben, daß der regierungsseitig angeordnete landwirtschaftliche UnterrichtSkursu» seine zweite Aufgabe erfüllt: die jungen in den Waffen stehenden Landwirte zur Treue und An hänglichkeit ihrer heimatlichen Scholle gegenüber zu bewegen und damit unsere Landwirtschaft vor Rückgang und Ver fall zu bewahren. Der Ansprache folgt« sofort der erste Vortrag über „Die Ernährung unserer landwirtschaftlichen Nutztiere mit Bezugnahme auf die Verwendung der Haupt futtermittel". Im ganzen sind für den Kursus 30 Vorträge zu je zwei Stunden au« den verschiedensten Gebieten der Landwirtschaft vorgesehen. —* Unter der Aufschrift: Neue Maßnahmen im Geschäftsverkehr de» Zentralarbeits nachweise» wird un» geschrieben: Zur Belebung de» zwischenörtlichen VermittlungSoerkehr» innerhalb der Kreis- hauptmannschast Dresden, einer dem Zentralarbeitsnachweis satzungSgemäß zustehenden Aufgabe, hat die Anstalt seit etwa zwei Monaten in einem regelmäßigen Vakanzenlisten austausch eine Einrichtung getroffen, die nach den bi», herigen Erfahrungen sich durchaus zu bewähren scheint. Obwohl nicht überall mit der nötigen Bereitwilligkeit aus genommen, hat die Vakanzenltste in den Orten, die sich ihrer bedienen, bisher gute Erfolg« erzielt. Die Liste ist, wie der Name besagt, zur Aufnahme der offenen Stellen bestimmt, und zwar solcher Stellen, di« voraussichtlich binnen drei Tagen am Orte selbst nicht besetzt werden können, und enthält die hauptsächlichsten Berustgruppen, für welche Arbeitskräfte gebraucht werden. Jeden Sonn- abend übersenden eine Anzahl öffentlicher Arbeitsnachweise in der Kreishauptmannschaft Dresden diese Liste ent sprechend auSgefüllt der Geschäftsstelle de» Zentralarbeits nachweise», die ihrerseits in den Warteräumen die aus- wärtigen Stellen bekannt gibt und die sich darauf meldenden Arbeitsuchenden den Ortschaften zumeist. ES ist gewiß ein erfreuliche» Zeichen der Nützlichkeit dieser Neueinrichtung, daß innerhalb de» kurzen Zeiträume» nicht weniger als 22 Arbeitskräfte (darunter Erdarbeiter, Fabrik- arbeit», Knechte, Schlosser, Tischler, Zimmerleute) allein nach Freiberg überwiesen wurden, wo man der Tätigkeit de» ZentralarbeitSnachweise» von Anfang an ziemlich skeptisch gegenüberstand. Die Befürchtung, der Zentral- arbeitSnachwei» würde den Zug nach der Großstadt nur noch bestärken, ist demnach nicht eingetrofien. Damit be stätigt sich übrigens auch die Beobachtung, die man in anderen Teilen Deutschlands gemacht hat, daß nämlich die Städte al» Bezugsquelle von Arbeitskräften für die mitt leren und kleineren Orte eine gewisse Rolle spielen, während umgekehrt die Vermittlung dieser Orte nach den Städten verschwindend ist. Neben Freiberg wurden Arbeitskräfte pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der GefchSstSstrlle; durch die Poft frei in« Hau« 6» Pfg.; bei Abholung an jedem Poftjchalter Deutschland» und durch dt« Au«träger srot tu« Hau»; auf dem Wege de» BakanzenltstenauStauscheS noch nach folgenden Orten überwiesen: Riesa, Radeberg, Dippoldis walde, Pirna und dem jüngst gegründeten Arbeitsnachweis in Kreischa. Im allgemeinen Interesse kann daher an die öffentlichen Arbeitsnachweise in der Kret»hauptmannschaft Dresden nur die dringende Bitte gerichtet werden, sich recht rege an dieser Neueinrichtung de» ZentralarbeitSnachweise» zu beteiligen, dann dürfte dieser auch am ehesten sein Ziel erreichen, einen wirklichen Ausgleich zwischen Arbeiter- Überfluß und Arbeitermangel in seinem Verwaltungrbnetch herbeizuführen l — Der sächsische Kreisturnrat wird auf Anregung des Geh. SanitätSrates Dr. Götz (Leipzig) in Verbindung mit dem Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft zum Volksschul gesetzentwurf Stellung nehmen und an den Landtag eine Eingabe richten. Darin sollen intensivere Einrichtung des Turnunterrichts und Einführung von Spielnachmittagen ge fordert werden. Gegen die Ausscheidung des Turnunterrichts durch Fachlehrer in Volks- und Bürgerschulen soll entschieden Protest eingelegt werden, da sich die Turnfachlehrer bisher bewährt haben. —* Tie Dräne begleitet den Menschen durch das ganze Leben hindurch. Bald ist die Freude ihtze Mutter bäld aber, und wohl in den meisten Fällen, wird sie vom Schmerz geboren. Tas Kindchen begrüßt seinen Eintritt in die Welt mit Tränen, und eine Zähre als Tribut namenloser Freude und tiefster Ergriffenheit tropft wohl aus den Augen der Mutter aus das <Äst- geborene hernieder, wenn man es ihr zuerst in den Arm legt. Reich an Tränen ist die Kinderzeit. Ein ver sagter Wunsch- ein zerbrochenes Spielzeug oder eine kleine Bestrafung lockt gar schnell den salzigen Quell aus den sonst so lustig sprühenden Aeuglein hervor- doch versiegt dieser oft eben so rasch, wie er kam. Süße, erlösende Tränen sind es, die das junge Mägdlein <rm Busen der Mutter weint, wenn es ihr das Ge ständnis mach?, daß ihr Herz nicht mehr den Eltern allein gehört, sondern ihm, dem Herrlichsten von allen! Wehmütig muten uns die Zähren an, die über der Mutter Wangen perlen, wenn sie den Sohn in die Fremde ziehen läßt oder der bräutlichen Tochter den Abschiedskuß auf die Lippen drückt. Erschütternd und gewaltig ist die Sprache der einsamen Träne, die über des Mannes bärtiges Antlitz rollt, der im höchsten qual vollen Schmerz an der Leiche der dahingeschiedencn heiß geliebten Gattin oder des teuren Kindes kniet. Wider willen und Ekel dagegen erfaßt uns, wenn wir die Kro kodilstränen gewahren, die lachende Erben bei der Testa mentseröffnung eines reichen Anverwandten vergießen. Tie schönsten Tränen sind jedenfalls die Freudcntränen. Lieb Mütterlein weint sie, wenn der Junge aus der Schule güte Zeugnisse hcimbringt, wenn der Sohn aus fernen Landen glücklich heimkchrt oder wenn sie den ersehnten Enkel auf ihrem Arm hält. Auch die Tränen, die uns das machen erpreßt, haben etwas Erlösendes. Sorgen wir dafür, daß wir, die wir bei unserm Ein tritt in die Welt weinten, während die andern lachten, bei unserem Scheiden von hier lächeln können, während die anderen weinen! - k— Dresden. In vergangener Nacht gegen 1 Uhr stand ein Motorwagen der Linie 23 in der Nähe de» Hauptbahnhofe» infolge Kurzschlusses in Flammen, und vier Personen wurden vom Vorderperron auf die Straße geschleudert. Eine von ihnen blieb regungslos liegen; sie hat eine Gehirnerschütterung erlitten. Die im Wagen sitzenden Personen eilten Hal» über Kopf in» Freie und waren froh, ohne Brandwunden davon gekommen zu sein. Dresden. Zum Besten würdiger und bedürftiger Kricgsveteranen von 1864/66 und 1870/71 soll Ende Mai ein Blumentag in Dresden veranstaltet werden. Am Sonn abend tagte ein vorbereitender Ausschuß im Restaurant zum Kaulbachhof, der eine siebcnglicdrige Kommission unter dem Vorsitze des Herrn Reinhold wählte. Ein Gönner der altm nur 55
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