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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191310274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19131027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19131027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-27
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1913
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t Riesaer G Tageblatt Montag, 27. Oktober 1813, abends. ««. Jahrg. 25«. und Anzeiger (Eibtblatt und Anzeiger). Telegramm-Adreff« ß!d 6 I Vemspr chstAU raa dl- t Rt s. vlr.«. für dle KSnlgl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. AurtSgericht und den Rat der Stadt Riesa. sowie den Gemeinderat Gröba DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bicrtchiihrlicher Bezugspreis hei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark bl) Pfg., durch unsere Träger srei inS HauS I Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Bricsträger srei ins Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnemcntS werden angenommen. Anzeigen-Amiahme sür di« Nummer des Ausgabetages bis vonnittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis sür die kleingespalten« 43 mm breite KorpuSzcile 18 Pfg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Laris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratze YS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Der Fouragehändler Otto Ulbricht in Gröba beabsichtigt, auf dem Grundstücke OrtSl.-Nr. 107 L für Gröba eine Kleinviehschlächterei-Anlage zu errichten. Gemäß 8 17 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung vom 26. Juli 1900 wird die« mit der Aufforderung hierdurch bekannt gegeben, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrioatrechtStiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Große nhatn, den 24. Oktober 1913. 2384 »P. Königliche Amtshauptmaunschast. Dienstag, den 28. Oktober 1S13, vormittag 1v Uhr, soll im hiesigen Auktion-lokale ein Schreibtisch gegen sofortige Barzahlung meistbietend versteigert werde». Riesa, den 27. Oktober 1913. Der Gerichtsvollzieher -es König!. Amtsgerichts. In der Gemeinde Pochra sollen ea. 8VV WN Grabe« gehoben werden. Hierauf Reflektierende wollen sich an Unterzeichneten wenden. Der Gemein-evorft««-. Freibank Zeithain. Morgen Dienstag früh 7 Uhr gelangt das Fleisch einer fette« Kuh, roh, Pfund 50 Pfg., zum Verkauf. Der «emeindevorstaud. Freibank Gröba. Dienstag» de» 28. Oktober 1913, vormittag« 8 Uhr wird rohe« Niadfleisch ver kauft. Preis 50 Pf. sür V, ^8 Gröba, am 27. Oktober 1913. Der Gemeiudevvrfta«-. — > ' !.... .. . 1 S Vt aa O 4« für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir un« bi« spätesten« vormittag- N Ahr de« jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertttches und Sächsisches. Riesa, den 27. Oktober 1913. —* Tagesordnung zur Sitzung de« Stadl- verordneten-KollegiumS am Dienstag, de» 28. Oktober 1913 abends 6 Uhr: 1. StadtratSwahl. 2. OrtSgesetz über die Anbringung, Instandhaltung und Besteuerung von Reklame schildern, Reklameschriften und Plakaten tm Stadtbezirke Riesa. 3. RatSbeschluß, betreffend die Begründung einer Assiftentenstelle für die Steuerkaffe in der Klaffe der Expedienten mit Wirkung vom 1. Januar 1914 ab. Mit teilungen. Nichtöffentliche Sitzung. —* Die am Sonnabend abend in der Elbterraffe vom Bürgeroerein abgehaltene öffentliche Versammlung, die sich mit der Nordostbahn-Angelegenheit befaßte, war von etwa 100 Personen besucht. Unter den Er schienenen befanden sich auch Herr LandtagSabgeordneter Beda-Wurzen und mehrere Mitglieder der städtischen Kollegien. Ter Vorsitzende d«S Bürgervereins, Herr Bank direktor Romberg, begrüßte die Erschienenen und wie« darauf hin, daß die Versammlung dazu dienen solle, ein Bild von dem gegenwärtigen Stande der Nordostbahn- Angelegenheit zu geben, aber auch zu zeigen, daß in Riesa ein erhebliches Interesse an dem Zustandekommen der Nordostbahn bestehe. Hierauf nahm Herr Bürgermeister Dr. Scheider da» Wort und führte aus, daß die Be strebungen auf Schaffung einer direkten den Norden Sachsens durchquerenden Eisenbahnlinie von Leipzig bezw. Riesa nach der Lausitz schon. alt seien. Schon in den 70 er Jahren sei von den beteiligten Städten auf die wirtschaftliche Bedeutung einer solchen Bahnlinie hin- gewiesen worden. Welche Bedeutung eine geraden Weges durch Sachsen hindurchgehende Bahnlinie, die von Riesa über Großenhain, Königsbrück, Kamenz mit Anschluß nach Bautzen und Löbau eine direkte Verbindung mit Görlitz und Schlesien Herstellen würde, für den Durchgangs» und den lokalen Verkehr habe, zeige ein Blick auf die Karte. Man sehe da, daß von dem großen, Sachsen durchziehenden Schienenstrang, der von Reichenbach über Dresden nach Sachsens Ostgrenze gehe, sobald er die Mitte Sachsen» er- reicht habe, eine ganze Anzahl Stichbahnen abzweigten, die im Sande verliefen, weil sie auf sächsischem Gebiet keine Verbindung hätten. DaS Kennzeichen dieser sämtlichen Stichbahnen sei, daß sie sich alle nordwärts ohne Ver bindung miteinander bewegten, so daß das sächsische Eisen bahnnetz eine Anzahl von den Hauptbahnen ausgehende Nebenbahnen habe, die an der Peripherie des Lande« keine Verbindung hätten und ein großes Loch im Eisenbahnnetz bildeten. Deshalb sei tm nordöstlichen Teile Sachsen» der Bahnverkehr auf ungerechtfertigte Umwege angewiesen. Die Bevölkerung müsse wiederholt umsteigen und mehr auSgeben. ES sei das ein Uebelstand, der eine volle Ent faltung der Kräfte hintanhalte. Ein nicht unbeträchtlicher Teil de« Güterverkehr» werde von Sachsen hinweggesührt. Man könne wohl sagen, daß die preußische Linie Halle— Eilenburg—Falkenberg—Horka—Görlitz eine Konkurrenz bahn für unsere Dresden—Leipziger Linie sei und daß sie in Sachsen ersetzt werden könne durch die angestrebt« Nord- ostbahn. Die Nordostbahn sei auch militärisch von nicht unwesentlicher Bedeutung, da sie eine Verbindung zwischen den Truppenübungsplätzen Zeithain, Königsbrück und Glauschnitz und auch mit dem neuzuschaffenden Flugplatz bei Großenhain gewährleiste, ebenso auch von Nutzen sür die anliegenden RemontedepotS sein werde. In wirtschaft licher Beziehung würde die Bedeutung der Nordostbahn nicht minder groß sein sowohl für den lokalen Verkehr wie für den Durchgangsverkehr. ES sei eine anerkannte Tat- fache, daß neue Verkehrsmittel den Verkehr immer neu zu beleben pflegen, neue« Leben entfalten und erblühen lassen. Durch die König!. Staatsregierung und die Ständekammern habe da« Projekt dankenswerterweise wiederholt esye wohl- wollende Beurteilung erfahren. Die Negierung habe tm letzten Staatshaushaltetat al« erste Rate für den Bau der Strecke Radibor—Kamenz 600000 M. eingestellt und mit den Interessenten Verhandlungen wegen Abtretung deS Areals angeknüpst. Man müsse der Staatsregierung für diese» Wohlwollen dankbar sein. Wenn sie aber der Nord ostbahn die Bedeutung für den Durchgangsverkehr ab- spreche und sie lediglich als Nebenbahn bauen wolle, so könne man darin der Staatsregierung nicht beipflichten. In zwei Dekreten habe sie ausgesprochen, daß die Nordost bahn, wenn ihr näher getreten wird, nur als eine den örtlichen Interessen dienende Nebenbahn gedacht werden könne. Ferner stehe sie auf dem Standpunkt, daß die Nordostbahn von Kamenz allmählich weiter über König«, brück nach Priestewitz geführt werden solle, von wo Großen- Hain und Riesa Anschluß finden würden. Hiermit setze die Regierung sich in Widerspruch mit einem Dekret, in dem sie die Nordostbahnstrecke Weißenberg—Radibor ver treten habe. In diesem Dekret bezeichne die Regierung die Nordostbahn als Durchgangsbahn, die für militärische Interessen wertvoll sei und Dresden im Güterverkehr ent- lasten werde. Trotz des jetzigen Standpunktes der Regierung brauche man nicht zu befürchten, daß die Idee einer Durch- gangSbahn nun tot sei. Die Finanzdeputation L der Zweiten Kammer habe eine andere Stellung eingenommen. Sie habe erkannt, daß doch wohl die Nordostbahn all mählich auch al» Durchgangsbahn in Betracht kommen könnte. Da also die StaatLregierung selbst den Stand- punkt früher eingenommen habe, den wir jetzt einnehmen, da serner die Finanzdeputation L nicht auf dem die Durch- gangSbahn ablehnenden Standpunkt der Regierung stehe, dürfe man hoffen, daß eS gelingen werde, die Ansicht der Regierung zu erschüttern. Ts müsse in einer neuen Petition nachgesucht werden, daß die Bahn nicht von Kamenz über Königsbrück nach Priestewitz geführt werde, sondern von Kamenz über Königsbrück, NiedereberSbach, Großenhain, Wildenhain, Zeithain nach Riesa. Der Hoffnung, daß Riesa al» Kopfstation diese Bahn er- halten werde, sei auch in der Ersten Kammer Ausdruck gegeben worden. Redner führt dann u. a. noch au», daß die Nordostbahn dem Anschluß an Riesa—Leipzig dienen solle und unter den Gesichtspunkt größerer Interessen, nicht unter den Gesichtspunkt lokaler Interessen gestellt werden müsse. E« gelte eine Nördostbahn vom Riesaer Elbhafen bis in die industrielle Lausitz hinein zu schaffen. Da» sei auch die Losung der Petition gewesen, die im Jahre 1911 von den interessierten Städten an die Staat«, regierung und die Sländekammern gerichtet worden sei, Und gerade wir in Riesa müßten bestrebt sein, zu erreichen, daß bei allen künftigen Arbeiten diese Losung festgehalten werde und baß wir eine Durchgangibahn nach der Lausitz bekommen. Da« sei der Standpunkt, den einzunrhmen Redner für Riesa allein für richtig halte, und nicht nur sür Riesa, sondern auch für Großenhain und die weiter ostwärts an der Bahn gelegenen Städte. Den Au»- sührungen des Herrn Bürgermeister« folgte lebhafter Beifall. Nunmehr erteilte Herr Direktor Romberg Herrn Oberlehrer Kretz schm a^Löbau da» Wort, der sich seit langer Zeit mit der Nordvstbahu beschäftigt hat und mit Erfolg für sie eingetreten ist. Im Jahre 1899 seien wir erstmalig soweit gewesen, daß die Königliche Staatsregierung ernstlich Stellung zu der Frage einer sächsischen Nordostbflhn gr>- nommen habe. Es seien damals bereit« die generellen Vorarbeiten für eine Linie Riesa—Großenhain—König», brück—Kamenz—Löbau, die als Hauptbahn betrieben werden sollte, vorgenommen worden und die Staatsregierung habe die Bedeutung einer solchen Bahn anerkannt. Auf den damals von der Regierung vertretenen Grundsätzen hätten die Interessenten der Nordostbahn weitergebaut. Redner weist ebenfalls auf die preußische Parallelbahn Halle— Silenberg—Falkenberg—Horka—Görlitz hin, auf der aus Thüringen oder der Lausitz kommende Güter ihren Weg an Sachsen vorbei und um Sachsen herum nehmen. Ein direkter Schienenweg von Riesa nach Löbau werde große wirtschaftliche Bedeutung erlangen, dafür spreche der AuS- bau deS Leipziger Hauptbahnhofe», der Erbhafen bei Riesa- Gröba, die zu erwartenden Transporte an Steinmaterial, Ton und Kohlen und vor allem auch die blühende Industrie uud Landwirtschaft der Lausitz. AIS Ausgangspunkt der Nordostbahn könne nur Riesa in Betracht kommen, da» jetzt schon der wichtigste Punkt an der Hauptlinie Dresden— Leipzig sei. Mit der Nordostbahn werd« die östliche Weiter- führung der Leipzig—Riesaer Strecke herbeigesührt. Bon Riesa aus biete sich auch günstige Verbindung in» Innere Sachsens. Auch der Güterumschlag werde sich in Riesa billiger und bequemer ermöglichen als anderswo. Der Bau der Bahn nach Großenhain weise keine wesentlichen Schwierigkeiten auf, auch die Einführung der Bahn in die Großenhainer BahnhofSanlagen nicht. In Priestewitz reichten die Verhältnisse zurzeit noch au», die Einrichtungen sür die Nordostbahn würden aber größere Aufwendungen nötig machen. Wichtig sel auch, daß die Nordostbahn nicht an einem toten Punkte an der Grenze auSmünde; sie müsse vielmehr beim wichtigsten Punkte abschließen und da» sei Löbau, das Kreuzung«- und Ausgangspunkt wichtiger Bahnen sei. Löbau als Endpunkt sichere auch Zittau und anderen größeren Städten der Lausitz Nutzen an der Nordostbahn. Die Stadt habe 200 Scheffel Bauland in Besitz und könne so die Einmündung der Nordostbahn erleichtern. Redner geht sodann näher auf das Dekret von 1909 ein, in dem die Regierung ihren im Jahre 1899 zur Nordostbahnange legenheit eingenommenen Standpunkt, die Linie als Haupt- bahn zu behandeln, fallen gelassen hat. In diesem Dekret sind sowohl die von den Interessenten vorgebrachten Gründe, die sür eine Nordostbahnltnie von Riesa über Großenhain Königsbrück und Kamenz nach Löbau sprechen, als auch die hiergegen gerichteten Einwände der Regierung auszeführt. Die Regierung wolle die Linie von Kamenz über König»- brück nach Priestewitz führen, weil dies der billigste Weg sei. Aus der Strecke Radibor—Kameuz sei eine Linie fest- gelegt worden, mit der man zufrieden sein könne. An den Ausbau dieser Strecke werde nun ernstlich herangegangen. Die Kosten, die von de» einzelnen Teilstrecke» der Nord- ostbahn und den Jntereflenten aufzubringen sind, seien «ich» unbeträchtlich. Für die 25 Kilometer lang« Strecke Radi- „Stadt Leipzig". Wich Ms Ksiizert kr Wim IuMckler' HallienkM. n
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