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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191312085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19131208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19131208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-08
- Monat1913-12
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1913
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Riesaer H Tageblatt Montag, 8. Dezember IU13, abends 6«. Jahr« F. — Der Dünger von etwa 140 Pferden soll in einem Lose vergeben werden. Gebote für den Dünger von einem Pferd für den Monat werden bi« 18. Dezember 1913 an / ynterzeichnete Stelle erbeten. Die Bedingungen können in Zimmer Nr. 111 der Kaserne'ö eingesehen werden. Die Bieter bleiben bi« 23. Dezember an ihre Gebote gebunden. Geht den Bietern bi« zu diesem Tage keine ZuschlagSertrilung zu, so sind die Gebote al« erledigt zu betrachten. Da« Regiment ist damit einverstanden, daß die Pächter Unterabnehmer annehmen. Fel-arttllerie-Regiment 32 zu Riesa. Freitag, -e« 12. und Sonnabend, -e« 13. DezemSer 1S13 finden bei uns wegen Reinigung der KeschüftSriinrne mir unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Die Sparkasse vletbt jedoch während der übliche» Kassenftundeu geöffnet. Im Königlichen Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Totgeburten und Sterbefälle vormittag« von 8 bis 9 Uhr angenommen. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Dezember 1913. «nd Meblatt Md Atyetzer). «egramM'Adwss« A I -emsprechstülo Ta,«» a t Ri«t» bde.». für die KSnigl. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröber . Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. «ierteliShrltcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SO Psg-, durch unsere Träger frei in« Hau» 1 Mark 6S Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark KS Psg., durch den Briefträger frei ins Haus 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnement« werden angenommen. Anzeigea-Anuahme slir die Nummer de« Ausgabetages biS vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis sür die ««»gespaltene 43 wm breite KorpuSzeil- 18 Psg. (Lokalprei» 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratze VL — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 8. Dezember 1913. —* Da« Zeppelin-Luftschiff .Sachsen" ist gestern früh Uhr unter Leitung deS Herrn Dr. Eckener in Dresden zur Fahrt nach Hamburg aufgestiegen. Ueber Riesa langte das Luftschiff -wischen r/z und ^7 Uhr an. Da« laute Surren der Propeller weckte so manchen Schläfer und sockte ihn au« dem Bette hervor. Trotzdem da« Luft- schiff in geringer Höhe fuhr, war eS infolge der noch herrschenden Dunkelheit nur schwach in seinen Umrissen zu erkennen. Gegen 10 Uhr wurde eS über Magdeburg ge sichtet, von wo eS direkt nach Hamburg weiterflog. Nach mittags 3 Uhr traf das Luftschiff über Hamburg ei», konnte aber, obwohl man Raketen steigen ließ und Horn- fignale abgab, wegen dichten in hundert Meter Höhe über der Stadt liegenden Nebel« den LandnngSplatz nicht finden. Die .Sachsen" erschien kurz nach 4 Uhr über Quickborn und fuhr sehr niedrig, so daß sie die Helefon- und Stark stromleitungen zerriß, so daß der telefonische Verkehr zum größten Teile lahmgclegt wurde. Da« Luftschiff suchte mit Hilfe des Kompasses Fuhlsbüttel zu erreichen. Als das Luftschiff über Quickborn schwebte, glaubte es, Fuhlsbüttel unter sich zu haben und ging glatt auf einem Acker nieder. Mannschaften des Luftschifferkommando« au« Fuhlsbüttel find angekommen. Sobald die Lust sich aufklärt, sollte daS Luftschiff an seinen Bestimmungsort übergesührt werden. —* Der hiesige AllgemeineSparverein brachte gestern in Weser« Restaurant insgesamt rund 111000 M. Spargelder zur Auszahlung. Insgesamt sind im ver flossenen Jahre 140000 M. gespart worden, wovon im Laufe des Jahres 29000 M. zurückgezahlt wurden. Wie manche Weihnachtsgabe, die zu den Weihnachtsfesttagen unter dem Lichterbaum liegen wird, dürste von diesen an gesammelten Sparbeträgen gekauft worden sein bez. gekauft werden. —* Die kleine Gemeinde, die sich am Sonnabend abend zu dem Vortrags de» Herr» Schuldirektors Gehl au« Dresden in der Alberiturnhalle eingefundeu hatte, wurde mit folgenden Worten begrüßt, die bis zu einem gewissen Grade allgemeines Interesse beanspruchen dürften. Im Auftrage der J.-Sch.-K. heiße ich sie herzlich willkommen und danke ihnen, daß sie un« die Ehre ihre» Besucher ge geben haben. Danken möchte ich insbesondere den Städti schen Behörden, die von jeher ein feines Verständnis sür kulturelle Aufgaben bekundet, Mittel dafür bereltgestellt und un« die schönen Räume der Kochschule und der Turnhalle sür unsere Veranstaltungen überlassen haben. Unser Dank gilt aber auch ihnen, verehrte Eltern und Freunde unsrer Jugend; beweisen sie doch durch ihr Hiersein, daß sie die Bedeutung einer guten Jugendlektüre als Erziehungsmittel und Kulturfaktor wohl begriffen haben. Freilich läßt sich die Wirkung einer guten Lektüre nicht in Prozenten au«- drücken; aber au« dem unermeßlichen Schaden, den ein schlechte» Buch zuweilen anrichtet, läßt sich auf den Wert eine« guten Buches schließen. Wenn ein Produkt der Schundliteratur den Willen eines Kinde» derart beeinflussen kann, daß es, aller Liebe und Dankbarkeit vergessend, Hei mat und Daterhau» verläßt, um einem im Buche sorge- gaukelten Phantom nachzujagen: dann kann man einem guten Buche eine Wirkung im guten Sinne nicht wohl ab- sprechen. Jedenfalls hat Jean Paul da« Richtige ge troffen, wenn er behauptet: .Bücher machen zwar nie- wanden gut und schlecht, aber bester und schlechter." Aus dem hierauf gehaltenen Vortrage gedenken wir nächsten» da» Wichtigste zu berichte». J.-Sch.-K. —* Der zweite diesjährige Deutsche Abend findet lächsten Freitag im Hotel Höpsner statt. Veranstalter ist die Ortsgruppe Riesa de« deutschen Luflflottenverein«, hie Herrn Major v. Funcke, Dresden, zu einem Lichtbtlder- Vortrag über .Luftfahrzeuge und deren Bedeutung im Kriege zu Lande und zu Master" gewonnen hat. Der Bor» tragende ist im deutschen Flugwesen eine bekannte Persön lichkeit, seine Ausführungen über da« aktuelle Thema dürf- len sich daher sehr interessant und lehrreich gestalten. —* Die Sparkasse de» Eoang. Arbeiter- Verein» zahlte gestern die Jahreseinlagen zurück. Au«, gezahlt wurden M. 6883.88, abgehoben im Lauf« des VereinSjahreS M. 1472, so daß der Jahresumsatz M. 8355.88 betrug. Nächsten Sonntag beginnt das neue Sparen. —* Die gestern nachmittag im Gasthof.Stadt Riesa" in Poppitz abgehaltene Wanderversammlung de« Milttärvereinsbezirke« Großenhain leitete der Männergesangverein .Froh Lied" mit einigen Gesängen ein. Herr Bezirksvorsteher Merker begrüßte die Erschienenen in kameradschaftlicher Weise und gedachte de« verflossenen arbeitsreichen Jahre«, in dem die gut verlaufene 40jährige BundeSfeier in Dresden den Höhepunkt bildete. Da« auf Se. Majestät de» König auSgebrachte Hoch fand begeisterten Widerhall. Namens der Gemeinde Poppitz begrüßte Herr Gemeindeoorstand Kluge und namen» des Militärvereins Poppitz-Mergendorf Herr Vorsteher Kniffe die Kameraden. Ueber den Verlauf der 40. Bundesversammlung in Dresden berichtete der Bezirksvorsteher. Eingehend wurde der Korn blumentag besprochen, der ein schönes Ergebnis brachte. Der Großenhainer Bezirk konnte 18194,86 Mark dem Zwecke zuführen. Die Gesamteinnahme in ganz Sachsen betrug 896785,15 Mark. Davon gehen ab die Ausgaben für An- fertigen der Blumen, Broschen, Postkarten usw., sodaß ca. 700000 Mark zur Verteilung an bedürftige Veteranen zur Verfügung stehen. Allerdings wird aber auch die Zahl der Veteranen, die uin eine Beihilfe nachsuchte», auf ca. 10000 bis 15000 zu schätzen sein. Ans dem Großenhainer Bezirke liegen ebenfalls eine große Anzahl solcher Gesuche vor. Genaueres läßt sich nicht angeben, da die Listen noch nicht fertig gestellt sind. Rechnet man nur auf 10000 be dürftige Veteranen, so kommen auf den einzelnen im Durchschnitt nicht mehr al« 70 Mark. GS wird eine staffelweise Unterstützung der Veteranen, deren Einkommen nicht über 1000 Mark jährlich beträgt, beabsichtigt. Dem Ausschuss« des Blumentages war eS nicht möglich, auf eine Gewährung laufender Renten zuzukommen. Eine Berech- nung von maßgebender Stelle, welche Beträge bei Kapital verbrauch zur Gewährung von Renten erforderlich feien, hat ergeben, daß -. B. für einen 65jährigen Veteran ein Kapital von rund 600 Mark erforderlich ist, wenn er eine Rente von jährlich 60 Mark erhalten soll. Für 1000 Veteranen würden demnach 600000 Mark gebraucht. SS blieben alsdann für die übrigen 9000 Veteranen nur 100000 Mark zur einmaligen Beihilfe übrig, also für den einzelnen noch nicht 12 Mark. Und diese 1000 Renten- empfänger würden nicht nur vor Tausenden von bester Ge- stellten, sondern namentlich auch vor Tausenden in durch aus gleicher Lage Befindliche» bevorzugt sein. Das ist nicht angängig. Mit großer Ungeduld wird vielfach die Vertei- lung der Beihilfen erwartet. ES sollte aber doch nicht vergessen werden, daß eine ungeheuer umfängliche Arbeit zu bewältigen ist. Die Listen konnten erst ausgestellt werden, nachdem der Kornblumentag vorüber war. Erst mußt« daS Ergebnis abgewartet werden, rückfichtltch dessen man bei der vielfach ablehnenden, ja in weiten Kreisen sogar feindseligen Haltung der Bevölkerung sich gar kein Bild machen konnte. Die Aufstellung der Listen erfordert natür lich viel Zeit, wenn sie gewissenhaft und zuverlässig sein soll. Wären nur die Veteranen in den Vunde«oereinen zu berücksichtigen, so wäre die Arbeit etwas leichter. Da aber da» Unternehmen allen bedürftigen nnd würdigen Veteranen in Sachsen zugute kommen soll, auch denen, die einem BundeSvereine nicht angehören, so mnßte die Mitwirkung der Gemeindebehörden bei Aufstellung der Listen erbeten werden. Nach einigen von Kameraden vorgebrachten Wünschen zur Verteilung de» Kornblumentag-Grträgniffe» ging der BezirkSoorsteher zum weiteren Punkte der Tages ordnung über. EL waren die» Mitteilungen in Bezirks angelegenheiten und betrafen die Abgabe von Ehrensalven bei besondere» Aulästen, die Beteiligung des Bezirk» am Vorbeimarsch vor dem König bei der Jubelfeier in Dresden, eine Eingabe von Gesuchen auf vorgeschriebenem Dienstwege und der Kalenderoerkauf. In einem an den Bezirk ge langten Schreiben teilt das Präsidium mit, daß e» die Errichtung einer wetteren Stiftung in» Auge gefaßt habe und ersucht um Erörterung dieser Frage in den Mitglieder kreisen. Direkte Beiträge zu dieser Stiftung werden nicht gefordert. Mehrere Anfragen wurden in zufriedenstellender Weise beantwortet. Einladungen ließen ergehen die ver einigten Militäroereine zu Riesa zum Besuche der vater ländischen Festspiele Mitte Januar und der Militärverein Grüba zur Feier seines 25jährigen Bestehen» Ende Januar: Die nächstjährige Wanderversammlung findet Ende Oktober in Nünchritz statt. Sehr gut war die Versammlung besucht und der Militärverein Poppitz hatte durch den Schmuck de« Versammlungssaales mit Pflanzengruppe, VereinSfahn« und KönigSbüste der Zusammenkunft ein festliche» Aus sehen verliehen. —* Am gestrigen kupfernen Sonntag herrschte in unserer Stadt bereit» ein sehr lebhafter Verkehr. Au» den Schaufenstern strahlt die Lichterfülle und zeigt di« geschmackvollen Auslagen, die die Käufer locken und an ziehen. Da stehen die Kinder und drücken sich die NSSchen platt an den Scheiben, die sie von all den Schätzen de» ChristktndleinS trennen. So mancher Wunsch wird laut, so manches Herzchen schlägt in seliger Erwartung den kommenden Tagen entgegen. Ueberall steht man Tannen grün und Tannenzweige in den Fenstern und an den Waren. Es wurden gestern wohl auch die ersten Einkäufe gemacht, wenigstens waren auf den Straßen nicht wenige Personen zu sehen, die Pakete trugen. Immerhin gab e» gestern noch bet weitem mehr Läufer al« Käufer und die Geschäftsleute müssen ihre Hoffnungen auf de» silbernen und goldenen Sonntag zurückstellen. Hoffentlich bleibt die Witterung dem WeihnachtSoerkehr günstig. —* Weihnachtsgeschenke sür angehende Elem entart sten. In vielen Familien, in denen Ostern ein Kind der Schule zugeführt wird, ist eS Sitte, dem zukünftigen Abc-Schützen am Weihnachtsfest seine Schulausrüstung zu schenken. Don diesen Ausrüstungs stücken ist dasjenige, das früher als daS wesentlichste galt, mehr und mehr aus der Schule verschwunden, nämlich die Schiefertafel. Uns Alten war sie ein treuer Freund in unserer ersten Schulzeit. Unsere Kinder aber werden in den hiesigen Schulen unvermittelt zum Schreiben in» Heft geführt werden. ES ist hier nicht der Ort, diese Maß nahme zu begründen. Zweck dieser Zeilen ist, die Eltern zu veranlasse», den angehenden Elementaristen Weihnachten keine Tafel zu schenken, da diese Ostern in der Schule keine Verwendung dafür haben würden. —* Am 3. diese« Monat« und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer StaatS- papiere stattgefunden, von welcher die auf 31/,°/» herab- gesetzten, vormals 4°/, Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonder» mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem DreSd- ner Anzeiger veröffentlicht, auch bet sämtlichen Bezirks steuereinnahmen, sowie bet allen Gtadträten, Bürgermeistern und Gemeindeoorständen de» Lande« zu jedermann« Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich di« in früheren Terminen ausgelosten bez. gekündigten, aber Stack 1 MmII-WMW m Mm Wm-kirM
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