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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120929015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912092901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912092901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-29
- Monat1912-09
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1912
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S6. Jahrgang, 269. V,ju«»-Ae»ü»r ,t,rl«iplhrl. tllr Pr«,- »«n dei tlvtch »w,t- L>Ur,»ün,<»n S»»n. und v»nN>i«n nur einmrh U.LU M . »»rchxutwSNIl-gom- uiMonärr »I, s,b«I M. »«I »Inmalt,«r 3u- llkNun, durch die Voll d «.«»dn-AePeU-eN». Pt» den Leiern von Dreiden u IlnMedung «n, r«g« oorLr «u- Mellien «de,».»»«- »>>»»n «rd-»en die »„« «<jri>«n »«jiger mit »er M»r,-n-«u»L°b- ueiamnien Rechdru-inurmlldeui iicher Ouellendn-dde t.Dredd. Aachr "> zu- teffig. — Unverlangi« Monuslripi« werden nicht ausdewahri. TclegramiwSldresse: Nachrichten LreSden. Fernsprecher: 11 * 2VW * :k«VI. Sonntag, 29. September 1912. Hegr?LrrrSsL 18SV Druck und verlas von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. k«in»«limacii,i-: fonckonb- Lhoco/ack« I N»l»m - tdocolatle < per Isfel 50 H ü/^ev- Lstocolack« 1 Lsoso <4 kl». vors 2.40 lU. ovLsec'b xre Lsnkon 2. 3 v. 4 Hs ^ Anjeigen-Taris. Annahme vlm Auktin- Niaimgen bi- nachni. :r Uhr. Lonnwg- nur Maritnstrahk- t-i >»o'i II bi->/.-l Uhr. Die rinjpalliae V.rm»d;ci>e <ia. >j gilben» P,.. Familien ^i'ichricbl. ii n»- Dresden . P. ' di» lureispaliiftk ^ri'e auf 7eriseite 7l»Pf. die zweispaltig? Rekln»"', zrike I..76 M. ^ l Nummern nach Lo,in. und Feiertagen di«- cinjpaliigc if,rund^,l- Ps, Familien. Nachrichken aus Tr-- . dri» die i^rundzeil» Nll Ps. — Au-wäriiqe Aufträge nur gegen Roiausbezadlung. - ^cdes Belegblaü kostet 10 Pf. Hauptgeschäfts st clle: Marienstraße :j8 IN. sockor äl-t aus ckvn tisÜLUtsnästoii Olushüttva ckss Io- unct :; ^»»Isnckes ompkvdloa in roiokkalUpsr ^uswuIU ;; VUb. Lidl L Sokn. ,°i>. MoksrS SM Qe^rüncket 1818. H4 Ißt. bernspr. 1277. üllnelis pisiiim sinii v«r«°iißrttel», ä-bsi »skr prvl«!»HvNr<IIß5. WU' I I'imui»t!bo 8ir»«sl! I "WH (.»> I-lri«»l»<l>^,> IliilintWutelliiilg kmil «jiillllli' k'rs^ei' Strssse. K.II.A««. kW luedvarou. i-u^sr Iiocchksjllsr citzutscdvr uvck vnAlisolior Knrug-, Nv8vn-, 0slvtvt- uock IVvstvnstolsv iu allen wockerven Harden unä kriiua-tzualitätsn, ViNttniItuvI»«, »unlv Vuol»« . WU' Ulnil'opiaitni'Ilv kür Xöoixiied 8äed8i8eds 8t»atLtIr8tbeawto iu srütlclsssiAen h'akrilcaten. lleriuiuin?tzi'8iliel LokeSektrasse 19 21 Ar'rv erNgo <Fofsi5. Mutmaßliche Witterung: Wcchicliioc Bewölkung, teils heiter, trvcien. , Im Slöniglichen Schauspielhaus giug Leo Birinskus rragikomööie :>r a r r e n t a u >; " mit sreuuü- lichcm l5rsolg i» Lzeuc. Die Vinivcihung der a i s e r - W i l h c l m - I u st i- tute für Chemie, soivie für phiisitalische Chemie und Clcktrochcmie findet im Beisein des A aisers am 28. Otto- der iu Berli n statt. Die preußische S t a a t s r c g i e r u n g hat wegen der F l c i s ch t c u c r u n g eine 2ln^ahl C r l c i ch t e r u n- gen der Bich- und Fleischciusuhr aus dem Auslände ein- treten lassen. .jum Präsidenten des p r c n ß i s ch e n 2ld- g e o r d u e t e n h a n s c s werden die dl o n s c r v a t i u c n voraussichtlich den Abgeordneten v. B i a » d c n st c i n vor schlage». Der sozialdemvlratische preußische Laiidtagsabgeordnele Borchardt wurde wegen Hnnssriedensbrnchs und Widerstands gegen die Ltaatsgcwalt, begangen im preußischen A b g c o r d n c t e n h a i, s r. zu IVU Mk. und Älbgeordnetcr Lcinert zu .">ü Ml. Geldstrafe ver urteilt. In AuijiA crctanete sich bei dem Lchanslngc des Aviatikers Ilgner ein Niiglücksfall. bei dein zwei Per- s v n e n getötet wurden. M » le u ussi> s ist auch bei den HabaS zum Sul tan proklamiert worden, wodurch sich die Lage des Prätendenten Cl Hibn sehr verschlechtert hat. Krieg oder Frieden?- ' Cin Jahr hat seht der .iirieg um Tripolis gedauert, und wenn auch die Schwerter der beiden Gegner noch immer gezückt sind, so ist doch die Diplomatie bereits an der Arbeit, »m dem Frieden den Weg zu ebnen. Cr hat einen merkwürdigen Bcrlaus genommen, dieser beivasfuete Iusainmcnstoß zwischen Türken und .stalicnern, der dem ,'silgc der italienischen Boltsseele nach Nordasrila entsprang und zu dem die mnrvkkaiiischc Zinse den iinmittelbarcn Anlaß gab. Biel Tapferkeit im einzelnen, viel nationale Begeisterung traten ans beiden Seiten im Lause des Krieges in die Erscheinung, aber es-herrschte cin völliger Mangel an großen einschneidenden Cretguissen, und die Aktionen beschränkten sich diirchgehends auf kleinere Ge fechte und Scharmützel. Daneben wurde dann einige Male die politische Welt in eine gewisse Aufregung ver setzt durch italienische Maßnahmen, die sich gegen die Dardanellen »nd die ägüischen Inseln des Mitielmeeres richteten und bei den Mächten den Berdacht hervoiriesen, daß Italien den Kriegsschauplatz ernstlich in das Gebiet der europäischen Türkei verlegen wvlltc. Falls eine solche Absicht überhaupt auf italienischer Leite bestanden haben sollte, ist sie jedciisalls wohl mit hiücksicht aus die unab sehbaren Folgen nicht ausgesührt worden, und es verblieb bei einigen gelegentlichen Borstößcn, die mehr den Charak ter von Einschüchtcruiigsversnchcii gegenüber der Türkei trugen, als daß es sich um großzügige, von langer Hand vorbereitete Operationen mit weitansschnnender Tragiveite gehandelt hätte. Kein Wunder also, wenn beide Teile eines so lang sam sich hiiischleppcndcn Krieges, der keinerlei Aussicht ans eine baldige entscheidende Wendung durch die Gewalt der Massen bietet, müde geworden sind, nicht z»m min desten auch mit Rücksicht aus den Staatssäckel, ans dem Millionen über Millionen zur Ausrcchtcrhaltniig des kriegs mäßigen Zustandes entnommen werden müssen, ohne daß ein Ende abzusehen ist. Sv wurden denn bereits vor mchrcrcn Wochen sowohl von Rom wie von Stambnl ans vorsichtige Fühler im Sinne von Friedensverhandliingen ausgcstrccll. und das Crgcbnis war, daß zunächst in Stock holm und dann in Kopenhagen in aller Stille nicht- offizielle Bcrtrctcr der kriegführenden Mächte zusammcn- trafcn, um zunächst einen unverbindlichen Meinungsaus tausch über die Grundlagen des Friedcnsvcrtrages cin- zuleitcn. Als von Siefen Besprechungen etwas dnichzu- sickern begann, verlegten die Unterhändler den Sitz ihrer Zusammenkünfte flugs nach einem kleinen Orte in der Schweiz, und dort soll nun endlich über die Vorbedingungen des Friedensschlusses eine Einigung erzielt worden sein. Die strenge Wahrung des Geheimnisses durch die be teiligten Unterhändler, die i» erster Linie aizs dxm Be streben beider Mächte beruht, den Frieden in vvller Selb ständigkeit ohne Beeinsluisnttg durch einen Truck der übrigen Kabinette abziischließcn. macht es erklärlich, daß zuverlässige Nachrichten über die Einzelheiten der ge troffenen Verabredungen noch nicht norliegcn. Man weiß nur soviel, daß der Haiiptstreitpunkt. der die Form der türkischen Anerkennung der Besitznahme von Tripolitaiiicn und der Cnrcnaika durch die Italiener betrifft, in befrie digender Weise erledigt sein soll. Cs stellt sich jetzt mehr und mehr heraus, daß die Italiener mit dem voreiligen A n n e x i v n s d e k r e t einen politischen Fehler begangen haben. Tie Sache liegt be kanntlich so. daß gleich zu Beginn deS Krieges ein könig liches Dekret erschien, das die volle und unbeschränkte Loiiverüiiität des Königs von Italic!! über Lripvlitaiiieii festsetztc. Dieses Dekret wurde dann vom Parlament unter ungeheurer Begeisterung zum Staatsgesetz erhoben, und da mit war für die Zukunft jede Möglichkeit für Italien ab- gcschnitteii. in diesem Punkte Nachgiebigkeit zu zeigen. Ohne ein solches gesetzliches Hindernis hätte sich viel leichter eine Formel finden lassen, mit deren Hilfe eine Verständigung mit der Pforte über die Regelung der künf tigen staatsrechtlichen Stellung Tripolitanieiis möglich ge wesen wäre. Cs hätte dann uahcgelcgen, ans das Beispiel Frankreiürs ui Marokko und Englands in Aegypten zurück- zugrcife»; in beiden Fälle» besteht formell leine volle Souveränität der tatsächlich annektierenden Staaten: Frank reich übt nur ein „Protektorat" ans und England begnügt sich mit einer „Okkupation". Einem derartigen Auswege steht im vorliegenden Falle der starre Buchstabe des Annexionsdekrets hemmend im Wege. Italien taiin nicht zurück, aber auch die Psvrte ist ans zwingenden Gründen nicht in der Lage, die Annexion offiziell anznerkeiinen, weil ihr ein solcher Verzicht von den Arabern niemals vergeben werden würde. Das Ansehen des Kalifats, das heißt der Stellung des Sultans als religiöses Oberhaupt des Islams, würde dadurch in so unheilbarer Weise erschüttert werden, daß die leitenden türkischen Kreise davon die Bildung eines neuen Kalifats durch die Araber mit dem Litze in Mekka befürchten zu müssen glauben, und das wäre gleichbedeutend mit dem Zusammenbruch der türki schen Herrschaft überhaupt. Ans der anderen Seite kann man freilich auch den Italienern nicht die schwere natio nale Demütigung zinniitcn. die darin liegen würde, wenn sic nachträglich das Annerionsdekret gewissermaßen wider rufen sollten, und so begreift sich denn durchaus die Hart näckigkeit, womit beide Teile ans einem Punkte der Fricdcnsbcdingiingcn bestellen, der äußerlich betrachtet zwar nur formeller Natur ist, aber in seinen weiteren sach lichen Zusammenhängen mit erheblichen politischen Kon- seguenzcn belastet erscheint. Dem Vernehmen nach ist cin Ausweg dahin gesunden worden, daß die Türkei in die Uiiabhüiigigtettserltürnng Tripvlitaiiicus cinivilligt, die zur Folge haben würde, daß die Pforte die poli tische Verantwortung für das Schicksal der ehe maligen Provinz verlöre, und daß die dort an sässigen Araber sich selbständig über ihr tnnstiges Verhältnis zu Italien zu entscheiden hätten. Tie Italiener werden auf jeden Fall »vch viel Zeit und Mühe anfmciideil müssen, ehe sic »ach vollzvgenem Friedens schlüsse das neue afrikanische Gebiet wirklich als ihr nntcr- wvrfcnes Eigentum betrachten und behandeln können: denn die zähen lind mutigen Söhne der Wüste werden sicherlich nach manchen Wasfcngaiig wagen, che sic sich mit der neuen Ordnung der Dinge endgültig absiiiden. Ans die sonst noch mitgcteiltcn Einzelheiten der Friedcilsbedingniigen eiiiziigehen. lohnt sich zurzeit durch aus nicht, weil cs sich nur um Vermutungen handelt: be glaubigt ist gar nichts. Inzwischen drängt die unsichere Lage auf dem Balkan zur raschen ttiiterzcichnnng des Friedcnsvcrtragcs. da die vollendete Tatsache am besten geeignet wäre, die nationalen Sturmgesellen, die jetzt in den Balkankleinstaaten die Oberhand haben, zu be schwichtigen. Im Sinne der Beschleunigung der Verhand lungen zu wirke», ist auch wohl die Absicht der jüngsten An kündigung neuer italienischer Kriegsvpcrativncil. Auf türkischer Seite scheint dagegen die Neigung zu herrschen, den offiziellen Abschluß des Friedensprotvkolles noch bis nach den Kaminerwahleil, die Ende Oktober stattsindc», hinaiiszuschieben. nm nicht durch die vorzeitige Ver- Mentlichiiiig der inngtürkischen Opposition Wasser ans die Mühle» zu schütten. Alles in allem genommen, ist eS durchaus wahrscheinlich daß die Frage „Krieg oder Frieden?" in kurzer FvUt eine dem Frieden günstige Ant wort sindeil wird, falls wicht etwa noch im letzten Augen blicke unliebsame Störungen ans dem Balkan durch die hofsnungsvoUen Aussichten einen Strich ziehen. Selbst eine weitere Verlängerung des Kriegszustandes nber tönnte nichts an dem bereits heute feststehenden Ergebnis ändern, wonach Italien sich zwischen Tunis und Aegnvtcn eingcschoben hat und ans Grund dieser nordafrikanischcn Stellung sich zu einer neuen Großmacht im Mittclmccr zu entwickeln willens ist: ein Ziel, bei denen Erreichung das Vereinigte Königreich seinen natürlichen Rückhalt nnr beim Dreibünde Seite an Seite mit Oesterreich zu finden vermag. Gerade in diese- Verschiebung des inter nationalen Gleichgewichts im Mittelm ec r ist die bedeutsamste Errungenschast des tripvlitanischcn Krieges zu erblicken. Drahtmeldungen vom 28. September. Der Wettbewerb um den Kaiscrprcis für Flugzcugmotorc. Berlin. lPriv.-Tcl.j Nach der heute im »Rcichsanz." veröffentlichten Liste der zum Wettbewerb um den K aiservrciS zugclassciicn F l u g z e n g m o t o re befin den sich unter der Gruppe der luftgekühlten Motoren fol gende sächsische Firmen: Emil Freitag iZwickauj, G. A. Bräuer n. Ev. sffhemiiitz) »nd A. Horch u. Co. sZwictau), letztere Firma mit zwei Motoren. In der Gruppe der wassergekühlten Motoren sind sächsische Firmen nicht ver treten. Das Flugzcugwcsen in der dciitjchcn Armee «nd Marine. Berlin. tPriv. - Tel.t Eine H a l b e r st ä d t c r F l i c g e r s ch n l c, G. m. b. H„ ist in das Handelsregister des dortigen Amtsgerichts mit einem Stammkapital von Istllhhh Ml. eingetragen worden. Zweck dieses Unter nehmens ist die Ausbildung von deutschen Offizieren zu Flugzeugführern. Die Stadt Halberstaot baut für den schon bestehenden Flugplatz ein für :lb Offiziere ausreichen des Kasino, in dem die zur Ausbildung daselbst wkilcnden Offiziere auch wohnen können, — Zum Ausbau dcr x»n s t t r c n z e r f l o t t e für die Zwecke der M a r i n e lonimen in dem Hanshaltnngüvvraiischlag für I!»18 die Mittel zum Ban eines weiteren L n f t t r c nc r s zur Einstellung. Bis zu seiner Ablieferung wird dgn» die Frage der Stationierung der verschiedenen Marinc-Lnst- kreiizer entschieden sein. Das Kleingewerbe »nd der Abschluß neuer Handelsverträge. Berlin, lPriv.-Tcl.t Die R e i ch s r c g i c r n n g ln- absichtigi, eine K o m w issi o u zusammenzuberufeii, die die Fiage erörtern soll, in welchem Umfange vor dem Ab s ch l n ß n euer H a n d c l s v c r t r ü g e eine Enanetc über die Verhältnisse des K l e i n g e w c r b e s notwendig ist und mit welchen Mitteln man in der Lage sein würde, sie durchzusühre». Die deutschen Intcrsssen in Mairotko. Berlin. lPriv.-Tcl.j Aus Tanger wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Zur Uebernahme der bisher von einem Kansmaiin verwalteten deutschen Post in Fez ist heute ein deutsch c r P v st b c a m t e r dorthin abacreist. Das be weist, daß unsere Regierung beabsichtigt, deutsche Wirtschaft liche Interessen in Marokko nachdrücklich zu wahren, und daß die deutsche Postverwaltiing nicht gesonnen ist, ihren dortigen Betrieb einznslellen. Ei» Nachruf für den Grasen v. Limburg-Ltirnm. Berlin. sPriv.-Tel.j Die „Kreuzztg." widmet dem verstorbenen Grafen v. Limburg-Ltirnm folgenden Ist a ch ruf: Mit dem Verblichenen ist ein hvchverdienter ersvlgreicher Führer der koiftervativen Partei aus dem Leben geschieden. Seit länger als einem Jahrfünft hat ihn andauernd körperliches Leiden vom pvsitiven Mitwirken au der Politik scrugchalten, aber trotz seines leidenden Zustandes hat er mit sorgender Liebe die Entwicklung des Reiches verfolgt und der konservativen Lache seine Teil nahme gewidmet. Jahrzehnte hindurch gehörte Gras Lim l'nrg-Ltirum dem geschästsführenden tElfer-j Ausschuß, sowie dem engeren Vorstand der tviiservativcn Partei an. Nach seinem Ausscheiden war er einstimmig znm Ehren mitglied des Parteivorstandes ernannt worden. Die lon- scrvative Fraktion des Abgeordnetenhauses hat er mit Hin gebung und Erfolg als Vorsitzender geleitet. Er war j„ allen seinen politischen Stellnnac» und Handlungen cin mannhafter und treuer Persechter der bewährten Anschau ungen Bismarcks, dem er auch nach seiner Verabschiedung persönlich nghcstgnd. Wenn es einen Freund Deutschlands gegeben hat, io ist cs Gras Limbnrg-Stirum gewesen. Vis znm letzten Atemzuge war er ein lvnigstreiier Mann, ein Freund des großen Kanzlers. Die konservative Partei ver liert in dem teuren Heimgegangenen viel, und sein Hin scheiden macht wieder die hohe», die bleibenden Verdienste lebendig, die er sich nur die konservative Sache und um die konservative Partei erwvrben hat. Aber auch weit über die Parteigrcnzcn hinaus wird man des Grase» v. Limburg- Stirnm in Ehren aedenken. Lei» vornehmes, gerades, zn- verlässiaes Wesen hat ihm die Achtung auch seiner Gegner gesichert. Tie konservative Partei sieht in ticier Trauer an der Bahre eines ihrer treuesten Freunde und Führer und in den weitesten konservativen Kreisen wird sein An denken in Treue und Dankbar"-» hvch in Ehre» gehalten werden.
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