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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120704026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912070402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912070402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-04
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Diel«» Blatt wird de» Lesern von Dr«»de» und Umgebung a» Lage vorher bereit» al» Menä-^urgabe gestellt, während e» die Post Abonnenten am sorgen in einer <besamtau»g-be erhalten. s«. Jahrgang, 182. vejltgS-Grbühr -t-ruiiihrl. ,Nr Dre». den bet tSglti» M«> Mali,er Zutraaun, <an Sonn- unb Manlaaen »ur einmal» x.bv M , durch auewSrligc Kam- Millionäre dl, li.b« M. »ei »inmallaer Zu- liellung durch di- Post !i M.<ohneBelt«ll,«I»>. Die den Lesern »an Dredden u. Ilm,«dun» am Tage vorher »u- ,«liellttn Adend-Au». ,aden erhallen dt« au»> ««irliaen »ezieher mit der Morgen.«»»»»»- rulommen MgelleiN. Nachdruck nur mit deut licher Quellenangabe <.Dre»d. Nachr "» ,u- Mt,. — Unverlangte iWanullrivte werden nicht aufdewahrt. Donnerstag, 4. Juli 1912. Tekgraimn-Aüresse: Rachrichten DrrStzen. Druck und Verlag von Liepsch äc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 58M. Fernsprecher: ii . 2o»a . »««i. «,i,ei,e«-raris. Annahme von Nnkün- diflungen dt» nachm N Uhr. Lonniag» nur Marie,,strotze 3« von N bi» ' ,1 Uhr. Die einspaltige rknindvile tra. K Luden) SD Pf. Familien Nachrichten our Dresden 2L Pf; die zweispaltige Ieile auf?ertseite7DPf. die zweispaltige Reklame- zeile ,.üO M - In Nummern noch Sonn- und Feiertagen die einspaltige t5rundzeUe ltt» Pf. Familien. ;>lachrichlen au» Dre». den die ibrundzeile SO Ps. — Au»wSrt,ge Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes BelegblaU kostet 10 Pf. dlseh Volisnelung etsr klmbsuksn ist vr. meil. Oeäer'8 viällturanslall >» ^iecierlö88nitr bei Vreden s§e§rünöei 1883) jstrt «eisctai- In vollam Sakttab. Ol« Pstiontsn-Woiin- (45) unck Lasollsohakkscäums sinct nioctsrn unct bsNselicti singsriciitst. Sisesnts rsitgsmssss Söcksc. eioietr. Uickt. ronti-slNoirungi. l.isg«lislis. Sctisttigsr Kcsiss msssig. pcospslcts kcal. vis 4nsia!t ist ckas Asm« 3sbc xsökknsk. 8k lllr «»gm-, virm-, 0»II«n>teIn-, b»I»i'-. Hl»,'»-. r«ol»r-, oleltlllniilli. kMildlgi. ltlig»m»iisil« uml »aäsrs 8tosi«>v!»»l!lrsnlle. »tulillriige, nervös krevliöpNi. vtütkui^«« unck «II« w1»»«ri««Ii«ItII«I» «I^goi^skrt«!, Uvilmsthocksn. 2 4s rts erttgo Lose^, Der König empfing heute den außerordentlichen dani scheu Gesandten Baron Blixen-Fineckc zur Notifizierung der Thronbesteigung des Königs Ehrisiian X. Kaiser Wilhelm und es a r Nikolaus besindcn sich auf der Fahrt nach B aitisch - Port: der Aufenthalt des Kaisers ivird um eine» Ta» verlängert. In Strehlen iSäiles.s ivnrde ein R u s s c ivegcn Spionageverdachts verhaftet; es scheint ein Zu- sammentiang mit der Affäre Kvstewitsch zu bestehen. In Kairo wurde eine Verschwörung gegen das Leben des KI,cdiven, gegen Lord Kitchener und gegen den Premierminister entdeckt. Pom d e m utratis che n K vngrcst in Balti more wurde Wilson einstimmig zum Präsidentschafts kandidaten nvminieri. Neueste Drahtmeldunsen vom 3. 2uii. Auf der Fahrt nach Baltisch-Port. Ncnsahrwaffer. Um 7 Ui>r 3t> NUnnten gingen die „Hohenzvllern", mit dem Kaiser an Bord, der große Kren zer „LstolUe" und das Depeschenboot „Licipner" »ach Baltisch Port in Sec, wo die -Intimst am i. d. Mts. vor mittags t<> Uhr vorgesehen ist. Das Wetter ist schön. Bo» der Postmolcnbatterie ivnrde ein Salut von 83 Schutz abgcfenert. Peierobnrg. <Priv.-Tel.) K a i s c r N i k v l a n s ver lies? liente früh ii Ul,r an Bvrd seiner Jacht „Liandari" Peierlivf, um sich nach Baltisch-Port zu begeben. Dem Schiff folgen die Jacht „Pvlarnaja Sivesda" und fünf Minenbovte. Kurz vvr der Abfahrt traf ein Telegramm Kaiser Wilhelms ein mit der Einladung an den Baren, den die deutsche Kaiserjacht begleitenden Kreuzer „Moltkc" zu besichtigen. Der Bar dankte sosvrl für diese Aufmerk samkeit und ivird der Einladung cntsvrechen. Dadurch wird der ursprünglich ans zwei Tage bemessene Anfent- balt K a i s e r W i l i, e l m s vermiitlich bis znm 6. I » l i a n s g e d e ü n i iverde». Neben dem Premierminister, dem Kriegsministcr und dem Minister des Auswärtigen wird anch der Marineminister der Eutrcvne beiivohnen. Baltisch- Port prangt bereits in reichem Flaggenschmuck. Der Empfang Kaiser Wilhelms soll diesmal auf Wunsch des Baren besonders grvtzarüg ausfallen. Reval. Der deutsche Botschafter Graf von Pvtir- talös und der Marineminister G i g o r o iv i t s ch sind hier eingeirossen. -k- Frankfurt a. M. lPrin. rcl.) I» den Besprechungen der russischen Blätter über die K a i s c r z u s a m m c n - tunst wird einem Petersburger Telegramm der „Frank furter Big." zufolge die Besorgnis ausgesprochen, dah Deutschland beabsichtige. Rutzland von seinen Freund schaften abzulenken. Die amtlichen russischen Kreise er klären dagegen, das? man im Eiiivernchme» mit den leiten den deutschen Stelle» auf dem Standpunkt stehe, das? die bisherige Mcichgewichtslagc nicht angetastei und das? sic in gleicher Weise fortbestehcn müsse. Trotzdem Hai die B»- sammentnnsl eine hohe politische Bedeuinng, denn sie bringt die Möglichkeit einer gründlichen Aussprache der beide» Monarchen und Ser leitenden Staatsmänner beider Reiche über alle schwebenden Fragen. Unmittelbare Er gebnisse sind jedoch kaum zu erwarten. Berlobung des Prinzen Adalbert von Prentzen mit einer Barcniochicr? Berlin. lPriv. Tel.s Wie der „Berliner Salon" meldet, ioll bei der Busanimenkiiiifl des Kaisers mit dem Bare» die Verlobung des Prinzen Adalbert von Prentzen mit der ältesten Tochter des Barenpaares tztt'vtzsürslin Olga Nikvlajewna statisinden. Nene Differenzen zwischen Dcntschland «nd Frankreich wegen Marokko. Köln. iPriv.-Tel.s Um eine vom Pascha von Mogador getroffene Maßnahme scheinen sich neue A u sei » andc r- s e tz u u g e n zwischen Denisch > a n d und Frankreich antiiüpsen z» wollen. Der Pascha hatte, der „Köln. Btg." znsolge, erklärt, er müsse im Aufträge Frankreichs die in Mogador lagernden lSüicr des Kaids iKelnli beschlag nahmen. Da itzclnli für die der deutschen Sache, ins besondere bei Anwesenheit deutscher Kriegsschiffe in Agadir geleisteten Dienste, aus l^rnnd der Madrider Konvention den deutschen Schutz erhalten Hai, Hai der deutsche Bize- lonsnl gegen diese Maßnahme energisch Einspruch erhoben. Neuer ^nsischlachtschisstnp. Berlin. Das St a I> l w c rt Becier, A. l^., in Wittich Krefeld bat dem Kriegsministerinm einen Betrag von '.'IHM Mark angcbvicn zur Herstellung eines !tz n f 1 s a h r z c »i- ges, dessen ttiviidel durch die Bccterschcn Panzerplatten geschützt werden und das den Namen Stahl-Becker tragen soll. Eine neue Berhasiiing wegen Spionageverdachts. Breslau. Wege» Spionageverdachts wurde in Streblen ein Russe verhaftet und in das Brieger ltze- richisgefängnis cingeliescrt. Man vcrmuici eine» Busam- mcnhang mit der Spionageaffäre Kostcwitsch. 1SV Personen an Fleischvergiftung erkrankt. Elberfeld. Die Vergiftungen nach den, «Nennst von rvhem gehackten Pferdefleisch nehmen immer noch zu. Bisher sind etwa löit Personen daran erkrankt. Schweres ttrnbenunglück. Essen «Ruhr). Ans der B c ch e IN u st a v" ereignete sich eine schwere Explosiv». Mehrere Tote sind gebor gen,- Einzelheiten fehlen noch. Die franzöfischc Pulversragc. Paris. lPriv.-Tel.) Der Mechaniker Beriliclol er klärte einem Bcrirctcr der Presse gegenüber, das? das s r a n z ö s i s ch c M a r i n c p n l v e r seiner chemischen For mel nach ganz a n s g e z c i ch n c t sei. Die Schuld an seiner häufigen Selbstentzündung liege einzig und allein an der schlechten Fabrikation des Staates. Würde das Pulver L richtig und sorgfältig ücrgcstcllt, so dürften sich Un fälle, wie die in letzter Beit in der Marine vorgckommcnen, nicht mehr zutragcn. Bum französische« Sceleuicftreik. Dünkirchen. Aus mehreren Schiffen haben die Dock- arbeiter die Arbeit verlassen. Es kam zu hefti gen Streitigkeiten zwischen Anhängern und tycgnern des Streiks. lÄcndarmcric und Polizei stellten die Ordnung wieder her. Eine Verschwörung gegen de» «hedivc und die ägyplisäw Regierung. London. iPriv.-Tel.s In Kairo ist eine B e r s ch w ö - rn » g gege n d a s V e ben des K l> edivcn , gegen Vorü Kitchener und gegen den ägnvttschen Prcmicr- m i n i st e r entdeckt ivorden. Die Polizei crüicli darauf hin Befcül, zwei bekannte Nationalisten zu verhaften, in deren Besitz sich zahlreiche Briefschaften und andere Papiere befanden, die dann zu weiteren Berhasiiingen führtet» Das türkische Finanzexpos^. Konftantinopcl. Die Kammer begann die Be ratung des Budgets. Der Minister snr öffentliche Arbeiten und provisorische Veiler des Finanzministeriums Dschavid Bei? erstattete ci» längeres F > n a n z e x p o s s, in welchem cs hcitzt: Die Ltaatsausgaben wachsen beständig, namcnttich infolge der autzcrordenilichcu Ereignisse. Aber auch die Einnahmen steigen in demselben Verhältnis. Ter Krieg hat die Steigerung der Einnahmen, insbesondere der Bollcinnahmen, während des letzten Jahres nichl behindert, -kur im lausenden Jahre ist ein gcringsügigcr Rückgang der Bollcinnahmen zu verzeichnen. Wenn der Krieg am Schlüsse dieses Jahres beendet wird, werden die Einnahmen den Voranschlag übersteigen. Die Herstellung des budgetären Gleichgewichts erfordert neue Einnabmcn, insbesondere eine -tprvzenlige Erböhnng der Bolle, sowie eine Erhöhung der Gewerbesteuer und der Miliiärbesrciungstaxcn. Das Aus land, welches sich stets darüber beklagt, das? in unseren Budgets das Gleichgewicht nicht hcrgestcllt ist, möge daraus Rücksicht nelmien, das? wir infolge der, ob nun richtig oder nnrichlig ausgelcglen Verträge »ichl die Freiheit haben, Steuern einznsühren, wie die anderen Staaten. Der Minister gab der .Hoffnung Ansdruck, Europa werde der Türkei die Möglichkeit zur Einführung von Steuern in die Hand geben. Er stellte fest, das? cs dank dem Saldo des Erlöses der in Deutschland und Oesterreich-Ungarn ausgenommenen An leihe und disponiblen Bank-Koniokorrcnt von 1-'-6 Millionen Pfund ermöglich» ivnrde, im letzten Gebarungsjahre obnc Anleihe anszukommcn. In diesem Ialire sei eine Anleihe wegen des Krieges nicht möglich. Die Negierung könnte mit Hilfe von Vorschüssen gegen Schatzscheine, welche von der abgeschlossene» Optivnsanleibe rückzalilbar sind, die Be dürfnisse bestreiten. Der Minister erklärte sodann, die öffentliche Staatsschuld von netto Itä Millionen Pfund sei nicht übermäßig groß und könne zu Besorgnissen leinen Anlaß gebe». Der Minister hofft, die Türkei werde in Europa eine günstige Ausnahme finden, wenn sie eine An leihe von 2l> oder 8" Millionen für öftcntiiche Arbeiten suchen werde. Der Umstand, das? der Kursstand der türki schen Rente wenig von dem Stande vor dem Kriege ab weicht, beweise das Vertrauen der auswärtigen Kapitalisten. Der Minister kündigte die demnächst erfolgende Einbringung eines Gesetzentwurfs zum Bwecke der Regelung der schwebenden Schuld an, ferner die Unterbreiiung der Ver träge bclr. die Bahnen des Schwarze n M eer- Becke ns, sowie des Gesetzentwurfs betr. das staatliche T a b a k m o n o p o l. Der Grotzwesir Said Pascha sprach in gleichem Sinne und erbat rasche Genehmigung des Budgets. Die Stellung der türkischen Negierung zu den albanischen Meuterern. Konstaniinopel. Die Kammer nahm den Gesetzentwurf, durch welchen den Offizieren untersagt wird, sich mit Politik zu befassen, endgültig an. Konstaniinopel. Wie verlautet, unterbreitet der gestern ans Mvnastir eingetrvfscne Armee Inspektor von Saloniki Lefki Pascha der Pforte eine» Bericht, worin er eilte EinWirkung auf die Fahnenflüchtigen Statistischer zur llniversitätssrage. Bon einem Hochschullehrer. Es ist nicht jedermanns Sache, statistische Tabellen zu lesen. -Hier sollen anch nur allgemeine abgerundete Bahlen gegeben werden, die dazu Helsen können, der Frage der Gründung einer zweiten sächsischen Universität der objek tiven Prüfung zu unterziehen. Nicht ein bestimmtes Biel zu erreichen, sondern die Sachlage zu klären, sei die Absicht dieser Beilen. Preust e n bat bei rund 40 Millionen Einwohnern 10 Universitäten. An diesen studiere» 21 l00 Vandeskinder. Ich spreche zunächst nur von diesen, da für sie ja der Staat seine Universitäten einrlchiei. In zwciier Linie werden andere Reichsdeutsche willkommen sein. Den Zuzug von Angehörigen fremder Staaten wird man wohl als wert volle Anerkennung der Bedeutung »nscreö Geistes lebens mit Wohlwollen betrachten, aber man wird sich zu gleich sagen müssen, daß um dieses B»z»acs willen die Einrichinngen der Hochschulen nicht allzu sehr belastet werden dürfen. Es kommt also in Preußen ans 1 Millionen Einwohner und ans 2110 studierende Landeskinder eine Universität. Davon studiere» über 700» ft, Berlin. 8000 in Bonn. 25,00 in Breslau bis herab zu 1000 in Greifswald. Es studieren an preußischen Universitäten zusammen 27 000 Reichs deutsche und 80 200 Studenten überhaupt. Es sind also von den Studenten 8100 nichtprcnßische Reichsdeutsche, 2700 nicht Reichsdeutsche. Tic Bahl der Landeskinder schwankt an de» preußischen Universitäten zwischen 71,8 Prozent lBcrllni und 08.1 Prozent lMunster i. W.j. die der Reichsdeutsche»!, zwischen ül.l^prozent lBerlins „nd 00,5 Prozent «Mün ster l. W.l. ^ Bane rfti hat bei rund 0,0 Millionen Einwohnern drei Universitäten, an denen 1700 Landeskinder studieren. Es kommt also ans Millionen Einwohner und >870 Landes- kiiidcr eine Universität. Von diesen studieren 2000 in München, 85,0 in Erlangen, der Rest in Wnrzbnrg. Reichs deutsche studieren an bäurischen Universitäten 8000, in Mün chen 0030, das überhaupt bei 6800 Studenten nur 42,7 Pro zent Landeskinder unter seinen Hörern Hai. Sachsen Hai bei 4,8 Millionen Einwohnern nur eine Universität. Es studieren hier 2700 Landeskinder, also bei 3200 Gesamtfrcguenz 51,8 Prozent. 1500 Studenten sind Reichsdeutsche, das ist 80,3 Prozent der Gcsamtzisfer, 700 sind Ausländer, also 13,3 Prozent. Württemberg hat eine Universität bei 2,13 Mil lionen Einwohnern. Dort studieren >850 Studenten, davon 1300 Landeskinder, 1800 Reichsdeutsche, so daß die Prozcnt- zahlen von 00,3, 08,2 und 1,8 sich ergeben. Bade n hat bei 2,13 Millionen Einwohnern 2 Universi täten mit 1700 Stndcnicn, von denen 1550 Landeskinder, 1300 Reichsdeutsche sind. Rund 33 Prozent sind Landes- kindcr, 02 Prozent Reichsdeutsche, 8 Prozent Ausländer. Hessen hat bei 1,3 Millionen Einwohnern eine Uni versität, Mecklenburg-Schwerin bei 0,61 Millionen Einwohnern, die Thüringischen Staaten bet l,l7 Millionen, Elsaß-Lothringen bei 1,87 Millionen. Landeskinder studieren dort 800 <02,3 Prozent), 310 <10,3 Prozent), 113 <23,8 Prozent) und 1112 <33.1 Prozent.) Es tauschen demnach die Staaten ihre Landeskinder aus! Auch in diesem Sinn ist die Anwesenheit Reichs deutscher an den Universitäten nicht als Nachteil z» be trachten. Dies ergibt also zunächst: Auf die Einwobnerzahl be rechnet hat Sachscn die wenigst e n U niversi- tüten, weniger selbst als Preuße». Stach bäurischen Ver hältnissen gerechnet müßte Sachsen zwei Universitäten haben, nach badischen mindestens vier. Die Zahl der in Leipzig studierenden Landeskinder üb er trifft in Lerpzig das Mittelmaß dcr nbeigen Länder. In Preußen kommt ans 2100, in Bauern auf >820 studierende Landeskinder eine Universität, in Sachsen aus 2700, in Baden aus 770. In Preußen gibt es 311 Gumnasicn mit 101 000 Schü lern »nd 162 Realgymnasien mit 11 200 Schülern. Dazu kommen 72 Prvgumnasicn mit 7000 Schüler». Die zu sammen 375 Anstalten mit ihren >33 loo Schülern sind Vor stufen für 10 Universitäten. I» Bauern handelt es sich um 01 Anstalten und 21000 Schiller, in Lachsen um 37 Anstalten mit 11800 Schülern. Es kommt daher eine Universität in Prensten auf 37,3 Mittelschule», in -lauern ans 3l.3 solche, in Sachsen auf 87 Anstalten. Es tommt ferner eine Uni versität in Preußen ans I3 8I0 Mittelschüler, in Bauern ans 8000, in Sachsen ans l1800 Schüler. Eine der Hanplans- gaben der Mittelschule» ist doch die Vvrhereltung für den Bestich der Universitäten. .Kommen also aus eine Universi tät sehr viel Mittelschüler, so ivird man das Verhältnis nicht als günstig anschen können. In Lachsen ist in diesen: Sinne das Verhältnis etwas günstiger als in Preußen, wobei freilich damit zu rechnen ist, daß die östlichen Pro vinzen Preußens kulturell gegen Sachsen zurückstehen. Ahgesehen von Preußen ist aber in Deutschland Lachsen au: ungünstigsten dran, wenn man von den Kleinstaaten absicht, die überhaupt keine Universitäten hesitze». Preußen gibt jährlich ll,l Millionen Marl, also rund t,1I Millionen für jede Universität ans. Bauern 1,l Mil lionen, Sachsen 3,8 Millionen, Württemberg 1,36 Millionen, Baden 2,2 Millionen. Hesse» I Million, Elsaß-Lothringen 1,1 Millionen. Das heißt, jeder Preuße hat, nach der Kopf zahl gerechnet, für das Universilälswesen zu zahlen 33 Psg,, jeder Bauer 60 Psg., jeder Sachse 70 Psg., jeder Würtlem- bcrger 36 Psg., jeder Badener l Mark, jeder Hesse 80 Psg, jeder Elsaß-Lothringer 73 Psg. Es ergibt sich hieraus, das? Sachsen, wenn es auch nur eine Universität hat. doch nicht sich aus Sparsamkeit beschränkte. Anders freilich würden die Bahlen sich gestalten, wenn man Sachsens Lteuerlrast statt der Kopfzahl in Rechnung stellen würde. Dies würde ergebe», dgß die Beigst»»-: der Stenerzghler unter der ber meisten »»deren Linnten steht. In Preußen werden für 11,1 Millionen M,:rk 21 >00 Lgndeskindcr »n den Universitäten nnicrrichtet, das heißt, dns Landeskind kostet 383 Mark. In Bauern kostet das Landeskind 882 Mart, in Sachse» 1120 Mark, in Württem bcrg 1065 Marl, in Bade» 1170 Marl. Anch diese Bahlen
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