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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120106025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912010602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912010602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-06
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Diel«» Blatt «lrd den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» MenS-Mrgabe «r «»-read e» di« Pait,«d»*«»M«n am in einer Delamlaurgab« erhalten. S6. Jahrgang, 5. veiugS-vebühr »ier1«Ii»hrl. für Drei- den d«t tügltch zw«> maliger Zuttagung (an Sann- und Montagen nur einmal» 8,80 M., durch auewLrtige Nom- mtgionSre bi» 3, S0 M. Bet einmaliger Zu. stellung durch die Post gM.<ohne«estellgeld>. Di« den Lesern von Dre»den u. Umgebung am Doge vorher zu- geltellien Abend-Aus- gaben erhallen dl« au«. wSrtiaen Bezieher mit der Morgen-Ausgabe «sammen zugeslellt. Nachdruck nur mit deut licher Quellenangabe <„Dre»d. Nachr."> zu lässig. — Unverlangte Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten TrrSdcn. Druck und Verlag von kiepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrahe 58/^0. Somrabend, 6. Januar 1912. «niktgen-rarif. Annahme »on LnkLn. digungen dt, nachm. 8 Uhr. Sonntag» nur Marienstrohe 88 von II bis >/-l Uhr. Dt« einspaltige Grundzeit« <ca. 8 Silben» 80 Pf., AamtNen-Nachrichlen au» Dreaden 2L Pi z die zweispaltige Zeile aus Tertseite 7n Ps.. die zweispaltige Reklame- zeile 1.80 M. — In Nummern noch San», und Feiertag«» die einspaltige Grundzeile 88 Ps, Familien- Nachrichten aus Dies, den di« Grundzriie 80 Ps. — Auswärtige Auslrüge nur gegen Vorausbezahlung. — Jede» Belegblatt kostet l« Pf. Qalsris /^rnolci 34 Leliloss-Slsssss 88 Scliloss-Slk'Lsss 34 ^ onst OsmLI«1s-ILoII«tct>or,sr»: l —t k. krler, l^. ^ai5eiE, palmie. Dir 3t e i ch s t a g s st > ch w a h l e n findest i» Sachsen anl 20. Januar statt. Der Reichstag wird, wie verlautet, zum 13. F'e bruar einberufen werden. Unter S p t o u a g e v c r d a ch t wurde in Koblenz ein Prozcßagent mit zwei Sviestgesellen verhaftet. Ein Brand in der Wohnung des Grafen Ludwig Bathnann in Budavest vernichtete Gemälde und Möbel im Werte von 144 Millionen Kronen. Im Petersburger H o ch v e r r a i S p r o z c ß wurde der frühere Stabskapitän Postuikowzu 8 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In Boston sind 1500 Werftarbeiter in den Ausstand getreten. Aufständische Berber griffen die marokkanische Stadt Sefru an. Neueste vrsfttmelüungen vom 5. Januar. Die Rcichstagsstichwahlc«. Berlin. <Prtv.-Te1.) Der 3 2. Januar wird in fast allen größeren Bundesstaaten der Termin der Stich wahlen sein, so daß das endgültige Ergebnis der Reichs tagswahlen spätestens bis zum 25. Januar seststehen könnte. Der Reichstag wird, wie verlautet, zum 13. Februar cinberufen werden. Die Berliner Massenvergiftungc«. Berlin. jPriv.-Tel.) Im preußischen Ministerium des Innern fand heute vormittag 10 Uhr unter Borsitz des Ministerialdirektors Dr. Kirschner eine Konferenz der Aerzte statt, in der die M a s s e n v c r g i f t u n g e n im städtischen Asyl zur Sprache kamen und Besprechungen über die mög lichen Ursachen gepflogen wurden. Berlin. Die Zahl der an Alkoholvergiftung Er krankten die sich jetzt noch im Krankenhause am Fried richshain und im Nudolf-Birchow-Krankenhause befinden, Delänst sich auf 0 5. Es handelt sich in überwiegender Mehr zahl nur um leichte Fälle. Der neue Spionagefall in Koblenz. Koblenz. In dem ne»en Sptonagcfall sind zwei weitere Berliastungen erfolgt. Ter Landesverrat ist im Aufträge des französischen Spionagebureaus in Bclsort erfolgt, dessen früherer Leiter der jetzt aus der Festung Glay entsprungene Hauptmann Lux war. Eine Hyqi'neausftelluiil, in Richlaud. Berlin. lPri-v.-Tcl.) Hiesige Blätter berichten: Der betspcilslvjc Erfolg, den die vorjährige Internationale .>mig!cnc.Ausstellung in Dresden, nicht zum mindesten durch ihre instruktive Wirkung, überall ansübte. hat, wie in vielen anderen Ländern, so auch jetzt in Rußland, dazu ge führt, die Veranstaltung einer Hygiene-Ausstellung ins Auge zu fassen, nachdem bereits tm Oktober deS vorigen Jahres die Frage angeregt morden war. Nach dem vom Ministerium des Innern dem Minislerrat unterbreiteten Entwürfe soll, wie die ständige Ausstellungskommissivn für die deutsche Industrie mitteilt, die Ausstellung ein um fassendes Bild geben von den bisher auf dem Gebiete des Schutzes der Volksgesundhcit erreichten Resultaten, ins besondere mit den neuesten Methoden der Reinigung von Trinkwasser und stehenden Gewässern bekannt machen, mit den Einrichtungen einer Zcntralwasserversorgung und Kanalisation nfw. Zugleich soll dabei die gegenwärtige Lage des sanitätsärztlichcn Wesens dargestellt werden. Der Bcrgarbcitcrausstand iu Belgier«. Rriisscl. Delegierte der ausständigen Bergarbeiter in Borinage ersuchten den Gouverneur der Provinz Hcnnegaii um Vermittlung mit den Grubenbesitzern behufs Einigung aus der Grundlage der Lohnzahlung an jedem zweiten Sonnabend. Eine neue Masscuvergistttug. Malaga. In einem Vororte sind 8» Personen an Wurstvergiftung erkrankt. Eine Frau ist be reits tot. Wcrstarbeiterstreik iu Boston. Boston. 1500 Werftarbeiter haben um Mitter nacht die Arbeit n i e d e r g c l e g t, weil ihnen eine Lohn erhöhung abgeschlagen worden war. Sic haben die teilweise beladenen Dampfer der White-Star-, Allan-Lcyland- und Hamburg-Amerila-Linie verlassen. Die Russe« in Persien. TäbriS. Vier Häuser, aus denen bet den letzten Käurpsen aus russische Truppen geschossen worden war, sind in die Lust gesprengt worden. Das Kriegs gericht hat noch drei Personen zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Ruhe in der Stadt ist wieder hergcstellt. Die Revolution i« China. Mulde«. Hier sind Instruktionen für die Wahlen zur Nationalversammlung eingetrosfen, aus denen hcrvorgeht, daß die Pekinger Negierung die Wahlen nur in den nördlichen Provinzen Turkestan, Tibet und der Mongolei leitet. Im Süden organisiert die Republik die Wahlen. Diese Wahlordnung weist aus die Möglichkeit einer Teilung des Staates hin für den Fall, daß die National versammlung zu keinem einstimmigen Beschluß gelangt. Ncwyork. sEigencr Drahtbericht.) Wie „Sun" meldet, Unterzeichnete Präsident Last eine Verfügung betr. die Entsendung von 2500 Amerikanischen Trup pen nach China. Berlin. Der marokkanische Großwcsir El Mokrt ist hier eingetrosfen. Breslau. Die Witwe des äm 8. Januar verstorbe nen Geh. Rats Felix Dahn hat der „Schics. Ztg." zu folge herzliche Beilcidskundgeb ungen erhalten. Reichskanzler v. Bet h mann-Hollwcg tele, graphicrtc: „Zn dem schweren Verlust, den Sie durch daS Hinscheiden Ihres auch von mir hochverehrten Herrn Gemahls und mit Ihnen die deutsche Wissenschaft, Dichter und Dichtkunst erleiden, spreche ich Ihnen, gnädige Frau, meine aufrichtigste Teilnahme aus. In dem Gedächtnis unseres Volkes hat sich der Verewigte als Erforscher deut scher Vergangenheit und begeisterter Verkündiger deutscher Ruhmestaten ein bleibendes Denkmal gesetzt." — Der K u l t n ö m i n i st e r telegraphierte: „Aus Anlaß des Hin- schcidens Ihres »m Wissenschaft und Vaterland hochver dienten Herrn Gemahls spreche ich Ihnen mein wärmstes Beileid aus." Außerdem sandten Äeileldskunbgebungcn der Fürst und die Fürstin v. Hatzseldt-Trachenbcrg und die Universität Königsberg. Auch aus dem Auslande gingen zahlreiche Bcileidstuiidgebungcn ein. Stargard !. P. Der für den Pyritz-Saatziger Wahlkreis ausgestellte nationalltherale R e i ch s t a g s k a n d i d a t, 1. Bürgermeister Wicackcr aus Prenzlau, ist heute nach« aus einer Automobilsahrt von Nürenberg »ach Stargard verunglückt. Er wurde gegen einen Baum geschleudert und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. In bewußt losem Zustande wurde er in das Stargarder Krankenhaus gebracht. Ob Lebensgefahr vorliegt, konnte noch nicht fest- gestellt werden. Die ihn begleitenden Herren, Landgerichts rat Klein und Direktor Ehlert, erlitten nur geringere Ver letzungen. Magdeburg. lPriv.-Tel.) Der Magistrat wird infolge der günstigen Finanzlage der Stadt die Herab setzung der Einkommensteuer um 10 Prozent in Vorschlag bringen. Halle. Ein Betrüger, der sich Wensin« nannte, hatte versucht, mit einer gefälschten Anweisung der Staßsnrtcr Bergwerks-Aktiengesellschaft von der Deutschen Bank in Berlin den Betrag von 30 200 Mark zu erschwin üel». Die Sendung konnte ihm aber wegen mangelnder Legitimation und weil er außerstande war. die Empsangs- gcbühr zu entrichten, nicht ausgehändigt werden, so daß der Betrug nach telephonischen Rückfragen bei den Gesellschaften überhaupt verhindert wurde. Der Betrüger ist entkommen. Koustautinopek. Im Sturme ist ein Schlepp dampfer mit deutscher Flagge vor Skutari gestrandet. Vertriebe; urni 5Scb;i;cber. Dressen 5. Januar. —* Se. Majestät der König hielt heute Jagd aus Pappritzcr Revier ab. —* Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzes sin Johann Georg besuchten am Mittwoch die Kunst ausstellung Emil Richter, um die Werke von Heinrich Vogeler. Worpswede, Paul Crocbcr, Dresden, und Walther Witting, Dresden, eingehend zu besichtigen. — Heute abend 8 Uhr werden die Prinzlichen Herrschaften dem Lichtbildcr- vortrag des Herrn Professors Dr. Oberhummer-Wien über: „Amerikanische Großstädte" im Verein für Erdkunde — Königl. Technische Hochschule — beiwohnen. —* Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg hat den Mitinhabern der Firma Ernst Göcke in Dresden, dem Kaufmann Rudolf Theodor Kästner und dem Kauf mann Ernst Ludwig Paul Oe lisch, das Prädikat „Hof lieferant" verliehen. —* Dem Geh. Oekonomierat Dr. v. Wa echter auf Röcknitz. dem Vorsitzenden des Landwirtschaktlichen Kreis- vcrcins Leipzig, wurde in Anbetracht seiner hohen Ver dienste um die Landwirtschaft des ganzen Leipziger Kreises Huim «Oll MsrenzcbaN. ß* Wochcn-Spielplan der Königl. Hostheatcr. Opern haus. Sonntag: „Hoffmanns Erzählungen", 148. Mon tag: „Mignon", 148. Dienstag: Neu cinstudicrt: „Die Meistersinger von Nürnberg", 146. Mittwoch: „Wenn ich König wär'!", 7. Doiincrsiag: „Der Gefangene der Zarin", 148. Freitag: 3. Sinfonie Konzert, Serie U, solistische Mit wirkung: SUfr. Eortot jKlavicr), 148. Sonnabend: „Die Meistersinger von Nürnberg". '46. Sonntag, 11.: „Rigo- letto", Herzog: Alfr. Piccaver a. G., 448. Montag, 15.: „Der Roscnkavalier". 7. — Schauspielhaus: Sonn tag: ,/Schneewittchen", 143: „Glaube und Heimat" '48. Montag: „Iphigenie auf Tauris", Vs8. Dienstag: „Komödie der Liebe", 148. Mittwoch: .^Doktor Klans", 7. Donnerstag: Ans allerhöchste» Befehl, neu einstndiert: „König Richard III.", 7. Freitag: ,/Die Stützen der Ge sellschaft", 148. Sonnabend: „Das Konzert". '48. Sonn tag, 11.: „Schneewittchen", 143: „Eine Frau ohne Be deutung", 148. Montag, 15.: Aus allerhöchsten Befehl: „Othello". 7. ß* Mitteilung aus dem Aurcau der Königlichen Hos- thcater. Im Opern Hause wird Montag. den 8. Ja nunr, die Oper „Mignon" von Ambroise Thomas ans geführt. Die Besetzung ist die folgende: Wilhelm Meister: Herr Looi, Lothariv: Herr Plaichte, LaOrtes: Herr Tn'de, Friedrich: Herr Erl, Jarno: Herr Putilitz, Mignon: Frau Plaschie-von der Osten. Philine: Frl. von Eatvpvl lzirm erste» Male): — Wie bereits bekannt gegeben worden ist. gehen am 0. Januar d. I. Richard Wagners „Meister- singcr von N ü rnbc r g" in neuer Einstudierung und völlig neuer Ausstattung in Szene: die eingehenden Studien zur Ausstattung der Oper sind an Ort und Stelle in Nürnberg gemacht worden. Da der Umbau der Buhne, wodurch überhaupt der ganze Opernbetrieü außerordentlich erschwert wird, zurzeit noch nicht vollendet ist, machen sich — worauf die Gcneraldircktion besonders hinwcist — in- ivlge der umfangreichen Umbauten nach dem ersten und zweiten Att längere Paine» notig. Der Beginn der Vor stellung ist auch mit Rücksicht auf diese Verhältnisic auf Ngr angesctzt worden. ß* Spiclplau des Restdeuztheatcrs. Vom 7. bis 11. Januar geht allabendlich 8 Uhr Oscar Strauß' erfolg reiche Operette „Die kleine Freundin" in Szene. Mittwoch, Sonnabend und Sonntag, nachmittags 8!- Uhr, das Weihnachtsmärchen „Der Edelwcißköntg". !* Königl. Opernhaus. Der Kronprinz und Prinz Christian wohnten gestern einer Aufführung von „Fidel io" bet, die das herrliche Werk in ganz hervor ragender Weise wiedergab. Helena Forti iivertraf sich in Gestaltung und gesanglicher Wiedergabe der Leonore. Sie hatte den großen Stil, wie er Katharina Kasskn, der Tcrnina eigen war. Man wird selten im Theater so er griffen. wie von dem in tiefster Seele empfundenen, bis zur Grenze gesteigerten zweiten Akt. Eine Woge von Leidenschaft und edelster Empfindung brach aus dem Ge sang und der Darstellung der Künstlerin hervor, und riß den ergriffenen Hörer in die reinen Höhen großer schöner Menschlichkeit und beseelter Kunst. „Fidelio" wird so für den Mitompsindendcn immer wieder zum Erlebnis. Der Gesamteindruck, der unter Hägens Leitung stehenden Aus führung mit Ma-gdalene Seebes stimmlich und ge- sangskünstlertsch reizvoller Marzclline, Herrn v. Barys Florestan, dem von düsterer Glut erfüllten Pizarro Perrons und den verdienstlichen Leistungen der Herren Lord mann lNoccv) und Rüdiger lJaquino) war harmonisch geschlossen. Die Hörer dankten den Sängern, namentlich Frl. Forti durch herzlichen Beifall. Ir. «-* Das »cue Dresdner Vvkalqnartctt leitete gestern oen zweiten Teil der dicswinterlichen Konzertiaison ein: mit ausgezeichnetem Erfolge bet dem den Palmrngarten- saal gut besetzt haltenden Publikum stellten sich die Damen S ch u l z e - U h l i g. N ü ß I e. die Herren Juriich und Nützle als Quartettisten und Duettisten vor. Der Zweck der neuen Vereinigung ist gutzuheitzen: eS ist im Grunde für das musikalische Leben Dresdens ein Armutszeugnis, daß wir ein gesanglich höheren Ansprüchen genügendes Soloquartctt mit künstlerisch wertvolleren Programmen bisher eigentlich nicht besaßen. Wollten also obengenannte Länger ihre neue Gründung nicht als eine schnell vorüber gehende Erscheinung betrachtet wißen, sondern als eine, die ihre Ansangslcistungcn nur eben als unterste Lprosie ans der Leiter zu späteren mehr vervollkommnetenDarbietungen einschätzt, so dürfen sic auf das wohlwollende Interesse des kritischen Beurteilers durchaus rechnen. Was sie gestern boten, berechtigte z» der Hoffnung, in den Sängern schließlich einmal eine ähnliche Vereinigung in Dresden zu besitzen, wie sic Leipzig seit lange schon, wenn auch aus schließlich sür die ernstere Gattung, in dem Rbr.'uglchen Svloauartett sür Kirchengesang sein eigen nennt. Für das weitere Studium möge den Künstlern ancmpsohlen sein, auf eine größere Abtönung hinznarbeiten: der Sopran kennt vorderhand nur ein ziemlich klangloses Pianissrmv nnd ein in der Höhe manchmal recht scharf klingendes Forte; der schöne, weiche und bei fernerem emsigen Ar beiten zweifellos zu bedeutendem Erfolge im lyrischen Fache gelangende Tenor gibt vieles zu ungleich und ver schluckt namentlich die kleinen Noten, wodurch ein ruck- weiser Vortrag entsteht: am besten beschlagen zeigten sich Alt und Baß, nur wäre dem Alt stier und da eine Deckung offener Töne anzuraten. DaS Programm brachte eine gute Auswahl aus der klassischen Volks- und Kunstlied- Literatur für vierstimmigen Gesang mit Klavierbegleitung und a oopallg, teils im Original, teils in Bearbeitungen von Wüllner und Neger. In den a oapsIIa-Gesangen geriet einiges nicht ganz nach Wunsch. Den Vogel schoß RrahmS ab mit seinen „Zigcnnerlicdern", den „Neckereien" und dem „Wechscllied zum Tanze". Die von Züllicher be- sorgte, gutmütig gemeinte zweistimmige Bearbeitung der UralimSliedcr ist abzulehnen. Herr Karl Pembaur waltete vorzüglich des VeglciteramieS am Flügel. 6. L ß* Felix Dahns Lcbcuscvangclinm. Nicht übel hat Felix Dahn einmal in schlichten Vcrszctlen das Evange lium seines nun abgeschlossenen Lebens dahin zusammen- gcfaßt: Dieweil wir, leider! von dem Wahren Noch immer uicln viel mehr erfahren 'Als weiland Herr Pilatus wußte, Da er die Achteln zucken mußte: Dieweil vom Wesen wir des Guten Das Widersprechendste vermuten — Kommt, daß ich euch zu meiner Lehre, Die einzig selig macht, bekehre: Sie ist. leicht werdet ihr's gewöhnen DaS Evangelium des Schönen! Hellas beißt mein gelobtes Land, Mein Moses wird Homer genannt:
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