Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000824029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-24
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Donnerstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung verugsgediilir: «attlWrNck - Mt. so P-a. -. dura di« Pott s Mk. » Li». Di« .Dresdner Nachrichten' erscheine» tL-llch Morgens; die Bezieber m Dresden und der nächsten Uinacbnn«. wo die Autraauna durch eigene Boten oder Avmmmionare eriolgr erdalten dgs Blatt an Wochentagen, die nickt au> Lau» oder itcieriaac loigcn. m jwei Tkcilausgodeti AdrndS und Morgend niocslcll«, gär NLchtabe einaeiandter -«drille Iiütic keine Verbindlichkeit. Aernivrechanichlu«: »mt I Lr. ,1 u. Sr. 00VS. Tckegramm-Ad rc>>e: Dnehritchlon Lrrodr». Anreizen-Lank. Die Dniatnne «m ÄEudiaLttgeir ortolgl in der iranntaendatteitelle NI« den Nedenanuakineitelte» in Dresden ins Nachmmaai' Z Ubr. Lon» un» grien-,s nur Warieumadc » von tl bis' .1 llbr Dl« Iivoltiae Äcnne «eile kca. « bilden» IS P>a.. »r kündiaunoen aut derPrwaoeNe Bäte ro Pis l die r valnuc als . Ein-eianln' oder ani Tcrtjgitr «> Pta. 5u Nummern nach Tonn und .leier- macn I der. rlvoltiae Grnndzeilen gv, « be». so und kt» Pi«, nach > beionderem Tarii. ÄUKmiirtiae Äuktraae nur ae«e» Poratisdeoadlmti. BeteobtStter werden mir io Pi«, berechnet. Lodert Södmv ZuN. m»L!eisSr8tvKv M L SeorZplLtr 16. Nr. 232. Neueste Drahtberichtc. Hoinachrichten, Stcrierrcklamation, Haushaltnngsichmeil. Bimdesichießen. Waffcrwerl für Albertstadt, Soniniersest der 133er, Tcnvisch-Trnvve. Wöhlbstr-Comert. Shanghai. Aernschreib- nud ^ernsprech-Bcrichtc vom 2Z. August. Ter Kricn in Cliina. Berlin. Ter zweite Admiral des Krcuzcrge»cc'miade,s tele- gcaphirt aus Tn kn vom 2».'. ds. M.: Hecht vom Kceuzcr ..Hertha" ist am 18. ds. M. früll mit deai Trost i» KNaion cingelcossen lind Mittags weiteraegangen. Das VorwäriSkommcii iva> durch starten Stiom und niedriges Wasser sehr erschwert. Las Bataillon Madai erreichte am 18. ds. M. v'lbends nach sehr anstrcugendcnr Marsche Vangtiun. Berlin. „Woliüs Bureau" meldet ans T atu vom I n ds. Bl.: Ter sichrer der deutschen Schutzwache in Peking Soven tcle- graphirt: Peking 15. ds. M. entsetzt. Gefallen: Matschics. Koliffen, Poetle, >,wntichel. Kohnke. Gölitz. Straust. Ebel. Rent meiltcr. Reinhard, l^ngel. Sniwerverwundel : Berger übrigen 15 Berwundeten im Wege der Besserung. Das deutsche Landnngs- korps ist noch nicht eingctrvfscn. Berlin. Auf eilten Anlrag des Bieetönigs Li-Hnng- Tlchang. in dein die sofortige Zurückziehung der verbilndeten Truppen Ullv die Eröfinliiig von Friedensverhnndlnngen verlangt wird, liat die deutsche Regierung erwidert, dast sie in Ermangelung geliöriger Bollmachtcn auf chinesischer Seite in Verhandlungen nicht ein- treten könne. 2 ond o n. Wie dem „Dailn Ehrvnicst" ans Washington vom 22. ds. M gemeldet wird, hat die Regierung der Bereinigten Staaten dem chinesischen Gesandten folgende Antwort zugestellt: Es hat sich zu euvciseii, dast in China eine Regierung besieht, die in der Lage »ei, den gegenwärtigen Wirren ei» Ende zu machen. Nach Einstellung der Feindieligkeiten werde auch die amenkainsche .Negierung gern sich mit Li Hnng Tichang in Perbindimg setzen, um einen ehreiihasrr» Friede» :n ichliestcil. Petersburg. Der „fliegierungsbote" berössentlichi nach stehendes Telegramm des Generals Grodetvw bom 20 ds. M : isicncrnl Reniienkainps hat am 0. Augnst chinenjchcs Gebiet be lreten und bereits nach 12 Tagen den Feind gänzlich anigerieben. ihm 20 Geschütze abgenommeir und ichliestlich Nstcgnn besetzt. Die russischen Bcrlnstc in dieser Zeit belaufen sch an Todten aus Offiziere nud l2 Kosaken, au Bcnvundclen auf 8 Tssziere uud '.>) Mann. Peters l> u r g. Ein Telegramm des Generals Lenewittch an den Kriegsminister. welches aus Tchistl vom 2l. ds. M. datirt ist, besagt, in der Nacht vom 13. uns den 11 ds. M. 2 llhr erstürmten iinicrc Soldaken das östliche Thor am Kanal. drangen als Erste i» die Stadt ein und histlen die erste russische Flagge aus der Stadt- inaner. Tic Bcichststnng des Thvrcs hatte 11 Stnndeir gedauert. Ter Kommandant der Avantgarde, Generalmajor Waslewstn und der Kommandeur des Schiltzciircgiments Modi erstiegen die Mauer all der Spitze unserer Soldaten, letzten sch dort fest und lüstten die russische Alagge. Tie Chinesen hielten noch immer das Tbscr vatorium und andere Thürme besetzt und niitcrhieiten ein itarles Kreuzfeuer anr nmerc Truppen, his unsere Tiisariterie nnd'Artillerie ne aus ihren letzten Stellungen verdrängte. General Waslewstn. Oberst Modi. lowie stim Osfiziere und 102 Mann sind verwunde!, gefallen sind Oberst Aittintow und 20 Mann. Inzwischen batten die verbündeten Truppen die übrigen Thvre Pekings erstürmt und waren in die Stadt eingcdrnngcn. Tie Mitglieder der chinesischen Regierung waren bereits am der Flucht. Tie Geiaiidlsinasleil wurden iic sehr mißlicher 2age gesunden. Sie hatten täglich mit den Ehiueicn Schüsse gewechselt, namentlich waren sic in den letzten Tagen und auchstm Tage der Erstürmung Pekings heftig angegriffen worden. In alten Geiandtschaften war grvßcr Schaden angenchlet. In der nffsischen Gesandtschaft waren '.Personen ge lobtet und 20 verwundet worden. Waihingtv u. Ein Kabeltclegramm des Admirals stieme» ans Tatst vom 20. ds. M. besagt: Das 0. amerikanische Kavallerie- Regiment und ungefähr !00 Brite» und Japaner triebe» gestern Morgen 8 Meilen vo» Tientsin 1000 Bvrer auseinander. 100 Ehinescn wurden gctvdtet. Wilbclmshö h e. Ter Kaiser hatte gestern nach der Tafel mit dem Prinzen von Wales eine Svazielsahrt im Bar! nntcr- ncnnmen und machte nach der Abreise des Prinzen eine Fahrt durch das Trnselthal im Automobil. Zur Abendiaie! waren keine be sonderen Einladnnge» ergangen. >xnw früh machte der Kaiser einen Spazierritt nnd nahm die Boriräge des Kriegsministers, des Ebefs de-s Gencralstabcs niid des Chefs des Miliiärtabincts cnt- gegcu. Berlin. Ter Kaffer hat bestimmt, dag den verhecratheteir Offizieren. Sauiläts-Omzieren und Mtlitärbeamteu des oitasia- tiichen Erpeditionskvrps. deren Familie» in Folge des Abganges ihrer Oberbänptcr nach Ostasicn an einen anderen Ort des In landes verziehen. NmzugSkoslcn und Miethsenlichävigmig gewährt werden. Berlin. Tic neu errichtete ostanatiichc Abtheilung im Kriegsniiiiistcrium tritt am 2N 'Angiffl in Thätigkcit Sic ver- öiienllicht die Berlnstlistcn. gicb! stlustnnst über den Berbleib der Mitglieder des Erpcdikwnslarps und hat ven Ehiffrirdienst zu verscheu. Ham bürg. Ans Anlast des Hiwchcidens des Borsitzendc» der Zeebernisgenoffenschaft und früheren Präses der Hamburger Handelskammer Karl Ferdinand tz'aeis; ist dem Baker des Ver ewigten, wie der „Hnmb. Korr" meldet, folgende tanerlichc Bei- leid^kundgehnng zugegangen » ..Wilbelmshöhe. Schiost. Tnh ivrechc Ilnreii Meinen innigsten Anthcil an dem nneriatzlichell Bcrlnite ans, der Sie durch Ven Tod Ihres Sohnes vetrosse» hat. Ich habe in dem für d„s Wohl seiner Batcrstadt zu früh Tabin geichiedencn einen Mann von ernstem Streben und großen Ver diensten für die deuttche Hnndcls'chifffahrt schätzen gelernt, igez.) Wilhelm l. l! " Zell a. Sec. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist hier ein- getrostst». Rom. Ter ..Meffaggcro" meldet: Gcneralstldmari'chall Gras Watdenee iandic vor iemer Abreist an den König folgende Tcpelche: 7m dem 'Augenblick, in den» ich Italien verlasse, kann ich nicht unterlasstn. meinen reivektvollstcn Tank auszm'prechcn für den sehr anädige» Empfang, mit dem Eure Mmestät und Ihre Maiestät vic Königin mich beehrten, nnd kür die vielen Smnpathle bezeugmigen, mit denen ich von 'Ala bis '.Neapel »verhaust worden bin. Rom. Kardinal Ferrari Geilte dem Cvndaeo von Mailand mit. dast er bei der Gevächtiicstseier für König Humbert die 'Ab solution cttheileir wolle. Rach der stindstligcn Hatlnng des Vatikans in den letzten Tagen erregte diese Handlung des Kardinals Sensation. N en v e l.^ Generalfeldmarichall Gras Waldcrste ist mit den Herren seines Stabes uni 8> - llhr 'Abends- hier eingeiroffen nnd ans dem Bahnboie von mehreren Generale», zahlreichen Offizieren, iowst dem deutschen Kcminl und de» Spitzen der dentichen Kolonie begriff» worden. Vom Bahnhosc bcgaöen sich Grai und Gräffn Waldcrste in ein Hotel. Um II Ubr Abends wird »im Graf Walderste an Bord der „Sachsen" cinichiffen. Tic Bevölkerung bereitete ihm am Bahnhosc und ans dem Wege nach dem Hotel lebhafte Huldigungen. London. Ten „Times" wird aus Buenos Aires vom 22. ds. M. gemeldet» Fortwährende heftige Rcgengnsst haben in den Vstbziichtdislrikten der Provinz Buenos 'Aires beträchtlichen Schaven auaerichstt, doch sind die Ackerbaudistriktc unbeschädigt geblieben. Tie Emteaussichtci! sind zicinlich gut. London. „Tailli Ervrcst" meldet ac»s Lonreneo Maranes vom 22. Angiffl: Präsident Krüger erliest eine Brotlnniation, welche als Anstrort anr die Proklamation Lord Roberts nngeiehen wird und in der es beißt, es sti linnütz. die Westen niederznlegen: dem, Lord Roberts habe in seiner Proklamation erklärt, daß alle Buren im Alter von niebr als 12 Jahren als Gefangene angesehen werden sollte» »nd dast er sie nach St. Helena schicken werde: es sti ebenso unnütz für die Buren, ihn' Kommandos :u vertanen, den» st mehr sie sich ihren Farmen näherten, desto naher seien sie auch St. Helena. London. Wie „Tailn Telegravh" ans- Turban meldet, hätten die Buren den „Langen Tom" in der Nabe von Ingogo in Stellung gebracht. Tas Feuer werde ans die Eistiihahnbrücke bei Ingogo gerichtet. - Nach einer Meldung des „ Standard" ans Turban soll die Eisenbahn nach Ladmmilh in der Nähe von Haltnigspnut in der Nacht zum 22. ds. M von de»! Buren be schädigt und in Folge dessen ei» Güterzng entgleist sein. ffreitnll, 24. Augnst 1900. > Stockholm. König Oskar hat das Lchicdsrichteromt an > läßlich der Frage der Eiwchädigung der deutschen, englischen und i amerikanische» Ilnterthanen wahrend der Zeit der Unruhen auf ! Samoa übernommen. Gr ostward ein. In vcr Gemeinde Lunkaz.vrie (Biliarer ! Kvinital) wurde ein stallen sicher 'Arbeiter '.Namens srtesan Evista s verhaftet. Er barte in einem Ssteiirbruch fünf T»na»rrwatronen„ > sowie andere Erplonvstoffc gestohlen und versteckt. Pretoria. Bnllcr's Streitmacht guraaus der Stellung ! von Twnselaar nach BamrwkSvlei vor. Der Feind wrdersttzte sich dem Bormarichc. Es lam wiederholt zu Plänkeleien Frcnch ging gleichfalls in die Nähe von BanwvkSvlcr vor. Oertliches und sächsisches. Dresden. 23 Augnst. st i —' Oe Königl Hohcir B rin, Georg. Gencralseld- ^ inarsthall nnd General Inipckicur der 2. 'Armee Iiffvektioii, ist am. ! Tienstag 'Abend in Liegiiitz cingctrofsen und hat im Hotel ..Rautenkranc" Wohnung gcnomnien. Nachmittags trafen der : komluaiidirciidc ffsencrai des 5 Armeekorps. General der Insantcrst v. Slülvnagel. der Kiimnandeur der 0. Division Generallcntnaitt Hahn, der Chef des Generalstabcs des- 5. ArmeetorvS. Oberst- j lentnant v. Knrolvski, Vkaior v. Verdeck. Hanokmamr v. Wich- s niann. Adiutanten beim Generalkommando, von Posen bqw. s (üiogan kcnnilieüd, in Liegnitz ein und nahmen cbensalls inc > „Raütenklanz" O.nartier. — Prinz Georg besichtigte in Liegnitz ! auch die Vorgarten-Ausstellung. Er wurde geführt von dem > Gartcubaudireklor Stammler niid dem Bürgenucister Fwdricb. Galtenbaiidircktor Stäinmler erläuterte dem Prinzen zunächst den § Zweck der Vorgärten-Ausstellung. Ter Prinz hielt den Zweck für austerordentlich zeitgemäß zur Verschönerung der Städte und tvrach ^ die Hoistiung aus, daß das Beispiel von Liegnitz Nachahmung finden möge. Ziigleich zollte er auch der Stadt Liegnitz. hinsichtlich ihrer ! Parkanlagen Anerkennung und erinnerte sich noch lebhaft der gwst- ! artigen Ausschmückung gelegentlich der Kaistrmanöver im Jahre 180»'. , bc'ondc.s auch des Festes-, welches dir Stadt zu Ehren des Karjers im Srhießhaust gegeben batte. Nachdem Prinz Georg in der § ..Buschschänke ' ein Glas Sekt eingenommen batst, schied er schließ ! lick, mit dem Wunsche, das; der Erwlg der Ausstellung ein recht nachhaltiger sein möge. — Tie kleinen Prinzen Georg imd Christian be ! 'lichten gestern in Begleitung ihres Gouverneur-.- Hauptmann- l Freiherr!, O'Byrn da? Magazin des Hvsliestrantcn I. Olivier. ! Pragcrstraste 5. —* Ter iächsi'chc Bevollmächtigst zum Bundesratk. Geh. ^ Rath Minisstrialdrstttor Tr. "sicher ist in Berlin ongetormncn- Am 20. ds- M. beging der Privatmann Herr August j Emst Blembel hier die Feier iciues AOiährigen Bürgermbiläums. Dem Geiinnntcn ivurde ans dieicm Anlast icstens der ftädtifchen ! Kollegien ein Glnckwiliischichrciben übersandt. —' Das lächiriche Einkommensteuergesetz, ist. ! wie vielfach noch nicht bekannt ist. durch ein Geietz vom 20. Juli ^d. I. dalli» abgeändert ivordcn. daß dein Steuerpflichtigen gegen s die Eiit'chcidmig der Rektamafwnskolnmi'sion nicht nrehr eine Be ' ichwerdc an das Finaiizni'nistcrium, iimdern eine bei dem ne», '»bildenden Oln-ivetwalkungc-gerich: einznreichcnde Anstchtnngs ! klage ziistehv Tie Klage ist binnen vier Wochen, von der Mit . theilnng der KoimMionsenffcheidimg an gerechnet, bei der Be zirksstenerelnrioinne schrfftsich einzlireicheu. Tie ststbändernng gilt l aber nur sür dieienigen isicklamationsiachein in denen die Ent l scheidung der Reklamationskommiision dem ^.stucwflichtigen nach j dcm 31. Dezember 1000 bekannt gemacht worden. — Um den wenig beinitstlien Landwirthen die Möglichkeit zu bieten, ihren erwachsenen Töchtern eine ihrem derenfftige» Be »rfe als L and w irthsrran angemessene Ausbildung — durch chen Besuch einer der im Königreiche Sachsen bestehenden Haus .Haltung s i ch n len — angedcibcn zu taffen, hat das König!. ' Ministerium des Inneren beschlossen, zu dem Zwecke an s Schüleriimnen diese! Anstalten Stibendien unter solgenden Vor- ansictzunaen zn verleit,en. Anspruch auf diese Stipendien haben s nur Töchter von Landwirthen. ivelche die sächsische Staats » angeliörigkeit besitzen, (ffeinche um Verleihung eines Stipendiimis Kunst und Wissenschaft. ** Conccrt. Das mit Spannung und allgemeiner Snm Vatlne ermaricie Mu > ikkorps der Ka >. serl. 2. M atroien- Division a»S Wilhclinsliaven hat gestern sein erstes Eoneerr im Wiener Garten unter lebhafte» Auszeichnungen gegeben. Die Kapelle, in der Stärke einer großen Infanterie Regiiiients- miisik. erfreut sich bekanntlich seit Langem des besonderen Wob! wollcns Sr. Maiestät des Kaisers, den sie auf Allerhöchsten Be fehl off aus seinen See- und Landreistn begleitet und sich so die schmeichelhafte Bezeichnung einer Lreblingskapellc des oberste» Kriegsherrn verdient hat. Diese Auszeichnung, die außergewöhn lichen Ehrungen, die ihr in zahlreichen großen Städten des In- und 'Auslandes zu Thcil geworden sind, die Anerkennung der Presst und nicht zuletzr die großen Shmpathien. die mau den kaiserlichen Marine-Chöre» im Allgemeinen entgegen zu bringen pflegt, habe» speziell der Kapelle der 2. Matroten-Tivision den Nimbus des Aparten verliehen nnd damit gleichsam auch die Garantie des sicheren Erfolges. An einem solchen hat cs denn auch gestern nicht gefehlt: der für sommerliche Feste vortrefflich sich eignende Wiener Garten war voll besetzt, der Beifall ausnahmslos reich, fast über- guellcud. Vergleiche anzusiellcii. in wie »nd tvas die Wilhelms- haveiier Kapelle anderen großen Militärkapellen überlegen ist, dazu findet sich noch Gelegenheit genug, da die Kapelle hier längere Zeit verweilen und voraussichtlich auch Programme bieten wird, die sich zu einer rein kritischen Besprechung besser eignen, als die gestern gehörten, meist sattsam bekannten Werke. Jedenfalls hat das gestrige erste Concert den Ruf der Kapelle gerechtfertigt nnd über zeugt, daß Herr Kapellmeister F. Wohl hier über ein aus gezeichnetes Orchester verfügt, das technisch allen Schwierigkeiten gewachsen ist und vor Allem effektvoll zu spielen versteht. Der Bestich der interessanten Cmicerte ist daher angelegentlich zu empfehlen, um so mehr, als der Aufenthalt in dem lauschigen, prachtvoll erleuchteten Etablissement des Wiener Garten zu de» sommerlichen Erholungen gehört, die ganz von selbst für eine allgemeine Antbeilnahmc sprechen. ü. 8t. -s-' Der Vorstand der Fachschule für Spinnerei in Reutlingen, Professor Iol, annIeir erhielt, wie der „Schwäbische Merkur" meldet, einen Ruf an die Technische Hochschule zu Dresden. Than.qhin. Zn den Städten Chinas, weiche anläßlich der gegenwärtig im Reich der Mitte herrschenden Wirren täglich genannt werden, geliöit auch Shanghai, das wichtigste Handelsemporium Oitasiens. Schon I8!2 war iLhanghai. wenngleich politisch nur ein ..KRen". d. h. Stadt dritten Ranges von nielleicht noch nicht lOisii »ii,Ei„wohneiir. gleichwohl einer der wichtigsten Hafenplätz.e Chinas. Gütz,lass und Lind>a>! rühmen in ihren Reiseberichten die ungeheure Zahl der Dschunken, welche den Strom Hwcmgpic vor der e-ladt bedeckten. Letzterer iah 1832 wahrend einer Woche täglich mehr als 100 cin- lausendc Dschunken aus dem Strom stadiwäris fahren. Wenn wir an die zahlreichen Kriege unter den verschiedensten Staaten Chinas während der Feudalperivdc, an die Einfälle der Tataren und Mongolen und an die blutigen Kämpfe beim Wechsel der verschie denen Dhuastien denken, so können wir voraussetzen, das; auch Shanghai davon in Mitleidenschaft gezogen ist. Namentlich befand sich Ebina während der Regierung des letzten schwachen Kaisers ans der Iuen-Tynaslie, NW bis 1368. in einem Zustande völliger Anarchie. Von allen Seite» erhob sich das Volk gegen die schlechte Regierung des Kaisers Schünli uud seiner Rathgeher. Die Rebellion ergriff fast alle Provinzen. Daneben vergrößerten Erd beben, Dürre und Hungersnot!» die benschende Noch, so daß der Drachenthwn ansing bedenklich zn wanken. Diese Zeit der all gemeine» Verwirrung benutzten die Javaner, um die Städte der ain Meere liegenden Provinzen zu plündern. Auch Shanghai wurde von ihnen geplündert und in Asche gelegt. Fast alte Be wohner wlirden von den Japanern nstdergemetzclt. „Schrecklich", sagt ein chinesischer Bericht, „sah der Platz aus, einer Wüste ähn lich, wo Füchse uiilherstreiften, um die Knochen der ermordeten Bewohner z>^nagen." Einige Jahre aber »ach Abzug der Japaner wurde die Stadt wieder anfgehaiit. Der Handel blühte auf's Neue und »m vor Piratenangrlffeu sicher zu sein, wurde sie mit einer Mauer umgeben. Im Jahre 18-13 nahm der britische Konsul Balfour seinen Sitz in Shanghai. Gleichzeitig ließen sich mehrere seiner Landsleute als Kauslcutc nieder. Die cr>i»rsischen Behörden wiesen den Briten eine etwa 3'/-» O.u.-Kni. große »imvsige Marschflüchc stromabwärts von der »mmaucrteu chinesischen Stadt an. um dort Hänstr und Waarenlagcr zu erbauen. Solche ..eaneatisioln;'' oder ..Settlements" wurden nach »nd nach bei allen Vertragshästn angelegt, in welchen der Zuflii'; von Fremden von einiger Bedeutung war. Die letztere» von der einheimischen Be völkerung magüchtt fern zu halten, ist wohl die 'Absicht der chinc fischen Behörden gewest», als sie die „Konzessionen' amvstsen. sie mußten aber ?m Lause der Zeit erkennen, daß sie »»vorsichtiger Webe der Entstehung von halb unabhängigen Kolonien aus chinc snchem Gebiet Vorschub geleistet hatten. 'Neben den Briten erhielten Franzosen nnd Amerikaner bciondeic Konzessionen in Shanghai angnoiestn. 1818 hatten sich 23 britische und amerika Nische Firmen in der Ansiedelung niedergelassen, welche damals erst gegen hundert Europäer zählte. In den 50er Jahren wurde die Mandschnrcgierung zu Peking durch mehrere große Aufstände bedroht. Der bedeutendste war derjenige der Anhänger des Propheten Huiia-sin Tinen, welcher 1853 zn 'Nanking den Thron des „Großen Friedens" (tsiping) errichtete. Im <sef,tember desselben Jahres bemächtigte sich eine andere, aus der Gegend von Kanton stammende Rebellenschacrr der nach chinesischer Art befestigten Altstadt Shanghai, wo sie alsdann von den kaiserlichen Tr!lpr>cn- bclagert wurde. Mehrfache Nebergrissc der letzteren in den Settle ments vcranlaßtcn die Bildung einer kleinen europäischen Frciwilligenschaar, die im April 1851 in Gemeinschaft mit den Bemannnnac» zweier britischer Kanonenboote die Belageret aus ihren Verschanzuugcn vertrieben. Im folgenden Jahre stielt man eS jedoch im Interesse des Handels für besser, die Kaiserlichen z» »nterstützcil, woraus die Rebellen die Stadt verließen. Dielst Unruhen gaben den ersten Anlaß zur Einführung des setzt noch bestehenden Scczollwesens unter europäischer Leitzing, zunächst s»r den Hafen von Shanghai. Während die Provinz Kiangin von den Tastung Rebellen und den Kaiserlichen verwüstet ivurde. flüchteten viele Chinesen nach Shanghai, wo die fremden Ansiedelungen Sicherheit versprachen. Zwar verwehrten die 1815 sür die Verwaltung des britischen settlowont« erlassenen „bunt wankst««»-, de» Chinesen ausdrücklich, innerhalb des .KoiizcssionsaedtetcS zu wcchncn. allein diese Bestimmung wurde bald außer Acht gelassen, da Raum acnna vorhanden war: auch zeigte eS sich, daß der Zufluß der chinesischen Bevölkerung den Handel außerordentlich belebte. Deshalb wurden 1815 zwischen dein britischen Konsul nnd den chinesischen Behörden neue Lalldreünlatioiicii vereinbart, durch welche die Niederlassung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite