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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210113022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921011302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921011302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-13
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1921
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«. Jahrgang. m. D»oner»tag, IS. Januar 1»21. >»n>fp«<ch»r»SammNum««»» usaai vur für DaehIg«IprLch,l 20011. Gegründet 18SS lÄasil'iktr ^ »resdea und Vorvrvn da IS,»ch zw»Im-IIa«r Jutraacma, durch dl, ^ tU6VUl)t b«t lägllch »wr!m,»o»m Vrrland monalltch S,R M., »I,rl»ll^drllch IS.SO Anz-Igmgk-I,-. N.!»SL.ir.« ' laril. Sluiwürllo» AuIIrS,« Varaiobrzahlun-. Stnzrlnummrr »Pf. Nachdruck nur mU dnilllchrr varvrnongad« <„Dre»dn«r vachr."> pilSMa- — «nvertcmsl» SchrlMlück« wrrdrn ulch» auldrroahN- SchrWrllung und Na>wl,»IchIM»ftÄK: M«rl«»Nr»d» SS/40. Druck u. »«rl«, oa» VIe»fch ck «^churdl «u Dr^d«. P»ftfch«So«»at» 1VSS Drr,»«. Vrimsiili- SuttGrmSIek Leiks tsl lnlo>8« llirer ctiom. Husnmmon- <i,;l>unu «In »nllder- tröllen. Lltiünlivllr- nnil 'solielleniINel. 'I SuNermttrk 5sSke ->d ^»»rvlien u. isl ikre» «s>«r»nn>. Verbrnucti«, «v8«n livscnxlvr» au emplelilon. ll> .SuttvrmSIck- rsiffe >»> in je<1em derberen rum Preise von4.üg^lI «rk»lNct.c NerüieUei! t/PIIK. 0vI0I»r, l>5„4,n - d. 11, Orokdvlrleb «lr Seilen u. möllern« Warciimlttol. Rücktritt -es stanzssischen Ministeriums. Die Dertrauenssrage in -er Kammer. Parts. 12. Ja«. In der heutigen Kammersißnng B««Än» drei I «terpel la t i on e n auf der Tagesordnung, «t»» über die Finanzpolitik der Slegiernng, eine über die U»t»aff»«»g Deutschlands und eiu« über die allgemeine V»litlk -er Regierung. Ministerpräsident 2eyguc 8 lehnte «O at, dies« Interpellationen sofort zn beantworten und vcr» I«»«te ihre Vertagung. Rach kirr?,er Debatte wurde die vertag««« mit «63 gegen 12S Stimmen ab ge lehnt. Da» Ministerium ist darauf zu rti «kg« t re t e n. M. L «.i lieber dt« hentige Kammevsitztmg berichtet W. T. V. «etter: >> !! , Rachem Kammerpräsident Raonl Pcret den Vorsitz kbernommeu »nd die übliche SlcgrübnugSrcde gehalten hcktt«. erklärt« er, es seien drei verschiedene Interpellationen «t»gelanfe«. Er frage die Negierung, welchen Tag sie sitr dar«» Diskussion Vorschlägen wolle. Ministerpräsident keygue 8 erklärte, er versiehe, das, die Kammer unter« richtet sein wolle. Die Regierung habe das grösste Inter» »Ae. de» Kontakt mit dem Parlament au'recht zu erhalten, «ch das sei immer geschehen, aber es gebe Stunden, in denen die Öffentliche Diskussion der Regicrungspolitik grobe Nngelegcnheiten bereiten könne, welche Un'» Parteilichkeit und welches Wohlwollen mau anch an den Tag legen werde. Die Autorität der Negierung könne durch eine solche Debatte verringert ,verden. ES handle sich aber darum, zn wissen, ob die Regierung das Vertrauen be» sisie. das sic haben müsse, um Frankreich am IS. Januar aus der Interalliierten Konferenz zn vertreten. Diese Verhand lungen hätten den Zweck, nnr die Entwaffnung Deutschlands und die lückenlose Ausführung des Friedensvertrages von Siersailles mit Unter- stiitrung aller Alliierten sicher,ustellcn und den endgültigen Frieden in alle« vom Krieg erregten Ländern herbei,«führen. Das Ministerium sei t« der Vorarbeit begriffen, damit Frankreich das i« Krieg« nntcrnommene Werk mit Ruhe rollenden könne. Die fra»zSsisck»e Ncgiernnn müsse sichmit ungebundene« Händen ,n den Sleratnngen begeben können. Sie brauche daher das weiteste Mast einer Vcrtranenökuudgebung. Sie werde kein verein,^erteö Vertrauen anncknuen, «m im Namen eines siegreichen Frankreichs spreche« ,u können. Die Regierung werde ans der Konfcreu, erscheinen mit dem vollen Ver trauen. oder sie werde nicht Angehen. Nachdem Bokanowski nnd Bounevan sich gegen die Ver tagung ausgesprochen hatten, wurde zur Abstimmung geschritten und die vom Ministerpräsidenten verlangte Ver tagung mit 463 gegen 1LS Stimmen abgelchnt. Die Minister verlieben den Saal. Die Kammer vertagte sich. Die Folgen von Spa. Berlin, 12. Jan. Seit Beginn -er Ausführung des Abkommens von Spa hat der Eise «bahn vcrwat- 1«»g nicht mehr eine dem täglicl>e« Verbrauche ent sprechende Kohleumenge zugetcilt werden können. Vor a»r« waren anch die für eine wirtschaftliche Lokomotiv- leuernng notwendige» Sohlensortcn nicht in ausreichender Menge vorhanden, da gerade sie von der Entente verlangt «erde». Die Lohlenvorräte der Ncichseiscnbahnen sind tu- solgedesiea ständig und in leister Zeit besonders starkzurück. Pegrnge». Zurzeit sind säst überall nur noch Vorräte für weuigcr als zehn Tage vorhanden. Damit »Lher« sich die Lage dem Gcsahreiipnnkte, das, der Betrieb «»S Mangel au Dicnstkohle nicht mehr i« vollem Umfange bnrchgeführt werden kann. Die Möglichkeit, das, der Per sonenverkehr eingeschränkt werden »uns,, um den «otwendigeu Güterverkehr sick-erznstcllc«, ist nicht ausge schlossen. sW. T. B.s Diese Nachricht gibt um so mehr Anlaß zur Bennruhi» »«««, als das an Kohlenübcrfliiß leidende Frankreich sogar noch eine Erhöhung der in Spa zugestandcnen Koh- leulieserungen verlangen will! Gegenüber der Meldung des W. T. V. sckwcibt die „Nativnalzeitmng": Eine Einschränkung im Eisen bahnverkehr infolge Kohlenmangels ist vorläufig «och nicht , u befürchten. Cs roird über «in« Nen- «rsfüllnng der Kohlenmagazine der Eisenbahnen verlmudelt. Gegenwärtig best he» allerdings einzelne Magazin« nicht ein mal Vorräte sür zehn Tag« und müssen deslzalb von anderen Magazinen mit Vorräten bedaM ivcrdeii. Besonders «rangebt eS an QnaliiätS kohle. DaS NeichSkohlen- kommtsstrrig-t hat Mas, nah men ergriffen, um die Neserve- ^ Vorräte der Eisenbahnen ivieder so zn erhöhen, dab sic für mindestens 16 Tag« reichen. ölrase sür die „EnlwasfnungsverZögerung". t» tgner D r a h t b c r i ch t der „D r e o d II. ?t a ÜI r i l>> i l II".> Jranksnrt a. M.. 18. Jan. Die HavaS - Agentur «««lbet: Die alliierten Kabinette haben der Interpretation p««estimmt. dab die deutsche E »t w a s f n u n gs ve r- »Agernng den im Fricdensoertragc srstgcscsste« Strak- «abuahmeu unterliege. Demgegenüber meldet die »Neue Zür. Ztg." ans Paris, bah. obwohl die alliierten Kabinette vierzehn eili ge ln« Berlc Hungen des Versailler nnd des Lpaer Vertrages durch Deutschland sesrstctticn, sich dennoch die Annahme erhalte, das, die Strashandlungen vor läufig vertagt werden. Berlin, 12. Jan. General Rollet, der Chef der Interalliierten Kontrollkommission, der sich zu der Enr- wasfnungSkonferen, der alliier-ten Regier»,igShäuptcr nach Paris begibt, wird das gesamte von der Negierung bisher vorliegende Dtaterial über die Durchführung der Ab- «Ästung und der Entivassnnng und überdies eine Note, 'n der die Gesamt läge zusammcnsassend dargestellt ist, mir- »ehmen. Wlever Schwarze zur Besetzung -er Vfalz. SarlSrnhe, 12. Jan. Aus Landau wird gemebdet: D'c- borttg« französische Kommandantur habe bekanntgegebcn, bah von Mitte Februar ab wieder afrikanische Truppen zur Besetzung der Pfalz verivcndet würden. Sehr ernsker Zustand -er Kaiserin. Haag, 12. Ja». Der frühere Kronprinz ist hentc «ach Door» abgcreist, um seine kranke Mutter zn bcsnchcn, bereu Gesundheitszustand «och immer äuherst besorgnis» erregend ist. Aus HauS Doorn wird folgende: Bericht über das vesiude« der ehemalige» Deutschcn Kaiserin o»»n 11. Januar anügegrben: Das körperlich« Widerstandsv. - «S»e« vermindert sich langsam, aber stetig. Die Znnah uc ber Blutstauungen führt zn stärkeren Benommenheiten. Der Zustand ist als sehr ernst zn betrachte«. M. T. A i Die Eisenbahnerbewegung. Eine nein: BerhaudlungSgrnndlage. Berlin, 1L Jan. Nachdom die Vorstände -er Grob orgailisationen der Eisenbahner zu den bisherigen Verhandlungsergebnissen Stellung genommen und auf Grund der einmütigen Ablehnung der Mitglieder im ganzen Land« neue Verhandlungen für notivcnüig gehaltni haben, trat am Dditdwoch derScchzehnerauSschub »u eurer Bospreeliung zusammen. Aus den erstatteten Berichten ergab sich ein« neue Berhandlungsgrundlage, die dann in einer am glcickien Tage svattgesundenen Kon ferenz mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Gewerk- sch-astSbnndeS, des Deutschen Sicioerkschastsbundes und des Gewerksäiaftsringes eingehend besprochen wurde. Dabei wurde ganz besonders die finanzielle Auswirkung der zu fordernden weiteren Zugeständnisse behandelt. Schließlich erklärten sich die Bert-rcter der genannten Gewerkschaft^ büi'.dc bereit, sofort mit den entsprechenden Regierungs- sdellen in Verbinduna zu treten, damit ein befriedigendes Resultat erhielt werde. lW. T. B.s Sierlin, 12. Jan. Der erweiterte Vorstand der NeichSge Werks ch a ftdeutscherEisenbahner ka m tn seiner heutigen Sitzung nach langen Erörterungen ein mittig zu der Ansicht, dah die Negierungsvor-- schlüge in der vorliegenden Form unannehmbar seien. Weiter wurde von der Versammlung gegen die halb- amtlich verbreitete Meldung über die Streikabstim mung der Eisenbahner Einspruch erhoben. Bei der durch W. T, B. gegebenen Mitteilung ist für daS errechnet« Er geürrtS der Streikabstimmung die Gesamtzahl aller Eisen bahner zugrunde gelegt. In Wirklichkeit bandelt es sich nur mn di« Abstimnrnng der rund 236 006 Mitglieder der Reichsgeivcrksthast, von denen laut Aufstellung 82 Prozent für den Streik gestimmt haben. Die Übrigen Eisenbahn beamten, die anderen Organisationen angehörten, konnten sich an der Abstimmung selbstverständlich nicht beteiligen, da ihre Verbünde eine Streikabstimmung gar nicht vor- genommen haben. Die Berliner Finanzmimsier-Konferenz. Berlin. 12. Jan. Zu -er heutigen Berliner Konfe renz der Finanzminister der Länder wird be richtet: Die heutige Besprechung der Ftnanzminister der Länder mit dem Ncichssinanzminister bat den Zweck, zn prüfen, aus welch« Weise die Eiiizelstaaien die Deckung sür die Mehrausgaben der Beamtenbesvldnna» die sich aus der Erhöhung des Tcuerungszuichlages ergebe, beschaffen können. Die Länder sind in der Erschließung neuer Einnahmen, d. b. neuer Steuergucllen. noch weitaus mehr beschränkt, als das Reich. Neue Steuern sind aber die einzig« Möglichkeit zur Deckung der Mehrausgaben. Di« „Boss. Ztg." bemerkt: Es sind sehr ernst« Sorgen, die die Finanzminister der Länder in Berlin zusammenfübren, und eS wird an Versuchen nicht schien, einen großen Teil dieser Sorgen auf das Reich abzuwälzen, das deren auch schon genug bat. Berlin. 12. J-ui. Nach Abschluß der Berliner Konferenz werden die einzelstaatlichen Finanzminister tn einer neuen Sonderkonfercnz die in Bamberg anfgenommenen Beratungen des Landes st euergesetzeS fortsetzen. ALcklrllt -er mecklenburgischen Regierung. Schwerin, 12. Jan. Infolge des aestern im mecklen- birrgistii-en Landlag zum Ausdruck gebrachten Mißtrauens votums der linle» Mehrheit überreichte heute dasgesamte St aa tS m t n i ste r i u m dem Hause seine NücktrittS- ! erklärung. Ministerpräsident Dr. Netnckc-Vlock betonte dabei ausdrücklich, daß das Ministerium das Verhalten des Justi,'.Ministers billigen müsse. Schwerin, 12. Jan. Der Landtag vertagte sich auf Freitag nachmittag. Ans -er Tagesordnung steht die Wahl des Ministerpräsidenten. «W. T. B.) Das Matz ist voll. Die 450 Noten, wetche die deutsche Negierung seit dem Abschluß des Waffenstillstandes an die Entente bat richten müssen, um gegen Willkürakte und Rechtsverletzungen aller Art Einspruch zu erheben, sind um eine wettere ver mehrt worden, mid diese ist ein ganz besonders stark wirkendes, flammendes Dokument von unserer Zetten Schande, die eS znläßt, daß von'seiten deö Ringes der SiegerMchtc des Versailler Friedens, die angeblich für Recht und Gerechtigkeit in allen internationalen Veztehun- gen, für Freiheit und Selbstbestimmung der schwachen und unterdrückten Völker in die Schranken treten, direkt ränbermä'ßige Zustände in Oberschlcsien geduldet werden, um den Polen gefällig zu sein und einen freien,, un gehemmten Ausdruck der wahren Willensmeinung der Be völkerung zu hintertreibcn. Wir sind ja aus dem Gebiete der Vergewaltigungen aller Art von seiten der Entente und ihrer gleichgesinnten Freunde schon an allerlei ge- wohnt worden, was für einigermaßen normale Rechts- begriffe gen Himmel schreit. Was in Eupen-Malmedn tm kleinen geschehen ist, zeigt ein Spiegelbild des ganzen Ver fahrens der Entente im großen, und die bisher erreichte Gesamtzahl ber deutschen Noten ist an nnd für sich B« weis genug sür die rnoralische Qualität der Gegner, mit denen wir uns trotz formellen Friedens in einem fort gesetzten Neibungsverhältnis, in einem Frtedenskrie-ae be finden. Unsere Nerven sind aus Grund alles dessen, was wir bislang schon erlebt und erfahren, erduldet nnd hin genommen haben, nicht mehr allzu empfindlich gegen Uebergrsfse der Machthaber des Versailler Diktats, aber was setzt in der deutschen Note über die heillose, tolle, verbrecherische Wirtschaft in Oberschlesien enthüllt wird, das übersteigt denn doch alle Begriffe «nd peitscht sedew Deutschen, -er überhaupt noch das geringste Gefühl für nationale Würde und Ehre, für die Heiligkeit feierlich übernommener Verpflichtungen, für Recht und Gesetz be sitzt. das Blut auf vor Empörung und erzeugt eine seelisch« Verfassung, die man nur als das Knirschen des ganze« inneren Menschen bezeichnen kann. Die zuchtlofen Mord« und Räuberbanden, die in Oberschlesien so gut wie un gestraft ihr Unwesen treiben. Hausen wie die Kannibalen gegen alles, was deutscher Gesinnung verdächtig ist, und Leben und Eigentum aller derer, die sich nicht bedingungS loö unter das Joch dcS polnischen Terrors beirgen, gelten keinen Pfifferling mehr. Was sind gegen diese polnischen MordLanden dir Prügelgarden, die in Kärnten die Abstimmung zugunsten der Südslawen zu beeinflussen versuchten! Soviel be kannt, ist von den Kärntner Prügelgarben damals nnr ein einziger Mord verübt worden, während sic sich sonst ans die Tätigkeit beschränkten, die ihr Name andeutct Anch diese Art von Terror war schon bvSartig genug nnd warf ein bezeichnendes Licht auf die von der Entente be stellten Wächter der öffentlichen Ordnung, die solche Ge walttaten duldeten. In Oberschlcsien aber Ist der politisch Mord, dessen Berttbcr zugleich das Nänberhandwerk be treiben an der Tagesordnung. Die deutsche Note stellt fest: „Politische Mordanschläge nnd brutale Morde haben eine Verbreitung gefunden, wie sie wohl einzig in der Geschichte der zivilisierten Völker dasteht. Nach einer Statistik haben die gemeinen Verbrechen im Bereiche der Polizeidirektion Kattowitz seit Eintreffen der Jnteralli irrten Kommission außerordentlich zugenommcn. Die An zahl der Morde ist um rund 243 Prozent, die der Raub Überfälle um 80 Prozent gestiegen." Eine zerschmettern dere Anklage gegen die „kulturelle" Wirksamkeit der En tente ist nicht denkbar, als sie hier in kurzen, knappen Worten durch die Mitteilung von Zahlen erhoben wird, die eine Sprache von überwältigender Wucht reden. Vcr allem der besondere Umstand ist vernichtend für die En tente, daß die ungeheure Zunahme der Verbrechen gerade seit dem Eintreffen der Interalliierten Kommission statt- gesunden hat. Diese Kommission wußte ihre BefMgnng zur Erfüllung der ihr obliegenden Pflicht, für die Ruhe und Ordnung im Abstimmungsgebiete zu sorgen, nicht besser zu erweisen als dadurch), das; Ne in erster Linie dae tat, was diesem Zwecke am abträglichsten ivar. indem sie die ausgezeichnete dcutsck>e Polizei anflöstc und an ihre Stelle unsichere Kantonisten fetzte, die, wie die deutsche Note ausdrücklich erklärt, in keiner Weise für ihre Auf gäbe taugen. Darf man sich dann unter solchen Umständen wundern, wenn aus deutscher Seite auch der letzte Nest von Vertrauen zu dem guten Willen des französische», OberkommissarS General Lerond verloren geht nnd mar-, die Franzosen direkt des Einverständnisses mit den pol nischen Terroristen bezichtigt? Und kann die deutsche Be völkerung außerhalb Oberschlesiens, di« das ganze ver- brockrcrischc Treiben so klar und unzweideutig tu allen Einzelheiten durch die deutsche Note enthüllt siebt, auch nur den geringsten Schimmer von Hoffnung hegen, daß der am Schluß der Note ausgesprochene Appell an das VerantwortiuigSbewnhtscin der alliierten Nogierunzen irgendwelchen durchgreifenden Erfolg haben rverdc? Nein nnd dreimal nein! Recht und Gerechtigkeit, Vertragstreue und kultnrellcS Gewissen dürfen mir nicht mehr von Elementen erwarten, die mit solcher brutalen, uuver- hüllten Deutlichkeit ihre Entschlossenheit bekunden, allen rechtlichen und nwralischcn Begriffen Hohn zn sprechen, so bald eS sich darum handelt, dem verhaßten DeiUschdum et«»
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