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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190524024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919052402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919052402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-24
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SS. Jahrgang. Zs vonde«I'M«l«? Sonnabend, 24. Mai ISIS. sserniprkcher-Smmnrtml«»« ^ «« für NochtgAorSch.: «ou. »terNIiltrfta t, vr««»«i »n» «»rorft» bet p»et»»N»ee Z»n»pm, t»»ft br» et»> m«ft,er A»b«I,«, burck di« c,hne «ellelt^b, V40 vl. mon-tttä, l « «. LI» «i^i»a>I>-« »7 mm brett» Zeile 7« Pi. Lu> «nntgen uoier Stell««. „b Anzeigen-Preise. 'W'L «L7L^f, «! mer mti dmMch« Q»el>en«ng»b« <,D,«»bner Rache.-> püSsflg. — Umertanßt« Schriftstücke werden «ich« «rfbewahet. Gchrtftleitnng und Kauvtgeichiftaftellr: Mart raftraste S84V Drnck u. Derftst, von «ievlch ck «etchewvt m D, Paftlcheck-ftoaw I8SSL Lri»^ Zwei Antwortnoten des Verbandes. Seine «rlei«tenm,r» für die »elamme«. Versailles, 22. Mai. Dem Grafen Brocküorsf-Rantzru ist heute die Antwort Csmenceaus aus d'e Skote »om 10. -. M. betreffend Kriegsgefangene zngegange», die besagt, daß die Alliierten der Bekreitlilg der Kriegs- «ud Zivil gefangenen, welche sich Verbrechen oder «ergehen haben zu Schulden kommen lassen, Nicht zuftimmen können. Es wirb ein Sondersall ange führt» in dem ein deutscher Kriegsgefangener nachts 'inen Landwirt, bei dem er arbeitete, und dessen Frau ermordet hätte. Hinsichtlich -essen, was sich auf dis Milderung be zieht, die die deutsche Negierung in dem Ge'chick der Kriegsgefangenen und Zivilinterniecten zwilchen dem Zeit punkte der Unterzeichnung des Friedens und dem ihrer Heimbefärderung eintrcten zu lassen vorschlug, mühten die Alliierten nicht, welche Milderung gemährt werden könnte, denn sie hätten sich demllht, die Srickgsgesetze zu beobachte» und de« Forderungen der Meufchlichkit Aeuiige z« leisten. Die alliierten Mächte beabsichtigen, die Kriegsgefangene': in der fraglichen Zeitspanne mit voller Verücksicytizuig ihres Gefühlslebens und ihrer Bedürfnis?- zu behan deln. (?) Die Wiedererstattung des persün'tchnr Eigen tums an die Kriegsgefangenen werde erfolgen. Bezüglich der Auskünfte über die Vermiß ten hätten sich die Allierten ständig bemüht, der , machen Regierung alle Informationen zugehen zu lasser, und würden gewiß damit fortfahren. WaS die E r hzlt u u g der Grabstätten und die U e b e r f tt h r n n g der Leichen Gefallener anbctrifft, werde auf die oerlcssendci, Artikel der Friedensbebingungen verwiesen. Bezüglich der geforderten uneingeschränkten Gegenseitigkeit müßten die Allirrten erklären, daß sie eS für erforderlich gehalten hätten, den Artikel 22g -in- zvfügen, wegen der Behandlung, die ihre eigenen in Deutschland während des Krieges, internierten Strats-u,- gehörigen zu erleiden gehabt hätten. Da keinerlei vergleich zwischen der Behandlung der Kriegs gefangenen durch die deutsche Regierung einerseits ui.d durch die allierten und assoziierten Mächte anderici.s möglich sei, so könne in dieser Hinsicht keiuerlei Gegenseitigkeit gefordert werden. Sie wären bereit, alles mögliche zu tun, um die deutschen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten, gehörig verpflegt und angemessen behandelt, nach Friedcnsschluß heimzubefördcrn. Sic bedauerten tnbtssen, daß die zur Verfügung stehenden Bekleibtingsgegenstände unzureichend seien, um di- deutschen Kriegsgefangenen neu auszustattsn. Kommissionen, die sich mit der Heimbeföroerung der Kriegsgefangenen zu befassen hätten, würden die Vertreter -er alliierten und assoziierten Mächte etnsetzen, sobald der Frieden unterzeichnet sei. )u dieser Antwortnote bemerkt die zuständige Stelle: >ie alliierten und assoziierten Negierungen führe« zur Begründung ihrer Ablehnung der Freilassung derjenigen Kriegs- und Zivilgcfangenen, die sich wegen anderer als disziplinärer Vergehen in Untersuchungs- oder Strafhaft befinden, einen scheinbar besonders krassen Fall an. wo sich ei» deutscher Kriegsgefangener nach -er Gefangennahme eines Mordes gegen den Unternehmer, bei dem er arbei tete, und dessen Frau schuldig gemacht hat. Die alliierten und assoziierten Regierungen werden wohl selbst nicht bc haupteu wollen, daß unter den früher in deutschen Hä» den befindlichen ihnen angehörigen Kriegsgefangenen kein Fall dieser Art sich ereignet hätte. Im Gegenteil, eS sind nur allzuviel Fälle vorgekommen, wo Kriegsgcfang'ne tu Deutschland schwere Verbrechen begangen haben, nament lich Notzucht. Brandstiftung, Mord usw. Das hat die alli ierten und assoziierten Regierungen seinerzeit beim Waffenstillstand nicht abgehalten, bi« bedingungslose Heber gcche aller Kriegsgefangenen zu verlangen, die wegen der artiger Vergehen und Verbrechen verurteilt waren. Es ist nicht einzufehen. warum in dieser Beziehung die deutschen Gesaugenen in der Han- der alliierten und assoziierten Re- gierulme« anders behandelt werden sollen. «IS di« in Leut scher Hand befindlichen feindlichen Gefangenen. Di« Nach richten, die fortgesetzt über bit Behandlung der namentlich noch in französischer Hand befindlichen Kriegsgefangenen der deutschen Regierung zugegangen sind, lassen es als un bedingt erforderlich erscheinen, für sie*tetzt endlich eine bessere Behandlung durchzusetzen. Gerade die Herbeiführung einer Verständigung über die Einzelheiten sollte der Zweck der vorgeschlagenen mündlichen Beratungen sein. ES hätte, wenn sich die feindlichen Regierungen von dem Gefühl der Billigkeit hätten leiten lassen, selbstverständlich sein müssen, daß die noch in feindlicher Gefangenschaft zurückgebliebe- uen Kriegsgefangenen dieselben Vergünstigungen hätten genießen müssen, wie sie den Angehörigen der alliierten und assoziierten Mächte beim Abschlüsse des Waffenstillstandes in Deutschland zugestanden worden sind. Die deutsche Regie rung kann nach diesen Vorgängen durchaus nicht sicher sein, daß die deutschen Kriegsgefangenen bis zu ihrer Heim schaffung mit voller Berücksichtigung ihres Gefühlslebens und ihrer Bedürfnisse behandelt werden: Wenn im übrigen di« alliierten und assoziierten Regierungen behaupten. Latz hinsichtlich der Nachforschungen nach den Vermißten und der Pfleg« der Grabstätten alle billigen Wünsche erfüllt hätten und zu erfüllen gewillt seien, so ist nicht einzusehen, warum sie sich weigern, in den Vertrag Bestimmungen auf zunehmen. die auch ihrerseits vollständige Gegenseitigkeit gewahrleisten. Die Behauptung der alliierten und asso ziierten Regierungen, daß keinerlei Vergleich zwischen der Behandlung der Kriegsgefangenen durch Deutschland einerseits und durch die alliierten und assozi ierten Regierungen anderseits möglich fei, ist geradezu ungeheuerlich. Sie wird widerlegt durch unzählige eidliche Aussagen deutscher Kriegsgefangenen, die nament- ltch in Frankreich das härteste Los zu erdulden hatten. Die deutschen Vorschläge rum BSNerbuud. Paris, 28. Mai. Tie Antwort der Alliierten an Deutschland bezüglich des Völkerbundes befaßt sich in sehr sympathischer Weise mit einigen der tcut'.-lun Vor schläge, meist jedoch daraus hin, daß diese am besten er örtert werden könnten, wenn der Völkerbund endgültig errichtet ist. Die „Sympathie", welche die Alliierten einigen unseren Gegenvorschlägen angeblich entgegenbringen, soll für uns dock) nur als Köder dienen. Wenn der Verband mit den Erörterungen warten will, bis der Völkerbund endgültig errichtet ist, dann ist daS Schicksal unserer Vorschläge schon heute besiegelt: denn wir haben ja keinerlei Einliuß aus den neuen Bund, weil man uns von ihm laut Friedens- Vertrag ausgeschlossen hat. Weiterer Notenwechsel. Versailles. 22. Mai. Bon deutscher Seite wurden heute Clemenceau zwei Noten übergeben, die erste über die Frage des deutschen Privateigentums im Aus lande, die zweite über das A r b e i t c r r c ch t, die letz tere als Erwiderung auf die von gegnerischer Leite hier her gelangte Antwortnote. Kl« letzter Apvell an den Verband. Rotterdam. LS. Mai. „Daily Expreß" meldet aus Parts: Brock-orff werde einen letzten Appell an die Alliierten richten, worin er mündliche Beratungen zwischen den Deutschen und de» Alliierte» Vorschlägen werde. Es kan« sei», daß Wilson daraus eingchcn wird. Der Präsident tritt für einen mündlichen Gedanken austausch eiu und werde in diesem Vorhaben von einem einflußreichen Staatsmann aus den Dominions unterstützt. Berlin. 28. Mai. Nach Meldungen aus Versailles soll diedeutschc Note nunmehr am Sonnabcn d den Alli ierten durch Graf Brockdorsf-Rantzau übergeben werden. Berittst diplomatischer Schriftstücke. lS inner Drahtdericht der „DreSdn. Nachrichtens Berlin. LS. Mai. Fm Auswärtigen Amt «urde gestern durch ein Telegramm des Grafen Brockdorss- Rantzan aus Versailles einige Unruhe hervoraerufeu. Nach diesem Telegramm machte Graf Brockdorss die Mit teilung. daß einem der diplomatischen Kuriere, die vor gestern mit Anweisungen der Reichsregierung an die Dele gation und mit anderen wichtigen Dokumenten Berlin ver lassen hatten, ein Paket mit Schrift st ückcn ans der Reise verloren gegangen ist. Die Reichsregiervng hat sofort die Atterufung des Kuriers verfügt und eine Unter suchung eingeleitet. Ueber die Natur der verloren gc- girngenen Dokumente wird im Auswärtigen Amt keine Auskunft gegeben. Ebenso war bis znr Stunde nicht fcst- zuftelleu. ob die Dokumente inzwischen wieder gefunden wor den sind. Die Fristverlängerung. Versailles. 28. Mat. „Matin" erfährt, daß die Frist verlängerung von acht Tagen die letzte Fr i st bedeute. Die Alliierten werden 4 oder 5 Tage zur Prüfung der deutschen Gegenvorschläge benötigen und dann eine sehr kurze Frist zur endgültigen Unterzeichnung stellen. Nach dem „Matin" könnte die Unterzeichnung etwa am 7. oder 8., nach dem „Echo de Paris" zwischen 10. bis 15. Juni er folgen. Nach dem „Petit Parisicn" wird die den Deutschen zu gewährende Frist nach Prüfung der deutschen Gegen vorschläge durch die Alliierten 48 oder höchstens 72 Stunden betragen. .Homme libre" kragt, vb die deutsche Delegation dl« Fristverlängerung wirklich beantragt babe, weil sie mit ihren Arbeiten nicht hat fertig werden können, oder ob es sich nicht vielmehr darum gehandelt hat, der Scheidemann- schcn Regierung dadurch die Herbeiführung einer Ent scheidung in Deutschland über ihre Haltung gegen den Friedensvertrag zu ermöglichen und anderseits den Freun den Deutschlands noch Zeit zum Eingreifen zugunsten Deutschlands zu geben, hat dock» der Papst dem Fürstbischof von Äreslau mitgeteilt, -aß er sich um Milderung der Be dingungen bemühe. Man misse auch, daß deutsche Kreise in Amerika auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Man brauche wohl nicht zu sagen, daß die Entente sich keinerlei Ein mischung in die Verhandlungen gefallen lassen werde. Wmencau setzt? Bern, LS. Mai. fEig. .Drahtmeld.f Wie aus Kreisen der französischen Botschaft znverlässig verlautet, steht die Demission Clömenceaus unmittelbar bevor. Briand werde sein Nachfolger sein. Der Grund z« dem Rücktritt seien Differenzen mitWilsou und Lloyd George. Orlando wieder in Paris. Versailles, 23. Mai, Die Abendblätter melden, baß Orlando heute vormittag wieder in Paris ein- getroffen ist. Das „Journal des Debats" erklärt, man scheine tatsächlich am kritischen Punkt der schon mehrere Wochen dauernden Ereignisse angelangt zu sein. Sowohl in der Fiumesrage wie auch in der Frage der Verteilung der Mandate in Kleinassen und der territorialen Sckadlos- haltung in Afrika sei man in die entscheidende Phase ein- getretcn. Das Blatt hebt hervor, daß die Ereignisse auch Veränderungen in der Zusammensetzung der ita lienischen Abordnung nach sich zögen. Serbien droht. lLtgner Drahtbcricht der „DreSdn. Nachrichtens Zürich. LS. Mai. Nach Meldungen ans Paris hat «au aus Serbien eine Note an die Alliierten gerichtet, die «ttder Zurückziehung der serbische» Dcle, gatio» droht, falls die Entscheidung i« der Fi««e,Krage zugunsten Italiens falle« sollte. Amerikas BerMchtung gegen Deutschland. Berti», 22. Mai. Die Berliner Vertretung der Associated Preß gab die nachstehende, ihr von bcruse- ncr Seite erteilte Information nach Amerika: Deutschland lehnt es ab, die ihm vorgclcgtcn Frieüens- bedingungen zu unterzeichnen, weil sie die wirtschaftliche Vernichtung, die politische Entehrung und die moralische Degradierung für die ganze deutsche Nation wie für jeden einzelnen Deutschen bedeuten, und zwar nicht nur für das gegenwärtig lebende Geschlecht, sondern selbst n-'' für un- gcliorene Generationen. Dast diese Folgen aus der An nahme der Friedensbcdingungen logisch cintreten müssen, hat die amerikanische Preise lelbü vorbehaltlos anerkannt. Demgegenüber stellt sich Deutschland auf den Standpunkt, daß man von ihm überhaupt nicht die Annahme derartiger Bedingungen fordern darf, und daß dir Entente nicht be rechtigt war, solche Forderuingen zu stellen. Deutjchland hat vielmehr nicht nur einen moralischen Anspruch aus den ihm gemachten allgemeinen Versprechungen, sondern direkt eine nach den Grundregeln des Völkerrechts sestgegründete, bestimmte und klar umschriebene Forderung an alle Ententemächte und an die Vereinigten Staaten im besonde ren. Die ausdrückliche Anerkennung des Rechtes Deutsch lands und des deutschen Volkes auf einen Frieden deS Rechts, der Gerechtigkeit und der Versöhnung anstatt des paraphierten Haß ge langes, den man in Ver sailles geschrieben Hai, ist enthalten in der Note des Staatssekretärs La »sing vom 5. November 1lU8. Lansing teilt darin mit, daß die Ententeregiernngen nackt sorgfältigen Erwägungen bereit sind, die vom Präsidenten Wilson ausgestellten Bedingungen als Grundlage des Friedensschlusses chuzuerkenneu. Die Rechte aus diese» ganz bestimmten Erklärungen sämtlicher Ententemächte und der Bereinigten Staaten bil den das einzige Aktivnm Deutschlands in dem allgemeinen moralischen Zusammenbruch der ganzen internationalen Politik, der seinen nicht zu überbietcnöen Ausdruck in de» Bedingulngen von Versailles gesunden hat. Demgegenüber meldet Deutschland seine klaren juristische» Ansprüche nach dem internationalen Rechte an. Gegenüber der politisch moralischen B a n k r v t t m a ss c von Versailles steht die deutsche Nation als Gläubigerin mit unbestreitbaren Rechten, und sie ist nickt in der Lage, in diesem Hauptpunkte nachzugeven. Deutschland hat Frie den geschlossen aus Grund der ti Punkte Wilickns, die sich ganz Amerika zu eigen gemacht hatte, und ganz Amerika, wie jeder einzelne -Amerikaner ist für die Er füllung dieses Anspruches haftbar. Es ist nicht Sache des deutschen Volkes, anzugeben, wie seine Rechte aus den 14 Punkten und besonders aus der Note des Staatssekre tärs Lansing vom 5. November in die Wirklichkeit umgcsetzt werden sollen. Das ist vielmehr die Sache derer, die die 14 Punkte ausgestellt und znr Annahme gebracht und daraufhin Deutschland veranlasst Haveln, die Waffen nieder zulegen. Wir glauben auch nicht, daß Präsident Wilson, Staatssekretär Lansing und das amerikanische Volk sich aus einen anderen als den liier dargelegtcn deutschen Stand punkt stellen können, wenn sic nicht das tun wollen, was Präsident Wilson in seiner Rotschaft vom 4. De zember 1»17 weit von sich wies, als er sagte: „Wir würden unsere eigene Sache entehren, wenn wir Deutsch- lajnd andere als gereckte und unparteiisch und mit dem leidenschaftlichen Verlangen nach Gerechtigkeit gegen alle behandelten, einerlei, wie der .Krieg ende. Wir verlangen nichts, was wir selber zuzugcstehen nickst bereit sind." Und wir» das deutsche Volk, verlangen auch weiter nichts, als das, was Präsident Wilson in dieser Erklärung verkündet hat. Wir verlangen weiter nichts, als daß die Amerikaner die 14 Punkte und die Friede nSbcdinaungcn einander gegenübcrstellcin. Wir glauben nicht, daß irgend jemand in den Vereinigten Staaten dann den Mut haben wird, zu behaupten, in den Friedensbcdingungen von Ver sailles habe man auch nur eine Spur von Wilsons Pro gramm übrig geclaffcn. Und hier beginnt die bestimmte Verpflichtung Amerikas zum Einschreiten. Amerika muß entweder seine 14 Punkte durchsetzen oder cs muß erklären, daß es dazu nicht imstadlde ist, oder daß es das nicht will. Aus keinen Fall darf es die Welt glauben lassen, daß cs die Fricdensbcdingnngen von Versailles als den wahren Aus druck der 1l Punkte Wilsons gelten lassen will. Das ist unsere Forderung, an der wir festhalten, und wir wüßten nicht, welche Argumente man von amerikanischer Seite da- gegen geltend machesn könnte. Wilson» Itniiall. Versailles, 22. Mai. Wilsons Botschaft an den Kongreß trägt den Stempel der Unsicherheit. Der Dik tator Europas und Amerikas hat viel von seinem in Frank reich sprichwörtlich gewordenen Selbstvertrauen verloren, und sei» Entschluß, auf die Wiederwahl znm Präsidenten zu verzichten, hat seine guten Gründe, die mit der Arbciter- rcsvrm in den Vereinigten Staaten zusammenhängen. Rotterdam, L8. Mai. Die „Times" meldet aus Ncu- york: Die Republikaner fordern im Kongreß die ungekürzte Veröffentlichung des Friedens. Vertragsentwurfs an das amerikanische Volk, bevor die amerikanische Delegation den Vertrag unterzeichne. Ge u f. LS. Mai. Der „Herald" meldet: Die Republikaner in der Union rufen für den kommende» Sonntag zuKu « d» gebunge« gege» Len Wilsonscheu Völker, buuds,ertrag auf.
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