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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270520019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927052001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-20
- Monat1927-05
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1927
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n. y»he»«»s. -»»» Fr«ll«g, ». M«t l»L7 Gegründet 18SS Dncktmckckrtst > Nackeickte« D»e»pe« Eernlmecker-Sammelnmnmrr > 20 s<«1 Nor Mr NachlaeiprSch«! 2O V11 «tt»,vom >8. dt»Zl Wat lS27 bei täolich Iwetmaliger Luftellun- frei Hao» l.S0 ML. BögUZ5'WLl)Ul)r Poftbezugsvreis für Monat Mai ^ Mark ohne Postzustelluna,« llünasgeoübr. Si»»rl»iim«er K0 «vtenntg ,rn »erden nach BoKmark^ berechnet: dir etnivattta« 30 : "teil«: breite Anzeigen-Preise: W°.1°.^-7°n^L'b° L L aimerdalb SüPIg. Offertenaebübr NPs«. Ausw. AustrSae aeoen Boraurb«,abla- Tchrtfilettnna und ÄauvtaetchäftrKelle: Maetenktrah» 2b 42 Druck u. Bert« von vtevtck ck Sletchaedt in Drerd«, Poütcheck-Konio 10SS Deeede« Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.'t ,ulätfta. Unverlangte Schriftstücke werden ntckt autbewakrt. Umgruppierung statt Truppenvermiuderung Ein französischer Gegenvorschlag auf die deutschen Rheinlandforderungen? Vorbereitung -er englischen Antwort an Moskau. — Der Reichstag geht in die Psingstserien. — Schätzet verteidigt -ie Portoerhöhung. Wie man Deutschland abspeisen will. Berlin. IS. Mai. In hiesige» diplomatischen -reisen verlautet, daß künftig die französische Besatzung, die bis her in drei Armeekorps eingcteilt war. sich auS zwei Armeekorps znsammensctzen soll. Wenn auch bei dieser Um formung die Stärke der Armeekorps höher bemessen werden dürfte als bisher, so würde sich dadurch doch immer hin eine gewisse Verminderung der Truppen stärke bemerkbar machen. Gleichzeitig soll damit erreicht werden, daß in Zukunft die Truppen nach Möglichkeit nur noch die Kasernen in Anspruch nehmen, so daß Schulen und Bürgerqnarticre nur noch in geringstem Umfange in Anspruch genommen werden dürfen. Man nimmt an. das, in der nächsten Woche, nach der Rückkehr Rriands nach Paris, bei der Wiederaufnahme der deutsch-französischen Be sprechungen ein derartiger französischer Gegenvorschlag ge macht werden wird. Die Zerstörung an den Ostwerken beendet. Berlin, IS. Mai. In nächster Zeit wird die während der Londoner Verhandlungen deS französischen AnßenmintsterS unterbrochene Frage einer nochmaligen Kontrolle der Zerstörungen an Unterständen der deutschen Ostfestungen wieder akut werden. Wie aus Königsberg gemeldet wird, sind 88 Unterstände der Festung Königsberg gesprengt. Die Zerstörungen in Königsberg sind damit beendet. Die Zer störungen in Kttstri» nnd Glogau waren schon vor einigen Woche« abgeschlossen. General v. P a w e l S z, der diese letzten Zerstörungen geleitet hat, wird nunmehr in Berlin eintrcfsen und dem Reichskanzler Bericht erstatten. Das Kabinett wird dann die Frage zu prüfen haben, in welcher Form di« endgültige Vollendung der AbrüstnngSmastnahme» den Mächten der Botschasterkonseren» mttgetetlt werden soll. Bevor in Paris die Frage einer neuen Kontrolle von Briand zur Debatte gestellt wird, beabsichtigt daS Kabinett, einfach einen schriftlichen Bericht den Berliner Botschaftern der in Betracht kommenden Mächte zugehen zu lassen. Kundgebung der Saarbergarbeiler. Lohnkürzungen nnd Feierschichten. Saarbrücken, lS. Mai. Tausende von Bergarbeitern legten heute ohne Anweisung der Organisationen die Arbeit nieder und veranstalteten eine» Umzug in der Stadt vor der Negierungskommijsion und vor dem Rathause und eine Prote st Versammlung gegen die allgemeine wirtschaft liche Notlage im allgemeinen und im Bergbau im besonderen. Der Grund der Unzufriedenheit liegt darin, daß die Berg verwaltung bekanntlich einen zehnprozentigen Lohnabbau vor- genommcn und außerdem zahllose Feierschichten eingelegt hat, so daß beim heutigen Hauptlohntag manche Bergarbeiter, die bereits Vorschüße erhalten oder Vaudarlehen an die Grubenverwaltung abzubczahlen hatten, wenig oder gar keinen Lohn mehr erhalten haben. Die Organisationen haben Schritte zur Milderung der trostlosen Lage bet den zustän digen Stellen eingeleitet. <W. T. B.s Vor der 4S Tagung des VSlkerbundsrales. Gens, IS. Mai. Die nächste Völkerbundsrats, tagung ist aus Montag, den 13. Juni, nach Genf einbe- ruscn worden. Die Tagung <es ist die 4S.) wird unter dem Borsitz Chamberlai ns stattfinden. Unter den zu be ratenden Gegenständen befinden sich Fragen über das Sicher- hettSproblem und die Vorbereitung der Abrüstungskonferenz. Besondere Bedeutung kommt der endgültigen Entscheidung über die Danziger Anlcihcsrage und die Frage der Form der Pariser Listen über das deutsche Zivilflugwescn entsvrechend den Vereinbarungen vom Mai vorigen Jahres zu. <W. T. B.s Deutsche Beschwerde bei Pilsudski. Was kul Warschau sür -ie Sicherheit -er Deutschen? Kattowitz, IS. Mai. Dr. Pant hat im Namen der deut schen Abgeordneten der Woiwodschaft Schlesien an den pol nischen Ministerpräsidenten Pilsudski wegen der Vorgänge bei den Rpbnikcr Wahlen ein Telegramm gesandt, in dem aus die furchtbaren Vorgänge in Chwallowitz und Rybuik und die völlige Schutzlosigkeit der deutschen Bevölkerung in der Woi- ivodschaft hingewtcsen und Marschall Pilsudski um Wiederher stellung gesetzmäßiger Zustände gebeten wird. Ebenso hat der Verband der deutschen Redakteure in Ostoberschlcsien bei Pilsudski Beschwerde erhoben. Die deutschen Staatsbürger zweiter Klasse. Lippine, IS. Mat. I« der letzten Gemcindevcrtreter- vcrsammlung wnrde von der polnischen Fraktion ein Dring- lichkcitSantrag eingcbracht. nach dem in Zukunft die deut schen Vertreter sich bei den Sitzungen «nr der polni schen Sprache bedienen sollen. In der Begründung deS Antrages wnrde von dem Sprecher der polnischen Fraktion wörtlich erklärt: „Wir Staatsbürger erster Klaffe können nicht zulasse«, daß «ns Staatsbürger zweiter Klaffe, das sind die Vertreter der Minderheit, terrorisieren." In einer Versammlung des Aufständischcn-VcrbandcS in Chorzow wurde eine Entschließung angenommen, in der der Wviwode ausgcforbert wird, den Deutschen Volksbund ausznlöscn, die Optanten anöznwciscn nnd die Leitung- der Mindcrheitsschnlen einem polnischen Rektor z« übertragen, der das Ncrtrancn der Aufständischen genieße. Ferner wurde Entziehung der Konzession aller Gastwirte und Tabak- sab»ikanten verlangt, deren Kinder die deutsche Schule be suchen. Wettere polnische UeberfSlle. Kattowitz, 10. Mai. Wie nachträglich bekannt wird, sind »och weitere Vorfälle in Nadzionkan zu verzeichnen. In der Nacht vom Mittwoch zn Donnerstag versuchten Ban diten. in daS Hans des LchrerS Mertel einzndringen. wurden aber von einem bissigen Hund davon abgchaltcn. Bei dem Ncbersall wurden mehrere Scheiben zertrümmert. Ebenso wurde die Witwe Schittko aus Neu - Nadzionkan durch Banditen belästigt. <T.-U.s Die Lüge als Kampfmittel -er Polen. lD u r ch st u n k s p r » ch.1 Kattowitz. 1». Mai. Die polnische Presse brachte heute eine Meldung, der zufolge der am Sonntag in Rubnik schwer miß handelte Redakteur des „Obcrschlcsischcn Kurier" Herger sretwillig lei de» polnischen Behörden erschiene» sei und zn Protokoll gegeben habe, daß die von der deutschen Presse über seine Mißhandlung gebrachten Mitteilungen tendenziös und übertrieben seien. Von zuständiger deutscher Seite in Polntsch- Oberschlcsic» wird demgegenüber mitgctcilt, daß die amtlich:» polnischen Erklärungen über die Vorgänge in Rybntk nicht zutreffen. Anch Redakteur Herger stellt fest, daß er seine An gaben nicht freiwillig gemacht habe und daß Form nnd Inhalt der amtlichen Darstellung des Uebcrsallcs seinen vor der Nntersuchnngskommission gemachten Angaben nicht ent sprechen. Deutsche Zeitungen, die den wahren Sachverhalt bringen, werden rücksichtslos beschlagnahmt, und die deutsche Presse in Polnisch-Obcrschlesicn kann die Erklärung Hergers nicht ver öffentlichen. Auch die heutigen Ausgaben des „Obcrschlcsischen Kurier" und der „Kattowitzcr Zeitung", die das Telegramm des Abgeordneten Pant im Namen sämtlicher deutscher Parla mentarier deS polnischen Sejm an Pilsudski veröffentlichen, in dem «m Schutz der deutschen Bevölkerung gebeten wird, «nrdcn beschlagnahmt. lW. T. B.) Sin polnisches Ablenkungsmanöver. lDurchstunkspruch.) Warschau, IS. Mat. Die der Regierung nahestehende Zei tung „Epoca" schreibt zu den deutschen Berichten über die Ver folgung der deutsche» Minderheit in Obcrschlesien: Die pol nischen Behörden werden zweifellos die Angelegenheit der an gebliche» Verfolgungen von Deutschen in Rybnik aufklären. Vorläufig muß fcstgcstellt werde», daß die durch die Bcuthcner Tagung M nach Oberschlesicn herein- getragene Spannung zweifellos bei den Gemcindewahlen zu einer Verschärfung des Verhältnisses zwischen Polen und Deutschen in Oberschlesicn geführt hat. Die polnische Mauer gegen Deutschland. Eine Rede des polnischen Agrarministers. Posen, >9. Mai. Der polnische Minister für Landwirt- schastsreform, Dr. Staniewicz, hielt im Posener Mvi- wodschaftsrat eine Ansprache, in der er u. a. darauf hinwies, daß bet der Ausführung der polnischen LandwirtschastSreform vor allem darauf zu achten sei, was auf der anderen Seite der Grenze vor sich gehe. Dort sei eine stark gesteigerte deutsche Kolonisattonsbewegung im Gange, deren Zweck es sei, längs der Grenze eine geschlossene deutsche Phalanx zu errichten, die einer Festung gleich in Zukunft als weiteres Ausfalltor nach dem Osten dienen würbe. Dieser deutschen Minier brauche Polen jedoch keine polnische ent- gegenzusetze», da Polen eine derartige Mancr seit Urzeiten in Gestalt der einheimischen polnischen Bevölkern«» besitze. Man müsse lediglich Riffe nnd Spalten, die Polen jahrelang während der Knechtschaft zugcsttgt worden seien, schließen. Der Minister gab der Meinung Ausdruck, daß Polen dieses im Rahmen der bestehenden Gesetze und unter Wahrung der Verträge erfolgreich werde durchführen können. Hierbei be merkte er, daß die Frage der Krotoschiner Herrschaft des Fürsten Thur» und Taxis in den nächste» Tagen endgültig erledigt werden würde. Die Wälder würde» vom Staat übernommen werden, um sie vor Vernichtung zu schützen. DaS flache Land würde von der staatlichen Landivirt- schoftSbank parzelliert werden. In bezug auf die „Feinde" oder böswilligen Staatsbürger werde er volle Strenge i» Amvend-ung bringen. Der französische Besuch in London. Besuche von Staatsoberhäuptern waren in der VorkriegS. zeit keine Seltenheit: seltener schon war eS, daß die außen politischen Letter -er Staaten ihre LbefS begleiteten, um den Zusammenkünften ein hochpolitisches Gepräge zu geben. In der Aera der neuen Diplomatie ist es umgekehrt. Die Außen minister eilen ruhelos von Konferenz zu Konferenz, und sie tragen gern das Herz auf der Zunge, die Monarchen nnd Präsidenten aber bleiben zu Hause und treten nur bei be sonderen Anlässen an die Rampe der Oefsentlichkeit. Wenn deshalb der Präsident der französischen Republik in Be gleitung deS Außenministers nach sechsjähriger Pause zu einem Staatsbesuch nach London kam, so besteht aller Anlaß, mehr dahinter zu vermuten, als die Erledigung eines längst geplanten und nun unaufschiebbar gewordenen Höflichkeits aktes. Die in diesen Tagen zur Schau gebrachte Prunk entsaltung. der militärische Rahmen der Veranstaltung, die Anwendung alter Zeremonien und die Häufung herzlich ge- haltener Trinkfprüche. die ganze Aufmachung dieses Besuches im alten Stil unterstreicht die politische Wichtigkeit, die ihm von den Diplomaten abgesprochen wird. Diese Auffassung, daß hinter verschlossenen Türen Staatsgeichäste abgeschlossen wurden, während sich die Völker am Glanze höfischer Feste berauschten, wird noch bestärkt durch die Begleitmusik -er Presse in beiden Ländern. Es Et zwar nichts Auffallendes, wenn aus einem so feierlichen Anlaß sich die offiziösen und führenden Blätter in gegenseitigen Freundschaftsbeteuerungen ergehen. Auffallend aber war, daß die Tonart der Hoch offiziösen in Paris und London diesmal nicht überetnstimmte. Es schien so. als ob sich die Blätter ein Preisrätsel gestellt hätten, ob der Londoner Besuch nur ein Höflichkcitsakt sei oder ob es um politische Dinge gehe. Und merkwürdiger weise waren es die englischen Zeitungen, die politische Taten und Folgen von der Zusammenkunft erwarteten, während die an solchen Dingen sicherlich nicht weniger interessierte fran zösische Presse, offenbar aus einen Wink von oben bin. hinter dem Berg« hielt. Die Pariser Leitartikler begnügten sich, Fcstsprüche zum Silberjubtläum der Entente zu schreiben und alles in Druck zu geben, was sic über die französisch-englischen Beziehungen wußten, bis hinaus zu Ludwig XIV. und Madame Pompadour. Die politische Bedeutung des Besuches wurde aber fast einhellig in Abrede gestellt und insbesondere die Absicht eines «egen Deutschland gerichteten Komplottes geleugnet. Bis dann der glänzende Verlauf der Londoner Tage Begeisterung und Mut einflößte, so daß die künstlichen Dämme der Zurückhaltung brachen und wenigstens einige NechtSblätter offen auSfprachen. worauf die französischen Wünsche in der Zwiesprache mit Chamberlain hinzielten, nämlich, — kurz gesagt — auf die Abkehr von b:r tu Locarno begonnenen Vertrugspolittk und auf die Rückkehr zur militärischen BündniSpoktttk. Wir haben in Deutschland die Londoner Staatsaktion weder mit besonderer Unruhe, noch mit überspannten Hoff nungen . verfolgt. Nun aber, da sich die Ergebnisse der dortigen Besprechungen einigermaßen erkennbar abzeichnen, müssen wir uns die Frage vorlcgen und beantworten, was sie für uns bedeuten. Ist der Versuch Chamberlain von der Locarno-Politik abzubringen, geglückt? Hat eine Erneuerung der Lntsnte oorckials jm alten Sinne stattgcfundcn und soll sie als eine neue Waffe gegen Deutschland ausgewertet werden? Man würde vergeblich in den Tischreden und offiziellen Verlautbarungen nach einer genauen Antwort auf diese Fragen suchen. Trinksprüche und Kommuniauos, deren Wortlaut vorher verabredet wird, kgben nicht allzuviel zu be deuten. Da aber von den entscheidenden Verhandlungen und Abmachungen nichts an die Oefsentlichkeit dringt, bleibt man darauf angewiesen, sie auszulegen und zwischen den Zeilen zu lesen. Dabei ist ganz unverkennbar der überaus warme Ton und die Bestimmtheit der Ausdrücke, mit denen von der Erneuerung und Befestigung der Entente gesprochen wird. Auch die Kommentare -er offiziösen Agenturen können diesen Eindruck nur bestärken. Es ist ein müßiger Streit »m Worte, ob man daraufhin eine förmliche Rückkehr zur alten Lutento An unsere Post-Abonnenten! 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