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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 04.11.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19211104011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-04
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Dorabenö-MaS 66. IichrglMA. AS 616 Frettag. 4. November 1S21. Gegrün-et 1856 Wradtanlchipi: ».chrlchle» Llktd«». Fernsprecher - Sammelnmmner LS 241. Nur für Nochsgespriich«: 20011. i» Dresden und Vororten bei täglich zweiinollger Jutraguna. durch dl» Post p»j täglich tweunaligen, Derland mouollich 7,7a M., vierteljährUch Ä.S W. - . D>« «tnspaltia« Z7 uuv drril, Jeil» 2/W M. Aus FamUIenaiueigm, Anzeigen unter Slellen- u. Wodniinasmartit, I spamge An- u. VrrkÄus, 2°^. Donug«pläl»e laut u rr VI Tarls. AuswLich Aufträge geg.DorauLbeiadl. Sin-^pr»l»d.Dorad«ndblad«s 20 Pf. Schrlftleitun, und Lauvli,elch»st«ll»ll« warlenstratz« 28/40. Druck u. Vertag von lllepsch ck Vetchardt in Drei den. Postscheckkonto 1088 De«»«». Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (»Dresdner Nachr.-) zulässig. — Anoerlangte Schrtststitcke weiden nicht ausdewahrt. Frankreichs wahre Ziele in Oberschlesien. Die Garantie sür Deutschlands Konlmrrenzunsählgkeil. lSi-ncr Dratztberlcht der »Dresbn. Nachrichten'.) Paris. 8. 2 t oo. Der Pariser Korrespondent der United Press Agenca l-atte eine Uistcrredung mit einem französi schen hoben Staatsmann der Iknssenpolftik. der sich als Sachoersländifi-er mit nach W>sthi»g-tvn begeben hatte. Der Diplomat sollte sich allein äussern über die Folgen der LSsmig der o b « r s ch l e s i s ch e n Teilung. insoweit dieie. iwi« Deutschland behaupte, auch für die anderen Staate» Europas nach-teUig wirke. Gr antwortete ans diese Frage: Diese Angelegenheit, besoirders die Bchauptung Deutsch- fandet dass es seine EntickiLdigugen nun nicht zahlen könne, seien für Frankreich und seine Politik keine „Frage". da die »vLnzösische Regierung hinreichend orientiert lei. das? die dentsckeu Angaben nicht auf Wahrheit beruhen. l!> Man brauche nur in Oberjchlesien bi: Grvssilrdustric zu beob achten, über deren künftiges Lad entschieden wurde.. Kein: einzige Beräirüerung. weder in finanzieller noch in mate rieller Hinsicht, sei dort zu erwarten. Die Betriebe arbefte- ,LN weiter und würden auch in Zirkunft produzieren, war sie bisher geleistet hal'en. gleichgültig ob sic zu Deutschiiuld oder Polen gchurem Das sei allein das Interesse Europa». Nationale Ziele batte» dabei keine» Einfluss gestabt und würden bei der Grossindustric auch nie In Erscheinung traten. Deutschland könne zahlen mit »der ohne Ost-;-, schlesivn. s.'i In der Abtrennung Ober > chlesiens liege für die Alliierten eine wichtige Garantie, da« Deutschland mit seiner hohen P r o ü u kt i o n s k r a f t nicht schneller vorwärts komme, wie die Alliierten selbst. Die Ver mutung der Ftn-anzleirt»-, dass der französische Wechselkurs durch den Rückgang des deutschen mit geschwächt iveroe. könne sich nicht erfüllen, weil Frankreichs Oebonoinie nicht so sehr ai'hängig von Deutschland sei. Die s r a n z i> s i s ch e I n d u st r i e iei a >n w enig st e n v on der eurvv ä i - scheu Krise betroffen. Auf die Frage. was F-.auk- reich tun werde. wenn nun wider Erwarten doch die denk- scheu Entschädigungen nicht bezahlt würden, antwortete der Diplomat: Nicht» andere» als bisher. Unsere Mittel h a b cn noch immcrgcwirk t. Deutschland.- Industrie soll durch die Teilung Ober- schlesicns gewaltsam am Wachdtum behindert inerdeir. Las ist der Aevu dieser Ausführung««, die wenigstens den Vor- zog der Offenheit haben und uns bestätigen, mg» wir längst muhte». Eine neue polnische Nrüskieruug Dentschlirnds. Rotterdam, l. Ron. Die „Times" meldet ans Warschau: Kvrfattto wurde als Sachverständiger in hie V « ry >: nd l u n gs k o m :u t s s i u n m i t ü c n D e u i s ch e n berufen. (!> Die polnische Negierung fordert die ArbeitS- lofeimachmeise in Polen ans. alle sich meldenden Arbeiten willigen für. das oberschles'sche I-nSnstriicgebict anznnehinen WeNgehenöe Dollmachke» öer deulschen Kommissare. Berlin. 3. Non. Bur oberschlcsischen Krage h.rt das Reich»-abinetl avl Mittwoch unter Leitung des zurück gekehrten Reichskanzler» Stellung genommen. Die er nannten Kommissare Schiffer und Üewald erhielten weitgcüende Vollmachten für ihre Verhandlungen mit den Polen unter Vorbehalt der Endentscheidung durch das Reichskabinett. Berlin, ö. Nov. Als Vertreter des Auswärtigen Amtes wird Graf Schuleuburg die deutsche Delegation uach Polen begleiten. Kür alle Kommissionen zu Verhandlungen über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen werden Arbeitnehmer hinzugezogen. Bis hierher und nicht weiter! Berti». r>. Non. Die Arbeiter und Angestellten der Deutschen Werke protestierten gestern in einer überfüllt:» Versammlung gegen die drohende Stillegung der Werke durch di: französischen Massnahmen. Redner aller GenierkschaftSgruppe» entboten ihre Teilnalillrc mit den 10 000 Arbeitern und Angestellten der Deutsche» Werte. Man betonte da» Recht aus die deutsche Arbeit. In» Lause der Bersamiülung nahm auch der Generaldirektor da» Wort, der erklärte, die Grenze sür deutsche Fügsamkeit sei nun gezogen. Bis hierher und nicht ivettcr. Entzwei- schlagen lasse man sich die Deutschen Werke, die nur der Friedensarbeit dienten, nicht. Ein Mitglied de» Betriebs räte» der Deutschen Werke in Spandau erklärte, dast der Betriebsrat gestern dem französischen Oberst, der das Werk besucht habe, seine Meinuna klar zu erkennen gegeben hätte. Hinter den Arbeitern und Angestellten der Deutschen Werke ständen geschlossen die deutschen Gewerkschaften. Die deut schen Arbeiter licssrn e» nicht zu, 4 0000 Familien brotlos zu machen Gleichzeitig hat der Betriebsrat auf einem Empfang beim General Rollet bestanden, um ihm den Standpunkt der Arbeiter und Angestellten zu über mitteln und das Recht auf friedliche Arbeit zu fordern. Die Einigkeit zwischen Direktion und Arbeiterschaft iu der Ab wehr der ungerechtfertigten französischen G-uvaltinassnahinc wurde auch in einer icharfen-Resol»tion zum Ausdruck gebracht. Dle Zerstörung der deutschen Unterseeboote. lLtguer Drahtbericht Scr „Dresdn. Nachrichten"., ' London, 3 Nov. In Beantwortung einer Anfrage erklärte der Z>oil-eo:d der Admiralität dag zwiick>en Eng land und den Alliierten bezüglich der Zerstörung der deutschen Unterseeboote gewisse llkreinbarnnqrn beständen. Vier der Unterseeboote wurden, nackidem man ackiptsse Versuche. die mau mit ihnen vorgenommen hatte. »iend«l wären, ans osseiwm Meere versenkt. Wachsende Neigung sür Koalilions- verbrellerung? «Eigner Drahtbericht der „Drcsdn. Nachrichtens Berlin, ü. Nov. Die preussische Regierungskrise war am Mittwoch abend unverändert. Die Besprechungen der Fraktionen mit Stegerwald surü den Tag über fortgesetzt worden, nachdem die Unterredung Stegerwald» mit dem Landlagspräsidenten eridgllltlgc Beschlüsse bis zum Zu sammentritt des Landtages, da» ist DomrerStag, vertagt hatte. Im allgemeinen besteht die Neigung, Stegerwald mit der Fortführung der Verhandlungen zur Herbei führung einer Verbreiterung der Koalition und damit mit dem neuen Kabinett zu beauftragen. Seitens des Zentrum» und der Mehrhcitssoztalisteu liegen ent-- sprecheirde Beschlüsse bereits vor. die aber nur bedingt ab gegeben sind. Berlin, ö. Nov. Tie Fraktion der Valkspartei des vren- hischen Landtages hat fick» dahin entschieden, nur in ein Kabinett der grotzen Koalition «inzutreten. Dersttmmuug im Zentrum. Berlin. 3. Nv». Wie zur preußischen Kabinettsbildung ber'/chtet wird, hat es entgegen der liShcrigen Aufsassunz nicht den IhnschNu. das; bas Zentrum sich mit einer Wieder herstellung bar alten Koalition, Zentrum, Demokraten, mr-d Sozialdemokraten, einverstanden erklä't baüe und daß von der Zentrumöscitc eine vtndcndc Zusage vorliegs. die sie Wiederkehr diestr Koalition sichert. Es scheint im Gegen teil im Zentrum eine starke Verstimmung darüber z» herrschen, ims; ohne sein Bormissin durch die erzwungene Demission de» Kabinett» Stegerwald ein inst »ecr-mpU ge- sclwsiear wurde, dem da» Zentrum sich nun bengsn solle. Dir Klärung dieser und der Übrigen mit der Krise zusammen hängenden Fragen dürste die heute orrnnttgg statifindende FriAtionssitzilng bringen. Relchslagsprogramm. Berlin, 3. Nov. Ter Reichstag nimmt heute nachmittag seine Sttzuiigen wieder auf. Ans der Tagesordnung stehen zunächst Interpellationen, sodann die Anträge der ll S P. ü ber die E r h ö hnng der tägliche n Ni ehl, ration und über die Regelung des Verkehrs mit Kar- lofseln. E» folgt sodann die erste Beratung de» von den Sozialdemokraten eing^br-achten Gesetzentwürfe» über dis Abänderung !-er Vcrvrdnniig über Lohnbeschlagnahinc Am Freitag dürste der Ernähriingominisier Herme», der mit der Führung dor Geschäft« des Reick,ssinanzmin!>steri»rns be traut tsi, die neuen Steuer >> o r I a e n begründen. Die Aussprache hierüber wird vorauesichtlstl! Freitag und Sonnabend in Anipruch nehmen. Kommunistische Ausschlschlung öer Karlosselno!. Halle, 3. .Ron, Ans An last öer Kartofselnot erlässt Oberprüsidvnt -HöAsttg einen Aufruf, in dem es u. a. bcistt: Mit all'» Mitteln must dahin gestrebt werde», das; Kartoffeln der verbrauchenden Bevölkerung zinxesühn werden, damit ernste Unuben und Gewaltmaßnahmen gegenüber der landwirtschaftlichen Bemillcrung vermieden worden, lleüer die Möglichkeit bevorstehender Unruhen liegen hier sichere Nachrichten vor. Im Interest'« des öffentliche!: Frieden» richte ich da» dringende Ersuchen an die Landmirtschastskammer ihren ganzen Ein« slnst auszubieten, um die landwirtschaftlichen Kreise zu einer reichlichere», billigere» und schnelleren Her gäbe der Kar tvffeln zu ver.rulajftv. In gewissem Zusammenhang mit diesem Ausruse dürsten arr» EtSleben koviurende Nachrrcksten stehen. Dort wurden kn mehreren Ortschaften Haussuchuugen nach Waffen vor!Z2iwmmen und eine grosse Anzahl von Kow- munisben verhaftet. In Halle wurde ein rotes Flugblatt verteilt, in dem sich llnbekannle mit dem am iS. Oktober auf das Verwaltungsgebäude de» Bruckdorf - Niedlebener Bergbaavereins ausgtübten Raubanfall, bei dem ihnen über IsiDlM Mk. in die -Hände fielen, beschäftigen. Da der Bct>-ag mit der taisächlich geraubten Summe übereinstimmt. wird angenommen, Säst der Verfasser des Flugblattes mit dem Räuber i.ideniisch ist Drohender Generalstreik in Berlin. Berlin, 3. Nov. In der gestriarn Plenarversammlung der Berliner Gcwerlschaitskommissiuu wurde eine Reso lution angenommen, in der erklärt wird: Wenn der Kon flikt tm Berliner Gastwirtögewerbc tn drei Tagen nicht bet- gelegt wird, sei die Plenarversammlung fest entschlossen, den Generalstreik in Berlin anzuwenden. Berlin, Z. Ron. Für den !). November, den Jahres tag der Revolution, rufen die Erwerbslosen Gros,-Berlins zu allgemeinen Strahendemonstrationen gegen di« Re gierung. für Sowsetrutzl-ind und sür die Besetzung der Fabriken und Betriebe durch die Arüeitslosenräte auf. Die gukunslsbesolöung -er Beamken. lD r a h t u, e l d n ir g u n s r e r B e r l t » c r S ch r i s t l e t t« u g.> Berlin, S. Nov. Die neue Beamtenbesoldungsvorlage wird dem Reichsrat erst am Montag zngehcn. Nach einer an amtlicher Stelle gemachten Zusammenstellung erhält ein verheirateter Beamter mit zwei Kinder sö bis ll Fahrens uack der Vorlage in Ortöklaskc -V Gruppe 1. einen Anfangs- bzw. Endgehalt (abzüglich de» Sleucrabzugess von 17 VW bzw. -'lllllli Mark, in Gruppe 2 20 22V bzw. 24 760 Mark, in Gruppe ö 21 84Ü bzw. 20 680 Marl, in Gruppe 4 2.1820 bzw. 2SÜ-10 Mark, ln Gruppe 2 2S24V bzw. 20 020 Mark. Gruppe 6 26 200 bzw. 32110 Mark, in Gruppe 7 Wi'Tv bzw. 34 610 Mari, in Gruppe S 605LO bzw. 37020 Rrart, tn Gruppe 0 Ri 370 bzw. 41 440 Nkark. in Gruppe 10 -A>ki60 b.zw. 42 400 Mark, kn Gruppe 11 40 780 Lzw. SO WS Mort, in »vWV« IS 4«c>S0 Ü,w. VL01S Mart und in Gruppe IS 3» 27L Sich. 7Sm Matk. Zur Klarstellung. Äon Oberst a. D. G. R i ch tc r, Leiter des Dresdner Finanzausschusses. In der Landtagssitzung am 2. November hat Herr Minister Ltpinskü in seinem Fanfarenrus über die Äe- licimorganisationen auch der Finanzausschüsse gedacht und diese in Verbindung mit konterrevolutionären Bestrebungen gebracht. In ähnlichen Gedankengängen Vcivegen sich die AuSsührungeii eines kürzlich erschienenen Aussatzes eines hiesigen linksradikalen Blattes über den Dresdner Finanz ausschuss. Um jeder Legendenbildung die Spitze abzubrechen und dem gegen den Finanzausschuss crüsfnetcn Feldzug gleich anfangs zu begegnen, halt« ich es als Leiter des hiesigen Finanzausschusses für nötig, die Ocfscntlichlcil über dessen wahre Natur zu unterrrchten. Als sich mit dein staatlichen Zusammenbruch in unserem Vaterlands alle Bande der Ordnung lösten, das Ver brechertum jeder Art Stadt und Land terrorisierte. Deutschland in einen Trümmerhaufen nach bolschewistisch russischem Muster zu zerfallen schien, Not. Elend, Mord, Diebstahl droheird ihr Haupt erhoben, stand die Revv- lutionsregierilug diesen Zuständen machtlos gegenüber. Bon ihr konnte keine Rettung kommen, denn sie hatte keine Macht, da sie die Machtmittel des Staates selbst zer trümmert hatte. Sollte das deutsche Volk nicht völlig ver sinken, so muhte es ans sich heraus, ohne Zutun der Regie rung, ja gegen ihre» Willen, die nötigen Kräfte zur Steuerung der Auslösung finden. DaS geschah. Unter de, Führung von selbstlos denkenden Männer», die z-um grohten Teile länger als vier Jahre tu, Felde für Volt und Vater land gekämpft hatten, bildeten sich in Deutschland überall Selbstschutzorganisationen aus allen Volks- und Berns» kreisen. Unabhängig von ihrer parteipolitischen Gesinnung fairden sie sich in den Zcttfreiwilligenbatailloncn, den Ein wohnerwehren, den Ortswehre». dem Ortsschntz und wie sie olle heissen mannhaft zusammen, nm sür das Gemeinwohl erneut ihre Haut gegen das Verbrechertum zu Markte zu tragen. Wie segensreich sie gewirkt haben, wie viel ihnen das deutsche Volk, ja selbst die Männer der Regierung ver danken, deren Häupter iu den Zetten de» Liebknecht aufstande», der Ruhrrevolutton usm. oft genug stark be droht waren und ohne den Beistand der Selbstschutz organisation sicher gefallen wären, wird spätere Ge schichtsschreibung bei» eisen. Diese Schutz o r g a n i s a ti o n e n waren zunächst völlig auf sich selbst gestellt. Staatliche Unterstützung wurde ihnen nicht ge wäbrt, konnte ihnen nickst gewährt werden. Und doch mussten sie gekleidet, genährt, bemasinet und zu:» Teil auch ent lohnt werden. Woher tollte da» nürige Geld genommen werden? Tic Organisationen mussten sich auf den Bist gang begeben und warben das Geld dort, wo der Opfer sinn zugunsten des Geinernioohles trotz der eigenen Nm noch nickst erloschen wa::. Ta» war beim Bürgertum in seiner Gesamtheit, im besonderen beim Handel, der Indu strie. der Landwirtschaft der Fall. Sie opferten arossstigjg. jeder nach seinen Kräften, v ere über ihre Kräfte hinan». Viele gaben den letzte», noch aus dem Kriege geretteten Pfennig her, um dem Vaterland auch in dieser letzten ->iv! zu Helsen. Mit etistrelcnder Beruhigung der inneren Zn stände bekam die Regierung durch den Aufbau der staat lichen Machtmittel wieder Boden unter die Füsse. Bürger und Arbeiter konnten erneut in ihre Arbeitsstätten zurück kehren. Zurück ölst-» L-e Einsicht nnd Uebrrzrugung, dass allein die -Hebung des vaierländischen Gefühl», die Er zi-chung des deutschen Volke» zu n Gemeinsaiiisgedauleu, die Bekämpfung de» bolschewistischen Irrwahnes, die Rettung des Bolkes au» leiblicher und geistiger Not, in die weite Kreise des Volke» durch Krieg und Revolution ge raten waren, die Wiederkehr der unseligen Zustände per hindern kannten. E» galt, die in Unmoral versinkcirde Jugend aller Kreise zu retten, den vielen verzweifelnden Existenzen neuen Halt zu geben, den durch die Entlastung aus dem Heeres- und Staatsdienste brotlos Gewordenen und auf die Strasse Geworfenen, den aus der Gesängen schaft Zurückgckehrten bei der Suche narb neuen Bernsen behilflich zu sei». Es galt, den Kriegsbeschädigten, den Witwen und Waisen zu Helsen. ES mar nötig, die in den Abstimmungsgebieten um ihr Deutschtum Kämpfenden zu unterstützen, den von Pole« und Franzosen drangsalierten Overschresiern Beistand 'zu leisten nsw. linier Volk musste über da» Verbrechen von Versailles, über die Folgen des KriLdenSbetrugswerkeS, der feindlichen Greuclprvpa ganda aufgeklärt werden. Kurzum hundert und tausend neue Aufgaben traten hervor, erheischten gebieterisch ihr.- Erfüllung und »erlangten finanzielle Förderuna. Die ve> schiedeneu Organisationen, die sich zur Bewältigung der Aufgaben gebildet hatten, und deren Zahl von Lag zu Tag wuchs, waren genau so aus sich selbst angewiesen, wie öft- vorhin behandelten Selbstichntzgebilde. Der neue und ac» so arme Staat, der seine Einkünfte in der Unterhaltung de» millionenfach angesckmoilenen Bcamtenücere» nnd der Er füllung der feindlichen Forderungen verzehrt, hat für der artige Zwecke nichts übrig. Und hätte er e». er würde da-.- Geld dafür nicht anögebcn dürfen, weil all da», wa» vater ländisch heisst, mit dem dreimal bekreuzten Begriff de>- Rcaktion zusammensäUt. Da» ist nun einmal sv, ist es auch noch ro dumm und vaterlandofetndlich. E» Ist der grösste Fluch des elenden Klassenkainpfgedankcn». nntcr dessen Terror die brave deutsche Arbeiterschaft leidet, dass ihr jede,- Sinn, jede praktische Betätigung für gemeinnützige, vater ländische Zweck: vermehrt wird und verschlottcu bleibt. Zurzeit sind die durch den Klassenkampf gebundenen Kräfte der Arbeiter für vaterländische Gemeinnützigkeit noch nicht frei. Sie dürfen deshalb nach dem Machtgcbot ihrer Führer an den Wiederanfbauansgaben ebrnsowcnig helfen, wie Sie sozialistisch-gebundene Regierung. Die Aufgabe muss vvn, Bürgertum vorläufig allein geleistet werden. Das Bürger tum war cS deshalb auch allein. daS den verschiedenen OrgantfLttoneu fiimirziell half. In diesem Vorhaben wird es sich auch tn Zukunft durch niemand beirre» lassen. Es war bedauerlich, dass anfangs der Opferstvn viel fach missbraucht und ausgtveulel würbe. U« diese« Nv w«s«n z« fte,t«rn »rnd ein« Genstthr dafür i» Habt», dass -äs
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