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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 11.08.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210811013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921081101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921081101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-11
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Dorabend-Dlaü « Jahrgang. 2«° 171. Deonerslag, 11. August l»ri. Gegründek 185k «radt-ntchrM: »achrtch,«, Dr,»»e«. Aerntprecher-Sammelnummer 22 241. «ur für N-ch>«»IpriIch»: 20011. Rorlla«:>n Dresden und Vororten bei UglI» MetmoIIaer Julrazuno. durch dt« P»N tD6l)Ul)t dk> litgUch »»«iinallgem Veriand monatlich S.Ä M., vicrtellildrlich Iv,so M. Di» 1Igalliee .17 mm drrit« Zelt» 2 M. Aus tzamiNenanreigen, 2'n>rlg»n unter Stetten- u. AtodnunosmarkI, slvaUig« Au» ». Verkduie 25-«,„ Vor uosolätzr laut " ^ ^ ' Tarif. Aumoiirt.Attslriigrgog.Dorausdrzaht. Einzelpreis». DorabendblatlesAPs. «S Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr.-> zulLIlig. — Ilnvrrlangle Schitftlltick» werden nicht aufdewadrl. EchrlMeitunq und KauvIc>elch!M»strI1»: Marienltrahe 38/40. Druck u. Verlag von VIepsch L Tt-lchardt in Dresden. Postscheck-Konto 1083 Dresden. Sinken öer französischen Hoffnungen. Entscheidende Rotte Amerikas? London, lO, Ang. Der Berichterstatter der „Westininstcr Gazette" ist der Meinung, das, der Botschafter Harven möglicherweise die H a n p i v e r s ö n l i ch k c i t ails der Kvn- ierenz des Obersten Rates sein werde, jedermann habe etwas Angst vor ihm. Frankreichs Politik gei>c natürlich daraus aus, nichts zu tun, was ihm in den Augen Amerikas schaden könne. Den» je mehr siel, Franlreichs Politik von der Englands entfernt habe, um so mehr habe es versucht, an Amerika zu rücke». Niemand zweifle daran, das; die An sicht des Botschafters Harven auf der Pariser Konferenz entscheidend für die Haltung Amerikas sei» werde. Lloyd George habe den Borleil auf seiner Seite, den Bertreter Amerikas anwesend zu sehen, der besondere Gelegenheit ge habt habe, den britischen Standpunkt zu würdigen. Ein an derer ins Gewicht saUcndcr Umstand sei, das; Lloud George das gesamte britische Reich vertrete. Seine Stellung im Obersten Rate sei dadurch gestärkt. Man könne wohl sage», das; Llond George alle seine Kräfte für die Pariser Kon ferenz mobilisiert habe. Wenn die französischen Ver treter nachgäbeii. so mürben sic wahrscheinlich weg ge fegt werden, wenn das Parlament lm Oktober zu- iammentrele. Nach Ansicht des Berichterstatters vergegen wärtige» sich jedoch die beiden Parteien den Ernst irgend einer Bedrohung der Entente. Daher mühten, koste es was es wolle, Zugeständnisse geinacht und Opfer gebracht werden. „Pall Mott and Globe" ichreivt in einem Leitartikel: Wenn der obeoste Rai den Deutschen ck)«rcchtigkeit nur deshalb verweigern sollte, weil sie Deutsche sind, dann würde er damit einen neuen groben Konflikt heraufbcschwörcn. Die Leichtfertigkeit des volntschen Ehrgeizes ist eine Bedrohung der all-gemeinen Ruhe. Ter polnische Ehrgeiz darf nicht noch mit Gebietsteilen in Oberschlesicn gestärkt werden, auf die die Polen kein Recht haben. Genf. 10. August. Wie die „Times" aus Paris meldet, hat am erben Berhandlungslage des Alliicrten-NatcS der amerikanische Vertreter sich über die ober-schlesische Frage dahin geäubert, das; Präsident Harding durch die Volks abstimmung den Anspruch Dcnt'chlands auf das ungeteilte Industriegebiet für begründet ansicht. Die Wahrscheinlichkeit eines Kompromisses. («ignerDrablbertchl der „DreSdn. Nachrichte n".1 Elens, 10. August. Ter „Tempo" meldet: In die Ver handlungen des ersten Tages trat auch der Vertreter Hnr- dings, der amcnkaniick/e Botschafter in London, ei». Re signierend sei, zu tagen, das; der s r a n z v s! s ch c Stand punkt in der obcrschlesischen Frage nicht d n r ch d r, n - gen könne, das; aber die Formel eines Kompromisses gesucht mürbe. ..Evening Standard" zufolge ist man in amtlichen Kreisen in Parts und London überaus hoffnungsvoll, das; die Entente durch ein gerechtesK v mpro m ! b bei der Tei lung Obcrschlcsiens gerettet werden würde. Tic französi schen Vertreter im Lbcrben Rate hätten gewisse Zuge ständnisse an den englischen Standvunkt gemacht. Man nehme an, das; die neue zweite Linie den Forderungen der Engländer, Italiener und Polen gerecht loerde. Es ''ei jedoch noch nicht klar, ob Deutschland sich mit dieser Linie zufrieden geben werde. Dies ie! aber wahrscheinlich, da sich diele zweite Linie dem Vorschläge der italienischen Sachver ständigen nähere. Die ttaliemfche Unlerftlihung für England. Rom, 10. Ang. Zur Konferenz des Obersten Rates schreibt die „Triüuna": Die farblose Haltung der italieni schen Sachverständigen erklärt sich daraus, datz sic so die Haltung der italienischen Abordnung zu unterstützen glaubte, die ansangs nicht recht ivusite, aus welche Seite sic sich schlagen müsse. Heute sc, jedoch klar, das; Italien den englischen Gesichtspunkt zu seinem eigenen mack>en würde, so dah sich nur zwei Möglichkeiten ergeben, entweder Frankreich gebe nach oder die Konferenz müsse, um den Zwiespalt der Versagung nicht zu vertiefen, ver schoben iverden. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, das; Frankreich nachgeben werde, jedoch nicht ohne d-ntlich zu erklären, das; es sich nicht als unterlegen betrachte. Es würde einen Beweis dafür erbringen, wenn eS nach Er ledigung der vbe «schlesische,, Frage mit der Unterstützung von Belgien für eine Beibehaltung der Sanktionen ein- treien werde. Französische Freundlichkellen für England. Paris, M. Ang. Die republikanische Zeitung „Bour geois" meint, die bange Frchze. die „Daiin Chronicic" vor einigen Tagen anfwarf. ob die Entente in einer Wollte noch bestehen werde, sei Bluff, also müsse Frankreich auch bluffen. Die Engländer kämpsicn mit grösicrcm Reichtum, mit der gröberen Stärke und der gröberen Zähigkeit, denen Frankreich ebenso gewichtige Gründe entgcgcnilellen müsse. Frankreich habe die einzige organisierte Armee und sei be reit, gegebenenfalls ans eigene Faust zu handeln. Die wirtsch-aftliche Krise Frankreichs sei lange nicht so sllnoer wie die Englands. Frankreich habe kein Irland und in feinen Protektoraten und Kolonien nicht die Sorgen, die England in Indien und Aegypten lmbe. Die Beratungen der Sachverständigen. Paris, ». Ang. HavaS berichtet über de» Verlaus der heutigen Ngchlnittggssitzung des Obersten Rates weiter: Z» Beginn des Abends seien die Arbeiten des Scichverstündigcn- AuSschusses schon weit vorgeschritten gewesen. Die gngcsagtc Abendsitzung habe nicht stattgcsundcn. Dagegen würden die Sachverständigen morgen vormiltag zu einer Sitzung zu sammentreten, und zwar »m II Ubr. Man glaubt, das; in dieser Sitzung schon über den A n S s ch n s; e » i w » r s be raten werden kann nnd das, der Oberste Rai in der Lage «ein wird, ihn mit oder ohne Abünderniig anzuiiehmcn. Genf. 10. August. Laut dem ..Matin" werden die Sach verständigen ihre neuen Berichte Freitag abend fertig er st eil« haben Die oberschlcsischc Frage wird am Sonnabend cm Alliierte» Rai wcüerberatcn werden. Polnische Führer für Deutschland. Berlin, 10. August. Wie dem „B. T." aus Oberschlesien gemeldet wird, haben einige polnische Führer im Namen eines groben Teiles der Bevölkerung des Kreises T-arnvivitz an den Oberste» Rat einen Protest gerichtet gegen die Zuteilung des Kreises T a r n v m i d an Pole», der durch den Abgesandte» des (Y-encrals Hcnncckcr iveiier- geleiiet wurde. Dieser Schritt ist. wie das Blatt anssnhrt. in» so bedeutungsvoller, als der Kreis Tarnowitz eine pol nische Mehrheit von mehr als 10 000 Stimmen hat. Die Be sorgnisse der Polen über die Zuteilung an Polen gründen sich au-f di« Durchführung der beiden sogenannten Sforza- linicn. Durch ein Hcrausschnei-L-cn des Kreises Tarnow-iz würde der mit dem gesamten Industriegebiet durch Wasser leitungen, Eisenbahnen und Startstromlciiungen unlösbar verbundene Kreis seinem wirtschaftlichen Ruin ansgeliesert sein, um io mehr als eine direkte Eisenbahnverbindung mit Polen fehlt. Ein «ewerkschastsoorschlag zur oberfchlefifchen Frage. (Eigner Droh »bericht der „DreSdn. N a ch r i ch t c n".j Brüssel, 10. Aug. Die „Volksgazcttc", das Organ von Ecrmille Huvsman, schreibt zu der vbe « ichlest scheu Frage im Obersten Rat folgendes: An beiden Seiten des Kanals herrscht wieder Harmonie, weil England und Frankreich angeblich noch einmal zur ttebcrcinstimmung gekommen seien. Jetzt werden neue Uneinigkeiten abgcwartct. Die ganze Welt weist, tns; von der sogenannten Entente cordinale nur einige traurige Spuren übrig geblieben sind. England ist nie der Freund der groben Militärsiaatcn auf dem Kontinent gewesen und wird dies auch niemals werden. In diesem Sinne muh man die angebliche Uebercinstimmung zwisll/en Frankreich und Eng land in der ober schlesischen Angelegenheit auch beurteilen. Was der Oberste Rat jetzt losen soll, bietet eine solche Schwierigkeit, das; eine dauernde friedliche Lösung nicht gefunden werden kann. Alle Vor schläge der Sach;»crständigcn behandeln dieses Problem vom rein nationalen und territorialen Standpunkt, Angesichts dieser Schwierigkeiten haben die Gewerkschaften in Obcrschlesien mit Zustimmung der deutschen und der polnischen Arbeiterschaft den Plan vorgclegt, die Industrie gebiete nicht zu trenne», sondern unter gemeinsame dc n l sch - p ol n i s che V e r wa l t n n g zu bringen, um da durch auch ein wirtschaftliches Zusammenarbeiten zu er möglichen. Polens Vorbereitungen zum Enlschei-ungs- kampf. >E Inner Drabtberlcht der „DreSdn. Nachrichten".« Breslau, IN. August. Vor einige« Tagen besichtigte General Haller die obcrschlesischen Iusurgentcn-Rcgimcu- tcr nnd hielt Ansprachen an die Truppenteile, in denen er an die vorblldlichc Treue der obcrschlcsischeu Pole« au ihr Mutterland, an die heldenmütige» Kämpfe der Insurgenten und das für ihre Rückkehr zn Polen vergossene Blnt er innerte und die Truppen ermahnte, sich znm letzten Ent scheidungskamps bercitzul,allen, der znm schwersten Kampfe «»erden könnte. Diesmal würde die ganze pol nische Armee hinter den Insurgenten stehen, und dies mal würden sie den erkämpsten Roden nicht wieder auszu- gebcu brauchen. Polnischer lleberfall det Rosenberg. Breslau, 10. August. In später Abendstunde drangen gestern bei Roicnberg starke polnische Banden über die Grenze. Deutsche Apobeanttc nnd Engländer stellten sich den Polen entgegen »nd trieben sie noch einem gröbe ren Gefecht übe: die Grenze zurück. Die Engländer sollen dabei starke Verluste gehabt haben. Wie der „Bcrl. Lok.-Anz." meldet, ist in Sohran in der letzten Nacht ein Deulschcr von Polen erschossen worden. In Chwalowitz südlich von Rnbnik haben die Polen drei Deutsche erschossen und zwei verwundet. Das Zusammenarbeiten der Franzosen mll Korsaniy. «eigner Trahtberichl der . Tre « dn. Nachrichte »".» Oppeln. 10. August. Zwischen dem iu Paris befind lickxm Korsani» und dem Hanptgnarlicr der vberschlesischc» Insurgenten in Sosnoivice herrscht ein austervrdcittlich roger Bcrbehr. Das Hanptquartter erhält alle seine Direk tiven von Korsantn und unterrichtet ihn genau über die Lug« tm Aufstandsgebiet. Es ist erwiesen, das; fran zösische Kuriere der Interalliierten AbstimmungS- lvmmission auch den Schriftwechsel zwischen Korsantn nnd Sosnowicc vermitteln, damit unter leinen Umständen weitere die Polen belastende Gebeimbcsehle in die Hände der Denischcn fallen. Korsaniys Beeinslussungsversuche. Paris. 0. August. Korsantn ist vom „Excclsior" über seinen Eindruck von der ersten Sitzung der Pariser Kon- serenz befragt worden und erklärte, er sei überzeugt, das, die i» Paris beratenden Siaasmünner eine Ent'cheidnng fällen würden, die dem Abstimmungsergebnis Rechnung trage. Das Abstimmungsergebnis habe logisch bewiesen, das; die Be völkerung des Industriegebietes sich kür Polen aus gesprochen habe Eine polnische Regierung, die sich mit einem kleinen Zipfel des In-nstri-egebieles begnügen würde, mübic in 21 Stunden verschwinden, denn jeder Pole leime die Bedeutung Oberschiesiens für die Wirlscimftslage und für die auswärtigen Beziehungen Polens. Die Zuweisung des Dreiecks Kattowitz- Glciwitz—Benihen nn Deutschland hätte kein anderes Ergebnis, als das, die O»al der Kvn- fliklc ewig andaucrn würde und das; die Gefahr eines Krieges zwischen Deutschland und Pole» ständig werden »ttissie. Im Verlause seiner Erklärungen gab Korsantn auch zu das, er binnen zwei Ialinm 100 Millionen deutsche Mark für P r v va ga n d a z iv e ck« aus- gegeben l»at, lDa.t Immer neue Slenerpliine. Stellt». lO. August. Das Stcuerbukett, das in diesen Tagen von der Reichürcgierung veröffentlicht wurde, be deutet, wie das „B. T." mitteüt. keineswegs den völligen- Abschlusi der geplanten Steuerreform. Zurzeit unter liegen der Neichsrcgierung noch sehr weitgehende Pläne zur Bearbeitung. Diese sollen aber erst nach der Klärung der gesamten politischen und wiitschciftlichen Lage zum Abichlusi gebracht werden. Darunter sei auch eine weitere Heran ziehung des produktiv«» Kapitals in einer Form vorge sehen, die man auch als eine Erfassung der Sach werte ansprechen könne. Dieses Projekt bewege sich im Zilsammeuhaug mit der lausenden Vermögenssteuer unge-- M>r in einer Nichtim-a wie sie seinerzeit von verschiedene« Seiten anstelle des Reichsnotops-ers vorgeschlagen wurde. Die Uttiersuchung öes Falles Langeoin. Berlin, lO. August, lieber den Zwischenfall im D-Zug' Berlin—Nvrddeich ist nunmehr eine Reihe von Zeugen im Berliner Polizeipräsidium vernommen worden, die über einstimmend aussagcn, das; der französische Kapitän provozierend ausgetreten ist. Die Hattnng und das Vorgehen der Beamten, sowohl von der Eisenbahn wie no« der Schutzpolizei, sei dagegen ganz ruhig und korrekt ge wesen. Die Entfernung des Franzosen aus dem Zuge sei in seinem eigenen Interesse gewesen, da cs ohne Zweifel zu Tätlichkeiten gelommen wäre, wenn mg» nicht durch seine Entkernung ans sein sctznngen avgeschnitten hätte. ftigc weitere Auseinander-. Die neuen Lohnforderungen. (Etgner D r a h t b c r l ch t der „D r e ö d n. Nachr > chtc n".) Berlin. 10. August. Den Eisenbahnern sind die P o st b e a in t e n mit neuen Gehalts- und Lvhnfo r-- d e r n n g c n gefolgt. In Vetriebsrätcvcriammlungen der Berliner Posta »gestellten wurde gestern entsprechend der all gemeinen Teuerung die Erhöhung der bisherigen Sätze um mindestens 88 bis 10 Prozent kür spätestens 15. September gefordert. Der Allgemeine Deukschs Gewerkschaflsbund iiber Sie Lohneryölsungen, Berlin. 10. August. Der Allgemeine Deutsche Gewerk» schgftöbnnd erlas,t einen Ausruf, in dem er seine Mitglieder und alle Arbeiter im Reiche cinsfvrdert, bei den benor» stehenden L v h n v e r h a n d l u n g c n einig und ge schlossen in den Gewerkschaften zniginmenziistchen. Dir Gewerkschaften seien sich der Tatsache voll bewusst, Saft die nilninehr leider notwendig gewordenen beträchtlichen Lohn erhöhiingcn anfs neue prcissteigernd wirten müssten. Sie /lachten nur mit Widerstreben diesen nngesunden Kreislauf mit und würden mit verstärkter Kraft ihre Bcmiilmngrn svrtsetzcn, die weitere Entwicklung der Dinge so zn beein flussen. da» man endlich a»S dem verhängnisvollen Zirkel heranskomme. Sozialistische Regierung und Beamlenfreiheil. Braunschweig. ZO. August. Die hralinichweiglsche sozia listische Negierung beabsichtigt, die B r a n n s ch we i g e r Polizei und Gendarmerie von allen Beamten und An« gcstcllten zu säubern, die, national und bürgerlich gesinnt, politisch aber neutralen Verelingnugeli und Verbänden angehören, weil das braunschweigische Staatsminisierium dies« den Interessen d«S Bürgertums dienenden Organisa tionen für ungesetzlich hält. Nach einer von allen Ministern Unterzeichneten Verfügung sind alle der Braunschweiger Polizei direkt nilierstchenden Angestellten und Hilfsbcam- tcn, die einer solchen Organisation angchvrcn oder kür eine dieser Organisationen geworben oder sich sonst für sie betätigt haben, sofort zn entlassen. Den in gleicher Lage befindlichen festangestellte» Beamten wurde anheimgegcben, sofort ihren Austritt an? den Vereinen zu erklären, widrigenfalls sie gleichfalls zur Entlassung tämen. Soforr nach Bekanntgabe dieser Vcrsügnng wurden gestern nachmittag 51 Schutzpolizisten wegen ihrer Zugehörigkeit znm Bund der Frontsoldaten „Stahlhelm" entlassen, um l i n k S r a d i ka le n Elementen Platz zu machen, aus die sich die sozialistische Regierung in jeder Weise verlassen könne. Die Leitung des „Scahlbelms" hat gegen die Ver fügung Beschwerde beim Reichsministerini» des Innern eingelegt, da das Rc-ichsminlsierimn verfügt hat, das, kein Beamter wegen seiner politischen -Haltung in seiner Eigen-- schast als Mitglied der Schntzvvli.zei in irgendeiner Form gemas,regelt werde, Die russischen Sungerslilchttinge. iE ! g n c r D r a l, i b c r i cli t de r „ Drc i> n. N a ch ri ch t e » ".f Königsberg, 10. August. Nach Meldungen aus Reval hat E st > and die allgemeine M v h i l i s i e r u n q angievrdliet, um die Grenze gegen Sewjeirnkland militärisch zu sperren, Greste re Trupps hnngernder Russen über schreiten seit etwa zehn Tagen zur Nachtzeit die estiäudische Grenze und nach Meldungen aus Petcrehnrg sind ganze Armeen notleidender Russen ans dem Wege durch daS frittiere Gouvernement Pieslan. Die Cholera in RuhlanS. «Eigner Draalberich» der „Dresdn. N a ch r i ch t - n".s Rotterdam, 10. August. Die „Morning Post" meldet ans Reval: Ans dem im Hafen liegenden Bolschcwistcnschifs sind mehrere Erirankungeii von gstatischer Cholera eingelreten. Zwei Fülle verliefen tödlich. Die estnische Regierung hat alle Siclierheitsmatznahmen getroffen. — Die „Times" meldet ans Warschau: Die Zahl der Eholera-- erkranknilgcn betrug bis Monttig l21. Bayrrn und Svwjelregierung. «Eigner D r a li I b e r I ch t der „DreSdn. Nachrichtens Berlin, 1«», Angnst- Die bau rische SiaatS- rcgicrnng hat endgültig g h g c l c h n t, die Aus» ivettuna der russischen Regicrungsmitglieder aus Bayern rückgängig zn nigchen. Infolgedessen hat -Herr Kopp. der russische Svwirtvcrtrcter in Berlin, eine neue dringliche Vorstellnilg seiner Regierung gestern dem AirsipärligL« Amt überreicht.
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