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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-20
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Lies«» Watt «trd d«n Lesern von Vresden und Umgebung a» Lag« vorher bereit» «l» gelte«, »ährend e» di« Poft-Abonnenten am lorgen in einer «bejemlaur-gabe erhallen. SS. Jahrgang. I; 18. Sonnabend, SO. Januar 1912. Bezugs-vehü-r »lerlelidhrl. für vree- den bat Nt glich iwe' ma»mrZnIr^ung<an Sonn- und Momaaen nur einmal) r.b« M., Lurch luawiirttg« klont- mlNlonIredtdS.bü M. «et etnmaitger Zu- lielung Lurch die Post SM.iohneBebellgelL). DI« den Lesern von Dreiden u. Umgebung am Tage vorder zu- gebellten Abend-Aua- gaben erhalten die aua- ivtlrttgen Beztrher mtt der Morgen-Auagab« rn lammen zugeliellt. Nachdruck nur mtt Leut- iicher Quellenangabe <„Dre»d. Nachr."» zu- Mig. — Unverlangt, Manulkripie werden nicht autvewahrt. Telegranim-Ndresse: Nachrichten Trcovcn. Druck und Verlag von Licpsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrahe 3K/Z0. Fernsprecher: II * -><>:>«; Anjrtaen-Tartf. Annahme von AnfÜn- digu igcn bl» nachm 8 Uhr. Sonnl0t>» nur Marienstrah» vr>n N di» '/»I Uhl 5t? einspaltige itnundvle <ca. ü L'ldcn, :ii« 1 Familien ^'iuchrichien uuL Drevdcn Pl^ die zw« rspalng' I,ile llufTirlieile7i»Ps. die zweispaltige dl.klame. ^eiie l.^li M. — In Äiummern nach Sonn uur. Feiertagen die eiiljpallige v.rund>eue Pf, jscmllien- Nachrichten au» Tre»- den die ^»rundzelle :io Pi. — ?lu»wärrigc Aufträge nur gegen Porrnicberahlung. Jede» Belegdluli kostet w Pf. 0vrs«Ibo bisist tZslsxsnbsit, xsnr« rimmscsinriciitungsn blsssiscbsr unck mocisrnsr Kiatituvk, sovuis Ltnrsimöbsi in unserer bebsririisr, srstkissstßsn tzualitst ru I»Il>lN»»t«Ln >i>v«niurt»>e»I«vn ru orwsrbsn. - Oiinstiksts Sslsgskiheit rum Linbsui von „kZrsutsusstsNu,iMr>". vl-escien-/^., Vilttv^LLi^sss 5/7. l ertigo Lefev, Sämtliche S i g n a t a r m ü ch t e des Berliner Per UltgrS haben den russisclx'n Vorschlag zur Bermilt l « ng des Friedens zwischen Italien »»d der Türket zustimmend beantwortet. In Jena hielt der frühere Staatssekretär deS Innern Gras Posadvwsky eine programmatische Rede über die politische Lage. Bor dem Reichsgericht begann hexte der Landesverratsprvzcß gegen den ans Schrrrerin sta-innren-den Kams-mann Friedrich Holst. In Osttirol herrschen furchtbare S ch n e c st ü r m e. Der Zugverkehr ist gestört. Neueste vradtmeiaukgeu von» 19. Januar. Die Stichwahlen. Berli». Der Bund vaterländischer Arbeiter vereine, der 159 einzelne Arbeitervereine iimsi.ß., erläßt nachstohende S t i chwa h l pa r v l e: Ai» II. September l9U) haben ivir aus der Tagung in Brainrschweig ein- ftiiiLmig folgende Enlschl-i-eßung angenommen: Der Bund vaterkän-discher Arbeitervereine verurteilt einstiinmig und mit oller Scharfe den Gedanken, zwischen bürgerlichen Par teien uns der Sozialdemokratie Wahlbündnisse herbei- z» führen. Er erblickt in solchen Bündnisse» eine Ver mischung des tiefen Gegensatzes zwischen der vaterländisch- bürgerlichen l»nd der snternational-sozialdemolratischen Meltauskl-auung, eine schnüre Schädigung der Interessen des Vaterlandes und eine politische Kurzsichtigkeit. die sich an denjenigen Parteien rächten muh, die ans diele Weise die Sozialdemokratie fördern helfen. Das Ergebnis der gegcimmrtigcn Ha-uptwaht bat unser damals ansgesprvckre- ncs Bekenntnis vollauf bestäthrt. Unsere Waicktmrole kautet daher: Gegen die Sozialdemokratie n n ö ! h i e H elfer! — Auch der Haiiptg»s>scl>:is; nationaler A r b er t e r v e r b ä n d e, dessen Mitgliederzahl iin ver gangenen Jahre von lMMN auf 150 titln gestiegen ist, er läßt folgende St-ichwahlparole: Bei Stichwahlen zwis-^-'N bürgerlichen Parteien »ach dem eigenen Partelstandpiiutte! Bei Stichnxihlen zwischen einer bürgerlichen Partei und der Sozialdemokratie unter allen Umständen gegen die Sozialdemokratie! Magdeburg. sPriv.-Tel.s Die Parteileitung der n a t > v n a l l i b e rm l e n Partei in der Provinz Lachsen hat für die Stichwahlen folgende Gesamtparole ans- gegcdcn: In den bevorstehenden Stichwahlen ist jeder bürgerliche Kandidat unhcdingt und energisch gegen den sozialdemokratischen zu »ntcrstützcn. Flensburg. iPriv.-Tcl.) Im Wahl! reise Apcn- radc werden sämtliche rechtsstehenden Parteien geschlossen für den f r e i s i n n i g e n K a » d i d a t e n Kauf mann Lalbe ans Hamburg stimme», dessen Wahl aber trotz dem zweifelhaft erscheint, da die Dänen für den Sozialdemo kraten eintreten. Im Wahlkreise H » s n m - T v n d e r n paktieren die Dänen mit dem fre sinnigen Kandidaten Dr. Vlunk, um den rechtsstehende» Kandidaten Dr. Schiffe-^ Da auch die Sozialdemokraten ist die Wahl Dr. Schisferers sehr rer zu Fall z» bringe», für Dr. Blnuk eintreten, g e f ä I> r dc I. Gras Po adolveky über die politische vaste. Jena. Aus die Einladung -cS Ausschusses für die Wahl des b ü rgerli ch eu Kandidat e n i m tl. ivei- m a r i s ch e n Wahlkreise hielt hier gestern abend vor etwa MO» Pcrionen der frühere Staatssekretär des Innern g-r a s Posadowsku eine programmatische Rede über die politische Lage. Der Redner, der lebhaft bcgrllsti wurde, führte aus, der politische Individualismus habe bei den Wahlen einen prägnanten Ausdruck gefunden. Auge jichts dessen sei es notwendig, daß die politischen Par - leie» ihr Programm einer I n v e n l n r unterziehen, denn daS Nebeneinaiiderbcstehen der vielen Parteien sei ein Unding. Wenn man eine einheitliche konsequente Negierung wolle, so müsse man vorher große einheitliche Par- leie n schaffen. 'Nachdem die Sozialdemokratie bei den Wahle» am l!-'. Januar fast 1 Million Stimmen gewonnen habe, seien bürgerliche Sammclkandidaturen in diesen kriti schen Zeitpunkten eine Notwendigkeit. Nach einer Betrach iung der auswärtigen Lage, mahnte der Redner nochmals zur Einigkeit der bürgerlichen Parteien bei den Stichwahlen und schloß mit dem Rufe: Nicht die Front nach rechts, son der» schließen wir unsere Reihen und — die Front nach außen! Der Bortrag wurde mit großem Beifall ausge nommen. Rene Erdstöste i« Württemberg. Stuttgart. Aus Hcchingcn und Rottenburg n'lnden heute früh 6 Uhr 55 Min. zwei neue heftige Erdstöße gemeldet, die such in Suttgort verspürt w»r- oen. Es sind tics die stärksten -seit dem 16. November. Eine ganze Familie durch Ananas vergiftet. Ebcrswalde. In OderLerg starben der Töpfer meister Seliger, seine Frau und Tochter nach dem Genüsse einer A n a n a S s p e i s e. Schnerstiirme i« Tirol. Innsbruck. In O st t i r v l herrschen furchtbare S ch n e e st ü r m e. Der Wiener N a ch t s ch n e l l z n g blieb bei Fieberbrunn im Schnee stecken und wurde voll ständig eingeschncit. Eine srauzSsische Spiouageasfäre. Paris. Ans T v u l wird gemeldet, daß ein Fremder in einem Hotel ans dem Zimmer eines Offiziers des Lust- Ichifserkorpö wichtige Schriftstücke entwendet habe, die sich ans die Flüge des LenkballvnS „Adjutant B.u- cenot" oberhalb der Forts der Ostgrenze beziehen. Spion, der nach Nancn entflohen ist, hat sich visher Naclnvrschnngcn entzogen. St/cik in der Pariser Oper. Paris. Der A u s st a n d an der Großen Oper dehnt sich weiter aus. nnd Musiker haben sich so daß das Opernhaus wahrscheinlich heute geschlossen wird. Englische Freundschastöbestrcbungcn. London. Der aussnhrende Ausschuß der nationa len Föderation nahm a»>f Antrag seines Borsitzen den -folgende Resolutionen gn: Äng-esichiS der immer mehr steigenden Koste» für mgri time Rüstungen ist der Regierung das Bestreben z-» einer freundschaftliche» B e r st ä ii d i g n » g mit Deuts ch l a n d dringend nahc- zulcgen, mit dem wir keinen Grund zu Konflikte» habe» L er ailei. Das ganze Aufsichtspcrsviial, Ehor mit dem Ballett solidarisch erklärt, lind mit dem »ns im Gegenteil mächtige Bande der Rasse, der Handelsinleressen und geschichtliche Berül>rungspnnklc verbinden. Berhasteter Tabakschmugglcr. Paris. Der Leiter einer hiesigen Kohlensirina wurde verstauet, weil er erwiesenermaßen seit mehreren Monaten unter Len von ihm ans Belgien emgesülirten Kohlen g r v ß e Al e n g e n Ta h a t eingeschiiinggell hatte. Die koiomnle Politik Pvrtnqnls. Lissabon. iPriv. Tei.i Bnsconcellvs lenkte die Ausmertürmleit des Alinisterpräsideiueii aus die in der Auslandspreise verbreitete Behauptung, daß eine A u s- teil n n g der pvrtngieji ch e n K vlv » ie n in Afrika „hanpisächltch zum Borteiie DrnlschlandS" im Gange sei, j und forderte die Regierung ans. de» auswärtige» Mächten ! mitzuteilen, daß Portugal unter keinen Umständen auf > seinen Kvloniaibesih verzichten ivcrde. Der Alinistcrpräsi- I deui entgegnele, die von dem Senoior angesührten ! esciinngsarttlel verdienten leine Beachtung, da sie keines- ! wegs die Absichten, der Regierung zlrnrAnsdrncte brüchteu. ! Dentschiand unterhalte freundschaslliche Bcziolningcn zu ! Portugal und habe erst kürzlich Beweise seiner ireund lichen lstcsinniing gegeben. Die ganze koloniale und ! inlcrnationale Politik Portugals, fügte der Minister hinzu, beruhe ans den bestehenden Berträgen mit England. Kein Zeitinigsangriis, schloß der Minister, könne das große zivilisatorische Werl und die Friedensarbeit hemmen, die Portugal und Deutschland gemeinschaftlich als afrikanische 'Nachbarn in den afrikanischen Kolonien dnrchzusühreii hosslen. ,'jnm itnl cnischr türkischen Krieqe. Petersburg. sEigener Drahtbericht.j Dem „Nuski* zufolge haben sämtliche 2 i g » a t a r m ä ch t e des Berliner Vertrages den rnssi>chcii Vorschlag betreffend Einleitung gemeiniamer Schritte zur Herbeiiührung des Friedens zwischen Italien und der Türkei znstimmend beant wortet. Berlin. tPriv.-Tel.i Bei dem am kü. Dezember v. I. geborene n L v h n e des K ronvri n z e n v a a r e s haben die P a t c n st c l l e übernommen: Der Kaiser und die Kaiserin, Groscherzogin-Mutter Anastasia von Mecklenburg- Schwerin, der Großherzog von MecklenburgSchwerin, die Prinzessin Auguste Wilhelm von Preußen, Prinz Joachim von Preußen, die Kaiserin Alexandra Fcodvrowna von Rußland, die Königin Margherita von Italien, der König von Großbritannien und Irland, der König von Sachsen, der Herzog Johann Albrecht von 'Schwerin, Regeln dcS Herzogtums Biannichwcig, die Prinzessin Friedrich Karl von Hesse», die Prinzessin Reuß XVIIl., Herzogin zu Mecklenburg, Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich, Generalmajor nnd Generaladjiitant des Kaisers von Goniard. Oberst z. D. von Oppen. Berlin. iPriv.-Tel.! Der Begründer und General sekretär der T c ii t s ch - Britis ch e n Bereinig u n g in Berlin hat vom König von England ans Port Sudan folgendes Telegramm erhalten: Der König spricht der Deutsch Britijchen Vereinigung zu 'Berlin seinen herzliche» Dank für die srenndlichen Neiijahrsgrnßc ans und be dauert, infolge seiner Abwesenheit in Indien erst heute die Depesche erhalten z» »nhen. — Der bi stiert ge Premier minister von Australien. Sir Edward Newton M v o r e, ist der Deiilich-Vrikische» Bereinigung als Mit glied heigetrcten. HiniK mnl üliüevscdLN. s* Mittcilnng ans dem Bureau der Königl. Hosthcatcr. Im Oper n h a u j c gehl Sonntag, den 2t. Januar, Mener- beerS „A f r i k a n c r i n" mit Herrn von Barn t'Vasco de Gama). Fräulein von Eatopvl iIncs, zum I. Malet, Frau Wittich iSclilai und Herrn Plaschle iNcluslöj in Szene. -f* Uönigl. Opernhaus. Für denliches Volksleben, deutsche Eigenari, denischeS Empsinden sind vorher niemals solche AuSdrucksmiiiel gesunden worden, als in den „Meistersingern". Sie strömte» dem Meister ans den tie,iten Quellen seiner Persönlichkeit zu. Nach schweren seelischen Krisen spiegelt sich der erworbene sonnenklare Zustand seiner Seele leuchtend in dieser Schöpfung wider. Wie reich hat er die Gestalten, die sein Lchopser- geist in fröhlicher Tagcshcllc schuf, geschmückt. Von Hans Sachs bis zum David hat jede Gestalt ihr individuelles Gepräge, aber dem Schuster und Poeten gebürte des Meisters besondere Liebe. Das Tiefste und Schönste auilll aus Hans Sachs. Wenn er ans der Werkstatt heraus in den Svmmerabend horcht nnd seine Seele Wünsche und Gedanken enthüllt, ist die Wirkung so stark, dast der Hörer den Duft des Flieders zu spüren vermeint und etz ihm um die Schläfen gebt, wie laue, weiche Lvminerlnst. Einzig löst sich die Gestalt des Nürnberger Meisters ans dem Wahnmonolog heraus, das Tiese in dem Gefühlsleben eines starken, guten nnd großen Menschen steint levchiend und klar vor den entzückten Sinnen des teilnehmend Mit- gcniessrnden auf. Der Darsteller und Sänger ist bei der Gestaltung des Schuhmachers und Poeten vor eine arvße und lohnende Ausgabe gestellt. Um alle Wünsche restlos zu erfüllen, müßte ein Sänger mit edlen, ausreichenden Stimmitteln eine Natur im Goetheschcn Sinne sein. Er leichtert wird die Ausführung dem, der einen Zug echten Humors aks persönliche Bcranlggnng besitzt, durch Knust ist er sa auch nicht z» erzielen. Dieser über alle Trübsal des Lebens triumphierende Humor ist ein Havpthestandtcil der SachSschcn Philosophie, dazu tve milde Resianaiivn des tluqeu Mannes, der über den Dingen des Alltags steht. Friedrich Plaschkc, der für seinen Rvllenkreis nun auch den Hans Sachs gewonnen hat, erscheint seiner Grund anlage nach als ernste, dunkle Natur, wie ja auch seine samtene Stimme leichter zu tragischem Ausdruck neigt, als zur Wiedergabe leichterer Empfindungen. Da war man doppelt überrascht, daß aus dieser scheinbar herbe» und verschlossenen Persönlichkeit mit der Gestaltung des Schuhmachers und Poeten gelegentlich auch ein herzlicher, echt wirkender Humor hervorbrach, der Helle Funken ans das in dunklen Tönen gehaltene Bild warf. Plascbke. der sich einen schönen Dichtcrkvpf, von schwärzlichem Silber- grau das lockige Haar und den Bart, zurechigemacht batte, arbeitete mit erfolggekröntem Eifer an der Ausmalung einzelner Züge, die sich zu einem einheitlichen Bild zn- sammeiischlosscn, er mar schlicht, würdia, männlich bescheiden — die geistige ttcbcrlegenhcit müßte freilich etwas stärker hervvrtretcn —, sonnigere Temperamente haben hier leich teres Spiel. Wie es bei der Bewältigung der riesigen ge sanglichen Ausgabe durchaus erforderlich ist. hielt sich Herr Plaschkc in den beiden ersten Akten reservierter, als er sonst zu tun pflegt, aber tm Wahnmonolog, im Quintett — das dem Hörer den ganzen Himmel seiner Seele blau macht — und ans der Festwiese klang die herrliche, markige Stimme von edelstem Timbre voll und weich. Der Vor trag war künstlerisch mit aller Sorgfalt ausacarbeitet, die Behandlung des Wortes von eindringlicher Klarheit. Das Publikum stand diesem neuen Sachs mit lebhafter Snm- pathie gegenüber, deren Gradmesser der sehr herzliche, zum Schluß lebhaft gesteigerte Beifall war, der natürlich auch der ganzen Ausführung mit ihrer herrlichen Gesamt- wirkung galt. Schuch dirigierte. >'e:. j"* Ccntral-Tbcatcr. Gestern fand die 25. Wiederholung der Operette „Die moderne Eva" statt. Die Zuglrasi des Werkes beginnt doch wohl nackizulasien, daö Hans war nicht so gut besucht, als sonst bet Iiibilüumsvorstellniigen üblich ist. Die Stimmung war der an mancherlei lustigen Einfällen reichen Operette günstig. Die prächtigen Lei stlinge» der Herren Psgnn, Sachs, A I a n e r »nd der Damen B r a h m S, N a n tz a , H c g n c r wirkten frisch wie bei der Premiere. An reichem Beifall, Blumen und Lor beer fehlte eS nicht. I" Das Konzert Earl Friedbcrg im Palmenggnen ver mittelte die Veto im tschau mit e.ncm Pianisten aus Köln, der in Dresden hier wvbl zum ersten Maie auftrat. Das Programm bereus, das von Rameali una 'Beethoven über Schubert Schumann Brabms zu Ebopin sübete und das sich frei hielt von esseltitichügem Blendwerk, verriet dev ge diegenen Musiker, der es ernst nimmt mit sich und seiner Kunst. Frieuoerg ist lein Htmmeisiürmer. -razu schien ihm vor allem die phrsiichen Krasimiltel, Titanenbände, die der Architektur wnch.ige Momente zu geben vermögen, die im geeigneten Augenbtiele in trotziger Männlichkeit ein Orchester im kleinen erwachsen lasie». Tas ließ sich deutlich schon bei seiner ersten Darbietung erkenne», der Wiedcrgaoe von Rarner.us Sarabande und auch weiterhin namentlich bei Schumann tSumtstonüche Eindens und der G Moll Ballade von Brahms. Friedbergs Stärke ist mehr das peet sicrende Element, das Nachschasscn als dichtender Musiker in weicheren Linien. Mit berückend schönem Gc- sangstone spielte er das Adagio in der Mondschein-Sonate. Da hauchte die Stimmung eine solche AUgeivalt ans. daß man tatsächlich kaum zu atmen wagte. Auch im Wunder garten der Früstromantik wc-ß der Künstler duftige Elaven zu sinden. Er bot Imvrompt» und Rondo von Schubert mit entzückender Lecrbtigleit lind ienem lioüerseligen Klingen, das dem ersten großen Kolvristen am Klaviere Ausdruck tiesiniierliche» Empfindens war. Die Elwpin- AiiSlcse am Schlüsse brachte keine Steigerungen. Möglich, daß der arg verstimmte Flügel dem Künstler Mut und Möglichkeil »ahm zu feinsinniger Ausgestaltung nnd Farb gebung. Mit -seinem reichen technischen und musikalischen Können dürste Earl Friedberg der geborene Kämmerm-vstk- spicler sei». Die ziemlich zahlreich erschienene Hörerschaft gab bSr.-Iund s> -u» -!l>'n ''--ä ußerte" Bei'-Al. V! L. ß* Liederabend Elara Dzondi. Mit srisch-sroblichem Wagemut, wie er der Jugend so gut zu Gesicht steht, ver anstaltete gestern in dem neiierbantcn großen Lvgcnsaale Blnmensiraßc 8 eine junge gesangSfrendige Dresdner Mit- bnigcri:'. Elara Dzondi. einen eigenen Liederabend, nach dem sie ich wiederholt als Mitwirkeiide bei halböffentlichen Konzerten hübsche Erfolge crsitngcn hatte. Auch wen» man den damit hcraiiSgesordertcii Maßstab ernster Kritik an-
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