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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192908133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-08
- Tag1929-08-13
- Monat1929-08
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1929
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Riesaer H Tageblatt Drahtanschrift: (ElÜtlßllÜI ÜÄl Aü^t^Atk^. Postscheck»«»«: La-^latt «ttsa. " D«sd«n 158». F«nr«f Nn »4 Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Bervffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast «ttokaff« Postfach Nr. 58. Großenhain, de» Amtsgericht» und der AmtSanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» der Stadt Riesa, Riesa Ar. 5» de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlichersett» bestimmte Blatt. 187. DienSMg, IS. Anguft 1S29, abends. 82. Jahrg. Da« Riesaer Lage blatt erscheMl ,ew» Le» aöenb» '/,« Uhr m,t Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bej>«»tzrei», gegen Vorau«,ahtung, ,ür «inen Monat 2 Äark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de» MntretrnS vonProduktioneverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns da« Recht der Preiterhöhung und Nachforderung vor. Anzetae» str die Nummer de« Ausgabetage« sind bi» S Uhr vormittag» aufzuaeben und im vorau« zu bezahlen; «in« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Srundprei« für die 89 ww breite, 8 mm hohe Erundschrift-Zetle (8 Silben) 85 Vold-Pfenntg«; di« 89 mm breit« Reklamezeil« 190 Gold-Pfennige; zetttaubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Fest« Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage «ingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllung«»«»: Riesa. Achttägig« Unterhaltung«beilag« -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförd«rung«einrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße S9 Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. vis vsrstungen im ttssg. WWW la KW. In den heiligen Hallen der Haaaer Konferenz ist^der Frieden wieder «ingrkebrt. Der Engländer versichert, daß er eine sehr scharfe Zunge, aber ein gute« Herz Haber der Franzose antwortet, er stamme ans der Normandie und »wischen Engländern und Normannen beständen leit Jahr hunderten verwandtschaftliche und freundschaftliche Be- ziehungen. Daraufhin erklärt Henderson als Vorsitzender, die Entente Eordial könnte also bestehen bleiben, wa« nun durch einen Händedruck der beiden feindlichen Brüder Snowden und Eb«ron auch vor der interessierenden Zuhörerschaft anschaulich »um Ausdruck gebracht wurde, wenn die Versöhnung so verhältnismäßig leicht zustande zu bringen war, kragt sich» natürlickh ob die hitzig« Ent zweiung vorher überhaupt nötig gewesen wäre. Der Pessimist könnte freilich auch daran zweifeln, ob eine rasche Versöhnung bei so schwerwiegenden Meinungsverschieden, beiten nun wirklich von Dauer sein wird. Aus diesen Zweifel kann natürlich nur die Zukunft antworten. Hoffen wir, daß sie den Pessimisten Unrecht gibt. Vor Illusionen sind wir ohnedies durch so manche bittere Erfahrung der Vergangenheit geschützt. Wir konstatieren also zunächst nur in aller Nüchternheit die Tatsache, daß durch die rührende Dersöhnungsszene da» fteckengebliebene Räderwerk der Konferenz für» erste wieder in Gang gebracht worden ist. Da man jetzt auf allen Seiten die schwachen Punkte dieser Maschinerie kennengelernt hat, wird mün sie in Zukunft vielleicht mehr berücksichtigen und geschickter behandeln. Mit der scharfen Zunge, ist das freilich nicht zp machen; mit dem guten Herzen allein aber auch nicht. Di« kritischen Fragen müssen ja doch schließlich praktisch gelöst werden. Es müssen also Millionen verteiltund Sachlieferungen im Werte von Milliarden auf dem Weltmarkt untergebracht werden. Das wird man im Wirtschaftsleben der Welt an allen Ecken und Enden spüren und über solche Wirkungen werden dann weder freundschaftliche Wrwt« noch romantisch verklärte Händedrücke htnweghelsen. Di« Konferenz-selbst aber zeigt tatsächlich viel guten Willen, auch real mit den aufgetauchtrn Meinungsverschiedenheiten fertig zu werden. Nicht nur, daß der Deutsche Curtiu» und der Italiener Pirelli sehr verständig sprachen und die Annäherung der Parteien dadurch förderten: es wurde auch beschlossen, der Finanzkommission mehrere Tage Zett zu lassen, um sich auf ihre nächste Sitzung vorzubereiten. Diese Vorbereitungett werden natürlich nicht nur in sachlichen Studien, sondern vor allem auch in persönlicher Fühlungnahme bestehen. Da wird denn noch manche» Mißverständnis hinter den Kulissen auSgeräumt werden können, ehe es wieder auf offener Bühne explodiert und die Zuhörerschaft der ganzen Welt erschreckt. Bei solchen vertraulichen Beratungen wird man auch eher praktische Ausweg« finden, weil bei ihnen der Rückzug aus einer unhaltbaren Position nicht so schwer fällt alS ooram publ oo. Sie MreilM der KAM MM Im SW Am sie MeitMMMerm. )s Haag. Die Reichsminister Severing und Wissell ,'ind gestern abend 7 Uhr 80 wieder aus dem Haag abgereist, nachdem sie die Frage der Arbeitslosenversicherung mit den hier' anwesenden Kabinettsmitgliedern burchgesprochen haben. Die Besprechung ergab die Ansicht, daß die Be ratungen deS sozialpolitischen Ausschusses des Reichstages gefördert werden müssen und daß ihm eine Kabinettsvorlage unterbreitet werben mnß. Um dieses Material vorzuberet- ten, ist eine Besprechung der sünf Fraktionsführer der Koalitionsparteien vorgesehen. Dann wird das Kabinett zusammentreten und eine Vorlage ausarbetten. Damit da» alles in Ruhe geschehen kann, wirb der Vorsitzende de» Sozialpolitischen Ausschusses, der Vizepräsident des Reichs- tages, Esser, gebeten, die vorgesehene Sitzung des Ausschus- les vom 15. aus den 22. dieses Monats zu vertagen. *' M MW klMMMt M »le SWim du NmmrlMteu. )s Haag, 12. August. Das amtliche Eommuniqus über sie heutige BormittagS-Sitzung des Finanzkomitees lautet: Reichsminister Dr. Curtius erklärte mit Bezug aus die Darlegungen deS britischen Handelsministers Graham, -aß bei Prüfung des Problems der Sachlteferungen Deutsch land sich nicht in einer ungünstigeren Lage befinden dürfe, als von den Boung-Sachverständigen vorgesehen worden sei und daß man der besonderen Lage der deutschen Wirt schaft Rechnung fragen müsse. Die Leutsche Wirtschaft ist in einer ungünstigen Lage mit Bezug auf die gleichen Jnbu- strien, die dem Vertreter England» Anlaß zu seinen Klagen gegeben haben; eS wird aber noch durch di« landwirtschaft- liche KrisiS besonder» schwer betroffen. Der Anteil der deutschen Ausfuhr am Welthandel hat «ine stärkere Ber- minderuna iw Verhältnis zu Lv» Borkrteqlzahle» erfahren als derjenige Englands; diese Verminderung erreicht heute noch 20 Prozent der Borkriegszisfern; sie ist viel schwerer für Deutschland, das an großem Kapitalmangel leidet, und nicht über Summen verfügt, die aus Anleihen im Aus- lande herrllhten, und das obendrein Reparationslasten zu tragen hat. Die Sachlieferungen sind, wie das der Dawes, plan und der Boungplan anerkannt haben, ein wesentlicher Teil des deutschen Wirtschaftslebens geworden. Deshalb hat der Boungplan das System der Sachlteferungen bei behalten, obwohl er es mit Bezug auf Dauer und Umfang stark «inschränkt. Obschon es nicht möglich ist, den Betrag dieser Sachlteferungen zu vermindern, könnte Deutschland immerhin den englischen Wünschen in zahlreichen Einzel punkten Rechnung tragen. Dr. Curtius geht nunmehr in Einzelheiten ein und gibt die Möglichkeiten einer Einigung für die späteren Verhandlungen an. Er endigt mit der Er klärung, daß man für eine Entscheidung über diese Frage wie über alle, die die Konferenz behandeln müsse, das Ziel nicht aus den Augen verlieren dürfe, das der Wiederaufbau des Wirtschaftslebens in allen vom Kriege betroffenen Län dern und des Wirtschaftslebens der ganzen Welt fei. Pirelli, im Namen der italienische« Delegatio» spre chend, stellt fest, daß die italienische Kohleneinfuhr die beut- schen Zahlungen erleichtert habe und daß sie aus dem glei- chen Grunde den Interessen aller. Gläubiger gedient habe. Obendrein ist die Kohleneinfuhr Italiens gegenüber der Vorkriegszeit so stark gewachsen, daß der innerhalb der Reparationslieferungen stehende Teil dieser Eipfuhr jetzt schon so. groß ist wie die Gesamteinfuhr der Vorkriegszeit. Im allgemeinen legt Pirelli Nachdruck auf den unvermeid lichen Gegensatz, der zwischen den wirtschaftlichen und den finanziellen Gesichtspunkten des ReparationsprovlemS be steht. Großbritannien, das unter den Gläubigerländern daS bei weitem größte Ausfuhrland ist, hat «in wirtschaftliche» Interesse daran, daß die deutsche Gesamtannuität vermin dert wirb, da sie letzten Endes von Deutschland immer im Wege der Ausfuhr von Ware und der Dienstleistungen be zahlt werden müsse. Es ist darum durchaus notwendig, daß Großbritannien von den andern Gläubigern keine finanziellen Opfer verlangt, da diese an der Kinanzseit« des Problems verhältnismäßig mehr als an der wirtschaft- lichen interessiert sind. Loucheur teilt mit, daß er unter Darlegung von Einzel- heilen antworten möchte, aber den Wunsch hat, dies? Ant- wort bis zur nächsten Sitzung zu verschieben. Suowde« schlägt vor, daß eine nächste Sitzung am Mitt woch nwrgen um 10 Uhr stattfindet. Baron Hontard-Belgien, der Vorsitzende, ist einver standen. Es herrschte Einvernehmen darüber, daß die Ge neraldiskussion am Vormittag um 10 Uhr mit Vorrang für die Frage der Sachlieferungen wettergeführt wird. SkMMI der WtWm MMM U KW. )f Haag, 12. August. Di« politische Kommission trat um 4 Uhr nachmittags zusammen» Es wurde beschlossen» daß das Juristische Unterkomitee, das bei der vorigen Zu- sammenkunft der Kommission gebildet wurde, morgen nach mittag 8 Uhr zusammentritt. Ein allgemeiner GedankenauS. tausch mit Bezug auf die Bedingungen, unter denen die Prüfung der Ränmungsfrage fortgesetzt werden soll, fand statt. Die Kommission vertagte sich auf Mittwoch, den 14. August, 4 Uhr nachmittags. In der Zwischenzeit wird mor gen nachmittag unter dem Vorsitz Henderfons eine Zusam menkunft zwischen den Delegierten der Besatzungsmächte und Deutschlands stattfinden. Ak MMW-MMdMW W -W. ft Haag, 12. August. Die SrSrteruuge« in der Heu- Ligen Sitzung der politischen Kommission, die sich um die Einsetzung der Sachverständigenausschüsse für die technischen Räumungsfragcn, eventuell zweier oder sogar dreier Unter- Ausschüsse drehten, bargen hinter de» Siuzelerörternnge» offenbar eine» Kampf der Meinungen um viel wichtigere grundsätzliche Kragen. Für die französische Seite handelt es sich dabei um die Hinausschiebung von Entscheidungen, um di« noch kaum begonnene Debatte der finanziellen Kom mission, also die Annahme und Sicher««« d«S AonugplanS, zunächst gewissermaßen räumlich heranzuholen. DaS steht mit de« bekannte« dentsche« Standpnnkt von »em Recht», ansprnch ans Räumnng im Widerspruchs de« Dr. «trese, man« deshalb entschieden vertrete« mnßte. Da man sich nicht ohne weiteres einigen konnte, wurde di« von Hender son vorgeschlagene Aussprache in engere« Kreisen allseitig als zweckmäßig «mpsmrde». An -er Aussprache nehmen von deutscher Seite di« Reichsminister Dr. Stresemann und Dr. Wirth seitens der Besatzungsmächte Henderson, Brianb und HymanS teil. Reuter über die Lage im Haag. ft London. Reuter meldet: In hiesigen amtlichen Kreise» in London ist di« Hoffnung wieder aufaelebt, daß sich der Himmel über der Haager Konferenz wieder aus. klären «ir4 Die Vertagung der Finanzkommisston aus Mittwoch wird als das Best« bei der gegenwärtigen Lagt betrachtet. « HavaS über die englische Auffassung der Haager Konferenz. ft Paris. Wie der Havasvertretcr in London be richtet, ist in dortigen diplomatischen Kreisen die Nachricht von der Vertagung der Finanzkommission der Haager Kon ferenz auf Mittwoch als Zeichen dafür ausgefaßt worden, daß sich die Verhandlungen ««ter günstige« Auspizien dar« stelle«. Mit Bezug auf die Anregung, die Konferenz auf den Herbst zu vertagen, wurde die Hoffnung ausgedrückt, daß eine irgendwie geartete Erledigung des Uoung-PlanS vor dem Zusammentritt des Völkerbundsrats und der Völ- kerbundversammlung am 2. September möglich sein werde. Man wies daraus hin. daß die Bedeutung der Völkerbunds versammlung stark vermindert würde, wenn die Großmacht» im Haag nicht zu einer Verständigung gelangen könnten. MW MMlWM MW» Mllwili M WIM I» ö«? )( Paris. Wie HavaS aus Brüssel meldet, will der Sonderberichterstatter des .Soir" im Haag, allerdings unter allem Vorbehalt, erfahren haben, daß direkte Verband- luuge» ,wische» Frankreich und Guglaud imgauge feie« und daß Briand im Namen FrankEchS ein Opfer hinsicht lich de» ungeschützten AnnuitLtenteils zu bringen bereit sei, wa» der Hauptforderung Englands entsprechen ward«. Briand soll, eh« er sich zu diesem Schritt entschloß, die Zu stimmung des Gesamtkabinett« eingeholt haben. Di« französische Regierung soll zu diesem Opfer bereit sein, um die Konferenz zu retten und um mit der Liquidierung de» Kriege» eia für all« Mal fertig zu werden. MWllWWMSW. Haag. tKunkspruch.» Ter heutige fitzungsfreie Vor mittag diente den Privatbesprechnngeu zur Ausgleich«»« der btzsteheude« Differeuzeu. Jaspar—Snowden, Snowden— Loucheur, Briand—Henderson usw. verhandelten mitein ander, und eine Reihe von mehr oder weniger unkontrol lierbaren Gerüchten über die Bereitschaft dieser oder jener Delegatton, von sich aus Konzessionen zu machen, um die ftnaUziellen Einwendungen gegen den Boungplan zu be seitigen, machen die Runde. Besonders scheine» sich die belgische »ad die japanische Delegation eifrig um eine Ber» «ittluug zu bemühe«. Darauf deutet auch ein gewisser Optimismus hin, -er in belgischen Kreisen zum Ausdruck kommt. Von englischer Seite wirb mit Nachdruck betont, daß die französische Unterstellung, England wolle den Boungplan überhaupt zu Fall bringen, durchaus unrichtig sei; vielmehr sei Suowde« durchaus bereit, bei einem Siu- gehen «ms seiue« grumdsätzlicheu Staudpuukt zum Zuftaude- komme» des Werkes «ach Kräfte» beizutragen. Es scheint, baß man mehr Nachdruck auf die Sachlieferungsfrage und auf -en Grundsatz der Verteilung -er deutschen Zahlungen als aus die ziffernmäßige Höhe etwaiger Zugeständnisse legt. In französische« Kreise« wirb auged««tet, daß man evtl, solche Zugeständnisse mit Bezug aus die Verteilung der ungeschützte« Auuuitäte» mache« würde, wenn die Ge wißheit bestünde, daß da mit eine« englische« Widerstand gegen den Boungplan an sich vorgebeugt «erde. * SrMM Am Ak SMIksMWchW. Haag. sFunkspruch.j Der euglische Haudelsminifter Graham empfing heute vormittag eine Anzahl Pressevertre ter, denen er Darleguuge« über de« bekannte» euglischen Standpunkt i» der Sachlieseruugsfrage machte. Dabei legte er besonderen Nachdruck auf den Rückgang des englischen Kohlenexportes nach Italien und mehreren anderen Län dern, den er auf die Konkurrenz der Reparationskohlc zu- rücksührte. Er gab dabet die au» den Kommissionsverhand- lungen bekannten Ziffern und forderte Freiheit des Wett bewerbS für alle Nationen, ber durch das unnatürliche Element der Sachlieferungen behindert sei. Er erkannte jedoch an, daß es für Deutschland schwierig sei, seinen Repa rationsverpflichtungen ohne Sachlieferungen nachzukom men. England sei bereit, in fairneß aus diese Notwendigkeit Deutschlands Rücksicht zu nehmen, doch erscheine ihm der Zeitraum von 10 Jahren, der sijr den Ablauf des Sachlicfe- rungssystems im Boungplan vorgesehen sei, zu lange. In Beantwortung von Fragen gab Graham weiter zu erken nen, daß ber von der deutschen Delegation in dieser Frag« eingenommene Standpunkt auf englischer Seite duriirans als korrekt und verständig empfunden werbe und daß sich die englische Regierung mit dem Gedanken internationaler privater Abmachnngen nach Art der für verschiedene Indu strie» bereits bestehenden internationalen Kartelle außer halb der Konferenzaufgaben oder nach deren Abschluß ger, befassen würde.
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